[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Auspressen von Mörtel oder Klebstoffen
in Bohrlöcher für Gebirgsanker.
[0002] Gebirgsanker sind in unterschiedlichen Ausbildungen bekannt geworden, wobei selbstbohrende
Klebeanker bekannt sind, welche auch als Rohranker bezeichnet werden. Derartige Ausbildungen,
wie sie beispielsweise in der DE 100 17 750 A1, der DE 100 17 751 A1 und der DE 100
17 763 A1 beschrieben wurden, enthalten Klebepatronen, wobei durch einen in axialer
Richtung verschiebbaren Kolben Klebemasse ausgepresst werden kann. Für die Aktivierung
des Kolbens zum Auspressen der Klebemassen aus den Klebepatronen werden gesonderte
Auspresseinrichtungen verwendet, die über einen Adapter an den Bohrmotor angeschlossen
werden können. Ein weiterer selbstbohrender Kleber ist in der US 4,055,051 A beschrieben.
[0003] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welcher Klebemasse in einfacher Weise ausgepresst werden kann, ohne
dass hierfür Manipulationen an der Bohrlafette erforderlich sind. Mit anderen Worten
zielt die Erfindung darauf ab, das Auspressen von Klebemasse im unmittelbaren Anschluss
an das Eintreiben des selbstbohrenden Klebeankers automatisch vornehmen zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße Einrichtung im wesentlichen
darin, dass der Pressantrieb von einem flexiblen Druckglied gebildet ist, welches
aus einer von der Achsrichtung des Bohrloches verschiedenen Speicherlage in eine mit
der Achsrichtung des Bohrloches fluchtende Betätigungslage verschiebbar ist. Dadurch,
dass ein flexibles Druckglied für den Pressantrieb eingesetzt wird, kann ein derartiges
Druckglied aus einer von der Achsrichtung abweichenden Richtung abgehaspelt oder abgespult
werden und in eine Betätigungslage gebracht werden, bei welcher die Klebepatronen
entsprechend ausgepresst werden. Diese Betätigungslage entspricht der Achsrichtung
des Bohrloches, da ja die Klebemasse in der Achsrichtung aus dem Hohlraum des rohrförmigen
Ankers in die Bohrlöcher ausgepresst werden soll. Die Verwendung eines flexiblen Druckgliedes
erlaubt es somit in einfacher Weise besonders kleinbauende Einrichtungen zu schaffen,
mit welchen ein entsprechend langes Druckglied gespeichert werden kann und aus der
Speicherlage in die Betätigungslage verbracht werden kann. In besonders vorteilhafter
Weise ist die Ausbildung hierbei so getroffen, dass das flexible Druckglied aus einer
zum Bohrloch koaxialen Kammer aus einer in Umfangsrichtung verlaufenden Speicherlage
in eine axiale Betätigungslage verschiebbar ist. Eine derartige zum Bohrloch koaxiale
Kammer bzw. Trommel kann in einfacher Weise in die Bohrachse der Bohrlafette einschwenkbar
und axial beweglich geführt sein. Da eine in Umfangsrichtung verlaufende Speicherlage
auf geringer axialer Länge die Speicherung eines relativ langen flexiblen Druckgliedes
ermöglicht, kann aber eine derartige Kammer, welche bevorzugt als zylindrische Trommel
ausgebildet ist, auch in einer Schwenklage verbleiben, in welcher die Trommelachse
mit der Achse des Bohrloches fluchtet. Die Trommel kann hierbei bei entsprechend adaptierter
Bohreinrichtung hinter dem Bohrantrieb angeordnet sein, wobei sich das Druckglied
durch die hohle Antriebswelle des Bohrantriebs erstrecken kann. Bei entsprechend kurzer
axialer Bauweise ist es aber auch möglich, die Trommel zwischen Bohrantrieb und dem
in Achsrichtung vortreibbaren Gebirgsanker anzuordnen, wobei hier Modifikationen des
Bohrantriebs nicht erforderlich sind und ein einfaches Nachrüsten bestehender Einrichtungen
möglich wird.
[0004] In besonders einfacher Weise ist das flexible Druckglied auf einer Haspel aufgewickelt,
wobei in einfacher Weise das flexible Druckglied von einer Mehrzahl von gelenkig miteinander
verbundenen stabförmigen Segmenten gebildet sein kann. Wesentlich ist eine entsprechend
hohe Druckbeständigkeit, wobei ein seitlichen Ausweichen des flexiblen Druckgliedes
aus der axialen Richtung im Inneren des rohrförmigen Gebirgsankers ohnedies nicht
möglich ist.
[0005] An einer konventionellen Bohrlafette kann ein Nachrüsten mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung in besonders einfacher Weise darin bestehen, dass lediglich ein Schwenklager
für die Kammer bzw.
[0006] Trommel zusätzlich angeordnet wird. Die Ausbildung ist hierbei mit Vorteil so getroffen,
dass die das flexible Druckglied aufnehmende Kammer in eine mit der Achse des Bohrantriebs
koaxiale Lage schwenkbar ist, wobei in besonders vorteilhafter Weise im Inneren der
Kammer bzw. zylindrischen Trommel ein Ende des flexiblen Druckgliedes festgelegt ist.
Die Ausbildung ist hierbei mit Vorteil so getroffen, dass das flexible Druckglied
an seinem dem ausfahrbaren Ende abgewandten Ende an einem mit dem Drehantrieb, insbesondere
Bohrantrieb, kuppelbaren oder gekuppelten Bauteil festgelegt ist.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Einrichtung näher erläutert. In dieser
zeigen Fig.1 eine Bohrlafette mit eingeschwenkter Auspresseinrichtung, Fig.2 eine
vergrößerte Seitenansicht auf die Speichertrommel, Fig.3 eine Ansicht des Schwenkarms
für die Trommel und Fig.4 die Speichertrommel im axialen Schnitt.
[0008] In Fig.1 ist mit 1 ein Tragarm einer Bohrlafette bezeichnet, auf welchem an einem
Schlitten 2 ein in axialer Richtung entsprechend des Doppelpfeiles 3 verschiebbarer
Bohrantrieb 4 angeordnet ist, über welchen eine schematisch mit 5 angedeutete Stange
bzw. ein Gebirgsanker in ein Bohrloch eingetrieben werden kann. An dem Lafettenträger
1 sind ein Schwenklager 6 und ein Schwenkarm 7 vorgesehen, über welches(n) ein trommelförmiges
Gehäuse 8 für das Druckglied in eine mit der Achse des Bohrantriebs 4 fluchtende Lage
verschwenkt werden kann.
[0009] In Fig.2 ist dieses trommelförmige Gehäuse 8 vergrößert dargestellt, wobei die Schwenkachse
des Schwenklagers 6 mit 9 bezeichnet ist. Der Bohrantrieb 4 greift am Wellenstummel
10 an, wobei aus dem Inneren des Gehäuses 8 ein in Umfangsrichtung aufgespultes flexibles
Druckglied 11 in Richtung der Achse 12 umgelenkt und ausgepresst werden kann.
[0010] In Fig.3 sind der Schwenkarm und das Gehäuse in axialer Ansicht nochmals dargestellt.
[0011] Im Inneren des Gehäuses 8 befindet sich, wie in Fig.4 deutlich ersichtlich, die Aufnahmevorrichtung
für das flexible Druckglied 11. Dieses flexible Druckglied besteht aus mehreren Segmenten
und wird in Umfangsrichtung im Inneren des Gehäuses 8 aufgewickelt. Zu diesem Zweck
besteht das Gehäuse 8 aus einem ersten stillstehenden Bauteil 13, der mit dem Schwenkarm
7 verbunden ist. Dieser stillstehende Bauteil 13 umfasst an seinem Vorderende ein
entsprechendes Dichtungselement 14, das in den Bohr- bzw. Klebeanker eingeführt wird.
Auf der Innenseite schließt ein gewundenes Führungsrohr 15 an, durch welches das flexible
Druckglied 11 in die Speichergewindegänge überführt wird. Der feststehende Gehäuseteil
13 ist hierbei an der Innenseite trommelartig ausgebildet und trägt an der Außenseite
ein entsprechendes Gewinde 16, an welchem ein axial bewegbarer und durch den drehenden
zweiten Gehäuseteil 17 angetriebener, im wesentlichen zylindrischer Bauteil 18 geführt
wird. Dieser zylindrische Bauteil 18 ist als Hülse ausgebildet und mittels einer Passfeder
19 mit dem drehenden zweiten Gehäuseteil 17 verbunden. Der axial bewegliche zylindrische
Bauteil, die Hülse 18, weist an der Innenseite über seine gesamte axiale Länge ein
entsprechendes Rundgewinde 20 auf, welches zum einen die Gewinderillen bzw. Speicherrillen
für die aufgewickelte biegsame Welle 11 ausbildet und andererseits einen entsprechenden
Spindeltrieb ergibt.
[0012] Das flexible Druckglied 11 ist mit seinem hinteren Ende an der drehbaren Hülse 16
festgelegt. Das flexible Druckglied bzw. die biegsame Welle weist an seinem Vorderende
einen Adapter auf, der in das Dichtungsstück 14 mündet. Der Antriebsmotor treibt hierbei
nur den zweiten drehbaren Gehäuseteil 17 über ein kraftschlüssiges Kupplungsstück
21 an, sodass das flexible Druckglied 11 in axialer Richtung ausgestoßen bzw. bei
Drehrichtungsumkehr wiederum aufgewickelt wird. Die in axialer Richtung ausgestoßenen
freien Enden des flexiblen Druckgliedes bewirken den mechanischen Vorschub eines Auspresskolbens,
sodass ein in einer Klebepatrone enthaltener Kleber zunächst durchmischt und in der
Folge ausgepresst werden kann.
1. Einrichtung zum Auspressen von Mörtel oder Klebstoffen in Bohrlöcher für Gebirgsanker,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pressantrieb von einem flexiblen Druckglied (11) gebildet ist, welches aus einer
von der Achsrichtung des Bohrloches verschiedenen Speicherlage in eine mit der Achsrichtung
des Bohrloches fluchtende Betätigungslage verschiebbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Druckglied (11) aus einer zum Bohrloch koaxialen Kammer (18) aus einer
in Umfangsrichtung verlaufenden Speicherlage in eine axiale Betätigungslage verschiebbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (18) als zylindrische Trommel ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Druckglied (11) auf einer Haspel (13) aufgewickelt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Druckglied (11) von einer Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen
stabförmigen Segmenten gebildet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die das flexible Druckglied (11) aufnehmende Kammer (8) in eine mit der Achse des
Bohrantriebs koaxiale Lage schwenkbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Druckglied (11) an seinem dem ausfahrbaren Ende abgewandten Ende an
einem mit dem Drehantrieb, insbesondere Bohrantrieb (4), kuppelbaren oder gekuppelten
Bauteil (16) festgelegt ist.