[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem an Tischkettensägen, welches derart
konzipiert ist, dass bei allen Profilen, die zu trennen sind, ausreichend Schutz gewährleistet
ist. Weiterhin sollen bestimmte Bauelemente des sicherheitstechnischen Systems dazu
beitragen, dass das Kettenschwert beim Trennen großer Werkstücke und somit großer
Belastung stabil arbeitet. Zum Absaugen der Sägespäne werden Vorschläge gemacht, damit
durch Verschmutzungen das Sicherheitssystem nicht beeinträchtigt wird.
[0002] Tischkettesägen sind seit Jahren Stand der Technik, haben sich aber in der Praxis
bisher nur begrenzt durchgesetzt. Ein Grund sind die nicht ausreichend gelösten Sicherheitsprobleme.
[0003] Bei der DE 298 10 050 U1, einer Tischkettensägevariante, die zwar die Aufgabe hat,
eine möglichst große Schnittlänge senkrecht zur Werkstücksauflage vorzuschlagen, sind
nicht einmal andeutungsweise sicherheitstechnische Fragen einbezogen worden.
[0004] Natürlich sind auch die Bemühungen erkennbar, sicherheitstechnische Probleme an Tischkettensägen
zu lösen. Gemäß DE 201 04 964 U1 wird eine Bremsvorrichtung für eine Tischkettsäge
vorgeschlagen. Man geht davon aus - so heißt es in der Beschreibung des Gebrauchsmusters
― dass eine Schutzabdeckung das Kettenschwert ganz oder teilweise umhüllt. Es wird
weiter ausgeführt, daß zumindest immer ein Bereich der Säge beim Trennen freiliegt.
Im Hinblick auf die Arbeitssicherheit wird nichts für eine verbesserte Schutzabdeckung
getan, sondern es wird ein spezieller Bremsmechanismus für den Kettenantrieb vorgeschlagen,
der wirksam wird, wenn bei fehlendem Werkstück kein Druck auf die Kette ausgeübt wird.
[0005] Die DE 199 39 769 A1 beschreibt Sicherheitselemente unter maßgeblicher Verwendung
einer Schutzhaube. Es wird ausgeführt, dass,,... die Schneidkante erst dann in Bewegung
gesetzt (wird), wenn das zu schneidende Werkstück die Schutzhaube anhebt und Druck
gegen die Schneidkante ausübt". Hierbei darf nicht übersehen werden, dass die Sicherheitstechnik
aber nicht beim Trennen aller Profile ausreichend Schutz gewährleistet.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, für eine Tischkettensäge ein neues Sicherheitssystem
vorzuschlagen. Dabei soll beim Trennen verschiedenster Profile die Tischkettensäge
gefahrlos zu bedienen sein, indem in jeder Situation ein Eingreifschutz gegeben ist.
Auch beim Trennen großer Werkstücke soll das Sicherheitssystem wirksam sein und das
Kettenschwert die erforderliche Stabilität aufweisen. Es ist weiterhin die Aufgabe
der Erfindung, ein sauberes Arbeiten zu ermöglichen, indem die Sägespäne aus dem Schnittbereich
entfernt werden, um vor allem Verschmutzungen durch Sägespäne am vorzuschlagenden
Sicherheitssystem zu verhindern.
[0007] Die Aufgabe wird wie folgt gelöst, wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen
Gedanken auf den Patentanspruch 1 verwiesen wird. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung
ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 bis 4.
[0008] Zur Darlegung der Erfindung sind weitere Ausführungen erforderlich.
[0009] Erfindungsgemäß wird in Abgrenzung zum Stand der Technik ein umfassender Eingreifschutz
an der Tischkettensäge vorgeschlagen, es wird ein oberer (vorderer) und einen unterer
(vorderer) Eingreifschutz vorgesehen. Um beispielsweise ein Rundholz zu durchtrennen,
muss die Schneidkette über und unter dem Rundholz abgedeckt werden. In dem Maße, wie
das Werkstück an das im Wesentlichen senkrecht aus der Tischplatte ragende Kettenschwert
herangeführt wird, verdrängt das Werkstück den jeweiligen Eingreifschutz. Dabei bewegt
sich der jeweilige Eingreifschutz in Schnittrichtung gesehen vor der Kette parallel
zu dieser nach oben bzw. nach unten. Bei leichtem Druck gegen die Kette wird die Kettensäge
eingeschaltet und es beginnt der Trennvorgang. Unter Verwendung des oberen und des
unteren Eingreifschutzes wird das Werkstück während des Trennvorganges umschlossen,
so dass die Schneidkette in jeder Position abgedeckt ist.
[0010] Weiter wird ein hinterer Eingreifschutz im oberen Bereich des Kettenschwertes vorgesehen.
Das Kettenschwert ist an dem hinteren Eingreifschutz befestigt. Eine stabile Ausführung
des hinteren Eingreifschutzes in Kombination mit einem sogenannten Spaltkeil, der
am Sägetisch befestigt ist, löst damit das Problem der Stabilität des Kettenschwertes
vor allem beim Durchtrennen großer Werkstücke.
[0011] Es sei darauf verwiesen, dass sich im Zeitraum der Sägearbeiten die Länge der Sägekette
verändert. Um Schäden an der Sägekette zu vermeiden, muss eine eingestellte Spannung
gewährleistet sein. Erfindungsgemäß wird das Kettenschwert vertikal gleitend befestigt
und durch eine einstellbare Feder auf Spannung gehalten. Wenn die Feder entspannt
ist, kann man die Schneidkette problemlos ohne Werkzeug wechseln.
[0012] Die bei dem Sägevorgang entstehenden Sägespäne werden durch die Sägekette unter den
Sägetisch gefördert. Da die Schneidkette aufgrund ihrer Struktur einen erheblichen
Anteil der Sägespäne auf der Rückseite wieder auf den Sägetisch fördert, werden die
Sägearbeiten erheblich beeinträchtigt. Erfindungsgemäß wird die Kühlluft des Antriebsmotors
so geleitet, dass die Sägespäne aus dem Kettenbereich entfernt werden. Nähere Ausführungen
erfolgen hierzu im Ausführungsbeispiel.
[0013] Weiterhin wird vorgeschlagen, eine handelsübliche Kettensäge in einen Sägetisch anzuordnen
unter maximaler Berücksichtigung der erfindungsgemäßen Vorschläge entsprechend vorliegender
Ausführungen. Das bedeutet, dass der Sägetisch mit dem Sicherheitssystem und weiteren
Bauteilen sowie einer Befestigungseinheit für die handelsübliche Kettensäge soweit
vorgefertigt und montiert ist, dass die Kettensäge mit wenigen Handgriffen an dem
Sägetisch platziert werden kann. Der vormontierte Sägetisch und die handelsübliche
Kettensäge stellen somit eine Tischkettensäge in modularem Aufbau dar, wobei diese
Tischkettensäge gefahrlos bedient werden kann.
[0014] Die Erfindung soll nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden. Die
einzelnen Figuren zeigen in Prinzipdarstellung
- Figur 1:
- Tischkettensäge in Kuhestellung
- Figur 2:
- wie Fig. 1, auf dem Sägetisch wird ein Rundholz zugeführt
- Figur 3:
- Tischkettensäge in Arbeitsposition
- Figur 4:
- Einzelheit - Verstelleinheit für vertikal gleitend befestigtes Kettenschwert
- Figur 5:
- hinterer Eingreifschutz und Gleitschiene für den vorderen oberen Eingreifschutz
- Figur 6:
- oberer Eingreifschutz als Abwicklung
- Figur 7:
- Schnitt A-A gemäß Figur 5
- Figur 8:
- Späneabsaugeinrichtung
- Figur 9:
- vormontierter Sägetisch zur Aufnahme einer handelsüblichen Kettensäge
- Figur 10:
- Sägetisch mit vormontiertem Sicherheitssystem und handelsüblicher Kettensäge in modularer
Bauweise
[0015] Die verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
1 - Kettenschwert |
11 - Schneidkette |
2 - oberer Eingreifschutz |
12 - Spaltkeil |
3 - unterer Eingreifschutz |
13 - Schiene |
4 - hinterer Eingreifschutz |
14 - Rollen |
5 - Werkstück |
15 - Befestigungseinheit für handelsübliche Kettensäge |
6 - Antriebsmotor |
|
7 - elastische Spannvorrichtung |
16 - Mikrotaster |
8 - Feder |
17 - Filtereinheit mit Leitblechen |
9 - Stellschraube |
18 - Filter |
10 - Gewindestange |
19 - Sägetisch |
[0016] Die Figur 1 zeigt die Tischkettensäge mit dem oberen, dem unteren und dem hinteren
Eingreifschutz 2, 3, 4. Der obere Eingreifschutz besteht aus einem dreieckigen Bügel,
der vertikal beweglich an der Schiene 13 befestigt ist, siehe hierzu auch Figur 5.
Die Schiene 13 ist festverbunden mit dem hinteren Eingreifschutz 4 und dieser wiederum
mit dem Spaltkeil 12. Der Spaltkeil 12 ist aus hochfestem Material ausgeführt und
ist unter dem Sägetisch 19 befestigt. Damit das Kettenschwert 1 über dem Sägetisch
19 die erforderliche Stabilität aufweist, ist das Kettenschwert 1 nahe dem oberen
Kettenrad am hinteren Eingreifschutz 4 befestigt. Damit ist das Problem gelöst, dass
auch beim Trennen großer Werkstücke die Stabilität des Kettenschwerts 1 gegeben ist
bzw. das Kettenschwert nicht beschädigt werden kann Der untere Eingreifschutz 3 ist
federnd gelagert und weist eine Schräge auf in Richtung des Werkstücks 5.
[0017] Wird nun das Werkstück 5 durchtrennt, welches gemäß Figur 2 und 3 ein Rundholz darstellt,
muss die Schneidkette 11 über und unter dem Rundholz abgedeckt sein. Erfindungsgemäß
wird mit dem Werkstück 5 der obere Eingreifschutz 2 und der untere Eingreifschutz
3 aus der Grundposition verdrängt - wie das aus Figur 3 zu ersehen ist - und der obere
und untere Eingreifschutz 2,3 umschließen während des Sägens das Werkstück 5 so, dass
die Schneidkette 11 in jeder Position abgedeckt ist.
[0018] Es ist sinnvoll, wenn der Motor 6 nicht ständig läuft, sondern erst eingeschaltet
wird, wenn der obere und/oder der untere Eingreifschutz berührt werden. Wird dann
im weiteren Druck auf die Schneidkette 11 ausgeübt, wird über eine Elektromagnetkupplung
die Schneidkette 11 in Bewegung gesetzt.
[0019] Obwohl in den Figuren nicht dargestellt, ist das Kettenschwert 1 mit stillstehender
Kette 11 um einige Grad nach vorne (dem Werkstück 5 entgegen) geneigt. Mit dem Druck
des Werkstücks 5 auf die Schneidkette 11 bewegt sich das Kettenschwert 1 in eine rechtwinklige
Position im Vergleich zum Sägetisch 19. Die Bewegung des Kettenschwerts 1 löst unter
dem Sägetisch 19 einen Mikrotaster 16 aus, wodurch die Elektromagnetkupplung greift.
[0020] Die freie vertikale Beweglichkeit des oberen Eingreifschutzes 2 und die federnde
Lagerung des unteren Eingreifschutzes 3 gewährleisten, dass nach Beendigung des Trennvorganges
der jeweilige Eingreifschutz (2, 3) sofort in die Ausgangsposition zurückkehrt. Der
obere Eingreifschutz fällt schwerkraftbedingt in die Ausgangsposition.
[0021] Damit bein Trennen die erforderliche Sicht auf das Werkstück 5 im Schneidkettenbereich
gegeben ist (obwohl die Schneidkette 11 abgedeckt ist), weist der obere Eingreifschutz
Sehschlitze auf. Es wird auf die Figur 6 verwiesen.
[0022] Es ist sehr wichtig, dass der obere Eingreifschutz 2
leicht vertikal beweglich ist, damit dieses wichtige Schutzelement beim Arbeiten keine Behinderung
darstellt. Wie aus Figur 5 und 7 erkennbar ist, bewegen sich mit dem Eingreifschutz
zwei Rollen (Rollenpaare) 14 in der Schiene 13.
[0023] Es wird nunmehr auf Figur 4 verwiesen. Es wurde schon gesagt, dass sich die Schneidkette
11 mit der Zeit verändert. Daher wird das Kettenschwert 1 unter dem Sägetisch 19 vertikal
gleitend befestigt. Am unteren Ende des Kettenschwerts 1 ist eine Gewindestange 10
angebracht, daran eine Stellschraube 9, die gegen die Feder 8 die Schneidkette 11
auf Spannung hält. Es sei darauf hingewiesen, dass auch diese Einzelheiten Bestandteil
des Sicherheitssystems an Tischkettensägen sind. Es geht einmal um das unkomplizierte
Spannen und wenn nötig, um das Auswechseln der Schneidkette 11. Wenn die Feder 8 entspannt
ist, kann man die Schneidkette 11 ohne Werkzeug problemlos wechseln.
[0024] Sicherheitstechnische Aspekte sind auch maßgeblich bei dem Vorschlag gemäß Figur
8, der Späneabsaugeinrichtung. Späne und Staub können im Allgemeinen die Funktion
von technischen Geräten beeinflussen. Vor allem im Hinblick darauf, dass bei der Tischkettensäge
auf Grund der Struktur der Schneidkette 11 ein erheblicher Anteil der Sägespäne auf
der Rückseite wieder auf den Sägetisch 19 gefördert wird, sind Vorschläge zur Staub-
und Spänebeseitigung erforderlich. Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird davon
ausgegangen, dass die Kühlluft für den Motor 6 die Sägespäne aus dem Kettenbereich
entfernt. Hierzu werden Leitbleche verwendet. Eine anspruchsvollere Lösung ist beispielsweise
in Figur 8 dargestellt. Durch den Sägeschlitz und auch unterhalb des Sägetisches 19
tritt Kühlluft (siehe Pfeile) in eine Filtereinheit 17. Dort können sich Späne bzw.
kann sich Staub abscheiden. Über dem Filter 18 tritt die gereinigte Luft aus und erfüllt
ihre Aufgabe als Kühlluft für den Motor 6.
[0025] Letztlich soll noch auf eine Variante gemäß der Figuren 9 und 10 verwiesen werden.
Durch den Sägeschlitz in der Tischplatte wird das Kettenschwert einer handelsüblichen
Kettensäge eingeführt und mit der Befestigungseinheit 15 positioniert. Das Sicherheitssystem
auf dem Sägetisch ist vormontiert. Die modulare Bauweise, nämlich Sägetisch mit vormontiertem
Sicherheitssystem im Zusammenwirken mit einer handelsüblichen Kettensäge ermöglicht
einen kostengünstigen Einsatz einer Kettensäge nunmehr als Tischkettensäge mit den
wesentlichen Merkmalen des vorher beschriebenen Sicherheitssystems.
1. Sicherheitssystem an Tischkettensägen, dadurch gekennzeichnet, dass in Schneidrichtung gesehen vor der Scheidkette (11) ein oberer Eingreifschutz (2)
vertikal gleitend parallel zur Scheidkette (11) angeordnet ist und ein unterer Eingreifschutz
(3) parallel zur Schneidkette (11) federnd am Sägetisch (19) befestigt ist, im Ruhezustand
der Kettensäge der obere und der untere Eingreifschutz (2,3) die Schneidkette (11)
abdecken und bei der Zuführung eines Werkstücks (5) an die Schneidkette (11) beziehungsweise
während des Sägens der obere und der untere Eingreifschutz (2,3) durch vertikale Positionsveränderung
in jeder Phase des Trennens durch die Stellung des oberen und unteren Eingreifschutzes
(2,3) eine Abdeckung der Schneidkette (11) gegeben ist und weiterhin ein hinterer
Eingreifschutz (4) das Kettenschwert (1) abdeckt, wobei der vordere Eingreifschutz
(2) vertikal beweglich am hinteren Eingreifschutz (4) angeordnet ist und im Weiteren
der hintere Eingreifschutz (4) mit einem Spaltkeil (12) verbunden ist, der seinerseits
unter dem Sägetisch (19) befestigt ist.
2. Sicherheitssystem an Tischkettensägen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Sägetisch (19) Leitbleche angeordnet sind beziehungsweise eine Filtereinheit
(17) mit Leitblechen derart angeordnet ist, dass damit die Kühlluft für den Motor
(6) ein Entfernen der Sägespäne aus dem Schneidkettenbereich ermöglicht.
3. Sicherheitssystem an Tischkettensägen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenschwert (1) unter dem Sägetisch (19) vertikal gleitend befestigt ist, am
unteren Ende des Kettenschwertes (1) eine Gewindestange (10) befestigt ist mit einer
Stellschraube (9), die gegen die Feder (8) die Schneidkette (11) auf Spannung hält.
4. Sicherheitssystem an Tischkettensägen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tischkettensäge in modularer Bauweise ausgeführt ist, indem eine an sich handelsübliche
Kettensäge an einem Sägetisch mit vormontiertem Sicherheitssystem angeordnet ist.