[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung zum Schmieren von Blechstreifen, umfassend
ein Gehäuse, in dem zwei Schmierwalzen rotierbar angeordnet sind, zwischen denen ein
Blechstreifen durchführbar ist.
[0002] Bleche, insbesondere Blechstreifen, die beispielsweise durch Umformen bearbeitet
werden sollen, müssen, um die Werkzeuge, z. B. Schnittstempel, zu schützen, eingeölt
sein, je nach Bedarf einseitig oder beidseitig. Zu diesem Zweck ist es bekannt, Blechstreifen,
die auf einem Coil aufgewickelt sind, durch eine Schmiervorrichtung zu führen, die
zwei Schmierwalzen enthält. Dabei weisen die Schmierwalzen als äußere Schicht eine
Filzschicht auf, die mit Schmiermittel getränkt ist. Beim Durchführen des Blechstreifens
durch die Schmierwalzen rollen die Schmierwalzen über den Blechstreifen ab und versehen
ihn dadurch mit einer Schmiermittelschicht. Filzwalzen haben jedoch den Nachteil,
dass Öl am Filz hängen bleibt, sodass bei einer schnellen Rotation der Schmierwalzen
das Schmiermittel als wegfliegende Tröpfchen verspritzt. Insbesondere wenn das Schmiermittel
auf diese Weise auf den Boden gelangt, entsteht eine Rutschgefahr. Weiterhin sind
Schmierwalzen, die eine Filzschicht aufweisen, nicht ohne weiteres für verschiedene
Blechstreifenbreiten einsetzbar. Dadurch, dass die Schmierwalzen gegen die Blechstreifen
gepresst werden, nutzen sich die Filzwalzen im Eingriffsbereich irreversibel ab. Aus
diesem Grund kann mit einer solchen Schmierwalze eine gleichmäßige Schmiermittelverteilung
auf einem Blechstreifen anderer Breite nicht erreicht werden.
[0003] Aus der DE 40 15 546 A1 ist eine Vorrichtung zum Einfetten von Metallband bekannt
geworden, die aus mindestens zwei an einem Ständer auf Achsen drehbar gelagerten Walzen
besteht, deren eine mit der einen und deren andere mit der anderen Fläche des Metallbandes
beim Durchlauf des Bandes in Berührung steht und die vom durchlaufenden Band in Drehung
versetzt werden, wobei jede Walze radial außen eine weiche Speicherschicht auf ihrem
Walzenkörper aufweist, der mittels einer innen liegend des Walzenkörpers angeordneten
Zuführvorrichtung Einfettmittel zugeführt wird. Die Speicherschicht besteht dabei
aus einem Faservlieswerkstoff, welcher mit offenporigem Polyurethanschaum getränkt
ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schmiervorrichtung bereitzustellen,
die weniger Schmiermittel verbraucht und weniger Verschmutzung sicherstellt, und ein
Verfahren zum Schmieren von Blechstreifen bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schmiervorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die Anhangskraft des Öls an der Wirrfaser ist wesentlich geringer
als an Filz. Deshalb kommt es bei einer Rotation der Schmierwalzen weniger zum Spritzen.
Außerdem wird weniger Schmiermittel verbraucht. Als weiterer Vorteil ist zu nennen,
dass mit dieser Faser eine gleichmäßigere Verteilung von Schmiermittel auf den Blechstreifen
erfolgen kann. Außerdem neigt das Vlies aus dieser Faser dazu, immer wieder seine
ursprüngliche Form anzunehmen. Deshalb kommt es nicht zu Einprägungen, sodass dieselbe
Schmierwalze für mehrere Blechstreifenbreiten eingesetzt werden kann. Verschmutzungen
des Wirrfaservlieses können einfach entfernt werden. Mit einem Schraubendreher können
beispielsweise Späne entfernt werden, wobei nach Entfernen des Spans das Vlies wieder
seine ursprüngliche Form annimmt. Wenn das Vlies aus Kunstfasern, insbesondere aus
Nylon, hergestellt ist, sind eine geringe Saugfähigkeit, eine Formstabilität, Temperaturbeständigkeit
und eine Langlebigkeit des Faservlieses sichergestellt. Die Beschichtung der Walzen,
also das Vlies, wird vorzugsweise aus einzelnen Wirrfaser-Ronden (Scheiben) aus Nylon
hergestellt, wobei die Ronden verpresst werden. Dadurch entsteht eine durchgängige
Hülse. Der Wirrfasermantel wird nicht eingeschäumt und ist daher nicht oder nur gering
saugfähig und nicht geeignet, Schmiermittel zu speichern.
[0006] Der Einsatz von einer Wirrfaser hat den Vorteil, dass wesentlich längere Standzeiten
erreicht werden.
[0007] Vorzugsweise wird ein Wirrfaservlies eingesetzt, bei dem die Fasern nicht richtungsorientiert
ausgerichtet sind. Es können jedoch auch Vliese mit richtungsorientierten Fasern,
die mechanisch und/oder chemisch verfestigt sind, eingesetzt werden.
[0008] Besonders bevorzugt ist es, wenn mindestens eine Pumpe vorgesehen ist, die den Schmierwalzen
Schmiermittel zuführt. Mit einer solchen Pumpe ist es möglich, die zugeführte Menge
an Schmiermittel zu dosieren und den Druck, unter dem das Schmiermittel den Schmierwalzen
zugeführt wird, einzustellen. Es kann eine bessere Feindosierung als im Stand der
Technik erfolgen. Insbesondere muss nicht wie im Stand der Technik der Schmiermittelvorratsbehälter
unter Druck stehen. Beispielsweise können Kolbenpumpen eingesetzt werden. Es kann
vorgesehen sein, dass der Schmiermitteldruck in den Walzen durch Druckluft geregelt
wird.
[0009] Vorteilhafterweise ist für jede Schmierwalze ein Steuerprogramm vorgesehen. Dadurch
ist es möglich, den Schmierwalzen unterschiedlichen Mengen an Schmiermittel zuzuführen.
[0010] Je nach Viskosität des Schmiermittels kann es vorteilhaft sein, wenn dieses den Schmierwalzen
beidseitig, insbesondere von beiden Stirnseiten her zugeführt wird. Dadurch wird eine
gleichmäßige Verteilung von relativ zähflüssigem Schmiermittel sichergestellt.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse
einen Grundträger und einen Deckel umfasst, wobei zwischen dem Grundträger und dem
Deckel ein Schlitz zum Durchführen des Blechstreifens ausgebildet ist und der Deckel
mindestens eine zum Gehäuseinnenraum zeigende Schmiermittelabtropfkante aufweist.
Der Schlitz sollte dabei in seinen Maßen auf die kleinste technisch mögliche Größe
begrenzt sein. Ein abnehmbarer Deckel erleichtert die Demontage der Schmiervorrichtung.
Insbesondere kann die Schmiervorrichtung ohne Werkzeug demontiert werden. Bei abgenommenem
Deckel kann die Schmiervorrichtung einfach gereinigt werden und können die Schmierwalzen
ausgetauscht werden. Die Abtropfkante bewirkt, dass Schmiermittel nicht verloren geht,
sondern in den Prozess zurückgeführt werden kann. Durch diese Maßnahme kann im Vergleich
zum Stand der Technik etwa 30 % weniger Schmiermittel verbraucht werden. Die Abtropfkante
bewirkt insbesondere, dass das Schmiermittel in den Gehäuseinnenraum zurück tropft,
von dem es abgeführt werden kann. Es wird also ein im Wesentlichen geschlossenes System
geschaffen, in dem nur die verbrauchte Menge an Schmiermitteln zugeführt wird.
[0012] Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Grundträger geschlitzte
Seitenteile aufweist, in die Wellen, auf denen die Schmierwalzen rotierbar angeordnet
sind, einführbar sind. Diese Maßnahme bedeutet eine einfachere Montage und Demontage
der Schmiervorrichtung. Für die Wellen ist keine zusätzliche Halterung notwendig.
Die Wellen sind drehfest in den Schlitzen angeordnet. Weiterhin bedeutet diese Maßnahme,
dass eine Montage und Demontage der Schmiervorrichtung ohne Werkzeug erfolgen kann.
Dadurch ist die Schmiervorrichtung besonders wartungsfreundlich.
[0013] Bei kleinen Bauformen gibt die obere Schmierwalze dem Druck des Blechstreifens beim
Durchführen nach. Bei größeren Bauformen kann die obere Schmierwalze z. B. pneumatisch
angehoben werden.
[0014] Zur einfacheren Montage und Demontage der Schmiervorrichtung trägt außerdem bei,
wenn der Deckel mit dem Grundträger lösbar verbunden ist, insbesondere durch eine
oder mehrere Rast- oder Schnappverbindungen. Durch derartige Verbindungen kann der
Deckel fest mit dem Grundträger verbunden werden und ein Herausspritzen von Schmiermittel
aus dem Gehäuse weitestgehend verhindert werden. Zum anderen ist der Deckel durch
einfache Handgriffe ohne Hilfswerkzeug von dem Grundträger lösbar.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform können Anpressmittel zum Anpressen der Schmierwalzen
an den Blechstreifen vorgesehen sein. Durch diese Maßnahme werden eine gute Schmierung
und eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels auf dem Blechstreifen, insbesondere
auf beiden Seiten des Blechstreifens, erreicht.
[0016] Wenn Drucksensoren zur Überwachung des Schmiermitteldrucks in den Zuleitungen zu
den Schmierwalzen vorgesehen sind, kann eine Prozesskontrolle erfolgen. Insbesondere
kann durch die Signale der Drucksensoren der Schmiermitteldruck überwacht und geregelt
werden, und zum anderen können Leckagen in den Zuleitungen oder in den Schmierwalzen
erkannt werden.
[0017] Mit einer Schmiermittelverbrauchserfassungseinrichtung können Leckagen schnell erkannt
werden. Außerdem kann auf einfache Art und Weise erkannt werden, wann ein Schmiermittelvorratsbehälter
nachgefüllt werden muss.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine Steuereinrichtung, insbesondere
eine programmierbare Steuereinrichtung, vorgesehen. Mit einer solchen Steuereinrichtung
kann das Einfetten der Blechstreifen kontrolliert und geregelt werden. Insbesondere
kann der Druck, mit dem das Schmiermittel zugeführt wird, eingestellt und geregelt
werden. Durch die Steuereinrichtung kann bei Bedarf auch ein Reinigungsprogramm aktiviert
werden. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn ein anderes Schmiermittel eingesetzt
werden soll. Je nach Verwendung der Blechstreifen und abhängig von den Blechsorten
können unterschiedliche Schmiermittel, insbesondere hoch- und niedrigviskose Schneid-,
Nibbel- oder Ziehöle, verwendet werden.
[0019] Wenn das Gehäuse ein Schmiermittelabführöffnung aufweist, kann das im Gehäuse gesammelte
Schmiermittel abgeführt und dem Schmiermittelkreislauf wieder zugeführt und somit
wieder verwendet werden.
[0020] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Filtereinrichtung
zum Filtern des abgeführten Schmiermittels vorgesehen ist.
[0021] Dadurch können Verschmutzungen aus dem Schmiermittel entfernt werden. Insbesondere
kann es durch zurückgeführtes Schmiermittel nicht zu Beschädigungen des Blechstreifens,
der Pumpen usw. kommen.
[0022] Vorteilhafterweise ist das Gehäuse in einer Schmiermittelauffangwanne angeordnet
und dort durch eine Klemmverbindung lösbar mit der Schmiermittelauffangwanne verbunden.
Durch die Schmiermittelauffangwanne kann der Boden einer Werkstatt relativ sauber
gehalten werden, da eventuell verspritztes Schmiermittel aufgefangen wird. Durch die
lösbare Klemmverbindung kann das Gehäuse mit relativ wenigen Handgriffen und ohne
Hilfswerkzeug von der Schmiermittelauffangwanne abgenommen werden. Somit kann die
Auffangwanne einfach gereinigt werden. Eine Klemmverbindung hat den Vorteil, dass
wiederum keine Werkzeuge benötigt werden, um die Schmiervorrichtung zu demontieren.
Ein Wechsel der gesamten Schmiereinrichtung ist somit einfach und schnell möglich.
[0023] Vorteilhafterweise weist die Schmiermittelauffangwanne eine Schmiermittelauslassöffnung
auf. Verbrauchtes, verschmutztes Schmiermittel kann dadurch einfach entfernt und entsorgt
werden. Insbesondere können wieder verwertbarer und Abfallschmierstoff getrennt werden.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann eine Zwangsführung zur Ausrichtung des
Gehäuses mit der Schmiermittelauffangwanne vorgesehen sein. Durch diese Maßnahme wird
die Montage erleichtert. Es erfolgt eine automatische Ausrichtung der Schmierwalzen
zur Laufrichtung des Blechstreifens. Insbesondere kann die Klemmverbindung derart
ausgestaltet sein, dass durch sie eine Zwangsführung entsteht.
[0025] Vorteilhafterweise ist eine Spülvorrichtung zum Spülen der Pumpen und Schmiermittelleitungen
vorgesehen. Dadurch kann eine einfache Reinigung der Schmiervorrichtung erfolgen.
Insbesondere ist es dadurch relativ einfach, von einem Schmiermittel auf ein anders
Schmiermittel zu wechseln.
[0026] Es kann eine Kodierung zum verwechslungsfreien Arbeiten mit verschiedenen Ölsorten
bzw. Schmierstoffen vorgesehen sein. Beispielsweise können unterschiedliche Komponenten
unterschiedlich farbkodiert sein. Die Ölzufuhr zu den Schmierwalzen kann über Steckverbindungen
erfolgen. Insbesondere können die Schmiermittelleitungen über Steckverbindungen auf
die Wellen der Schmierwalzen aufgesteckt werden. Durch formunterschiedliche Steckverbindungen
können Fehlbedienungen vermieden werden. Somit kann eine mit einem bestimmten Schmiermittelbehälter
verbundene und einer bestimmten Schmierwalze zugeordnete Schmiermittelleitung nicht
an eine falsche Schmiermittelwalze angeschlossen werden.
[0027] Alternativ oder zusätzlich sind jedoch auch elektronische Kennungen über elektrische
Steckverbindungen möglich. Beispielsweise durch die Steuereinheit kann erkannt werden,
mit welcher Ölsorte die Schmiermitteleinrichtung gerade versorgt wird.
[0028] Außerdem kann die Schmiervorrichtung vorzugsweise drucklose Speicher aufweisen, in
die nicht verbrauchtes Schmiermedium ggf. nach einer Filterung wieder zurückleitbar
ist und somit für den erneuten Gebrauch zur Verfügung steht.
[0029] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Schmiervorrichtung eine Heizeinrichtung zur
Erwärmung des Schmiermittels aufweist. Durch die Heizeinrichtung kann ein so genannter
Hot-Melt-Schmierstoff erwärmt und dadurch von einem pastösen Zustand in einen flüssigen
Zustand überführt werden. Bisher ist es nur bekannt, Hot-Melt-Schmierstoffe in einem
Sprühverfahren auf Blechstreifen aufzutragen. Dadurch entstehen umweltschädliche Aerosole.
Wenn eine Heizeinrichtung vorgesehen ist, ist es in Verbindung mit den Walzen, die
ein Kunststoffvlies aufweisen, möglich, Hot-Melt-Schmierstoffe auch durch Walzen auf
Blechstreifen aufzutragen. Dieser Prozess ist wesentlich umweltfreundlicher als der
Sprühprozess. Die Heizeinrichtung kann an unterschiedlichen Orten angeordnet sein,
beispielsweise kann ein Schmiermittelvorratsbehälter erwärmt werden. Alternativ oder
zusätzlich ist es denkbar, dass das Gehäuse der Schmiervorrichtung und/oder die Walze
selbst erwärmt werden. Insbesondere der Temperaturbeständigkeit der Walzen mit Kunststoffvlies
ist es zu verdanken, dass diese Walzen zum Auftragen von Hot-Melt-Schmierstoffen verwendet
werden können.
[0030] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Verfahren zum Schmieren von Blechstreifen
mit einem Hot-Melt-Schmierstoff umfassend die Verfahrensschritte:
a) Erwärmen des Hotmelt-Schmierstoffes;
b) Aufbringend es Hotmelt-Schmierstoffes auf den Blechstreifen mittels Walzen, die
von einem Vlies, insbesondere Wirrvlies, ummantelt sind, wobei das Vlies ausschließlich
aus Kunstfasern hergestellt ist.
[0031] Durch die Verwendung des Kunststoffes, insbesondere von Nylon, ist die Walze in der
Lage, Hot-Melt-Schmierstoffe zu verarbeiten. Dies Schmierstoffe haben in erkalteter
Form eine pastenartige Konsistenz. Bei Wärmezufuhr verändert sich der Zustand von
pastös in eine flüssige Form. Die Arbeitstemperatur von Hot-Melt-Schmierstoffen beträgt
typischerweise 55 °C. Die Walzen mit Kunststoffvlies können in einem Temperaturbereich
von bis zu 100 °C, unter Umständen sogar noch bei höheren Temperaturen, eingesetzt
werden. Vorzugsweise werden die Blechstreifen an einer Stelle angetrieben, die vor
der eigentlichen Schmiervorrichtung, das heißt vor dem Schmierstoffauftrag, liegt.
Durch diese Maßnahme wir die aufgetragene Schmiermittelschicht nicht wieder verletzt.
[0032] Besonders einfach lässt sich der Hot-Melt-Schmierstoff auftragen, wenn er durch Erwärmen
verflüssigt wird. Vorzugsweise werden auch die Walzen beheizt, um einen gleichmäßigen
Auftrag des Hot-Melt-Schmierstoffes sicherzustellen.
[0033] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein.
[0034] Ein Ausführungsbeispiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
[0035] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung einer Schmiervorrichtung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Seitenteils eines Gehäusegrundkörpers;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Klemmlasche des Gehäusegrundkörpers;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch einen Gehäusedeckel.
[0036] In der Fig. 1 ist eine Schmiervorrichtung 1 in einer Explosionsdarstellung gezeigt.
Auf einen Träger 2 wird eine Auffangwanne 3, die eine Schmiermittelauslassöffnung
4 aufweist, mit Schrauben 5 befestigt. Ein Grundkörper 6 eines Gehäuses wird in die
Auffangwanne 3 eingesetzt und über beidseitige Klemmverbindungen mit der Auffangwanne
3 verbunden. Dabei umfassen die Klemmverbindungen jeweils einen Klemmhebel 7, eine
Klemmscheibe 8 und eine mit dem Grundkörper 6 verbundene Lasche 9, die zwischen die
Klemmscheibe 8 und die Auffangwanne 3 eingeklemmt wird. Der Grundkörper 6 weist geschlitzte
Seitenteile 10 auf. Eine untere, von einem Vlies ummantelte Schmierwalze 11 ist rotierbar
auf einer ersten Welle 12 angeordnet. Die freien Enden der Welle 12 werden in die
Schlitze der geschlitzten Seitenteile 10 eingesteckt. Da sich nur die Schmierwalze
11 und nicht die Welle 12 drehen soll, wird die Welle 12 über eine Verdrehsicherung
13 drehfest an dem Seitenteil 10 gehalten. Die Welle 12 ist als Hohlwelle ausgebildet
und weist an ihrer Oberseite Öffnungen 14 auf, durch die Schmiermittel zu der Walze
11 gelangen kann. Die zweite Welle 15 wird zusammen mit der oberen eine Vliesschicht
aufweisenden Schmierwalze 16 ebenfalls in die geschlitzten Seitenteile 10 eingebracht.
Auf die freien Enden der Welle 15 werden Druckstücke 17 aufgebracht. Im montierten
Zustand drücken am Gehäusedeckel 18 befestigte Anpressmittel 19 gegen die Druckstücke
17. Die Anpressmittel 19 umfassen einen Druckbolzen 20, eine Mutter 21 und einen Druckstift
22. Dabei ist der Druckstift 22 federnd im Anpressmittel 19 gelagert, sodass der Anpressdruck
je nach Blechstreifendicke bzw. nach Bedarf angepasst wird. Weiterhin lässt sich über
die Mutter 21 der auf die Druckstücke 17 wirkende Druck einstellen. Im montierten
Zustand wird der Gehäusedeckel 18 durch Schnappelemente 23, die über Zylinderstifte
24 an Halterungen 25 mit den Seitenteilen 10 verbunden sind, gehalten. Dabei bleibt
zwischen der Kante 26 des Gehäusekörpers 6 und der Abtropfkante 27 des Deckels 18
ein genügend breiter Spalt, um einen Blechstreifen durch das Gehäuse und zwischen
den Walzen 11, 16 durchzuführen. Durch die weitestgehend geschlossene Bauform des
Gehäuses wird Spritzöl weitgehend vermieden.
[0037] In der Fig. 2 ist eine Seitenansicht eines Seitenteils 10 gezeigt. Das Seitenteil
10 weist einen Schlitz 30 auf, in den die Wellen der Schmierwalzen eingesetzt werden
können. Im oberen Bereich des Seitenteils 10 sind Durchbruchsöffnungen 31 vorgesehen,
an denen die Halterungen 25 für die Schnappelemente 23 befestigt werden können. Die
Schnappelemente 23 stützen sich an ihrem unteren Teil über Federn in Vertiefungen
32 des Seitenteils 10 ab. Am unteren Ende des Seitenteils 10 ist eine Lasche 9 angedeutet.
[0038] Die Lasche 9 ist in der Fig. 3 in einer Draufsicht gezeigt. Die Lasche 9 weist an
ihrer Außenseite eine Ausbuchtung 34 auf, die in ihrer Krümmung an die Klemmscheibe
8 angepasst ist. Über die Klemmscheibe 8 und die Ausbuchtung 34 erfolgt eine automatische
Zentrierung bzw. Ausrichtung des Gehäusegrundkörpers 6 in der Auffangwanne 3.
[0039] In der Fig. 4 ist ein Querschnitt durch den Gehäusedeckel 18 gezeigt. Deutlich zu
erkennen ist die zum Gehäuseinneren gerichtete Abtropfkante 27. Durch diese Maßnahme
wird der Schmiermittelverlust reduziert und wird sichergestellt, dass durch die Walzen
11, 16 verspritztes Schmiermittel wieder in den Gehäusegrundkörper 6 zurücktropft.
1. Schmiervorrichtung (1) zum Schmieren von Blechstreifen, umfassend ein Gehäuse, in
dem zwei Schmierwalzen (11, 16) rotierbar angeordnet sind, zwischen denen ein Blechstreifen
durchführbar ist, wobei die Schmierwalzen (11, 16) von einem Vlies, insbesondere Wirrvlies,
ummantelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies ausschließlich aus Kunstfasern hergestellt ist.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Pumpe vorgesehen ist, die den Schmierwalzen (11, 16) Schmiermittel
zuführt.
3. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Schmierwalze (11, 16) ein Steuerprogramm für die Schmiermittelzuführung
vorgesehen ist.
4. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse einen Grundträger (6) und einen Deckel (18) umfasst, wobei zwischen dem
Grundträger (6) und dem Deckel (18) ein Schlitz zum Durchführen des Blechstreifens
ausgebildet ist und der Deckel (18) mindestens eine zum Gehäuseinnenraum zeigende
Schmiermittelabtropfkante (27) aufweist.
5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundträger geschlitzte Seitenteile aufweist, in die Wellen, auf denen die Schmierwalzen
(11, 16) rotierbar angeordnet sind, einführbar sind.
6. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) mit dem Grundträger (6) lösbar verbunden ist, insbesondere durch
eine oder mehrere Rast- oder Schnappverbindungen.
7. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Anpressmittel (19) zum Anpressen der Schmierwalzen (11, 16) an den Blechstreifen
vorgesehen sind.
8. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Drucksensoren zur Überwachung des Schmiermitteldrucks in den Zuleitungen zu den Schmierwalzen
(11, 16) vorgesehen sind.
9. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schmiermittelverbrauchserfassungseinrichtung vorgesehen ist.
10. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist.
11. Schmiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizeinrichtung zur Erwärmung des Schmiermittels vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Schmieren von Blechstreifen mit einem Hot-Melt Schmierstoff umfassend
die Verfahrensschritte:
a. Erwärmen des Hot-Melt Schmierstoffes;
b. Aufbringen des Hot-Melt Schmierstoffes auf den Blechstreifen mittels Walzen, die
von einem Vlies, insbesondere Wirrvlies, ummantelt sind, wobei das Vlies ausschließlich
aus Kunstfasern hergestellt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Hot-Melt-Schmierstoff durch Erwärmen verflüssigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hot-Melt Schmierstoff auf mindestens 55°C erwärmt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen beheizt werden.