(19)
(11) EP 1 537 923 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.2005  Patentblatt  2005/23

(21) Anmeldenummer: 04027161.1

(22) Anmeldetag:  16.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21D 31/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 06.12.2003 DE 10357732

(71) Anmelder: GBA-Panek GmbH
07768 Kahla (DE)

(72) Erfinder:
  • Panek, Andreas
    07751 Rothenstein (DE)

(74) Vertreter: Oehmke, Volker, Dipl.-Math. et al
Patentanwälte Oehmke & Kollegen, Neugasse 13
07743 Jena
07743 Jena (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen dadurch gelöst, dass der Vorschub des Materials (2), aus dem das Streckgitter hergestellt wird, entsprechend den statischen Eigenschaften des fertigen Streckgitterelements variiert wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen

[0002] Ein Streckgitter ist ein Werkstoff mit Öffnungen in der Fläche. Sie entstehen durch versetzte Schnitte ohne Materialverlust unter gleichzeitig streckender Verformung. Die Maschen des aus Tafeln oder Bändern gefertigten Materials sind weder geflochten noch geschweißt.
Die Art eines Streckgitters wird durch die folgenden wesentliche Merkmale definiert: Maschenlänge, Maschenbreite, Maschenöffnung, Stegbreite, Stegdicke, Knotenpunkt, Knotenlänge, Knotenbreite und Steggitterdicke.
Stand der Technik ist die Herstellung eines Streckgitterelementes nach fest eingestellten Maßen. Das heißt, pro Element bleiben die oben vorgenannten Merkmale immer konstant, egal von der Rautenform oder dem gleich bleibenden Stegbreitenmuster der Masche, abgesehen von üblichen Toleranzen bei der Metallbearbeitung.

[0003] Durch die Ausbildung von unterschiedlichen Stegbreiten bzw. Änderung des Stegbreitenmusters innerhalb eines Gitterelementes kann jedoch bei gleich bleibender Stegdicke (bestimmt durch die Blechdicke) die Formstabilität bzw. Durchdringungszeit dem Verwendungszweck angepasst werden.

[0004] In Justizvollzugsanstalten werden Zäune bzw. Mauerkronen sowie Dachkantensicherungen mit Streckmetallbeplankungen errichtet, welche folgenden Ansprüchen genügen müssen. Im Standbereich einer Person (bis ca. 2,0 - 3,0 m Oberkante Gelände) sollte die Streckgitter-Beplankung einen hohen Widerstand gegen Krafteinwirkung aufweisen und in sich sehr formstabil sein, um ein Durchdringen mit Werkzeugen bzw. durch Gewaltanwendung zu minimieren.
Dagegen wird im Zaunkronenbereich (ca. 3,0 - 5,0 m) Instabilität des Streckgitterelementes (flexibel) erwünscht, um ein Überwinden durch eine Person zu behindern. Zusätzlich sollen Klirrfaktoren, entstehend durch das Verbinden mehrerer Bauteile, verringert werden.

[0005] Bisher wurden diese Eigenschaften nur durch die Kombination unterschiedlich stabiler Elemente durch Zusammenfügen, z.B. durch Schweißen, erreicht.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, die die Nachteile des Standes der Technik beseitigt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung von Streckgitterelementen dadurch gelöst, dass der Vorschub des Materials, aus dem das Streckgitter hergestellt wird, entsprechend den statischen Eigenschaften des fertigen Streckgitters variiert wird.
Der Vorteil der Erfindung besteht in dem wesentlich besseren optischen Erscheinungsbild, der Einsparung von Verbindungselementen und Klirrfaktoren, der Erhöhung der Gebrauchseigenschaften variierbar nach den Ansprüchen des Nutzers, einem geringeren Verbrauch des Ausgangswerkstoffs und einer wesentlichen Einsparung von Montagezeit sowie der Einsparung von Materialkosten.

[0007] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.. In den Zeichnungen zeigen:
Fig.1
eine schematische Darstellung der Abfolge zur Herstellung eines Streckgitters
Fig. 2
einen Ausschnitt eines Streckgitters
Fig. 3
einen Ausschnitt eines Streckgitters
Fig. 4
einen Ausschnitt eines Streckgitters
Fig. 5
einen Ausschnitt eines gewalzten Streckgitters
Fig. 6
ein noch nicht fertig hergestelltes Streckgitter
Fig. 7
ein erfindungsgemäßes Streckgitter


[0008] Gemäß Fig. 1 ist die Abfolge der Herstellung eines Streckgitters 1 aus einer Blechtafel 2 dargestellt. In der ersten Bildfolge ist die zu bearbeitende Blechtafel 2, mit einem Überstand, der gleich ist mit der zu erzielenden Stegbreite 5, siehe Fig. 2, eingelegt und der schematisch dargestellte Stempel 3, der das Schneiden und das Strecken bewirkt, bewegt sich durch den Pfeil gekennzeichnet nach unten. In der zweiten Bildfolge wird der Stempel 3 nach oben bewegt. In der dritten Bildfolge ist das erste Streckmuster des zu erstellenden Streckgitters 1 bereits zu erkennen. Der Stempel 3 wird horizontal, hier nach rechts, um eine halbe Maschenlänge 4 (definiert gemäß Fig. 3) bewegt. Gleichzeitig wird die Blechtafel 2 wieder um die Stegbreite 5 vorgeschoben. Gemäß der vierten Bildfolge wird der Stempel 3 erneut nach unten geführt und danach, wie aus der fünften Bildfolge ersichtlich, wieder nach oben. Es sind die ersten Maschen entstanden. Gemäß der sechsten Bildfolge wird der Stempel 3 wieder horizontal, aber diesmal in entgegengesetzter Richtung, um die halbe Maschenlänge in seine Ausgangslage geführt. Die Blechtafel 2 wird gleichzeitig um die Stegbreite 5 vorgeschoben. Nunmehr ist ein vollständiger Zyklus zur Erstellung der Maschen beendet und es kann sich ein weiterer anschließen. Die Form des Stempels 3 gibt die Maschenbreite 6 gemäß Fig. 3 vor. Durch Änderung der Stempelform sind Maschen, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind, herstellbar. In Fig. 5 ist ein Ausschnitt eines Streckgitters 1 dargestellt, welches nach der Herstellung noch flachgewalzt wurde. Fig. 6 zeigt deutlich die beiden noch zusammenhängenden Teile, nämlich die Blechtafel 2 und das Streckgitter 1. Die Stegdicke 7, gemäß Fig. 2, ist definiert durch die Dicke der Blechtafel 2. Eine Änderung der Stabilität der Streckgitter 1 ist somit durch zwei Möglichkeiten gegeben, entweder man variiert die Dicke der verwendeten Blechtafel 2 oder man verändert den Vorschub der Blechtafel 2 und variiert somit die Stegbreite 5. In Fig. 7 ist ein erfindungsgemäßes Streckgitter 1 dargestellt. Die unteren drei Maschenreihen weisen dabei eine breitere Stegbreite 5 wie die oberen drei Maschenreihen auf. Dies wurde dadurch erzielt, dass über die ersten drei oben beschriebenen Herstellungszyklen mit einem konstanten Vorschub gearbeitet wurde, der dann verkürzt wurde und somit die nächsten drei Maschenreihen mit dem dann konstanten Vorschub hergestellt wurden.

Bezugszeichenliste



[0009] 
1
Streckgitter
2
Blechtafel
3
Stempel
4
Maschenlänge
5
Stegbreite
6
Maschenbreite
7
Stegdicke



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von einem Streckgitterelement aus Tafeln oder Bändern, die durch versetzte Schnitte ohne Materialverlust und gleichzeitig streckendes Verformen, so dass eine Maschenstruktur entsteht, gefertigt werden, wobei der Vorschub für die Tafeln oder Bänder zur Variierung der Stegbreite bei der Herstellung des Streckgitterelementes verändert wird.
 
2. Streckgitterelement hergestellt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Maschenreihe durch Variierung des Vorschubs eine eigene Formstabilität aufweist.
 
3. Streckgitterelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Streckgitterelement Teilflächen aufweist, wobei jede Teilfläche durch aneinanderliegende Maschenreihen bestimmt ist und jede Teilfläche eine eigene Formstabilität besitzt.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht