[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum axialen Positionieren von Walzen in einem
mindestens drei Walzen aufweisenden Walzgerüst, insbesondere zum Walzen metallischer
Rohre oder Stäbe, bei dem die ein Kaliber definierenden Walzen bedarfsweise aus dem
Walzgerüst entfernt und auf einer Bearbeitungsmaschine nachbearbeitet werden, um ihnen
das für das Walzen benötigte Profil zu verleihen. Des weiteren betrifft die Erfindung
ein Walzgerüst.
[0002] Zum Walzen metallischer Rohre und Stäbe sind Walzgerüste bekannt, in denen mehrere
Walzen enthalten sind. Dabei sind in der Regel drei Walzen um eine Walzachse angeordnet;
die Walzen bilden dabei das Walzkaliber. Sie sind auf Walzenwellen angeordnet und
mittels beiderseits der Walze positionierter Lager drehbar gelagert.
[0003] Im Laufe des Einsatzes der Walzen im Walzgerüst ergibt sich am Profil der Walze,
das sich auf dem Walzgut abbildet, Verschleiß. Dieser führt dazu, dass die Walzen
nach einer gewissen Einsatzdauer gewechselt bzw. nachgearbeitet werden müssen.
[0004] Andererseits kann ein Wechsel der Walzen auch dadurch erforderlich werden, dass Walzgut
mit einem anderen Querschnittsprofil zu walzen ist.
[0005] Eine der bekannten Möglichkeiten zum Austausch der Walzen besteht darin, das Walzgerüst
komplett zu wechseln. Ein Walzgerüst, das nicht mehr einsatzfähige bzw. nicht die
richtigen Walzen aufweist, wird danach komplett durch ein anderes Walzgerüst mit den
entsprechenden Walzen ersetzt. Das entfernte Walzgerüst kann in einer speziellen Bearbeitungsstation
im Falle des Verschleißes der Walzen aufbereitet werden. Die Nacharbeitung der Walzen
erfolgt im Walzgerüst auf speziellen Kaliberbearbeitungsmaschinen. Hierzu kommt üblicher
Weise ein Werkzeug mit einem Bearbeitungsstahl zum Einsatz, das nacheinander alle
Walzen des Walzgerüsts - zumeist sind drei Walzen vorgesehen - bearbeitet; alternativ
hierzu ist es auch bekannt, ein Werkzeug mit mehreren (drei) Bearbeitungsstählen einzusetzen,
welches in einem Arbeitsgang alle (drei) Walzen zusammen bearbeitet. Die Walzen verbleiben
dabei so lange im Walzgerüst, bis diese zur Abarbeitungsgrenze nachbearbeitet sind.
[0006] Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass eine sehr genaue Kaliberform eingehalten
werden kann und eine schnelle Bearbeitung möglich ist. Weiterhin sind keine Umbauten
am Gerüst erforderlich. Nachteilig ist indes, dass eine hohe Stückzahl an Walzgerüsten
für den gesamten Abmessungsbereich des zu fertigenden Walzguts erforderlich ist und
dass freie Kaliberformen nur durch spezielle CNC-Kaliberbearbeitungsmaschinen möglich
sind. Dies macht das erläuterte Konzept relativ teuer.
[0007] Als Alternative hierzu ist es bekannt, einen Wechsel der Walzen aus dem Walzgerüst
bei Abmessungswechsel bzw. bei Walzenverschleiß vorzunehmen. Die Walzen werden im
gegebenen Falle aus dem Walzgerüst entfernt und - zwecks Nacharbeitung - außerhalb
des Walzgerüstes auf CNC-gesteuerten Drehmaschinen nachgearbeitet. Die Walzen müssen
aus dem Walzgerüst ausgebaut, bearbeitet und dann wieder in das Walzgerüst eingebaut
werden.
[0008] Nach dem Einbau ist es notwendig, die Kaliber zu vermessen und die Walzen untereinander
solange auszurichten, bis eine optimale Kaliberform durch die mehreren (drei) zusammenwirkenden
Walzen erreicht ist.
[0009] Dieses Konzept hat den Vorteil, dass durch den Walzenwechsel nur eine geringe Anzahl
von Walzgerüsten notwendig ist, was kostengünstig ist. Femer ist keine spezielle Kaliberbearbeitungsmaschine
notwendig, da die Kaliberform über eine übliche CNC-Bearbeitungsmaschine frei wählbar
ist.
[0010] Nachteilig ist es hier aber, dass ein Walzenwechsel durchgeführt werden muss und
die Notwendigkeit besteht, die Walzen nach dem Austausch präzise auszurichten, damit
das Gesamtkaliber stimmt.
[0011] Zum Einstellen der Kaliberöffnung sind im Stand der Technik Verfahren und entsprechende
Vorrichtungen bekannt, die allerdings sehr aufwändig arbeiten bzw. aufgebaut sind.
In der DE 198 05 602 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen und Einstellen
von Kaliberöffnungen beschrieben, die von Walzen oder Rollen gebildet sind. Dabei
wird die Kaliberöffnung von Licht durchstrahlt. Die dadurch erzeugten Hell-/Dunkelgrenzen
werden von einer CCD-Kamera betrachtet, digitalisiert und von einem zugeordneten Rechner
dadurch ausgewertet, dass er sie als Istwerte mit eingegebenen Sollwerten vergleicht
und eventuelle Abweichungen als Korrekturwerte ausgibt, die dann zum Verstellen der
Walzen oder Rollen benutzt werden. Ein solches Verfahren ist auch aus dem Beitrag
"Rechnergestützte Kalibereinstellungen von 3-Walzen-Gerüsten" von H. Potthoff und
H. Weingartner, Stahl und Eisen 119 (1999) Nr. 3, S. 43 ff., bekannt.
[0012] Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass sowohl verfahrenstechnisch als auch apparativ
ein hoher Aufwand notwendig wird, um eine genaue Einstellung der Walzen im Walzgerüst
zu ermöglichen. Dabei kommt insbesondere zur eigentlichen Walzenwechselzeit jedesmal
die aufwändige Ausrichtzeit zur Gesamtwechselzeit hinzu. Das ist besonders nachteilig
bei häufigen Walzenwechseln aufgrund kleiner Walzlose.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum axialen Positionieren
von Walzen in einem Walzgerüst und ein Walzgerüst zu schaffen, mit denen es möglich
ist, die Gesamtwechselzeit wesentlich zu verringern und die benötigte axiale Positionierung
zum Erhalt eines genau justierten Kalibers zudem in einfacherer Weise kostengünstiger
herzustellen.
[0014] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Istlage
der Walzenwellen der in das Walzgerüst eingebauten Walzen gemessen wird, anhand des
Schnittpunktes der vermessenen Walzenwellen der tatsächliche Mittelpunkt des Kalibers
sowie die tatsächlichen Wellenmittenlagen ermittelt werden und durch eine geometrische
Beziehung Sollpositionen für die axiale Lage von in dem Walzgerüst für jede Walze
vorgesehenen, einstellbaren Anschlagsflächen gebildet werden, auf die die Anschlagsflächen
zur Eichung des Walzgerüstes eingestellt werden.
[0015] Es läßt sich hiermit erreichen, daß unter Bezugnahme der tatsächlichen Lage der Walzenwellen,
an die zur Vermessung, vorzugsweise im Raum, an verschiedenen Stellen Meßpunkte gelegt
werden, anhand der ermittelten tatsächlichen Mitten und Achslagen der Mittelpunkt
optimiert werden kann. Wenn dann die einstellbaren Anschlagsflächen auf die ermittelten
Maße für die axiale Lage der Walzenwellen positioniert werden, ist das Walzgerüst
geeicht, so daß in der Folge beliebige Walzensätze eingebaut werden können, da die
Profile der einzelnen Walzen unter Zugrundelegung des optimierten Mittelpunktes, der
durch die Einstellung der Anschlagsflächen vorgegeben ist und festliegt, nachgearbeitet
bzw. bearbeitet werden können. Die Anschlagsflächen brauchen nur beim ersten Zusammenbau
des Walzgerüstes, beim Wechsel der Lager oder zu Kontrollzwecken nach den Meßwerten
eingestellt zu werden. Es liegt damit eine von den Walzen unabhängige Einstellung
des Walzgerüstes vor, so daß die Einbaulagen für jeden folgenden Walzensatz bekannt
und definiert sind. Die Einstellung wird somit nicht beim Walzenwechsel durchgeführt,
sondern ist nur einmal erforderlich. Der verfahrenstechnische Aufwand ist gering und
zudem ergibt sich mit dieser Vorgehensweise eine sehr präzise axiale Positionierung
der Walzen im Walzgerüst.
[0016] Zur Vermessung eignen sich berührungslose Messverfahren, insbesondere optische Messverfahren.
Alternativ hierzu können aber auch berührende Messverfahren, insbesondere mit einem
Koordinaten-Messsystem, zum Einsatz kommen. Bei Walzgerüsten mit einem geringeren
Genauigkeitsanspruch lassen sich mechanische Meßvorrichtungen, z. B. Meßfühler, -lehren
oder dergleichen, einsetzen.
[0017] Das Walzgerüst weist mehrere Walzen auf, die drehbar in einer Walzenaufnahme angeordnet
sind, um das Walzgut zu walzen, wobei die Walzen eine in einem axialen Endbereich
angeordnete Anlagefläche zur axialen Positionierung der Walze aufweisen, die im montierten
Zustand der Walze im Walzgerüst an der definierten Anschlagsfläche im Walzgerüst anliegt.
[0018] Dieses Walzgerüst ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß jeder Walze im
Walzgerüst ein Einstellelement zugeordnet ist, welche in Abhängigkeit der gemessenen
Istpositionen der Walzenwellen positionierbar an Referenzflächen im Walzgerüst angeordnet
sind und sich bei Anlage der Walzen an Anschlagsflächen der Einstellelemente die gewünschten
axialen Lagen der Walzen im Walzgerüst ergeben.
[0019] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass jedes Einstellelement individuell in einer Walzenaufnahme
im Walzgerüst vorgesehen ist.
[0020] Das Einstellelement kann als eine Platte oder ein Ring ausgebildet sein, deren bzw.
dessen Anschlagsfläche nach der Einstellung die exakte Lage und Position vorgibt.
[0021] Für die Einstellung der Einstellelemente gibt es je nach baulicher Möglichkeit verschiedene
Varianten, z. B.
- Einstellen der Einstellelemente durch ein Gewinde, welches nach dem Einstellen festgeklemmt
wird.
- Einstellen der Einstellelemente durch Bearbeitung dieses Elementes auf das richtige
Maß.
- Einstellen der Eintstellelemente durch Beilegen oder Entfernen von Passblechen.
- Einstellen der Einstellelemente durch Bearbeitung (Einschleifen) von hinterlegten
Passblechen.
[0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1a
- schematisch drei zusammenwirkende Walzen eines nicht dargestellten Walzgerüsts bei
nicht korrekt positionierten Walzen;
- Fig. 1b
- die entsprechende Ansicht gemäß Fig. 1a mit korrekt positionierten Walzen;
- Fig. 2
- schematisch eine Walze in einer nicht dargestellten Bearbeitungsmaschine in der Seitenansicht;
und
- Fig. 3
- schematisch ein Walzgerüst für drei Walzen in der Ansicht in Längsrichtung des Walzgutes.
[0023] In Fig. 1a sind drei zusammenwirkende Walzen 1 dargestellt, die ein Kaliber 9 (vgl.
Fig. 1b) bilden, mit dem Walzgut gewalzt wird. Wie der Figur zu entnehmen ist, sind
die aufbereiteten Walzen 1 in ein nicht dargestelltes Walzgerüst eingebaut, jedoch
noch nicht hinsichtlich ihrer axialen Position eingestellt. Folglich walzen die Walzen
1 nicht das gewünschte Profil, im vorliegenden Falle ein kreiszylindrisches Profil.
[0024] In Fig. 1b ist zu sehen, dass hier die Walzen 1 axial so eingestellt wurden, dass
sie zusammen infolge ihres Profils 3 das kreiszylindrische Kaliber 9 des Walzguts,
z. B. zum Walzen eines Rohres, bilden. Mit dieser Anordnung der Walzen 1 kann der
Walzvorgang ordnungsgemäß durchgeführt werden.
[0025] Sind die Walzen 1 verschlissen, werden sie aus dem Walzgerüst entfernt und in einer
Bearbeitungsmaschine hinsichtlich ihres Profils 3 nachgearbeitet. Bei diesen Bearbeitungsmaschinen
handelt es sich zumeist um CNC-gesteuerte Drehmaschinen, mit denen das Profil 3 hinreichend
genau gefertigt werden kann.
[0026] Die Bearbeitung des Profils 3 wird nach zeichnerischer Vorgabe durchgeführt, so daß
danach ein beliebiger Walzeneinbau, ggf. auch in anderen geeichten Walzgerüsten möglich
ist, da die Walzen 1 stets exakt im Walzgerüst positioniert sind.
[0027] Zur Eichung des Walzgerüstes 2 werden Meßpunkte 10 - wie in Fig. 3 für eine Walzenwelle
angedeutet - an verschiedenen Stellen bzw. Punkten der Walzenwellen gelegt, um diese
gemäß Ausführungsbeispiel im Raum in X-, Y- und Z-Richtung zu vermessen und mit diesen
Istlagen der Walzenwellen den tatsächlichen Mittelpunkt M des Kalibers 9 bzw. des
Profils 3 der Walze 1 (vgl. Fig. 2) und die tatsächlichen Wellenmittenlagen zu ermitteln.
Es ist auch möglich, nur die Schattenkanten der Wellenachsen zugrundezulegen.
[0028] Aufgrund der gemessenen Daten ist es möglich, durch eine geometrische Beziehung Sollpositionen
für die axiale Lage von in dem Walzgerüst 2 für jede Walze 1 vorgesehenen Einstellelementen
5 festzulegen. Die an Referenzflächen 7 des Walzgerüstes 2 angeordneten Einstellelemente
5 werden dann in eine solche Position b gebracht, daß Anschlagsflächen 8, gegen die
sich die Walzen 1 mit Anlageflächen 4 anlegen, der Einstellelemente 5 eine stets exakte
Einbaulage der Walzen 1 entsprechend dem genauen Mittelpunkt M gewährleisten.
[0029] In Fig. 2 ist schematisch angedeutet, wie eine Walze 1 in einer nicht weiter dargestellten
Bearbeitungsmaschine bearbeitet wird, wobei das Profil 3 der Walze 1 hier ein kreiszylindrischer
Abschnitt ist, gleichwohl auch freie Kaliberformen in Frage kommen. Wichtig ist, daß
in jedem Fall ein symetrisches, mittiges Kaliber vorliegt, was bei der Bearbeitung
ausgehend von den Anschlagsflächen 8 der im Walzgerüst 2 positionierten Einstellelemente
5 erreicht wird.
[0030] In Fig. 3 ist schematisch ein Walzgerüst 2 gezeigt, in das drei bearbeitete Walzen
1 in diesen zugeordneten Walzenaufnahmen 6 eingebaut sind, wobei nur eine Walze 1
gestrichelt dargestellt, ist. Die Profile 3 der Walzen 1 befinden sich exakt in der
benötigten axialen Position, so daß sich eine Walzenkonfiguration ergibt, wie sie
in Fig. 1b dargestellt ist.
[0031] Die vorbeschriebene Lösung zeichnet sich somit dadurch aus, dass das Walzgerüst 2
durch die Einstellelemente 5 einer Eichung unterzogen wird. Da das Kaliber 9 eine
hohe Präzision haben muss, scheidet eine Eichung der Walzenaufnahmepunkte, über Bearbeitungsflächen
am Walzgerüst, aus, da bereits durch Bearbeitungsungenauigkeiten in der Bearbeitungsmaschine
oder durch Temperaturveränderungen, Deformationen etc. unzulässige Toleranzen vorliegen
würden. Um diese Toleranzen auszuschließen, werden zur Eichung die tatsächlichen Ist-Maße
der Walzenaufnahmen verwendet.
[0032] Der Messvorgang wird im Ausführungsbeispiel so durchgeführt, dass die Walzenwellen
im Raum vermessen werden und somit die Lage dreidimensional erfasst wird; alternativ
ist eine zweidimensionale Vermessung möglich. Aus diesen Positionen werden die Achslagen
bestimmt. Durch diese Bestimmung können anschließend die genauen Soll-Lagen der seitlichen
Walzenanschlagsfläche mit der Ist-Lage verglichen werden. Die Differenz wird durch
Anpassung der Einstellelemente ausgeglichen. Somit ist das Walzgerüst geeicht.
[0033] Die Walzenbearbeitung erfolgt in der Weise, dass die Walzenanschlagsfläche als Referenzpunkt
in der Bearbeitungsmaschine aufgenommen wird. Von diesem Punkt wird die Kalibermitte
angefahren. Nach dem Einbau der Walzen in das Walzgerüst legen sich die Walzen an
die Anschlagsflächen an, womit das Kaliber exakt ausgerichtet ist.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 1
- Walze
- 2
- Walzgerüst
- 3
- Profil der Walze
- 4
- seitliche axiale Anlagefläche
- 5
- Einstellelement
- 6
- Walzenaufnahme
- 7
- Referenzfläche im Walzgerüst
- 8
- Anschlagsfläche des Einstellelements
- 9
- Kaliber
- 10
- Meßpunkt
- X
- Achse im Koordinationssystem
- Y
- Achse im Koordinationssystem
- b
- Position des Einstellelements
- M
- Mittelpunkt
1. Verfahren zum axialen Positionieren von Walzen (1) in einem mindestens drei Walzen
aufweisenden Walzgerüst (2), insbesondere zum Walzen metallischer Rohre oder Stäbe,
bei dem die ein Kaliber (9) definierenden Walzen (1) bedarfsweise aus dem Walzgerüst
(2) entfernt und auf einer Bearbeitungsmaschine nachbearbeitet werden, um ihnen das
für das Walzen benötigte Profil (3) zu verleihen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Istlage der Walzenwellen der in das Walzgerüst (2) eingebauten Walzen (1) gemessen
wird, anhand des Schnittpunktes der vermessenen Walzenwellen der tatsächliche Mittelpunkt
(M) des Kalibers (9) sowie die tatsächlichen Wellenmittenlagen ermittelt werden und
durch eine geometrische Beziehung Sollpositionen für die axiale Lage von in dem Walzgerüst
(2) für jede Walze (1) vorgesehenen, einstellbaren Anschlagsflächen (8) gebildet werden,
auf die die Anschlagsflächen (8) zur Eichung des Walzgerüstes (2) eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (1) ausgehend von ihrer in der Einbaulage axial an den eingestellten Walzgerüst-Anschlagsflächen
(8) anliegenden Anschlagsflächen (4) im Profil bearbeitet und danach in das Walzgerüst
(2) eingebaut werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vermessen mittels eines berührungslosen Messverfahrens durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vermessen mittels eines berührenden Messverfahrens durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vermessen mittels einer mechanischen Meßvorrichtung durchgeführt wird.
6. Walzgerüst (2), insbesondere für eine Walzstraße zum Walzen metallischer Rohre oder
Stäbe, in dem mindestens drei ein Kaliber (9) bildende Walzen (1) drehbar in Walzenaufnahmen
(6) angeordnet sind, um das Walzgut zu walzen, wobei die Walzen (1) eine in einem
axialen Endbereich angeordnete Anlagefläche (4) zur axialen Positionierung der Walze
(1) aufweisen, die im montierten Zustand der Walze (1) im Walzgerüst (2) an einer
definierten Anschlagsfläche (8) im Walzgerüst (2) anliegt, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Walze (1) im Walzgerüst (2) ein Einstellelement (5) zugeordnet ist, welche
in Abhängigkeit der gemessenen Istpositionen der Walzenwellen positionierbar an Referenzflächen
(7) im Walzgerüst (2) angeordnet sind und sich bei Anlage der Walzen (1) an Anschlagsflächen
(8) der Einstellelemente (5) die gewünschten axialen Lagen der Walzen (1) im Walzgerüst
ergeben.
7. Walzgerüst nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Einstellelement (5) individuell in einer Walzenaufnahme (6) im Walzgerüst (2)
vorgesehen ist.
8. Walzgerüst nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einstellelement (5) als eine Platte oder ein Ring ausgebildet ist.