[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Herstellung eines Mehrkomponenten-Lacks,
insbesondere in Form eines Mischers zur Herstellung eines Mehrkomponenten-Wasserlacks,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Betriebsverfahren für eine derartige
Ventilanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0002] Es ist in der Lackiertechnik bekannt, zur Lackierung von Teilen, wie beispielsweise
Kraftfahrzeugkarosserieteilen, Mehrkomponenten-Lacke einzusetzen, die aus einem Stammlack
und einem Härter gemischt werden. Bei derartigen Mehrkomponenten-Lacken kann der Stammlack
wahlweise auf Lösemittelbasis oder auf Wasserbasis beruhen, wobei wässrige Mehrkomponenten-Lacke
eine bessere Umweltverträglichkeit bieten. In beiden Fällen ist der Härter jedoch
konventionell und beruht auf einer Lösemittelbasis.
[0003] Aus WO 97/00731 ist eine Ventilanordnung zur Mischung eines derartigen Mehrkomponenten-Lack
bekannt, die beispielsweise am Arm eines Lackierroboters angeordnet sein kann und
den Mehrkomponenten-Lack einem Zerstäuber zuführt, der ebenfalls am Arm des Lackierroboters
befestigt ist. Diese bekannte Ventilanordnung weist eine Härter-Zuleitung und eine
Stammlack-Zuleitung auf, die in eine gemeinsame Ausgangsleitung münden, wobei in der
Härter-Zuleitung und in der Stammlack-Zuleitung jeweils ein steuerbares Ventil angeordnet
ist. Darüber hinaus weist die bekannte Ventilanordnung eine Spülleitung auf, die über
ein Spülventil ebenfalls in die gemeinsame Ausgangsleitung der Ventilanordnung mündet.
[0004] Während des Lackierbetriebs sind die beiden steuerbaren Ventile in der Härter-Zuleitung
und in der Stammlack-Zuleitung geöffnet, wohingegen das Spülmittelventil geschlossen
ist, so dass sich der Stammlack in der gemeinsamen Ausgangsleitung mit dem Härter
mischt und den Mehrkomponenten-Lack bildet.
[0005] Zur Spülung und bei einem Farbwechsel werden die beiden steuerbaren Ventile in der
Härter-Zuleitung und der Stammlack-Zuleitung dagegen geschlossen, während das Spülventil
geöffnet wird, woraufhin ein Wasserspülmittel in die Ventilanordnung eingeleitet wird
und die gemeinsame Ausgangsleitung sowie die stromabwärts hinter dem Härter-Ventil
bzw. dem Stammlack-Ventil befindlichen Leitungsabschnitte der Härter-Zuleitung und
der Stammlack-Zuleitung reinigt. Bei diesem Spülvorgang wird abwechselnd Wasserspülmittel
und Pulsluft eingeleitet.
[0006] Problematisch ist hierbei die Tatsache, dass bei Mehrkomponenten-Lacken mit einem
auf Wasserbasis beruhenden Stammlack ein wässriges Spülmittel eingesetzt werden muss,
um eine befriedigende Spülwirkung zu erreichen. Dies ist deswegen problematisch, weil
ein wässriges Spülmittel mit dem auf Lösemittelbasis beruhenden konventionellen Härter
(z.B. Isocyanat) chemisch reagiert, was zum Aushärten führen kann. Im Extremfall kann
diese chemische Reaktion zwischen dem konventionellen Härter und dem Wasserspülmittel
dazu führen, dass das in der Härter-Zuleitung angeordnete Ventil sowie andere Ventile
und Leitungsabschnitte der Ventilanordnung blockiert werden, was mit einer irreversiblen
Beschädigung verbunden ist.
[0007] Ein weiteres Problem bekannter Ventilanordnungen folgt aus der Verwendung sogenannter
Pulsluft, die zur Reinigung in die Ventilanordnung eingeblasen wird. Dies ist problematisch,
weil die Pulsluft ebenfalls Luftfeuchtigkeit enthält, die mit dem auf Lösemittelbasis
beruhenden Härter chemisch reagiert, was ebenfalls zu einem Aushärten und zu einer
entsprechenden irreversiblen Beschädigung führen kann.
[0008] Ferner kann auch aus der Umgebung (z.B. aus der Lackierkabine, über die Düse oder
über einen Schlauch) Luftfeuchtigkeit in die Ventilanordnung eindringen und dort die
vorstehend beschriebene chemische Reaktion mit dem auf Lösemittelbasis beruhenden
Härter auslösen, was insbesondere bei einer längeren Betriebsunterbrechung zu einer
irreversiblen Beschädigung führen kann.
[0009] Ferner offenbart DE 1 900 518 A eine Spritzvorrichtung für flüssige Kunstharze, bei
der in einer Katalysatorzuleitung hinter einem Katalysatorventil ein Rückschlagventil
angeordnet ist.
[0010] Aus DE 83 10 862 U1 ist weiterhin eine Misch- und Spüleinrichtung bekannt, die eine
Rückführung des zugeführten Lacks über eine Rücklaufleitung ermöglicht.
[0011] Ein System zum Wechseln der Farben eines Farbsprühers ist aus US 4 993 353 bekannt,
wobei vorgeschlagen wird, zwei Farbwechselapparate hintereinander zu betreiben.
[0012] Die US 4 703 894 offenbart ferner einen Zwei-Komponentenmischer, der es ermöglicht,
eine von dem Farbreservoir und dem Härter entfernte Spritzpistole mit dem Zweikomponentengemisch
zu versorgen.
[0013] Aus GB 2 367 771 A ist weiterhin eine Beschichtungsvorrichtung bekannt, die an einem
Roboterarm befestigt ist.
[0014] Darüber hinaus offenbart DE 102 23 498 A1 ein Verfahren und ein System zur Farbversorgung
einer elektrostatischen Beschichtungsanlage mit einer modularen Potentialtrenneinheit,
die mindestens zwei Farbvorratsbehälter sowie je einen Behälter für ein Spülmittel
und für ein zu entsorgendes Material enthält.
[0015] Die letztgenannten Druckschriften betreffen jedoch gattungsfremde Gegenstände oder
sind mit denselben Nachteilen behaftet wie der eingangs zitierte Stand der Technik.
[0016] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene bekannte
Ventilanordnung dahingehend zu verbessern, dass eine chemische Reaktion des auf Lösemittelbasis
beruhenden Härters mit Feuchtigkeit aus dem Wasserspülmittel, der Pulsluft oder der
Umgebung möglichst weitgehend verhindert wird.
[0017] Diese Aufgabe wird, ausgehend von der vorstehend beschriebenen bekannten Ventilanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 und - hinsichtlich eines entsprechenden Betriebsverfahrens - durch die Merkmale
des Anspruchs 12 gelöst.
[0018] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, beim Spülen mit einem Wasserspülmittel
und/oder beim Einblasen von feuchtigkeitshaltiger Pulsluft und/oder bei einer längeren
Betriebsunterbrechung das Härter-Ventil durch ein Absperrventil abzuschotten, um einen
Kontakt zwischen dem Härter und der in dem Wasserspülmittel, der Pulsluft bzw. der
Umgebungsluft enthaltenen Feuchtigkeit zu verhindern. Durch diese Abschottung wird
vorteilhaft verhindert, dass der auf Lösemittelbasis beruhende Härter (z.B. Isocyanat)
durch Feuchtigkeitskontakt aushärtet, was zu einer irreversiblen Beschädigung führen
würde.
[0019] Vorzugsweise ist deshalb stromabwärts hinter dem Härter-Ventil ein steuerbares Absperrventil
angeordnet, um das Härter-Ventil abzuschotten, wobei das Absperrventil vorzugsweise
in der Härter-Zuleitung angeordnet ist. Der hier verwendete Begriff einer Härter-Zuleitung
umfasst hierbei vorzugsweise den gesamten Leitungsbereich für die Zuführung des Härters
stromaufwärts vor der Mündungsstelle der Stammlack-Zuleitung. Die Härter-Zuleitung
ist also nicht auf den Leitungsbereich beschränkt, der stromaufwärts vor dem Absperrventil
oder gar stromaufwärts vor dem Härter-Ventil liegt.
[0020] Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff der Steuerbarkeit des Absperrventils
bedeutet vorzugsweise, dass das Absperrventil unabhängig von dem eingangsseitig und/oder
ausgangsseitigen Druck einstellbar ist, wohingegen beispielsweise ein Rückschlagventil
selbständig entsprechend dem eingangs- bzw. ausgangsseitigen Druck öffnet bzw. schließt.
[0021] Vorzugsweise ist das Absperrventil durch Druckluft steuerbar, jedoch ist die Erfindung
nicht auf eine Druckluftsteuerung des Absperrventils beschränkt. Es vielmehr auch
möglich, das Absperrventil elektrisch, hydraulisch oder ins sonstiger Weise anzusteuern.
[0022] Weiterhin weist die erfindungsgemäße Ventilanordnung vorzugsweise eine Spülmittel-Zuleitung
auf, die stromabwärts hinter dem Absperrventil in die Ausgangsleitung mündet. Bei
einer Verwendung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung zur Mischung eines Mehrkomponenten-Wasserlacks
wird über diese Spülmittel-Zuleitung ein Wasserspülmittel zugeführt, wobei das Absperrventil
während des Spülvorgangs geschlossen wird, um einen Kontakt des Wasserspülmittels
mit dem Härter zu verhindern. Darüber hinaus kann über diese Spülmittel-Zuleitung
auch Pulsluft zur Reinigung der Ventilanordnung eingeblasen werden, wobei das Absperrventil
während des Einblasens ebenfalls geschlossen wird, um einen Kontakt zwischen der in
der Pulsluft enthaltenen Luftfeuchtigkeit und dem Härter zu verhindern. Zum Einblasen
der Pulsluft kann jedoch alternativ auch eine separate Pulsluft-Zuleitung vorgesehen
sein, die stromabwärts hinter dem Absperrventil in die Ausgangsleitung mündet.
[0023] Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, das Wasserspülmittel über die
Stammlack-Zuleitung zuzuführen. Hierbei kann das Wasserspülmittel von einem vorgeschalteten
Farbwechsler beispielsweise bei einem Farbwechsel über die Stammlack-Zuleitung zugeführt
werden. Auch hierbei kann über die Stammlack-Zuleitung abwechselnd Wasserspülmittel
und Pulsluft eingeleitet werden.
[0024] Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Ventilanordnung vorzugsweise eine weitere
Spülmittel-Zuleitung auf, die in einen Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil
und dem Absperrventil mündet. Bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
zur Mischung eines Wasserlacks kann über diese Spülmittel-Zuleitung ein zusätzliches
Spülmittel zugeführt werden, das auf Lösemittelbasis beruht und/oder auf den Härter
abgestimmt ist und deshalb nicht mit dem Härter reagiert. Dieses zusätzliche Spülmittel
kann eingesetzt werden, um im Rahmen eines Spülvorgangs Feuchtigkeit aus der Ventilanordnung
zu entfernen.
[0025] Es ist jedoch auch möglich, dass der Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil
und dem Absperrventil mit dem auf Lösemittelbasis beruhenden Spülmittel geflutet wird.
Dies ist insbesondere bei einer längeren Betriebsunterbrechung vorteilhaft, da das
lösemittelhaltige Spülmittel dann als Sperrmedium verhindert, dass die Luftfeuchtigkeit
mit dem Härter langsam reagiert.
[0026] Auch über diese zusätzliche Spülmittel-Zuleitung kann Pulsluft in die erfindungsgemäße
Ventilanordnung eingeblasen werden. Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass zum
Einblasen der Pulsluft eine weitere zusätzliche Pulsluft-Zuleitung vorgesehen ist,
die in den Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil und dem Absperrventil mündet.
Bei der Verwendung eines konventionellen Härters (z.B. Isocyanat) wird jedoch über
die zusätzliche Spülmittel-Zuleitung vorzugsweise keine Pulsluft eingeblasen, da der
Härter mit der in der Pulsluft enthaltenden Feuchtigkeit chemisch reagieren könnte,
was zum Aushärten des Härters führen kann.
[0027] Zwischen dem Härter-Ventil und dem Absperrventil ist vorzugsweise eine Kammer angeordnet,
die bei einer Betriebsunterbrechung mit dem lösemittelhaltigen Spülmittel geflutet
werden kann, so dass während der Betriebsunterbrechung an dem Härter-Ventil stets
lösemittelhaltiges Spülmittel als Sperrmedium anliegt, wodurch ein Aushärten des Härters
verhindert wird. Die Kammer zwischen dem Härter-Ventil und dem Absperrventil kann
beispielsweise durch einen Schlauch oder einen Schlauchabschnitt gebildet werden.
[0028] Während des normalen Lackierbetriebs wird das Absperrventil also geöffnet, so dass
der Härter durch das ebenfalls geöffnete Härter-Ventil und das Absperrventil in die
gemeinsame Ausgangsleitung gelangen kann, um sich dort mit dem Stammlack zu dem Mehrkomponenten-Lack
zu mischen.
[0029] Bei kürzeren Stillstandszeiten kann dann ein normaler Spülvorgang erfolgen, indem
das Wasserspülmittel bzw. Pulsluft stromabwärts hinter dem Absperrventil eingeleitet
wird, wobei das Härter-Ventil, das Stammlack-Ventil und das Absperrventil geschlossen
wird. Durch das geschlossene Absperrventil wird hierbei verhindert, dass das Wasserspülmittel
in Kontakt mit dem Härter gerät.
[0030] Bei einer längeren Betriebsunterbrechung erfolgt vorzugsweise nach dieser Spülung
mit dem wässrigen Spülmittel ein zusätzlicher Spülvorgang, um Verklumpungen zu verhindern,
die durch die chemische Reaktion zwischen dem wässrigen Spülmittel und dem Härter
entstehen können. Hierzu wird vorzugsweise ein herkömmliches, lösemittelhaltiges Spülmittel
in die Ventilanordnung eingeleitet, wobei die Einleitung vorzugsweise zwischen dem
Härter-Ventil und dem Absperrventil erfolgt. Hierbei sind das Härter-Ventil und das
Stammlack-Ventil geschlossen, während das Absperrventil geöffnet ist. Zum einen werden
durch diese Spülung Reste des Härters herausgespült, so dass spätere Aushärtungen
während der Betriebsunterbrechung verhindert werden. Zum anderen wird durch diese
Spülung Restfeuchtigkeit entfernt, wodurch einem Aushärten des Härters ebenfalls entgegen
gewirkt wird. Nach diesem zusätzlichen Spülvorgang wird das Absperrventil dann vorzugsweise
geschlossen, so dass der Leitungsbereich zwischen dem Härter-Ventil und dem Absperrventil
während der Betriebsunterbrechung vorzugsweise mit dem lösemittelhaltigen Spülmittel
gefüllt bleibt, um Verklumpungen während der Betriebsunterbrechung zu verhindern.
Hierbei wirkt das lösemittelhaltige Spülmittel als Sperrmedium, das ein Aushärten
des Härters verhindert.
[0031] Die erfindungsgemäße Ventilanordnung weist also vorzugsweise zwei Spülmittel-Zuleitungen
auf, wobei die eine Spülmittel-Zuleitung vorzugsweise ein wässriges Spülmittel zuführt
und vorzugsweise stromabwärts hinter dem Absperrventil in die gemeinsame Ausgangsleitung
mündet, während die andere Spülmittel-Zuleitung vorzugsweise ein wasserfreies, lösemittelhaltiges
Spülmittel zuführt und vorzugsweise in den Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil
und dem Absperrventil mündet.
[0032] Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Ventilanordnung auch eine Rückführleitung
aufweisen, die von der Stammlack-Zuleitung abzweigt und bei einem Farbwechsel ein
Andrücken und Freispülen der Stammlack-Zuleitung ermöglicht. In diesem Zusammenhang
ist zu erwähnen, dass an die Stammlack-Zuleitung stromaufwärts vor der Ventilanordnung
ein Farbwechsler angeschlossen sein kann, der aus mehreren zur Verfügung stehenden
Stammlacken den Stammlack der gewünschten Farbe auswählt und der Ventilanordnung zuführt.
[0033] Weiterhin kann auch an die Härter-Zuleitung ein Härter-Wechsler angeschlossen sein,
der einen von mehreren verschiedenen Härtern zuführt.
[0034] Vorzugsweise sind das Härter-Ventil, das Stammlack-Ventil und die Spülmittel-Ventile
in die erfindungsgemäße Ventilanordnung integriert und Bestandteil derselben. Die
Erfindung umfasst jedoch auch solche Ausführungsformen, bei denen diese Ventile als
separate Bauteile ausgeführt sind und der erfindungsgemäßen Ventilanordnung vorgeschaltet
sind.
[0035] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene
Ventilanordnung beschränkt ist, sondern auch ein entsprechendes Betriebsverfahren
umfasst, bei dem die gemeinsame Ausgangsleitung für den Mehrkomponenten-Lack getrennt
von der Härter-Zuleitung spülbar ist.
[0036] Vorzugsweise werden die getrennt voneinander spülbaren Leitungsabschnitte der Härter-Zuleitung
einerseits und der Ausgangsleitung und/oder der Stammlack-Zuleitung andererseits hierbei
mit unterschiedlichen Spülmitteln gespült. Dabei wird zur Spülung der Ausgangsleitung
und/oder der Stammlack-Zuleitung vorzugsweise ein wasserhaltiges Spülmittel verwendet,
falls der Stammlack auf Wasserbasis beruht. Zur Spülung der Härter-Zuleitung und/oder
zum Fluten des Leitungsabschnitts zwischen dem Härter-Ventil und dem Absperrventil
wird dagegen vorzugsweise ein wasserfreies, lösemittelhaltiges Spülmittel eingesetzt,
um eine chemische Reaktion zwischen dem auf Lösemittelbasis beruhenden Härter (z.B.
Isocyanat) und dem Spülmittel zu verhindern, da dies zu einer irreversiblen Beschädigung
führen könnte.
[0037] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung zur Herstellung
eines Mehrkomponenten-Wasserlacks,
- Fig. 1b
- eine vereinfachte Querschnittsansicht eines Rotationszerstäubers mit der Ventilanordnung
gemäß Fig. 1a,
- Fig. 2a
- eine schematische Darstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Ventilanordnung sowie
- Fig. 2b
- eine vereinfachte Querschnittsansicht der Ventilanordnung gemäß Fig. 2a.
[0038] Die Querschnittsansicht in Fig. 1b zeigt einen Rotationszerstäuber 1, der weitgehend
herkömmlich aufgebaut ist, so dass im Folgenden keine detaillierte Beschreibung des
Rotationszerstäubers 1 erfolgt und lediglich die erfindungswesentlichen Besonderheiten
beschrieben werden. Der vordere Teil des Rotationszerstäubers 1 ist hierbei zur Vereinfachung
schraffiert dargestellt, um nicht von den erfindungswesentlichen Einzelheiten abzulenken.
Hinsichtlich der Einzelheiten des herkömmlichen Aufbaus des Rotationszerstäubers 1
wird beispielhaft auf DE 93 21 294 U1 und DE 43 06 800 A1 verwiesen, deren Inhalt
der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0039] Der Rotationszerstäuber 1 dient zur Beschichtung von Teilen, wie beispielsweise Kraftfahrzeugkarosserieteilen,
mit einem Mehrkomponenten-Wasserlack, der aus einem Härter H und einem Stammlack SL
besteht, wobei der Härter H in einer in Fig. 1a schematisch dargestellten Ventilanordnung
2 mit dem Stammlack SL gemischt wird.
[0040] Zur Zuführung des Stammlacks SL weist die Ventilanordnung 2 eine Stammlack-Zuleitung
3 auf, die von der in der Zeichnung links befindlichen Stirnfläche der Ventilanordnung
2 ausgeht und über ein steuerbares Stammlack-Ventil 4 in eine gemeinsame Ausgangsleitung
5 für den Härter H und den Stammlack SL mündet, wobei das Stammlack-Ventil 4 aus einem
druckluftbetätigten Aktor 6 und einer verschiebbar gelagerten Ventilnadel 7 besteht.
In ihrer unteren Anschlagsposition blockiert die Ventilnadel 7 den Übergang von der
Härter-Zuleitung 3 in die gemeinsame Ausgangsleitung 5, während der Übergang bei angehobener
Stellung der Ventilnadel 7 freigegeben wird. Die Ansteuerung des Aktors 6 des Härter-Ventils
4 erfolgt hierbei über eine Druckluft-Steuerleitung 8, die ebenfalls von der in der
Zeichnung links befindlichen Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht und an dem
Aktor 6 endet.
[0041] Zur Zuführung des Härters H weist die Ventilanordnung 2 eine entsprechende Härter-Zuleitung
9 auf, die ebenfalls von der in der Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung
2 ausgeht und über ein steuerbares Härter-Ventil 10 in eine Kammer 11 oder ein entsprechendes
Leitungsvolumen mündet, wobei das Härter-Ventil 10 aus einem pneumatisch betätigten
Aktor 12 und einer von dem Aktor 12 angetriebenen und verschiebbar gelagerten Ventilnadel
13 besteht. In ihrer unteren Anschlagsposition blockiert die Ventilnadel den Übergang
von der Härter-Zuleitung 9 in die Kammer 11, so dass kein Härter H in die Kammer 11
eindringen kann. In ihrer angehobenen Position gibt die Ventilnadel 13 dagegen den
Übergang von der Härter-Zuleitung 9 in die Kammer 11 frei, so dass der Härter H aus
der Härter-Zuleitung 9 in die Kammer 11 gelangen kann. Die Ansteuerung des Aktors
12 des Härter-Ventils 10 erfolgt hierbei pneumatisch über eine Druckluft-Steuerleitung
14, die ebenfalls von der in der Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung
2 ausgeht und in dem Aktor 12 endet.
[0042] Die Kammer 11 in der Ventilanordnung 2 ist über ein steuerbares Absperrventil 15
mit der gemeinsamen Ausgangsleitung 5 verbunden, wobei das Absperrventil 15 im Wesentlichen
aus einem Aktor 16 und einer von dem Aktor 16 angetriebenen und verschiebbar gelagerten
Ventilnadel 17 besteht. In ihrer in der Zeichnung rechts liegenden Anschlagsposition
versperrt die Ventilnadel 17 den Übergang von der Kammer 11 in die gemeinsame Ausgangsleitung
5, so dass kein Härter H aus der Kammer 11 in die Ausgangsleitung 5 eintreten kann.
In der in der Zeichnung links liegenden Position gibt die Ventilnadel 17 dagegen den
Übergang von der Kammer 11 zu der Ausgangsleitung 5 frei, so dass der Härter H aus
der Kammer 11 in die Ausgangsleitung 5 gelangen kann, um sich dort mit dem Stammlack
SL zu dem Mehrkomponenten-Wasserlack zu mischen. Die Ansteuerung des Aktors 16 des
Absperrventils 15 erfolgt durch eine Druckluft-Steuerleitung 18, die von der in der
Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht und zu dem Aktor
16 geführt ist.
[0043] Zur Spülung der gemeinsamen Ausgangsleitung 5 weist die Ventilanordnung 2 eine Spülmittel-Zuleitung
19 auf, die von der in der Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung
2 ausgeht und über ein Spülmittelventil 20 in die Ausgangsleitung 5 mündet, wobei
das Spülmittelventil 20 aus einem pneumatisch betätigten Aktor 21 und einer von dem
Aktor 21 angetriebenen und in der Ventilanordnung 2 verschiebbar gelagerten Ventilnadel
22 besteht. In ihrer in der Zeichnung oben liegenden Anschlagsposition versperrt die
Ventilnadel 22 den Übergang von der Spülmittel-Zuleitung 19 zu der gemeinsamen Ausgangsleitung
5, so dass keine Spülung erfolgt. In einer in der Zeichnung unten liegenden Position
gibt die Ventilnadel 22 des Spülmittelventils 20 dagegen den Übergang von der Spülmittel-Zuleitung
19 zu der gemeinsamen Ausgangsleitung 5 frei, so dass der Rotationszerstäuber 1 mit
einem wasserhaltigen Spülmittel V1 gespült werden kann, das über die Spülmittel-Zuleitung
19 zugeführt wird. Die Ansteuerung des Aktors 21 des Spülmittelventils 20 erfolgt
pneumatisch durch eine Druckluftsteuerleitung 23, die von der in der Zeichnung links
liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht und zu dem Aktor 21 geführt ist.
[0044] Die Verwendung eines wasserhaltigen Spülmittels ist bei der Verwendung eines Mehrkomponenten-Wasserlacks
sinnvoll, da der dabei verwendete Stammlack ebenfalls auf Wasserbasis beruht.
[0045] Darüber hinaus weist die Ventilanordnung 2 eine weitere Spülmittel-Zuleitung 24 auf,
die von der in der Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht
und über ein Spülmittelventil 25 in die Kammer 11 mündet, wobei das Spülmittelventil
25 aus einem pneumatisch betätigten Aktor 26 und einer von dem Aktor 26 mechanisch
angetriebenen und in der Ventilanordnung 2 verschiebbar gelagerten Ventilnadel 27
besteht. In einer in der Zeichnung oben liegenden Position versperrt die Ventilnadel
27 des Spülmittelventils 25 hierbei den Übergang von der Spülmittel-Zuleitung 24 in
die Kammer 11, so dass kein Spülmittel V2 zugeführt wird. In einer in der Zeichnung
unten liegenden Position gibt die Ventilnadel 27 des Spülmittelventils 25 dagegen
den Übergang von der Spülmittel-Zuleitung 24 zu der Kammer 11 frei, so dass das Spülmittel
V2 aus der Spülmittel-Zuleitung 24 in die Kammer 11 eindringen kann. Die Ansteuerung
des Aktors 26 erfolgt hierbei pneumatisch über eine Druckluft-Steuerleitung 28, die
von der in der Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht
und zu dem Aktor 26 des Spülmittelventils 25 geführt ist.
[0046] Darüber hinaus weist der Rotationszerstäuber 1 noch ein herkömmliches Hauptventil
29 auf, das in der Ausgangsleitung 5 angeordnet ist und die Abgabe des Mehrkomponenten-Wasserlacks
steuert, wobei das Hauptventil 29 wiederum aus einem pneumatisch betätigten Aktor
30 und einer von dem Aktor 30 mechanisch angetriebenen und in dem Rotationszerstäuber
1 verschiebbar gelagerten Ventilnadel 31 besteht. Die Ansteuerung des Aktors 30 erfolgt
hierbei pneumatisch durch eine weitere Druckluftsteuerleitung 32, die von der in der
Zeichnung links liegenden Stirnfläche der Ventilanordnung 2 ausgeht und zu dem Aktor
30 des Hauptventils 29 geführt ist.
[0047] Im Folgenden wird nun anhand der schematischen Darstellung in Fig. 1a die Betriebsweise
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung 2 beschrieben.
[0048] Im normalen Lackierbetrieb sind die beiden Spülventile 20, 25 geschlossen, so dass
keine Spülung erfolgt.
[0049] Das Härter-Ventil 10 und das Absperrventil 15 sind dagegen während des normalen Lackierbetriebs
geöffnet, so dass der Härter H über das Härter-Ventil 10, die Kammer 11 und das geöffnete
Absperrventil 15 in die Ausgangsleitung 5 gelangt, wo sich der Härter H mit dem Stammlack
SL mischt, der über das geöffnete Stammlack-Ventil 4 ebenfalls in die Ausgangsleitung
5 gelangt. Der auf diese Weise entstehende Mehrkomponenten-Wasserlack wird dann von
dem Rotationszerstäuber 1 entsprechend der Ventilstellung des Hauptventils 29 appliziert.
[0050] Bei einer kurzen Betriebsunterbrechung des Rotationszerstäubers 1 werden dagegen
das Härter-Ventil 10 und das Stammlack-Ventil 4 geschlossen, da kein weiterer Härter
H und kein weiterer Stammlack SL benötigt wird.
[0051] Bei einer längeren Betriebsunterbrechung des Rotationszerstäubers, beispielsweise
am Wochenende, oder bei Ablauf der materialspezifischen Topfzeit erfolgt dagegen eine
mehrstufige Spülung des gesamten Rotationszerstäubers 1 mit der Ventilanordnung 2.
[0052] Wie bei einer kurzfristigen Betriebsunterbrechung des Rotationszerstäubers 1 werden
hierbei zunächst das Härter-Ventil 10 und das Stammlack-Ventil 4 geschlossen, damit
keine weiteren Lackkomponenten H, SL zugeführt werden.
[0053] Anschließend wird das Spülmittelventil 20 geöffnet, während das Absperrventil 15
und das andere Spülmittelventil 25 geschlossen bleiben. Über die Spülmittel-Zuleitung
19 werden dann abwechselnd Pulsluft PL und ein wasserhaltiges Spülmit-tel V1 zugeführt,
die in die gemeinsame Ausgangsleitung 5 gelangen und diese sowie den gesamten Rotationszerstäuber
1 von Resten des 2-Komponentenlacks reinigen.
[0054] Nach diesem ersten Spülvorgang wird das Spülmittelventil 20 geschlossen, woraufhin
das Spülmittelventil 25 und das Absperrventil 15 geöffnet werden. Über die Spülmittel-Zuleitung
24 wird dann ein wasserfreies, lösemittelhaltiges herkömmliches Spülmittel V2 zugeführt,
das in die Kammer 11 eindringt und über das geöffnete Absperrventil 15 in die Ausgangsleitung
5 gelangt, bis der Rotationszerstäuber 1 mit dem lösemittelhaltigen, wasserfreien
Spülmittel V2 gefüllt und ggf. gespült ist. Anschließend wird dann das Absperrventil
15 und das Spülmittel-Ventil 25 geschlossen, wobei das in der Kammer 11 befindliche
lösemittelhaltige, wasserfreie Spülmittel V2 verhindert, dass wasserhaltige Spülmittelreste
des Spülmittels V1 in dem Rotationszerstäuber 1 bzw. der Ventilanordnung 2 chemisch
mit dem Härter H reagieren, was im Extremfall zu einem Zusetzen des Härter-Ventils
10 und der anderen Ventile führen könnte.
[0055] Das in den Figuren 2a und 2b dargestellte Ausführungsbeispiel stimmt weitgehend mit
dem vorstehend beschriebenen und in den Figuren 1a und 1b dargestellten Ausführungsbeispiel
überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird und im Folgenden für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet werden.
[0056] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiel besteht darin, dass von der Stammlack-Zuleitung
3 über ein Rückführventil 33 eine Rückführleitung 34 abzweigt, wobei das Rückführventil
33 wiederum aus einem pneumatisch betätigten Aktor 35 und einer von dem Aktor 35 angetriebenen
und in der Ventilanordnung 2 verschiebbar gelagerten Ventilnadel 36 besteht. In einer
in der Zeichnung rechts befindlichen Anschlagsposition sperrt die Ventilnadel 36 des
Rückführventils 33 den Übergang von der Stammlackzuleitung 3 in die Rückführleitung
34, so dass kein Stammlack SL zurückgeführt wird. In einer in der Zeichnung links
liegenden Position gibt die Ventilnadel 36 des Rückführventils 33 dagegen den Übergang
von der Stammlack-Zuleitung 3 zu der Rückführleitung 34 frei, so dass eine Rückführung
von Stammlack SL erfolgt. Das Rückführventil 33 für den Stammlack SL dient zum Andrücken
und Freispülen der Stammlack-Zuleitung 3 bei Verwendung von mehreren unterschiedlichen
Stammlacken SL mit demselben Härter H. Die verschiedenen Stammlacke SL sind dann an
einem vorgeschalteten und nicht dargestellten Farbwechsler zentral angeschlossen und
werden je nach Bedarf zu dem Rotationszerstäuber 1 angedrückt. Die Ansteuerung des
Aktors 35 des Rückführventils 34 erfolgt wiederum pneumatisch durch eine Druckluftsteuerleitung
37.
[0057] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen.
1. Ventilanordnung (2) zur Herstellung eines Mehrkomponenten-Lacks, insbesondere eines
Zweikomponenten-Wasserlacks, mit
- einer Stammlack-Zuleitung (3) zur Zuführung eines Stammlacks (SL),
- einer Härter-Zuleitung (9) zur Zuführung eines Härters (H),
- einer Ausgangsleitung (5) zur Abgabe des aus dem Stammlack (SL) und dem Härter (H)
gemischten Mehrkomponenten-Lacks, wobei die Stammlack-Zuleitung (3) und die Härter-Zuleitung
(9) in die Ausgangsleitung (5) münden, gekennzeichnet durch
- ein steuerbares Absperrventil (15), das stromabwärts hinter einem in der Härter-Zuleitung
(9) angeordneten Härter-Ventil (10) angeordnet ist.
2. Ventilanordnung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Spülmittel-Zuleitung (19) in einen Leitungsabschnitt stromabwärts hinter
dem Absperrventil (15) mündet.
3. Ventilanordnung (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spülmittel-Zuleitung (19) ein wasserhaltiges Spülmittel (V1) enthält.
4. Ventilanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Spülmittel-Zuleitung (24) in einen Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil
(10) und dem Absperrventil (15) mündet.
5. Ventilanordnung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spülmittel-Zuleitung (24) ein wasserfreies Spülmittel (V2) enthält.
6. Ventilanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Härter-Ventil (14) und dem Absperrventil (15) eine Kammer (11) zur Flutung
mit dem wasserfreien Spülmittel (V2) angeordnet ist.
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Spülmittel-Zuleitung (19) ein steuerbares erstes Spülmittel-Ventil
(20) und/oder in der zweiten Spülmittel-Zuleitung (24) ein steuerbares zweites Spülmittel-Ventil
(25) angeordnet ist.
8. Ventilanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der Stammlack-Zuleitung (3) stromaufwärts vor dem Stammlack-Ventil (4) eine Rückführleitung
(34) abzweigt, wobei in der Rückführleitung (34) ein steuerbares Rückführventil (33)
angeordnet ist.
9. Ventilanordnung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stammlack-Zuleitung (3) stromabwärts hinter dem Absperrventil (15) in die Ausgangsleitung
(5) mündet.
10. Rotationszerstäuber (1) mit einer integrierten Ventilanordnung (2) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
11. Lackiermaschine, insbesondere Lackierroboter, mit einem Rotationszerstäuber nach Anspruch
10.
12. Betriebsverfahren für eine Ventilanordnung (2) zur Bildung eines Mehrkomponenten-Lacks,
insbesondere eines Zweikomponenten-Wasserlacks, mit folgenden Schritten:
- Zuführung eines Stammlacks (SL) über eine Stammlack-Zuleitung (3),
- Zuführung eines Härters (H) über eine Härter-Zuleitung (9),
- Mischung des Stammlacks (SL) mit dem Härter (H) zu dem Mehrkomponenten-Lack,
- Weiterleitung des Mehrkomponenten-Lacks über eine Ausgangsleitung (5),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Härter-Zuleitung (9) stromabwärts hinter einem in der Härter-Zuleitung (9) angeordneten
Härter-Ventil (10) durch ein steuerbares Absperrventil (15) absperrbar ist, um eine
Störung oder Beschädigung des Härter-Ventils (10) zu verhindern.
13. Betriebsverfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil (15) geschlossen wird, wenn ein Beschichtungsbetrieb unterbrochen
wird.
14. Betriebsverfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil (15) geschlossen wird, wenn eine Spülung erfolgt.
15. Betriebsverfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil (9) und dem Absperrventil (10) getrennt
von einem Leitungsabschnitt stromabwärts hinter dem Absperrventil (15) gespült wird.
16. Betriebsverfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt stromaufwärts vor dem Absperrventil (15) mit einem wasserfreien
Spülmittel (V2) gespült wird, wohingegen der Leitungsabschnitt stromabwärts hinter
dem Absperrventil (15) mit einem wasserhaltigen Spülmittel (V1) gespült wird.
17. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts hinter dem Härter-Ventil (14) und stromaufwärts vor dem Absperrventil
(15) eine Kammer (11) angeordnet ist, wobei die Kammer (11) mit dem wasserfreien Spülmittel
(V1) gefüllt wird, wenn der Lackierbetrieb unterbrochen wird.
18. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
gekennzeichnet durch folgende Schritte zum Spülen der Ventilanordnung:
- Spülen des Leitungsabschnitts stromabwärts hinter dem Absperrventil (15) mit dem
wasserhaltigen Spülmittel (V1) bei geschlossenem Absperrventil (15),
- Anschließend Spülen des Leitungsabschnitts stromaufwärts vor dem Absperrventil (15)
mit dem wasserfreien Spülmittel (V2) bei geöffnetem Absperrventil (15).
19. Betriebsverfahren nach Anspruch 18,
gekennzeichnet durch folgenden Schritt:
- Füllen des Leitungsabschnitts zwischen dem Härter-Ventil (10) und dem Absperrventil
(15) mit dem wasserfreien Spülmittel (V2),
- Schließen des Absperrventils (15) während einer Betriebsunterbrechung, nachdem der
Leitungsabschnitt zwischen dem Härter-Ventil (10) und dem Absperrventil (15) mit dem
wasserfreien Spülmittel (V2) geflutet wurde.