[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines aus einem Kunststoffschaum
bestehenden Trägerunterbaus auf die Wandung einer Badewanne, Duschtasse oder dergleichen
als Formteil, wobei das dünnwandige Formteil in eine geschlossene Form eingelegt wird
und in einen zwischen der Wandung des Formteils und der zugeordneten Wand der Form
verbleibenden Zwischenraum anschließend zu einem Schaumkörper ausreagierende Kunststoffschaum-Komponenten
eingebracht werden.
[0002] Ein Verfahren mit den vorgenannten Merkmalen ist zum Aufbringen eines Trägerunterbaus
auf den Boden einer Duschtasse aus der DE 93 02 723 U1 bekannt. Gemäß der dieser Druckschrift
zu entnehmenden Verfahrensweise wird die Duschtasse in eine Form eingelegt, wobei
in einen zwischen dem Boden der Duschtasse und der zugeordneten Formwand verbleibenden
Zwischenraum anschließend zu dem gewünschten Trägerunterbau ausreagierende Kunststoffschaum-Komponenten
eingefüllt werden. Anschließend reagieren die Kunststoffschaum-Komponenten miteinander
aus, so dass ein der durch den Abstand und die Ausbildung des zwischen der Duschtasse
und den zugeordneten Formflächen gebildeten Gestalt entsprechender Trägerunterbau
entsteht, der fest mit der Duschtasse verbunden, d. h. verklebt ist.
[0003] Bei diesem Verfahren ergibt sich das Problem, dass der beim Ausreagieren der Kunststoffschaum-Komponenten
in der Form entstehende Druck auf die dünnwandige Duschtasse einwirkt und hier Formänderungen
beispielsweise in Form von Einbeulungen hervorruft. Um dem entgegenzuwirken ist es
bekannt, in der Form ein in den Innenraum der Duschtasse vorspringendes Gegenstück
auszubilden, welches exakt der Form des Innenraums der Duschtasse nachgebildet ist
und so den erforderlichen Gegendruck bewirkt, um Formänderungen der Duschtasse zu
verhindern.
[0004] Hiermit ist jedoch der Nachteil verbunden, dass die Oberflächen des Gegenstückes
mit einer sehr hohen Genauigkeit bearbeitet sein müssen, damit nicht beim Aufdrücken
der Duschtasse auf das Gegenstück sich Abdrücke des Gegenstückes in der dünnwandigen
Duschtasse bilden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für unterschiedliche
Formen und Abmessungen von Duschtassen jeweils auch unterschiedliche Gegenstücke bereitgestellt
sein müssen; dies bedingt einen entsprechend großen Kosten- und Rüstaufwand für die
Herstellung unterschiedlicher Duschtassen mit angeschäumten Trägerunterbau.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den eingangs genannten
Merkmalen derart zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile vermieden sind.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1; vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass der Innenraum des an seinem
oberen Rand gegen die Form abgedichteten Formteils mit einem Medium gefüllt und während
der Reaktionszeit der Kunststoffschaum-Komponenten unter einem Druck gehalten wird,
der auf den aufgrund der Reaktion der Kunststoffschaum-Komponenten entstehenden, auf
die Wandung des Formteils einwirkenden Druck eingestellt wird. Hiermit ist in vorteilhafter
Weise vermieden, dass der beim Ausreagieren der eingesetzten Kunststoffschaum-Komponenten
entstehende Druck Formänderungen der Duschtasse beziehungsweise der Badewanne mit
sich bringt.
[0008] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass der auf die Wandung
des Formteils einwirkende Druck während der Bearbeitungszeit überwacht und der Druck
des Mediums bei Schwankungen des Druckes entsprechend angepasst wird.
[0009] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Medium über eine Kühlvorrichtung geführt
ist, um aus dem Bearbeitungsprozess in das Formteil einfließende Wärme aufzunehmen
und abzuleiten. Hiermit wird eine Erwärmung des Mediums bis in einen Temperaturbereich
vermieden, der unter Umständen Druckänderungen des Mediums mit sich bringt.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass das Medium auf eine derartige Eigentemperatur vorgewärmt
wird, dass durch Änderungen der Temperatur des Mediums bedingte Druckschwankungen
reduziert sind.
[0011] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist als Medium Wasser vorgesehen.
[0012] Alternativ kann als Medium Luft vorgesehen sein, was den Vorteil hat, dass diese
Luft bei Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens aus der Umgebung des durchzuführenden
Bearbeitungsprozesses entnommen werden und auch in die Umgebung wieder abgegeben werden
kann. Damit sind aufwendige Vorkehrungen für eine Bevorratung und Behandlung anderer
Medien entbehrlich.
[0013] Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Medium ein Edelgas ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand einer schematischen Darstellung einer
zur Bearbeitung in eine Form eingelegten Badewanne kurz näher erläutert.
[0015] Die allseits geschlossene Form 10 ist an ihrem Deckel 11 öffenbar, indem beispielsweise
der Deckel 11 aufschwenkbar an der Form 10 eingerichtet ist. In den Innenraum der
Form 10 ist eine vorzugsweise im Tiefziehverfahren hergestellte und daher dünnwandige
Badewanne 14 als zu bearbeitendes Formteil eingelegt, wobei in den zwischen der Außenkontur
der Badewanne 14 und den Seitenwänden 13 sowie den Deckel 14 der Form 10 verbleibenden
Zwischenraum 15 Kunststoffschaum-Komponenten eingebracht werden, die nach Schließen
des Deckels 11 miteinander ausreagieren und dabei den Zwischenraum 15 vollständig
ausfüllen, so dass der gewünschte Trägerunterbau gebildet und mit dem Körper der Badewanne
14 fest verbunden wird.
[0016] Soweit durch das Ausreagieren der im Zwischenraum 15 befindlichen Kunststoffschaum-Komponenten
ein auf die Wandung der Badewanne 14 einwirkender Druck entsteht, wird ein Gegendruck
dadurch erzeugt, dass über eine Anschlussleitung 17 in den Innenraum 16 der Badewanne
14 ein geeignetes Medium, vorzugsweise aus der Umgebung entnommene Luft mit einem
solchen Druck eingeleitet wird, dass der auf die Wandung der Badewanne 14 einwirkende
Reaktionsdruck kompensiert ist. Dabei ist der auf dem Boden 12 der Form 10 aufliegende
obere Rand der Badewanne 14 mittels einer nicht dargestellten Dichtung gegen die Form
10 abgedichtet.
[0017] Neben der Anschlussleitung 17 für die Luftzufuhr ist eine Entlüftungsleitung 18 vorgesehen.
Sowohl in die Anschlussleitung als auch in die Entlüftungsleitung 18 sind jeweils
ein Manometer 19 zur Druckkontrolle sowie ein Regelsystem 20 zur Durchführung der
Be- und Entlüftung des Innenraums 16 der Badewanne 14 eingeschaltet.
1. Verfahren zum Aufbringen eines aus einem Kunststoffschaum bestehenden Trägerunterbaus
auf die Wandung einer Badewanne, Duschtasse oder dergleichen als Formteil, wobei das
dünnwandige Formteil in eine geschlossene Form eingelegt wird und in einen zwischen
der Wandung des Formteils und der zugeordneten Wand der Form verbleibenden Zwischenraum
anschließend zu einem Schaumkörper ausreagierende Kunststoffschaum-Komponenten eingebracht
werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (16) des an seinem oberen Rand gegen die Form (10) abgedichteten Formteils
(14) mit einem Medium gefüllt und während der Reaktionszeit der Kunststoffschaum-Komponenten
unter einem Druck gehalten wird, der auf den aufgrund der Reaktion der Kunststoffschaum-Komponenten
entstehenden, auf die Wandung des Formteils (14) einwirkenden Druck eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf die Wandung des Formteils (14) einwirkende Druck während der Bearbeitungszeit
überwacht und der Druck des Mediums bei Schwankungen des Druckes entsprechend angepasst
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium über eine Kühlvorrichtung geführt ist, um aus dem Bearbeitungsprozess
in das Formteil einfließende Wärme aufzunehmen und abzuleiten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium auf eine derartige Eigentemperatur vorgewärmt wird, dass durch Änderungen
der Temperatur des Mediums bedingte Druckschwankungen reduziert sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium Wasser ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium Luft ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium ein Edelgas ist.