[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen eines Kabels in den äußeren Randbereich
einer heizbaren Verglasungseinheit, bei dem das Kabel in den durch einen umlaufenden
Abstandshalter gebildeten äußeren Randbereich eines Zwischenraumes zwischen zwei Scheiben
der heizbaren Verglasungseinheit eingebracht wird, und das Kabel mit einer Widerstandsschicht
kontaktiert ist, die auf der zum Zwischenraum weisenden Seite einer Scheibe aufgebracht
wurde.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Führungsvorrichtung zur Einbringung eines Kabels
in den äußeren Randbereich einer heizbaren Verglasungseinheit.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner eine heizbare Verglasungseinheit aufweisend wenigstens
eine äußere Scheibe und eine innere Scheibe, die einen Zwischenraum bilden, wobei
der Zwischenraum von einem umlaufenden, elektrisch isolierenden Abstandshalter umrandet
ist, an dessen Außenseite ein Randbereich ausgebildet ist, der mit einem Dichtmaterial
ausgefüllt ist, wobei wenigstens die innere Scheibe auf der zum Zwischenraum weisenden
Seite eine Widerstandsschicht aufweist, die mit wenigstens zwei Kabeln kontaktiert
ist, welche entlang des Abstandhalters laufen und durch den äußeren Randbereich in
die Umgebung der Verglasungseinheit geführt sind.
[0004] In der Bau- und Fassadentechnik ist es bekannt, Verglasungseinheiten einzusetzen,
deren Funktion über die Verglasung bestimmter Abschnitte hinausgeht. Beispielsweise
kommen zur Wärmedämmung von Gebäuden Isolierglasscheiben zur Anwendung, während zur
Erwärmung von Räumen heizbare Verglasungen bekannt sind. Isolierglasscheiben bestehen
aus einem Schichtaufbau aus wenigstens zwei Glasscheiben, wobei der Zwischenraum zur
Senkung des k-Werts vorzugsweise mit einem Gas gefüllt ist. Bei Isolierglasscheiben
ist es ferner bekannt, zusätzlich niedrig-emissive Beschichtungen einzusetzen, um
das Emissionsvermögen der Glasoberfläche und damit wiederum den k-Wert zu senken.
[0005] Heizglasscheiben weisen ebenfalls eine transparente Widerstandsschicht in Form einer
sehr dünnen Metallschicht auf, die vorzugsweise niedrig-emissiv ist und bei Anschluss
an eine Stromquelle Wärme erzeugt. Derartige Widerstandsschichten können beispielsweise
aus Metallen wie Nickel, Chrom, Gold, Silber, Kupfer oder Platin gebildet werden oder
es handelt sich um dotierte Zinn- oder Indium-Schichten.
[0006] Um die Funktion einer Verglasung zu optimieren, werden Isolierglasscheiben typischerweise
mit einer Heizfunktion kombiniert. So können die Eigenschaften der Isolierglasscheibe
zu Dämmung, Wärmeschutz und Sonnenschutz genutzt werden, während sich durch eine Heizfunktion
gleichzeitig ein angenehmes Wohn- und Arbeitsklima in Räumen erzeugen lässt. Eine
heizbare Isolierglasscheibe ist beispielsweise aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 2 113 876 bekannt, in welcher der grundsätzliche Aufbau einer heizbaren Isolierglasscheibe
beschrieben ist.
[0007] Durch die Kombination von Isolierglasscheiben und Heizglas treten in der Praxis jedoch
insbesondere durch die verwendeten elektrischen Komponenten bestimmte Probleme auf.
Insbesondere sind an die Dichtigkeit des Zwischenraumes zwischen zwei Scheiben einer
Isolierglaseinheit besondere Anforderungen zu stellen. Auch bei jahrelangem Betrieb
darf kein Füllgas entweichen oder Medien wie Wasserdampf oder andere Verunreinigungen
in den Zwischenraum eindringen. Ein Eindringen von Medien in den Zwischenraum kann
dabei nicht nur die Beständigkeit der Verglasungseinheit herabsetzen, was zu optischen
Veränderungen der Verglasung führen kann, sondern auch gravierend die elektrische
Sicherheit der Heizverglasung beeinträchtigen.
[0008] Der äußere Randbereich des Zwischenraumes, der typischerweise durch einen nach außen
abgedichteten umlaufenden Abstandshalter gebildet wird, muss demnach hohen Anforderungen
an die Dichtigkeit genügen. Insbesondere durch den erforderlichen Anschluss der Widerstandschicht
an eine Stromquelle, der typischerweise durch ein Kabel erfolgt, stellt der Randbereich
einer Heizglasscheibe einen Schwachpunkt der Verglasungseinheit dar, da das Kabel
aus dem Randbereich in die Umgebung geführt werden muss. Durch ein Kabel kann entweder
innerhalb der Ummantelung direkt Wasserdampf in den Zwischenraum eindringen, oder
die Dichtung wird durch die Durchführung des Kabels so unterbrochen, dass an dieser
Stelle Wasserdampf in den Zwischenraum eindringen kann.
[0009] Auch bringt das Vorhandensein einer elektrisch leitfähigen Widerstandsschicht auf
eine Glasscheibe bei der Verarbeitung und Einbringung in eine Verglasungseinheit verschiedene
Probleme mit sich, die bei der Fertigung berücksichtigt werden müssen. Die Widerstandsschicht
darf beispielsweise keinen Kontakt zu leitenden Komponenten der Verglasungseinheit
haben, die bei Berührung eine Gefährdung des Benutzers darstellen oder einen Kurzschluss
verursachen können.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine heizbare Verglasungseinheit mit großer Beständigkeit,
langer Haltbarkeit und hoher elektrischer Sicherheit bereitzustellen.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zur Herstellung einer heizbaren
Verglasungseinheit mit großer Beständigkeit, langer Haltbarkeit und hoher elektrischer
Sicherheit bereitzustellen.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 8, 14, 18
und 25 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung wird insbesondere dadurch gelöst, dass ein Anschlusskabel
zur Verbindung einer Widerstandsschicht mit einer Stromquelle so in den äußeren Randbereich
der Verglasung eingebracht wird, dass es sich nicht in die durch das Profil des Abstandhalters
gebildeten Ecken drücken kann, sondern mittig zwischen den beiden Scheiben der Verglasung
positioniert wird. Dadurch wird erreicht, dass ein Dichtmittel als Versiegelung so
in den Randbereich eingebracht werden kann, dass es das Kabel vollständig umgibt und
somit durch die Einbringung des Kabels keine Schwachstellen in Form von ungleichmäßig
verteiltem Dichtmittel oder sogar Lufteinschlüssen entstehen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht dazu das Einbringen eines Kabels in den äußeren
Randbereich einer heizbaren Verglasungseinheit vor, bei dem das Kabel in den durch
einen umlaufenden Abstandshalter gebildeten äußeren Randbereich eines Zwischenraumes
zwischen zwei Scheiben der heizbaren Verglasungseinheit eingebracht wird, und das
Kabel mit einer Widerstandsschicht kontaktiert ist, die auf der zum Zwischenraum weisenden
Seite einer Scheibe aufgebracht wurde.
[0015] Der innere Kabeldraht des Kabels wird mit der Widerstandsschicht kontaktiert und
das Kabel mittels einer Führungsvorrichtung in den Randbereich eingebracht. Dabei
wird die Führungsvorrichtung entlang des Abstandhalters geführt und das Kabel so in
den Randbereich eingebracht, dass die äußere Mantelung des Kabels keinen Kontakt zu
einer Innenfläche der beiden Scheiben hat. Der äußere Randbereich wird mit einem Dichtmaterial
ausgefüllt, wobei das Kabel in einer Position gehalten wird, in der die Mantelung
des Kabels keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben hat und anschließend härtet
das Dichtmaterial aus.
[0016] Das Kabel wird mittels einer Führungsrille in der Führungsvorrichtung in eine Position
innerhalb des äußeren Randbereichs gebracht, in welcher die äußere Mantelung des Kabels
keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben hat. Dabei erfolgt die Positionierung
des Kabels und die Ausfüllung des Randbereichs in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einem Arbeitsgang. Dazu wird der äußere Randbereich durch einen Zulauf
mit Dichtmaterial ausgefüllt, der in Verbindung mit der Führungsvorrichtung steht
und der Randbereich wird unmittelbar nach der Positionierung des Kabels mit Dichtmaterial
ausgefüllt.
[0017] In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die Positionierung des
Kabels und die Ausfüllung des Randbereichs in getrennten Arbeitsgängen. Dabei wird
zuerst das Kabel mittels einer Vorrichtung in eine geforderte Position gebracht und
in dieser gehalten, bis der Randbereich mit einer weiteren Vorrichtung in einem anderen
Arbeitsgang ausgefüllt wird. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird der Randbereich der Verglasung zuerst teilweise mit Dichtmaterial ausgefüllt
und danach das erfindungsgemäße Verfahren zum Einbringen des Kabels mittels einer
Führungsvorrichtung durchgeführt. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass das Kabel
nicht in Berührung mit dem Abstandhalter kommt, sondern vollständig von Dichtmittel
umgeben ist.
[0018] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, dass Verfahren zum Einbringen eines Kabels
in den äußeren Randbereich einer heizbaren Verglasungseinheit so auszugestalten, dass
das Kabel beim Einbringen in Längsrichtung entlang des Abstandhalters geführt wird
und das Kabel mit der Mantelung so an dem Abstandhalter fixiert wird, dass die Mantelung
des Kabels keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben hat. Danach wird der äußere
Randbereich ebenfalls mit einem Dichtmaterial ausgefüllt und das Dichtmaterial ausgehärtet.
Dabei kann das Kabel mit einer Führungseinrichtung oder manuell in den Randbereich
des Abstandhalters eingebracht werden.
[0019] Vorzugsweise wird die Mantelung mittels einer Kleberschicht an dem Abstandhalter
fixiert, wobei die Kleberschicht auf den Abstandhalter oder auf das Kabel aufgebracht
werden kann. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Kleberschicht, die sich bei Einbringung
des Kabels auf der Außenseite des Abstandhalters befindet.
[0020] Die Kontaktierung des inneren Kabeldrahts mit der Widerstandsschicht erfolgt vorzugsweise
im äußeren Randbereich der Verglasung, indem der Kabeldraht mit einem Kupferband verbunden
wird, das in Kontakt mit der Widerstandsschicht steht. Der Kabeldraht wird beispielsweise
auf das Kupferband aufgelötet. Anstatt eines Kupferbandes kann auch ein Band aus einem
anderen leitenden Werkstoff verwendet werden.
[0021] Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung zur Einbringung eines Kabels in den äußeren
Randbereich einer heizbaren Verglasungseinheit, wobei das Kabel mit der Führungsvorrichtung
in den durch einen umlaufenden Abstandshalter gebildeten äußeren Randbereich eines
Zwischenraumes zwischen zwei Scheiben der heizbaren Verglasungseinheit eingebracht
wird, ist beweglich entlang des Abstandhalters führbar. Die Führungsvorrichtung weist
ferner eine Führungsrille auf, in welcher das Kabel beim Einbringen in den Randbereich
gehalten wird, wobei die Führungsrille so positioniert ist, dass die äußere Mantelung
des Kabels beim Einbringen in den Randbereich keinen Kontakt zu einer Innenfläche
der Scheiben hat. Die Führungsrille ist dabei vorzugsweise so positioniert, dass sie
sich beim Einbringen des Kabels innerhalb des äußeren Randbereichs und mittig zwischen
den Scheiben befindet.
[0022] Die Führungsvorrichtung steht in Verbindung mit einem Zulauf, über den Dichtmaterial
in den äußeren Randbereich füllbar ist. Bei der Verbindung kann es sich beispielsweise
um eine direkte Verbindung in der Form handeln, dass sich der Zulauf in der Führungsvorrichtung
selbst befindet und die gesamte Vorrichtung beim Herstellen der Verglasungseinheit
entlang des Abstandhalters führbar ist. Die Führungsvorrichtung und der Zulauf können
auch indirekt auf die Art verbunden sein, dass sich die Geschwindigkeit des Zulaufs
beim Führen entlang des Abstandhalters nach der Geschwindigkeit der Führungsvorrichtung
richtet, so dass eine Verbindung besteht, die einen gleichmäßigen Arbeitsgang erzeugt.
[0023] Die erfindungsgemäße heizbare Verglasungseinheit weist wenigstens eine äußere Scheibe
und eine innere Scheibe auf, die einen Zwischenraum bilden, wobei der Zwischenraum
von einem umlaufenden, elektrisch isolierenden Abstandshalter umrandet ist, an dessen
Außenseite ein Randbereich ausgebildet ist, der mit einem Dichtmaterial ausgefüllt
ist, wobei wenigstens die innere Scheibe auf der zum Zwischenraum weisenden Seite
eine Widerstandsschicht aufweist, die mit wenigstens zwei Kabeln kontaktiert ist.
Die Kabel laufen entlang des Abstandhalters und sind durch den äußeren Randbereich
in die Umgebung des Randbereichs geführt. Dabei hat die äußere Mantelung des Kabels
keinen Kontakt zu einer Innenfläche einer Scheibe. Die heizbare Verglasungseinheit
wurde vorzugsweise nach einem der beschriebenen Verfahren hergestellt.
[0024] Bei dem verwendeten Dichtmaterial handelt es sich vorzugsweise um ein Dichtmittel
auf Butylkautschukbasis. Beispielsweise hat es sich als zweckmäßig erwiesen, als Dichtmaterial
für die Versiegelung des Randbereichs Hotmelt einzusetzen. Auch als Kleberschicht
zur Fixierung des Kabels an der Außenseite des Abstandhalters wird vorzugsweise Hotmelt
eingesetzt. Das Hotmelt sichert alle isolierglasspezifischen Funktionen der Verglasung
ab, stellt eine gute Feuchtesperre dar und verhindert effektiv die Gaspermeation.
Ferner hat es gute Verklebungseigenschaften mit dem durch das Hotmelt zu führenden
Kabel. Um die an heizbare Verglasungen zu stellenden Sicherheitsanforderungen zu erfüllen,
ist das Kabel dabei vorzugsweise doppelwandig ausgeführt. Es weist somit eine innere
Ummantelung und eine äußere Mantelung auf, wobei die äußere Mantelung zweckmäßigerweise
aus einem Material besteht, dass eine gute Haftung zu dem Dichtungsmaterial Hotmelt
aufweist. Insbesondere hat sich als äußere Mantelung PVC als zweckmäßig erweisen.
[0025] Ein weiterer wesentlicher Aspekt der heizbaren Verglasungseinheit ist es, dass die
Ecken der inneren Scheibe mit der Widerstandsschicht entschichtet sind und in diesen
Bereichen keine Widerstandsschicht aufweisen. Der Rand der Scheibe ist vorzugsweise
ebenfalls entschichtet. Die Ecken sind dabei vorzugsweise in einem Winkel von im Wesentlichen
45° zu den Scheibenrändern entschichtet. Dies hat den Vorteil, dass verwendete Eckstücke
des Abstandhalters keinen Kontakt zu der Widerstandsschicht haben. Elektrisch isolierte
Abstandhalter bestehen zwar aus Kunststoff, jedoch befinden sich im Innern der Abstandhalter
Metallprofile, um die erforderliche Stabilität des Abstandhalters herzustellen. Diese
Metallteile werden beim Ablängen der Profile freigelegt, so dass potenzielle Kontaktstellen
zu der Widerstandsschicht entstehen. Dies kann zu Kurzschlüssen führen, was die elektrische
Sicherheit der heizbaren Verglasungseinheit erheblich beeinträchtigt.
[0026] Der Winkel, unter dem die Ecken entschichtet sind, kann leicht von 45° abweichen,
ein Winkel von 45° ist jedoch besonders zweckmäßig, da eine größtmögliche Widerstandsschichtfläche
realisiert werden kann, indem die Widerstandsschicht bis kurz vor ein Eckstück des
Abstandhalters reicht, das typischerweise in einem Winkel von 45° zu den Scheibenrändern
steht. In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung beträgt der
Abstand zwischen Widerstandsschicht und Eckstück 2mm.
[0027] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0028] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen heizbaren Verglasungseinheit
mit eingebrachtem Kabel;
- Fig. 2
- die Kontaktierung der elektrisch leitfähigen Widerstandsschicht mit einem Kabel;
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf den inneren Teil einer heizbaren Verglasungseinheit; und
- Fig. 4
- die Verwendung einer Führungsvorrichtung zum Einbringen eines Kabels in eine heizbare
Verglasungseinheit.
[0029] In Fig. 1 ist ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
heizbaren Verglasungseinheit mit einem eingebrachten Kabel zum Anschluss einer Widerstandsschicht
an eine Stromquelle dargestellt. Vorzugsweise wird die Einheit als Isolierglas bestehend
aus wenigstens zwei auf Abstand gehaltenen vorgespannten Sicherheitsgläsern 20 und
30 hergestellt, um eine hohe mechanische und thermische Festigkeit zu erhalten. Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass zumindest die raumseitige (innere) Scheibe
30 vorgespannt ist, währen die Außenscheibe 20 optional auch als nicht vorgespanntes
Glas ausgeführt werden kann. Die beiden Scheiben können ferner als Einfachglas oder
aufgrund von Sicherheitsaspekten als Verbundsicherheitsglas ausgeführt sein.
[0030] Durch einen umlaufenden Abstandhalter 50 wird zwischen den beiden Scheiben ein Zwischenraum
40 gebildet, der mit einem Gas gefüllt ist. Dabei kann es sich im einfachsten Fall
um trockene Luft handeln, zur Absenkung des k-Werts wird die Luft jedoch typischerweise
durch ein Edelgas wie Argon, Krypton oder Xenon mit geringer thermischer Leitfähigkeit
ersetzt. In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht
die Gasfüllung im Scheibenzwischenraum aus 95% Krypton und 5% Luft.
[0031] Auf der zum Innenraum 40 zeigenden Seite ist die raumseitige Scheibe 30 mit einer
elektrisch leitfähigen und niedrig-emissiven Beschichtung 80 überzogen. Die Schicht
besteht beispielsweise aus einem Metall wie Nickel, Chrom, Gold, Silber, Kupfer oder
Platin oder es handelt sich um dotierte Zinn- oder Indium-Schichten. Die Schicht ist
dabei so dünn, dass sie weitestgehend transparent ist. Die Widerstandsschicht kann
durch den Joule-Effekt aufgeheizt werden, wenn sie in einem Stromkreis integriert
wird. Die so erzeugte Leistung kann vorzugsweise in einem Bereich zwischen 20-250
W/m
2 variiert werden, wobei das System über einen kurzen Zeitraum mit Leistungsspitzen
von bis zu 1000 W/m
2 belastet werden kann. Es hat sich jedoch erwiesen, dass eine mittlere Leistung von
300 W/m
2 über 10 Sekunden nicht überschritten werden sollte.
[0032] Die Widerstandsschicht 80 besteht in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung aus mehreren Funktionsschichten. Beispielsweise kann sich unter- und
oberhalb einer Silberschicht jeweils eine Blockerschicht befinden. Vorteilhaft ist
es ferner, dass sich zur Verbesserung der Haftung auf der beschichteten Glasscheibe
eine Haftschicht aus Bi-, Sn- oder Zn-Oxid befindet. Die Widerstandsschicht kann ferner
mit einer Deckschicht ebenfalls aus Bi-, Sn- oder Zn-Oxid überzogen sein. Die Außenscheibe
20 ist ebenfalls mit einer niedrig-emissiven Schicht 81 überzogen. Diese Schicht befindet
sich vorzugsweise auf der zum Zwischenraum 40 zeigenden Seite der Scheibe und die
Emissivität dieser Schicht liegt beispielsweise bei ε=0,04.
[0033] Bei dem umlaufenden Abstandhalter 50 handelt es sich um ein hohles Profil, das thermisch
und elektrisch isoliert ist. Das Profil ist mit einem Feuchteabsorber 51 gefüllt,
bei dem es sich beispielsweise um ein Molekularsieb handeln kann. Die Breite des Abstandshalters
liegt in der Größenordnung von 6-16 mm, vorzugsweise bei etwa 12mm. Die Wärmeleitfähigkeit
des Abstandhalters liegt in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, gemessen bei
einer mittleren Temperatur von 10°C, bei λ=0,45 W/mK. In den Ecken der Scheiben befinden
sich Eckstücke 52 (dargestellt in Fig. 3), welche die Verbindung zwischen jeweils
zwei geraden Abstandhalterprofilen bilden.
[0034] Außerhalb des Abstandhalters 50 befindet sich ein äußerer Randbereich 60, der zur
Randabdichtung des Systems dient. Die Versiegelung des Gesamtsystems besteht aus einem
gas- und feuchteabdichtenden 2-Barrierensystem. Dabei wird die erste Dichtebene zwischen
dem Abstandhalterprofil 50 und den niedrig-emissiven Schichten 80 und 81 durch jeweils
eine Dichtungsfläche 61 und 62 gebildet. Diese Dichtschichten bestehen aus einem geeigneten
Dichtstoff wie beispielsweise Butyl und werden bei der Montage der beiden Scheiben
mit dem Abstandhalter eingebracht.
[0035] Die zweite Dichtebene wird durch die Versiegelung des Randbereichs 60 erzeugt, die
durch Auffüllung mit einem hochdampfdiffusionsdichten Dichtstoff wie Hotmelt-Butyl
erfolgt. Dabei handelt es sich um einen Dichtstoff auf Butylkautschukbasis mit besonders
vorteilhaften Eigenschaften für die Verwendung in der erfindungsgemäßen Heizglaseinheit.
Neben einer sehr geringen Wasserdampf-Durchlässigkeit von unter 0,2 g/m
2d (gemessen nach DIN 53 122, Teil 1 Klima D: 2 mm dicke Folien) weist das Material
eine gute Haftung sowohl zu Glas, Aluminium und verzinktem oder nicht-rostendem Stahl
auf. Es haftet somit gut sowohl an den Scheibeninnenseiten als auch am Abstandhalter.
[0036] Die elektrische Verbindung der leitfähigen Widerstandsschicht 80 mit einer Stromquelle
erfolgt über Elektroden, die auf die Widerstandsschicht aufgebracht sind. Ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel dieser Kontaktierung ist in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt.
Der Fig. 2 ist ein Schnitt durch zwei Scheiben und einen Abstandhalter an der Stelle
zu entnehmen, an der ein Kabel 90 kontaktiert wird. Die Widerstandsschicht reicht
in diesem Ausführungsbeispiel bis unter den Abstandhalter. Der Kontakt des inneren
Drahtes 93 zur Widerstandsschicht 80 erfolgt über ein Kupferband 82, welches auf dem
Rand der Widerstandsschicht liegend angebracht ist. Das Kupferband ist über ein weiteres
Band 83 in Form einer Silberschicht mit der Widerstandsschicht verbunden, so dass
das Kupferband im Kontaktbereich mit der Widerstandsschicht oben und unten von Silber
umgeben ist. So ist eine gute Kontaktierung der Widerstandsschicht mit dem Kupferband
gewährleistet.
[0037] Der innere Draht 93 des Kabels 90, der typischerweise ebenfalls aus Kupfer besteht,
kann so auf dem Kupferband angelötet werden, was direkt auf der Widerstandsschicht
nicht möglich wäre. Die Lötstelle liegt dabei vorzugsweise außerhalb des Abstandhalters
50 im äußeren Randbereich 60. Die Lötung kann vor oder nach dem Zusammenbau der Scheiben
mit dem Abstandhalter erfolgen. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, die Lötung
vor dem Zusammenbau der einzelnen Bestandteile des Isolierglases anzubringen.
[0038] Der Aufbau des innen liegenden Teils einer Heizverglasung ohne Außenscheibe 20 ist
in Fig. 3 in einer Aufsicht dargestellt. Die innere Scheibe 30 ist mit einer gestrichelt
dargestellten Widerstandsschicht 80 überzogen, die nicht bis zum Rand der Scheibe
reicht, sondern vorzugsweise einen Rand 100 unbeschichtet lässt. Die Breite dieses
Randes liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 8-11 mm. Ferner sind die Ecken
der Scheibe in einem Winkel von vorzugsweise α=45° ebenfalls entschichtet. Diese Entschichtung
erhöht die elektrische Sicherheit der Heizverglasung, da Kurzschlüsse der Widerstandsschicht
mit freigelegten Metallteilen des Abstandhalters verhindert werden. Die Ecken der
Scheibe sind dabei vorzugsweise soweit entschichtet, dass die Eckstücke 52 des Abstandhalters
50 keinen Kontakt zu der Widerstandsschicht 80 haben. In einem besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung beträgt der Abstand zwischen Eckstück und Widerstandsschicht
x=2mm.
[0039] Die vier Seitenstücke des Abstandhalters 50 an den Geraden der Scheibe sind vorzugsweise
so angebracht, dass sie über dem Rand der Widerstandsschicht 80 liegen. Auf diesem
Rand ist ferner das Kupferband 82 zur Kontaktierung eines Drahtes angeordnet. Das
Kupferband erstreckt sich dabei zwischen zwei Eckstücken 52 des Abstandhalters, endet
jedoch vorzugsweise, bevor es eine entschichtete Ecke der Widerstandsschicht erreicht.
Über dem zum Inneren der Verglasung weisenden Rand des Kupferbands befindet sich die
zusätzliche Silberschicht 83, welche die Kontaktierung des Kupferbands zu der Widerstandsschicht
verbessert. Diese Schicht hat ebenfalls die Form eines Bandes, das sich zwischen den
Eckstücken 52 erstreckt. Falls die Widerstandsschicht 80 nicht aus Silber hergestellt
wird, sondern aus einem anderen Material, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, auch
die zusätzliche Schicht 83 in diesem Material auszuführen.
[0040] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erstrecken sich
zwei Kupferbänder 82 auf jeweils gegenüberliegenden Seiten einer Scheibe, so dass
zwei Drähte 90 kontaktiert werden, die dann auf einer Seite der Scheibe zusammengeführt
werden. Die Kabelführung ist abhängig von der späteren Einbauform in einen Rahmen
und kann je nach Anforderung bei der Herstellung der Heizverglasung beliebig variiert
werden. So ist es möglich, beide Kabel auf der gleichen Seite oder auf verschiedenen
Seiten herauszuführen.
[0041] Zur Erreichung der für heizbare Verglasungseinheiten geforderten elektrischen Sicherheitsanforderungen
ist das verwendete Kabel vorzugsweise doppelwandig ausgeführt und weist um den Kabeldraht
93 herum eine innere Ummantelung 92 und ein äußere Mantelung 91 auf. Die äußere Mantelung
des Kabels besteht zweckmäßigerweise aus einem Material, das eine gute Haftung zu
dem Dichtungsmaterial im Randbereich aufweist. Für das verwendete Hotmelt-Butyl hat
sich Polyvinylchlorid (PVC) als besonders vorteilhaft erwiesen, da es sehr gute Verklebungseigenschaften
mit dem Hotmelt aufweist. Zur Verwendung als innere Ummantelung haben sich Materialien
aus folgender Gruppe als vorteilhaft erwiesen: Polyvinylchlorid (PVC), Natur- und/oder
Synthetikkautschuk, Silikonkautschuk, Polyethylen (PE), Ethylvinylacetat (EVA), Polypropylen
(PP), Polytetrafluorethylen (Teflon), Polyamid, PUR-Elastomer (TPU, Polyurethan).
[0042] Der Fig. 4 sind die Abläufe beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Einbringen eines
Kabels 90 in den äußeren Randbereich 60 einer heizbaren Verglasungseinheit dargestellt.
Dabei wird in einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Führungsvorrichtung
70 verwendet, die eine Führungsrille 71 aufweist, welche das Kabel 90 aufnimmt. Das
Kabel wurde an einer nicht dargestellten Stelle mit der Widerstandsschicht 80 der
Verglasung kontaktiert und in den äußeren Randbereich entlang des Abstandhalters 50
gelegt.
[0043] Die Führungsvorrichtung 70 ist so ausgeführt, dass der Teil mit der Führungsrille
in den äußeren Randbereich 60 hineinragt. Die Führungsvorrichtung liegt zweckmäßigerweise
auf den Kanten der Scheiben 20 und 30 auf, so dass sie entlang des Abstandhalters
bewegt werden kann, wobei sich die Position der Führungsrille 71 mittig zwischen den
beiden Scheiben im Wesentlichen nicht verändert. Die Führungsvorrichtung weist ferner
einen Zulauf 72 für das Dichtmittel auf. Der Zulauf führt zu einer Düse, welche das
Dichtmittel wie dargestellt unter Druck in den Außenbereich 60 drückt. Dabei wird
das Kabel durch die Führungsrille in einer Position gehalten, in der es keinen Kontakt
zu einer der beiden Scheiben 20 oder 30 hat. So wird verhindert, dass sich das Kabel
in die durch das Profil des Abstandhalters gebildeten Ecken drückt und dort eingegossen
wird.
[0044] Der Zulauf 72 steht in Verbindung mit einem nicht dargestellten Vorratsbehälter an
Hotmelt. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Tank- oder Fasschmelzanlage,
in welcher das bei Raumtemperatur feste Hotmelt auf seine Verarbeitungstemperatur
erwärmt wird. Die zu erreichende Verarbeitungstemperatur liegt typischerweise im Bereich
von 170-180°C. Nachdem der äußere Randbereich der Verglasung mit Hotmelt gefüllt ist,
werden die kontaktierten Kabel an den gewünschten Punkten aus der weichen Hotmeltmasse
herausgeführt und das Hotmelt ausgehärtet. Nach der Aushärtung kann die Scheibe weiter
verarbeitet werden.
[0045] Das verwendete Hotmelt sichert alle isolierglasspezifischen Funktionen, stellt als
zweite Dichtebene eine Feuchtesperre dar und verhindert Gaspermeation. Aufgrund der
guten Haftung des Hotmelts zu der äußeren Mantelung des Kabels ist auch die Schwachstelle
des herausgeführten Kabels ausreichend gesichert. Durch die doppelte Ummantelung des
Kabels wird außerdem erreicht, dass als Außenhülle ein Werkstoff verwendet werden
kann, der eine gute Haftung zum Hotmelt hat, während als Innenhülle ein Werkstoff
verwendet werden kann, der gut isoliert und ein gute Haftung zu dem Kabeldraht hat.
Somit ist auch der mögliche Durchgang von Gas oder Dampf durch einen Zwischenraum
zwischen Draht und Ummantelung ausreichend gesichert. Diese optimale Ausnutzung verschiedener
vorteilhafter Materialeigenschaften wäre mit einem einwandigen Kabel nicht möglich.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 10
- Heizbare Verglasungseinheit
- 20
- Äußere Scheibe
- 30
- Innere, raumseitige Scheibe
- 40
- Zwischenraum
- 50
- Abstandhalter
- 51
- Feuchteabsorber
- 52
- Eckstück Abstandhalter
- 60
- Äußerer Randbereich, zweite Dichtebene, Versiegelung, Hotmelt
- 61, 62
- Erste Dichtebene, Dichtschicht
- 70
- Führungsvorrichtung
- 71
- Führungsrille
- 72
- Zulauf Dichtmaterial
- 80
- Widerstandsschicht
- 81
- Niedrig-emissive Schicht
- 82
- Kupferband
- 83
- Zusatzschicht, Silberschicht
- 90
- Kabel
- 91
- Mantelung des Kabels außen
- 92
- Ummantelung des Kabels innen
- 93
- Kabeldraht
- 100
- Entschichteter Scheibenrand
- 110
- Entschichtete Scheibenecke
1. Verfahren zum Einbringen eines Kabels (90) in den äußeren Randbereich (60) einer heizbaren
Verglasungseinheit (10), bei dem das Kabel in den durch einen umlaufenden Abstandshalter
(50) gebildeten äußeren Randbereich (60) eines Zwischenraumes (40) zwischen zwei Scheiben
(20;30) der heizbaren Verglasungseinheit (10) eingebracht wird, und das Kabel mit
einer Widerstandsschicht (80) kontaktiert ist, die auf der zum Zwischenraum (40) weisenden
Seite einer Scheibe (30) aufgebracht wurde,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Kontaktieren des inneren Kabeldrahts (93) des Kabels (90) mit der Widerstandsschicht
(80),
- Einbringen des Kabels (90) in den Randbereich (60) mittels einer Führungsvorrichtung
(70), wobei die Führungsvorrichtung entlang des Abstandhalters (50) geführt wird und
das Kabel so in den Randbereich eingebracht wird, dass die äußere Mantelung (91) des
Kabels keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben (20; 30) hat,
- Ausfüllen des äußeren Randbereichs (60) mit einem Dichtmaterial, wobei das Kabel
in einer Position gehalten wird, in der die Mantelung (91) des Kabels keinen Kontakt
zu einer Innenfläche der Scheiben (20; 30) hat, und
- Aushärten des Dichtmaterials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel mittels einer Führungsrille (71) in der Führungsvorrichtung (70) in eine
Position innerhalb des äußeren Randbereichs (60) gebracht wird, in welcher die Mantelung
(91) des Kabels keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben (20; 30) hat.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Dichtmaterial um ein Material auf Butylkautschukbasis handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Dichtmaterial um Hotmelt handelt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung des Kabels (90) und die Ausfüllung des Randbereichs (60) in einem
Arbeitsgang erfolgen, wobei der äußere Randbereich (60) durch einen Zulauf (72) mit
Dichtmaterial ausgefüllt wird, der in Verbindung mit der Führungsvorrichtung (70)
steht und der Randbereich (60) unmittelbar nach der Positionierung des Kabels (90)
mit Dichtmaterial ausgefüllt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung des Kabels (90) und die Ausfüllung des Randbereichs (60) in getrennten
Arbeitsgängen erfolgen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Randbereich (60) teilweise mit Dichtmaterial ausgefüllt wird, bevor das
Kabel (90) mit einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 eingebracht
wird.
8. Verfahren zum Einbringen eines Kabels (90) in den äußeren Randbereich (60) einer heizbaren
Verglasungseinheit (10), bei dem das Kabel in den durch einen umlaufenden Abstandshalter
(50) gebildeten äußeren Randbereich (60) eines Zwischenraumes (40) zwischen zwei Scheiben
(20;30) der heizbaren Verglasungseinheit (10) eingebracht wird, und das Kabel mit
einer Widerstandsschicht (80) kontaktiert ist, die auf der zum Zwischenraum (40) weisenden
Seite einer Scheibe (30) aufgebracht wurde,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Kontaktieren des inneren Kabeldrahts (93) des Kabels (90) mit der Widerstandsschicht
(80),
- Einbringen des Kabels (90) in den Randbereich (60), wobei das Kabel in Längsrichtung
entlang des Abstandhalters (50) geführt wird und das Kabel (90) mit der Mantelung
(91) so an dem Abstandhalter fixiert wird, dass die Mantelung (91) des Kabels keinen
Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben (20; 30) hat;
- Ausfüllen des äußeren Randbereichs (60) mit einem Dichtmaterial; und
- Aushärten des Dichtmaterials.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (90) mit der Mantelung (91) mittels einer Kleberschicht an dem Abstandhalter
(50) fixiert wird.
10. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kleberschicht bei Einbringung des Kabels (90) in den äußeren Randbereich
(60) auf der Außenseite des Abstandhalters (50) befindet.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (90) mit einer Kleberschicht aus Hotmelt an dem Abstandhalter (50) fixiert
wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktierung des inneren Kabeldrahts (93) mit der Widerstandsschicht (80) im
äußeren Randbereich (60) erfolgt, indem der Kabeldraht (93) mit einem Kupferband (82)
verbunden wird, das in Kontakt mit der Widerstandsschicht (80) steht.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabeldraht (93) auf ein Kupferband (82) aufgelötet wird, das in Kontakt mit der
Widerstandsschicht (80) steht.
14. Führungsvorrichtung zur Einbringung eines Kabels (90) in den äußeren Randbereich (60)
einer heizbaren Verglasungseinheit (10), wobei das Kabel (90) mit der Führungsvorrichtung
(70) in den durch einen umlaufenden Abstandshalter (50) gebildeten äußeren Randbereich
(60) eines Zwischenraumes (40) zwischen zwei Scheiben (20;30) der heizbaren Verglasungseinheit
(10) eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (70) beweglich entlang des Abstandhalters (50) führbar ist
und die Vorrichtung (60) eine Führungsrille (71) aufweist, in welcher das Kabel (90)
beim Einbringen in den Randbereich (60) gehalten wird, wobei die Führungsrille (71)
so positioniert ist, dass die äußere Mantelung (91) des Kabels (90) beim Einbringen
in den Randbereich keinen Kontakt zu einer Innenfläche der Scheiben (20; 30) hat.
15. Führungsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrille (71) so positioniert ist, dass sie sich beim Einbringen des Kabels
innerhalb des äußeren Randbereichs (60) und mittig zwischen den Scheiben (20;30) befindet.
16. Führungsvorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung in Verbindung mit einem Zulauf (72) steht, über den Dichtmaterial
in den äußeren Randbereich (60) füllbar ist.
17. Führungsvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Zulauf (72) in der Führungsvorrichtung (70) befindet.
18. Heizbare Verglasungseinheit (10) aufweisend wenigstens eine äußere Scheibe (20) und
eine innere Scheibe (30), die einen Zwischenraum (40) bilden, wobei der Zwischenraum
(40) von einem umlaufenden, elektrisch isolierenden Abstandshalter (50) umrandet ist,
an dessen Außenseite ein Randbereich (60) ausgebildet ist, der mit einem Dichtmaterial
ausgefüllt ist, wobei wenigstens die innere Scheibe (30) auf der zum Zwischenraum
(40) weisenden Seite eine Widerstandsschicht (80) aufweist, die mit wenigstens zwei
Kabeln (90) kontaktiert ist, welche entlang des Abstandhalters (50) laufen und durch
den äußeren Randbereich (60) in die Umgebung der Verglasungseinheit (10) geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Mantelung (90) des Kabels (90) keinen Kontakt zu einer Innenfläche einer
Scheibe (20;30) hat.
19. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verglasungseinheit mit einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 13 hergestellt ist.
20. Heizbare Verglasungseinheit nach einem oder beiden der Ansprüche 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Dichtmaterial um ein Dichtmaterial auf Butylkautschukbasis handelt.
21. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Dichtmaterial um Hotmelt handelt.
22. Heizbare Verglasungseinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (90) doppelwandig ist und eine innere Ummantelung (92) und eine äußere
Mantelung (91) aufweist.
23. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Mantelung (91) des Kabels (90) aus einem Material besteht, dass eine gute
Haftung zu dem Dichtungsmaterial im Randbereich (60) aufweist.
24. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Ummantelung (92) und/oder die äußere Mantelung (91) des Kabels (90) aus
einem Material der folgenden Gruppe bestehen: Polyvinylchlorid (PVC), Natur- und/oder
Synthetikkautschuk, Silikonkautschuk, Polyethylen (PE), Ethylvinylacetat (EVA), Polypropylen
(PP), Polytetrafluorethylen (Teflon), Polyamid, PUR-Elastomer (TPU, Polyurethan).
25. Heizbare Verglasungseinheit (10) aufweisend wenigstens eine äußere Scheibe (20) und
eine innere Scheibe (30), die einen Zwischenraum (40) bilden, wobei der Zwischenraum
(40) von einem umlaufenden, elektrisch isolierenden Abstandshalter (50) umrandet ist,
an dessen Außenseite ein Randbereich (60) ausgebildet ist, der mit einem Dichtmaterial
ausgefüllt ist, wobei wenigstens die innere Scheibe (30) auf der zum Zwischenraum
(40) weisenden Seite eine Widerstandsschicht (80) aufweist, die mit wenigstens zwei
Kabeln (90) kontaktiert ist, welche entlang des Abstandhalters (50) laufen und durch
den äußeren Randbereich (60) in die Umgebung des Randbereichs geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ecken (110) der inneren Scheibe (30) entschichtet sind und dort keine Widerstandsschicht
(80) aufweisen.
26. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Ecken (110) der inneren Scheibe (30) in einem Winkel von im Wesentlichen 45°
zu den Scheibenrändern entschichtet sind.
27. Heizbare Verglasungseinheit nach einem oder beiden der Ansprüche 25 und 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Ecken (110) so weit entschichtet sind, dass Eckstücke (52) des Abstandhalters
(50) keinen Kontakt zur Widerstandsschicht (80) haben.
28. Heizbare Verglasungseinheit nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Widerstandsschicht (80) und einem Eckstück (52) x=2mm beträgt.