[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gefahrenmeldeanlage mit einer Alarmzentrale,
einer Melderschleife und mit Gefahrenmeldern, die an diese Melderschleife angeschlossen
sind.
[0002] Derartige Gefahrenmeldeanlagen können insbesondere Brandmeldeanlagen mit einer Brandmeldezentrale
und an einen die Melderschleife bildenden Bus angeschlossenen Brandmeldern oder Einbruchmeldeanlagen
mit einer Einbruchmeldezentrale und an den Bus angeschlossenen Einbruchmeldern sein.
Bei Brandmeldeanlagen war es bisher nicht zulässig, auf der Melderschleife zusätzlich
noch andere Geräte zu betreiben, weil man befürchtet hat, dass die Funktion der Brandmeldeanlage
durch diese anderen Geräte beeinträchtigt werden könnte. Wenn beispielsweise Brandmelder
und Klimaregler an denselben Bus angeschaltet sind, würden bei der Entstehung eines
Brandes die Klimaregler eine Temperaturerhöhung feststellen und in der Folge Meldungen
zur Reduktion der Heizung oder zum Einschalten der Kühlung an die Klimazentrale senden.
Dabei könnten im schlimmsten Fall so viele derartige Meldungen abgesetzt werden, dass
der Bus blockiert wird und die Brandmelder nicht mehr ihre Alarmmeldungen schicken
können.
[0003] Durch die Erfindung soll nun eine Gefahrenmeldeanlage angegeben werden, welche so
robust ist, dass auf der Melderschleife ein problemloser gleichzeitiger Betrieb von
Gefahrenmeldern und anderen Geräten möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass an den Bus zusätzlich zu
den Gefahrenmeldern weitere Geräte eines anderen Typs angeschlossen sind, denen eine
zusätzliche Zentrale zugeordnet ist, und dass die Kommunikation zwischen den Gefahrenmeldern
und der Alarmzentrale und die Kommunikation zwischen den weiteren Geräten und der
zusätzlichen Zentrale in verschiedenen Zeitfenstern erfolgt.
[0005] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Melderschleife wahlweise an eine der beiden Zentralen
durchgeschaltet werden kann.
[0006] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Durchschalten der Melderschleife an eine der
Zentralen durch ein von der Alarmzentrale gesteuertes Schaltmittel erfolgt.
[0007] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Durchschalten der Melderschleife an eine der
Zentralen in einem vorgegebenen Zeitraster erfolgt. Vorzugsweise ist die Melderschleife
mindestens 50% der Zeit an die Brandmeldezentrale durchgeschaltet.
[0008] Eine vierte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Gefahrenmeldeanlage
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenmelder mit Einrichtungen versehen sind,
die es gestatten, Parameter von Signalen auf der Melderschleife auf einem Wert zu
halten, der ausserhalb des im normalen Betrieb eingehaltenen Wertebereichs liegt,
dass zusätzliche Einrichtungen vorgesehen sind, die den genannten Wert prüfen, und
dass bei einer Abweichung dieses Wertes von dem im normalen Betrieb zu erwartenden
Wert eine Meldung an die Alarmzentrale erfolgt, wodurch diese in die Lage versetzt
wird, eine Verbindung zu den Gefahrenmeldern und gegebenenfalls anderen sicherheitsrelevanten
Meldern aufzubauen.
[0009] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die genannten
Parameter von Signalen auf der Melderschleife durch die Spannung oder den Strom gebildet
sind, und dass die genannten zusätzlichen Einrichtungen Teil der Schaltmittel für
das Durchschalten der Melderschleife an eine der Zentralen sind.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenmeldeanlage
durch eine Brandmeldeanlage mit einer Brandmeldezentrale und an die Melderschleife
angeschlossenen Brandmeldern oder durch eine Einbruchmeldeanlage mit einer Einbruchmeldezentrale
und an die Melderschleife angeschlossenen Einbruchmeldern gebildet ist. Meldungen
von Brandmeldern werden vorzugsweise mit Priorität behandelt und unterdrücken das
Durchschalten der Melderschleife auf die mindestens eine andere Zentrale.
[0011] Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Weiterentwicklungen der erfindungsgemässen
Gefahrfenmeldeanlage sind in den abhängigen Ansprüchen 6 bis 10 beansprucht.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der einzigen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Brandmeldeanlage näher erläutert.
[0013] Die Erläuterung der Erfindung anhand einer Brandmeldeanlage soll nicht als Einschränkung
verstanden werden. Die in der Zeichnung dargestellte Brandmeldeanlage repräsentiert
vielmehr ganz allgemein eine Gefahrenmeldeanlage mit einer Alarmzentrale und Gefahrenmeldern;
es kann sich also um eine Brandmeldeanlage, eine Einbruchmeldeanlage oder eine Gasmeldeanlage
handeln.
[0014] Die dargestellte Brandmeldeanlage umfasst eine Brandmeldezentrale 1, eine durch einen
Bus 2 gebildete Melderschleife und eine Mehrzahl von an den Bus 2 angeschlossenen
Brandmeldern 3. Diese Brandmelder 3 sind in der Figur einheitlich dargestellt. Es
kann sich in Wirklichkeit aber um Melder in unterschiedlicher Ausführung handeln,
die aber alle dazu dienen Brände zu erkennen und die deshalb besonderen Sicherheitsansprüchen
genügen müssen. Insbesondere sind unter dem Begriff Brandmelder auch Handfeuermelder
zu verstehen. Bei geringeren Ansprüchen an die Übertragungssicherheit können die Melder
auch nur über eine einfache Melderleitung angeschlossen werden. Der Bus 2 ist über
Umschalter 8 an die Brandmeldezentrale 1 angeschlossen.
[0015] Darstellungsgemäss sind an den Bus 2 ausserdem Einbruchmelder 4, ein Klimaregler
5 und eine Einrichtung 6 zur Übertragung von Sprache oder Musik angeschlossen. Die
Einrichtung 6 kann insbesondere für die Durchsage von für die Evakuation dienenden
Meldungen verwendet werden. Weitere Geräte des von den Brandmeldern 3 verschiedenen
Typs könnten beispielsweise Überwachungskameras oder Lautsprecher für Hintergrundmusik
(beispielsweise in Kaufhäusern und dergleichen) sein. Zusätzlich zur Brandmeldezentrale
1 ist eine Zusatzzentrale 7 vorgesehen, an welche der Bus 2 über Umschalter 8 durchgeschaltet
werden kann. Die Zusatzzentrale 7 kann mit der Brandmeldezentrale 1 durchaus baugleich
sein.
[0016] Die Schalter 8, die auch in Software nachgebildet sein können, sind durch die Brandmeldezentrale
1 mithilfe einer Verbindung 9 betätigbar. Die Brandmeldezentrale 1 schaltet den Bus
2 über die Schalter 8 während eines bestimmten Teils der Zeit, beispielsweise die
halbe Zeit, zu sich durch, um die Brandmelder 3 zu bedienen. Während der restlichen
50% der Zeit wird der Bus 2 zur Zusatzzentrale 7 durchgeschaltet. Die Betätigung der
Schalter 8 und somit das Umschalten zwischen den beiden Zentralen 1 und 7, kann beispielsweise
alle 20 Sekunden oder auch alle Sekunden erfolgen. Selbstverständlich hat die Kommunikation
zwischen Brandmeldezentrale 1 und Brandmeldern 3 Priorität, was bedeutet, dass bei
Eingang eines Alarms von einem der Brandmelder 3 der Bus 2 auf die Brandmeldezentrale
1 durchgeschaltet und der Brandalarm behandelt wird. Bis zur Beendigung der Behandlung
des Brandalarms wird das automatische Umschalten des Busses auf die andere Zentrale
7 vorerst verhindert, wobei bei Vorhandensein einer Einrichtung 6 zur Sprachübertragung
die Behandlung des Brandalarms selbstverständlich die Abgabe von Evakuationsmeldungen
über die Einrichtung 6 einschliessen kann.
[0017] Während der Zeit, in welcher der Bus 2 auf die zusätzliche Zentrale 7 duchgeschaltet
ist, besteht keine direkte Verbindung zwischen den Brandmeldern 3 und der Brandmeldezentrale
1. Falls während dieser Zeit ein Brand erkannt wird und aufgrund von Vorschriften
oder anderen Gegebenheiten sofort gemeldet werden muss, müsste die entsprechende Meldung
vom Brandmelder 3 über den Bus 2, die Umschalter 8 zur zusätzlichen Zentrale 7 und
von dort aus über eine zusätzlich zu schaffende Verbindung zur Brandmeldezentrale
1 gelangen. Da die zusätzliche Zentrale 7 aber nicht in allen Fällen gemäss den besonderen
Ansprüchen der Sicherheitstechnik gebaut ist, muss die gerade genannte Möglichkeit
zur sofortigen Meldungen von Brandalarmen an die Brandmeldezentrale 1 als unsicher
gelten.
[0018] Um eine Möglichkeit zur sofortigen Alarmierung zu schaffen, die höheren Ansprüchen
an die Sicherheit genügt, kann den sicherheitsrelevanten Meldern, insbesondere den
Brandmeldern 3 aber auch anderen Meldern, die besonderen Ansprüchen genügen müssen,
die Möglichkeit gegeben werden, elektrische Parameter der Signale auf der Melderleitung
(Bus 2) so zu verändern, dass sie einfach und schnell erkannt werden können.
[0019] Beispielsweise kann ein Brandmelder 3 die Melderleitung 2 so stark belasten, dass
die Spannung unter einen Wert fällt der dem Normalbetrieb entspricht. Mithilfe von
zusätzlichen Einrichtungen in den Schaltern 8 oder auch einer besonderen, in der Figur
nicht eingezeichneten Einrichtung, die in direkter Verbindung zur Melderschleife 2
steht, wird dieser besondere Betriebszustand erkannt und über die Verbindung 9 der
Brandmeldezentrale 1 gemeldet. Die Brandmeldezentrale wird daraufhin zweckmässigerweise
die Verbindung zwischen der Melderschleife 2 über die Schalter 8 zur zusätzlichen
Zentrale 7 unterbrechen, indem die Schalter 8 mithilfe der Verbindung 9 in den Ruhezustand
gebracht werden und die Melderleitung 2 mit der Brandmeldezentrale 1 verbunden wird.
Die Brandmeldezentrale 1 kann daraufhin mit den dafür vorgesehenen Kommunikationsprotokollen
die Verbindung mit den Brandmeldern 3 aufnehmen und so die Alarmmeldung entgegennehmen.
1. Gefahrenmeldeanlage mit einer Alarmzentrale (1), einer Melderschleife (2) und mit
Gefahrenmeldern (3), die an diese Melderschleife angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass an die Melderschleife (2) zusätzlich zu den Gefahrenmeldern (3) weitere Geräte (4-7)
eines anderen Typs angeschlossen sind, denen eine zusätzliche Zentrale (7) zugeordnet
ist, und dass die Kommunikation zwischen den Gefahrenmeldern (3) und der Alarmzentrale
(1) und die Kommunikation zwischen den weiteren Geräten (4-7) und der zusätzlichen
Zentrale (7) in verschiedenen Zeitfenstern erfolgt.
2. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Melderschleife (2) wahlweise an eine der beiden Zentralen (1, 7) durchgeschaltet
werden kann.
3. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchschalten der Melderschleife (2) an eine der Zentralen (1, 7) durch ein von
der Alarmzentrale (1) gesteuertes Schaltmittel erfolgt.
4. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchschalten des Melderschleife (2) an eine der Zentralen (1, 7) in einem vorgegebenen
Zeitraster erfolgt.
5. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Melderschleife (2) mindestens 50% der Zeit an die Alarmzentrale (1) durchgeschaltet
ist.
6. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Melderschleife (2) durch einen Bus gebildet ist.
7. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltmittel (8) in Software nachgebildet ist.
8. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten weiteren Geräte eines anderen Typs ein Gerät oder mehrere Geräte in
der Art von Einbruchmeldern (4), Klimareglern (5), Geräten zur Übertragung von Sprache
oder Musik (6) und/oder Überwachungskameras umfassen.
9. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenmelder (3) mit der Alarmzentrale (1) und die übrigen Geräte (4, 5, 6)
mit der mindestens einen anderen Zentrale (7) mit demselben Busprotokoll verkehren.
10. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet dass die Gefahrenmelder (3) mit der Alarmzentrale (1) und die übrigen Geräte (4, 5, 6)
mit der mindestens einen anderen Zentrale (7) mit einem verschiedenen Busprotokoll
verkehren.
11. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet dass die Gefahrenmelder (3) mit Einrichtungen versehen sind, die es gestatten, Parameter
von Signalen auf der Melderschleife (2) auf einem Wert zu halten, der ausserhalb des
im normalen Betrieb eingehaltenen Wertebereichs liegt, dass zusätzliche Einrichtungen
vorgesehen sind, die den genannten Wert prüfen, und dass bei einer Abweichung dieses
Wertes von dem im normalen Betrieb zu erwartenden Wert eine Meldung an die Alarmzentrale
(1) erfolgt, wodurch diese in die Lage versetzt wird, eine Verbindung zu den Gefahrenmeldern
(3) und gegebenenfalls anderen sicherheitsrelevanten Meldern aufzubauen.
12. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Parameter von Signalen auf der Melderschleife (2) durch die Spannung
oder den Strom gebildet sind, und dass die genannten zusätzlichen Einrichtungen Teil
der Schaltmittel (8) für das Durchschalten der Melderschleife (2) an eine der Zentralen
(1, 7) sind.
13. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenmeldeanlage durch eine Brandmeldeanlage mit einer Brandmeldezentrale
(1) und an die Melderschleife (2) angeschlossenen Brandmeldern (3) oder durch eine
Einbruchmeldeanlage mit einer Einbruchmeldezentrale und an die Melderschleife (2)
angeschlossenen Einbruchmeldern gebildet ist.
14. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Meldungen von Brandmeldern (3) mit Priorität behandelt werden und das Durchschalten
der Melderschleife (2) auf die mindestens eine andere Zentrale (7) unterdrücken.