[0001] Die Erfindung betrifft ein Massagegerät zur "trockenen Wasserstrahlmassage", d. h.
zur Körpermassage mit Wasserstrahlen, die jedoch keine direkte Berührung mit der Haut
des Patienten haben. Eine solche "trockene" Wasserstrahlmassage ist vorteilhaft, weil
sie nahezu die gleichen Wirkungen hat wie eine Unterwassermassage mittels Wasserstrahlen
des in ein Wasserbad eingetauchten Körpers des Patienten, den Patienten körperlich
aber weit weniger belastet.
[0002] Bei der Unterwassermassage wirkt der hydrostatische Druck des Wassers auf die Gefäße
des Körpers, was bei Personen mit erhöhtem Blutdruck oder Neigung zu hohem Blutdruck
zu Druckanstiegen durch die Massage führen kann, und es kann nach einer Massagebehandlung
nach dem Aufstehen aus dem Wasserbad zu einem deutlichen Blutdruckabfall mit Kollapsneigung
kommen. Da dies bei den klassischen Unterwassermassagen sehr häufig vorkommt, ist
nach einer Therapie eine knapp halbstündige Ruhepause erforderlich. Dies ist bei der
"trockenen" Wasserstrahlmassage nicht notwendig. Auch wird dabei die Haut durch den
Wasserstrahl nicht übermäßig strapaziert, wie das bei der nassen Unterwassermassage
nicht selten der Fall ist. Auch das lästige Nachschwitzen mit der Gefahr der Erkältung
ist bei der "trockenen" Wasserstrahlmassage nicht gegeben.
[0003] Ein Gerät zur "trockenen" Wasserstrahlmassage ist bereits bekannt. Dabei handelt
es sich um ein Ganzkörpermassagegerät mit einer Wanne, welche den Massagewasserstrahlmechanismus
aufnimmt, und die oben durch eine gespannte Folie abgeschlossen ist, auf welcher der
Patient liegt und auf deren Unterseite die Massagewasserstrahlen auftreffen und so
mittelbar auf den darauf liegenden Patienten mit ihrem Druck und ihrer Temperatur
einwirken. Der Massagewasserstrahlmechanismus besteht dabei aus einem in der Wanne
längs verfahrbaren Schlitten, an dem zwei Strahldüsen jeweils an Schwenkarmen angeordnet
sind, die mittels jeweils eines in eine Kulisse eingreifenden Kurbeltriebs in Gestalt
einer sichelförmigen Bewegung hin- und hergeschwenkt werden.
[0004] Das bekannte Massagegerät ist nur für den professionellen Bereich in Kliniken, Rehazentren,
medizinischen Massagebetrieben oder in kommerziellen Fitness- oder Bädereinrichtungen
vorgesehen. Jedoch befriedigt bei dem bekannten Gerät der Mechanismus zur Strahlerzeugung
nicht, insbesondere auch deswegen, weil die zu den Düsen führenden Anschlussschläuche
ständig auf Wechselbiegung beansprucht werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein sowohl für den professionellen als auch für den
privaten Bereich geeignetes Gerät zur trockenen Wasserstrahlmassage mit verbesserten
Massagestrahlmechanismus zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Gerät kann als kompaktes und preisgünstiges Gerät zur Teilkörperbehandlung,
aber auch als Vollgerät zur Ganzkörperbehandlung ausgebildet sein, verfügt über eine
einfache und robuste Mechanik und kann deshalb preiswert sein. Es kann auch als mobiles
Gerät ausgebildet sein.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden schematischen
Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in denen zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Gerät nach der Erfindung, und
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II in Figur 1 durch das Gerät nach der Erfindung.
[0009] Wie die Zeichnungen zeigen, besteht das Gerät aus einer Wanne 1, die oben durch eine
darüber gespannte Folie 2 abgedeckt ist. In der Draufsicht nach Figur 1 ist die Folie
weggelassen, sie ist nur in der Schnittdarstellung nach Figur 2 sichtbar. Auf der
Folie 2 liegt der Patient. Wenn das Gerät, wie dargestellt, als ein Kompaktgerät zur
Teilkörpermassage ausgebildet ist, entspricht das Gerät in seiner Längenausdehnung
nur einem Teil der Körperlänge des Patienten, so daß das Gerät im Gebrauch mit einer
Zusatzliegefläche (nicht dargestellt) kombiniert wird, welche die durch die Folie
2 gebildete Liegefläche so ergänzt, daß der Patient auf der so gebildeten Gesamtliegefläche
entspannt liegen kann.
[0010] In der Wanne 1 ist ein Laufwagen 3 angeordnet, der sich in Querrichtung der Wanne
erstreckt und in Längsrichtung der Wanne hin- und herverfahrbar ist. Dazu können im
Wannenboden beispielsweise Schienen 4 angeordnet sein, die den mit Rollen 5 ausgestatteten
Laufwagen fuhren. Es versteht sich, daß es auch andere Möglichkeiten gibt, die Verfahrbarkeit
des Wagens herzustellen. Im Laufwagen 3 kann ein Antriebsmotor 6 vorgesehen sein,
der über ein entsprechendes Untersetzungsgetriebe ein Ritzel 7 antreibt, das mit einer
in der Wanne angeordneten längs verlaufenden Zahnstange 8 in Eingriff steht, um so
den Antrieb des Laufwagens 3 zu erzeugen. Es versteht sich, daß es andere Möglichkeiten
für den Laufwagenantrieb gibt. Beispielsweise könnte eine Spindel mit einer Spindelmutter
vorgesehen sein, oder es könnte ein Zahnriemen- oder Kettentrieb vorgesehen sein,
um den Laufwagen 3 in der Wanne 1 längsverfahren zu können. Ein Zahnriementrieb könnte
in der Weise realisiert sein, daß ein am Laufwagen angeordnetes Ritzel mit einem in
Längsrichtung in der Wanne gespannt verlaufenden Zahnriemen in Eingriff steht, wobei
durch einen entsprechenden Rollenmechanismus ein gewisser Umschlingungswinkel im Eingriffsbereich
zwischen Zahnriemen und Ritzel hergestellt ist. Jedoch ist es auch möglich, einen
Zahnriemen- oder Kettentrieb in der Weise vorzusehen, daß sich der Antriebsmotor im
Randbereich der Wanne befindet und ein Zahnriemen oder eine Kette oder ein anderes
Zugorgan, das mit dem Antriebsmotor betätigt wird, den Laufwagen bewegt. Es versteht
sich ebenfalls, daß der Antrieb so ausgebildet ist, daß der Wagen in seinen Endpositionen
jeweils umkehrt, also eine kontinuierliche langsame Hin- und Herbewegung ausführt.
Der Laufwagen 3 trägt zwei Düsenköpfe 9, die jeweils einen Wasserstrahl zur Unterseite
der Folie 2 richten. Jeder Düsenkopf sitzt auf einer Kurbel 10 bzw. 11, wobei diese
Kurbeln beim dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils durch ein Zahnrad gebildet
sind und diese beiden Zahnräder miteinander in Eingriff stehen. In der schematischen
Zeichnung sind die Zahnräder/Kurbeln 10, 11 als Scheiben dargestellt, aber es kann
sich natürlich um Ringkörper mit Speichen und äußerem Zahnkranz handeln, um die Anordnung
gewichtsmäßig leicht zu machen. Statt Zahnrädern können aber auch bloße Kurbelarme
eingesetzt werden, deren Achsen über ein entsprechendes Getriebe miteinander gekuppelt
sind. Beim Ausführungsbeispiel wird das Zahnrad 10 mittels eines im Laufwagen 3 angeordneten
Antriebsmotors 12 mit Getriebe 13 angetrieben, und das andere Zahnrad 11 wird durch
den Zahneingriff mit dem Zahnrad 10 von diesem angetrieben.
[0011] Der jeweilige Düsenkopf 9 sitzt nicht fest, sondern jeweils drehbar in dem betreffenden
Zahnrad bzw. der betreffenden Kurbel 10, 11, so daß eine freie Relativdrehung zwischen
Düsenkopf 9 und Zahnrad bzw. Kurbel 10, 11 möglich ist.
[0012] Mit dem jeweiligen Düsenkopf 9 verbundene Schläuche 14 führen zu einer Pumpe 15,
die vorzugsweise in einem Seitenbereich der Wanne untergebracht ist und Wasser vom
Boden der Wanne aufnimmt und unter entsprechendem Druck durch die Schläuche 14 zu
den Düsenköpfen 9 fördert. Die Schläuche 14 sind flexibel und können über am Schlauchwagen
angeordnete Stützen (der Klarheit halber nicht dargestellt) so abgestützt und geführt
werden, daß keine Kollision mit den Zahnrädern bzw. Kurbelarmen 10, 11 im Betrieb
auftreten kann.
[0013] Natürlich ist es auch möglich, die Pumpe im Laufwagen selbst unterzubringen. Dies
hat den Vorteil, daß nur kurze Schläuche benötigt werden, hat andererseits aber den
Nachteil, daß dadurch das Gewicht des Laufwagens deutlich erhöht wird und dessen Verfahrantrieb
entsprechend mehr Kraft benötigt. Bei Wahl eines robusten Laufwagenantriebs kann der
Vorteil der Anbringung der Pumpe direkt im Laufwagen überwiegen. Wird eine leichte
Bauweise angestrebt, kann die Unterbringung der Pumpe im Seitenbereich der Wanne vorteilhafter
sein.
[0014] Die Zahnräder bzw. Kurbeln 10, 11 können eine kontinuierliche Umlaufbewegung ausführen,
so daß auch die Düsenköpfe 9 eine entsprechende Umlaufbewegung ausführen und der jeweilige
Massagestrahl eine entsprechende kreisende Bewegung ausführt. Die Drehung erfolgt
wegen des Zahneingriffs bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel natürlich gegensinnig.
Da die Düsenköpfe jeweils drehbar in der Kurbel bzw. dem Zahnrad 10, 11 gelagert sind,
drehen sich die Düsenköpfe nicht mit, sondern sie führen lediglich ohne Eigendrehung
die kreisende Bewegung aus.
[0015] Der Antrieb kann aber auch so wechselnd erfolgen, daß die Zahnräder bzw. Kurbeln
10, 11 keine Umlaufbewegung, also keine kontinuierliche Drehbewegung ausführen, sondern
vielmehr eine hin- und hergehende Pendeldrehbewegung, beispielsweise um einen Drehwinkel
von 180° oder etwas weniger. Sie drehen sich dabei wiederum jeweils gegensinnig, so
daß die Massagestrahlen dann sichelförmige Hin- und Herbewegungen gegenläufig ausführen.
[0016] Im Betrieb des Geräts bewegt sich also der Laufwagen 3 mit langsamer Geschwindigkeit
entlang der Wanne (Doppelpfeil in Figur 1) hin und her, und gleichzeitig werden die
Düsenköpfe durch die eine Drehbewegung oder Drehpendelbewegung ausführenden Zahnräder
10, 11 auf kreisenden oder sichelförmigen Bahnen synchron und gegenläufig bewegt.
Der aus den Düsenköpfen 9 austretende und auf die Unterseite der Folie 2 auftreffende
Wasserstrahl führt also eine entsprechende Bewegung aus, so daß eine dementsprechende
Massagewirkung erfolgt.
[0017] Es versteht sich, daß statt jeweils eines Düsenkopfs 9 auch zwei oder mehr Düsenköpfe
an jedem Zahnrad bzw. jeder Kurbel angeordnet sein können, und daß auch mehr als zwei
Kurbeln vorgesehen sein können.
[0018] Es ist auch möglich, das Gerät mit nur einem Motor auszubilden, der sowohl den Antrieb
des Laufwagens als auch den Antrieb der Kurbeln bewirkt. An den Wendestellen des Laufwagens
an den Enden der Wanne ist eine Drehrichtungsumschaltung des Motors möglich.
[0019] Über eine Steuereinheit kann eine einstellbare Fahrgeschwindigkeit des Laufwagens,
eine einstellbare Dreh- oder Pendeldrehgeschwindigkeit der Zahnräder bzw. Kurbeln
10, 11, und eine Wahl des Wasserdrucks und somit der Massageintensität durch die Wasserstrahlen
erfolgen.
[0020] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform ist es natürlich auch möglich, die
Kurbeln oder entsprechende Drehscheiben nicht als miteinander in Eingriff stehende
Zahnräder auszubilden, sondern jeder Kurbel bzw. Drehscheibe einen eigenen Motor zuzuordnen.
Die Drehbewegung der Kurbeln kann dann nach Wahl gleichsinnig oder gegensinnig erfolgen.
Auch ist es, wie oben schon angesprochen, möglich, mehr als zwei Kurbeln vorzusehen.
Sowohl bei zwei als auch bei mehr vorgesehenen Kurbeln kann auch ein gleichsinniger
Drehantrieb mittels nur eines Motors über eine entsprechende Getriebeverbindung zwischen
den beiden Kurbeln, zum Beispiel einen Zahnriemen- oder Kettenantrieb, erfolgen. Auch
ist es möglich, beispielsweise vier Kurbeln für vier Düsen zu verwenden, die in Zweiergruppen
angetrieben werden, wobei nicht nur gegensinnige Bewegungen, sondern auch unterschiedliche
Geschwindigkeiten denkbar sind.
[0021] Es versteht sich für den Fachmann, daß weitere Varianten aufgrund der vielfältigen
Gestaltungsmöglichkeiten des Antriebs sowohl der Kurbelarme wie auch des Laufwagens
für seine Verschiebung möglich sind, die im einzelnen nicht weiter erörtert zu werden
brauchen.
1. Gerät zur trockenen Wasserstrahlmassage, bestehend aus einer Wanne (1), die mit einer
als Liegefläche dienenden Folie (2) abgedeckt ist, und einem in der Wanne angeordneten
Mechanismus zum Erzeugen von gegen die Unterseite der Folie (2) gerichteten Massagewasserstrahlen,
der einen in der Wanne hin und her motorisch verfahrbaren Laufwagen (3) aufweist,
an welchem mindestens eine Wasserstrahldüse motorisch beweglich angeordnet ist, die
über einen flexiblen Schlauch (14) mit einer Wasserpumpe (15) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die oder jede Wasserstrahldüse durch einen Düsenkopf (9) gebildet ist, der frei drehbar
an einem motorisch angetriebenen, eine Drehbewegung ausführenden Kurbelelement (10,
11) angeordnet und mit dem oder einem flexiblen Schlauch (14) verbunden ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, wobei am Laufwagen (3) mindestens zwei Kurbelelemente (10,
11) angeordnet sind, die jeweils mindestens einen Düsenkopf tragen.
3. Gerät nach Anspruch 2, wobei die mindestens zwei Kurbelelemente mittels eines gemeinsamen
motorischen Antriebs über ein Getriebe für gleichsinnige oder gegensinnige Drehung
angetrieben werden.
4. Gerät nach Anspruch 3, wobei die Kurbelelemente (10, 11) durch Zahnradscheiben gebildet
sind, die miteinander in Eingriff stehen, und von denen eines (10) motorisch angetrieben
wird.
5. Gerät nach Anspruch 2, wobei jedes der Kurbelelemente gesondert motorisch angetrieben
wird.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Antrieb des Laufwagens (3) entlang
einer in der Wanne verlaufenden Zahnstange oder entlang eines in der Wanne gespannten
Zahnriemens verfahrbar ist, mit dem ein am Laufwagen angeordnetes motorisch angetriebenes
Ritzel in Eingriff steht.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wasserpumpe im Laufwagen (3) angeordnet
ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das oder jedes Kurbelelement eine kontinuierliche
Volldrehbewegung oder eine hin- und hergehende Pendeldrehbewegung ausführt.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Geschwindigkeit der Schlittenbewegung,
Wasserstrahldruck und Bewegungsgeschwindigkeit des oder jedes Kurbelelements sowie
gegebenenfalls die Wassertemperatur voneinander unabhängig wählund steuerbar sind.
10. Gerät nach Anspruch 9, wobei im Falle mehrerer unabhängig angetriebener Kurbelelemente
die Drehgeschwindigkeit der einzelnen Kurbelelemente unabhängig voneinander wähl-
und steuerbar ist.