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EP 1 541 754 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.06.2005 Patentblatt 2005/24 |
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Anmeldetag: 21.08.2003 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D21F 7/08 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK |
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Anmelder: Heimbach GmbH & Co. |
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52353 Düren (DE) |
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Erfinder: |
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- Best, Walter Dr.
52351 Düren (DE)
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Vertreter: Paul, Dieter-Alfred, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwalt,
Hellersbergstrasse 18 41460 Neuss 41460 Neuss (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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Träger als oder für eine Papiermaschinenbespannung |
(57) Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsdurchlässigen Träger (1) als oder für eine
Papiermaschinenbespannung, die in der Pressenpartie einer Papiermaschine einsetzbar
ist, wobei der Träger (1) wenigstens zwei Lagen (2, 3) aufweist, die sich über diskrete
Stützelemente (4 bis 9) gegenseitig abstützen. Der Träger ist dadurch gekennzeichnet,
daß die gegenseitige Abstützung derart elastisch ausgebildet ist, daß sich der Abstand
der Lagen (2, 3) unter Druckbeanspruchung einfedernd verringert und bei Druckentlastung
ausfedernd wieder vergrößert.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsdurchlässigen Träger als oder für eine Papiermaschinenbespannung,
die in der Pressenpartie einer Papiermaschine einsetzbar ist, wobei der Träger wenigstens
zwei Lagen aufweist, die sich über diskrete Stützelemente gegenseitig abstützen.
[0002] Papiermaschinenbespannungen, die für die Führung der Papierbahn durch die Pressenpartie
einer Papiermaschine geeignet sind, sind konventioneller Weise als Pressenfilz ausgebildet.
Solche Pressenfilze haben einen Träger, bestehend aus einem Gewebe, einem Gewirke
oder einem Fadengelege, auf den ein Faservlies aufgenadelt ist, so daß die Bespannung
einen filzartigen Charakter hat. In neuerer Zeit sind Vorschläge gemacht worden, die
Pressenfilze durch eine Papiermaschinenbespannung zu ersetzen, die aus zwei - oder
mehr - extrudierten und übereinander gelegten Bahnen zusammengesetzt sind, wobei sich
die Bahnen über diskrete Stützelemente verschiedenster Formgebungen gegenseitig abstützen
(vgl. EP 0 802 280 A2; Wo 01/98580 A1). Die Stützelemente werden ebenfalls bei dem
Extrusionsprozeß ausgebildet. Sie sind so geformt, daß sie ineinandergreifen und sich
dabei gegenseitig hinterfassen. Sie bestimmen den Abstand zwischen den beiden Bahnen.
Die Bahnen selbst sind porös ausgebildet, so daß die aus der Papierbahn in der Presse
ausgepreßte Flüssigkeit durch die Bahnen hindurchtreten kann und die Papierbahn hierdurch
entwässert wird. Auf den Außenseiten der beiden Bahnen können Vliesschichten aufgebracht
sein, die mit den Bahnen verbunden sind. In diesem Fall bildet die Struktur aus Bahnen
und Stützelementen einen Träger für die Vliesschichten.
[0003] Solche Papiermaschinenbespannungen haben die Eigenschaft, daß sie die Papierbahn
im vorderen Teil des Pressenspalts zunächst sehr gut entwässern. Im hinteren Teil
des Pressenspalts entsteht jedoch aufgrund des dort kontinuierlich oder plötzlich
nachlassenden Pressendrucks eine Rückbefeuchtung der Papierbahn, d.h. es fließt Wasser
aus dem Träger und dem papierseitigen Vlies zurück in die Papierbahn. Hierdurch wird
die Entwässerungsleistung der Papiermaschinenbespannung erheblich reduziert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Träger der eingangs genannten Art
so zu gestalten, daß eine Rückbefeuchtung der Papierbahn im hinteren Teil des Pressenspalts
wesentlich herabgesetzt oder sogar gänzlich vermieden wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gegenseitige Abstützung
derart elastisch ausgebildet ist, daß sich der Abstand der Lagen unter Druckbeanspruchung
einfedernd verringert und bei Druckentlastung wieder ausfedernd vergrößert. Wird ein
solchermaßen ausgebildeter Träger in der Presse unter Druck gesetzt, kommt es zu einer
Dickenreduzierung des Trägers und damit zu einer Verringerung des freien Volumens
zwischen den beiden Lagen. Im hinteren Teil des Pressenspalts läßt der Druck nach,
und es erfolgt augenblicklich eine elastische Rückstellung des Abstands zwischen den
Lagen in den Ausgangszustand. Die mit Wasser gefüllten freien Volumina zwischen den
Lagen werden hierdurch vergrößert, wodurch ein wasserfreier Zwischenraum im Bereich
der papierbahnseitigen Lage entsteht, der das Zurückfließen von Wasser verzögert,
ja sogar Wasser aus dem papierseitigen Vlies zurück in den Träger saugt, bis die Papierbahn
von der Papiermaschinenbespannung getrennt worden ist. Dabei kann die Geschwindigkeit
des Rückstellvorgangs nach Verlassen des Pressenspalts durch Einstellung der Elastizität
so gesteuert werden, daß ein möglichst optimaler Effekt eintritt.
[0006] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest an den Stellen, wo sich
die Lagen gegenseitig abstützen, ein- oder beidseitig eine elastische Beschichtung
aufgetragen ist. Diese Beschichtung kann aus Gummi, Polyurethan oder einem anderen
Elastomer, beispielsweise Silikonelastomer, bestehen.
[0007] Die Lagen und Stützelemente sind zweckmäßigerweise so geformt, daß sie als extrudierte
Bahnen aus Kunststoff hergestellt werden können. Als Kunststoffe kommen vor allem
Polyamid 6, 6.6, 6.10, 6.12 oder 12 oder PTT in Frage, aber auch andere Kunststoffe,
wie sie beispielsweise in den Ansprüchen 16 bis 23 der WO 01/98580 A1 aufgeführt sind.
[0008] Damit der Träger flüssigkeitsdurchlässig ist, sollte er mit einem Raster von Perforationen
versehen sein, die beispielsweise mit Hilfe eines Lasers erzeugt werden können. Durch
Größe und Anzahl der Perforationen pro Flächeneinheit kann die Durchlässigkeit entsprechend
den jeweiligen Gegebenheiten individuell angepaßt werden.
[0009] Die Stützelemente sind zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sie sich wechselseitig
hinterfassen, so daß die Verbindung der Lagen über die Stützelemente selbst erfolgt.
Dabei können die Stützelemente spiegelbildlich ausgebildet, jedoch zueinander versetzt
angeordnet sein. Damit sie mit der jeweiligen Bahn durch Extrusion ausgeformt werden
können, sollten die Stützelemente als sich in Längsrichtung, d.h. Extrudierrichtung
des Trägers erstreckende Stützstege ausgebildet sein.
[0010] Die Stützelemente können an ihren freien Enden bogenförmig ausgebildet sein. Besonders
zweckmäßig ist ein pilzartiger oder pfeilartiger Querschnitt, da hierdurch Stege ausgebildet
werden, die sich gegenseitig hinterfassen können.
[0011] Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Stützelemente eine Einkerbung aufweisen,
die zweckmäßiger Weise mit dem Material der elastischen Beschichtung gefüllt ist.
Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn die Stützelemente unterschiedliche Abstände haben.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Sie zeigt einen teilweisen Querschnitt durch einen Träger 1 für eine Papiermaschinenbespannung,
die in der Pressenpartie einer Papiermaschine eingesetzt werden soll. Der Träger 1
besteht aus zwei extrudierten Bahnen 2, 3, die spiegelbildlich ausgebildet sind. Die
Bahnen 2, 3 weisen im Querschnitt pilzförmige Stützstege 4, 5, 6 bzw. 7, 8, 9 auf,
die sich senkrecht zur Zeichnungsebene und damit in Extrusionsrichtung erstrecken.
Sie sind so angeordnet, daß sie sich mit ihren seitlichen Vorsprüngen hinterfassen,
nachdem sie zuvor zusammengeklippt worden sind.
[0013] Beide Bahnen 2, 3 weisen Perforationen - beispielhaft mit 10, 11 bezeichnet - auf,
sind also flüssigkeitsdurchlässig. Der Träger 1 ist deshalb zur Entwässerung einer
Papierbahn geeignet.
[0014] Die einander zugewandten Seiten der Bahnen 2, 3 und der Stützstege 4, 5, 6, 7, 8,
9 sind jeweils mit einer durchgehend schwarz dargestellten Beschichtung 12, 13 versehen,
die aus einem Elastomer oder Gummi besteht. Das Material der Beschichtungen 12, 13
ragt in Sacklöcher - beispielhaft mit 14 bezeichnet - hinein, die in die Stützstege
4, 5, 6, 7, 8, 9 eingeformt sind.
[0015] Auf die außenliegenden Ober- und Unterseiten des Trägers 1 können Vliesschichten
aufgebracht und befestigt werden, beispielsweise mit Hilfe von Klebstoff.
[0016] Die Laufrichtung eines solchen Trägers 1 erstreckt sich senkrecht zur Zeichnungsebene.
Beim Durchlauf durch die Pressenpartie einer Papiermaschine liegen die Stützstege
4, 5, 6, 7, 8, 9 zunächst ohne größeren Druck an der jeweils gegenüberliegenden Bahn
2, 3 bzw. deren Beschichtung 12, 13 an. Beim Durchlauf durch den Pressenspalt erhöht
sich der Druck, so daß die Beschichtungen 10, 11 im Bereich der Stützstege 4, 5, 6,
7, 8, 9 elastisch komprimiert werden, so daß sich die Gesamtdicke des Trägers 1 entsprechend
verringert. Hinter dem Pressenspalt erfolgt eine Rückstellung in die Ausgangsposition
aufgrund der Federwirkung der Beschichtungen 12, 13. Hierdurch wird das freie Volumen
zwischen den beiden Bahnen 2, 3 schlagartig vergrößert mit der Folge, daß die Flüssigkeit
in den Perforationen 12, 13 in den freien Innenraum zurückgesogen wird. Durch entsprechende
Einstellung der Elastizität der Beschichtungen 12, 13 tritt dieser Effekt so schnell
ein, daß das Wasser in das freie Volumen zwischen den Bahnen 2, 3 zurückfließt und
solange zurückgehalten wird, bis die Papierbahn von dem Träger 1 abgehoben ist. Auf
diese Weise wird eine Rückbefeuchtung der Papierbahn minimiert und damit der Gesamtentwässerungsgrad
gesteigert.
1. Flüssigkeitsdurchlässiger Träger (1) als oder für eine Papiermaschinenbespannung,
die in der Pressenpartie einer Papiermaschine einsetzbar ist, wobei der Träger (1)
wenigstens zwei Lagen (2, 3) aufweist, die sich über diskrete Stützelemente (4 bis
9) gegenseitig abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitige Abstützung derart elastisch ausgebildet ist, daß sich der Abstand
der Lagen (2, 3) unter Druckbeanspruchung einfedernd verringert und bei Druckentlastung
ausfedernd wieder vergrößert.
2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellen, wo die Lagen (2, 3) sich gegenseitig abstützen, ein- oder beidseitig
eine elastische Beschichtung (12, 13) aufgetragen ist.
3. Träger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus Gummi oder einem Elastomer besteht.
4. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2,-3) und Stützelemente (4 bis 9) aus extrudierten Bahnen gebildet sind.
5. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2, 3) aus Polyamid 6, 6.6, 6.10, 6.12 oder 12 sowie PTT bestehen.
6. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2, 3) perforiert sind.
7. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) sich wechselseitig hinterfassen.
8. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) spiegelbildlich ausgebildet, jedoch zueinander versetzt
angeordnet sind.
9. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente als sich in Längsrichtung des Trägers erstreckende Stützstege (4,
9) ausgebildet sind.
10. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) an ihren freien Enden bogenförmig ausgebildet sind.
11. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) pilzartigen oder pfeilartigen Querschnitt haben.
12. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) eine Einkerbung (14) aufweisen.
13. Träger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkerbungen (14) mit dem Material der elastischen Beschichtung (12, 13) gefüllt
sind.
14. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) unterschiedliche Abstände haben.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Flüssigkeitsdurchlässiger Träger (1) als oder für eine Papiermaschinenbespannung,
die in der Pressenpartie einer Papiermaschine einsetzbar ist, wobei der Träger (1)
wenigstens zwei Lagen (2, 3) aufweist, die sich über diskrete Stützelemente (4 bis
9) gegenseitig abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellen, wo die Lagen (2, 3) sich gegenseitig abstützen, ein- oder beidseitig
eine elastische Beschichtung (12, 13) aufgetragen ist, die derart elastisch ausgebildet
ist, daß sich der Abstand der Lagen (2, 3) unter Druckbeanspruchung durch elastische
Komprimierung der Beschichtung (12, 13) verringert und bei Druckentlastung durch elastische
Rückstellung der Beschichtung (12, 13) wieder vergrößert.
2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus Gummi oder einem Elastomer besteht.
3. Träger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2, 3) und Stützelemente (4 bis 9) aus extrudierten Bahnen gebildet sind.
4. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2, 3) aus Polyamid 6, 6.6, 6.10, 6.12 oder 12 sowie PTT bestehen.
5. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (2, 3) perforiert sind.
6. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) sich wechselseitig hinterfassen.
7. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) spiegelbildlich ausgebildet, jedoch zueinander versetzt
angeordnet sind.
8. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente als sich in Längsrichtung des Trägers erstreckende Stützstege (4,
9) ausgebildet sind.
9. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) an ihren freien Enden bogenförmig ausgebildet sind.
10. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4 bis 9) pilzartigen oder pfeilartigen Querschnitt haben.
11. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) eine Einkerbung (14) aufweisen.
12. Träger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkerbungen (14) mit dem Material der elastischen Beschichtung (12, 13) gefüllt
sind.
13. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (4, 9) unterschiedliche Abstände haben.
