[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlauchbeutel für flüssiges bis flüssigpastöses Füllgut,
bestehend aus einem an seinen Enden mit Quersiegelnähten und in Längsrichtung mit
einer Längssiegelnaht verschlossenen Folienschlauch.
[0002] Was die hier interessierende Art von Schauchbeuteln betrifft, so bezieht sich die
vorliegende Erfindung insbesondere auf sogenannte Schlauchbeutel-Stickpackungen, also
auf mehr oder weniger schlank-stabförmige Packungen bspw. nach den DE-A-93 12 664
U1 und DE-A-299 06 747 U1 aber auch auf eher kissenartige Packungen mit ebenfalls
relativ kleinen Abmessungen, wie sie bislang hauptsächlich als Kleinportionspackungen
für bspw. Senf, Ketchup od.dgl. verwendet werden, deren Inhalt einfach per Hand auf
einen Teller oder ein zu würzendes Nahrungsmittel auszudrücken ist. Für flüssiges
Füllgut, aber auch noch gut fließfähiges, flüssigpastößes Füllgut, sind solche Verpackungen
weniger gut geeignet, da solches Füllgut nach Aufriß aus der Packung sowohl herausspritzen
als auch ausfließen kann. Aus diesem Grunde verwendet man, soweit bekannt, insbesondere
für flüssige Portionen Tiefziehverpackungen in Form kleiner Becher, deren Deckfolie
zum Ausgießen mehr oder weniger weit aufgezogen wird.
Diese Verpackungen können zwar bei ungeschickter Handhabung beim Öffnen ebenfalls
etwas spritzen, die Gefahr des Auslaufens besteht jedoch nicht, da die kleinen geöffneten
Becher auf einem Tisch oder wo auch immer stehend abgestellt werden können. Andererseits
verlangen derartige becherartige Kleinverpackungen einen im vergleich zu Schauchbeutelverpackungen
unverhältnismäßig hohen Aufwand, was sowohl die dafür notwendigen Herstellungsmaschinen
als auch das Folienmaterial betrifft.
[0003] Davon ausgehend liegt der Erfindung demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Schlauchbeutelverpackung
der eingangs genannten Art dahingehend umzugestalten und zu verbessern, daß die Gefahr
eines Spritzens beim Öffnen und eines selbstätigen Ausfließens nach Öffnung einer
solchen Verpackung weitestgehend unterbunden ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Schlauchbeutel der eingangs genannten Art nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß in der einen in Bezug auf die andere Quersiegelnaht breiter bemessenen
Quersiegelnaht eine Kammer angeordnet ist, wobei im die Kammer gegen den Schlauchinnenraum
abgrenzenden Teil der Quersiegelnaht ein unversiegelt gebliebener Durchgang und neben
der Kammer eine gegen den oberen Bereich der Kammer und quer zur Schlauchlängserstreckung
orientierte Aufreißerleichterung angeordnet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen ergeben sich nach den in der speziellen
Beschreibung noch näher zu erläuternden abhängigen Patentansprüchen.
[0005] Die erfindungsgemäße Gestaltung eines Schlauchbeutels verlangt also einerseits lediglich
die Anbringung einer etwas verbreiterten Quersiegelnaht und beschränkt sich andererseits
vorteilhaft ausschließlich auf die besondere, im Einzelnen noch näher zu erläuternden
Ausbildung dieser verbreiterten Quersiegelnaht, was bedeutet, daß an einer herkömmlichen
Herstellungs- und Füllmaschine für derartige Schlauchbeutel lediglich für ein entsprechendes
Quersiegelwerkzeug gesorgt werden muß.
[0006] Bei Gebrauch und nach Abriß, und zwar ausgehend von der Aufreißerleichterung, des
Oberteiles der Quersiegelnaht an einem derart erfindungsgemäß ausgebildeten Schlauchbeutel,
ist zum Einen die nur durch den relativ engen Durchgang mit dem Schlauchinnenraum
verbundene Kammer nach außen geöffnet, wobei aber zum Anderen die die Kammer begrenzenden
Folienwandungen eine Art Lippenverschluß bilden und damit ein Hindernis sowohl für
ein Ausspritzen als auch ein Ausfließen des Beutelinhaltes darstellen.
[0007] Nach der EP-A-0 492 380 A1 ist eine sogenannte Konturbeutel-Verpackung bekannt, an
der zwar auch ein Ausfließen verhindernde Maßnahmen getroffen sind, diese bestehen
aber darin, daß eine besondere Öffnungslasche vorgesehen ist, die nach ihrer Öffnung
umgeknickt und in geeigneter Knickstellung an der Verpackung fixiert werden muß, um
auf diese Weise den Auslaßkanal des Beutel zu blockieren bzw. abzusperren. Abgesehen
davon, sind derartige Konturbeutel aufgrund ihrer speziellen Ausbildung und Formgebung
auf herkömmlichen Schlauchbeutelmaschinen nicht herstellbar.
[0008] Der erfindungsgemäße Schlauchbeutel und dessen vorteilhafte Weiterbildungen werden
nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Ausführungsform des neuartigen Schlauchbeutels;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Schlauchbeutel längs Linie II-II in Fig.1;
- Fig. 3
- in Seitenansicht eine weitere Ausführungsform des Schlauchbeutels;
- Fig. 4
- einen Strang von Schlauchbeuteln wie dieser gefüllt und verschlossen aus einer entsprechenden
Schlauchbeitelmaschine herausläuft und
- Fig. 5
- in Seitenansicht eine bevorzugte Ausführungsform des Schlauchbeutels.
[0009] Der Schlauchbeutel für flüssiges bis pastöses Füllgut besteht nach wie vor, d.h.,
in bekannter Weise aus einem an seinen Enden 2,2' mit Quersiegelnähten 3,4 und in
Längsrichtung mit einer Längssiegelnaht 5 verschlossenen Folienschlauch 1.
[0010] Für einen solchen Schlauchbeutel ist nun unter Verweis auf Fig. 1 wesentlich, daß
in der einen in Bezug auf die andere Quersiegelnaht breiteren Quersiegelnaht 3 eine
Kammer 6 angeordnet ist, wobei im die Kammer 6 gegen den Schlauchinnenraum I abgrenzenden
Teil der Quersiegelnaht 3 ein unversiegelt gebliebener Durchgang 7 und neben der Kammer
6 eine gegen den oberen Bereich der Kammer 6 und quer zur Schlauchlängserstreckungorientierte
Aufreißerleichterung 8 angeordnet ist.
Dargestellt ist dies am Beispiel eines sogenanten Dreiseitensiegelrandbeutels, bei
dem also die Längssiegelnaht 5 eine Längsseite des Folienschlauches 1 bildet. Dabei
ist aber darauf hinzuweisen, daß die erfindungsgemäße Ausbildung auch an Vierseitensiegelrandbeuteln,
wie ohne weiteres vorstellbar, verwirklicht werden kann.
[0011] Die Füllung bei der kontinuierlich im Takt und am Strang (siehe Fig.4)wie üblich
herzustellenden Schlauchbeutel ist dabei so zu bemessen, daß sich ein Füllstand etwa
bis zur in Fig.1 angegebenen Schnittlinie II-II ergibt. Die gemäß Fig.4 noch im Strang
zusammenhängenden und gefüllten Schlauchbeutel werden in bekannter Weise längs der
Schnittlinien SL mit einem geeigneten Schneidwerkzeug voneinander getrennt.
[0012] Was den bei der Quersiegelung unversiegelt bleibenden Durchgang 7 betrifft, so hat
dieser einer Breite B, die nur einem Bruchteil der Folienschlauchbreite B' entspricht
und bspw. nur einige Millimeter beträgt.
[0013] Der Aufriß bzw. die Öffnung eines solchen Schlauchbeutels erfolgt im Bereich und
mit Hilfe der Aufreißerleichterung 8 in herkömmlicher Weise.
Das Entscheidende ist dabei, daß von diesem Öffnungsvorgang der eigentliche, nur im
Schlauchinnenraum I befindliche Packungsinhalt nicht berührt und nur die leere Kammer
6 im oberen, darüber befindlichen Bereich geöffnet wird, deren Flankenwände aber einen
Lippenverschluß bilden, der ein Spritzen verhindert und nach Ablage des Beutels auch
dessen selbsttätiges Auslaufen unterbindet, und zwar auch dann, wenn bereits Flüssigkeit
ausgedrückt wurde, da die im Bereich der Kammerwände anhaftende Flüssigkeitsfilme
zum gegenseitigen Zusammenhaften der Folienwände zusätzlich beitragen.
[0014] Da sich beim in Fig.1 beispielsweise dargestellten Dreiseitensiegelrandbeutel ein,
wie in Fig.2 dargestellt, flach-schlaufenartiger Beutelquerschnitt ergibt, könnte
auf dieser Seite zumindest im Bereich der Kammer 6 und des Durchganges 7 die Folie
auch im Sinne einer "Bügelfalte" geknifft werden, wodurch auch im Durchgangsbereich
die betreffenden Folienbereiche gegenseitig dichter angenähert werden.
[0015] In diesem Sinne wirksamer und unter Verweis auf Fig.3 ist die dort dargestellte Ausführungsform
dahingehend, daß der auf der längssiegelnahtfernen Seite neben dem Durchgang 7 angeordnete
Teil 3' der breiten Quersiegelnaht 3 kürzer bemessen ist als der die andere Seite
des Durchganges 7 begrenzende Teil 3" der Quersiegelnaht 3.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß der sich neben der Kammer
6 befindliche Teil 3" der Quersiegelnaht 3, in deren Erstreckungsrichtung gesehen,
mit einer Breite B" bemessen ist, die breiter als die Längssiegelnaht 5 ist und in
Verbindung damit, daß der unter der Aufreißerleichterung 8 befindliche Teil 3"' der
Quersiegelnaht 3, in Packungslängserstreckung gesehen, mit einer Länge L in der Größenordnung
von 1,5 bis 2 cm, d.h. etwa einer Daumenbreite entsprechend bemessen ist. Dadurch
weist der Schlauchbeutel für das Aufreißen vorteilhaft eine ausreichend große Zugriffsfläche
für Daumen und Zeigefinger zum Gegenhalten für das Aufreißen mit Daumen und zeigefinger
der anderen Hand auf, ohne daß beim Erfassen der Packung zwecks Aufreißen bereits
Druck auf unmittelbar darunter angrenzende Bereiche und die darin befindliche Füllung
ausgeübt wird.
[0017] Bevorzugt wird schließlich die Ausführungsform gemäß Fig.5, wonach die in der verbreiterten
Quersiegelnaht 3 angeordnete Kammer 6 auf ihren beiden Seiten S,S' von der Quersiegelnaht
3 begrenzt ist und wobei in weiterbildung der Durchgang 7 mittig wie dargestellt der
Kammer 6 zugeordnet ist. Dadurch wird eine einseitige, schlaufenartige (siehe Fig.
2) Begrenzung der Kammer 6 vermieden und der gewünschte Verschlußeffekt bei geöffneter
Kammer 6 optimal erreicht.
1. Schlauchbeutel für flüssiges bis pastöses Füllgut, bestehend aus einem an seinen Enden
(2,2') mit Quersiegelnähten (3,4) und in Längsrichtung mit mindestens einer Längssiegelnaht
(5) verschlossenen Folienschlauch (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß in der einen in Bezug auf die andere Quersiegelnaht (4) breiteren Quersiegelnaht
(3) eine Kammer (6) angeordnet ist, wobei im die Kammer (6) gegen den Schlauchinnenraum
(I) abgrenzenden Teil der Quersiegelnaht (3) ein unversiegelt gebliebener Durchgang
(7) und neben der Kammer (6) eine gegen den oberen Bereich der Kammer (6) und quer
zur Schlauchlängserstreckung orientierte Aufreißerleichterung (8) angeordnet ist.
2. Schlauchbeutel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längssiegelnaht (5) eine Längsseite des Folienschlauches (1) bildet.
3. Schlauchbeutel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auf der längssiegelnahtfernen Seite neben dem Durchgang (7) angeordnete Teil
(3') der Quersiegelnaht (3) kürzer bemessen ist als der die andere Seite des Durchganges
(7) begrenzende Teil (3") der Quersiegelnaht (3).
4. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sich neben der Kammer (6) befindliche Teil (3") der Quersiegelnaht (3), in deren
Erstreckungsrichtung gesehen, breiter bemessen ist als die Längssiegelnaht (5).
5. Schlauchbeutel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unter der Aufreißerleichterung (8) befindliche Teil (3"') der Quersiegelnaht
(3), in Packungslängserstreckung gesehen, mit einer Länge (L) in der Größenordnung
von 1,5 bis 2 cm bemessen ist.
6. Schlauchbeutel nach Anspruche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausbildung des Schlauchbeutels als Dreiseitensiegelrandbeutel die der Längssiegelnaht
(5) sich gegenüber erstreckende Folie mindestens im Bereich des Durchganges (7) bügelfaltenartig
geknifft ausgebildet ist.
7. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1,2,4,5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der verbreiterten Quersiegelnaht (3) angeordnete Kammer (6) auf ihren beiden
Seiten (S,S') von der Quersiegelnaht (3) begrenzt ist.
8. Schlauchbeutel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchgang (7) mittig zur Kammer (6)angeordnet ist.