[0001] Die Erfindung betrifft einen Verriegelungszylinder mit einem Zylinder und einem Kolben,
der mithilfe eines fluiden Druckmittels parallel zur Längsachse des Zylinders bewegbar
ist, und der mit einem Kolbengewinde versehen ist, das unter Ausbildung eines nicht
selbsthemmenden Gewindes mit einem Spindelgewinde einer Spindel in Eingriff steht,
die um eine parallel zur Längsachse des Zylinders angeordnete Drehachse drehbar ist
und die wenigstens eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung aufweist, in die
wenigstens ein mittels Federkraft einer Feder beaufschlagter Verriegelungskörper eingreifen
kann, der gegen eine Drehung um die Drehachse der Spindel gesichert und relativ zu
dem Zylinder bewegbar gelagert ist und der mithilfe der Federkraft der Feder in eine
Verriegelungsstellung überführbar ist, in welcher er in die Verriegelungsausnehmung
der Spindel eingreift, so dass dann eine Drehung der Spindel um ihre Drehachse blockiert
ist, und wobei der Verriegelungskörper mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels entgegen
der Federkraft der Feder von der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
überführbar ist, in der die Spindel um ihre Drehachse drehbar ist, um eine Bewegung
des Kolbens längs des Zylinders zu ermöglichen.
[0002] Ein derartiger Verriegelungszylinder ist aus der JP 083 034 10 A bekannt geworden.
Dort ist als Verriegelungskörper ein großvolumiger Sperrkolben vorgesehen, durch dessen
zentrale Durchgangsöffnung sich ein Schaft einer Kugelrollspindel erstreckt und der
mit einer Vielzahl von konzentrisch zur Spindel angeordneten und längs der Spindel
aufragenden Zähnen einstückig verbunden ist. In der Verriegelungsstellung stehen die
Zähne des Sperrkolbens in Eingriff mit gegenüberliegenden Zähnen eines Zahnrades,
das drehfest mit der dieses konzentrisch aufnehmenden Spindel verbunden ist. Dadurch
ist eine Art Zahnkupplung ausgebildet. Der Sperrkolben weist an seiner von den Zähnen
wegweisenden Seite einen Hohlabschnitt mit einer Innenverzahnung auf, und die Zahnflanken
der Zähne der Innenverzahnung erstrecken sich parallel zur Drehachse der Spindel.
Die Innenverzahnung steht im Eingriff mit einer passenden Außenverzahnung eines Zahnritzels,
das fest mit einem Abschlussdeckel des Zylinders verbunden ist. Auf diese Weise ist
der Sperrkolben parallel zur Drehachse der Kugelrollspindel verschiebbar, jedoch gegen
eine Drehung um die Spindelachse blockiert gelagert.
[0003] Am Außenumfang des Sperrkolbens ist eine umlaufende Dichtung vorgesehen, die einen
mit Druckmittel beaufschlagbaren Druckmittelraum zum Abschlussdeckel des Zylinders
hin abdichtet.
[0004] Diese Konstruktion einer Verriegelungseinheit ist aufwendig und beansprucht vergleichsweise
viel Platz. Zur Entriegelung bzw. Verriegelung des konstruktionsbedingt großen und
kompakten und deshalb gewichtigen Sperrkolbens werden vergleichsweise große Kräfte
benötigt und/oder es müssen vergleichsweise lange Ent- bzw. Verriegelungszeiten in
Kauf genommen werden, was ebenfalls ein entsprechendes Sicherheitsrisiko bedeutet.
Der Sperrkolben muss an seinem Außenumfang mit einer umlaufenden Dichtung abgedichtet
werden, was beim Verschieben des Sperrkolbens zum Zwecke der Ver- oder Entriegelung
zu entsprechenden Reibungskräften führt, wodurch der Wirkungsgrad dieses Verriegelungszylinders
begrenzt ist.
[0005] Die Kugelrollspindel ist derart an dem Zylinder über ein Kugellager und ein am freien
Ende des Spindelschafts angeordnetes Gleitlager gelagert eingespannt, dass eine Bewegung
der Spindel in Längsrichtung des Zylinders nicht möglich ist, während eine Drehung
der Spindel um ihre Längsachse möglich ist. Hierzu stützt sich das freie Ende des
Spindelschafts gleitend auf einer Innenfläche des Abschlussdeckels des Zylinders ab
und das Kugellager ist mithilfe einer auf ein Außengewinde der Kugelrollspindel aufgeschraubten
Mutter gegen einen quer zum Zylinder verlaufenden Absatz fixiert.
[0006] Diese Konstruktion ist auf Anwendungen begrenzt, bei denen nur vergleichsweise kleine
Lasten angehoben werden können. Bei größeren Lasten kann es jedoch zu einem Verschleiß
bis hin zum Fressen des Gleitlagers kommen. Dabei kann es zur Bildung und Ablösung
von Metallspänen oder -partikeln kommen, welche die Funktion des Verriegelungsaggregates
beeinträchtigen können, bis hin zu einer Blockade des Sperrkolbens. Dies bedeutet
ein unakzeptables Sicherheitsrisiko.
[0007] Die Steuerung der den Sperrkolben aufweisenden Verriegelungseinheit und die Steuerung
der Bewegung des Kolbens erfolgen bei dieser Konstruktion über mechanisch gekoppelte
Wegeventile derart, dass es bei dem Anheben oder bei dem Absenken der Last zu einem
unerwünschten Voreilen des Kolbens kommen kann. Dies bedeutet eine schwer kontrollierbare
Kolbenbewegung. Insbesondere bei erhöhten Drücken bzw. Kolbengeschwindigkeiten kann
es zu einer Kavitation an der Kolbendichtung und der Kolbenstange kommen, was ein
Sicherheitsrisiko bedeutet und was die Lebensdauer entsprechend begrenzt.
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Verriegelungszylinder zu schaffen,
der insbesondere eine höhere Betriebssicherheit ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Lösungsgedanken oder gemäß einem besonders
bevorzugten Ausführungsbeispiel des eingangs genannten Verriegelungszylinders durch
die folgenden Merkmale gelöst:
[0010] Der Verriegelungszylinder umfasst einen Zylinder und einen Kolben, der mithilfe eines
beiden Seiten des Kolbens zuführbaren fluiden Druckmittels parallel zur Längsachse
des Zylinders bewegbar ist und der mit einem Kolbengewinde versehen ist, das unter
Ausbildung eines nicht selbst hemmenden Gewindes mit einem Spindelgewinde einer Spindel
im Eingriff steht, die um eine parallel zur Längsachse des Zylinders angeordnete Drehachse
drehbar ist und die wenigstens eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung aufweist,
in die wenigstens ein mittels Federkraft einer Feder beaufschlagter Verriegelungskörper
eingreifen kann, der gegen eine Drehung um die Drehachse der Spindel gesichert und
parallel zur Drehachse der Spindel axial verschieblich an einem Kopf des Zylinders
gelagert ist, und der mithilfe der Federkraft der Feder in eine Verriegelungsstellung
überführbar ist, in welcher er in die Verriegelungsausnehmung der Spindel unter Ausbildung
einer formschlüssigen und bidirektionalen Verriegelung der Spindel eingreift, so dass
dann eine Drehung der Spindel um ihre Drehachse in entgegengesetzten Drehrichtungen
blockiert ist und wobei der Verriegelungskörper mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels
entgegen der Federkraft der Feder von der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
überführbar ist, in welcher die Spindel um ihre Drehachse drehbar ist, um eine Bewegung
des Kolbens längs des Zylinders zu ermöglichen und wobei mehrere Verriegelungskörper
als separat bewegliche Verriegelungsbolzen gestaltet sind.
[0011] Dadurch dass die Verriegelungskörper als separat bewegliche Verriegelungsbolzen gestaltet
sind, kann ein Verklemmen oder Verkanten bei der Verriegelung vermieden werden. Im
Unterschied zu dem bisher bekannten Stand der Technik sind derartige Verriegelungsbolzen
einfach und kostengünstig herstellbar und beanspruchen nur einen minimalen Einbauund
Schaltraum, so dass der gewonnene Platz vorteilhaft für andere Elemente und/oder Aufgaben
genutzt werden kann oder ein insgesamt kleinerer und leichterer Verriegelungszylinder
bereitgestellt werden kann.
[0012] Bedingt durch die vorgenannten Maßnahmen werden nur vergleichsweise kleine Ver- und
Entriegelungskräfte benötigt. Dadurch kann der Verriegelungszylinder im Bereich der
Verriegelungseinheit insgesamt platzsparender bzw. leichter ausgeführt werden. Auch
lassen sich dadurch deutlich reduzierte Ver- bzw. Entriegelungszeiten erreichen. Schließlich
werden bei dem Einsatz der separat beweglichen Verriegelungsbolzen keine umlaufenden
Dichtungen zwischen diesen und der Zylinderwand benötigt.
[0013] Auf diese Weise kann also ein Verriegelungszylinder bereitgestellt werden, der bei
einfacher und platzsparender Verriegelungskonstruktion eine höhere Betriebssicherheit
ermöglicht und der einen besseren Wirkungsgrad aufweist.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsbolzen
unabhängig voneinander beweglich angeordnet sind, also insbesondere ohne mechanische
Zwangskopplung zwischen den Verriegelungsbolzen. Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante
kann vorgesehen sein, dass nur zwei separate Verriegelungsbolzen verwendet werden.
Dadurch lässt sich die Gefahr von Verkantungen oder Verklemmungen weiter reduzieren.
[0015] Gemäß einer abermals weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die
Verriegelungsbolzen jeweils in einer zu der Seite der Verriegelungsausnehmungen hin
offenen Lagerausnehmung des Kopfes des Zylinders mit geringem Spiel gelagert sind.
[0016] Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn es sich bei den Verriegelungsbolzen um
Zylinderbolzen handelt, die vorzugsweise eine kreiszylindrische Außenkontur aufweisen.
Es kann also besonders vorteilhaft sein, wenn die Verriegelungsbolzen an ihren freien
Verriegelungsenden jeweils eine konische Außenkontur aufweisen und/oder wenn die Zylinderbolzen
jeweils in einer eine zylindrische Innenkontur aufweisenden Lagerausnehmung mit geringem
Spiel gelagert sind.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsbolzen
jeweils eine zu ihrem, der jeweiligen Feder zugeordneten Ende nach außen offene Ausnehmung
aufweisen, in der die jeweils als Druckfeder gestaltete Feder mit einem Federabschnitt
aufgenommen ist und die dort mit einem ihrer Enden jeweils an einer Innenfläche des
jeweiligen Verriegelungsbolzens abgestützt ist, wobei ihr anderes Ende an dem Kopf
des Zylinders abgestützt ist.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsbolzen
jeweils eine umlaufende Dichtfläche aufweisen, die in Entriegelungsrichtung des jeweiligen
Verriegelungsbolzens weist, und die in der Entriegelungsstellung des jeweiligen Verriegelungsbolzens
und unter den dann von dem Arbeitsmittel in der Entriegelungsstellung ausgeübten Druckkräften
an einer umlaufenden Gegendichtfläche des Kopfes des Zylinders abdichtend anliegt.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Dichtfläche
zugleich eine Anschlagfläche zur Begrenzung eines Entriegelungshubes des jeweiligen
Verriegelungsbolzens ausbildet.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Dichtfläche
im Bereich des der Feder zugeordneten Endes des Verriegelungsbolzens angeordnet ist.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Dichtfläche
an einer ringförmigen Stirnkante des Verriegelungsbolzens an dessen der Feder zugeordnetem
Ende angeordnet ist.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsbolzen
querschnittlich geschlossen gestaltet sind, so dass bei an der jeweiligen Gegendichtfläche
dichtend anliegender Dichtfläche des jeweiligen Verriegelungsbolzens eine Leckage
des Arbeitsmittels entlang dem jeweiligen Verriegelungsbolzen verhindert ist.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass
die Verriegelungsbolzen jeweils einen Durchgangskanal aufweisen, der in der Verriegelungsstellung
im Bereich der Verriegelungsausnehmung, vorzugsweise in die Verriegelungsausnehmung
mündet und der andernends mit einem vorzugsweise als Entlastungskanal dienenden Kanal
verbunden ist, so dass das fluide Arbeitsmittel bei einer Bewegung des jeweiligen
Verriegelungsbolzens von seiner Entriegelungsstellung in seine Verriegelungsstellung
aus der jeweiligen Verriegelungsausnehmung in den vorgenannten Kanal strömen kann.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass
der jeweilige Durchgangskanal an seinem der Verriegelungsausnehmung zugeordneten Ende
des jeweiligen Verriegelungsbolzens einen Durchströmquerschnitt aufweist, der sehr
viel kleiner ist als eine Wirkfläche des jeweiligen Verriegelungsbolzens, an der das
fluide Arbeitsmittel angreifen kann, um den jeweiligen Verriegelungsbolzen in seine
Entriegelungsstellung zu überführen.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass
sich der jeweilige Durchgangskanal in dem jeweiligen Verriegelungsbolzen unter Ausbildung
einer Stütz- und Anlagestufe für die jeweils als Druckfeder ausgebildete Feder lateral
erweitert.
[0026] Gemäß einem zweiten Lösungsgedanken oder gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
des eingangs genannten Verriegelungszylinders, wird die Erfindungsaufgabe auch durch
einen Verriegelungszylinder mit den folgenden Merkmalen gelöst:
[0027] Der Verriegelungszylinder umfasst einen Zylinder und einen Kolben, der mithilfe eines
fluiden Druckmittels parallel zur Längsachse des Zylinders bewegbar ist und der mit
einem Kolbengewinde versehen ist, das unter Ausbildung eines nicht selbsthemmenden
Gewindes mit einem Spindelgewinde einer Spindel im Eingriff steht, die um eine parallel
zur Längsachse des Zylinders angeordnete Drehachse drehbar ist und die wenigstens
eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung aufweist, in die wenigstens ein mittels
Federkraft einer Feder beaufschlagter Verriegelungskörper eingreifen kann, der gegen
eine Drehung um die Drehachse der Spindel gesichert und parallel zur Drehachse der
Spindel axial verschieblich an einem Kopf des Zylinders gelagert ist, und der mithilfe
der Federkraft der Feder in eine Verriegelungsstellung überführbar ist, in welcher
er in die Verriegelungsausnehmungen der Spindel eingreift, so dass dann eine Drehung
der Spindel um ihre Drehachse blockiert ist und wobei der Verriegelungskörper mithilfe
eines fluiden Arbeitsmittels entgegen der Federkraft der Feder von der Verriegelungsstellung
in eine Entrieglungsstellung überführbar ist, in welcher die Spindel um ihre Drehachse
drehbar ist, um eine Bewegung des Kolbens längs des Zylinders zu ermöglichen, wobei
die Spindel an wenigstens zwei Axiallagern gelagert ist, von denen ein vorzugsweise
als Wälzlager gestaltetes erstes Axiallager dazu bestimmt ist, in einer ersten Richtung
auf die Spindel wirkende Axialkräfte aufzunehmen, und wobei ein zweites Axiallager
dazu bestimmt ist, in einer zweiten Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung auf
die Spindel wirkende Axialkräfte aufzunehmen, und wobei die Spindel relativ zu dem
Zylinder axial bewegbar gelagert ist und fest mit einem von dem zweiten Axiallager
verschiedenen Stützkörper verbunden ist, der dazu bestimmt ist, in der zweiten Richtung
auf die Spindel wirkende Axialkräfte aufzunehmen, und dass das zweite Axiallager mit
einem in Richtung der Längsachse des Zylinders bewegbaren Wälzlager gestaltet ist,
das durch in der ersten Richtung wirkende Federkräfte einer Feder beaufschlagt ist,
so dass eine federnde Lagerung der Spindel bewirkt ist.
[0028] Durch die vorgenannten Maßnahmen können selbst große Lasten bewegt werden und/oder
große Kolbengeschwindigkeiten realisiert werden, ohne dass es zu einem nennenswerten
Verschleiß im Bereich der Lager kommt, und es ist ein über lange Zeit sicherer Betrieb
derartiger Verriegelungszylinder gewährleistet.
[0029] Auf diese Weise kann also ein Verriegelungszylinder bereitgestellt werden, der bei
raumsparender Bauweise im Bereich der Spindellagerung und im Bereich der Verriegelungseinheit
eine höhere Betriebssicherheit ermöglicht.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass der Stützkörper
an seinem freien Ende eine Stützfläche aufweist, die sich an einer gegenüberliegenden
Stützfläche des Kopfes des Zylinders abstützt, wenn der Stützkörper in der zweiten
Richtung auf die Spindel wirkende Axialkräfte aufnimmt und vorzugsweise auf den Zylinder
überleitet. Eine derart vorteilhafte Abstützung wird insbesondere in einem Überlast-
bzw. Schadensfall auftreten.
[0031] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
der Stützkörper bei einer Beaufschlagung der Spindel mit einer eine bestimmte Grenz-Axialkraft
unterschreitenden und in der zweiten Richtung auf die Spindel wirkenden Betriebs-Axialkraft
von der Stützfläche des Kopfes des Zylinders abgehoben ist, wobei im abgehobenen Zustand
die Spindel an dem zweiten Axiallager federnd gelagert ist.
[0032] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
sich der Stützkörper bei einer Beaufschlagung der Spindel in der zweiten Richtung
mit einer Überlastaxialkraft, die gleich groß oder größer ist als die Grenzaxialkraft
an der Stützfläche des Kopfes des Zylinders abstützt, wodurch die Überlast-Axialkräfte
auf den Zylinder übergeleitet bzw. dort kompensiert werden.
[0033] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
bei einer Beaufschlagung der Spindel mit der Überlast-Axialkraft und ausgehend von
dem abgehobenen Zustand des Stützkörpers, in dem die Spindel mit der Betriebs-Axialkraft
beaufschlagt ist, der Stützkörper, das zweite Axiallager und die Spindel entgegengesetzt
zu den von der Feder auf das zweite Axiallager ausgeübten Federkräften in der zweiten
Richtung axial verschoben werden, bis der Stützkörper an der Stützfläche des Kopfes
des Zylinders anliegt, so dass dann die in der zweiten Richtung auf die Spindel wirkenden
Überlast-Axialkräfte von dem Stützkörper auf den Zylinder übergeleitet bzw. dort kompensiert
werden.
[0034] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
der Stützkörper als Zylinderbolzen gestaltet ist.
[0035] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
der Stützkörper koaxial zur Drehachse der Spindel angeordnet ist.
[0036] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
das zweite Axiallager auf dem Stützkörper aufgenommen ist.
[0037] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
das zweite Axiallager als Nadellager gestaltet ist.
[0038] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
das zweite Axiallager eine gegenüber einer Tragfähigkeit des ersten Axiallagers kleinere
Tragfähigkeit aufweist.
[0039] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
das erste Axiallager ein erstes Ringlager mit einem ersten tragenden Durchmesser ausbildet
und dass das zweite Axiallager ein zweites Ringlager mit einem zweiten tragenden Durchmesser
ausbildet, der kleiner ist als der erste tragende Durchmesser des ersten Ringlagers.
[0040] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
die Feder mit einer Tellerfeder gestaltet ist.
[0041] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
die Feder unter Ausbildung eines Tellerfederpakets mit mehreren Tellerfedern gestaltet
ist.
[0042] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
die Tellerfeder bzw. die Tellerfedern auf dem Stützkörper aufgenommen ist bzw. sind.
[0043] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
der Stützkörper, die Axiallager und die Feder koaxial zu der Drehachse der Spindel
angeordnet sind.
[0044] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
der Verriegelungskörper als Verriegelungsbolzen gestaltet ist.
[0045] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass
mehrere Verriegelungskörper vorgesehen sind und dass der Stützkörper, das zweite Axiallager
und die Feder in einer Projektion in eine senkrecht zur Drehachse der Spindel ausgebildete
Projektionsebene innerhalb eines die Verriegelungskörper zur Drehachse der Spindel
hin nach innen begrenzenden Projektionskreises angeordnet sind, also "zwischen" den
Verriegelungskörpern.
[0046] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass
mehrere Verriegelungskörper vorgesehen sind, die als vorzugsweise lang gestreckte,
insbesondere separat bewegliche Verriegelungsbolzen gestaltet sind.
[0047] Gemäß einem weiteren Lösungsgedanken oder gemäß einem weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel des eingangs genannten Verriegelungszylinders wird die Erfindungsaufgabe
auch durch einen Verriegelungszylinder mit den folgenden Merkmalen gelöst:
[0048] Der Verriegelungszylinder umfasst einen Zylinder und einen Kolben, der mithilfe eines
beiden Seiten des Kolbens in eine erste Arbeitskammer und in eine zweite Arbeitskammer
zuführbaren fluiden Druckmittels parallel zur Längsachse des Zylinders bewegbar ist,
und der mit einem Kolbengewinde versehen ist, das unter Ausbildung eines nicht selbsthemmenden
Gewindes mit einem Spindelgewinde einer Spindel im Eingriff steht, die um eine parallel
zur Längsachse des Zylinders angeordnete Drehachse drehbar ist und die wenigstens
eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung aufweist, in die wenigstens ein mittels
Federkraft einer Feder beaufschlagter Verriegelungskörper eingreifen kann, der gegen
eine Drehung um die Drehachse der Spindel gesichert und fest mit dem Zylinder verbunden,
jedoch relativ zu diesem bewegbar gelagert ist, und der mithilfe der Federkraft der
Feder in eine Verriegelungsstellung überführbar ist, in welcher er in die Verriegelungsausnehmung
der Spindel eingreift, so dass dann eine Drehung der Spindel um ihre Drehachse blockiert
ist, und wobei der Verriegelungskörper mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels entgegen
der Federkraft der Feder von der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
überführbar ist, in welcher die Spindel um ihre Drehachse drehbar ist, um eine Bewegung
des Kolbens längs des Zylinders zu ermöglichen, und wobei Steuerungsmittel zur Steuerung
der Bewegung des Kolbens und des Verriegelungskörpers bzw. der Verriegelungskörper
vorgesehen sind, und wobei wenigstens ein erstes Lasthalte-Senkbrems-Mittel mit der
ersten Arbeitskammer fluidverbunden ist und dass wenigstens ein zweites Lasthalte-Senkbrems-Mittel
mit der zweiten Arbeitskammer fluidverbunden ist, wobei die wenigstens zwei Lasthalte-Senkbrems-Mittel
bewirken, dass bei Beaufschlagung des Kolbens auf seiner ersten Seite mit dem in der
ersten Arbeitskammer befindlichen Druckmittel unter Ausbildung eines Arbeitsdruckes,
der eine Verschiebung des Kolbens in eine erste Richtung bewirkt, gleichzeitig in
der zweiten Arbeitskammer an der zweiten Seite des Kolbens ein durch das in der zweiten
Arbeitskammer befindliche Druckmittel ausgeübter Gegendruck wirkt, der kleiner ist
als der Arbeitsdruck in der ersten Arbeitskammer, so dass ein unkontrolliertes Voreilen
des Kolbens in die erste Richtung vermieden wird, und dass umgekehrt bei Beaufschlagung
des Kolbens auf seiner zweiten Seite mit dem in der zweiten Arbeitskammer befindlichen
Druckmittel unter Ausbildung eines Arbeitsdruckes, der eine Verschiebung des Kolbens
in eine zweite Richtung entgegengesetzt zu der ersten Richtung bewirkt, gleichzeitig
in der ersten Arbeitskammer an der ersten Seite des Kolbens ein durch das in der ersten
Arbeitskammer befindliche Druckmedium ausgeübter Gegendruck wirkt, der kleiner ist
als der Arbeitsdruck in der zweiten Arbeitskammer, so dass ein unkontrolliertes Voreilen
des Kolbens in die zweite Richtung vermieden wird, und wobei die Lasthalte-Senkbrems-Mittel
bei einer gewollten Druckentlastung zum Zwecke des Haltens des Kolbens in einer gewünschten
Hubstellung einen Rückfluss des Druckmittels aus beiden Arbeitskammern sperren, so
dass der Kolben durch das in den Arbeitskammern befindliche Druckmittel in der gewünschten
Hubstellung gehalten ist.
[0049] Dadurch lässt sich der Kolben bei seiner Bewegung längs des Zylinders zwischen den
in den Arbeitskammern wirkenden Drücken quasi "einspannen", so dass ein unkontrolliertes
Voreilen oder unkontrollierte Bewegungen des Kolbens mit Sicherheit vermieden werden
können. Ferner können dadurch sowohl hohe bis höchste Kolbengeschwindigkeiten gefahren
werden, ohne dass es zu Kavitationseffekten im Bereich der Kolbendichtung und/oder
der Kolbenstange kommt, als auch kleine bis kleinste Kolbengeschwindigkeiten, d. h.
es kann vorteilhaft im "Schleichgang" gefahren werden.
[0050] Auf diese Weise kann also ein Verriegelungszylinder bereitgestellt werden, der bei
erweiterten Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten sowie längerer Lebensdauer eine höhere
Betriebssicherheit ermöglicht.
[0051] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der von den
Lasthalte-Senkbrems-Mitteln gesteuerte Gegendruck abhängig von dem jeweiligen, eine
Bewegung des Kolbens längs des Zylinders bewirkenden Arbeitsdruck gesteuert ist.
[0052] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der von den
Lasthalte-Senkbrems-Mitteln gesteuerte Gegendruck abhängig von dem jeweiligen, eine
Bewegung des Kolbens längs des Zylinders bewirkenden Arbeitsdruck gesteuert ist, so
dass mit zunehmendem Arbeitsdruck der gleichzeitig wirkende Gegendruck abnimmt.
[0053] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Gegendruck
umgekehrt proportional zu dem Arbeitsdruck gesteuert ist.
[0054] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Lasthalte-Senkbrems-Mittel
jeweils einen ersten Einlass für das Druckmittel, einen Auslass für das Druckmittel
und einen Steueranschluss für das Druckmittel aufweisen, wobei der Einlass des ersten
Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit der ersten Arbeitskammer fluidverbunden ist und der
Einlass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit der zweiten Arbeitskammer fluidverbunden
ist, und wobei der Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit dem Steueranschluss
des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels fluidverbunden ist und der Auslass des zweiten
Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit dem Steueranschluss des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
fluidverbunden ist, und wobei mit dem Einlass und dem Auslass des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Mittels
jeweils ein Rückströmsperrmittel fluidverbunden ist, das jeweils eine Strömung des
Druckmittels von dem Auslass zu dem Einlass des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Mittels
zulässt, das aber einer entgegengesetzten Richtung jeweils sperrt, und dass wahlweise
der Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels und damit der Steueranschluss des
zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels oder der Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
und damit der Steueranschluss des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit Druckmittel
beaufschlagbar sind, um eine Bewegung des Kolbens in die erste Richtung oder in die
zweite Richtung aufgrund des jeweiligen Arbeitsdruckes und unter gleichzeitiger Ausbildung
des jeweiligen Gegendruckes, der über das zweite Lasthalte-Senkbrems-Mittel bzw. über
das erste Lasthalte-Senkbrems-Mittel abhängig von dem an dem jeweiligen Steueranschluss
wirkenden Druck, zu bewirken.
[0055] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass wahlweise
der Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels oder der Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
in Fluidverbindung mit dem Verriegelungskörper bzw. den Verriegelungskörpern bringbar
ist, so dass bei einer Beaufschlagung des Auslasses des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
oder des Auslasses des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit Druckmittel, dieses
dem Verriegelungskörper bzw. den Verriegelungskörpern zugeführt wird, um diesen bzw.
diese in seine bzw. ihre Entriegelungsstellung zu überführen.
[0056] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass zwischen dem
Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels und dem Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
wenigstens ein Rückströmsperrmittel angeordnet ist, das bei einer Beaufschlagung des
Auslasses des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit Druckmittel eine Druckmittelströmung
zum Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels hin verhindert und das umgekehrt
bei einer Beaufschlagung des Auslasses des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels mit
Druckmittel eine Druckmittelströmung zum Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
hin verhindert, und das in beiden Fällen eine Zufuhr des Druckmittels zu dem Verriegelungskörper
bzw. den Verriegelungskörpern zulässt, so dass dieser bzw. diese in seine bzw. ihre
Entriegelungsstellung überführt wird bzw. werden.
[0057] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Rückströmsperrmittel
einen ersten Einlass für das Druckmittel, einen zweiten Einlass für das Druckmittel
und einen Auslass für das Druckmittel aufweist, wobei der erste Einlass des Rückströmsperrmittels
mit dem Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels fluidverbunden ist, und wobei
der zweite Einlass des Rückströmsperrmittels mit dem Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
fluidverbunden ist, und wobei der erste Einlass des Rückströmsperrmittels und der
zweite Einlass des Rückströmsperrmittels über einen Fluidkanal miteinander verbunden
sind, in den ein mit dem Auslass des Rückströmsperrmittels verbundener Fluidkanal
an einer Mündungsstelle einmündet, so dass von der Mündungsstelle ein erster Kanalteil
des Fluidkanals und ein zweiter Kanalteil des Fluidkanals abzweigt, und wobei ein
Sperrglied zum Absperren des ersten Kanalteils oder des zweiten Kanalteils vorgesehen
ist, und wobei im abgesperrten Zustand des zweiten Kanalteils der erste Einlass des
Rückströmsperrmittels, der erste Kanalteil und der Auslass des Rückströmsperrmittels
fluidverbunden sind, so dass eine Druckmittelströmung sowohl von dem ersten Einlass
des Rückströmsperrmittels zu dem Auslass des Rückströmsperrmittels als auch vom Auslass
des Rückströmsperrmittels zu dem ersten Einlass des Rückströmsperrmittels zugelassen
ist, und wobei umgekehrt im abgesperrten Zustand des ersten Kanalteils der zweite
Einlass des Rückströmsperrmittels, der zweite Kanalteil und der Auslass des Rückströmsperrmittels
fluidverbunden sind, so dass eine Druckmittelströmung sowohl von dem zweiten Einlass
des Rückströmsperrmittels zu dem Auslass des Rückströmsperrmittels als auch von dem
Auslass des Rückströmsperrmittels zu dem zweiten Einlass des Rückströmsperrmittels
zugelassen ist.
[0058] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Rückströmsperrmittel
einen ersten Einlass für das Druckmittel, einen zweiten Einlass für das Druckmittel
und einen Auslass für das Druckmittel aufweist, wobei der erste Einlass des Rückströmsperrmittels
mit dem Auslass des ersten Lasthalte-Senkbrems-Mittels fluidverbunden ist, und wobei
der zweite Einlass des Rückströmsperrmittels mit dem Auslass des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Mittels
fluidverbunden ist, und wobei der erste Einlass des Rückströmsperrmittels und der
zweite Einlass des Rückströmsperrmittels über einen Fluidkanal miteinander verbunden
sind, in den ein mit dem Auslass des Rückströmsperrmittels verbundener Fluidkanal
an einer Mündungsstelle einmündet, so dass von der Mündungsstelle ein erster Kanalteil
des Fluidkanals und ein zweiter Kanalteil des Fluidkanals abzweigt, und wobei ein
erstes Sperrglied zum Absperren des ersten Kanalteils und ein zweites Sperrglied zum
Absperren des zweiten Kanalteils vorgesehen ist, die den ersten Kanalteil und den
zweiten Kanalteil hinsichtlich einer Druckmittelströmung vom Auslass des Rückströmsperrmittels
zum ersten Einlass des Rückströmsperrmittels und zum zweiten Einlass des Rückströmsperrmittels
absperren und die eine Druckmittelströmung vom ersten Einlass des Rückströmsperrmittels
zum Auslass des Rückströmsperrmittels und vom zweiten Einlass des Rückströmsperrmittels
zum Auslass des Rückströmsperrmittels zulassen.
[0059] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Arbeitsmittel
oder das Druckmittel dem Verriegelungskörper bzw. den Verriegelungskörpern zugeführt
wird, um diesen bzw. diese in seine bzw. ihre Entriegelungsstellung zu überführen
und dass gleichzeitig das Druckmittel wahlweise der ersten Arbeitskammer oder der
zweiten Arbeitskammer zugeführt wird, um eine Bewegung des Kolbens in die erste Richtung
oder in die zweite Richtung zu bewirken.
[0060] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Arbeitsmittel
oder das Druckmittel zuerst dem Verriegelungskörper bzw. den Verriegelungskörpern
zugeführt wird, um diesen bzw. diese in seine bzw. ihre Entriegelungsstellung zu überführen
und dass dann das Druckmittel wahlweise der ersten Arbeitskammer oder der zweiten
Arbeitskammer zugeführt wird, um eine Bewegung des Kolbens in die erste Richtung oder
in die zweite Richtung zu bewirken.
[0061] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das jeweilige
Rückströmsperrmittel ein Sperrglied zum Verhindern einer Druckmittelströmung von dem
Einlass zu dem Auslass des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Mittels aufweist, das durch
Federkräfte einer Feder beaufschlagt ist, so dass ein Öffnen des Rückströmsperrmittels
und folglich eine Druckmittelströmung von dem Auslass zu dem Einlass des jeweiligen
Lasthalte-Senkbrems-Mittels erst ab Überschreiten eines Grenzdruckes des Druckmittels
ermöglicht ist, dessen Wert von einer Federkennlinie der jeweiligen Feder abhängt.
[0062] Es versteht sich, dass die vorstehenden Maßnahmen im Rahmen der Ausführbarkeit bei
einem Verriegelungszylinder der eingangs genannten Art auch beliebig kombiniert werden
können, um einen Verriegelungszylinder mit dementsprechend kombinierten Vorteilen
bereitstellen zu können.
[0063] Weitere Gesichtspunkte, Merkmale und Vorteile der Erfindung können dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnommen werden, in dem zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben sind:
[0064] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längs-Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verriegelungszylinder;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt des Querschnitts gemäß Figur 1 im Bereich des dort rechts
dargestellten Verriegelungsbolzens;
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt des Verriegelungszylinders längs der Schnittlinie 3-3 in Figur
1 zur Verdeutlichung der Zahl und Anordnung der Verriegelungsausnehmungen;
- Fig. 4
- einen vergrößerten Längs-Querschnitt im Bereich eines alternativen Ausführungsbeispiels
eines Verriegelungsbolzens;
- Fig. 5
- einen hydraulischen Schaltplan gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung;
- Fig. 6
- einen hydraulischen Schaltplan gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung.
[0065] Der in Figur 1 gezeigte Verriegelungszylinder 20 umfasst einen Zylinder 21 und einen
darin längs verschieblich gelagerten Kolben 22. Der Kolben 22 ist gegenüber der Zylinderinnenwand
durch eine Ringdichtung 68 abgedichtet und ist auf seinen in Richtung der Längsachse
29 des Zylinders 21 voneinander weg weisenden Seiten 44, 46 durch ein fluides Druckmittel,
vorzugsweise Öl, beaufschlagbar, um eine druckmittelunterstützte Bewegung des Kolbens
22 in einer auch als zweite Richtung oder Entriegelungsrichtung bezeichneten Einfahrrichtung
27 oder in einer auch als erste Richtung bezeichneten Ausfahrrichtung 28 zu ermöglichen.
[0066] Der Kolben 22 ist fest mit einer Kolbenstange 23 verbunden, die sich ausgehend von
seiner Stirnseite 44 koaxial zur Zylinderlängsachse 29 erstreckt. Der Zylinder 20
ist an seiner dem freien Ende 67 der Spindel 35 zugeordneten Seite durch einen die
Kolbenstange 23 aufnehmenden Deckel 30 abgeschlossen. Auf seiner anderen Seite ist
der Zylinder 21 fest mit einem stufenförmigen Ansatz 66 verbunden. Dieser ist wiederum
durch einen den Zylinderboden 53 bildenden Deckel bzw. Kopf 31 abgeschlossen.
[0067] Der Kolben 22 bildet einen Ansatz 32, der drehfest mit der Kolbenstange 23 verbunden
ist. Der Kolben 22 ist als ein rohrförmiger Hohlkörper gestaltet und weist ein auch
als Kolbengewinde bezeichnetes Innengewinde 34 auf. Dieses steht im Eingriff mit einem
auch als Spindelgewinde bezeichneten Außengewinde 36 einer Spindel 35, auf welcher
der Kolben 22 geführt ist. Das Innengewinde 34 des Kolbens 22 und das Außengewinde
36 der Spindel 35 sind vorzugsweise als achtgängige Trapez-Steilgewinde gestaltet,
die zusammen ein nicht selbsthemmendes Gewinde 37 ausbilden.
[0068] Zur Befestigung des Verriegelungzylinders 20 weist die Kolbenstange 23 an ihrem freien
Ende ein hier mit einer Öse gestaltetes Befestigungselement 25 auf, und ein entsprechend
gestaltetes Befestigungselement 26 ist gegenüberliegend an dem Kopf 31 des Zylinders
21 befestigt.
[0069] Das Druckmittel ist über die Kanäle 48 und 49 auf beiden Seiten 44 und 46 des Kolbens
22 in eine erste Arbeitskammer 45 und in eine zweite Arbeitskammer 33 zuführbar, um
eine Bewegung des Kolbens 22 längs des Zylinders 21 in Einfahrrichtung 27 oder in
Ausfahrrichtung 28 erreichen zu können. Dabei ist die erste Arbeitskammer 45 gegenüber
der zweiten Arbeitskammer 33 über die Ringdichtung 68 des Kolbens 22 abgedichtet.
[0070] Im Bereich des von dem freien Ende 67 der Spindel 35 weg weisenden Endes 77 der Spindel
35 ist diese drehfest mit einem flanschförmigen Ansatz 65 verbunden. Dieser weist
im Bereich seines zylinderbodenseitigen Endes einen sich quer bzw. rechtwinklig zu
der Drehachse 43 der Spindel 35 erstreckenden, hier ringförmigen Wandteil 79 auf.
Dieser ist auf der zum freien Ende 67 der Spindel 35 hinweisenden Seite durch ein
erstes Axiallager 120, hier in Form eines ersten Ringlagers 127, das hier als Nadellager
138 ausgebildet ist, an einer Stütz- und Anlagestufe des Zylinderansatzes 66 gelagert.
Dieses als Wälzlager 137 gestaltete Ringlager 127 dient dazu, die in der Ausfahrrichtung
28 auf die Spindel 35 wirkenden Axialkräfte aufzunehmen. Um auch die in der Einfahrrichtung
27 entgegengesetzt zu der Ausfahrrichtung 28 auf die Spindel 35 wirkenden Axialkräfte
aufnehmen zu können, sind zwei Maßnahmen getroffen:
[0071] Zur Aufnahme der während eines normalen Betriebs des Verriegelungszylinders 20 in
der ersten Richtung 28 auf die Spindel 35 wirkenden Betriebs-Axialkräfte, ist ein
zweites Axiallager 121 in Form eines zweiten Ringlagers 130 vorgesehen, das an dem
kopfseitigen Ende 77 der Spindel 35 angeordnet ist. Dieses Axiallager 121 ist ebenfalls
als ein Wälzlager 122 in Form eines Nadellagers 123 gestaltet. Es ist auf einem koaxial
zur Drehachse 43 der Spindel 35 fest mit der Spindel 35 verbundenen Stützkörper 124
in Form eines Zylinderbolzens 125 aufgenommen, der sich in Richtung des Zylinderbodens
bzw. Kopfes 31 des Zylinders 21 erstreckt und der koaxial zur Drehachse 43 Spindel
35 angeordnet ist.
[0072] An das Nadellager 123 schließt sich in Einfahrrichtung 27 ein Tellerfederpaket 135
an, das aus mehreren Tellerfedern 134, 136 besteht. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind fünf Tellerfedern 134 und fünf Tellerfedern 136 vorgesehen. Dabei sind die Tellerfedern
134 und die Tellerfedern 136 jeweils abwechselnd nacheinander vorzugsweise derart
angeordnet, dass jeweils der Federweg jeder Tellerfeder 134, 136 für eine federnde
Lagerung der Spindel 35 zur Verfügung steht. Die Tellerfedern 134, 136 sind hinsichtlich
ihrer Federkennlinien und Anordnung derart gewählt, dass im regulären Fahrbetrieb,
wenn der Kolben 22 in Einfahrrichtung 27 bewegt wird, die dabei über das nicht selbsthemmende
Gewinde 37 und die Spindel 35 übertragenen dynamischen resultierenden Kräfte aufgefangen,
d. h. kompensiert werden, so dass der Stützkörper 124 stets von dem Kopf 31 des Zylinderbodens
des Zylinders 21 abgehoben ist.
[0073] Wenn jedoch der Kolben 22 in entgegengesetzter Richtung, d. h. in Ausfahrrichtung
28 ausgefahren wird, wirkt dabei auf die Spindel 35 eine resultierende Axialkraft
in der Ausfahrrichtung 28, so dass auch bei dieser Kolbenbewegung der Stützkörper
124 stets von dem Kopf 31 abgehoben ist.
[0074] Nichts anderes gilt im Falle eines Haltens des Kolbens 22 in einer gewünschten Hubstellung.
Denn dann wird, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, der Kolben 22 von Druckmittel,
das sich in den beiden Arbeitskammern 33 und 45 sowie mit diesen fluidverbundenen
Kanälen 49 und 48 befindet, "eingespannt" gehalten, so dass selbst unter zulässigen
hohen statischen Lasten, die von dem Verriegelungszylinder 20 gehalten bzw. bewegt
werden sollen, der Stützkörper 124 stets vom Kopf 31 des Zylinders 21 abgehoben ist.
In diesem Fall wird also die mithilfe des Verriegelungszylinders 20 zu haltende statische
Last und die diesbezüglich auf die Spindel 35 übertragenen Axialkräfte im Wesentlichen
über den Kolben 22 und das diesen beaufschlagende Druckmittel und über die benachbarten
Zylinderwandungen aufgenommen.
[0075] Wenn jedoch ein Schadenfall auftritt, also z. B. eine Leckage im Bereich oder ein
Bruch einer Druckmittelleitung auftritt, können in der Einfahrrichtung 27 wirkende
Überlast-Axialkräfte auftreten, die von dem kleinen Nadellager 123 nicht mehr ohne
Zerstörung aufgenommen werden können. Denn dieses zweite Nadellager 123 weist eine
gegenüber der Tragfähigkeit bzw. dem tragenden Durchmesser des ersten Nadellagers
138 kleinere Tragfähigkeit bzw. kleineren tragenden Durchmesser auf, um den Anforderungen
an eine möglichst platzsparende Konstruktion des Verriegelungszylinders 20 im Verriegelungs-
und Lagerbereich zu genügen. Dem tragen die verwendeten Tellerfedern 134 und 136 Rechnung,
so dass bei Einwirkung der Überlast-Axialkräfte eine Verschiebung der Spindel 35 in
Einfahrrichtung 27 unter gleichzeitigem Zusammendrücken der Tellerfedern 134, 136
auftritt, bis der Stützkörper 124 mit der an seinem freien Ende vorhandenen Stützfläche
129 auf der gegenüberliegenden Stützfläche 131 des Kopfes 31 des Zylinders anliegt.
Der Stützkörper 124 stützt sich also dann dort ab, so dass die wirkenden Überlast-Axialkräfte
dann von der Spindel 35 über den Stützkörper 124 auf den Kopf 131 des Zylinders 21
übergeleitet werden, ohne dass das Nadellager 123 beschädigt würde.
[0076] Durch die Anordnung und die gewählten Federkennlinien der Tellerfedern 134, 136 ist
also eine bestimmte Kraft vorgegeben, die einer bestimmten Grenz-Axialkraft entspricht,
bei deren Unterschreiten der Stützkörper 124 abgehoben ist und bei deren Erreichen
bzw. Überschreiten eine Verschiebung der Spindel 35 zusammen mit dem Stützkörper 124
in Einfahrrichtung 27 auftritt, bis der Stützkörper 124 an dem Kopf 31 des Zylinders
21 anliegt.
[0077] Der flanschförmige Ansatz 65 ist an dem sich quer zur Drehachse 43 der Spindel 35
erstreckenden Wandteil 79 mit hier insgesamt acht Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis
38.8 versehen, welche zum Zylinderboden 53 hin nach außen offen sind. Die Verriegelungsausnehmungen
38.1 bis 38.8 sind in jeweils gleichen Winkelabständen zueinander auf einem gedachten
Umfangskreis derart angeordnet, dass jeweils zwei Verriegelungsausnehmungen diametral
zueinander angeordnet sind und folglich auf einer die Drehachse 43 der Spindel 35
enthaltenden Geraden angeordnet sind. Jede Verriegelungsausnehmung 38 ist mit sich
konisch nach innen verjüngenden Wandteilen 70 gestaltet und dient zur Aufnahme von
sich nach außen konisch verjüngenden Wandteilen 72 von Verriegelungsbolzen 40, 140.
Dabei ist das die konisch verjüngenden Wandteile 72 aufweisende freie Ende 57 der
jeweiligen Verriegelungsbolzen 40, 150 vorzugsweise derart auf die Verriegelungsausnehmungen
38 im Bereich ihrer sich konisch verjüngenden Wandteile 70 abgestimmt gestaltet, dass
ein Durchströmspalt 71 für das Druckmittel ausgebildet ist. Dieser Durchströmspalt
71 steht in Fluidverbindung mit einem Spalt 91, der im Bereich der radialen Ränder
sowohl des flanschförmigen Ansatzes 65 als auch des diesem gegenüber liegenden Teils
des Kopfes 31 des Zylinders 21 angeordnet ist. Dieser Spalt 91 steht in Fluidverbindung
mit einem Schaltkanal 47, der wiederum in Fluidverbindung mit Kanälen 48 und 49 bringbar
ist, über die der Kolben 22 auf seinen jeweiligen Seiten 44 und 46 mit Druckmittel
beaufschlagbar ist.
[0078] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verriegelungsbolzens 40 ist in den Figuren 1
und 2 dargestellt und ein zweites Ausführungsbeispiel eines Verriegelungsbolzens 140
ist in Figur 4 veranschaulicht. Der Verriegelungsbolzen 40 ist im Unterschied zu dem
Verriegelungsbolzen 140 im Bereich seines freien Endes 57 querschnittlich geschlossen
gestaltet, während der Verriegelungsbolzen 140 als Lochdüse 90 mit einem zu seinem
freien Ende 57 hin offenen und konzentrisch zu seiner Längsachse 74 gestalteten Durchgangskanal
54 versehen ist. Bis auf diesen Durchgangskanal 54 sind jedoch die Verriegelungsbolzen
40 und 140 identisch gestaltet, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente betreffen.
[0079] Jeder Verriegelungsbolzen 40, 140 ist als ein vorzugsweise langgestreckter Zylinderbolzen
125 rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse 74 gestaltet. Jeder Verriegelungsbolzen
40, 140 weist eine kreiszylindrische Außenkontur 50 und eine kreiszylindrische Innenkontur
auf, ist also als ein Rotations-Hohlkörper gestaltet. Jeder Verriegelungsbolzen 40,
140 weist außerdem eine kreiszylindrische Ausnehmung 92 auf, die mit parallel zu der
Längsachse 74 des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40, 140 begrenzenden Wandteilen
gestaltet ist und die zu dem dem Kopf 31 des Zylinders 21 gegenüber liegenden Ende
56 nach außen offen ist. Diese Ausnehmung 92 dient zur Aufnahme und seitlichen Abstützung
einer als Druckfeder gestalteten Feder 39. Diese ist im montierten Zustand mit einem
Federabschnitt 93 in der Ausnehmung 92 aufgenommen. Dabei stützt sich die Feder 39
mit einem ihrer Enden 95 an einer Innenfläche 94 einer sich radial nach innen erstreckenden
Stütz- und Anlagestufe 60 des Verriegelungsbolzens 40, 140 ab. Das andere Ende 96
der Feder 39 stützt sich an einer Innenfläche einer entsprechenden Stütz- und Anlagestufe
76 des Kopfes 31 des Zylinders 21 ab.
[0080] In einem axialen Abstand von der Innenfläche der Stütz- und Anlagestufe 76 und in
Ausfahrrichtung 28 versetzt, ist eine sich radial nach außen erstreckende Anschlag-
und Gegendichtfläche 98 für den Verriegelungsbolzen 40, 140 vorgesehen, die senkrecht
zu den die Lagerausnehmung 75 begrenzenden Wandteilen angeordnet ist. Jeder Verriegelungsbolzen
40, 140 weist an seinem kopf- bzw. federseitigen Ende 59 eine Ring-Stirnkante 99 auf,
die mit einer umlaufenden Ring-Dichtfläche 97 gestaltet ist und die in Entriegelungsrichtung
27 des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40, 140 weist. Diese Ring-Dichtfläche 97 liegt
abdichtend an der ebenfalls umlaufenden Anschlag- und Gegendichtfläche 98 des Kopfes
31 des Zylinders 21 an, wenn der jeweilige Verriegelungsbolzen 40, 140 nach einer
Beaufschlagung mit den durch das Druckmittel in Entriegelungsrichtung 27 ausgeübten
Druckkräften in seine Entriegelungsstellung überführt worden ist. Unter den dann wirksamen
Druckkräften wird dort eine Abdichtung erreicht, so dass keine Leckage von Druckmittel
entlang den Außenflächen des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40, 140 auftritt. Außerdem
begrenzt die Anschlag- und Abdichtgegenfläche 96 vorteilhaft den jeweiligen Entriegelungshub
der Verriegelungsbolzen 40, 140.
[0081] Jeder Verriegelungsbolzen 40, 140 ist mit geringem Spiel in der eine zylindrische
Innenkontur 98 aufweisenden Bohrung bzw. Lagerausnehmung 75 parallel zur Drehachse
43 der Spindel 35 verschieblich gelagert, kann also ausgehend von der in den Figuren
1, 2 und 4 gezeigten Verriegelungsstellung 41 in Ausfahr- bzw. Entriegelungsrichtung
28 mithilfe des Druckmittels entgegen den Federkräften der Feder 39 in seine Entriegelungsstellung
verschoben werden, bzw. kann umgekehrt nach Druckentlastung im Bereich seines freien
Verriegelungsendes 57 von seiner Entriegelungsstellung automatisch, d. h. durch die
von der jeweiligen Feder 39 auf den jeweiligen Verriegelungsbolzen 40, 140 ausgeübten
Rückstell-Federkräften, wieder in seine Verriegelungsstellung 41 überführt werden.
Die Lagerausnehmung 75 weist also einen Innendurchmesser auf, der geringfügig größer
ist als der Außendurchmesser des Verriegelungsbolzens 40, 140.
[0082] Im Unterschied zu den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Verriegelungsbolzen 40 ist
der in Figur 4 veranschaulichte Verriegelungsbolzen 140 als eine Lochdüse 90 gestaltet
und weist an seinem freien Ende 57, das in der in Figur 4 gezeigten Verriegelungsstellung
41 in die Verriegelungsausnehmung 38 ragt, einen zentralen Durchgangskanal 54 auf.
Dieser Durchgangskanal 54 ist koaxial zu der Längsachse 74 des Verriegelungsbolzens
140 angeordnet. Der Durchgangskanal 54 weist einen vergleichsweise geringen Durchströmquerschnitt
auf und geht in Richtung zu seinem anderen Ende 59 in einen ebenfalls mit zylindrischen
Wandteilen gestalteten Kanalteil 78 über, der einen größeren Durchströmquerschnitt
aufweist. Der Kanalteil 78 geht wiederum unter Ausbildung der Stütz- und Anlagefläche
60 in eine Ausnehmung 92 des größeren Kanaldurchmesser 61 über, der geringfügig größer
ist als der Außendurchmesser 62 der in der genannten Ausnehmung 92 aufgenommenen Feder
39. Dabei liegt die Druckfeder einerends an der Stütz- und Anlagestufe 60 des Verriegelungsbolzens
140 an und stützt sich andernends an der Stütz- und Anlagestufe 76 des Deckels bzw.
Kopfes 31 des Zylinders 21 ab.
[0083] Der Verriegelungsbolzen 140 weist an seinem freien Ende 57 eine senkrecht zu seiner
Längsachse 74 angeordnete Wirkfläche 58 auf, an der das fluide Druckmittel angreifen
kann, um den Verriegelungsbolzen 140 ausgehend von der in Figur 4 gezeigten Verriegelungsstellung
41 in eine Entriegelungsstellung zu überführen, in welche er außer Eingriff mit den
Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.8 steht, also eine Drehung der Spindel 35 in
eine Drehrichtung 51 oder eine entgegengesetzte Drehrichtung 52 nicht mehr blockiert.
Die Wirkfläche 58 ist sehr viel größer der Durchströmquerschnitt des Durchgangskanals
54 im Bereich des freien Endes 57 des Verriegelungsbolzens 40, 140. Dadurch ist eine
sichere Entriegelung der Verriegelungsbolzen 40, 140 ermöglicht. Außerdem kann dadurch
bei einer Druckentlastung in den Verriegelungsausnehmungen 38, sei es gewollt, zum
Zwecke einer Festsetzung des Kolbens 22 mit seiner Kolbenstange 23 in einer bestimmten
Hubstellung, oder sei es ungewollt, beispielsweise bei einer Leckage oder bei einem
Totalausfall des hydraulischen Systems, der Verriegelungsbolzen 40, 140 bedingt durch
die von der Feder 39 ausgeübten Kräfte in seine Verriegelungsstellung 41 bewegt werden.
Dabei kann im Falle der Verriegelungsbolzen 140 das sich in der zugeordneten Verriegelungsausnehmung
38 befindliche Druckmittel durch den Durchgangskanal 54 des Verriegelungsbolzens 140
hindurch bis in den als Entlastungskanal dienenden Kanal 55 strömen. Im Unterschied
dazu wird bei Verwendung der Verriegelungsbolzen 40 bei deren Bewegung von ihrer Entriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung 41 das sich in den zugeordneten Verriegelungsausnehmungen
38 befindliche Öl über den Schaltkanal 47 und über das Rückströmsperrmittel 160 entweder
in den Vorlaufkanal 86 oder in den Rücklaufkanal 87 verdrängt, je nachdem, in welcher
Stellung sich das Sperrglied 171 des als Wechselventil gestalteten Rückströmsperrmittels
160 befindet.
[0084] In den Figuren 5 und 6 sind hydraulische Schaltpläne veranschaulicht, bei denen besonders
vorteilhafte Steuerungsmittel und -wege eingesetzt werden. Die Schaltung gemäß dem
in Figur 5 gezeigten Schaltplan kann vorteilhaft zur Betätigung und dem Betrieb eines
mit Verriegelungsbolzen 40 ausgestatteten Verriegelungszylinders 20 verwendet werden.
Es versteht sich jedoch, dass die aus dem Schaltplan gemäß Figur 5 hervorgehenden
Schalt- bzw. Steuerungselemente auch vorteilhaft in Verbindung mit den in Figur 4
gezeigten Verriegelungsbolzen 140 verwendet werden können.
[0085] Eine besonders vorteilhafte Steuerung des Verriegelungszylinders 20 ist mit der Schaltung
gemäß Figur 5 erreichbar, weil diese Schaltung und die dort verwendeten Steuerungsmittel
es ermöglichen, dass das Druckmittel zuerst den Verriegelungskörpern 42 zugeführt
wird, um diese in ihre Entriegelungsstellung zu überführen und dass dann das Druckmittel
wahlweise der ersten Arbeitskammer 33 oder der zweiten Arbeitskammer 45 zugeführt
wird, um eine Bewegung des Kolbens 22 in die erste Richtung 28 oder in die zweite
Richtung 27 zu bewirken. Dadurch kann der Verschleiß im Bereich der Verriegelungsbolzen
40 und im Bereich der Verriegelungsausnehmungen 38 minimiert werden und es kann nicht
zu einem Verklemmen der Verriegelungsbolzen 40, insbesondere bei geringen Schaltdrücken
kommen.
[0086] Im Unterschied dazu ist bei der Schaltung gemäß Figur 6 vorgesehen, dass das Arbeitmittel
oder das Druckmittel den Verriegelungskörpern 142 zugeführt wird, um diese in ihre
Entriegelungsstellung zu überführen und dass gleichzeitig das Druckmittel wahlweise
der ersten Arbeitskammer 33 oder der zweiten Arbeitskammer 45 zugeführt wird, um eine
Bewegung des Kolbens 22 in die erste Richtung 28 oder in die zweite Richtung 27 zu
bewirken.
[0087] Bestimmte erfindungswesentliche Schalt- bzw. Steuerelemente, die in Verbindung mit
beiden Schaltungsvarianten vorteilhaft einsetzbar sind, werden nachfolgend näher beschrieben:
[0088] Es sind jeweils zwei als Lasthalte-Senkbrems-Mittel 150.1, 150.2 bezeichnete Lasthalte-Senkbrems-Ventile
vorgesehen, die bewirken, dass bei Beaufschlagung des Kolbens 22 auf seiner ersten
Seite 46 mit dem in der ersten Kammer 33 befindlichen Druckmittel unter Ausbildung
eines Arbeitsdruckes, der eine Verschiebung des Kolbens 22 in eine erste Richtung
28 bewirkt, gleichzeitig in der zweiten Arbeitskammer 45 an der zweiten Seite 44 des
Kolbens 22 ein durch das in der zweiten Arbeitskammer 45 befindliche Druckmittel ausgeübter
Gegendruck wirkt, der kleiner ist als der Arbeitsdruck in der ersten Arbeitskammer
33, so dass ein unkontrolliertes Voreilen des Kolbens 22 in die erste Richtung 28
vermieden wird, und dass umgekehrt bei Beaufschlagung des Kolbens 22 auf seiner zweiten
Seite 44 mit dem in der zweiten Arbeitskammer 45 befindlichen Druckmittel unter Ausbildung
eines Arbeits-Druckes, der eine Verschiebung des Kolbens 22 in eine zweite Richtung
27 entgegengesetzt zu der ersten Richtung 28 bewirkt, gleichzeitig in der ersten Arbeitskammer
33 an der ersten Seite 46 des Kolbens 22 ein durch das in der ersten Arbeitskammer
33 befindliche Druckmittel ausgeübter Gegendruck wirkt, der kleiner ist als der Arbeitsdruck
in der zweiten Arbeitskammer 45, so dass ein unkontrolliertes Voreilen des Kolbens
22 in die zweite Richtung 27 vermieden wird, und wobei die Lasthalte-Senkbrems-Mittel
150.1, 150.2 bei einer gewollten Druckentlastung zum Zwecke des Haltens des Kolbens
22 in einer gewünschten Hubstellung einen Rückfluss des Druckmittels aus beiden Arbeitskammern
33, 45 sperren, so dass der Kolben 22 durch das in den Arbeitskammer 33, 45 befindliche
Druckmittel in der gewünschten Hubstellung sicher gehalten ist.
[0089] Jedes Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150.1, 150.2 weist einen Einlass 153.1, 153.2, einen
Auslass 154.1, 154.2 und einen Steueranschluss 155.1, 155.2 für das Druckmittel auf,
wobei der Einlass 153.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 mit der ersten
Arbeitskammer 33 fluidverbunden ist und wobei der Einlass 153.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2 mit der zweiten Arbeitskammer 45 fluidverbunden ist, und wobei der Auslass 154.1
des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 mit dem Steueranschluss 155.2 des zweiten
Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 fluidverbunden ist und wobei der Auslass 154.1 des
zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 mit dem Steueranschluss 155.1 des ersten
Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 fluidverbunden ist, und wobei mit dem Einlass 153.1,
153.2 und dem Auslass 154.1, 154.2 des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1,
150.2 jeweils ein Rückstörmsperrmittel 156.1, 156.2 fluidverbunden ist, das jeweils
eine Strömung des Druckmittels von dem Auslass 154.1, 154.2 zu dem Einlass 153.1,
153.2 des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1, 150.2 zulässt, das aber in
entgegengesetzter Richtung jeweils sperrt, und dass wahlweise der Auslass 154.1 des
ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 und damit der Steueranschluss 155.2 des zweiten
Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 oder der Auslass 154.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2 und damit der Steueranschluss 155.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1
mit Druckmittel beaufschlagbar sind, um eine Bewegung des Kolbens 22 in die erste
Richtung 28 oder in die zweite Richtung 27 aufgrund des jeweiligen Arbeitsdruckes
und unter gleichzeitiger Ausbildung des jeweiligen Gegendruckes, der über das zweite
Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150.2 bzw. über das erste Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150.1,
vorzugsweise abhängig von dem an dem jeweiligen Steueranschluss 155.1, 155.2 wirkenden
Druck zu bewirken.
[0090] Jeweils zwischen dem Auslass 154.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 und
dem Auslass 154.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 ist wenigstens ein
Rückströmsperrmittel 160, 161 angeordnet, das bei einer Beaufschlagung des Auslasses
154.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 mit Druckmittel eine Druckmittelströmung
zum Auslass 154.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 hin verhindert und
das umgekehrt bei einer Beaufschlagung des Auslasses 154.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2 mit Druckmittel eine Druckmittelströmung zum Auslass 154.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.1 hin verhindert und das in beiden Fällen eine Zufuhr des Druckmittels zu den
Verriegelungskörper 42, 142 zulässt, so dass diese in ihre Entriegelungsstellung überführt
werden können.
[0091] Ferner ist vorgesehen, dass das Rückströmsperrmittel 160, 161 einen ersten Einlass
164 für das Druckmittel, einen zweiten Einlass 165 für das Druckmittel und einen Auslass
166 für das Druckmittel aufweist, wobei der erste Einlass 164 des jeweiligen Rückströmsperrmittels
160, 161 mit dem Auslass 154.1 des ersten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.1 fluidverbunden
ist, und wobei der zweite Einlass 165 des jeweiligen Rückströmsperrmittels 160, 161
mit dem Auslass 154.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150.2 fluidverbunden
ist, und wobei der erste Einlass 164 des jeweiligen Rückströmsperrmittels 160, 161
und der zweite Einlass 165 des jeweiligen Rückströmsperrmittels 160, 161 über einen
Fluidkanal 167 miteinander verbunden sind, in den ein mit dem Auslass 166 des jeweiligen
Rückströmsperrmittels 160, 161 verbundener Fluidkanal 167 an einer Mündungsstelle
168 einmündet, so dass von der Mündungsstelle 168 ein erster Kanalteil 169 des Fluidkanals
167 und ein zweiter Kanalteil 170 des Fluidkanals 167 abzweigt.
[0092] Bei der Schaltung gemäß Figur 5 ist ferner ein Sperrglied 171 zum Absperren des ersten
Kanalteils 169 oder des zweiten Kanalteils 170 vorgesehen, und wobei im abgesperrten
Zustand des zweiten Kanalteils 170 der erste Einlass 164 des Rückströmsperrmittels
160, der erste Kanalteil 169 und der Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 160 fluidverbunden
sind, so dass eine Druckmittelströmung sowohl vom ersten Einlass 164 des Rückströmsperrmittels
160 zum Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 160 als auch vom Auslass 166 des Rückströmsperrmittels
160 zum ersten Einlass 164 des Rückströmsperrmittels 160 zugelassen ist, und wobei
umgekehrt, im abgesperrten Zustand des ersten Kanalteils 169, der zweite Einlass 165
des Rückströmsperrmittels 160, der zweite Kanalteil 170 und der Auslass 166 des Rückströmsperrmittels
160 fluidverbunden sind, so dass eine Druckmittelströmung sowohl vom zweiten Einlass
165 des Rückströmsperrmittels 160 zum Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 160 als
auch vom Einlass 164 des Rückströmsperrmittels 160 zum zweiten Einlass 165 des Rückströmsperrmittels
160 zugelassen ist.
[0093] Bei der Schaltung gemäß Figur 5 ist ferner vorgesehen, dass das jeweilige Rückströmsperrmittel
156.1, 156.2 ein Sperrglied 173.1, 173.2 zum Unterbinden einer Druckmittelströmung
von dem Einlass 153.1, 153.2 zu dem Auslass 154.1, 154.2 des jeweiligen Lasthalte-Senkbrems-Mittels
150.1, 150.2 aufweist, das durch Federkräfte einer Feder 174.1, 174.2 beaufschlagt
ist, so dass ein Öffnen des Rückströmsperrmittels 156.1, 156.2 und folglich eine Druckmittelströmung
von dem Auslass 154.1, 154.2 zu dem Einlass 153.1, 153.2 des jeweilgen Lasthalte-Senkbrems-Mittels
150.1, 150.2 erst ab Überschreiten eines Grenzdruckes des Druckmittels ermöglicht
ist, dessen Wert von einer Federkennlinie der jeweiligen Feder 174.1, 174.2 abhängt.
Diese Federn 174.1 und 174.2 sind auch gut in Figur 1 an den dort unteren Enden der
beiden Lasthalte-Senkbrems-Ventile 150.1, 150.2 ersichtlich.
[0094] Im Unterschied zu der Schaltung gemäß Figur 5 kann entsprechend einer Schaltung gemäß
Figur 6 vorgesehen sein, dass ein erstes Sperrglied 172.1 zum Absperren des ersten
Kanalteils 169 und ein zweites Sperrglied 172.2 zum Absperren des zweiten Kanalteils
170 vorgesehen ist, die den ersten Kanalteil 169 und den zweiten Kanalteil 170 hinsichtlich
einer Druckmittelströmung vom Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 161 zum ersten
Einlass 164 des Rückströmsperrmittels 161 und zum zweiten Einlass 165 des Rückströmsperrmittels
161 absperren und die eine Druckmittelströmung vom ersten Einlass 164 des Rückströmsperrmittels
161 zum Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 161 und vom zweiten Einlass 165 des
Rückströmsperrmittels 161 zum Auslass 166 des Rückströmsperrmittels 161 zulassen.
[0095] Nachfolgend ist der Betrieb des Verriegelungszylinders 20 näher beschrieben:
[0096] In der in Figur 1 beispielhaft gezeigten Ruhestellung des Verriegelungszylinders
20, also beim Halten des Kolbens 22 und der Kolbenstange 23 in einer gewünschten Hubstellung,
ist dieser bereits durch den Einsatz der Lasthalte-Senkbrems-Ventile 150.1, 150.2
hydraulisch gesichert. Diese sind über den Kanal 48 bzw. den Kanal 49 mit den Druckmittel-Arbeitsräumen
45 und 33 des Zylinders 21 fluidverbunden, die eine Druckbeaufschlagung des Kolbens
22 auf seiner zum Kolbenstangenende hin weisenden Seite 44 und/oder auf seiner zum
Zylinderboden 53 hin weisenden Seite 46 ermöglichen.
[0097] Die Lasthalte-Senkbrems-Ventile 150.1 und 150.2 ermöglichen also bereits eine Sicherung
der jeweiligen Hubstellung des Kolbens 22 mit der Kolbenstange 23 relativ zu dem Zylinder
21, und zwar sowohl beim Einsatz des Verriegelungszylinders 20 für die Übertragung
von Druckkräften als auch für die Übertragung von Zugkräften.
[0098] Zusätzlich zu der hydraulischen Sicherung mithilfe der Lasthalte-Senkbrems-Ventile
150.1, 150.2 ist eine mechanische Sicherung des Verriegelungszylinders 20 über die
Verriegelungseinheit 56 möglich. Diese zusätzliche mechanische Sicherung greift insbesondere
dann, wenn eine Leckage oder ein Versagen oder ein ähnlicher Schaden an dem hydraulischen
System auftritt. Denn dann greifen die Verriegelungsbolzen 40, 140 in die Verriegelungsausnehmungen
38 ein, so dass eine formschlüssige und bidirektionale Arretierung der Spindel 35
und damit des Kolbens 22 in der gegebenen Hubstellung gegeben ist. Diese Eingriffs-
bzw. Blockierstellung der Zylinderbolzen 40, 140 wird in dem Moment erreicht, in dem
eine ungewollte, sich in den Kanälen 48 oder 49 und damit auch in dem Schaltkanal
47 auswirkende Druckentlastung auftritt. Denn dann wird der jeweilige Verriegelungsbolzen
40.1, 40.2; 140.1, 140.2 durch die mechanische Kraft der Druckfedern 39 gegen den
sich zuvor drehenden flanschförmigen Ansatz 65 gedrückt, bis der jeweilige Verriegelungsbolzen
40.1 und 40.2 bzw. 140.1 und 140.2 in der nächstmöglichen Verriegelungsausnehmung
38 einrastet und dadurch die weitere Drehbewegung der Spindel 35 blockiert.
[0099] Nachfolgend wird die Arbeitsweise des Verriegelungszylinders 20 unter Verwendung
der in Figur 5 gezeigten Schaltung beschrieben:
[0100] Um beispielsweise eine Bewegung des Kolbens 22 und damit der Kolbenstange 23 relativ
zu dem Zylinder 22 in der Ausfahrrichtung 28 zu erreichen, wird der hier mit Vorlaufkanal
86 bezeichnete Kanal mit Druckmittel beaufschlagt, d. h. es wird mithilfe einer in
den Figuren nicht gezeigten Pumpe durch den Vorlaufkanal 86 das Druckmittel zugeführt.
[0101] Bis zu einem bestimmten Druck, der von der Federkennlinie der Feder 174.1 der Rückströmsperre
156.1 abhängt, kann das Druckmittel zunächst nicht in den Kanal 49 und damit nicht
in den Arbeitsraum 33 gelangen, sondern gelangt zunächst über den ersten Einlass 164
in den ersten Kanalteil 169 des als Wechselventil gestalteten Rückströmsperrmittels
160, wodurch dessen Sperrmittel 171 unter Eröffnung eines Strömungsweges über die
Mündungsstelle 168 in den Fluidkanal 167 und von dort über den Auslass 166 in den
Schaltkanal 47 unter im Wesentlichen gleichzeitigem Verschließen des zweiten Kanalteils
165 in die in Figur 5 links gezeigte Sperrposition bewegt wird.
[0102] Gleichzeitig wird der zum Steueranschluss 155 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2 führende Kanal 88.1 mit Druckmittel beaufschlagt. Allerdings bewirkt der dabei
anstehende Druckmitteldruck noch kein Öffnen des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2. Denn ein Öffnen der Lasthalte-Senkbrems-Mittel 150.1 und 150.2 erfolgt entgegen
einstellbaren Federkräften einer jeweiligen Feder 80.1 bzw. 80.2. Folglich öffnet
das jeweilige Lasthalte-Senkbrems-Mittel 150.1 und 150.2 erst ab einem bestimmten,
an dem jeweiligen Steueranschluss 155.1 bzw. 155.2 anstehenden Druckmitteldruck, und
zwar abhängig von den an den Federn 80.1 bzw. 80.2 eingestellten Federkräften bzw.
Federkennlinien. Diese Federkräfte bzw. Federkennlinien werden vorzugsweise so eingestellt,
dass die Lasthalte-Senkbrems-Mittel 150.1, 150.2 jeweils erst dann öffnen, wenn das
Rückströmsperrmittel 156.2 bzw. 156.1 öffnet, d. h. hier, wenn das jeweilige Rückströmsperrventil
entgegen der Federkraft der jeweiligen Feder 174.2 bzw. 174.1 öffnet, um eine Bewegung
des Kolbens 22 in der Ausfahrrichtung 28 bzw. in der Einfahrrichtung 27 zu bewirken.
[0103] Das Druckmittel strömt also dann zunächst durch den Schaltkanal 47 zu den Druckmittelräumen
im Bereich der freien Enden 57 der Verriegelungsbolzen 40 und bewirkt, dass diese
von der gezeigten Verriegelungsstellung 41 in der Richtung 27 in ihre Entriegelungsstellung
überführt werden. Sobald die Dichtflächen 97 der Verriegelungsbolzen 40 an den Gegendichtflächen
98 anliegen, kommt es unter einer weiteren Zufuhr von Druckmittel in den Vorlaufkanal
86 dort zu einem weiteren Druckanstieg, der dazu führt, dass die federbelastete Rückströmsperre
156.1 öffnet. Dann kann das Druckmittel über den Kanal 49 in die erste Arbeitskammer
49 strömen, um eine Bewegung des Kolbens 22 und damit der Kolbenstange 23 in Ausfahrrichtung
28 zu bewirken.
[0104] Gleichzeitig wird der zum Steueranschluss 155.2 des zweiten Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150.2 führende Kanal 88.1 mit Druckmittel eines entsprechenden Druckes beaufschlagt,
wodurch, abhängig von dem aktuell im Vorlaufkanal 86 wirkenden Druck, das Lasthalte-Senkbrems-Ventil
150.2 mehr oder weniger weit öffnet, um eine Druckmittelströmung von dem zweiten Arbeitsraum
45 über den Kanal 48 und über das zweite Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150.2 in der in
Figur 5 gezeigten Pfeilrichtung in den Rücklaufkanal 87 zu ermöglichen.
[0105] Die Steuerung erfolgt dabei derart, dass der hier von dem Lasthalte-Senkbrems-Mittel
150.2 eingestellte Gegendruck abhängig von dem eine Bewegung des Kolbens 22 längs
des Zylinders 21 bewirkenden Arbeitsdruck in dem Vorlaufkanal 86 gesteuert ist, wobei
mit zunehmendem Arbeitsdruck der gleichzeitig wirkende Gegendruck abnimmt, und zwar
vorzugsweise umgekehrt proportional zu dem Arbeitsdruck. Auf diese Weise wird im Fahrbetrieb
stets erreicht, dass der Kolben 22 mit einer seiner aktuellen Bewegungsrichtung entgegengesetzt
wirkenden Kraft "eingespannt" ist, wodurch ein unkontrolliertes Voreilen des Kolbens
22 verhindert wird.
[0106] Soll anschließend der Kolben in einer gewünschten Hubposition angehalten werden,
wird vorzugsweise sowohl der Vorlaufkanal 86 als auch der Rücklaufkanal 87 druckentlastet.
Dadurch schließen sowohl die beiden Rückströmsperren 156.1 und 156.2 als auch - aufgrund
der dann auch in den Steuerkanälen 88.1 und 88.2 auftretenden Druckentlastung - die
beiden Lasthalte-Senkbrems-Ventile 150.1 und 150.2, so dass das in den Arbeitskammern
33 und 45 befindliche Druckmittel daraus nicht entweichen kann. Der Kolben 22 ist
also dann zwischen den auf seine beiden Seiten 44 und 46 vorhandenen Drucksäulen eingespannt
und in seiner aktuellen Hubposition fixiert.
[0107] Eine Druckentlastung an den Kanälen 86 und 87 wirkt sich auch in dem Schaltkanal
47 entsprechend aus, so dass die Verriegelungsbolzen 40 durch die auf sie wirkenden
Federkräfte der Federn 39 in der Richtung 28 von ihrer Entriegelungsstellung in die
in den Figuren gezeigte Verriegelungsstellung 41 überführt werden können. Dabei kann
das sich in den Druckmittelräumen vor den freien Verriegelungsenden 57 der Verriegelungsbolzen
40 befindliche Druckmittel über den Kanal 47 und das Wechselventil 160 hier in den
Vorlaufkanal 86 zurückströmen.
[0108] Je nachdem, in welcher aktuellen Drehstellung sich die Spindel 35 und damit die Verriegelungsausnehmungen
38 bei einer aktuellen Halte-Hub-Stellung des Kolbens 22 befinden, greifen die Verriegelungsbolzen
40 dann entweder in die Verriegelungsausnehmungen 38 ein oder liegen diese an der
zum Kopf 31 des Zylinders 21 hinweisenden Stirn-Fläche des die Verriegelungsausnehmungen
38 enthaltenden Ring-Ansatzes 65 an, die sich zwischen zwei unmittelbar benachbarten
Verriegelungsausnehmungen 38 befinden. In einer derartigen, beliebigen Halte-Hub-Stellung
des Kolbens 22 ist es im Normalfall nicht relevant, ob die Verriegelungsbolzen 40
oder 140 in die Verriegelungsausnehmungen 38 eingreifen. Etwas anderes gilt selbstverständlich
im Falle einer Leckage oder eines Schadens im Druckmittelsystem. Dann dreht sich der
die Verriegelungsausnehmungen 38 enthaltende Ansatz noch geringfügig weiter, bis die
Verriegelungsbolzen 40, 140 in die nächstkommende Verriegelungsausnehmung 38 einrasten.
In den gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispielen kann es dabei jedoch nur
zu einem sehr geringen Hub des Kolbens 22 kommen, der im Millimeter-Bereich liegt
und der unter Sicherheitsaspekten völlig ausreichend ist.
[0109] Soll der Kolben 22 und damit die Kolbenstange 23 ausgehend von der in Figur 5 schematisch
dargestellten Hubstellung relativ zu dem Zylinder 21 in entgegengesetzter Richtung,
d. h. in Einfahrrichtung 27 bewegt werden, wird der Rücklaufkanal 87 mit Druckmittel
beaufschlagt. Dann wird das Sperrglied 171 des Wechselventils 160 durch das zufließende
Druckmittel in die in Figur 5 rechts dargestellte Sperrrichtung verschoben, so dass
dann das über den zweiten Einlass 165 in den zweiten Kanalteil 170 einströmende Druckmittel
über die Mündungsstelle 168 wiederum in den Fluidkanal 167 und von dort aus in den
Schaltkanal 47 strömen kann, wobei dann der erste Kanalteil 169 des Fluidkanals 159
durch das Sperrmittel 171 abgesperrt ist.
[0110] Nach der Entriegelung der Verriegelungsbolzen 140 bzw. nachdem diese in ihre Entriegelungsstellung
überführt sind, öffnet federbelastete Rückströmsperre 156.2, so dass dann Druckmittel
in die Arbeitskammer 45 strömen kann, um den Kolben 22 in Einfahrrichtung 27 zu bewegen.
Gleichzeitig wird, wiederum abhängig von dem aktuellen Arbeitsdruck, jetzt im Vorlaufkanal
87, das erste Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150.1 über den mit dem Steueranschluss 155.1
fluidverbundenen Steuerkanal 88.2 so gesteuert, dass in der Arbeitskammer 33 ein Gegendruck
ausgebildet ist, der kleiner ist als der Betriebsdruck in der Arbeitskammer 45, so
dass auch die Bewegung des Kolbens 22 in der Einfahrrichtung 27 ohne ein unerwünschtes
Voreilen desselben erfolgt.
[0111] Nachfolgend wird die Arbeitsweise des Verriegelungszylinders 20 unter Verwendung
der in Figur 6 gezeigten Schaltung näher beschrieben:
[0112] Wie bereits vorstehend erwähnt, ist die Arbeitsweise und Funktion der Lasthalte-Senkbrems-Mittel
150.1, 150.2 gleich wie am Beispiel der Schaltung gemäß Figur 5 erläutert, so dass
insoweit auf die vorstehenden Beschreibungsteile verwiesen werden kann.
[0113] Wenn der Verriegelungszylinder 20 über den Vorlaufkanal 86 oder den Rücklaufkanal
87 mit Druckmittel beaufschlagt wird, führt dies nunmehr gleichzeitig zu einer Beaufschlagung
des Schaltkanals 47 mit Druckmittel. Dadurch gelangt das fluide Druckmittel durch
den Schaltkanal 47, den Spalt 91 und den Durchströmspalt 71 in die Verriegelungsausnehmungen
38, so dass durch den sich darin ausbildenden Öldruck die Verriegelungsbolzen 140
entgegen der Federkraft der jeweiligen Feder 39 von der in Figur 6 gezeigten Verriegelungsstellung
41 in die in den Figuren nicht gezeigte Entriegelungsstellung gedrückt werden. Dabei
kommt es zugleich zu einer kontrollierten Leckage durch den Durchströmkanal 54 jedes
Verriegelungsbolzens 40. Wenn also beispielsweise der Vorlaufkanal 86 mit einem Druckmittelstrom
beaufschlagt wird, kann Druckmittel über die parallel zu dem Lasthalte-Senkbrems-Ventil
150.1 geschaltete Rückströmsperre 156.1 in den Kanal 49 und von dort in die erste
Arbeitskammer 33 gelangen und kann zugleich über das erste Rückschlagventil 84 des
Rückströmsperrmittels 161 in den Schaltkanal 47 gelangen. Das Druckmittel strömt also
dann über den ersten Einlass 164 des Rückströmsperrmittels 161 in den ersten Kanalteil
169 des Fluidkanals 159 und von dort über die Mündungsstelle 168 in den abgezweigten
Fluidkanal 167 und wiederum von dort in den Schaltkanal 47. Dabei ist das zweite Rückschlagventil
85 des Rückströmsperrmittels 161 geschlossen, d. h. deren Sperrglied 172.2 versperrt
den zweiten Kanalteil 170.
[0114] Sobald die Verriegelungsbolzen 140.1 und 140.2 bei weiterer Ölzufuhr in ihre Entriegelungsstellung
überführt sind, kann sich der Kolben 22 bedingt durch eine gleichzeitige Beaufschlagung
mit Druckmittel auf seiner zum Zylinderboden 53 hinweisenden Seite 46 in die Ausfahrrichtung
28 bewegen. Sobald der Druckmittelstrom im Vorlaufkanal 86 vorzugsweise auf den Wert
Null abfällt, schließen sowohl die beiden Rückströmsperren 156.1 und 156.2 als auch
beide Lasthalte-Senkbrems-Ventile 150.1 und 150.2. Nahezu zeitgleich werden die Verriegelungsbolzen
140 durch die Federn 39 in Ausfahrrichtung 28 verschoben, so dass sie abhängig von
der aktuellen Stellung der Verriegelungsausnehmungen 38 dort einrasten können, so
dass in der Verriegelungsstellung 41 die Spindel 35 und damit der Kolben 22 sowohl
hydraulisch als auch mechanisch verriegelt sind.
[0115] Soll ausgehend von der vorstehend erreichten Hubstellung des Kolbens 22 dieser zurück
in Einfahrrichtung bewegt werden, kann der Rücklaufkanal 87 mit Druckmittel beaufschlagt
werden, d. h. das Druckmittel kann dort zugeführt werden. Das Druckmittel kann dann
über das Rückschlagventil 156.2 in den Kanal 48 gelangen und von dort aus in die Arbeitskammer
45, so dass die zum kolbenstangenseitigen Ende hin weisende Seite 44 des Kolbens 42
mit Druckmittel beaufschlagt werden kann. Gleichzeitig gelangt von dem Rücklaufkanal
87 ein abgezweigter Druckmittelstrom über das zweite Rückschlagventil 85 des Rückströmsperrmittels
161 wiederum in den Schaltkanal 47, während das erste Rückschlagventil 84 geschlossen
wird. Dies führt in gleicher Weise, wie bereits vorstehend erläutert, dazu, dass die
Verriegelungsbolzen 140 selbsttätig, d. h. ohne zusätzlichen Schaltvorgang, in ihre
Entriegelungsstellung überführt werden. Dann bewegt sich der Kolben 22 und damit die
Kolbenstange 23 in Einfahrrichtung 27, wobei ebenso, wie vorstehend im Zusammenhang
mit der Schaltung gemäß Figur 5 erläutert, in der Arbeitskammer 33 ein Gegendruck
wirkt, der kleiner ist als der Arbeitsdruck in der Arbeitskammer 45, so dass wiederum
kein unkontrolliertes Voreilen des Kolbens 22 in der Einfahrrichtung 27 auftreten
kann.
[0116] Es ist also ein kennzeichnendes Verfahrensmerkmal gemäß der in Figur 6 gezeigten
Schaltung, dass das Druckmittel zum Zwecke des Einfahrens und/oder zum Zwecke des
Ausfahrens des Kolbens 22 wenigstens einer Seite 44 oder 46 des Kolbens 22 und gleichzeitig
dem Verriegelungsbolzen 40 zugeführt wird, wobei der Verriegelungsbolzen 40 entgegen
der Federkraft der Feder 39 von der Verriegelungsstellung 41 in die Entriegelungsstellung
überführt wird, so dass sich anschließend die Spindel 35 in einer Drehrichtung 51
oder in einer entgegengesetzten Drehrichtung 52 drehen kann mit der Folge, dass der
Kolben 22 entsprechend der Drehrichtung 51 oder 52 in Ausfahrrichtung 28 oder in Einfahrrichtung
27 bewegt wird.
[0117] Das durch den Kanal 55 zurückströmende Druckmittel kann, je nachdem, welcher der
Kanäle 86 oder 87 mit Druck beaufschlagt ist, entweder über das Rückschlagventil 82
oder über das Rückschlagventil 83 in den Kanal 86 oder in den Kanal 87 zurückgeführt
werden.
1. Verriegelungszylinder (20) mit einem Zylinder (21) und einem Kolben (22), der mithilfe
eines beiden Seiten des Kolbens (22) zuführbaren fluiden Druckmittels parallel zur
Längsachse (29) des Zylinders (21) bewegbar ist und der mit einem Kolbengewinde (34)
versehen ist, das unter Ausbildung eines nicht selbst hemmenden Gewindes (37) mit
einem Spindelgewinde (36) einer Spindel (35) im Eingriff steht, die um eine parallel
zur Längsachse (29) des Zylinders (21) angeordnete Drehachse (43) drehbar ist und
die wenigstens eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung (38) aufweist, in die
wenigstens ein mittels Federkraft einer Feder (39) beaufschlagter Verriegelungskörper
(42, 142) eingreifen kann, der gegen eine Drehung um die Drehachse (43) der Spindel
(35) gesichert und parallel zur Drehachse (43) der Spindel (35) axial verschieblich
an einem Kopf (31) des Zylinders (21) gelagert ist, und der mithilfe der Federkraft
der Feder (39) in eine Verriegelungsstellung (41) überführbar ist, in welcher er in
die Verriegelungsausnehmung (38) der Spindel (35) unter Ausbildung einer formschlüssigen
und bidirektionalen Verriegelung der Spindel(35) eingreift, so dass dann eine Drehung
der Spindel (35) um ihre Drehachse (43) in entgegengesetzten Drehrichtungen blockiert
ist und wobei der Verriegelungskörper (42, 142) mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels
entgegen der Federkraft der Feder (35) von der Verriegelungsstellung (41) in eine
Entriegelungsstellung überführbar ist, in welcher die Spindel (35) um ihre Drehachse
(43) drehbar ist, um eine Bewegung des Kolbens (22) längs des Zylinders (21) zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verriegelungskörper (42, 142) als separat bewegliche Verriegelungsbolzen
(40, 140) gestaltet sind.
2. Verriegelungszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) unabhängig voneinander beweglich angeordnet sind.
3. Verriegelungszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei separate Verriegelungsbolzen (40, 40.1, 40.2; 140, 140.1, 140.2) vorgesehen
sind.
4. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) jeweils in einer zu der Seite der Verriegelungsausnehmungen
(38) hin offenen Lagerausnehmung (75) des Kopfes (31) des Zylinders (21) mit geringem
Spiel gelagert sind.
5. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Verriegelungsbolzen (40, 140) um Zylinderbolzen (69) handelt.
6. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) an ihren freien Verriegelungs-Enden (73) jeweils
eine konische Außenkontur (50) aufweisen.
7. Verriegelungszylinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderbolzen (69) jeweils in einer eine zylindrische Innenkontur (89) aufweisenden
Lagerausnehmung (75) mit geringem Spiel gelagert sind.
8. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) jeweils eine zu ihrem, der jeweiligen Feder (39)
zugeordneten Ende (56) nach außen offene Ausnehmung (92) aufweisen, in der die jeweils
als Druckfeder gestaltete Feder (39) mit einem Federabschnitt (93) aufgenommen ist
und die dort mit einem ihrer Enden (95) jeweils an einer Innenfläche (94) des jeweiligen
Verriegelungsbolzens (40, 140) abgestützt ist, wobei ihr anderes Ende (96) an dem
Kopf (31) des Zylinders abgestützt ist.
9. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) jeweils eine umlaufende Dichtfläche (97) aufweisen,
die in Entriegelungsrichtung (27) des jeweiligen Verriegelungsbolzens (40, 140) weist,
und die in der Entriegelungsstellung des jeweiligen Verriegelungsbolzens (40, 140)
und unter den dann von dem Arbeitsmittel in der Entriegelungsstellung ausgeübten Druckkräften
an einer umlaufenden Gegendichtfläche (98) des Kopfes (31) des Zylinders (21) abdichtend
anliegt.
10. Verriegelungszylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (97) zugleich eine Anschlagfläche zur Begrenzung eines Entriegelungshubes
des jeweiligen Verriegelungsbolzens (40, 140) ausbildet.
11. Verriegelungszylinder nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (97) im Bereich des der Feder (39) zugeordneten Endes (59) des Verriegelungsbolzens
(40, 140) angeordnet ist.
12. Verriegelungszylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (97) an einer ringförmigen Stirnkante (39) des Verriegelungsbolzens
(40, 140) an dessen der Feder (39) zugeordnetem Ende (59) angeordnet ist.
13. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (40, 140) querschnittlich geschlossen gestaltet sind, so
dass bei an der jeweiligen Gegendichtfläche (98) dichtend anliegender Dichtfläche
(97) des jeweiligen Verriegelungsbolzens (40, 140) eine Leckage des Arbeitsmittels
entlang dem jeweiligen Verriegelungsbolzen (40, 140) verhindert ist.
14. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsbolzen (140) jeweils einen Durchgangskanal (54) aufweisen, der in
der Verriegelungsstellung (41) im Bereich der Verriegelungsausnehmung (38) mündet
und der andernends mit einem Kanal (55) verbunden ist, so dass das fluide Arbeitsmittel
bei einer Bewegung des jeweiligen Verriegelungsbolzens (140) von seiner Entriegelungsstellung
in seine Verriegelungsstellung (41) aus der jeweiligen Verriegelungsausnehmung (38)
in den Kanal (55) strömen kann.
15. Verriegelungszylinder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Durchgangskanal (54) an seinem der Verriegelungsausnehmung (38) zugeordneten
Ende (57) des jeweiligen Verriegelungsbolzens (140) einen Durchströmquerschnitt aufweist,
der sehr viel kleiner ist als eine Wirkfläche (58) des jeweiligen Verriegelungsbolzens
(140), an der das fluide Arbeitsmittel angreifen kann, um den jeweiligen Verriegelungsbolzen
(140) in seine Entriegelungsstellung zu überführen.
16. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich der jeweilige Durchgangskanal (54) in dem jeweiligen Verriegelungsbolzen (140)
unter Ausbildung einer Stütz- und Anlagestufe (60) für die jeweils als Druckfeder
ausgebildete Feder (39) lateral erweitert.