I. Anwendungsgebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Vorrichtung zum Schneiden
einer sich mit einer Bahngeschwindigkeit bewegenden Materialbahn in Abschnitte sowie
eine Vorrichtung zum Gebrauch im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung. Die Erfindung
kann insbesondere in Arbeitsstationen von Briefhüllenherstellungsmaschinen zur Anwendung
kommen, in denen der Briefhüllenmaterialbahn, aus der die Briefhüllen hergestellt
werden, oder den von der vorgenannten Briefhüllenmaterialbahn abgetrennten Briefhüllenzuschnitten
Zusatzbestandteile der fertigen Briefhülle zugeführt werden, wie beispielsweise ein
transparentes Fenstermaterial bei der Herstellung von Briefhüllen mit Sichtfenster.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Es ist bekannt, in Briefhüllenherstellungsmaschinen so genannte Fenstereinklebestationen
vorzusehen. In derartigen Stationen wird eine beispielsweise aus Pergamin bestehende
Fenstermaterialbahn beleimt und anschließend mittels einer rotierenden Schneidwalze
in Fenstermaterialabschnitte bzw. -stücke mit dem gewünschten Format zerschnitten.
Die Fenstermaterialabschnitte werden dann auf der die Briefhüllenherstellungsmaschine
durchlaufenden Briefhüllenmaterialbahn oder den die Briefhüllenherstellungsmaschine
durchlaufenden Briefhüllenzuschnitten derart platziert, dass sie dort den zuvor eingebrachten
Fensterausschnitt bedecken. Dabei ist die Schneidwalze mit genau einem, an ihrem Umfang
angeordneten Trennmesser ausgerüstet.
[0003] Die Schneidwalze ist bei den bekannten Fenstereinklebestationen als so genannte Taktwalze
ausgebildet. Dies bedeutet, dass die einen konstanten Durchmesser aufweisende Schneidwalze
mit konstanter Winkelgeschwindigkeit im Maschinentakt rotiert. Das Schneiden der Fenstermaterialbahn
erfolgt bei dieser Konstellation entweder mittels eines synchronen oder mittels eines
ziehenden Schnittes. Der Idealfall eines synchronen Schnittes ist gegeben, wenn die
tangentiale Umfangsgeschwindigkeit des Trennmessers der Schneidwalze gleich der Bahngeschwindigkeit
der Fenstermaterialbahn ist. Ein ziehender Schnitt liegt vor, wenn die tangentiale
Umfangsgeschwindigkeit des Trennmessers der Schneidwalze größer als die Bahngeschwindigkeit
der Fenstermaterialbahn ist. Zu vermeiden ist eine Schnittsituation, bei der die tangentiale
Umfangsgeschwindigkeit des Trennmessers der Schneidwalze kleiner als die Bahngeschwindigkeit
der Fenstermaterialbahn ist, da dies zu einem Abbremsen der Fenstermaterialbahn während
des Schneidens, somit zu einem Stau der Materialbahn und einem Ausfall der Fenstereinklebestation
führen würde.
[0004] Aufgrund der Notwendigkeit eines synchronen oder ziehenden Schnittes muss die Schneidwalze
- genauer gesagt die von der Schneidkante des Trennmessers durchlaufene Kreisbahn,
deren Durchmesser bzw. Umfang im folgenden der Einfachheit halber als Durchmesser
bzw. Umfang der Schneidwalze bezeichnet wird - einen Mindestdurchmesser aufweisen.
Dieser Mindestdurchmesser ergibt sich aus der größten, zu schneidenden Fenstermaterialabschnittlänge.
Die Abwicklung des Umfangs der Schneidwalze muss wenigstens so lang sein wie die maximal
zu schneidende Abschnittlänge. Ist dies der Fall, so erfolgt beim Schneiden von Fenstermaterialabschnitten
mit der maximalen Abschnittlänge ein exakt synchroner Schnitt. Sollen kürzere Fenstermaterialabschnitte
zur Verfügung gestellt werden, so rotiert die Schneidwalze nach wie vor mit derselben
Winkelgeschwindigkeit und die Bahngeschwindigkeit wird mit Hilfe einer der Schneidwalze
vorgelagerten Zugwalze verringert. Die Abschnittlänge wird somit durch die Drehzahl
der Zugwalze bestimmt. Die Umfangsgeschwindigkeit des Trennmessers der Schneidwalze
ist in diesem Fall höher als die Bahngeschwindigkeit der Fenstermaterialbahn, so dass
es zu einem ziehenden Schnitt kommt.
[0005] Vor dem Schneiden mittels der Schneidwalze wird die Fenstermaterialbahn in bekannter
Weise mit einer Leimspur in geeigneter Anordnung versehen. Diese Leimspur sorgt dafür,
dass die späteren Fenstermaterialabschnitte sicher an der späteren Briefhülle haften
und den dort vorhandenen Fensterausschnitt bedecken. Das Schneiden der Fenstermaterialbahn
muss exakt zwischen zwei verhältnismäßig nahe beieinander angeordneten Leimspuren
erfolgen. Die Leimspuren weisen eine gewisse räumliche Erstreckung in der Richtung
senkrecht zu der Ebene der Fenstermaterialbahn auf, so dass die einen Mindestdurchmesser
einzuhaltende Kreisbahn der Schneidkante des Trennmessers der Schneidwalze häufig
denjenigen Raumbereich durchsetzt, den die beiden unmittelbar benachbarten Leimspuren
einnehmen, zwischen denen sich der vorgesehene Schnittverlauf befindet. Die Leimspuren
bilden folglich ein Hindernis, das die räumliche Zugänglichkeit des Schnittverlaufs
für das Trennmesser verschlechtert. Dadurch verschmiert der Leim sowohl auf der Fenstermaterialbahn
als auch auf den geschnittenen Fenstermaterialabschnitten, was zu Verklebungen des
Fenstermaterialabschnitts mit Transporteinrichtungen der Briefhüllenherstellungsmaschine
führt, die den Ausfall des Produktionsprozesses zur Folge haben können.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit aufzuzeigen,
eine Materialbahn entlang schwer zugänglicher Schnittverläufe zu schneiden, die zwischen
relativ zu der Ebene der Materialbahn erhabenen Hilfsstoffspuren, insbesondere Leimspuren,
liegen, ohne den Hilfsstoff in unerwünschter Weise beim Schneiden der Materialbahn
zu verschmieren.
b) Lösung der Aufgabe
[0007] Diese Aufgabe wird mittels der Verwendung gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine Vorrichtung
zum Gebrauch im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung wird gemäß Anspruch 6 vorgeschlagen.
Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Aus der DE 100 30 055 A1 ist bereist eine Vorrichtung zum Schneiden einer sich mit
einer Bahngeschwindigkeit bewegenden Materialbahn in Abschnitte mit vorgegebener Abschnittlänge
bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist eine Schneidwalze auf, deren Winkelgeschwindigkeit
zum Schneiden der Materialbahn an die Bahngeschwindigkeit anpassbar ist und die zwischen
zwei aufeinander folgenden Schnitten beschleunig- und/oder verzögerbar ist. Die Anpassung
der Winkelgeschwindigkeit der Schneidwalze an die Bahngeschwindigkeit kann derart
erfolgen, dass wie bei der Taktwalze ein synchroner oder ein ziehender Schnitt stattfindet.
[0009] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die an sich aus der DE 100 30 055 A1 bekannte
Vorrichtung zum Schneiden der Materialbahn entlang vorgegebener Schnittverläufe zu
verwenden, die zwischen relativ zu der Ebene der Materialbahn in Richtung der Schneidwalze
erhabenen bzw. vorstehenden Hilfsstoffspuren liegen. Dadurch wird in vorteilhafter
Weise erreicht, dass der Durchmesser der Schneidwalze erheblich verkleinert werden
kann, da die Schneidwalze in Abhängigkeit von der zu schneidenden Abschnittlänge verschieden
stark beschleunigt oder verzögert werden kann. Es ist nicht mehr erforderlich, den
Durchmesser der Schneidwalze an die maximal zu schneidende Abschnittlänge anzupassen.
Aufgrund des kleineren Schneidwalzendurchmessers durchdringt die Kreisbahn des Trennmessers
der Schneidwalze nicht mehr die Hilfsstoffspuren, zwischen denen der Schnittverlauf
liegt und die letzteren räumlich umgeben. Dadurch kommt es zu keinem Verschmieren
der Hilfsstoffspuren. Ggf. können die Hilfsstoffspuren sogar näher beieinander angeordnet
werden, was in vorteilhafter Weise zu einer Einsparung an Fenstermaterialbahn führt.
[0010] Von der erfindungsgemäßen Verwendung kann überall dort Gebrauch gemacht werden, wo
eine Materialbahn entlang räumlich beengter Schnittverläufe zwischen erhabenen Hilfsstoffspuren
geschnitten werden muss. Dies ist nicht nur in Fenstereinklebestationen von Briefhüllenherstellungsmaschinen
der Fall, sondern beispielsweise auch in der Trenneinlagenstation oder der Haftklebestreifenstation
derartiger Maschinen. Trenneinlagen werden in Briefhüllen mit mehreren Räumen zu deren
Abtrennung verwendet. Sie werden ebenso wie das Fenstermaterial in die Briefhüllen
eingeklebt und von einer zuvor beleimten Trenneinlagenmaterialbahn abgeschnitten.
Haftklebestreifen bedecken den selbstklebenden Bereich beispielsweise an einer Schließklappe
einer Briefhülle und werden vor dem Verschließen der Briefhülle vom Benutzer abgezogen.
Die Haftklebestreifen werden in einer Haftklebestreifenstation von einer zuvor mit
einem Haftmittel versehenen Haftklebestreifenmaterialbahn abgeschnitten.
[0011] Die erfindungsgemäße Verwendung führt zu verhältnismäßig hohen Beschleunigungen bzw.
Verzögerungen und somit zu erheblichen mechanischen Beanspruchungen der Schneidwalze,
ihrer Lagerung sowie ihrer Antriebselemente. Um diese Belastungen innerhalb vertretbarer
Grenzen zu halten, wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Schneiden einer sich
mit einer Bahngeschwindigkeit bewegenden Materialbahn in Abschnitte mit vorgegebener
Abschnittlänge mit einer Schneidwalze vorgeschlagen, deren Winkelgeschwindigkeit zum
Schneiden der Materialbahn an die Bahngeschwindigkeit anpassbar ist und die zwischen
zwei aufeinander folgenden Schnitten beschleunig- und/oder verzögerbar ist, wobei
die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass wenigstens zwei bzw. mehrere Trennmesser
an dem Umfang der Schneidwalze angeordnet sind. Dadurch können die Beschleunigungen
bzw. Verzögerungen der Schneidwalze, die in Abhängigkeit von der zu schneidenden Abschnittlänge
mehr oder weniger groß sind, begrenzt werden, da für den jeweils nächsten Schnittvorgang
keine vollständige Umdrehung der Schneidwalze mehr erforderlich ist. In Abhängigkeit
von der Anzahl der Trennmesser, dem Durchmesser der Schneidwalze und der gewünschten
Abschnittlänge können die auftretenden Beschleunigungs- bzw. Verzögerungskräfte in
vorteilhafter Weise insbesondere verringert werden. Die Anordnung der Trennmesser
über den Umfang der Schneidwalze erfolgt vorzugsweise gleichmäßig unter stets gleichem
Winkelabstand.
c) Ausführungsbeispiel
[0012] Nachfolgend wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beispielhaft anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Schnitt durch eine Fenstereinklebestation einer Briefhüllenherstellungsmaschine
zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Verwendung;
- Fig. 2:
- eine Aufsicht auf eine teilweise beleimte Fenstermaterialbahn sowie einen vereinzelten,
beleimten Fenstermaterialabschnitt; und
- Fig. 3:
- eine Teilschnittdarstellung zweier Schneidwalzen, die die mit der erfindungsgemäßen
Verwendung erreichbare Verringerung des Schneidwalzendurchmessers illustriert.
[0013] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht durch die Fenstereinlebestation einer Briefhüllenherstellungsmaschine,
die gemäß Pfeil R von rechts nach links von einer aus Papier bestehenden Briefhüllenmaterialbahn
BB oder Briefhüllenzuschnitten durchlaufen wird. In der Fenstereinklebestation wird
von einer nicht gezeigten Vorratsrolle eine Fenstermaterialbahn B mit einer Bahngeschwindigkeit
V
B über eine Umlenkwalze 4 einer Leimapplikationswalze 5 zugeführt, die im Gegenuhrzeigersinn
rotiert und bei der gezeigten Ausführungsform eine Leimspur 3 in Form eines Rechteckrings
auf die Fenstermaterialbahn B aufbringt, wie am besten in der Aufsicht gemäß Fig.
2 zu erkennen ist. Der Leimauftrag erfolgt derart, dass zwei aufeinander folgende,
rechteckförmige Leimspuren 3 den in die Fig. 1 und 2 eingezeichneten Abstand s aufweisen.
In dem Bereich dieses Abstandes s ist jeweils der die Fenstermaterialbahn B in einzelne
Abschnitte A trennende Schnitt zu platzieren.
[0014] Nach der Beleimung mittels der Leimapplikationswalze 5 wird die Fenstermaterialbahn
B über eine im Uhrzeigersinn rotierende Transportwalze 6 und eine Saugtransporteinrichtung
7 zu einer Vorrichtung 1 zum Schneiden der Fenstermaterialbahn B in Abschnitte A transportiert.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine Schneidwalze 2, die mit konstanter oder nicht konstanter
Winkelgeschwindigkeit ω im Gegenuhrzeigersinn drehend antreibbar ist. Bei der gezeigten
Ausführungsform weist die Schneidwalze 2 an ihrem Umfang ein einziges Trennmesser
8 auf, das zum Schneiden der Fenstermaterialbahn B mit einem leistenförmigen Gegenschneidelement
9 zusammenwirkt. Die Schneidkante des Trennmessers 8 bewegt sich während der Rotation
der Schneidwalze 2 auf einer Kreisbahn mit dem Durchmesser d
M, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
[0015] Nachdem die Schneidwalze 2 mit Hilfe der Schneidkante des rotierenden Trennmessers
8 im Bereich des Abstandes s zwischen zwei aufeinander folgenden, rechteckförmigen
Leimspuren 3 einen Abschnitt A mit der Abschnittlänge AL von der Fenstermaterialbahn
B abgeschnitten hat, wird dieser an eine Saugwalze 10 übergeben, die im Uhrzeigersinn
rotiert. Aus Gründen der einfacheren zeichnerischen Darstellung ist in Fig. 1 lediglich
ein Saugkanal 11 dieser Saugwalze 10 gezeigt. Die Saugwalze 10 führt den abgetrennten,
beleimten Abschnitt A an ihrem Umfang um eine Winkelstrecke von 180° nach unten, wobei
nach Durchlaufen dieser Winkelstrecke der Abschnitt A auf den zuvor in die Briefhüllenmaterialbahn
BB oder in den jeweiligen Briefhüllenzuschnitt eingebrachten Fensterausschnitt aufgeklebt
wird. Hierzu dient die Leimspur 3.
[0016] Die Vorrichtung 1 zum Schneiden der Fenstermaterialbahn B ist beispielsweise derart
antreibbar, wie es in der DE 100 30 055 A1 beschrieben ist. Dies bedeutet, dass die
Winkelgeschwindigkeit ω der Schneidwalze 2 nicht über eine gesamte Umdrehung der Schneidwalze
2 konstant ist. Stattdessen erfolgt je nach Größe des Fensters in der herzustellenden
Briefhülle bzw. in Abhängigkeit von der gewünschten Abschnittlänge AL ein Beschleunigen
oder Verzögern der Drehbewegung der Schneidwalze 2.
[0017] Aufgrund der Verwendung der an sich aus der DE 100 30 055 A1 bekannten Vorrichtung
in der Fenstereinklebestation einer Briefhüllenherstellungsmaschine kann der Durchmesser
d
M der Schneidwalze 2 minimiert werden. Es ist nicht erforderlich, wie bei den bisher
bekannten Fenstereinklebestationen aufgrund der Notwendigkeit eines synchronen oder
ziehenden Schnittes eine Schneidwalze mit verhältnismäßig großem Durchmesser einzusetzen.
[0018] Wie in Fig. 1 angedeutet, weisen die Leimspuren 3 eine gewisse räumliche Erstreckung
senkrecht zu der Ebene der Fenstermaterialbahn B (in Fig. 1 nach oben) auf. Die Schneidkante
des Trennmessers 8 der Schneidwalze 2 muss sich daher zum Schneiden zwischen zwei
Leimspuren 3 zunächst über eine Leimspur hinweg bewegen, dann den Schneidevorgang
in dem Bereich des Abstandes s durchführen und sich anschließend wieder aus der Ebene
der Fenstermaterialbahn B heraus über eine weitere Leimspur hinweg nach oben bewegen.
Dabei sollte die Bewegungsbahn der Schneidkante des Trennmessers 8 sowohl beim Heranbewegen
an die Schnittstelle als auch beim Wegbewegen von der Schnittstelle in Bezug auf die
Ebene der Fenstermaterialbahn B möglichst steil sein, um zu vermeiden, dass die Bewegungsbahn
der Schneidkante die Leimspuren 3 durchsetzt und dabei Leim mitnimmt und/oder wegschleudert,
so dass Leim an unerwünschte Stellen der Fenstermaterialbahn B gelangt. In diesem
Sinne steile Bewegungsbahnen der Schneidkante des Trennmessers 8 wurden erst mit der
Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung möglich. Die erfindungsgemäße Ausbildung
einer hinreichend steilen bzw. hinreichend stark gekrümmten Bewegungsbahn der Schneidkante
des Trennmessers 8 wurde letztendlich durch eine von der Abschnittlänge AL unabhängige
Minimierung des Durchmessers d
M der Schneidwalze 2 möglich.
[0019] In Fig. 3 ist anhand einer Schnittdarstellung der Schneidwalze qualitativ die erfindungsgemäße
Verringerung des Durchmessers der Schneidwalze 2 dargestellt. Die Schneidwalze 2 bisheriger
Fenstereinklebestationen wies den Durchmesser D
M auf. Die erfindungsgemäße Verwendung ermöglicht eine Schneidwalze 2 mit dem erheblich
verringerten Durchmesser d
M.
[0020] Bei der gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung beträgt der Abstand
zwischen zwei benachbarten Leimspuren s = 4 mm, die Breite der Leimspuren 3 b = 8
mm und die Abschnittlänge AL = 50 bis 280 mm. Bei diesen exemplarischen Größenverhältnissen
kann der Durchmesser der Schneidwalze auf d
M = 64 mm reduziert werden, wobei dieser Durchmesser vor dem Auffinden der erfindungsgemäßen
Lösung D
M = 90 mm betrug. Dementsprechend konnte eine Verringerung des Schneidwalzendurchmessers
um ca. 29 % erreicht werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Schneidwalzendurchmesser
bzw--umfänge realisiert, die der Ungleichung Π d
M ≤ 0,9 AL
max, vorzugsweise Π d
M ≤ 0,75 AL
max, gehorchen, wobei AL
max die maximale Abschnittlänge AL darstellt, die in der Fenstereinklebestation zu schneiden
ist.
[0021] Das Beschleunigen oder Verzögern der Schneidwalze 2 im Rahmen der erfindungsgemäßen
Verwendung erfolgt derart, dass die Schneidkante des Trennmessers 8 einen synchronen
oder ziehenden Schnitt ausführt. Ist die Abschnittlänge AL größer als der Umfang der
Schneidwalze 2 ist, so wird deren Winkelgeschwindigkeit nach dem Abschneiden verzögert,
um rechtzeitig vor dem nächsten Schnitt wieder auf eine Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt
zu werden, die der Bahngeschwindigkeit V
B entspricht oder darüber liegt. Ist die Abschnittlänge AL kleiner als der Umfang der
Schneidwalze 2, so wird sie nach dem Schnitt beschleunigt, um rechtzeitig vor dem
nächsten Schnitt wieder auf eine Umfangsgeschwindigkeit verzögert zu werden, die der
Bahngeschwindigkeit V
B entspricht oder etwas darüber liegt.
[0022] Bei der gezeigten Ausführungsform weist die Schneidwalze 2 ein einziges Trennmesser
8 auf. Um die erfindungsgemäß erforderlichen Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte
nicht zu groß werden zu lassen, kann die Schneidwalze 2 mit mehreren Trennmessern
an ihrem Umfang versehen werden. Dadurch wird eine Ansteuerung der Schneidwalze 2
mit geringeren Beschleunigungen bzw. Verzögerungen ermöglicht als sie im Falle von
nur einem einzigen Trennmesser an dem Umfang der Schneidwalze 2 auftreten. Besonders
geeignet ist in diesem Zusammenhang eine Anordnung der mehreren Trennmesser in gleichmäßigen
Winkelabständen über den Umfang der Schneidwalze 2 hinweg.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0023]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schneidwalze
- 3
- Leimspur
- 4
- Umlenkwalze
- 5
- Leimapplikationswalze
- 6
- Transportwalze
- 7
- Saugtransporteinrichtung
- 8
- Trennmesser
- 9
- Gegenschneidelement
- 10
- Saugwalze
- 11
- Saugkanal
- VB
- Bahngeschwindigkeit
- w
- Winkelgeschwindigkeit
- B
- Fenstermaterialbahn
- BB
- Briefhüllenmaterialbahn
- s
- Abstand der Leimspuren
- b
- Breite der Leimspur
- AL
- Abschnittlänge
- dM
- Durchmesser Schneidwalze gemäß Erfindung
- DM
- Durchmesser Schneidwalze gemäß Stand der Technik
- R
- Laufrichtung der Briefhüllenmaterialbahn
1. Verwendung einer Vorrichtung (1) zum Schneiden einer sich mit einer Bahngeschwindigkeit
(VB) bewegenden Materialbahn (B) in Abschnitte (A) mit vorgegebener Abschnittlänge (AL),
wobei die Vorrichtung (1) eine Schneidwalze (2) aufweist, deren Winkelgeschwindigkeit
(ω) zum Schneiden der Materialbahn (B) an die Bahngeschwindigkeit (VB) anpassbar ist und die zwischen zwei aufeinander folgenden Schnitten beschleunig-
und/oder verzögerbar ist, zum Schneiden der Materialbahn (B) entlang vorgegebener
Schnittverläufe, die zwischen relativ zu der Ebene der Materialbahn (B) in Richtung
der Schneidwalze (2) erhabenen Hilfsstoffspuren (3) liegen.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hilfsstoffspuren (3) Leimspuren sind.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) in einer Fenstereinklebestation einer Briefhüllenherstellungsmaschine
verwendet wird, wobei die Materialbahn (B) eine Fenstermaterialbahn ist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) in einer Trenneinlagenstation einer Briefhüllenherstellungsmaschine
verwendet wird, wobei die Materialbahn (B) eine Trenneinlagenmaterialbahn ist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) in einer Haftklebestreifenstation einer Briefhüllenherstellungsmaschine
verwendet wird, wobei die Materialbahn (B) eine Haftklebestreifenmaterialbahn ist.
6. Vorrichtung zum Schneiden einer sich mit einer Bahngeschwindigkeit (VB) bewegenden Materialbahn (B) in Abschnitte (A) mit vorgegebener Abschnittlänge (AL)
mit einer Schneidwalze (2), deren Winkelgeschwindigkeit (ω) zum Schneiden der Materialbahn
(B) an die Bahngeschwindigkeit (VB) anpassbar ist und die zwischen zwei aufeinander folgenden Schnitten beschleunig-
und/oder verzögerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Trennmesser an dem Umfang der Schneidwalze (2) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trennmesser über den Umfang der Schneidwalze (2) gleichmäßig verteilt angeordnet
sind.