[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Aufzugs-Türantriebs-vorrichtung zum Öffnen und
Schliessen mindestens eines Kabinentürflügels und mindestens eines zugeordneten Schachttürflügels
eines Aufzugs, wie in den Patentansprüchen definiert.
[0002] Die Erfindung betrifft das Problem, die von einem Kabinentürantrieb erzeugte Öffnungs-
und Schliessbewegung von mindestens einem Kabinentürflügel auf den zugeordneten Schachttürflügel
zu übertragen.
[0003] Mit der Patentschrift EP 0 332 841 ist eine Türantriebsvorrichtung mit einem Kopplungsmechanismus
zur Kopplung eines Kabinentürflügels mit einem zugeordneten Schachttürflügel bekannt
geworden. Der Kopplungsmechanismus umfasst zwei parallel zur Fahrrichtung der Aufzugskabine
ausgerichtete Mitnehmerkufen, die durch eine Parallelogrammführung mit zwei um je
eine Schwenkachse schwenkbaren Verstellelementen in ihrer gegenseitigen Distanz verstellbar
sind. Wenn die Aufzugskabine sich korrekt auf einem Stockwerkniveau befindet, liegen
die beiden Mitnehmerkufen zwischen zwei am Schachttürflügel nebeneinander angeordneten
Kopplungselementen und können seitlich an diese herangeführt (gespreizt) werden, um
einerseits den Schachttürflügel zu entriegeln und andererseits die Öffnungs- und Schliessbewegung
der Kabinentüre spielfrei und synchron auf den Kabinentürflügel zu übertragen. Die
Distanzverstellung zwischen den beiden Mitnehmerkufen erfolgt dabei durch eine am
Kabinentürrahmen befestigte Türantriebseinheit über ein linear wirkendes Antriebsmittel
(z. B. durch einen Riementrieb), welches auch die Öffnungs- und Schliessbewegungen
des Kabinentürflügels bewirkt. Dabei greift das Antriebsmittel über einen mit einem
der Verstellelemente der Parallelogrammführung verbundenen Schwenkhebel so am Kabinentürflügel
an, dass durch die Öffnungsbewegung des linear wirkenden Antriebsmittels die Verstellelemente
vor Beginn einer Türflügel-Öffnungsbewegung in eine Stellung geschwenkt werden, in
der die Mitnehmerkufen an die Kopplungselemente herangeführt sind, dadurch den Schachttürflügel
entriegeln und die genannte Kopplung zwischen dem Kabinentürflügel und dem korrespondierenden
Schachttürflügel bilden.
[0004] Am Ende einer Türflügel-Schliessbewegung werden durch die Schliessbewegung des linear
wirkenden Antriebsmittels die Verstellelemente in eine Stellung zurückschwenkt, in
der die Mitnehmerkufen von den Kopplungselementen beabstandet sind, so dass die Verriegelung
des Schachttürflügels in ihre Verriegelungsstellung zurückkehrt. Um zu gewährleisten,
dass die Türflügel-Öffnungsbewegung erst beginnt, wenn die Mitnehmerkufen voll gespreizt
und damit die Schachttürflügel entriegelt sind, sorgt eine Zugfeder dafür, dass die
Spreizung der Mitnehmerkufen selbsttätig auch gegen den Widerstand der Schachttürentriegelung
erfolgt. Dies hat zur Folge, dass bei Beginn des Türöffnungsvorgangs das Antriebsmittel
durch die Zugfeder in Öffnungsrichtung angetrieben wird, bis der Schwenkhebel voll
in Öffnungsrichtung ausgeschwenkt ist, und dass am Ende des Schliessvorgangs, d. h.
beim Rückgängigmachen der Spreizung der Mitnehmerkufen, das Antriebsmittel gegen die
Wirkung der relativ starken Zugfeder arbeiten muss.
[0005] Die aus EP 0 332 841 bekannte Türantriebsvorrichtung weist einige Nachteile auf.
[0006] Um zu gewährleisten, dass beim Wechsel der Antriebsrichtung von der Türflügel-Öffnungsbewegung
zur Schliessbewegung die Verstellelemente nicht infolge von Beschleunigungskräften
vorzeitig zurückgeschwenkt werden, d. h. die Mitnehmerkufen sich nicht von den Kopplungselementen
beabstanden, wird das Zurückschwenken des zwischen dem Antriebsmittel und einem der
schwenkbaren Verstellemente angeordneten Schwenkhebels durch einen Klinkenhebel verhindert.
Dieser hat die Form eines am Türflügel gelagerten, zweiarmigen, sich horizontal erstreckenden
Hebels. Wenn sich der Türflügel in seiner Geschlossen-Stellung befindet, liegt der
erste Arm des Klinkenhebels auf einer am Kabinentürrahmen befstigten Stützrolle auf,
und der zweite Arm erstreckt sich horizontal unterhalb eines Anschlagnockens, der
am Schwenkhebel vorhandenen ist, über welchen das Antriebsmittel auf das eine Verstellelement
wirkt. Der Klinkenhebel ist durch eine Torsionsfeder so mit einem Drehmoment um ihren
Drehpunkt belastet, dass der zweite Arm sich aufwärts bewegt, wenn der erste Arm nicht
mehr gestützt ist. Wenn das Antriebsmittel beim Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung
den Schwenkhebel mit dem Verstellelement im Uhrzeigersinn geschwenkt und damit die
Mitnehmerkufen gespreizt hat und anschliessend der Kabinentürflügel sich so weit geöffnet
hat, dass der an ihm befestigte Klinkenhebel nicht mehr von der Stützrolle gestützt
wird, bewegt sich der zweite Arm des Klinkenhebels aufwärts auf die Höhe des Anschlagnockens
am Schwenkhebel und hindert den Schwenkhebel und das Verstellelement, zurückzuschwenken.
[0007] Bevor nach Umkehr der Antriebsrichtung der Türflügel das Ende der Schliessbewegung
erreicht hat, wird der erste Arm des Klinkenhebels durch die Stützrolle angehoben,
wobei der zweite Arm sich abwärts bewegt und den Anschlagnocken des Schwenkhebels
freigibt, so dass das Antriebsmittel den Schwenkhebel, das Verstellelement und die
Mitnehmerkufen in die Ausgangsstellung bewegen kann, in der die Mitnehmerkufen von
den Kopplungselementen beabstandet sind.
[0008] Die Nachteile dieser Einrichtung bestehen darin, dass der Klinkenhebel den Schwenkhebel
und das Verstellelement nicht in beiden Schwenkrichtungen und nicht spielfrei verriegelt.
Dies kann einerseits zur Folge haben, dass die Distanz zwischen den gespreizten Mitnehmerkufen
variiert, was sich negativ auf den Entriegelungsvorgang bei den Schachttüren auswirken
kann und die Genauigkeit des Schliessvorgangs bei den Schachttüren beeinträchtigt,
was dazu führen kann, dass deren Verriegelung nicht korrekt erfolgt und eine Betriebsstörung
auslöst.
[0009] Andererseits kann vorhandenes Spiel, insbesondere im Fall von schnell bewegten und
stark beschleunigten Türflügeln, störenden Geräusche bewirken.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der vorstehend
beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, d. h., bei der
die Verstellelemente und damit die Mitnehmerkufen in deren Mitnahmestellung genau
positioniert und in beiden Richtungen spielfrei verriegelt werden.
[0011] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 hervor.
[0012] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen,
dass eine dem beschriebenen Stand der Technik ähnliche Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
einen Kopplungsmechanismus aufweist, bei dem eines der die Mitnehmerkufen bewegenden
Verstellelemente oder ein mit diesem verbundenes Blockierelement eine von der Drehachse
des Verstellelements radial beabstandete Ausnehmung oder einen Vorsprung, beispielsweise
eine Nut oder eine Nase, aufweist, mit welcher eine dazu komplementäre Ausformung
an einer Klinke zusammenwirkt, um temporär eine Schwenkbewegung des Verstellelements
in beiden Schwenkrichtungen und spielfrei zu blockieren.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0014] Zweckmässigerweise sind die Ausnehmung oder der Vorsprung am Verstellelement oder
am mit diesem verbundenen Blockierelement sowie die dazu komlementäre Ausformung an
der Klinke so angeordnet, dass sie genau dann in gegenseitigen Eingriff gelangen,
wenn das linear wirkende Antriebsmittel vor Beginn einer Türflügel-Öffnungsbewegung
die Mitnehmerkufen auf eine Distanz gebracht hat, in der diese in vorgesehener Weise
an das mindestens eine Kopplungselement herangeführt sind. Üblicherweise bewirkt diese
Stellung neben der korrekten Bewegung der Schachttüre auch deren einwandfreie Entriegelung.
[0015] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
einen mit der Aufzugskabine oder mit einem Aufzugsschacht (z. B. mit einem Schachttürrahmen)
verbundenen Klinkenanschlag, auf den die Klinke am Anfang eines letzten Weg-Abschnitts
der Türflügel-Schliess-bewegung auftrifft. Dadurch wird während der Zurücklegung dieses
letzten Weg-Abschnitts die Klinke so geschwenkt, dass die Blockierung der Schwenkbewegung
des Verstellelements durch die Klinke aufgehoben wird, und wobei Klinke und Klinkenanschlag
so geformt und angeordnet sind, wobei die relative Bewegung zwischen Klinkenanschlag
und Klinke und somit die auf die Klinke wirkende Anschlagkraft im Wesentlichen in
derselben Richtung wirken, in der sich die komlementäre Ausformung an der Klinke aus
der Ausnehmung oder vom Vorsprung am Verstellelement entfernt. Damit wird erreicht,
dass die Klinke mit geringstem Kraftaufwand aus ihrem Eingriff mit dem Verstellelement
gebracht werden kann, und dass die Position des Türflügels, in der die Ausklinkung
erfolgt, einfach und präzise eingestellt werden kann, beispielsweise indem der Klinkenanschlag
eine arretierbare Einstellschraube aufweist.
[0016] Vorzugsweise wird der einstellbare Klinkenanschlag so justiert, dass die Länge des
im vorhergehenden Abschnitt genannten letzten Weg-Abschnitts der Türflügel-Schliess-bewegung
weniger als 6 mm beträgt. Dank der präzisen Ausklinkmechanik der erfindungsgemässen
Einrichtung ist es möglich, beim Türflügel-Schliessvorgang den die Antriebsbewegung
auf den Türflügel übertragenden Schwenkhebel - im Folgenden als Schwenk- und Blockierscheibe
bezeichnet - erst sehr kurz vor Erreichen der absoluten Geschlossenstellung des Türflügels
zum Zurückschwenken freizugeben. Dadurch kann zuverlässig gewährleistet werden, dass
die gespreizte Stellung der Mitnehmerkufen solange aufrecht erhalten bleibt, bis der
Schachttürflügel so weitgehend seine Geschlossenstellung erreicht hat, dass die selbsttätig
wirkende Schachttürverriegelung einrasten kann.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Klinke
ein auf einem mit dem Kabinentürflügel verbundenen Bauteil schwenkbar gelagerter Hebel
ist, und dass die Position des Auftreffpunkts des Klinkenanschlags auf die Klinke
zwischen deren Drehpunkt und ihrem Eingriffspunkt mit dem Verstellelement so gewählt
ist, dass die komplementäre Ausformung an der Klinke, die sich mit der Ausnehmung
oder dem Vorsprung am Verstellelement in Eingriff befindet, sich im Verlauf des genannten
letzten Weg-Abschnitts der Türflügel-Schliessbewegung um einen im Vergleich mit diesem
Weg-Abschnitt grösseren Weg von ihrer Eingriffsposition wegbewegt. Bei gegebener Eingriffstiefe
zwischen der komplementären Ausformung an der Klinke und der Ausnehmung oder dem Vorsprung
am Verstellelement lässt sich damit die Position der Türflügel, bei welcher die Deblockierung
der Schwenk- und Blockierscheibe erfolgt und die Schachttürkopplung aufgehoben wird,
in optimale Nähe zur absoluten Geschlossenstellung verschieben.
[0018] Im Falle von Kabinen- und Schachttüren mit jeweils mindestens zwei zentral schliessenden
Türflügeln und zwei an je einem Kabinentürflügel angebrachten Kopplungsmechanismen
werden gemäss einer besonders interessanten Ausführungsform der Erfindung die Klinken
beider Kopplungsmechanismen durch je eines der Enden eines zwischen beiden Klinken
angeordneten und in Bewegungsrichtung der beiden Türflügel verschieblichen Doppel-Klinkenanschlags
aus ihrer Eingriffsposition wegbewegt. Diese Einrichtung ermöglicht es, auch dann
mit minimalen letzten Weg-Abschnitten für das Deblockieren der Verstellelemente zu
arbeiten, wenn zwischen Kabinentüre und Schachttüre grössere seitliche Versetzungen
auftreten.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
eine Rückhaltevorrichtung, die bei Einleitung einer Türflügel-Öffnungsbewegung eine
Verschiebung des geschlossenen Türflügels erst ermöglicht, wenn das Verstellelement
vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung durch das linear wirkende Antriebsmittel
praktisch vollständig in die Stellung geschwenkt ist, in der die Mitnehmerkufen an
das mindestens eine Kopplungselement herangeführt sind. Mit einer solchen Einrichtung
kann gewährleistet werden, dass die Türflügel-Öffnungsbewegung unter allen Umständen
erst dann beginnt, wenn die Mitnehmerkufen voll gespreizt und damit die Schachttürflügel
entriegelt sind, ohne dass eine starke Feder - wie vorstehend erwähnt - den Spreizvorgang
antreiben muss. Der Türantrieb wird bei dieser Ausführung nicht am Anfang des Öffnungsvorgangs
über das Antriebsmittel durch eine starke Zugfeder angetrieben und muss nicht am Ende
des Schliessvorgangs gegen diese arbeiten. Motorleistung und Regelungsaufwand können
dadurch reduziert werden.
[0020] Gemäss einer zweckmässigen Ausführungsform umfasst die Rückhaltevorrichtung eine
schwenkbare Rückhalteklinke, die den Türflügel am Anfang eines Türöffnungsvorgangs
in seiner Geschlossenstellung gegenüber der Aufzugskabine so lange verriegelt hält,
bis das Verstellelement vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung durch das linear
wirkende Antriebsmittel praktisch vollständig in die Stellung geschwenkt ist, in der
die Mitnehmerkufen an das mindestens eine Kopplungselement herangeführt sind. Die
schwenkbare Rückhalteklinke hat den Vorteil, dass sie in einfacher Weise durch einen
mit dem Verstellelement verbundenen Nocken ausgeklinkt werden kann.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung(en)
erläutert. Es zeigen:
[0022] Fig. 1A eine Ansicht auf eine Aufzugskabine mit einer Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
für eine seitlich schliessende Einflügel-Türe, mit nicht gespreizten Mitnehmerkufen,
[0023] Fig. 1 B die Ansicht auf eine Aufzugskabine gemäss Fig. 1A, mit gespreizten Mitnehmerkufen,
[0024] Fig. 2A eine Ansicht auf eine Aufzugskabine mit einer Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
für eine zentral schliessende Mehrflügel-Türe, mit nicht gespreizten Mitnehmerkufen,
[0025] Fig. 2B die Ansicht gemäss Fig 2A, jedoch mit gespreizten Mitnehmerkufen.
[0026] Fig. 3A eine Detailansicht des Kopplungsmechanismus der Türantriebsvorrichtung mit
der erfindungsgemässen Mitnehmerkufen-Blockiervorrichtung, in deblockierter Stellung,
[0027] Fig. 3B eine Detailansicht des Kopplungsmechanismus gemäss Fig. 3A mit der erfindungsgemässen
Mitnehmerkufen-Blockiervorrichtung, in blockierter Stellung,
[0028] Fig. 3C eine Detailansicht der Kopplungsmechanismen einer Türantriebsvorrichtung
für eine zentral schliessende Mehrflügel-Türe, mit einem horizontal verschieblichen
Doppel-Klinkenanschlag,
[0029] Fig. 4A eine Aufzugs-Türantriebsvorrichtung mit der erfindungsgemässen Mitnehmerkufen-Blockiervorrichtung
und mit einer Türflügel-Rückhaltevorrichtung in Rückhaltestellung,
[0030] Fig. 4B die Aufzugs-Türantriebsvorrichtung gemäss Fig. 4A mit der Türflügel-Rückhaltevorrichtung
in Freigabestellung.
[0031] Fig. 1A und 1 B zeigen schematisch eine an einer Aufzugskabine 1 angebrachte Aufzugs-Türantriebsvorrichtung
2 für eine seitlich schliessende Einflügel-Türe. Erkennbar sind eine Aufzugskabine
1 mit einer Türöffnung 4, die durch einen Kabinentürflügel 5 verschliessbar ist. Die
Aufzugs-Türantriebs-vorrichtung 2 ist auf einem an der Aufzugskabine 1 befestigten
Türträger 3 aufgebaut. Der Kabinentürflügel 5 ist an einem Hängewagen 7 befestigt,
der entlang einer am Türträger fixierten Führungsschiene 6 seitwärts verschiebbar
ist und durch eine Antriebseinheit 8 über ein linear wirkendes, umlaufendes Antriebsmittel
9 zwischen einer Türflügel-Offenstellung und einer Türflügel-Geschlossenstellung bewegt
wird. Als Antriebseinheit 8 kann ein Elektromotor dienen, der mit geregelter oder
ungeregelter Drehzahl, über ein Vorgelege 10 oder direkt gekoppelt eine Antriebsscheibe
11 des linear wirkenden Antriebsmittels 9 antreibt. Das linear wirkende Antriebsmittel
9 kann ein Zahnriemen, ein Flachriemen, ein Keilriemen oder auch eine Rollenkette
sein.
[0032] Auf dem Hängewagen 7 ist eine Grundplatte 13 befestigt, auf der ein Kopplungsmechanismus
14 zum Übertragen der Bewegung des Kabinentürflügels auf einen diesem zugeordneten
Schachttürflügel (nicht sichtbar) aufgebaut ist. Der Kopplungsmechanismus 14 umfasst
zwei parallel zur Fahrrichtung der Aufzugskabine ausgerichtete Mitnehmerkufen 15,
die auf zwei um je eine Schwenkachse 16 schwenkbaren Verstellelementen 17.1, 17.2
gelagert sind und durch Schwenken dieser Verstellelemente in ihrer gegenseitigen Distanz
verstellbar sind, d. h. eine ungespreizte oder eine gespreizte Stellung einnehmen
können.
[0033] An den Schachttürflügeln aller Stockwerkstüren sind jeweils zwei Kopplungselemente
18 - hier in Form von Kopplungsrollen - vorhanden, die so weit in den Schachtraum
neben den Mitnehmerkufen 15 hineinragen, dass diese im gespreizten Zustand seitwärts
(horizontal) gerichtete Kräfte und Bewegungen auf die Kopplungselemente 18 und den
korrespondierenden Schachttürflügel übertragen können, sofern die Aufzugskabine 1
sich im Bereich eines Stockwerkniveaus befindet. Die den dargestellten Kabinentürflügeln
5 zugeordneten Schachttürflügel sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in allen vorliegenden
Fig. nicht sichtbar, und die an den Schachttürflügeln angebrachten Kopplungselemente
18 sind daher nur mittels sogenannter Phantomlinien dargestellt.
[0034] Das Schwenken der Verstellelemente 17.1, 17.2 und somit die Verstellung der Distanz
zwischen den Mitnehmerkufen 15 erfolgt ebenfalls durch die Antriebseinheit 8 über
das linear wirkende Antriebsmittel 9. Das Wirkungsprinzip der Distanzverstellung (Spreizung)
ist im Zusammenhang mit Fig. 3A erläutert.
[0035] Fig. 1A zeigt die Stellung des Kopplungsmechanismus 14 während einer Fahrt der Aufzugskabine
1, d. h. bei geschlossen Kabinen- und Schachttürflügeln. In dieser Situation nehmen
die Mitnehmerkufen 15 ihre ungespreizte Stellung ein, in welcher sie sich in Vertikalrichtung
zwischen den an den Schachttürflügeln nebeneinander angebrachten Kopplungselementen
18 hindurchbewegen können.
[0036] Fig. 1 B zeigt die Situation, in der sich die Aufzugskabine 1 auf dem Niveau eines
Stockwerks gegenüber einer Schachttüre befindet und die Mitnehmerkufen 15 gespreizt
wurden, so dass diese in Berührung mit den beiden Kopplungselementen 18 am Schachttürflügel
gelangt sind und in Zusammenwirkung mit diesen Kopplungselementen 18 eine spielfreie
Kopplung zwischen dem Kabinentürflügel 5 und dem zugeordneten Schachttürflügel bilden.
In der dargestellten Situation hat die Antriebseinheit 8 den Kabinentürflügel 5 -
und mit diesem auch den zugeordneten Schachttürflügel - bereits teilweise geöffnet.
[0037] Üblicherweise erfolgt bei Beginn des Türöffnungsvorgangs durch die Einwirkung der
Mitnehmerkufen 15 auf mindestens eines der Kopplungselemente 18 eine hier nicht weiter
beschriebene Entriegelung des Schachttürflügels.
[0038] Fig. 2A und 2B zeigen schematisch eine Aufzugs-Türantriebs-vorrichtung 2 der oben
beschriebenen Art mit zwei Kopplungsmechanismen 14 für zentral schliessende Mehrflügeltüren.
Die zentral-symmetrische Bewegung der beiden Kabinentürflügel 5.1, 5.2 - und damit
auch der beiden Schachttürflügel - wird dadurch erreicht, dass der rechte Kabinentürflügel
5.1 mit dem unteren Trum 9.1 und der linke Kabinentürflügel 5.2 mit dem oberen Trum
9.2 des linear wirkenden Antriebsmittels 9 verbunden sind, das durch die Antriebseinheit
8 nach Bedarf in Öffnungs- oder Schliessrichtung bewegt wird. Die Verstellung der
Distanz zwischen den Mitnehmerkufen erfolgt beim rechten und beim linken Kabinentürflügel
ebenfalls durch die Antriebseinheit 8 über die entsprechenden Trums des Antriebsmittels
9. Das Wirkungsprinzip der Distanzverstellung ist im Zusammenhang mit Fig. 3A und
3C erläutert.
[0039] Fig. 3A und 3B zeigen eine detailliertere Ansicht des vorstehend beschriebenen Kopplungsmechanismus
14. Anhand der Fig. 3A und 3B wird im Folgenden erläutert, wie die Distanz zwischen
den Mitnehmerkufen 15 verstellt und wie deren genaue Position während des Türöffnungs-
und Türschliessvorgangs spielfrei fixiert wird.
[0040] Wie bereits erwähnt, ist auf dem den Kabinentürflügel 5 tragenden und an der Führungsschiene
6 geführten Hängewagen 7 eine Grundplatte 13 befestigt, auf der der Kopplungsmechanismus
14 zum Übertragen der Bewegung des Kabinentürflügels auf den diesem zugeordneten Schachttürflügel
(nicht sichtbar) montiert ist. Der Kopplungsmechanismus 14 umfasst im Wesentlichen
die folgenden Bauteile:
- zwei Mitnehmerkufen 15,
- zwei zweiarmige Verstellelemente 17.1, 17.2, die an je einer auf der Grundplatte 13
gelagerten Schwenkachse 16 fixiert sind und an je zwei Gelenkstellen 19 je eine Mitnehmerkufe
15 führen,
- eine Spreizfeder 20, die bewirkt, dass die Mitnehmerkufen die Tendenz haben, ihre
voneinander gespreizte Stellung einzunehmen,
- eine auf der oberen Schwenkachse 16 befestigte Schwenk- und Blockierscheibe 22, an
der das untere Trum 9.1 des Antriebsmittels 9 an der Verbindungsstelle 24 angreift,
- eine auf der Grundplatte 13 schwenkbar gelagerte Klinke 25, die durch eine Klinkenfeder
26 mit der Schwenk- und Blockierscheibe 22 in Eingriff gebracht werden kann,
- ein mit dem Türträger 3 fest verbundener, sich nicht mit dem Türflügel 5 bewegender
Klinkenanschlag 27.
[0041] Der Kopplungsmechanismus 14 funktioniert wie folgt:
[0042] Vor Beginn eines Türflügel-Öffnungsvorgangs, d. h. bei geschlossenen Kabinen- und
Schachttüren übt das untere Trum 9.1 des linear wirkenden Antriebsmittels 9 über die
Verbindungsstelle 24 eine nach links gerichtete Schliesskraft auf die Schwenk- und
Blockierscheibe 22 aus, welche bewirkt, dass das auf derselben Schwenkachse 16 sitzende
Verstellelement 17.1 eine Stellung einnimmt, in welcher die Mitnehmerkufen 15 geringstmöglich
voneinander beabstandet sind (nicht gespreizte Stellung) und eine ausreichende Distanz
zu den Kopplungselementen 18 am Schachttürflügel aufweisen. Der genannten Schliesskraft
wirken hier nicht gezeigte Anschläge entgegen, von denen einer die ungespreizte Position
der Mitnehmerkufen 15 definiert und ein zweiter die Schliessbewegung des gesamten
Kopplungsmechanismus 14 mit dem Kabinentürflügel 5 begrenzt. Ein auf dem Türträger
3 fixierter Klinkenanschlag 27, gegen den sich der Kopplungsmechanismus 14 mit der
Klinke 25 im Verlauf des letzten Wegabschnitts der Türflügel-Schliess-bewegung bewegt
hat, hält die Klinke ausser Eingriff mit der Schwenk- und Blockierscheibe.
[0043] Bei Beginn des Türflügel-Öffnungsvorgangs bewegt sich das untere Trum 9.1 des Antriebsmittels
9 nach rechts, so dass die Schwenk- und Blockierscheibe 22 sich mit den Verstellelementen
17.1, 17.2 im Gegenuhrzeigersinn zu drehen beginnt und die Mitnehmerkufen voneinander
gespreizt werden. Die Antriebskraft für diesen Spreizvorgang wird mindestens teilweise
durch die erwähnte Spreizfeder geliefert, so dass in dieser Bewegungsphase keine wesentliche
Zugkraft vom Antriebsmittel 9 auf den Kopplungsmechanismus 14 und den mit diesem verbundenen
verschiebbaren Kabinentürflügel 5 ausgeübt wird. Sobald die Mitnehmerkufen 15 ihre
voll gespreizte Stellung erreicht haben, wird die Spreizbewegung durch einen hier
nicht dargestellten, auf eine der Mitnehmerkufen wirkenden Anschlag gestoppt. Die
Schwenkbewegung der Schwenk- und Blockierscheibe 22 wird dadurch am Weiterschwenken
gehindert, und zwar in einer Stellung, in der eine an ihrer Peripherie vorhandene
Nut 28 einer zu dieser komplementär geformten Klinkennase 29 der Klinke 25 gegenübersteht.
Da nun die Schwenk- und Blockierscheibe 22 nicht mehr weiter ausgelenkt werden kann,
wirkt die Antriebskraft des Antriebsmittels 9 auf den gesamten Kopplungsmechanismus
14 und damit auch auf den Kabinentürflügel 5, wodurch die Türflügel-Öffnungsbewegung
nach rechts eingeleitet wird. Im Verlauf des weniger als 6 mm messenden ersten Weg-Abschnitts
des Türflügel-Öffnungsbewegung entfernt sich die Klinke 25 vom Klinkenanschlag 27,
so dass die Klinke mit ihrer Klinkennase 29 durch die Kraft der Klinkenfeder 26 in
die Nut 28 der Schwenk- und Blockierscheibe 22 einrastet und diese präzise und spielfrei
in der korrekten Spreizstellung der Mitnehmerkufen blockiert, in der letztere an die
Kopplungselemente 18 herangeführt sind. Dieser Zustand ist in Fig. 3B dargestellt.
Spielfreiheit zwischen der Klinkennase 29 und der Nut 28 kann vorzugsweise dadurch
erreicht werden, dass diese leicht keilförmig ineinander greifen.
[0044] Beim Türflügel-Schliessvorgang bewegt sich das über die Verbindungsstelle 24 mit
der Schwenk- und Blockierscheibe 22
[0045] gekoppelte untere Trum 9.1 des Antriebsmittels 9 nach links.
[0046] Wie in Fig. 3B gezeigt, sind die Schwenk- und Blockierscheibe
[0047] und mit ihr die Verstellelemente 17.1, 17.2 durch die Klinke 25 spielfrei in der
Stellung blockiert, in der die Mitnehmerkufen 15 ihre voneinander gespreizte Stellung
einnehmen. Die Antriebskraft wirkt daher auf den gesamten Kopplungsmechanismus 14
und den Kabinentürflügel 5 und bewegt diese in Schliessrichtung (Pfeil 31). Weniger
als 6 Millimeter bevor der Kabinentürflügel 5 seine Geschlossen-Stellung erreicht
hat, trifft die Klinke 25 auf den mit dem stillstehenden Türträger 3 fest verbundenen,
einstellbaren Klinkenanschlag 27 auf, wodurch der Klinkenanschlag im Verlauf dieses
letzten Weg-Abschnitts der Kabinentürflügel-Schliessbewegung die Klinkennase 29 der
Klinke 25 aus der Nut 28 der Schwenk- und Blockierscheibe 22 herausbewegt und letztere
deblockiert. Die Richtung, in der der Klinkenanschlag 27 dabei auf die Klinke 25 einwirkt,
entspricht weitgehend der Richtung, in der sich die Klinkennase 29 aus der Nut 28
hinaus zu bewegen hat. Durch geeignete Wahl des Abstands zwischen dem Drehpunkt der
Klinke und dem Angriffspunkt des Klinkenanschlags kann beeinflusst werden, wie gross
der genannte letzte Weg-Abschnitt des Kabinentürflügels sein muss, um die Deblockierung
der Schwenk- und Blockierscheibe 22 zu bewirken. Die Schwenk- und Blockierscheibe
wird nun durch das untere Trum 9.1 des Antriebsmittels 9 im Uhrzeigersinn geschwenkt,
bis die mit ihr verbundenen Verstellelemente 17.1, 17.2 die Stellung erreicht haben,
in der die Mitnehmerkufen 15 ihre durch einen hier nicht dargestellten Anschlag definierte
Position mit geringstmöglichem gegenseitigem Abstand einnehmen in welcher sie von
den Kopplungselementen 18 beabstandet sind. Damit ist wieder die in Fig. 3A gezeigte
Ausgangssituation erreicht, in der der Kabinentürflügel 5 wie auch der Schachttürflügel
geschlossen und die Aufzugskabine fahrbereit sind.
[0048] Fig. 3C zeigt eine erfindungsgemässe Aufzugs-Türantriebs-vorrichtung 2 für zentral
schliessende Mehrflügeltüren mit zwei Kopplungsmechanismen 14.1, 14.2. Aufbau und
Funktionsweise der beiden je einem Kabinentürflügel 5.1, 5.2 zugeordneten Kopplungsmechanismen
14.1, 14.2 sind identisch mit dem Aufbau und der Funktionsweise des vorstehend beschriebenen
Kopplungsmechanismus 14 für Einflügeltüren. Die Bewegung des ersten Kabinentürflügels
5.1 sowie die Betätigung des Spreizvorgangs der an diesem angebrachten Mitnehmerkufen
15.1 erfolgen dabei durch das untere Trum 9.1 des Antriebsmittels 9, und die Bewegung
des zweiten Kabinentürflügels 5.2 sowie die Betätigung des Spreizvorgangs der diesem
zugeordneten Mitnehmerkufen 15.2 erfolgen durch das obere Trum 9.2 des linear wirkenden
Antriebsmittels 9. Dadurch wird eine zentral-symmetrische Bewegung der ersten und
zweiten Kabinenund Schachttürflügel erreicht. Im Aufzugbetrieb kann das Problem auftreten,
dass seitliche Abweichungen der Kabinentürmitte von der jeweiligen Schachttürmitte
(Versetzungen) auftreten. Bei zentral schlies-senden Mehrflügeltüren hat eine solche
Situation zur Folge, dass beim zur Kabinentürmitte symmetrischen Schliessen der Kabinen-
und Schachttürflügel ein erster Schachttürflügel einen die Geschlossenstellung der
Schachttürflügel definierenden, gegenüber der Kabinentürmitte momentan seitwärts versetzten
Schachttür-Zentralanschlag (in Fig. 3C nicht sichtbar) erreicht, bevor die Klinke
25.1 des mit diesem Schachttürflügel gekoppelten ersten Kabinentürflügels 5.1 durch
den zugeordneten Klinkenanschlag aus ihrem Eingriff mit der Schwenk- und Blockierscheibe
gebracht ist. In diesem Fall kann an diesem Kabinentürflügel die Spreizung der Mitnehmerkufen
15.1 nicht aufgehoben werden, was zu einer Betriebsstörung führt.
[0049] Wie in Fig. 3C dargestellt, wird dieses Problem bei zentral schliessenden Mehrflügeltüren
dadurch gelöst, dass anstelle von fest mit dem Türträger 3 verbundenen Klinkenanschlägen
ein Doppel-Klinkenanschlag 34 verwendet wird, der zwei um ihre Mittelstellung seitwärts
frei verschiebliche, in ihrer gegenseitigen Distanz einstellbare Anschlagstücke 37
umfasst. Diese Anschlagstücke befinden sich an jeweils einem Ende einer Anschlagstange
36, die in einem am Türträger 3 angebrachten Führungselement 35 horizontal verschieblich
geführt ist. Eine Federzentrierung 38 sorgt dafür, dass im unbelasteten Zustand der
Doppel-Klinkenanschlag 34 selbsttätig in einer Mittelstellung zentriert ist.
[0050] Im Falle der vorstehend beschriebenen Problems mit seitlichen Abweichungen der Kabinentürmitte
von der Schachttürmitte wird beispielsweise der mit dem noch nicht am Schachttür-Zentral-anschlag
anliegenden zweiten Schachttürflügel korrespondierende Kabinentürflügel 5.2 infolge
elastischer Verformung mehrerer am Schliessvorgang beteiligter Elemente durch die
Antriebskraft um einige Millimeter näher zum theoretischen Zentrum der Kabinentürflügel
gezogen, als die beiden durch den aussermittigen Schachttür-Zentralanschlag blockierten
ersten Türflügel. Dabei wird die Klinke 25.2 des zweiten Kabinentürflügels 5.2 durch
den verschiebbaren Doppel-Klinkenanschlag 34 bis an einen rückwärtigen Begrenzungsanschlag
39.2 verschoben und aus dem Eingriff mit der zugeordneten Schwenk- und Blockierscheibe
22.2 gebracht. Da der zweite Kabinentürflügel 5.2 um einige Millimeter näher als der
erste an das Zentrum der Kabinentürflügel herangezogen wird, werden die Anschlagstücke
37.2, 37.1 des verschiebbaren Doppel-Klinkenanschlags 34 durch die an ihrem Begrenzungsanschlag
39.2 anliegende Klinke 25.2 des zweiten Kabinentürflügels 5.2 so weit in Richtung
der Klinke 25.1 des ersten Kabinentürflügels 5.1 verschoben, dass auch diese ausser
Eingriff mit der zugeordneten Schwenk- und Blockierscheibe 22.1 bewegt wird, so dass
die Spreizung beider Mitnehmerkufen-Paare aufgehoben und der Türschliessvorgang korrekt
beendet werden können.
[0051] Fig. 4A und 4B zeigen eine Variante der erfindungsgemässen Aufzugs-Türantriebs-vorrichtung
2, bei welcher der vorstehend beschriebene Kopplungsmechanismus 14 zusätzlich eine
Rückhaltevorrichtung 40 aufweist, die gewährleistet, dass am Anfang des Türflügel-Öffnungsvorgangs
die Öffnungsbewegung des Türflügels erst beginnen kann, wenn die Verstellelemente
17.1, 17.2 vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung durch das linear wirkende Antriebsmittel
9 in die Stellung geschwenkt sind, in der die Mitnehmerkufen an die an den Schachttürflügeln
vorhandenen Kopplungselemente 18 herangeführt sind.
[0052] Die Rückhaltevorrichtung 40 umfasst im Wesentlichen die folgenden Bauteile:
- eine auf der Grundplatte 13 schwenkbar gelagerte zweiarmige Rückhalteklinke 41, von
der mindestens der angetriebene Arm 41.1 in der Ebene der Schwenk- und Blockierscheibe
22 angeordnet ist.
- ein auf dem mit der Aufzugskabine 1 fest verbundenen Türträger 3 fixierter Rückhalteklinken-Anschlag
42
- eine die Rückhalteklinke 41 gegen den Rückhalteklinken-Anschlag 42 vorspannende Druckfeder
43
- die vorstehend beschriebene, durch das linear wirkende Antriebsmittel 9 angetriebene
Schwenk- und Blockierscheibe 22, bei der zwecks Betätigung der Rückhalteklinke 41
ein Teil ihrer Peripherie als Nockenscheibe ausgebildet ist.
[0053] Aus Fig. 4A und 4B ist die Wirkungsweise der Rückhaltevorrichtung leicht erkennbar.
Fig. 4A zeigt den Kopplungsmechanismus 14 in seiner Ausgangslage, in welcher die Antriebseinheit
die Verstellelemente 17.1, 17.2 über das linear wirkende Antriebsmittel 9 in einer
Stellung fixiert hält, in der die Mitnehmerkufen 15 von den am Schachttürflügel vorhandenen
Kopplungselementen 18 (Kopplungsrollen) beabstandet sind.
[0054] Am Anfang eines Türflügel-Öffnungsvorgangs wird, wie vorstehend beschrieben, vom
Antriebsmittel 9 über die Verbindungsstelle 24 eine nach rechts gerichtete Kraft auf
die Schwenk- und Blockierscheibe 22 ausgeübt, wodurch die Verstellelemente 17.1, 17.2
im Gegenuhrzeigersinn so geschwenkt werden, dass die Mitnehmerkufen 15 auf maximalen
gegenseitigen Abstand gespreizt und an die genannten Kopplungselemente 18 herangeführt
werden. Erst nachdem die Spreizung der Mitnehmerkufen eine spielfreie Kopplung zwischen
dem Kabinentürflügel 5 und dem korrespondierenden Schachttürflügel erzeugt und die
Entriegelung des Schachttürflügels bewirkt hat, soll die über das Antriebsmittel 9
auf den Kopplungsmechanismus 14 übertragene Kraft die eigentliche Öffnungsbewegung
des Kabinentürflügels 5 und des Schachttürflügels in Gang setzen. Um diese Reihenfolge
zu gewährleisten, d. h. um die Öffnungsbewegung des Kabinentürflügels 5 erst freizugeben,
wenn die Spreizung der Mitnehmerkufen beinahe vollständig erfolgt ist, ist die Nase
41.2 der Rückhalteklinke 41 mit dem Rückhalteklinken-Anschlag 42 bis zu diesem Zeitpunkt
im Eingriff und blockiert die Grundplatte 13 und damit den Kabinentürflügel 5 gegenüber
dem Türträger 3. Erst kurz vor dem Ende der Schwenkbewegung der Verstellelemente 17.1,
17.2 wird der angetriebene Arm 41.1 der Rückhalteklinke 41 durch einen an der Peripherie
der Schwenk- und Blockierscheibe 22 vorhandenen Durchmesser-Absatz (Nocken) 45 so
geschwenkt, dass die Nase 41.2 der Rückhalteklinke 41 aus ihrem Eingriff mit dem Rückhalteklinken-Anschlag
42 wegbewegt wird. Diese Situation ist in Fig. 4B dargestellt. Während des gesamten
Öffnungs- und Schliessvorgangs bleibt die Rückhalteklinke - positioniert durch den
nach dem Durchmesser-Absatz 45 auf den angetriebenen Arm 41.1 wirkenden grösseren
Peripherie-Durchmesser - in der ausgeklinkten Stellung. Sobald der Kabinentürflügel
5 und mit ihm der korrespondierende Schachttürflügel ihre Geschlossen-Stellung wieder
erreicht haben, wird die Schwenk- und Blockierscheibe 22 durch das Antriebsmittel
9 im Uhrzeigersinn zurückgeschwenkt, wodurch die Verstellelemente 17.1, 17.2 die Mitnehmerkufen
15 wieder in ihre von den Kopplungselementen 18 beabstandete Stellung bewegen. Kurz
nach Beginn der Rückschwenkbewegung gelangt der angetriebene Arm 41.1 der Rückhalteklinke
41 vom Peripheriebereich der Schwenk- und Blockierscheibe 22 mit dem grösseren Durchmesser
über den Durchmesser-Absatz 45 zum Peripheriebereich mit dem geringeren Durchmesser,
so dass die Nase 41.2 der Rückhalteklinke 41 durch die Druckfeder 43 wieder in Eingriff
mit dem Rückhalteklinken-Anschlag 42 bewegt wird.
1. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) zum Öffnen und Schliessen mindestens eines Kabinentürflügels
(5) und eines korrespondierenden Schachttürflügels, umfassend: einen am Kabinentürflügel
(5) einer Aufzugskabine (1) angebrachten Kopplungsmechanismus (14) zum Übertragen
der Bewegung des Kabinentürflügels (5) auf den Schachttürflügel, wobei der Kopplungsmechanismus
(14) zwei parallel zur Fahrrichtung der Aufzugskabine (1) ausgerichtete, auf zwei
um je eine Schwenkachse (16) schwenkbaren Verstellelementen (17.1, 17.2) gelagerte
und dadurch in ihrer gegenseitigen Distanz verstellbare Mitnehmerkufen (15) umfasst,
die auf mindestens ein am Schachttürflügel angeordnetes Kopplungselement (18) wirken,
eine Antriebseinheit (8), die über ein linear wirkendes Antriebsmittel (9) Schliess-
und Öffnungsbewegungen auf den Kabinentürflügel überträgt, wobei das Antriebsmittel
(9) so über eine Komponente des Kopplungsmechanismus (14) am Kabinentürflügel angreift,
dass die Mitnehmerkufen (15) vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung an das Kopplungselement
(18) herangeführt und nach dem Ende der Türflügel-Schliessbewegung in eine vom Kopplungselement
(18) beabstandete Stellung zurückbewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Verstellelement (17.1) oder ein mit diesem verbundenes Blockierelement
(22) eine von der Schwenkachse (16) dieses Verstellelements (17.1) radial beabstandete
Ausnehmung (28) oder einen Vorsprung aufweist, mit welcher eine dazu komplementäre
Ausformung (29) einer Klinke (25) zusammenwirkt, um temporär eine Schwenkbewegung
der Verstellelemente (17.1, 17.2) in beiden Schwenkrichtungen zu blockieren.
2. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) oder der Vorsprung am ersten Verstellelement (17.1) oder an einem
mit diesem verbundenes Blockierelement (22) sowie die dazu komlementäre Ausformung
(29) an der Klinke (25) so angeordnet sind, dass sie genau dann in gegenseitigen Eingriff
gelangen und eine in beiden Richtungen wirkende Blockierung der Schwenkbewegung der
Verstellelemente (17.1, 17.2) bewirken, wenn das linear wirkende Antriebsmittel (9)
vor Beginn einer Türflügel-Öffnungsbewegung die Mitnehmerkufen (15) auf eine gegenseitige
Distanz gebracht hat, in der sie an das mindestens eine Kopplungselement (18) herangeführt
sind.
3. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen mit der Aufzugskabine (1) fest verbundenen Klinkenanschlag (27) umfasst,
auf den die Klinke (25) am Anfang eines letzten Weg-Abschnitts der Türflügel-Schliess-bewegung
auftrifft, wodurch während der Zurücklegung dieses letzten Weg-Abschnitts die Blockierung
der Schwenkbewegung der Verstellelemente (17.1, 17.2) durch die Klinke (25) aufgehoben
wird, und wobei Klinke (25) und Klinkenanschlag (27) so geformt und angeordnet sind,
dass die auf die Klinke (25) wirkende Anschlagkraft etwa in derselben Richtung wirken,
in der sich die komlementäre Ausformung (29) an der Klinke aus der Ausnehmung (28)
oder vom Vorsprung am ersten Verstellelement (17.1) entfernt.
4. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verstellelement (17.1) oder das mit diesem verbundene Blockierelement (22),
die Klinke und der Klinkenanschlag so geformt und angeordnet sind, dass die zum Aufheben
der Blockierung der Schwenkbewegung der Verstellelemente (17.1, 17.2) durch die Klinke
(25) erforderliche Länge des genannten letzten Weg-Abschnitts der Türflügel-Schliess-bewegung
weniger als 6 mm beträgt.
5. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (25) ein auf einem mit dem Kabinentürflügel (5) verbundenen Bauteil schwenkbar
gelagerter Hebel ist, und dass der Auftreffpunkt des Klinkenanschlags (27) auf die
Klinke so gewählt ist, dass die komplementäre Ausformung an der Klinke, die sich mit
der Ausnehmung (28) oder dem Vorsprung am ersten Verstellelement (17.1) oder am mit
diesem verbundenen Blockierelement (22) in Eingriff befindet, sich im Verlauf des
genannten letzten Weg-Abschnitts der Türflügel-Schliessbewegung um einen Weg von ihrer
Eingriffsposition wegbewegt, der grösser als der genannte letzte Weg-Abschnitt ist.
6. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auftreffpunkt des Klinkenanschlags an der Klinke so gewählt ist, dass die Ausformung
an der Klinke, die mit der komplementären, mit dem Verstellelement verbundenen Ausformung
in Eingriff bringbar ist, sich im Verlauf des genannten letzten Weg-Abschnitts um
das zwei- bis dreifache des letzten Weg-Abschnitts von ihrer Eingriffsposition wegbewegt.
7. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle von Kabinen- und Schachttüren mit jeweils mindestens zwei zentral schliessenden
Türflügeln und zwei an je einem Kabinentürflügel (5.1, 5.2) angebrachten Kopplungsmechanismen
(14.1, 14.2) ein zwischen den beiden Klinken (25.1, 25.2) der zwei Kopplungsmechanismen
(14.1, 14.2) angeordneter und in Bewegungsrichtung der beiden Türflügel verschieblicher
Klinkenanschlag (34) vorhanden ist, der mit jeweils einem seiner beiden Enden jeweils
eine der beiden Klinken (25.1, 25.2) aus ihrer Eingriffsposition mit den korrespondierenden
ersten Verstellelementen (17.1.1, 17.1.2) oder Blockierelementen (22.1, 22.2) wegbewegt.
8. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Rückhaltevorrichtung (40) umfasst, die bei Einleitung einer Türflügel-Öffnungsbewegung
eine Verschiebung des geschlossenen Kabinentürflügels (5) erst ermöglicht, wenn die
Verstellelemente (17.1, 17.2) vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung durch das
linear wirkende Antriebsmittel (9) in die Stellung geschwenkt sind, in der die Mitnehmerkufen
(15) an das mindestens eine Kopplungselement (18) herangeführt sind.
9. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltevorrichtung (40) eine schwenkbare Rückhalteklinke (41) umfasst, die
den Kabinentürflügel (5) in seiner Geschlossenstellung gegenüber der Aufzugskabine
(1) verriegelt, und die so mit den Verstellelementen (17.1, 17.2) gekoppelt ist, dass
die Verriegelung aufgehoben wird, wenn die Verstellelemente (17.1, 17.2) vor Beginn
der Türflügel-Öffnungsbewegung durch das linear wirkende Antriebsmittel (9) in die
Stellung geschwenkt sind, in der die Mitnehmerkufen (15) an das mindestens eine Kopplungselement
(18) herangeführt sind.
10. Aufzugs-Türantriebsvorrichtung (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung zwischen den Verstellelementen (17.1, 17.2) und der Rückhalteklinke
(41) darin besteht, dass am ersten Verstellelement (17.1) oder an einem fest mit diesem
verbundenen Blockierelement (22) ein Nocken oder Durchmesser-Absatz (45) vorhanden
ist, der die Rückhalteklinke (41) in ihre nicht-verriegelnde Stellung bewegt, wenn
die Verstellelemente (17.1, 17.2) vor Beginn der Türflügel-Öffnungsbewegung durch
das linear wirkende Antriebsmittel (9) in die Stellung geschwenkt sind, in der die
Mitnehmerkufen (15) an das mindestens eine Kopplungselement (18) herangeführt sind.