[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen einer Gasflamme eines Gaskochfeldes,
die eine drehbar und in Axialrichtung verstellbar angeordnete Betätigungswelle, die
durch eine Montageöffnung einer Abdeckung des Gaskochfeldes geführt ist, und ein auf
einer Oberseite der Abdeckung liegendes Dichtungselement zum Abdichten der Montageöffnung
aufweist.
[0002] Gasflammen werden mittels eines Gashahns, der mit einer Betätigungswelle versehen
ist, an dem ein Knebel angeordnet ist, eingestellt. Diese Knebel sind entweder seitlich
oberhalb eines Backofens an einer Knebelleiste oder am seitlichen Rand des Gaskochfeldes
angeordnet. Bei den am seitlichen Rand des Gaskochfeldes angeordneten Knebeln steht
die Betätigungswelle zur Betätigung des Gashahns senkrecht nach oben. Bei dieser Anordnung
muss die Öffnung, durch die die Betätigungswelle durch die Abdeckung des Gaskochfeldes
geführt wird, besonders gut abgedichtet werden, da bei dieser Anordnung sehr leicht
Flüssigkeit, wie beispielsweise Reinigungsflüssigkeit, Soßen, Suppe oder dergleichen,
unterhalb der Abdeckung eindringen und dort einen Kurzschluss verursachen kann. Insbesondere
wahrend des Zündens der Gasflamme, wenn die Betätigungswelle axial verschoben wird,
muss der Zwischenraum zwischen der Öffnung und der Betätigungswelle zuverlässig abgedichtet
werden, da dann die Gefahr eines unerwünschten Eindringens von Flüssigkeit am größten
ist.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass der Zwischenraum zwischen einer Montageöffnung einer Abdeckung
eines Gaskochfeldes und einer Betätigungswelle zur Betätigung eines Gashahns sowohl
bei einer Drehbewegung als auch bei einem axialen Verschieben der Betätigungswelle
während eines Zündvorganges zuverlässig abgedichtet wird.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art, bei der erfindungsgemäß dem Dichtungselement eine Dichtungsscheibe zugeordnet
ist, durch die die Betätigungswelle verstellbar geführt ist und die mit der Betätigungswelle
drehfest verbunden ist, welche Dichtungsscheibe mittels einer Feder gegen das Dichtungselement
gedrückt. Auf diese Weise kann ein unerwünschtes Eindringen von Flüssigkeit unterhalb
der Abdeckung zuverlässig verhindert werden, insbesondere auch dann, wenn die Betätigungswelle
zum Zünden der Gasflamme axial verschoben wird.
[0005] Zweckmäßigerweise ist dem Dichtungselement ein Deckel zugeordnet, der als ein Widerlager
für die Feder dient. Der Deckel ist als ein Ring ausgebildet. Er weist somit eine
Öffnung zur Durchführung der Betätigungswelle auf.
[0006] Der Deckel kann in die zylindrische Seitenwand des feststehenden Rings eingeschraubt
und/oder eingeklemmt oder eingepresst werden. Dann kann der Deckel schnell und zuverlässig
mit dem Dichtungselement montiert werden.
[0007] Wenn der Deckel mit dem Dichtungselement verschraubt wird, weist der Deckel ein Außengewinde
und das Dichtungselement ein Innengewinde auf.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die die Betätigungswelle aufnehmende Öffnung
der mitdrehenden Dichtungsscheibe an die Kontur der Betätigungswelle angepasst. Dadurch
wird ein Formschluss zwischen der mitdrehenden Dichtungsscheibe und der Betätigungswelle
hergestellt. Der Formschluss stellt die Übertragung eines Drehmoments von der Betätigungswelle
auf die mitdrehende Dichtungsscheibe sicher. Somit kann zur Übertragung des Drehmoments
von der Betätigungswelle auf die mitdrehenden Dichtungsscheibe eine Verschraubung
oder eine andere kraftschlüssige Verbindung zwischen der Betätigungswelle und der
mitdrehenden Dichtungsscheibe entfallen, wodurch die Montage der beiden Bauteile erheblich
vereinfacht wird.
[0009] Wenn die Öffnung des Deckels einen größeren Durchmesser hat als die Betätigungswelle,
ist eine zusätzliche Reibung zischen dem Deckel und der Betätigungswelle ausgeschlossen,
wodurch der Verschleiß reduziert und der Bedienkomfort erhöht wird.
[0010] Ebenfalls, um den Verschleiß zu reduzieren und den Bedienkomfort zu erhöhen, kann
die Öffnung des Dichtungselements einen größeren Durchmesser aufweisen als die Betätigungswelle.
[0011] In einer bestimmten Ausführungsform kann der Außendurchmesser der Dichtungsscheibe
kleiner sein als der Innendurchmesser der zylindrische Seitenwand des Dichtungselements.
Dann hat die Dichtungsscheibe innerhalb der zylindrischen Seitenwand ein Bewegungsspiel,
so dass ein Versatz der Mittelachse der Öffnung der Dichtungsscheibe und der Mittelachse
der Betätigungswelle ausgeglichen werden kann, ohne dass die Dichtwirkung der Dichtung
beeinträchtigt ist.
[0012] Damit ein unerwünschtes Eindringen der Flüssigkeit unterhalb der Abdeckung vermieden
wird, kann das Dichtungselement außerdem die Abdeckung überlappen.
[0013] Wegen der guten Dichteigenschaften und wegen der günstigen Kosten bei hohen Stückzahlen,
kann das Dichtungselement und/oder der Deckel aus einem Kunststoff gefertigt sein.
[0014] Wenn die Dichtungsscheibe aus Metal! gefertigt ist, ergibt sich zusammen mit dem
Kunststoff für den feststehenden Ring eine günstige Materialpaarung mit einem niedrigen
Reibwert und minimalem Verschleiß. Obwohl die Feder die Dichtungsscheibe aus Dichtigkeitsgründen
fest gegen das Dichtungselement pressen muss, kann dann die Dichtungsscheibe beim
Verdrehen der Betätigungswelle durch die günstige Materialpaarung mit geringstem Kraftaufwand
relativ zum Dichtungselement gedreht werden.
[0015] Wenn die Betätigungswelle zum Zünden der Gasflamme axial verschoben werden muss,
entsteht eine Reibung zwischen der Betätigungswelle und der Dichtungsscheibe. Deshalb
ist es vorteilhaft, wenn die Betätigungswelle und die Dichtungsscheibe aus verschiedenen
Materialien, insbesondere aus verschiedenen Metallen gefertigt sind.
[0016] Außerdem betrifft die Erfindung ein Gaskochfeld das erfindungsgemäß eine Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 12 aufweist.
[0017] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand
der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
[0018] Fig. 1 eine Seitenansicht auf einen Gashahn mit einer Schnittansicht durch eine Dichtung;
und
[0019] Fig. 2 eine Draufsicht auf die Dichtung aus Fig. 1.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Gashahn 10 zum Einstellen einer Gasflamme eines hier nicht näher
gezeigten Gaskochfeldes. Aus dem Gashahn 10 steht eine Betätigungswelle 11 heraus,
auf der ein Knebel 12 montiert ist. Durch den Knebel 12 und die Betätigungswelle 11
kann der Gashahn 10 zum Einstellen der Gasflamme betätigt werden. Die Betätigungswelle
11 ist durch eine Montageöffnung 13 in einer Abdeckung 14 des Kochfeldes geführt.
Eine Dichtung 15 verschließt die Montageöffnung 13. Durch die Dichtung 15 ist die
Betätigungswelle 11 geführt. Die Dichtung 15 soll ein unerwünschtes Eindringen von
Flüssigkeit unterhalb der Abdeckung 14 verhindern, um insbesondere einen Kurzschluss
im Zündmechanismus des Gashahns zu vermeiden. Die Dichtung 15 weist einen feststehenden
Ring bzw. ein Dichtungselement 16 auf, an den sich eine zylindrische Seitenwand 101
anschließt, die mit einem Außengewinde 17 in die Abdeckung 14 eingeschraubt ist. An
der Seitenwand 101 ist unten ein Deckel 18 angebracht. Durch den Deckel 18 ist die
Betätigungswelle 11 ebenfalls geführt. Der Deckel 18 kann in den feststehenden Ring
16 eingeschraubt und/oder eingeklebt oder eingepresst sein. Der Deckel 18 dient als
Widerlager für eine Druckfeder 19, die zwischen dem Deckel 18 und einer Dichtungsscheibe
100 angeordnet ist. Folglich drückt die Feder 19 die mit der Betätigungswelle 11 drehende
Dichtungsscheibe 100 gegen den feststehenden Ring 16. Dadurch wird ein unerwünschtes
Eindringen von Flüssigkeit in die Montageöffnung 13 verhindert, so dass die Dichtung
15 ihre Dichtwirkung erhält.
[0021] Die mitdrehende Dichtungsscheibe 100 weist eine Öffnung 20 auf, durch die die Betätigungswelle
11 geführt ist (siehe Fig. 2). Die Öffnung 20 ist an die Kontur der Betätigungswelle
11 angepasst, wodurch ein Formschluss zwischen der Betätigungswelle 11 und der mitdrehenden
Dichtungsscheibe 100 erzielt wird. Durch diesen Formschluss kann eine Drehbewegung
der Betätigungswelle 11 auf die mitdrehende Dichtungsscheibe 100 übertragen werden,
so dass eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Betätigungswelle 11 und der mitdrehenden
Dichtungsscheibe 100 entfallen kann. Durch den Entfall der kraftschlüssigen Verbindung
lässt sich die Betätigungswelle 11 schnell und einfach mit der mitdrehenden Dichtungsscheibe
100 montieren. Die Betätigungswelle 11 und die mitdrehende Dichtungsscheibe 100 sind
aus verschiedenen Materialien gefertigt, die zusammen eine Materialpaarung mit einem
geringen Reibwert bilden. Somit kann die Betätigungswelle zum Zünden der Gasflamme
sehr leicht axial verschoben werden, wobei die Reibung und auch der Verschleiß zwischen
der Betätigungswelle 11 und der mitdrehenden Dichtungsscheibe 100 minimal sind.
[0022] Der Außendurchmesser der mitdrehenden Dichtungsscheibe 100 ist kleiner als der Innendurchmesser
der zylindrischen Seitenwand 101. Dadurch hat die mitdrehende Dichtungsscheibe 100
innerhalb der zylindrischen Seitenwand 101 ein Bewegungsspiel, wodurch ein Versatz
zwischen der Mittelachse der Öffnung des feststehenden Rings 16 und der Mittelachse
der Betätigungswelle 11 ausgeglichen und gleichzeitig die Dichtwirkung der Dichtung
15 beibehalten werden kann.
[0023] Wenn die mitdrehende Dichtungsscheibe 100 aus einem Metal! und der feststehende Ring
16 aus einem Kunststoff gefertigt sind, kann für beide Bauteile eine günstige Materialpaarung
mit einer geringen Reibung und einem geringen Verschleiß erzielt werden. Obwohl die
Feder 19 den mitdrehenden Ring 100 aus Gründen einer optimalen Dichtigkeit fest gegen
den feststehenden Ring 16 drucken muss, kann dann die mitdrehende Dichtungsscheibe
100 beim Verdrehen der Betätigungswelle 11 durch die günstige Materialpaarung mit
geringstem Kraftaufwand relativ zum feststehenden Ring 16 gedreht werden.
[0024] Um die Reibung zwischen der Betätigungswelle 11 und der Dichtung 15 beim Drehen der
Betätigungswelle 11 minimal zu halten, weisen die Öffnungen des feststehenden Rings
16 und des Deckels 18 einen größeren Durchmesser auf als der Außendurchmesser der
Betätigungswelle 11.
[0025] Um die Dichtwirkung der Dichtung 15 zu optimieren, überlappt der Außenbereich des
feststehenden Rings 16 die Abdeckung 14 (siehe Fig. 1).
1. Vorrichtung zum Einstellen einer Gasflamme eines Gaskochfeldes, die eine drehbar und
in Axialrichtung verstellbar angeordnete Betätigungswelle (11), die durch eine Montageöffnung
einer Abdeckung (14) des Gaskochfeldes geführt ist, und ein auf einer Oberseite der
Abdeckung (14) liegendes Dichtungselement (16) zum Abdichten der Montageöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Dichtungselement (16) eine Dichtungsscheibe (100) zugeordnet ist, durch die die
Betätigungswelle (11) verstellbar geführt ist und die mit der Betätigungswelle (11)
drehfest verbunden ist, welche Dichtungsscheibe (100) mittels einer Feder (19) gegen
das Dichtungselement (16) gedrückt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Dichtungselement (16) eine Deckel (18) zugeordnet ist, der ein Widerlager für
die Feder (19) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) als ein Ring ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) in eine zylindrische Seitenwand (101) des Dichtungselements (16)
einschraubbar und/oder einklebbar oder einpressbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Betätigungswelle (11) aufnehmende Durchführungsöffnung (20) der Dichtungsscheibe
(100) einer Kontur der Betätigungswelle (11) entspricht.
6. Vorrichtung nach einem der Anspruche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung des Deckels (18) einen größeren Durchmesser hat als die Betätigungswelle
(11).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung des Dichtungselements (16) einen größeren Durchmesser hat als die Betätigungswelle
(11).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser der Dichtungsscheibe (100) kleiner ist als ein Innendurchmesser
einer zylindrischen Seitenwand (101) des Dichtungselements (16), die in die Montageöffnung
ragt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, das Dichtungselement (16) ein Außengewinde (17) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (16) in seinem Außenbereich die Oberseite der Abdeckung (14)
überlappt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (16) und/oder der Deckel (18) aus einem Kunststoff gefertigt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsscheibe (100) aus Metall gefertigt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungswelle (11) und die Dichtungsscheibe (100) aus verschiedenen Materialien
gefertigt sind.
14. Gaskochfeld, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aufweist.