[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beleimung von Fasern nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens und eine Faserbeleimungsvorrichtung.
[0002] Üblicherweise werden die Fasern in einem Blasrohr, dem Verbindungsrohr vom Refiner
zum Trockner, oder mittels verschiedener Kombinationen von Trocknungsbeleimungstechniken
mit Klebstoffen beleimt. Mit einem Blasrohr beleimte Fasern werden mit einem Einstufen-
oder Zweistufen-Trockner von einer Ausgangsfeuchte von 30-110% auf eine Zielfeuchte
von 5-15% getrocknet. Dabei werden die beleimten Fasern in einen Luftstrom eines Rohrtrockners
gegeben und in ca. 3 Sekunden zum Abscheider (Zyklon) mit einer Geschwindigkeit von
30-80 m/sek befördert, wo sie in ca. 3 Sekunden von der Trocknerluft getrennt werden
und aus einer Zellradschleuse entnommen werden. Bei einem Zweistufen-Trockner werden
die Fasern zweimal in den heißen Luftstrom gegeben und zweimal mit einem Abscheider
von der heißen Luft getrennt. Da die Fasern mit der heißen Luft befördert werden,
Trocknereintrittstemperatur vgl. Tabelle 1, härtet der Klebstoff während der Trocknung
zum Teil aus. Weiterhin hat die Faser, bevor der Klebstoff in der Blasrohrlinie eingedüst
wird, eine Temperatur von über 120 °C. Selbst bei einer kurzen Verweilzeit von etwa
einer Sekunde in der Blasrohrlinie kommt es dadurch zu einer Voraushärtung des Klebstoffes.
Weiterhin kommt es verstärkt, bei einem nicht optimierten Transport oder einer nicht
optimierten Trocknung zu Anbackungen in der Blasrohrlinie bzw. dem Trockner, wodurch
der Klebstoff in diesen Anbackungen nahezu vollständig aushärtet und damit der Klebstoffverbrauch
sowie die Formaldehyd Emissionen im Trockner ansteigen. Tabelle 1 zeigt die mögliche
Klebstoffeinsparung durch bekannte Rohr- oder Mischerbeleimungsverfahren, welche nach
der ersten oder der zweiten Trocknerstufe angeordnet werden. Die Klebstoffeinsparung
ist bei den industriell durchgeführten Rohr- und Mischerbeleimungsverfahren etwa gleich
groß, da die Klebstoffeinsparung im wesentlichen auf die Vermeidung der Voraushärtung
durch die hohe Trocknereintrittstemperatur zurückgeht.
Tabelle 1:
Klebstoffverbrauch [%] UF und MUF bei verschiedenen Beleimungsmethoden bei gleicher
Querzug- und Biegefestigkeit der MDF-Platten. |
|
Klebstoffeinsatz Blasrohrlinie 1. Stufentrockner |
Klebstoffeinsatz Blasrohrlinie 2. Stufentrockner |
Klebstoffeinsatz Mischer oder Rohbeleimung bekannter Verfahren |
Trocknereintrittstemperatur der Luft [°C] |
180 (Ablufttrockner) |
140 (1. Stufe) 135 (2. Stufe) |
50 Fasertemperatur vor Beleimung |
Taupunkttemperatur am Ende des Trockners [°C] |
46 |
50 (1. Stufe) |
|
MDF Standard |
10-13 |
8 |
7 (einige Leimflecken) |
MDF Tieffräsqualität |
12 |
11 |
Nicht möglich, Leimflecken stören |
[0003] Verschiedene Rohbeleimungen sind in der Patentliteratur beschrieben und im Versuchsstadium
getestet worden. Dabei kann prinzipiell zwischen einer Besprühung der aufsteigenden
und der herabfallenden Faser unterschieden werden. Industriell ist nur die Rohrbeleimung
mit aufsteigenden Fasern, ähnlich wie in DD 78 881 A oder DE 41 22 842 A1 beschrieben,
durchgeführt worden. Nachteilig bei diesen Verfahren ist die aufwendige Lufttechnik.
[0004] In der DE 16 53 223 A wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, mit der
herabfallende Fasern beleimt werden können. Dieses Verfahren beschreibt die Vereinzelung
der Fasern vor der Besprühung, die Besprühung der Fasern im freien Fall von der Seite
und eine Auflösung der Fasern bzw. von Faseragglomerationen nach der Besprühung. Die
Fasern sollen vor der Besprühung mittels Versetzen in Rotation vereinzelt werden und
über eine Kreisbewegung in den freien Raum gelangen. Dieses Verfahren mit Vorrichtung
konnte sich nicht durchsetzen, da die Faservereinzelung mittels Rotation innerhalb
eines Rührwerkes zu Verstopfungen neigt, die Durchsätze zu gering sind und vor allem
die seitliche Besprühung zu einer ungleichmäßigen Beleimung führt.
[0005] Ein weiteres Verfahren herab fallende Fasern zu beleimen, wird in der DE 197 40 676
A1 beschrieben. Fasern sollen in einem zylindrischen Turm mit einem Durchmesser von
1,5 m und einer Länge von 4 m herabfallen und beim Herabfallen von der Seite mit Klebstofftröpfchen
besprüht werden. Dabei werden Faseragglomerate - also Überbeleimungen - bewusst in
Kauf genommen. Nach der Beleimung werden die Agglomerate in Refinem oder Mühlen wieder
aufgelöst. Mit dieser Vorrichtung konnte im Vergleich zur Blasrohrlinienbeleimung
kein Klebstoff eingespart werden, da die Faserverteilung über den Querschnitt des
Turmes und die Leimverteilung auf den Fasern bei einer Besprühung vom Rand viel zu
ungleichmäßig ist. Fasern, die sich in der Mitte des Turms befinden erhalten nur sehr
wenig Klebstoff.
[0006] In der DE 19 04 856 A, von der die Erfindung ausgeht, wird eine Vorrichtung zum Beleimen
von herabsinkenden Fasern beschrieben. Diese Vorrichtung sieht eine Beleimung vor,
bei der die Beleimungsdüsen innerhalb der herabsinkenden Faser installiert sind und
der Klebstoff in Richtung der herabfallenden Fasern gesprüht wird - einer so genannten
inneren Beleimung. Die Vorteile einer inneren Besprühung des Faserstroms hinsichtlich
einer besseren Gleichmäßigkeit des Klebstoffauftrages werden erkannt. Die Fasern werden
mittels Transportluft zu einem Austragskopf transportiert. In den Austragskopf ragen
von der Wand Bleche bis etwa zur Mitte des Kopfes hinein. In diesen Blechen sind Düsen
installiert, die den Klebstoff nach unten sprühen. Die darin beschriebene Vorrichtung
löst nicht das Problem von Verstopfungen durch Fasern, die sich über den hineinragenden
Blechen absetzen. Insbesondere bei schon beleimten Fasern kommt es innerhalb von kurzer
Zeit zu erheblichen Verstopfungen über den Blechen. Mit dieser Vorrichtung konnte
ebenfalls der Klebstoffverbrauch nicht gesenkt werden, da ein gleichmäßiger Faserstrom
über die Länge und Breite des Austragskopfes nicht erzeugt werden kann. Auch ist eine
Faserauflösung unmittelbar vor Eintritt in den Austragskopf nicht vorgesehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich
ist, im Blasrohr beleimte Fasern ohne Voraushärtung des Klebstoffes zu trocknen und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe der oben genannten Probleme und Vorrichtungen werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch gelöst, dass die Fasern durch von Führungsblechen gebildeten Schleusen
und durch eine Gitteröffnung nach unten geleitet werden und wobei an den Enden der
Führungsbleche angeordnete Leimdüsen Klebstoffe in Richtung der abfallenden Fasern
sprühen.
[0009] Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens umfasst ein Blasrohr und einen Rohrstromtrockner
zur Vorbeleimung, eine Überführungsvorrichtung für die Fasern in einen Faserbunker,
eine Leitung und ein Gehäuse zur Überführung der Fasern in einen Bunkeraustrag und
darin die Anordnung einer Faserbeleimungsvorrichtung mit Austragkopf für das Eintragen
der beleimten Fasern in einen Sichter oder direkt in einen Streukopfbunker umfasst.
[0010] Die Faserbeleimungsvorrichtung für das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Anlage zeichnet sich durch die Anordnung von mehreren Auflösewalzen übereinander auf
mehreren Drehachsen im Bunkeraustrag, einer Beförderungseinrichtung der Fasern durch
von Führungsblechen gebildete Schleusen in eine Gitteröffnung, wobei die Gitteröffnung
durch die waagrecht angeordnete Enden der Führungsbleche gebildet ist und wobei jeweils
am Ende jeden Führungsbleches mehrere Leimdüsen untergebracht sind, aus.
[0011] Dabei werden die Fasern im Bunkeraustrag durch Auflösewalzen vereinzelt und fallen
durch Führungsbleche geleitet zu einer Gitteröffnung nach unten, wobei am Ende der
Führungsbleche Leimdüsen angebracht sind, die in Richtung der fallenden Faser sprühen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird zum Zeitpunkt des Klebstoffauftrages sichergestellt,
dass eine gleichmäßige Verteilung der Fasern über die volle Sprühfläche im Austragskopf
vorliegt und dass die Fasern aufgelöst in die Sprühzone der Gitteröffnung eintreten.
Dadurch dass die Auflöse walzen mit wesentlich höherer Drehzahl die Fasern aus dem
Bunkeraustrag fördern als bei den herkömmlichen Bunkern, wird ein Teil der Fasern
bis zu einer Strecke von 2 m horizontal gefördert. Das heißt die Fasern aus oberen
Auflösewalzen werden nahezu bis zur gegenüberliegenden Wand befördert, während die
Fasern aus den unteren Auflösewalzen weniger weit transportiert werden. Durch eine
unterschiedliche Einstellung der Drehzahl der Auflösewalzen sowie durch Leitbleche
kann die Verteilung über die Länge der Öffnung ebenfalls beeinflusst werden.
[0012] Weiterhin werden Verstopfungen durch Faseranhäufungen oberhalb der Besprühung und
unterhalb der Besprühung vermieden. Oberhalb der Besprühung werden die Verstopfungen
vermieden, da die Führungsbleche von den Auflösewalzen beginnend bis zu den Leimdüsen
reichen. Dabei können die Führungsbleche schon in einer Breite von 20 mm, also der
Breite einer Düse samt Zuführungsleitungen des Klebstoffes an den Auflösewalzen beginnen
oder sie weiten sich nur über den Leimdüsen auf. Unterhalb der Leimdüsen werden keine
Führungsbleche bzw. nur noch auf kurzer Strecke installiert, sodass die Fasern nach
dem Eintritt in den Sprühnebenvorhang des Austragskopfes frei fallen können.
[0013] Der Faserdurchsatz sollte maximal 30 t und bevorzugt 2 - 20 t pro Stunde und pro
m
2 Sprühfläche betragen, damit die Fasern keinen zu dichten Vorhang bilden. Dadurch
wird sichergestellt, dass auch die Fasern, die sich in der Mitte zwischen zwei Führungsblechen
befinden, beleimt werden. Der Sprühkegel der Leimdüsen wird so eingestellt, dass nur
eine leichte Überlappung zweier benachbarter Sprühkegel auftritt. Ebenso wird der
Führungsblechabstand so gewählt, dass der Weg von der Leimdüse bis zu dem Punkt in
der Mitte zweier Führungsbleche nicht so groß ist.
[0014] Die Betriebskosten der Vorrichtung sind deutlich geringer als bei den herkömmlichen
Mischer- oder Rohrbeleimungsverfahren, da ein zusätzlicher Lufttransport nicht durchgeführt
werden muss. Ebenso sind die Investitionskosten deutlich geringer als bei den herkömmlichen
Verfahren. Falls die Integration in einen vorhandenen Streubunker erfolgt sind keine
zusätzlichen Maschinen notwendig. Auch entstehen keine störenden Formaldehydemissionen
in der Abluft. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass auch die Leimflecken
so gut wie nicht mehr vorhanden sind, wenn ein Teil des Klebstoffes vorher in der
Blasrohrlinie auf die Fasern aufgetragen wird. Bei einer kombinierten Beleimung von
Blasrohrlinie und Trockenbeleimung sollten zur weiteren Klebstoffreduktion die Fasern
nicht bei Temperaturen über 110 °C getrocknet werden. Dazu kann ein 3- oder Mehrstufentrockner
zur Verringerung der Eintrittstemperaturen verwendet werden.
[0015] Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann direkt als Streubunker über dem Streukopf
bzw. über einem Förderband, das die Fasern zum Streukopf führt, oder vor dem Sichter
bzw. vor dem Streubunker installiert werden. Wenn die Fasern noch nicht gesichtet
und nachgetrocknet werden sollen, erfolgt die Installation vor dem Sichter.
[0016] Agglomerationen bilden sich nach dem Beleimen durch Bewegen der Fasern untereinander
und in Kontakt mit den Wänden (Rohren vor allem beim Transportieren in Rohrleitungen
und Lagern im Bunker (im Bunker nur an der Außenwand). Die Agglomerationen sind später
als Leimflecken in den Platten zu sehen. Diese Agglomerationen bilden sich besonders
intensiv unmittelbar in den ersten 2 - 10 Sekunden nach der Beleimung, wenn der Leim
auf den Fasern noch nicht abgetrocknet ist.
[0017] Wenn die Beleimung direkt über dem Streukopf durchgeführt wird sollte die Breite
des Austragskopfes der Öffnung der maximalen Streubreite entsprechen. Durch die Anordnung
der Beleimung über dem Streukopf können sich Faseragglomerationen nach dem Beleimen
so gut wie nicht mehr bilden, da die Fasern nicht mehr transportiert werden und mit
den Wänden bis auf die Streuwand keinen Kontakt haben. Die Fasern haben nur Kontakt
mit der seitlichen Streuwand, wo sich Agglomerationen und damit Leimflecken bilden
könnten. Durch mehrer Maßnahmen kann die Agglomerationsbildung aber minimiert werden:
Wenn die Fasern auf ein Förderband fallen, muss die Mattenhöhe auf dem Förderband
zum Streukopf so gering wie möglich eingestellt werden. Die Vorschubgeschwindigkeit
des Förderbandes wird so eingestellt, dass die Faserhöhe auf dem Band geringer 300
mm beträgt. Weiterhin kann die Wand des Förderbandes sowie die Streuwand vor der Streuung
gekühlt werden und/oder vibriert werden und/oder mit einem Luftmantel versehen werden
oder an der Innenseite der Wand kann ein Band mit etwa der Transportgeschwindigkeit
mitlaufen. Auch können die Austragswalzen im Streukopf mit höherer Drehzahl betrieben
werden, sowie mit einer höheren Anzahl auf gleicher Länge (6-10 Stück pro 1 m Länge)
und einer engeren lichten Weite versehen werden, damit Agglomerationen nicht mehr
durch den Streukopf auf das Formband hindurchkommen. Selbst wenn sich trotz dieser
Maßnahmen noch kleine Agglomerationen am Mattenrand bilden, ist dies für die spätere
Platte ohne Bedeutung, da dieses Mattenrandstück zunächst über die Mattenbesäumung
entfernt und/oder danach als Plattenrandstück besäumt wird.
[0018] Die Materialrückführung von der Mattenrandbesäumung, von dem Scalper und der Mattenrückführung
kann durch eine separate Faserauflösewalze geführt werden und nach den Fasern auf
das Förderband geführt werden. Dann kann das Förderband mit Rückkämmwalzen ausgestattet
werden.
[0019] In das Förderband zum Streukopf kann eine Matten-Waage integriert werden, die zum
Dosieren des Klebstoffes und zur Regelung des Bunkeraustrages verwendet werden kann.
[0020] Es kann ein hochreaktiver Klebstoff eingesetzt werden, da die Zeit von der Beleimung
bis zum Heißpressen bei dieser Beleimung unter 2 Minuten beträgt, wodurch die Presszeit
verkürzt werden kann.
[0021] Falls die Beleimung vor dem Sichter bzw. vor dem Streubunker installiert wird, sollten
die Fasern unmittelbar nach der Beleimung mindestens ca. 6 m frei fallen können und
anschließend in einen heißen Luftstrom (60 - 80 °C) geleitet werden. Während des Fallens
und in dem heißen Luftstrom findet eine Nachtrocknung der frisch beleimten Fasern
statt, wodurch der Klebstoff etwas abtrocknet und damit weniger klebrig ist sowie
die eventuell durch den Klebstoff eingebrachte Feuchte vermindert wird. Bei dieser
Anordnung kann die Vorrichtung auch nur aus einem Austragskopf und einem Bandförderer
bestehen, die Ausführung als Bunker ist nicht notwendig. Die Breite quer zur Förderrichtung
kann der Sichterbreite entsprechen, sodass die Fasern nach der Beleimung in den Sichter
transportiert werden.
[0022] Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens,
- Figur 2
- die Faserbeleimungsvorrichtung in einem Ausschnitt der Anlage aus Figur 1 in einem
größeren Maßstab,
- Figur 3
- einen Schnitt A-A aus Figur 2 in Vorderansicht,
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus Figur 3 mit Darstellung der Führungs- und Seitenbleche in Schnitt
B-B,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Faserbeleimungsvorrichtung aus Figur 2,
- Figur 6
- in einer Seitenansicht zwei Auflösungswalzen und
- Figur 7
- eine Draufsicht auf die Auflösungswalzen nach Figur 6.
[0024] Die Anlage 1 zur Durchführung des Verfahrens ist in Figur 1 und die Faserbeleimungsvorrichtung
2 in den Figuren 2 bis 7 dargestellt. Sie umfasst eine Blasrohr 17 und einen Rohrstromtrockner
20 zur Vorbeleimung, eine Überführungsvorrichtung für die Fasern in einen Faserbunker
3, einer Leitung 5 und einem Gehäuse 6 zur Überführung der Fasern in einen Bunkeraustrag
4. Die Faserbeleimungsvorrichtung 2 besteht aus einem Austragkopf 14 für das Eintragen
der beleimten Fasern in einen Sichter 16 oder direkt über die Streukopfleitung 19
in einen Streukopfbunker (nicht dargestellt) und die Anordnung von mehreren Auflösewalzen
8 übereinander auf mehreren Drehachsen im Bunkeraustrag 4. Weiter aus einer Beförderungseinrichtung
der Fasern durch von Führungsblechen 11 gebildete Schleusen 10 in eine Gitteröffnung
9. Die Gitteröffnung 9 ist durch waagrecht angeordnete Enden der Führungsbleche 11
gebildet und jeweils am Ende jeden Führungsbleches 11 sind mehrere Leimdüsen 12 untergebracht.
Im Bunkeraustrag 4 sind mindestens drei, vorzugsweise acht Auflösewalzen 8 zum Vereinzeln
der Fasern in schräger Anordnung übereinander vorgesehen sind, wobei die Fasern aus
dem Faserbunker 3 in die Faserbeleimungsvorrichtung 2 über eine Bandwaage 7 kontinuierlich
gefördert werden. Die Leimdüsen 12 sind am Ende der Führungsbleche 11 angeordnet und
ggf. mit Aufweitungen 24 versehen. Die Führungsbleche 11 sind unter Bildung von Schleusen
10 von den Auflösewalzen 8 bis zu den Leimdüsen 12 ausgeführt, wobei verstellbare
Leitbleche 13 zwischen den Schleusen 10 angebracht sind. Der Luftstrom ist durch den
Austragkopf 14 mit einer Absaugung 18 beeinflussbar.
Die Auflösewalzen 8 bestehen nach den Figuren 6 und 7 jeweils aus einem Drehstab 25
mit darauf angebrachten, von Distanzhülsen 23 beabstandeten Auflösescheiben 21 und
daraus zahnradmäßig abstehende Auflöseelemente 22. Zur Nachtrocknung der Fasern nach
der Beleimung ist eine Heißluftzufuhr 15 in dem Sichter 16 vorgesehen.
Bezugszeichenliste: DP 1298 EP
[0025]
- 1
- Anlage
- 2
- Faserbeleimungsvorrichtung
- 3
- Faserbunker
- 4
- Bunkeraustrag
- 5
- Leitung
- 6
- Gehäuse
- 7
- Bandwaage und Förderband
- 8
- Auflösewalzen
- 9
- Gitteröffnung
- 10
- Schleusen
- 11
- Führungsbleche
- 12
- Leimdüsen
- 13
- Leitblech
- 14
- Austragskopf
- 15
- Heißluftzufuhr
- 16
- Sichter
- 17
- Blasrohr
- 18
- Absaugung
- 19
- Streukopfleitung
- 20
- Rohrstromtrockner
- 21
- Auflösescheiben
- 22
- Auflöseelemente
- 23
- Distanzhülsen
- 24
- Aufweitung
- 25
- Drehstab
1. Verfahren zur Beleimung von Fasern im Trocken- und Halbtrockenverfahren bei der Faserplattenherstellung,
bei dem die Fasern aus einem Faserbunker (3) durch einen Bunkeraustrag (4) und innerhalb
einer Leitung (5) und Gehäuse (6) zu einem Austragskopf (14) transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern durch von Führungsblechen (11) gebildeten Schleusen (10) und durch eine
Gitteröffnung (9) nach unten geleitet werden und wobei an den Enden der Führungsbleche
(11) angeordnete Leimdüsen (12) Klebstoffe in Richtung der abfallenden Fasern sprühen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus dem Faserbunker (3) über eine Bandwaage (7) zum Bunkeraustrag (4)
kontinuierlich gefördert werden, wobei die Fasern durch die 50 mm bis 1000 mm lange
und 200 mm bis 4000 mm breite Gitteröffnung (9) nach unten fallen und dabei in dem
herab fallenden Luftstrom mit kleinen Klebstofftröpfchen beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern durch mehrere im Bunkeraustrag (4) übereinander angeordnete Auflösewalzen
(8) vereinzelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nahe der Gitteröffnung (9) angeordneten Auflösewalzen (8) gegenüber den weiter
entfernt angeordneten Auflösewalzen (8) mit langsamerer Drehzahl betrieben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine unterschiedliche Einstellung der Drehzahl der Auflösewalzen (8) die Verteilung
der Fasern durch die Gitteröffnung (9) beinflußt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der Fasern durch die Gitteröffnung (9) durch ein oder mehrere verstellbare
Leitbleche (13) beeinflußt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserdurchsatz vor oder nach der Beleimung gewogen und nach dem gemessenem Durchsatzwert
die Klebstoffdosierung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Faserdurchsatz 2 bis 30 t/h, vorzugsweise 10 t/h, je m2 Sprühfläche beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern vor der Trockenbeleimung in einem Blasrohr (17) vorbeleimt und anschließend
in einem mehrstufigen Rohstromtrockner mit einer Eintrittstemperaturen unter 110°
Celsius getrocknet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern unmittelbar nach der Beleimung auf ein mindestens 1,5 m tiefer liegendes
Förderband (7) fallen, wobei die Vorschubgeschwindigkeit des Förderbandes (7) so eingestellt
wird, dass die Förderhöhe auf dem Band weniger als 300 mm beträgt und die Fasern anschließend
in einen Streukopf fallen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband sowie die Streuwand nach der Beleimung gekühlt, vibriert und/oder
mit einem Luftmantel versehen oder an der Innenseite ein Band mit etwa der Transportgeschwindigkeit
mitläuft.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern am Ende des Förderbandes mittels Austragswalzen vereinzelt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern nach dem Beleimen unmittelbar in einem etwa gleich breiten Sichter (16)
überführt und darin mit Heißluft (15) beheizt werden und durch Luftzufuhr von den
Seitenwänden 100 bis 400 mm nach dem Beleimen verwirbelt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern nach dem Beleimen in einen Trichter fallen, der mindestens 6 m tiefer
als der Austragkopf (14) angeordnet ist, wobei die Trichterwände von einem Heißluftmantel
umgeben werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch eine Einstellung der Leimdüsen (12) derart, dass ihre Sprühkegel nur mit einer leichten
Überlappung zweier benachbarten Sprühkegel erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimung der Fasern direkt über dem Streukopf der Streustation zur Bildung der
Fasermatte erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines hochreaktiven Klebstoffes für das Beleimen der Fasern.
18. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 17, umfassend eine
Blasrohr (17) und einen Rohrstromtrockner (20) zur Vorbeleimung, eine Überführungsvorrichtung
für die Fasern in einen Faserbunker (3), einer Leitung (5) und einem Gehäuse (6) zur
Überführung der Fasern in einen Bunkeraustrag (4) und darin die Anordnung einer Faserbeleimungsvorrichtung
(2) mit Austragkopf (14) für das Eintragen der beleimten Fasern in einen Sichter (16)
oder direkt in einen Streukopfbunker.
19. Faserbeleimungsvorrichtung nach Anspruch 18,
gekennzeichnet durch die Anordnung von mehreren Auflösewalzen (8) übereinander auf mehreren Drehachsen
im Bunkeraustrag (4), einer Beförderungseinrichtung der Fasern durch von Führungsblechen (11) gebildete Schleusen (10) in eine Gitteröffnung (9), wobei
die Gitteröffnung (9) durch die waagrecht angeordnete Enden der Führungsbleche (11) gebildet ist und wobei jeweils
am Ende jeden Führungsbleches (11) mehrere Leimdüsen (12) untergebracht sind.
20. Faserbeleimungsvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei, vorzugsweise acht Auflösewalzen (8) in schräger Anordnung übereinander
vorgesehen sind und ihre Drehzahl 400 bis 1000 Umdrehungen pro Minute beträgt.
21. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus dem Faserbunker (3) in die Faserbeleimungsvorrichtung (2) über eine
Bandwaage (7) kontinuierlich förderbar sind.
22. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimdüsen (12) am Ende der Führungsbleche (11) und innerhalb des herabfallenden
Faser-/Luftstromes angeordnet sind.
23. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Führungsbleche (11) unter Bildung der Schleusen (10) von den Auflösewalzen
(8) bis zu den Leimdüsen (12) ausgeführt ist.
24. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom durch den Austragkopf (14) mit einer Absaugung (18) beeinflussbar ist.
25. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbleche (11) in einer Dicke von 15 mm bis 35 mm von der Auflösewalzen
(8) bis zu den Leimdüsen (12) reichend ausgeführt sind.
26. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflösebleche in einer Dicke von 2 mm bis 10 mm ausgeführt sind und am Ende für
die Leimdüsen durch eine Aufweitung (24) aufgeweitet sind.
27. Faserbeleimungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auflösewalze (8) aus einem Drehstab (25) mit darauf angebrachten, von Distanzhülsen
(23) beabstandeten Auflösescheiben (21) und daraus zahnradmäßig abstehende Auflöseelemente
(22) besteht.
28. Anlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbeleimungsvorrichtung (2) direkt über dem Streukopfbunker und dem Fasermattenformband
angeordnet ist.
29. Anlage nach den Ansprüchen 18 und 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Gitteröffnung (9) der maximalen Fasermattenbreite entspricht.