(19)
(11) EP 1 541 862 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.2005  Patentblatt  2005/24

(21) Anmeldenummer: 04105632.6

(22) Anmeldetag:  09.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F02M 61/12, F02M 61/16, F02M 55/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 10.12.2003 DE 10357759

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Martin
    71696 Möglingen (DE)
  • Eichendorf, Andreas
    73614 Schorndorf (DE)
  • Hohl, Günther
    70569 Stuttgart (DE)
  • Heyse, Jörg
    74354 Besigheim (DE)

   


(54) Brennstoffeinspritzventil


(57) Ein Brennstoffeinspritzventil (1) mit einem Piezoaktor oder einem elektromagnetischem Antrieb weist eine Ventilnadel (3) auf, welche abspritzseitig einen Ventilschließkörper (4) aufweist. Der Ventilschließkörper (4) wirkt mit einer Ventilsitzfläche (6) zu einem Dichtsitz zusammen. Eine Dralleinrichtung (41, 42) ist vorgesehen, welche den Brennstoff in einer Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt. In einem Ventilsitzkörper (5) ist eine Abspritzöffnung (7) vorgesehenen. Der Brennstoff ist zumindest kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes unmittelbar vor dem Dichtsitz bzw. in der Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.

[0002] Beispielsweise ist aus der DE 100 46 305 A1 ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, welches eine Drallkammer, in die Brennstoff durch stromaufwärts gelegene Drallkanäle mit einer tangentialen Richtungskomponente bei geöffnetem Brennstoffeinspritzventil bzw. geöffnetem Dichtsitz strömt, aufweist. Der Brennstoff wird in der Drallkammer, nachdem der Dichtsitz geöffnet hat, mit einem Drall beaufschlagt und druckbehaftet durch die Abspritzöffnung in den Brennraum abgespritzt.

[0003] Nachteilig bei dem aus der obengenannten Druckschrift bekannten Brennstoffeinspritzventil ist, daß insbesondere bei strahlgeführten Brennverfahren, die üblicherweise bei Benzindirekteinspritzverfahren zur Anwendung kommen, der in den Brennraum tretende Brennstoffstrahl nur unzureichend exakt in jederzeit genau reproduzierbarem Abstand an der Zündkerze vorbei geführt werden kann. Dies ist durch den sich verzögert, erst nach dem Öffnen des Brennstoffeinspritzventils aufbauenden Drall des Brennstoffs bedingt. Der dabei am Anfang entstehende, vermindert drallbehaftete Vorstrahl ist insbesondere in seinem Abspritzwinkel stark von dem im Brennraum herrschenden stark variablen Gegendruck abhängig. Ebenso schwankt das im Randbereich auftretende Mischungsverhältnis von Luft und Brennstoff in Abhängigkeit des Gegendrucks und im zeitlichen Verlauf des Einspritzvorgangs erheblich. Die für strahlgeführte Brennverfahren typische und vorteilhafte Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches im Randbereich der Brennstoffwolke bzw. des Brennstoffstrahls ist dadurch erheblich erschwert und führt zu unzuverlässiger Zündung.

Vorteile der Erfindung



[0004] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen der Vorstrahl weitgehend vermieden wird und der Brennstoffstrahl mit einem genau reproduzierbaren und weitgehend vom Gegendruck unabhängigen Abspritzwinkel in den Brennraum eingespritzt werden kann. Außerdem ist das Mischungsverhältnis von Brennstoff und Oxidant im Randbereich der Einspritzwolke bzw. des Einspritzstrahls weitgehend unabhängig vom Gegendruck, so daß das Mischungsverhältnis genau reproduzierbar ist und der Zündvorgang zuverlässig ausgeführt werden kann.

[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterentwicklungen des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.

[0006] In einer ersten Weiterbildung wird der Brennstoff über einen Zuführungspfad der Drallkammer zugeführt und über einen davon räumlich getrennten Abführungspfad abgeführt, so daß sich in der Drallkammer zumindest vor dem Öffnen des Dichtsitzes ein Drall ausbildet. Der zur Drallerzeugung notwendige Austausch von Brennstoff in der Drallkammer kann dadurch besonders einfach realisiert werden.

[0007] Vorteilhaft ist es zudem, wenn der Zuführungspfad zumindest teilweise aus einem Zuführungskanal besteht, welcher zwischen einem Trennkörper und einem Düsenkörper verläuft und/oder der Abführungspfad zumindest teilweise aus einem Abführungskanal besteht, welcher zwischen dem Trennkörper und der Ventilnadel verläuft. Die zur Drallerzeugung notwendige Strömung kann dadurch besonders einfach realisiert werden.

[0008] Vorteilhaft ist es weiterhin, den Trennkörper abspritzseitig mit einer Seite eines Führungselements zu verbinden und dabei eine Führungsöffnung von einer Seite her hermetisch dicht abzuschließen. Die Strömungsführung im Brennstoffeinspritzventil, insbesondere im Bereich der Drallkammer, kann dadurch besonders einfach und damit kostengünstig aufgebaut werden. Dies ist durch im Führungselement und/oder im Ventilschließkörper angeordnete Durchlässe, durch die Brennstoff in den Abführungspfad strömen kann, ebenso möglich.

[0009] Vorteilhafterweise sind die Durchlässe in den sich jeweils zugewandten Flächen von Führungselement und Ventilschließkörper angeordnet. Die Durchlässe lassen sich dort besonders einfach und ohne großen Fertigungsaufwand anordnen.

[0010] Von Vorteil ist es außerdem, wenn das Führungselement eine kreisrunde Führungsöffnung aufweist, in die der Ventilschließkörper unter Ausnehmung der Durchlässe paßgenau eingreift, so daß der Ventilschließkörper bzw. die Ventilnadel axial geführt ist und Brennstoff durch die Durchlässe treten kann. Die Führung der Ventilnadel und die Strömungsführung im Brennstoffeinspritzventil, insbesondere im abspritzseitigen Bereich, kann dadurch besonders raumsparend, kompakt und einfach aufgebaut werden.

[0011] Werden die Durchlässe außerdem so dimensioniert, daß sie eine Drosselwirkung auf die Strömung des Brennstoffs haben, kann ein unvorteilhaftes Abfließen von Brennstoff, mit einem damit einhergehenden Druckverlust durch den Abführungspfad, während der Dichtsitz geöffnet ist und Brennstoff abgespritzt wird, weitgehend und einfach vermieden werden.

[0012] Wird die Strömung des Brennstoffs durch eine Pumpe oder durch ein Steuerventil so beeinflußt, daß erst kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes die zur Drallerzeugung in der Drallkammer notwendig Strömung aufgebaut wird, so lassen sich unvorteilhaft hohe Wärmeverluste im abspritzseitigen Bereich des Brennstoffeinspritzventils vermeiden. Der zur Strömungserzeugung notwendig Energiebedarf wird vermindert und die Aufheizung des abgeführten Brennstoffs wird minimiert.

Zeichnung



[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen schematischen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils,
Fig. 2
einen schematischen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils im Bereich des Düsenkörpers,
Fig. 3
einen schematischen Schnitt durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel im Bereich des Ventilschließkörpers in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4
eine Ausführungsform eines Führungselements des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
Fig. 5
eine Ausführungsform eines Drallelements des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels und
Fig. 6
ein schematische Darstellung von Drallelement und zugepaartem Führungselement des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beispielhaft beschrieben. Übereinstimmende Bauteile sind dabei mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.

[0015] Bevor anhand der Figuren 2 bis 6 das bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel näher beschrieben wird, soll zum besseren Verständnis der Erfindung zunächst anhand von Fig. 1 ein gattungsgemäßes Brennstoffeinspritzventil bezüglich seiner wesentlichen Bauteile kurz erläutert werden. In den Figuren auftretende Pfeile geben die Strömungsrichtung des Brennstoffes wieder.

[0016] Ein in Fig. 1 dargestelltes Ausführungsbeispiel eines gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils 1 ist in der Form eines Brennstoffeinspritzventils 1 für Brennstoffeinspritzanlagen von gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen ausgeführt. Das Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff in einen nicht dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine.

[0017] Das Brennstoffeinspritzventil 1 besteht aus einem Düsenkörper 2, in welchem eine Ventilnadel 3 angeordnet ist. Die Ventilnadel 3 weist abspritzseitig einen Ventilschließkörper 4 auf, der mit einer auf einem Ventilsitzkörper 5 angeordneten Ventilsitzfläche 6 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Bei dem Brennstoffeinspritzventil 1 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein nach innen öffnendes Brennstoffeinspritzventil 1, welches über eine Abspritzöffnung 7 verfügt. Der Düsenkörper 2 ist durch eine Dichtung 8 gegen einen Außenpol 9 einer Magnetspule 10 abgedichtet. Die Magnetspule 10 ist in einem Spulengehäuse 11 gekapselt und auf einen Spulenträger 12 gewickelt, welcher an einem Innenpol 13 der Magnetspule 10 anliegt. Der Innenpol 13 und der Außenpol 9 sind durch einen Abstand 26 voneinander getrennt und miteinander durch ein nicht ferromagnetisches Verbindungsbauteil 29 verbunden. Die Magnetspule 10 wird über eine elektrische Leitung 19 von einem über einen elektrischen Steckkontakt 17 zuführbaren elektrischen Strom erregt. Der Steckkontakt 17 ist von einer Kunststoffummantelung 18 umgeben, die am Innenpol 13 angespritzt sein kann.

[0018] Die Ventilnadel 3 ist in einer Ventilnadelführung 14 geführt, welche scheibenförmig ausgeführt ist. Zur Hubeinstellung dient eine zugepaarte Einstellscheibe 15. An der anderen Seite der Einstellscheibe 15 befindet sich der Anker 20. Dieser steht über einen ersten Flansch 21 mit der Ventilnadel 3 in Verbindung, welche durch eine Schweißnaht 22 mit dem ersten Flansch 21 verbunden ist. Auf dem ersten Flansch 21 stützt sich eine spiralförmige Rückstellfeder 23 ab, welche in der vorliegenden Bauform des Brennstoffeinspritzventils 1 durch eine Hülse 24 auf Vorspannung gebracht wird.

[0019] In der Ventilnadelführung 14, im Anker 20 und an einem Führungselement 36 verlaufen Brennstoffkanäle 30, 31 und 32. Der Brennstoff wird über einen an der Oberseite des Brennstoffeinspritzventils 1 angeordneten Brennstoffanschluß 16 zugeführt und durch ein Filterelement 25 gefiltert. Das Brennstoffeinspritzventil 1 ist durch einen Gummiring 28 gegen eine nicht weiter dargestellte Brennstoffverteilerleitung und durch eine Dichtung 37 gegen einen nicht weiter dargestellten Zylinderkopf abgedichtet.

[0020] An der abspritzseitigen Seite des Ankers 20 ist ein ringförmiges Dämpfungselement 33, welches aus einem Elastomerwerkstoff besteht, angeordnet. Es liegt auf einem zweiten Flansch 34 auf, welcher über eine Schweißnaht 35 stoffschlüssig mit der Ventilnadel 3 verbunden ist.

[0021] Im Ruhezustand des Brennstoffeinspritzventils 1 wird der Anker 20 von der Rückstellfeder 23 entgegen seiner Hubrichtung so beaufschlagt, daß der Ventilschließkörper 4 an der Ventilsitzfläche 6 in dichtender Anlage gehalten wird. Bei Erregung der Magnetspule 10 baut diese ein Magnetfeld auf, welches den Anker 20 entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 23 in Hubrichtung bewegt, wobei der Hub durch einen in der Ruhestellung zwischen dem Innenpol 12 und dem Anker 20 befindlichen Arbeitsspalt 27 vorgegeben ist. Der Anker 20 nimmt den ersten Flansch 21, welcher mit der Ventilnadel 3 verschweißt ist, ebenfalls in Hubrichtung mit. Der mit der Ventilnadel 3 in Verbindung stehende Ventilschließkörper 4 hebt von der Ventilsitzfläche 6 ab, und der Brennstoff wird durch die Abspritzöffnung 7 in den nicht dargestellten Brennraum abgespritzt.

[0022] Wird der Spulenstrom abgeschaltet, fällt der Anker 20 nach genügendem Abbau des Magnetfeldes durch den Druck der Rückstellfeder 23 vom Innenpol 13 ab, wodurch sich der mit der Ventilnadel 3 in Verbindung stehende erste Flansch 21 entgegen der Hubrichtung bewegt. Die Ventilnadel 3 wird dadurch in die gleiche Richtung bewegt, wodurch der Ventilschließkörper 4 auf der Ventilsitzfläche 6 aufsetzt und das Brennstoffeinspritzventil 1 geschlossen wird.

[0023] Fig. 2 zeigt einen schematischen Schnitt eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels des Brennstoffeinspritzventils 1 im Bereich des Düsenkörpers 3, welches ebenfalls in der Form eines Brennstoffeinspritzventils 1 für Brennstoffeinspritzanlagen von gemischverdichtenden, fremdgezündeten Brennkraftmaschinen ausgeführt ist. Das Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff in einen nicht dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine. Im Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten gattungsgemäßen Brennstoffeinspritzventil 1 weist das hier dargestellte Brennstoffeinspritzventil 1 knapp unterhalb des abspritzfernen Endes des Düsenkörpers 2, seitlich im Düsenkörper 2 eine Öffnung 44 auf. Die Öffnung 44 ist in diesem Ausführungsbeispiel über ein Steuerventil 39 und eine nachgeschaltete Pumpe 38 an einer Zuleitung 40, welche Brennstoff zuleitet, angeschlossen.

[0024] Im Weiteren unterscheidet sich das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel durch einen im Düsenkörper 2 koaxial verlaufenden rohrförmigen Trennkörper 43 und ein zwischen dem Führungselement 36 und dem Ventilsitzkörper 5 angeordnetes scheibenförmiges Drallelement 41. Der rohrförmige Trennkörper 43, durch welchen die Ventilnadel 3 hindurch greift, ist mit seinem abspritzseitigen Ende hermetisch dicht an der abspritzfernen Seite des Führungselements 36 gefügt, beispielsweise stoffschlüssig durch eine Schweißung oder Laserschweißung. Knapp oberhalb der Öffnung 44, zwischen der Öffnung 44 und der Ventilnadelführung 14, vergrößert sich der Durchmesser des Trennkörpers 43 auf den Innendurchmesser des Düsenkörpers 2 und ist dort hermetisch dicht mit dem Innenumfang des Düsenkörpers 2 gefügt, beispielsweise stoffschlüssig. Die Ventilnadel 3 greift mit ihrem abspritzseitig angeordneten Ventilschließkörper 4 durch eine zentriert im Führungselement 36 und koaxial zum Ventilschließkörper 4 angeordnete Führungsöffnung 47.

[0025] Der Brennstoff gelangt druckbehaftet durch die Öffnung 44 in den Düsenkörper 2 und strömt dort durch einen Zuführungskanal 48, welcher zwischen dem Düsenkörper 2 und dem Trennkörper 43 gebildet ist, in Richtung Führungselement 36. Der Brennstoff strömt dann durch den Brennstoffkanal 32 des Führungselements 36 in einen oder mehrere Drallkanäle 46 des Drallelements 41 und gelangt dann in eine Drallkammer 42, welche in diesem Ausführungsbeispiel durch das Führungselement 36, den Ventilschließkörper 4, den Ventilsitzkörper 5 und das scheibenförmige Drallelement 41 begrenzt ist. Bei geschlossenem Dichtsitz strömt die über die Öffnung 44 zugeflossene gesamte Brennstoffmenge über im Bereich der Führungsöffnung 47 angeordnete, in dieser Figur nicht dargestellten Durchlässe 45 wieder ab. Ein vorteilhaftes Beispiel der Durchlässe ist in Fig. 3 wiedergegeben.

[0026] Der durch die Durchlässe 45 geströmte Brennstoff strömt in einen zwischen der Ventilnadel 3 und dem Inneren des Trennkörpers 43 gebildeten Abführungskanal 49 bis hinauf zu den Brennstoffkanälen 31 der oberen Ventilnadelführung 14 und weiter bis zum Brennstoffanschluß 16, wo der Brennstoff dann wieder der Zuleitung 40 zugeleitet wird. Der Brennstoff fließt nach dem Durchlaß 45 entgegen der Strömungsrichtung des zufließenden Brennstoffs, wobei der Trennkörper 43 die beiden Strömungsrichtungen trennt. In anderen Worten strömt der Brennstoff über einen Zuführungspfad, welcher durch die Öffnung 44, den Zuführungskanal 48, den Brennstoffkanal 32 und den Drallkanal 46 gebildet ist, in die Drallkammer 42, um bei geschlossenem Dichtsitz über einen Abführungspfad, welcher durch die Durchlässe 45, den Abführungskanal 49 und den Brennstoffkanal 31 gebildet ist, abzufließen. Dabei wird ein Brennstofffluß durch den abspritzseitigen Bereich des Brennstoffeinspritzventils erreicht, der zum einen in der Drallkammer 42 auch bei geschlossenem Dichtsitz, noch vor dem Öffnen des Dichtsitzes, einen Drall ausbildet und gleichzeitig den abspritzseitigen Bereich kühlt. Durch die Kühlung werden insbesondere Ablagerungen vermieden.

[0027] Grundsätzlich kann über den Abführungspfad der Brennstoff auch der Drallkammer 42 zugeführt werden, wobei dann über den Zuführungspfad der Brennstoff abgeführt wird.

[0028] Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel aus Fig. 2 im Bereich des Ventilschließkörpers 4 in vergrößerter Darstellung.

[0029] Deutlich sichtbar sind in dieser Darstellung der Drallkanal 46, die Drallkammer 42 und die Durchlässe 45. Die Durchlässe 45 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Flächenanschliffe ausgeführt, wobei vier Flächenanschliffe gleichmäßig radial am Umfang des Ventilschließkörpers 4 verteilt sind. Die Flächenanschliffe verringern den Durchmesser des Ventilschließkörpers 4 an den angeordneten Stellen, wobei zumindest ein Teil des Umfangs des Ventilschließkörpers 4 im Durchmesser belassen ist, um die Führung der Ventilnadel 3 im Führungselement 36 zu übernehmen. In anderen Ausführungsbeispielen können die Durchlässe 45 auch beispielsweise im Führungselement 36 in Form von axial verlaufenden Nuten angeordnet sein. Die Durchlässe 45 können so dimensioniert sein, daß sie eine Drosselwirkung im Brennstoffstrom bewirken. Die Drosselwirkung kann auch an anderen Stellen im Brennstoffeinspritzventil 1 erzielt werden, beispielsweise im Brennstoffkanal 31 der oberen Ventilnadelführung 14.

[0030] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform des Führungselements 36 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels von Fig. 3. Deutlich sichtbar sind die scheibenförmige bzw. lochscheibenförmige Form des Führungselements 36 und die am Außenumfang gleichmäßig verteilt eingebrachten rechteckigen Brennstoffkanäle 32. Zentriert im Führungselement 36 angeordnet sitzt die kreisrunde Führungsöffnung 47, welche in anderen Ausführungsbeispielen auch am Innenumfang angebrachte Nuten aufweisen kann, um damit die Durchlässe 45 zu formen.

[0031] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des Drallelements 41 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels von Fig. 3. Sechs Drallkanäle 46 sind gleichmäßig mit einem tangentialen Richtungsanteil im Drallelement 41 angeordnet.

[0032] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung des Drallelements 41 und des zugepaarten Führungselements 36 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels von Fig. 3. Erkennbar wird in dieser Ansicht die Drallkammer 46, welche in radialer Richtungsachse außen durch das Drallelement 41 bzw. die Drallkanäle 46 und innen durch den hier nicht dargestellten Ventilschließkörper 4, welcher durch die Führungsöffnung 47 greift, begrenzt ist.

[0033] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt und z. B. auch für nach außen öffnende Brennstoffeinspritzventile oder für Brennstoffeinspritzventile mit Piezoantrieb verwendbar. Die Merkmale der Ausführungsbeispiele oder Ausführungsformen können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden.


Ansprüche

1. Brennstoffeinspritzventil (1) mit einem Aktor zur Betätigung eines Ventilschließkörpers (4), der mit einer Ventilsitzfläche (6) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, einer Dralleinrichtung (41, 42) zur Erzeugung eines Dralls des Brennstoffs in einer Drallkammer (42) und einer Abspritzöffnung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff bei geschlossenem Dichtsitz, zumindest kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes unmittelbar vor dem Dichtsitz in der Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt wird.
 
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff der Drallkammer (42) über einen Zuführungspfad (44, 48, 32, 46) zugeführt und über einen davon räumlich getrennten Abführungspfad (45, 49, 31) abgeführt wird, so daß sich in der Drallkammer (42) bereits vor dem Öffnen des Dichtsitzes ein Drall bildet.
 
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführungspfad (44, 48, 32, 46) zumindest teilweise aus einem Zuführungskanal (48) besteht, welcher zwischen einem Trennkörper (43) und einem Düsenkörper (2) verläuft und/oder der Abführungspfad (45, 49, 31) zumindest teilweise aus einem Abführungskanal (49) besteht, welcher zwischen dem Trennkörper (43) und der Ventilnadel (3) verläuft.
 
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper (43) rohrförmig ist.
 
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper in einem Düsenkörper (2) verläuft.
 
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkörper (43) abspritzseitig mit einer Seite eines Führungselements (36) verbunden ist und dabei eine Führungsöffnung (47) von einer Seite her hermetisch dicht abschließt.
 
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Führungselement (36) und/oder im Ventilschließkörper (4) Durchlässe (45) angeordnet sind, durch die Brennstoff in den Abführungspfad (45, 49, 31) strömen kann.
 
8. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) in den sich jeweils zugewandten Flächen von Führungselement (36) und Ventilschließkörper angeordnet sind.
 
9. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (36) eine kreisrunde Führungsöffnung (47) aufweist, in die der Ventilschließkörper (4) unter Ausnehmung der Durchlässe (45) paßgenau eingreift, so daß der Ventilschließkörper (4) axial geführt ist und Brennstoff durch die Durchlässe (45) treten kann.
 
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) durch Flächenanschliffe des Ventilschließkörpers (4) geformt sind.
 
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlässe (45) auf die Strömung des Brennstoffs eine Drosselwirkung haben.
 
12. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennstoffeinspritzventil (1) nach innen öffnet.
 
13. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoff durch ein Steuerventil und/oder durch eine Pumpe (38) kurz vor dem Öffnen des Dichtsitzes in der Drallkammer (42) mit einem Drall beaufschlagt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht