[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus Karton, Papier oder dergleichen,
insbesondere zur Aufnahme von Waren, wobei die Faltschachtel aus einem einstückigen
Zuschnitt hergestellt ist und über Biegelinien verbundene Seitenwände aufweist, wobei
an zwei, durch mindestens eine Seitenwand voneinander beabstandeten Seitenwänden jeweils
eine Bodenklappe oder eine Deckelklappe über entsprechende Biegelinien angeordnet
ist und die Bodenklappe an der der Seitenwand gegenüberliegenden Seite eine Einstecklasche
aufweist welche mit der Bodenklappe über eine Biegelinie gelenkig verbunden ist.
[0002] Derartige Faltschachteln sind in einer Vielzahl bekannt. So beschreibt zum Beispiel
die DE 198 55 318 C1 eine gattungsgemäße Faltschachtel, die als Packmittel für Medikamente
in Form einer Faltschachtelkombination für wenigstens zwei unterschiedliche Primärverpackungen
verwendet wird.
[0003] Nachteilig an den bekannten Faltschachteln ist jedoch, dass die Bodenklappe, die
über die genannte Einstecklasche die Faltschachtel in gefaltetem Zustand verschließt,
sich relativ leicht öffnen lässt, so dass es bei einer Befüllung mit schwereren Waren
notwendig ist, die Bodenklappe zusätzlich mit einem Klebeverschluss oder Ähnlichem
an den Seitenwänden der Schachtel zu befestigen. Die Anbringung von Klebemitteln erfordert
jedoch einen zusätzlichen Schritt bei der Herstellung der Faltschachteln, der zu höheren
Kosten führt. Des Weiteren bringt die Anbringung von Klebstreifen oder Ähnlichem auch
Nachteile bei der Gestaltung des Designs der Faltschachtel mit sich.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemäße Faltschachtel
bereitzustellen, welche eine verbesserten und sicheren Verschluss der Bodenklappe
zur Aufnahme von relativ schweren Waren oder Füllgut gewährleistet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgaben dienen eine gattungsgemäße Faltschachtel gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Eine erfindungsgemäße Faltschachtel aus Karton, Papier und dergleichen weist eine
Einstecklasche einer Bodenklappe auf, die jeweils aus einem ersten und einem zweiten
Laschenteilelement, die über eine Biegelinie miteinander gelenkig verbunden sind,
besteht, wobei das zweite und/oder das erste Laschenteilelement mindestens eine Klebefläche
zum Verkleben mit dem jeweils anderen ersten und/oder zweiten Laschenteilelement aufweist
und durch das Verkleben der beiden Laschenteilelemente eine Materialverdoppelung im
Bereich der Einstecklasche entsteht. Dadurch ist einerseits gewährleistet, dass die
Einstecklasche sehr stabil ausgebildet ist und so zu einem verstärkten Sitz innerhalb
des von den Seitenwänden der Faltschachtel in zusammengefaltetem Zustand gebildeten
Hohlraums gewährleistet. Des Weiteren wird eine Herausnahme oder ein Herausgleiten
der Einstecklasche aus einem durch beigeklappte Stützlaschen gebildeten Schlitz dadurch
erschwert, da das zweite Laschenteilelement auf den Innenseiten der genannten Stützlaschen
innerhalb des Hohlraums der Faltschachtel aufliegt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Faltschachtel wird ein verbesserter und sicherer Verschluss der Bodenklappe der
Faltschachtel gewährleistet, so dass auch relativ schwere Waren oder relativ schweres
Füllgut ohne zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel Klebeverschlüsse, aufgenommen
und transportiert werden können.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Faltschachtel entspricht
die Form des zweiten Laschenteilelements der Form des ersten Laschenteilelements.
Es ist aber auch möglich, dass die Form des zweiten Laschenteilelements von der Form
des ersten Laschenteilelements unterschiedlich ausgebildet ist. Beide Ausführungsformen
zeigen die Variationsmöglichkeiten der Ausgestaltung der Einstecklasche auf. Je nach
Anforderung können die Laschenteilelemente ausgeformt werden.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstand zwischen
der Biegelinie, die zwischen der Bodenklappe und dem ersten Laschenteilelement ausgebildet
ist und der Biegelinie, die zwischen den beiden Laschenteilelementen ausgebildet ist,
größer, als der Abstand zwischen der Biegelinie, die zwischen den beiden Laschenteilelementen
ausgebildet ist und dem Ende des zweiten Laschenteilelements. Nach dem Rückklappen
und Verkleben des zweiten Laschenteilelements mit dem ersten Laschenteilelement entsteht
somit im Bereich der Biegelinie, die zwischen der Bodenklappe und dem ersten Laschenteilelement
ausgebildet ist, eine Art Stufe, die in zusammengeklapptem und geschlossenem Zustand
der Faltschachtel auf den genannten Stützlaschen aufliegt. Dadurch ergibt sich ein
sicherer Halt der Einstecklasche innerhalb des Hohlraums der Faltschachtel. Es ist
aber auch möglich, dass die genannten Abstände gleich groß sind. Entscheidend für
den sicheren Halt der Einstecklasche innerhalb des Hohlraums der Faltschachtel ist
die erwähnte Materialverdoppelung im Bereich der Einstecklasche.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist senkrecht zu den
Biegelinien der Bodenklappe, die sich zwischen der angrenzenden Seitenwand und der
Bodenklappe beziehungsweise der Bodenklappe und dem ersten Laschenteilelement befinden,
mindestens eine weitere Biegelinie an der Bodenklappe ausgebildet, wobei über diese
Biegelinie mindestens je ein Bodenverstärkungselement gelenkig mit der Bodenklappe
verbunden ist und das Bodenverstärkungselement jeweils mindestens eine Klebefläche
zum Verkleben mit der Bodenklappe aufweist. Durch das Verkleben des mindestens einen
Bodenverstärkungselements entsteht eine Materialverdoppelung im Bereich der Bodenklappe.
Diese Materialverdoppelung im Bereich der Bodenklappe trägt einerseits zu einer verbesserten
Stabilität der Bodenklappe bei und gewährleistet andererseits, dass auch schwere Waren
sicher innerhalb der Faltschachtel aufgenommen werden können.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an der Seitenwand,
die an die Bodenklappe angrenzt, gegenüber der Bodenklappe über eine weitere Biegelinie
mindestens ein weiteres Element zur Ausbildung einer Informations- oder Präsentationsfläche
ausgebildet. Dieses weitere Element kann dabei aus zwei über eine Biegelinie miteinander
verbundenen Teilflächen bestehen.
[0012] Das zusätzliche Element kann aber auch lediglich einen dekorativen Zweck erfüllen.
[0013] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Darstellung eines einstückigen Zuschnitts einer erfindungs-gemäßen Faltschachtel
gemäß einer ersten Ausführungsform; und
- Figur 2
- eine Darstellung eines einstückigen Zuschnitts einer erfindungs-gemäßen Faltschachtel
gemäß einer zweiten Ausführungsform.
[0014] Figur 1 zeigt eine Darstellung eines einstückigen Zuschnitts einer erfindungsgemäßen
Faltschachtel 10. Die Faltschachtel besteht dabei aus Karton, Papier oder vergleichbarem
Material. Sie dient insbesondere zur Aufnahme und zum Anbieten von Waren. Die Faltschachtel
10 besteht aus Seitenwänden 16, 18, 20, 22, die über Biegelinien 46 miteinander verbunden
sind. Man erkennt, dass an zwei, durch die Seitenwand 18 voneinander beabstandeten
Seitenwänden 16, 20 jeweils eine Bodenklappe 12 oder eine Deckelklappe 14 über entsprechende
Biegelinien 48, 50 angeordnet sind. Die Bodenklappe 12 weist dabei an der der Seitenwand
20 gegenüberliegenden Seite eine Einstecklasche 52 auf, welche mit der Bodenklappe
12 über eine Biegelinie 54 gelenkig verbunden ist. In zusammengefaltetem Zustand der
Faltschachtel 10 greift die Einstecklasche 52 in einen sich zwischen der Seitenwand
16 und den beigeklappten Stützlaschen 30, 72 ergebenden Schlitz unter Verschluss der
Faltschachtel 10 ein. Die Stützlaschen 30, 72 sind dabei über Biegelinien 60 mit den
Seitenwänden 18, 22 verbunden. In entsprechender Weise ist an der Deckelklappe 14
eine Einstecklasche 38 über eine Biegelinie 64 angelenkt, wobei in zusammengefaltetem
Zustand der Faltschachtel 10 die Deckelklappe 14 über die Biegelinie 50 beiklappbar
ist und die Einstecklasche 38 in einen sich zwischen den mittels der Biegelinien 62
beiklappbaren Stützlaschen 24, 26 und der Seitenwand 22 ergebenden Schlitz unter Verschluss
der Faltschachtel 10 eingreift. Des Weiteren erkennt man, dass an der Seitenwand 16
über eine Biegelinie 66 eine Klebelasche 36 angeordnet ist, die zum Verkleben der
Seitenwand 16 mit der Seitenwand 22 unter Bildung eines Hohlraums dient. Die Bodenklappe
12 und die Deckelklappe 14 können als Quadrat, als Rechteck oder als regelmäßiges
oder unregelmäßiges Vieleck ausgebildet sein.
[0015] Aus der Figur 1 ist weiterhin erkennbar, dass die Einstecklasche 52 aus einem ersten
und einem zweiten Laschenteilelement 32, 34, die über eine Biegelinie 56 miteinander
gelenkig verbunden sind, besteht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das
zweite Laschenteilelement 34 eine Klebefläche 42 zum Verkleben mit dem ersten Laschenteilelement
32 auf. Durch das Verkleben der beiden Laschenteilelemente 32, 34 entsteht eine Materialverdoppelung
im Bereich der Einstecklasche 52. Die Form des zweiten Laschenteilelements 34 entspricht
dabei der Form des ersten Laschenteilelements 32. Die Formen der beiden Laschenteilelemente
können jedoch auch unterschiedlich ausgebildet sein (nicht dargestellt). Des Weiteren
erkennt man, dass der Abstand zwischen der Biegelinie 54 und der Biegelinie 56 größer
ist als der Abstand zwischen der Biegelinie 56 und dem Ende des zweiten Laschenteilelements
34. In verklebtem Zustand entsteht so eine Stufe im Bereich der Biegelinie 54, die
zum sicheren Halt der Einstecklasche innerhalb des durch die Seitenwände 16, 18, 20,
22 gebildeten Hohlraums der Faltschachtel 10 in gefaltetem Zustand beiträgt. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Faltschachtel 10 zudem an der Seitenwand
20 gegenüber der Bodenklappe 12 ein mit der Seitenwand 20 über eine Biegelinie 68
angelenktes weiteres Element zur Ausbildung einer Informations- oder Präsentationsfläche
auf. Das weitere Element 40 besteht dabei aus zwei über eine Biegelinie 70 miteinander
verbundenen Teilflächen 74, 76. Die beiden Teilflächen 74, 76 können miteinander verklebt
werden, so dass hier eine entsprechend stabile Informations- oder Präsentationsfläche
entsteht.
[0016] Figur 2 zeigt eine Darstellung eines einstückigen Zuschnitts der Faltschachtel 10
gemäß einer zweiten Ausführungsform. Der Grundaufbau der Faltschachtel 10 entspricht
dabei dem Grundaufbau der in Figur 1 dargestellten Faltschachtel 10 gemäß der ersten
Ausführungsform. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform sind dabei senkrecht zu den
Biegelinien 48, 54 der Bodenklappe 12 zwei Biegelinien 58 an den Rändern der Bodenklappe
12 ausgebildet, wobei über die Biegelinien 58 jeweils ein Bodenverstärkungselement
28 gelenkig mit der Bodenklappe verbunden ist. Die Bodenverstärkungselemente 28 weisen
dabei jeweils eine Klebefläche 44 zum Verkleben mit der Bodenklappe 12 auf. Durch
das Verkleben der Bodenverstärkungselemente 28 mit der Bodenklappe 12 entsteht eine
Materialverdoppelung und eine entsprechende Versteifung im Bereich der Bodenklappe
12.
1. Faltschachtel aus Karton, Papier oder dergleichen, insbesondere zur Aufnahme von Waren,
wobei die Faltschachtel (10) aus einem einstückigen Zuschnitt hergestellt ist und
über Biegelinien (46) verbundene Seitenwände (16, 18, 20, 22) aufweist, wobei an zwei,
durch die Seitenwand (18) voneinander beabstandeten Seitenwänden (16, 20) jeweils
eine Bodenklappe (12) oder eine Deckelklappe (14) über entsprechende Biegelinien (48,
50) angeordnet ist und die Bodenklappe (12) an der der Seitenwand (20) gegenüberliegenden
Seite eine Einstecklasche (52) aufweist, welche mit der Bodenklappe (12) über eine
Biegelinie (54) gelenkig verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstecklasche (52) jeweils aus einem ersten und einem zweiten Laschenteilelement
(32, 34), die über eine Biegelinie (56) miteinander gelenkig verbunden sind, besteht,
wobei das zweite und/oder das erste Laschenteilelement (34, 32) mindestens eine Klebefläche
(42) zum Verkleben mit dem jeweils anderen ersten und/oder zweiten Laschenteilelement
(32, 34) aufweist und durch das Verkleben der beiden Laschenteilelemente (32, 34)
eine Materialverdoppelung im Bereich der Einstecklasche (52) entsteht.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form des zweiten Laschenteilelements (34) der Form des ersten Laschenteilelements
(32) entspricht.
3. Faltschachtel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form des zweiten Laschenteilelements (34) von der Form des ersten Laschenteilelements
(32) unterschiedlich ausgebildet ist.
4. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen der Biegelinie (54) und der Biegelinie (56) größer ist als der
Abstand zwischen der Biegelinie (56) und dem Ende des zweiten Laschenteilelements
(34).
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen der Biegelinie (54) und der Biegelinie (56) dem Abstand zwischen
der Biegelinie (56) und dem Ende des zweiten Laschenteilelements (34) entspricht.
6. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenklappe (12) und die Deckelklappe (14) als Quadrat, als Rechteck oder als
regelmäßiges oder unregelmäßiges Vieleck ausgebildet sind.
7. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass senkrecht zu den Biegelinien (48, 54) der Bodenklappe (12) mindestens eine Biegelinie
(58) an der Bodenklappe (12) ausgebildet ist, wobei über die Biegelinie (58) mindestens
je ein Bodenverstärkungselement (28) gelenkig mit der Bodenklappe (12) verbunden ist
und das Bodenverstärkungselement (58) jeweils mindestens eine Klebefläche (44) zum
Verkleben mit der Bodenklappe (12) aufweist so dass durch das Verkleben des mindestens
einen Bodenverstärkungselements (58) eine Materialverdoppelung im Bereich der Bodenklappe
(12) entsteht.
8. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Seitenwand (20) gegenüber der Biegelinie (48) und gegenüber der Bodenklappe
(12) über ein Biegelinie (68) mindestens ein weiteres Element (40) zur Ausbildung
einer Informations- oder Präsentationsfläche ausgebildet ist.
9. Faltschachtel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weitere Element (40) aus zwei über eine Biegelinie (70) miteinander verbundenen
Teilflächen (74, 76) besteht.