Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Beispielsweise ist aus der DE 100 46 305 A1 ein Brennstoffeinspritzventil bekannt,
welches eine Drallkammer, in die Brennstoff durch stromaufwärts gelegene Drallkanäle
mit einer tangentialen Richtungskomponente bei geöffnetem Brennstoffeinspritzventil
bzw. geöffnetem Dichtsitz strömt, aufweist. Der Brennstoff wird in der Drallkammer,
nachdem der Dichtsitz geöffnet hat, mit einem Drall beaufschlagt und druckbehaftet
durch die Abspritzöffnung in den Brennraum abgespritzt.
[0003] Nachteilig bei dem aus der obengenannten Druckschrift bekannten Brennstoffeinspritzventil
ist, daß insbesondere bei strahlgeführten Brennverfahren, die üblicherweise bei Benzindirekteinspritzverfahren
zur Anwendung kommen, der in den Brennraum tretende Brennstoffstrahl nur unzureichend
exakt in jederzeit genau reproduzierbarem Abstand an der Zündkerze vorbei geführt
werden kann. Dies ist durch den sich verzögert, erst nach dem Öffnen des Brennstoffeinspritzventils
aufbauenden Drall des Brennstoffs bedingt. Der dabei am Anfang entstehende, vermindert
drallbehaftete Vorstrahl ist insbesondere in seinem Abspritzwinkel stark von dem im
Brennraum herrschenden stark variablen Gegendruck abhängig. Ebenso schwankt das im
Randbereich auftretende Mischungsverhältnis von Luft und Brennstoff in Abhängigkeit
des Gegendrucks und im zeitlichen Verlauf des Einspritzvorgangs erheblich. Die für
strahlgeführte Brennverfahren typische und vorteilhafte Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches
im Randbereich der Brennstoffwolke bzw. des Brennstoffstrahls ist dadurch erheblich
erschwert und führt zu unzuverlässiger Zündung.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
der Vorstrahl weitgehend vermieden wird und der Brennstoffstrahl mit einem genau reproduzierbaren
und weitgehend vom Gegendruck unabhängigen Abspritzwinkel in den Brennraum eingespritzt
werden kann. Außerdem ist das Mischungsverhältnis von Brennstoff und Oxidant im Randbereich
der Einspritzwolke bzw. des Einspritzstrahls weitgehend unabhängig vom Gegendruck,
so daß das Mischungsverhältnis genau reproduzierbar ist und der Zündvorgang zuverlässig
ausgeführt werden kann.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterentwicklungen
des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0006] In einer ersten Weiterbildung wird der Brennstoff über einen Zuführungspfad der Drallkammer
zugeführt und über einen davon räumlich getrennten Abführungspfad abgeführt, so daß
sich in der Drallkammer zumindest vor dem Öffnen des Dichtsitzes ein Drall ausbildet.
Der zur Drallerzeugung notwendige Austausch von Brennstoff in der Drallkammer kann
dadurch besonders einfach realisiert werden.
[0007] Vorteilhaft ist es zudem, wenn der Zuführungspfad zumindest teilweise aus einem Zuführungskanal
besteht, welcher zwischen einem Trennkörper und einem Düsenkörper verläuft und/oder
der Abführungspfad zumindest teilweise aus einem Abführungskanal besteht, welcher
zwischen dem Trennkörper und der Ventilnadel verläuft. Die zur Drallerzeugung notwendige
Strömung kann dadurch besonders einfach realisiert werden.
[0008] Vorteilhaft ist es weiterhin, den Trennkörper abspritzseitig mit einer Seite eines
Führungselements zu verbinden und dabei eine Führungsöffnung von einer Seite her hermetisch
dicht abzuschließen. Die Strömungsführung im Brennstoffeinspritzventil, insbesondere
im Bereich der Drallkammer, kann dadurch besonders einfach und damit kostengünstig
aufgebaut werden. Dies ist durch im Führungselement und/oder im Ventilschließkörper
angeordnete Durchlässe, durch die Brennstoff in den Abführungspfad strömen kann, ebenso
möglich.
[0009] Vorteilhafterweise sind die Durchlässe in den sich jeweils zugewandten Flächen von
Führungselement und Ventilschließkörper angeordnet. Die Durchlässe lassen sich dort
besonders einfach und ohne großen Fertigungsaufwand anordnen.
[0010] Von Vorteil ist es außerdem, wenn das Führungselement eine kreisrunde Führungsöffnung
aufweist, in die der Ventilschließkörper unter Ausnehmung der Durchlässe paßgenau
eingreift, so daß der Ventilschließkörper bzw. die Ventilnadel axial geführt ist und
Brennstoff durch die Durchlässe treten kann. Die Führung der Ventilnadel und die Strömungsführung
im Brennstoffeinspritzventil, insbesondere im abspritzseitigen Bereich, kann dadurch
besonders raumsparend, kompakt und einfach aufgebaut werden.
[0011] Werden die Durchlässe außerdem so dimensioniert, daß sie eine Drosselwirkung auf
die Strömung des Brennstoffs haben, kann ein unvorteilhaftes Abfließen von Brennstoff,
mit einem damit einhergehenden Druckverlust durch den Abführungspfad, während der
Dichtsitz geöffnet ist und Brennstoff abgespritzt wird, weitgehend und einfach vermieden
werden.
[0012] Wird die Strömung des Brennstoffs durch eine Pumpe oder durch ein Steuerventil so
beeinflußt, daß erst kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes die zur Drallerzeugung in
der Drallkammer notwendig Strömung aufgebaut wird, so lassen sich unvorteilhaft hohe
Wärmeverluste im abspritzseitigen Bereich des Brennstoffeinspritzventils vermeiden.
Der zur Strömungserzeugung notwendig Energiebedarf wird vermindert und die Aufheizung
des abgeführten Brennstoffs wird minimiert.
Zeichnung
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
im Bereich des Düsenkörpers,
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel im Bereich
des Ventilschließkörpers in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform eines Führungselements des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform eines Drallelements des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
und
- Fig. 6
- ein schematische Darstellung von Drallelement und zugepaartem Führungselement des
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beispielhaft beschrieben.
Übereinstimmende Bauteile sind dabei mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.
[0015] Bevor anhand der Figuren 2 bis 6 das bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
näher beschrieben wird, soll zum besseren Verständnis der Erfindung zunächst anhand
von Fig. 1 ein gattungsgemäßes Brennstoffeinspritzventil bezüglich seiner wesentlichen
Bauteile kurz erläutert werden. In den Figuren auftretende Pfeile geben die Strömungsrichtung
des Brennstoffes wieder.
[0016] Ein in Fig. 1 dargestelltes Ausführungsbeispiel eines gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils
1 ist in der Form eines Brennstoffeinspritzventils 1 für Brennstoffeinspritzanlagen
von gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen ausgeführt. Das Brennstoffeinspritzventil
1 eignet sich insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff in einen nicht
dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine.
[0017] Das Brennstoffeinspritzventil 1 besteht aus einem Düsenkörper 2, in welchem eine
Ventilnadel 3 angeordnet ist. Die Ventilnadel 3 weist abspritzseitig einen Ventilschließkörper
4 auf, der mit einer auf einem Ventilsitzkörper 5 angeordneten Ventilsitzfläche 6
zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Bei dem Brennstoffeinspritzventil 1 handelt es sich
im Ausführungsbeispiel um ein nach innen öffnendes Brennstoffeinspritzventil 1, welches
über eine Abspritzöffnung 7 verfügt. Der Düsenkörper 2 ist durch eine Dichtung 8 gegen
einen Außenpol 9 einer Magnetspule 10 abgedichtet. Die Magnetspule 10 ist in einem
Spulengehäuse 11 gekapselt und auf einen Spulenträger 12 gewickelt, welcher an einem
Innenpol 13 der Magnetspule 10 anliegt. Der Innenpol 13 und der Außenpol 9 sind durch
einen Abstand 26 voneinander getrennt und miteinander durch ein nicht ferromagnetisches
Verbindungsbauteil 29 verbunden. Die Magnetspule 10 wird über eine elektrische Leitung
19 von einem über einen elektrischen Steckkontakt 17 zuführbaren elektrischen Strom
erregt. Der Steckkontakt 17 ist von einer Kunststoffummantelung 18 umgeben, die am
Innenpol 13 angespritzt sein kann.
[0018] Die Ventilnadel 3 ist in einer Ventilnadelführung 14 geführt, welche scheibenförmig
ausgeführt ist. Zur Hubeinstellung dient eine zugepaarte Einstellscheibe 15. An der
anderen Seite der Einstellscheibe 15 befindet sich der Anker 20. Dieser steht über
einen ersten Flansch 21 mit der Ventilnadel 3 in Verbindung, welche durch eine Schweißnaht
22 mit dem ersten Flansch 21 verbunden ist. Auf dem ersten Flansch 21 stützt sich
eine spiralförmige Rückstellfeder 23 ab, welche in der vorliegenden Bauform des Brennstoffeinspritzventils
1 durch eine Hülse 24 auf Vorspannung gebracht wird.
[0019] In der Ventilnadelführung 14, im Anker 20 und an einem Führungselement 36 verlaufen
Brennstoffkanäle 30, 31 und 32. Der Brennstoff wird über einen an der Oberseite des
Brennstoffeinspritzventils 1 angeordneten Brennstoffanschluß 16 zugeführt und durch
ein Filterelement 25 gefiltert. Das Brennstoffeinspritzventil 1 ist durch einen Gummiring
28 gegen eine nicht weiter dargestellte Brennstoffverteilerleitung und durch eine
Dichtung 37 gegen einen nicht weiter dargestellten Zylinderkopf abgedichtet.
[0020] An der abspritzseitigen Seite des Ankers 20 ist ein ringförmiges Dämpfungselement
33, welches aus einem Elastomerwerkstoff besteht, angeordnet. Es liegt auf einem zweiten
Flansch 34 auf, welcher über eine Schweißnaht 35 stoffschlüssig mit der Ventilnadel
3 verbunden ist.
[0021] Im Ruhezustand des Brennstoffeinspritzventils 1 wird der Anker 20 von der Rückstellfeder
23 entgegen seiner Hubrichtung so beaufschlagt, daß der Ventilschließkörper 4 an der
Ventilsitzfläche 6 in dichtender Anlage gehalten wird. Bei Erregung der Magnetspule
10 baut diese ein Magnetfeld auf, welches den Anker 20 entgegen der Federkraft der
Rückstellfeder 23 in Hubrichtung bewegt, wobei der Hub durch einen in der Ruhestellung
zwischen dem Innenpol 12 und dem Anker 20 befindlichen Arbeitsspalt 27 vorgegeben
ist. Der Anker 20 nimmt den ersten Flansch 21, welcher mit der Ventilnadel 3 verschweißt
ist, ebenfalls in Hubrichtung mit. Der mit der Ventilnadel 3 in Verbindung stehende
Ventilschließkörper 4 hebt von der Ventilsitzfläche 6 ab, und der Brennstoff wird
durch die Abspritzöffnung 7 in den nicht dargestellten Brennraum abgespritzt.
[0022] Wird der Spulenstrom abgeschaltet, fällt der Anker 20 nach genügendem Abbau des Magnetfeldes
durch den Druck der Rückstellfeder 23 vom Innenpol 13 ab, wodurch sich der mit der
Ventilnadel 3 in Verbindung stehende erste Flansch 21 entgegen der Hubrichtung bewegt.
Die Ventilnadel 3 wird dadurch in die gleiche Richtung bewegt, wodurch der Ventilschließkörper
4 auf der Ventilsitzfläche 6 aufsetzt und das Brennstoffeinspritzventil 1 geschlossen
wird.
[0023] Fig. 2 zeigt einen schematischen Schnitt eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
des Brennstoffeinspritzventils 1 im Bereich des Düsenkörpers 3, welches ebenfalls
in der Form eines Brennstoffeinspritzventils 1 für Brennstoffeinspritzanlagen von
gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen ausgeführt ist. Das Brennstoffeinspritzventil
1 eignet sich insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff in einen nicht
dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine. Im Unterschied zu dem in Fig. 1
dargestellten gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventil 1 weist das hier dargestellte
Brennstoffeinspritzventil 1 knapp unterhalb des abspritzfernen Endes des Düsenkörpers
2, seitlich im Düsenkörper 2 eine Öffnung 44 auf. Die Öffnung 44 ist in diesem Ausführungsbeispiel
über ein Steuerventil 39 und eine nachgeschaltete Pumpe 38 an einer Zuleitung 40,
welche Brennstoff zuleitet, angeschlossen.
[0024] Im Weiteren unterscheidet sich das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel durch einen
im Düsenkörper 2 koaxial verlaufenden rohrförmigen Trennkörper 43 und ein zwischen
dem Führungselement 36 und dem Ventilsitzkörper 5 angeordnetes scheibenförmiges Drallelement
41. Der rohrförmige Trennkörper 43, durch welchen die Ventilnadel 3 hindurch greift,
ist mit seinem abspritzseitigen Ende hermetisch dicht an der abspritzfernen Seite
des Führungselements 36 gefügt, beispielsweise stoffschlüssig durch eine Schweißung
oder Laserschweißung. Knapp oberhalb der Öffnung 44, zwischen der Öffnung 44 und der
Ventilnadelführung 14, vergrößert sich der Durchmesser des Trennkörpers 43 auf den
Innendurchmesser des Düsenkörpers 2 und ist dort hermetisch dicht mit dem Innenumfang
des Düsenkörpers 2 gefügt, beispielsweise stoffschlüssig. Die Ventilnadel 3 greift
mit ihrem abspritzseitig angeordneten Ventilschließkörper 4 durch eine zentriert im
Führungselement 36 und koaxial zum Ventilschließkörper 4 angeordnete Führungsöffnung
47.
[0025] Der Brennstoff gelangt druckbehaftet durch die Öffnung 44 in den Düsenkörper 2 und
strömt dort durch einen Zuführungskanal 48, welcher zwischen dem Düsenkörper 2 und
dem Trennkörper 43 gebildet ist, in Richtung Führungselement 36. Der Brennstoff strömt
dann durch den Brennstoffkanal 32 des Führungselements 36 in einen oder mehrere Drallkanäle
46 des Drallelements 41 und gelangt dann in eine Drallkammer 42, welche in diesem
Ausführungsbeispiel durch das Führungselement 36, den Ventilschließkörper 4, den Ventilsitzkörper
5 und das scheibenförmige Drallelement 41 begrenzt ist. Bei geschlossenem Dichtsitz
strömt die über die Öffnung 44 zugeflossene gesamte Brennstoffmenge über im Bereich
der Führungsöffnung 47 angeordnete, in dieser Figur nicht dargestellten Durchlässe
45 wieder ab. Ein vorteilhaftes Beispiel der Durchlässe ist in Fig. 3 wiedergegeben.
[0026] Der durch die Durchlässe 45 geströmte Brennstoff strömt in einen zwischen der Ventilnadel
3 und dem Inneren des Trennkörpers 43 gebildeten Abführungskanal 49 bis hinauf zu
den Brennstoffkanälen 31 der oberen Ventilnadelführung 14 und weiter bis zum Brennstoffanschluß
16, wo der Brennstoff dann wieder der Zuleitung 40 zugeleitet wird. Der Brennstoff
fließt nach dem Durchlaß 45 entgegen der Strömungsrichtung des zufließenden Brennstoffs,
wobei der Trennkörper 43 die beiden Strömungsrichtungen trennt. In anderen Worten
strömt der Brennstoff über einen Zuführungspfad, welcher durch die Öffnung 44, den
Zuführungskanal 48, den Brennstoffkanal 32 und den Drallkanal 46 gebildet ist, in
die Drallkammer 42, um bei geschlossenem Dichtsitz über einen Abführungspfad, welcher
durch die Durchlässe 45, den Abführungskanal 49 und den Brennstoffkanal 31 gebildet
ist, abzufließen. Dabei wird ein Brennstofffluß durch den abspritzseitigen Bereich
des Brennstoffeinspritzventils erreicht, der zum einen in der Drallkammer 42 auch
bei geschlossenem Dichtsitz, noch vor dem Öffnen des Dichtsitzes, einen Drall ausbildet
und gleichzeitig den abspritzseitigen Bereich kühlt. Durch die Kühlung werden insbesondere
Ablagerungen vermieden.
[0027] Grundsätzlich kann über den Abführungspfad der Brennstoff auch der Drallkammer 42
zugeführt werden, wobei dann über den Zuführungspfad der Brennstoff abgeführt wird.
[0028] Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
aus Fig. 2 im Bereich des Ventilschließkörpers 4 in vergrößerter Darstellung.
[0029] Deutlich sichtbar sind in dieser Darstellung der Drallkanal 46, die Drallkammer 42
und die Durchlässe 45. Die Durchlässe 45 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Flächenanschliffe
ausgeführt, wobei vier Flächenanschliffe gleichmäßig radial am Umfang des Ventilschließkörpers
4 verteilt sind. Die Flächenanschliffe verringern den Durchmesser des Ventilschließkörpers
4 an den angeordneten Stellen, wobei zumindest ein Teil des Umfangs des Ventilschließkörpers
4 im Durchmesser belassen ist, um die Führung der Ventilnadel 3 im Führungselement
36 zu übernehmen. In anderen Ausführungsbeispielen können die Durchlässe 45 auch beispielsweise
im Führungselement 36 in Form von axial verlaufenden Nuten angeordnet sein. Die Durchlässe
45 können so dimensioniert sein, daß sie eine Drosselwirkung im Brennstoffstrom bewirken.
Die Drosselwirkung kann auch an anderen Stellen im Brennstoffeinspritzventil 1 erzielt
werden, beispielsweise im Brennstoffkanal 31 der oberen Ventilnadelführung 14.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform des Führungselements 36 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
von Fig. 3. Deutlich sichtbar sind die scheibenförmige bzw. lochscheibenförmige Form
des Führungselements 36 und die am Außenumfang gleichmäßig verteilt eingebrachten
rechteckigen Brennstoffkanäle 32. Zentriert im Führungselement 36 angeordnet sitzt
die kreisrunde Führungsöffnung 47, welche in anderen Ausführungsbeispielen auch am
Innenumfang angebrachte Nuten aufweisen kann, um damit die Durchlässe 45 zu formen.
[0031] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des Drallelements 41 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
von Fig. 3. Sechs Drallkanäle 46 sind gleichmäßig mit einem tangentialen Richtungsanteil
im Drallelement 41 angeordnet.
[0032] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung des Drallelements 41 und des zugepaarten
Führungselements 36 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels von Fig. 3. Erkennbar
wird in dieser Ansicht die Drallkammer 46, welche in radialer Richtungsachse außen
durch das Drallelement 41 bzw. die Drallkanäle 46 und innen durch den hier nicht dargestellten
Ventilschließkörper 4, welcher durch die Führungsöffnung 47 greift, begrenzt ist.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt und
z. B. auch für nach außen öffnende Brennstoffeinspritzventile oder für Brennstoffeinspritzventile
mit Piezoantrieb verwendbar. Die Merkmale der Ausführungsbeispiele oder Ausführungsformen
können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.
1. Brennstoffeinspritzventil (1) mit einem Aktor zur Betätigung eines Ventilschließkörpers
(4), der mit einer Ventilsitzfläche (6) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, einer Dralleinrichtung
(41, 42) zur Erzeugung eines Dralls des Brennstoffs in einer Drallkammer (42) und
einer Abspritzöffnung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff bei geschlossenem Dichtsitz, zumindest kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes
unmittelbar vor dem Dichtsitz in der Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt
wird.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff der Drallkammer (42) über einen Zuführungspfad (44, 48, 32, 46) zugeführt
und über einen davon räumlich getrennten Abführungspfad (45, 49, 31) abgeführt wird,
so daß sich in der Drallkammer (42) bereits vor dem Öffnen des Dichtsitzes ein Drall
bildet.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführungspfad (44, 48, 32, 46) zumindest teilweise aus einem Zuführungskanal
(48) besteht, welcher zwischen einem Trennkörper (43) und einem Düsenkörper (2) verläuft
und/oder der Abführungspfad (45, 49, 31) zumindest teilweise aus einem Abführungskanal
(49) besteht, welcher zwischen dem Trennkörper (43) und der Ventilnadel (3) verläuft.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper (43) rohrförmig ist.
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper in einem Düsenkörper (2) verläuft.
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper (43) abspritzseitig mit einer Seite eines Führungselements (36) verbunden
ist und dabei eine Führungsöffnung (47) von einer Seite her hermetisch dicht abschließt.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Führungselement (36) und/oder im Ventilschließkörper (4) Durchlässe (45) angeordnet
sind, durch die Brennstoff in den Abführungspfad (45, 49, 31) strömen kann.
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) in den sich jeweils zugewandten Flächen von Führungselement (36)
und Ventilschließkörper angeordnet sind.
9. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (36) eine kreisrunde Führungsöffnung (47) aufweist, in die der
Ventilschließkörper (4) unter Ausnehmung der Durchlässe (45) paßgenau eingreift, so
daß der Ventilschließkörper (4) axial geführt ist und Brennstoff durch die Durchlässe
(45) treten kann.
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) durch Flächenanschliffe des Ventilschließkörpers (4) geformt
sind.
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) auf die Strömung des Brennstoffs eine Drosselwirkung haben.
12. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennstoffeinspritzventil (1) nach innen öffnet.
13. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff durch ein Steuerventil und/oder durch eine Pumpe (38) kurz vor dem
Öffnen des Dichtsitzes in der Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt wird.