[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wartungscenter für Kraftfahrzeuge, insbesondere
Personenkraftwagen, nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
[0002] Aus der DE 101 26 193 C1 ist ein innerstädtisches PKW-Verkaufs- und Wartungs-Center
mit minimalem Grundflächenbedarf bekannt. Es besteht aus einem rechteckigen Turm mit
einer Vielzahl von Geschossen, der zentral einen Aufzug für Fahrzeuge aufweist. Der
Aufzug selbst weist eine drehbare Plattform für Fahrzeuge auf. Im Keller des Gebäudes
ist ein Wartungscenter vorgesehen, bei dem die Wartungsplätze strahlenförmig von dem
zentralen Aufzug aus gehen. Zwischen den einzelnen Wartungsplätzen sind unterschiedlich
große Freiflächen vorhanden, die für Büros, Ersatzteillager, Sanitärräume, etc. genutzt
werden können.
[0003] In dem Gebäude sind weiterhin Ausstellungsräume, Büros und andere Geschossflächen
vorgesehen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Wartungscenter für Kraftfahrzeuge
bereitzustellen, das schnell und preiswert aufzubauen ist und einen minimalen Flächenbedarf
aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Wartungscenters besteht darin, dass es als
fliegender Bau aus vorgefertigten, zerlegbaren Bauteilen besteht, wobei nur wenig
geometrisch unterschiedliche Bauteile verwendet werden. Insbesondere kommen hier im
Wesentlichen nur rechteckige, dreieckförmige Elemente für den Bodenbereich und Elemente
für die Außenwände zur Anwendung. Damit kann eine hohe Flächennutzung von ca. 85 %
der überbauten Fläche erzielt werden, während bei bisherigen Wartungscentern nur 60
- 70 % der überbauten Fläche genutzt wurde. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist
darin zu sehen, dass kein Anspruch an die Bodenqualität gestellt wird, auf der das
Wartungscenter errichtet wird, da Keller oder tragende Fundamente für hohe Lasten
nicht benötigt werden.
[0006] Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung.
[0007] Die Weiterbildung nach Anspruch 2 hat den Vorteil, dass von der Grundfläche her identische
Wartungsplätze vorgesehen sind, deren Reihenfolge den Bedürfnissen optimal angepasst
werden kann. Hierbei können diese Wartungsplätze bereits mit Einbauten, wie beispielsweise
Scherenhebebühne, Säulenhebebühne oder ähnlichem ausgerüstet werden. Die verbleibenden
Dreiecksflächen dienen vorteilhafterweise zur Aufnahme von Werkstattgeräten wie Montagewerkzeugen,
beispielsweise Werkzeuge zur Reifenmontage, Spezialwerkzeuge für die Motorzerlegung
oder auch zur Aufnahme von Werkbänken, etc.
[0008] Die Weiterbildung nach Anspruch 3 hat den Vorteil, dass sämtliche Versorgungsleitungen
in dem doppelwandigen Boden angeordnet sind, so dass sie vormontiert werden können
und dann nur nach dem Zusammensetzen des Wartungscenters an die allgemeinen Versorgungsleitungen
angeschlossen werden müssen.
[0009] Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die allgemeinen Versorgungsleitungen
gemäß Anspruch 4 auszubilden.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 5 hat den Vorteil, dass über einen Wartungsplatz
das Fahrzeug in das Wartungscenter eingefahren werden kann und dann in Richtung auf
einen freien Wartungsplatz bzw. auf den benötigten Wartungsplatz gefahren werden kann.
[0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 wird der Aufbau des Wartungscenters weiter
erleichtert, da alle benötigten Einbauten bereits vormontiert an den Innenseiten der
Außenwände angeordnet sind.
[0012] Aufgrund des vorgeschlagenen Konzeptes des Wartungscenters benötigt man nur drei
verschiedene Außenwände, wie Anspruch 7 vorschlägt.
[0013] Allgemeine Einbauten, wie Heizung, Sanitär, zentrale Versorgung für Druckluft, Elektrik,
etc. wird vorteilhafterweise gemäß Anspruch 8 in einem separaten Raum angeordnet,
in dem dann auch die Ringleitungen beginnen und enden. Dieser separate Raum kann als
Container ausgestattet sein, so dass die dort vorhandenen Aggregate bereits fest vormontiert
sein können. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass sie einen Verzicht
auf Anschlüsse zwischen dem Gebäude und dem Grundstück erlaubt (z.B. Blockheizkraftwerk,
Warmwasser/Heizkreislaufsystem).
[0014] Gemäß Anspruch 9 lässt sich das Wartungscenter sehr leicht mit einem Ausstellungsraum
kombinieren, wenn in Verlängerung der Wartungsplätze die Ausstellungsräume angeordnet
werden. Deren Grundfläche ist dann zwangsläufig größer, so dass genügend Platz zur
Präsentation von Fahrzeugen oder anderen Ausstellungsgegenständen bleibt.
[0015] Die Weiterbildung nach Anspruch 10 hat den Vorteil, dass bei Verwendung eines Foliendaches
indirektes Licht auf die Wartungsplätze fällt, so dass eine lichttechnisch optimale
Arbeitsumgebung herrscht.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert.
- Figur 1
- zeigte eine Außenansicht eines Wartungscenters.
- Figur 2
- zeigt schematisiert eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Wartungscenter;
- Figur 3
- zeigt eine Erweiterung des Wartungscenters mit Ausstellungsflächen;
[0017] In Figur 1 ist eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Wartungscenters 1 beispielhaft
dargestellt. Es ist ein sog. fliegender Bau, d.h. er ist aus einzelnen vorgefertigten
Bauelementen aufgebaut. Er wird ohne Unterkellerung auf entsprechend dimensionierte
und vorbereitete Fundamente gebaut.
[0018] Das Wartungscenter 1 ist als eingeschossiger Bau konzipiert mit einem leicht gewölbten
Dach 2, das als Foliendach aufgebaut sein kann. Die Außenwände 3 bestehen ebenfalls
aus vorgefertigten Elementen gleicher Abmessungen. Es existieren lediglich wenige
unterschiedlich ausgestaltete Außenwände 3, nämlich zum einen die vollständig geschlossene
Form 3.1, dann eine verglaste Form 3.2 mit und ohne Eingängen für Personen und eine
Außenwand 3.3, die als Tor ausgebildet ist, um mit einem Kraftfahrzeug hineinzufahren.
[0019] Figur 2 zeigt eine Draufsicht - ohne Dach - auf das erfindungsgemäße Wartungscenter
1.
[0020] Das Wartungscenter 1 ist ein sechzehneckiger Bau, der sich zentral um ein achteckiges
Gebäudezentrum 4 gruppiert. In dem Gebäudezentrum 4 ist eine drehbare Plattform 5
angeordnet. Anstelle der Plattform 5 ist auch eine Hebebühne denkbar, mit welcher
sich das Fahrzeug in angehobenem Zustand drehen lässt.
[0021] An jeder Seite 6 des Gebäudezentrums 4 stoßen im Wesentlichen rechteckige Wartungsplätze
7 an, in deren Zwickel Dreiecksflächen 8 vorgesehen sind. Jeder Wartungsplatz 7 ist
mit entsprechenden Einbauten, wie Hebebühne 9 unterschiedlicher Ausgestaltungen, also
beispielsweise Scherenhebebühne, 2- oder 4-Säulenhebebühne oder mit einem Bremsenprüfstand
10 ausgestattet.
[0022] Die einzelnen Dreiecksflächen 8 weisen Montagearbeitsplätze mit entsprechenden Aufbauten,
wie Werkbank 11 oder Reifenmontagecenter 12, auf.
[0023] Alle Einbauten oder Aufbauten sind bereits auf den Wartungsplätzen 7 vormontiert,
so dass sie nur zu dem Wartungscenter zusammengefügt werden müssen.
[0024] Die für die Einbauten benötigten Versorgungsleitungen sind unterhalb der Arbeitsfläche
der Wartungsplätze 7 fest installiert. Deshalb sind die Wartungsplätze doppelbödig
ausgebildet.
[0025] Nach außen abgeschlossen sind die Wartungsplätze 7 - wie Figur 1 gezeigt hat - durch
Außenwände 3, wobei in der Regel geschlossene Außenwände 3 an den Wartungsplätzen
7 vorgesehen sind.
[0026] Auf der Innenseite der Außenwände 3 - soweit sie keine Türen oder Tore umfassen -
sind weitere Wandeinbauten, wie Regale für Werkzeug, Werkstücke, wie Schrauben, Dichtungen,
etc. oder für andere benötigte Hilfsmittel vorgesehen.
[0027] Ebenfalls auf der Innenseite der Außenwände 3 im Bereich des Bodens der Wartungsplätze
7 verlaufen Versorgungsringleitungen 19, die die einzelnen Wartungsplätze 7 mit den
benötigten Energien versorgt.
[0028] Um die Energie bereitzustellen und hierbei nicht einen der acht Wartungsplätze zu
opfern, ist in Figur 2 ein zusätzlicher Raum 12 außen an einem Wartungsplatz 7 angeschlossen.
In diesem Raum, der ebenfalls als fliegender Bau entsprechend dem Wartungscenter 1
aufgebaut ist, sind die Energieversorgungseinrichtungen, wie Heizung, Druckluft, Elektro,
Ölanlage mit Pumpen sowie Sanitär für die Mitarbeiter des Wartungscenters untergebracht.
Hier enden dann naturgemäß auch die Ringleitungen 19 für die einzelnen Energiemedien.
[0029] Eine weitere mögliche Einrichtung neben den Wartungsplätzen besteht im dem Vorsehen
eines Büros/Empfangsraumes 13 sowie eines Lagers 14. Diese beiden Räume sind von den
übrigen Wartungsräumen durch mobile Wände abgetrennt und überdecken in diesem Beispiel
die Grundfläche eines Wartungsplatzes mit zwei angeschlossenen Dreiecksflächen 8.
In dem Büroraum ist eine Außenwand 3.2 aus Glas mit einer zu öffnenden Tür vorgesehen,
während in dem Lagerraum nur die geschlossenen Elemente 3.1 vorherrschen.
[0030] Die Einfahrt für ein Kraftfahrzeug geschieht über einen Wartungsplatz 7, eventuell
unter Zwischenschaltung einer Rampe 15 . Hierzu ist dann die Außenwand 3.3 mit einem
Rolltor oder Sektionaltor oder Doppelflügeltüren vorgesehen. Zweckmäßigerweise wird
hierzu ein Arbeitsplatz verwendet mit einem Einbau, beispielsweise dem Bremsenprüfstand
10, der nicht regelmäßig belegt ist und über die eine Einfahrt - aufgrund der Einbauten
- problemlos möglich ist.
[0031] Das eingefahrene Kraftfahrzeug wird dann auf die drehbare Plattform 5 im Gebäudezentrum
4 gefahren und kann dann durch Drehen der Plattform auf einen freien Wartungsplatz
7 gefahren werden bzw. wird auf den Wartungsplatz 7 gefahren, wo die anstehende Wartung
durchgeführt werden kann.
[0032] Die Ausfahrt des Kraftfahrzeuges kann wiederum über den gleichen Wartungsplatz wie
die Einfahrt erfolgen. Es ist jedoch auch denkbar, einen weiteren Wartungsplatz 7
mit einer Außenwand 3.3 zu versehen, über den dann die Ausfahrt des gewarteten Kraftfahrzeuges
erfolgt. Eine Ansicht eines geeigneten Sektionaltors 3.3 in Vorderansicht ist in einer
ausgeklappten Ansicht dargestellt.
[0033] In Figur 3 ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dargestellt. Hier sind an
dem aus Figur 2 bekannten Gebäude außen weiteren Gebäudesegmente angeschlossen, wobei
nach wie vor ein achteckiges Gebäudezentrum vorhanden ist und die sechzehneckige Außenform
beibehalten wurde. In diesen weiteren Räumen können Ausstellungsflächen 16 eingerichtet
werden; es ist aber genauso gut denkbar, hier Lagerflächen 17 unterzubringen oder
einen Mix aus beiden.
[0034] Werden Ausstellungsflächen 16 vorgesehen, so sind hierfür entsprechend ausgebildete
Außenwände 18 (in ausgeklappter Ansicht dargestellt) vorhanden, die mit entsprechenden
Glasflächen ausgestattet sind, um die auszustellenden Gegenstände, in der Regel Kraftfahrzeuge,
auch von außen betrachten zu können.
[0035] Die nun zu Innenwänden gewandelten Außenwände des Wartungscenters sind wie in Figur
2 beschrieben ausgestaltet, um den Wartungsbereich vom Ausstellungsbereich zu trennen.
[0036] Aufgrund der Ein- und/oder Ausfahrt aus dem Wartungscenter 1 ist der weitere Gebäudering
nicht vollständig geschlossen, sondern zumindest in dem Einfahrt- und/oder Ausfahrtbereich
unterbrochen.
[0037] Die geschilderte Anordnung hat den Vorteil, dass sie wenig Fläche beansprucht, keine
Ansprüche an die Bodenqualität aufweist und auch keinen Architekten verlangt. Zudem
ist eine schnelle behördliche Genehmigung möglich, so dass ein derartiges Wartungscenter
schnell aufgebaut werden kann. Falls ein Foliendach vorgesehen wird, erhält dadurch
das Innere des Wartungszentrums und die eventuellen Ausstellungs- und Lagerräume indirektes
Licht.
1. Wartungscenter für Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit einem vieleckigen
Gebäudezentrum, um die die einzelnen Wartungsplätze strahlenförmig angeordnet sind,
wobei im Gebäudezentrum eine drehbare Plattform vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wartungscenter (1) als fliegender Bau aus zerlegbaren vorgefertigten Elementen
besteht, dessen Außenkontur die doppelte Anzahl von Ecken aufweist wie im Gebäudezentrum
(4).
2. Wartungscenter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungsplätze (7) einen nahezu rechteckigen Grundriss aufweisen und die zwischen
einzelnen Warfungsplätzen (7) verbleibenden Dreiecksflächen (8) zur Aufnahme von Montagewerkzeugen
dienen.
3. Wartungscenter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wartungscenter (1) doppelbödig ausgeführt ist, wobei in den Bodenhohlräumen Versorgungsleitungen
angeordnet sind.
4. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitungen zu den einzelnen Wartungsplätzen (7) als Ringleitungen (19)
im Bereich der Außenwände (3) ausgebildet sind.
5. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gebäudezentrum (4) eine Hebebühne mit drehbarem Tragemittel vorgesehen ist.
6. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwände (3) auf ihrer Innenseite Wandeinbauten aufweisen.
7. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwände (3) geschlossen (3.1) oder aus Glas (3.2) oder als Tor (3.3) ausgebildet
sind.
8. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich an einer Außenwand (3) ein weiterer Raum anschließt.
9. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass außen um die Wartungsplätze (7) weitere Räume, die als Ausstellungsflächen (16) ausgestaltet
sind, segmentförmig angeordnet sind.
10. Wartungscenter nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (2) des Wartungscenters (1) als Foliendach aufgebaut ist.