(19)
(11) EP 1 541 746 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.2005  Patentblatt  2005/24

(21) Anmeldenummer: 04405739.6

(22) Anmeldetag:  29.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D06F 79/02, D06F 75/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 10.12.2003 CH 21042003

(71) Anmelder: Crown Technics Ltd.
8259 Kaltenbach (CH)

(72) Erfinder:
  • Teufel, Jörg
    89275 Elchingen (DE)

(74) Vertreter: Gachnang, Hans Rudolf 
Badstrasse 5 Postfach 323
8501 Frauenfeld
8501 Frauenfeld (CH)

   


(54) Dampfbügel-Station


(57) Die Dampfbügel-Station (1) umfasst einen Koffer (2) umfassend einen Boden (3) und einen Deckelteil (5). Letztere sind durch ein Scharnier miteinander gelenkig verbunden und weisen, den Scharnieren gegenüberliegend, Handgrifföffnungen (9) auf. Diese sind derart angeordnet, dass beim Hindurchführen der Finger einer Hand der Bügel (41) eines in der Dampfbügel-Station (1) aufbewahrten Bügeleisens (39) untergriffen wird. Der Deckelteil (5) der Dampfbügel-Station (1) dient während des Bügels bzw. in Bügelpausen als Auflage für das Bügeleisen (39).




Beschreibung


[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Dampfbügel-Station gemäss oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Professionelle Dampfbügel-Stationen sind seit langem bekannt und werden bei Konfektionsherstellern und in Schneidereibetrieben seit Jahrzehnten benutzt. Es sind auch Dampfbügel-Stationen für den Privatgebrauch bekannt geworden. Bei diesen Dampfbügel-Stationen wird der Dampf nicht mehr wie bisher innerhalb des Bügeleisens, sondern in einer vom Bügeleisen unabhängigen eigenständigen Dampfaufbereitungs-Vorrichtung, die über einen Schlauch mit dem Bügeleisen verbunden ist, erzeugt. Dies ermöglicht einerseits, die Bügeleisen-Sohlenheizung von der Dampfaufbereitung zu trennen und anderseits in der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung einen wesentlich grösseren Wasservorrat anzulegen, als dies innerhalb des Bügeleisens aus Platz- und Gewichtsgründen möglich ist. Aus der EP-A1 0124039 ist eine Dampfbügel-Station bekannt, bei der bei Nichtgebrauch des Bügeleisens letzteres auf die Dampfaufbereitungs-Vorrichtung aufgelegt wird. Eine spezielle Haube, die über das Bügeleisen gestülpt wird, kann mit der darunter liegenden Dampfaufbereitungs-Vorrichtung mittels Klammern verbunden werden. In der Haube ist oben ein Handgriff eingesetzt, an dem die Dampfbügel-Station mit dem darauf aufgesetzten Bügeleisen hängend transportiert werden kann. Diese bekannte Vorrichtung macht es wohl möglich, das Dampfbügeleisen mit der mit der Haube verbundenen Dampfaufbereitungs-Vorrichtung staubgeschützt aufzubewahren oder zu transportieren. Sie hat allerdings den Nachteil, dass das Gesamtgewicht der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung und des Bügeleisens direkt an der Haube hängt, die nur mit zwei lösbaren Klammern befestigt ist. Im weiteren muss die Haube während des Bügelns von der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung getrennt aufbewahrt werden.

[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Dampfbügel-Station, die als kompakte Einheit leicht und sicher transportierbar ist und deren Teile auch während des Bügelns miteinander verbunden bleiben können.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Dampfbügel-Station mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Dampfbügel-Station sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0005] Die seitliche Anordnung des Aufnahmeraums für das Bügeleisen neben der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung ermöglicht es, die Transporthaube mit der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung gelenkig zu verbinden und gleichzeitig während des Bügelns als Auflage für das Bügeleisen zu nutzen. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Handgrifföffnung in der Haube derart angeordnet, dass sie bei geschlossener Transporthaube und eingelegtem Bügeleisen zwischen Bügeleisengriff und Bügeleisenkörper zu liegen kommt, so dass während des Transports die Dampfbügel-Station nicht nur an der Haube, sondern auch am Griff des Bügeleisens getragen werden kann. Die seitliche Anordnung des Bügeleisens erlaubt es auch, den Verbindungsschlauch zur Dampfaufbereitungs-Vorrichtung derart anzuordnen, ohne dass er mit der nach Gebrauch noch heissen Sohle des Bügeleisens in Kontakt geraten kann. In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Wassertank zum Befüllen seitlich aus der Dampfbügel-Station ausschwenkbar. Die Dampfbügelstation kann seitlich des Bügeltisches aufgestellt werden. Sie kann auch in die herkömmliche Bügeleisenaufnahme eingelegt werden. Das Bügeleisen kann folglich während Bügelpausen an der gewohnten Stelle auf dem Bügelbrett abgelegt werden.

[0006] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1
eine perspektivische Ansicht der geschlossenen aufrechtstehenden Dampfbügel-Station,
Figur 2
eine perspektivische Ansicht der liegenden Dampfbügel-Station,
Figur 3
die Dampfbügel-Station gemäss Figur 2 mit geöffnetem Deckelteil (Ansicht von hinten),
Figur 4
die Dampfbügel-Station gemäss Figur 2 mit geöffneten Deckelteil (Ansicht von vorne),
Figur 5
eine perspektivische Darstellung eines in die Dampfbügel-Station passenden Bügeleisens,
Figur 6
eine Ansicht der Dampfbügel-Station von oben mit eingeschwenktem Wasserbehälter beigeöffnetem Deckelteil,
Figur 7
eine Ansicht der Dampfbügel-Station wie in Figur 6 mit ausgeschwenktem Wasserbehälter.


[0007] Die mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Dampfbügel-Station umfasst einen Koffer 2 mit einem Bodenteil 3 (kurz Boden 3) und einem Deckelteil 5. Der Boden 3 und der Deckelteil 5 sind durch Gelenke oder Scharniere 7 standflächenseitig schwenkbar miteinander verbunden. Gegenüber den Scharnieren 7 sind der Boden 3 und der Deckelteil 5 verjüngt und je von einer Deckel- und einer Boden-Handgrifföffnung 9,11 durchbrochen. Die beiden Handgrifföffnungen 9,11 liegen beabstandet zu den beiden Kanten 13,15 von Boden 3 und Deckelteil 5. Im Basisbereich 12 der Deckel-Handgrifföffnung 9 ist ein im wesentlichen senkrecht zu den Kanten 13,15 verlaufender elastischer Lappen 17 angeformt oder befestigt, an dessen Vorderkante Rastmittel 19 ausgebildet sind (Figur 4). Der Lappen 17 überragt die Kante 13 am Deckelteil 5 und greift bei geschlossenem Deckelteil 5 in eine an der Boden-Handgrifföffnung 11 angebrachte Rückhalteraste (nicht sichtbar) ein. Alternativ könnten der Boden 3 und der Deckelteil 5 auch durch andere geeignete Rastmittel wie Schiebe-, Dreh- oder Schnappverschlüsse miteinander lösbar verbunden werden. Auf der Oberfläche des Deckelteils 5 ist eine hitzefeste Auflage z.B. in Gestalt einer Noppenplatte 21 angebracht. Die Noppenplatte 21 kann Teil des Deckelteils 5 sein oder auf diesem nachträglich befestigt sein. Der Deckel-Handgrifföffnung am Deckelteil 5 gegenüberliegend ist im Standflächenbereich 24 ein Ausnehmung oder Einbuchtung 23 ausgebildet, die einen Zugriff auf Bedienelemente 25 einer im Boden 3 eingebauten Dampfaufbereitungs-Vorrichtung 27 ermöglicht. Die Dampfaufbereitungs-Vorrichtung 27 ist mit dem Boden 5 verbunden. Auf deren bei geöffnetem Deckelteil 5 sichtbaren Oberseite sind ein Einfüllstutzen mit Deckelteil 29 zum Befüllen des Wassertanks 30 und Haltemittel 33 zum Festhalten des aufgewickelten Verbindungsschlauchs 31 und der elektrischen Anschlusskabel aufgesetzt. Als Haltemittel 33 können Bogensegmente oder aufragende Stifte (keine Abbildung) vorgesehen sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Wassertank 30 nicht fest, sondern um eine Schwenkachse 32 aus dem Boden 3 ausschwenkbar gelagert. Damit der momentane Wasserstand bzw. Füllgrad des Wassertank 30 von aussen sichtbar ist, kann der Wassertank 30 als ganzes oder nur im Bereich der von aussen sichtbar ist, aus einem transparenten Material hergestellt sein. Der Einfüllstutzen mit Deckel 29 liegt bei stehender Dampfbügelstation 1, d.h. bei Nichtgebrauch oben. Wenn die Dampfbügelstation 1 in Gebrauch ist und folglich auf dem Boden 3 aufliegt, so befindet sich der Deckel 29, wenn der Wassertank 30 ausgeschwenkt ist, ausserhalb des Bodens 3 und ist für die Befüllung leicht zugänglich. Der Deckel 29 ist derart ausgestaltet, dass der Wasserbehälter 30 nur bei vollständig geschlossenem Deckel 29 in den Boden 3 einschwenkbar ist. Damit ist sichergestellt, dass jederzeit gewährleistet ist, dass kein Wasser aus dem Tank austreten kann, egal wie der Koffer steht oder liegt.

[0008] Die Dampfaufbereitungs-Vorrichtung 27 erstreckt sich innerhalb des Bodens 3 von der Standfläche 35 über etwa zwei Drittel von dessen Innenraum. Die bei stehender geschlossener Dampfbügel-Station 1 oben zu liegen kommende Wand 35 der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung 27 dient in diesem Ausführungsbeispiel als Auflagefläche für die Dampfdüsen aufweisende Sohle 37 eines Bügeleisens 39. Der Abstand der Auflagefläche 35 zu den Handgrifföffnungen 9,11 am Boden 3 und am Deckelteil 5 ist derart bemessen, dass der Handgriff 41 des Bügeleisens 39 mindestens teilweise oberhalb der Handgrifföffnungen 9,11 zu liegen kommt und das Hindurchführen mehrerer Finger einer Hand einer Bedienungsperson unterhalb des Griffs 41 möglich bleibt. Beim Schliessen des Deckelteils 5 der Dampfbügelstation 1 gleitet die Lasche 17 unter dem Handgriff 41 des Bügeleisens 39 hindurch und gelangt in Verschlusslage mit dem Boden 3. Beim Tragen der Dampfbügel-Station 1 hängt folglich die Last des Bügeleisens 39 direkt an der Hand der Bedienungsperson; die übrigen Teile stützen sich auf der Oberseite des Bügels 41 des Bügeleisens 39 entlang der Kanten 13,15 vom Boden 3 und Deckelteil 5 ab. Selbstverständlich kann der Bügel 41 auch höher zu liegen kommen, so dass die Hand der Bedienungsperson nicht mit diesem in Berührung gelangt. Nebst der bereits durch die Rastmittel 19 an der Lasche 17 gesicherten Verriegelung von Boden 3 und Deckelteil 5 verhindert beim Tragen der Dampfbügel-Station 1 das Umgreifen von Teilen des Bodens 3 und des Deckelteils 5 mit der Hand der Bedienungsperson ein unbeabsichtigtes öffnen des Koffers 2. Der Boden 3 und der Deckelteil 5 des Koffers 5 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und folglich sehr leicht. Selbstverständlich können diese Teile auch aus Metall oder einer Metall/Kunststoffkombination hergestellt sein.

[0009] Vor dem Bügeln wird die Dampfbügel-Station 1 bodenseitig auf einen Bügeltisch oder auf eine am Bügeltisch angeordnete Bügeleisenaufnahme aufgelegt. Durch Aufschwenken des Deckelteils 5 nach dem Lösen der Verriegelung kann das in der Dampfbügel-Station gestaute Bügeleisen 39 entnommen werden, ebenso die darin aufgewickelte Schlauchverbindung 31 und ein nicht näher dargestelltes Energiekabel für die Dampfaufbereitungs-Vorrichtung 27 und die Heizung der Sohle 37 des Bügeleisens 39. Danach wird der Deckelteil 5 wieder geschlossen und das Bügeleisen 39 auf die hitzebeständige Noppenplatte 21 auf dem Deckelteil 5 gestellt. Dort verbleibt es auch in Bügelpausen.
Die gewünschten Einstellungen an der Dampfbügel-Station 1 können bei geschlossenem Deckelteil 5 dank des daran ausgebildeten Einschnitts 23 jederzeit bei geschlossenem Deckelteil 5 geändert werden.
Falls zu Beginn des Dampfbügelns bei der bevorzugten Ausführung noch kein Wasser im Wassertank 30 vorhanden ist, wird dieser um die Schwenkachse 32 seitlich aus dem Boden 3 herausgeschwenkt und zwar so weit, bis der Deckelteil 29 des Einfüllstutzens sich ausserhalb der Kontur des Deckelteils 5 befindet und damit zugänglich ist. Zum Befüllen des Wassertanks 30 wird der Deckelteil angehoben und damit der Stutzen zum Befüllen mit Wasser freigelegt. Der jeweilige Füllstand ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sehr einfach festzustellen, indem nämlich der Wasserstand 30 mindestens im seitlichen Bereich 30', der, eingeschwenkt in den Boden 3, den Rand des Bodens 3 bildet, aus transparentem Material hergestellt ist. Selbstverständlich könnte auch eine andere Niveauanzeige für den Wasserstand vorgesehen sein. Nach dem Füllen und Verschliessen des Deckels 29 wird der Wassertank 30 wieder in den Boden 3 eingeschoben und in dieser Stellung verrastet. Die Ausschwenkbarkeit des Wassertankes 30 ermöglicht es, jederzeit Wasser nachzufüllen, auch wenn das heisse Bügeleisen 39 auf dem Deckelteil 5 steht. Da der Einfüllstutzen mit dem Deckel 29 bei Nichtgebrauch der Bügelstation auch in aufgestelltem Zustand stets oben zu liegen kommt, besteht nie die Gefahr, dass Wasser auslaufen kann.


Ansprüche

1. Dampfbügel-Station (1) für privaten und halbprofessionellen Einsatz, umfassend ein Bügeleisen (39) mit einer Dampfdüsen aufweisenden Sohle (37) und einem Handgriff (41), einer Dampfaufbereitungs-Vorrichtung (27), welche durch einen Dampfschlauch (31) mit dem Bügeleisen (39) verbindbar ist, sowie einem Koffer (2) mit einem daran angebrachten Handgriff, wobei der Koffer einem Boden (3) und einem Deckelteil (5) umfasst, zur Aufnahme der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung (27), dem Dampfschlauch (31) und dem Bügeleisen (39), dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (3) und der Deckelteil (5) gelenkig miteinander verbunden sind und der Deckelteil (5) auf seiner Aussenseite eine hitzefeste Auflage (21) zum Auflegen des heissen Bügeleisens (39) zu Beginn des Bügelvorganges und in Bügelpausen aufweist.
 
2. Dampfbügel-Station nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Belieferung der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung (27) mit Wasser im Boden (3) angeordnete Wassertank (30) seitlich aus dem Koffer (2) ausfahrbar gelagert ist.
 
3. Dampfbügel-Station nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassertank (30) auf einer Schwenkachse (32) gelagert ist und dass in ausgeschwenktem Zustand der Einfüllstutzen mit dem Verschlussdeckel (29) frei zugänglich ist.
 
4. Dampfbügel-Station nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassertank (30) nur mit vollständig aufgesetztem Verschlussdeckel (29) in den Koffer (2) zurück schwenk- oder schiebbar ist.
 
5. Dampfbügel-Station nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die aussenliegende, einen Abschnitt der Kofferwandung bildende Teil des Wassertanks (30), aus einem transparenten Material gefertigt ist.
 
6. Dampfbügel-Station nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff aus zwei Handgrifföffnungen (9,11) im Boden (3) und am Deckelteil (5) gebildet ist und dass der Bügel (41) des im Koffer (2) eingelegten Bügeleisens (39) oberhalb der Handgrifföffnungen (9,11) verläuft.
 
7. Dampfbügel-Station nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Handgrifföffnung (9) eine Lasche (17) befestigt ist, die bei geschlossenem Koffer (2) am Boden (3) einrastet.
 
8. Dampfbügel-Station nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Boden (3) über der Dampfaufbereitungs-Vorrichtung (27) Mittel zum Festhalten des Dampfschlauchs (31) und eines Energiekabels ausgebildet sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht