[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen
[0002] Ein Streckgitter ist ein Werkstoff mit Öffnungen in der Fläche. Sie entstehen durch
versetzte Schnitte ohne Materialverlust unter gleichzeitig streckender Verformung.
Die Maschen des aus Tafeln oder Bändern gefertigten Materials sind weder geflochten
noch geschweißt.
Die Art eines Streckgitters wird durch die folgenden wesentliche Merkmale definiert:
Maschenlänge, Maschenbreite, Maschenöffnung, Stegbreite, Stegdicke, Knotenpunkt, Knotenlänge,
Knotenbreite und Steggitterdicke.
Stand der Technik ist die Herstellung eines Streckgitterelementes nach fest eingestellten
Maßen. Das heißt, pro Element bleiben die oben vorgenannten Merkmale immer konstant,
egal von der Rautenform oder dem gleich bleibenden Stegbreitenmuster der Masche, abgesehen
von üblichen Toleranzen bei der Metallbearbeitung.
[0003] Durch die Ausbildung von unterschiedlichen Stegbreiten bzw. Änderung des Stegbreitenmusters
innerhalb eines Gitterelementes kann jedoch bei gleich bleibender Stegdicke (bestimmt
durch die Blechdicke) die Formstabilität bzw. Durchdringungszeit dem Verwendungszweck
angepasst werden.
[0004] In Justizvollzugsanstalten werden Zäune bzw. Mauerkronen sowie Dachkantensicherungen
mit Streckmetallbeplankungen errichtet, welche folgenden Ansprüchen genügen müssen.
Im Standbereich einer Person (bis ca. 2,0 - 3,0 m Oberkante Gelände) sollte die Streckgitter-Beplankung
einen hohen Widerstand gegen Krafteinwirkung aufweisen und in sich sehr formstabil
sein, um ein Durchdringen mit Werkzeugen bzw. durch Gewaltanwendung zu minimieren.
Dagegen wird im Zaunkronenbereich (ca. 3,0 - 5,0 m) Instabilität des Streckgitterelementes
(flexibel) erwünscht, um ein Überwinden durch eine Person zu behindern. Zusätzlich
sollen Klirrfaktoren, entstehend durch das Verbinden mehrerer Bauteile, verringert
werden.
[0005] Bisher wurden diese Eigenschaften nur durch die Kombination unterschiedlich stabiler
Elemente durch Zusammenfügen, z.B. durch Schweißen, erreicht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, die die Nachteile
des Standes der Technik beseitigt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen
dadurch gelöst, dass der Vorschub des Materials, aus dem das Streckgitter hergestellt
wird, entsprechend den statischen Eigenschaften des fertigen Streckgitters variiert
wird.
Der Vorteil der Erfindung besteht in dem wesentlich besseren optischen Erscheinungsbild,
der Einsparung von Verbindungselementen und Klirrfaktoren, der Erhöhung der Gebrauchseigenschaften
variierbar nach den Ansprüchen des Nutzers, einem geringeren Verbrauch des Ausgangswerkstoffs
und einer wesentlichen Einsparung von Montagezeit sowie der Einsparung von Materialkosten.
[0007] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.. In
den Zeichnungen zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung der Abfolge zur Herstellung eines Streckgitters
- Fig. 2
- einen Ausschnitt eines Streckgitters
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines Streckgitters
- Fig. 4
- einen Ausschnitt eines Streckgitters
- Fig. 5
- einen Ausschnitt eines gewalzten Streckgitters
- Fig. 6
- ein noch nicht fertig hergestelltes Streckgitter
- Fig. 7
- ein erfindungsgemäßes Streckgitter
[0008] Gemäß Fig. 1 ist die Abfolge der Herstellung eines Streckgitters 1 aus einer Blechtafel
2 dargestellt. In der ersten Bildfolge ist die zu bearbeitende Blechtafel 2, mit einem
Überstand, der gleich ist mit der zu erzielenden Stegbreite 5, siehe Fig. 2, eingelegt
und der schematisch dargestellte Stempel 3, der das Schneiden und das Strecken bewirkt,
bewegt sich durch den Pfeil gekennzeichnet nach unten. In der zweiten Bildfolge wird
der Stempel 3 nach oben bewegt. In der dritten Bildfolge ist das erste Streckmuster
des zu erstellenden Streckgitters 1 bereits zu erkennen. Der Stempel 3 wird horizontal,
hier nach rechts, um eine halbe Maschenlänge 4 (definiert gemäß Fig. 3) bewegt. Gleichzeitig
wird die Blechtafel 2 wieder um die Stegbreite 5 vorgeschoben. Gemäß der vierten Bildfolge
wird der Stempel 3 erneut nach unten geführt und danach, wie aus der fünften Bildfolge
ersichtlich, wieder nach oben. Es sind die ersten Maschen entstanden. Gemäß der sechsten
Bildfolge wird der Stempel 3 wieder horizontal, aber diesmal in entgegengesetzter
Richtung, um die halbe Maschenlänge in seine Ausgangslage geführt. Die Blechtafel
2 wird gleichzeitig um die Stegbreite 5 vorgeschoben. Nunmehr ist ein vollständiger
Zyklus zur Erstellung der Maschen beendet und es kann sich ein weiterer anschließen.
Die Form des Stempels 3 gibt die Maschenbreite 6 gemäß Fig. 3 vor. Durch Änderung
der Stempelform sind Maschen, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind, herstellbar. In
Fig. 5 ist ein Ausschnitt eines Streckgitters 1 dargestellt, welches nach der Herstellung
noch flachgewalzt wurde. Fig. 6 zeigt deutlich die beiden noch zusammenhängenden Teile,
nämlich die Blechtafel 2 und das Streckgitter 1. Die Stegdicke 7, gemäß Fig. 2, ist
definiert durch die Dicke der Blechtafel 2. Eine Änderung der Stabilität der Streckgitter
1 ist somit durch zwei Möglichkeiten gegeben, entweder man variiert die Dicke der
verwendeten Blechtafel 2 oder man verändert den Vorschub der Blechtafel 2 und variiert
somit die Stegbreite 5. In Fig. 7 ist ein erfindungsgemäßes Streckgitter 1 dargestellt.
Die unteren drei Maschenreihen weisen dabei eine breitere Stegbreite 5 wie die oberen
drei Maschenreihen auf. Dies wurde dadurch erzielt, dass über die ersten drei oben
beschriebenen Herstellungszyklen mit einem konstanten Vorschub gearbeitet wurde, der
dann verkürzt wurde und somit die nächsten drei Maschenreihen mit dem dann konstanten
Vorschub hergestellt wurden.
Bezugszeichenliste
[0009]
- 1
- Streckgitter
- 2
- Blechtafel
- 3
- Stempel
- 4
- Maschenlänge
- 5
- Stegbreite
- 6
- Maschenbreite
- 7
- Stegdicke
1. Verfahren zur Herstellung von einem Streckgitterelement aus Tafeln oder Bändern, die
durch versetzte Schnitte ohne Materialverlust und gleichzeitig streckendes Verformen,
so dass eine Maschenstruktur entsteht, gefertigt werden, wobei der Vorschub für die
Tafeln oder Bänder zur Variierung der Stegbreite bei der Herstellung des Streckgitterelementes
verändert wird.
2. Streckgitterelement hergestellt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Maschenreihe durch Variierung des Vorschubs eine eigene Formstabilität aufweist.
3. Streckgitterelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckgitterelement Teilflächen aufweist, wobei jede Teilfläche durch aneinanderliegende
Maschenreihen bestimmt ist und jede Teilfläche eine eigene Formstabilität besitzt.