[0001] Die Erfindung betrifft eine Sterilisiervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine gattungsgemäße Sterilisiervorrichtung ist in der nachveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung 10238633.1 beschrieben. Eine entsprechende Konstruktion ist ferner
durch den Prospekt "KHS Alfill sterile CAP" vorveröffentlicht.
[0003] Sie dient dazu, Kappen in einem durchlaufenden einspurigen, oder gegebenenfalls auch
mehrspurigen Strom auf einer Bahn für längere Zeit zu transportieren. Die Kappen können
während dieser Zeit z.B. mit einem Sterilgas beaufschlagt werden oder sie werden vor
Einlaufen in die dargestellte Sterilisiervorrichtung mit einer Sterilisierflüssigkeit,
wie z.B. H
2O
2 beaufschlagt, das in der Vorrichtung durch Luft- und Wärmebeaufschlagung abgedampft
wird. Der durchlaufende Strom von Kappen soll in der Vorrichtung über längere Zeit
beaufschlagt werden, also einen längeren Weg zurücklegen.
[0004] Die bekannte gattungsgemäße Konstruktion weist einen Turm mit Tragringen auf, wobei
die Überführungsrutschen Tragringe unterschiedlicher Etagen desselben Turmes verbinden.
Kappen werden dabei auf einer Bahn transportiert, bei der sie nacheinander abwechselnd
auf Tragringen oder Überführungsrutschen liegen. Auf den Tragringen werden sie durch
Reibung mitgenommen, also angetrieben, während sie auf den Überführungsrutschen passiv
rutschen. Wie nach dem gattungsgemäßen Stand der Technik ausgeführte Konstruktionen
zeigen, ergibt sich ein sehr störungsfreier Transport, bei dem insbesondere keine
Stauprobleme auftreten.
[0005] Allerdings gilt dies bei gattungsgemäßen bekannten Konstruktionen nur für Kappen
normaler Bauweise, also von im wesentlichen zylindrischer Grundform. Das zugrundeliegende
Problem ist folgendes:
[0006] Bei der bekannten gattungsgemäßen Konstruktion müssen die Überführungsrutschen über
einen bestimmten Umfangswinkel von z.B. 45° den Turm umschlingen, verlaufen also in
Draufsicht auf einer im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Bahn. Zusätzlich
müssen sie die Höhendifferenz zwischen einer Etage, die im wesentlichen durch die
höchste verarbeitbare Kappe bestimmt ist, überbrücken. Da sie auf beiden Tragringen
, auf die sie mit Ihren Enden münden, waagerecht einlaufen müssen, müssen die Überführungsrutschen
in Höhenrichtung eine Abwärtskrümmung und eine anschließende Aufwärtskrümmung aufweisen.
In Teilbereichen müssen die Überführungsrutschen daher in ihrer Oberfläche im wesentlichen
nach Art einer Wendelfläche geformt sein.
[0007] Dies führt dazu, daß auf der Überführungsrutsche hintereinanderliegende Kappen gegeneinander
verkippen und zwar sowohl um die Achse ihrer Transportrichtung als auch um die dazu
senkrechte Querachse. Bei Kappen zylindrischer Grundform stören diese gegenseitigen
Verkippungen wenig. Bei von dieser Grundform abweichenden Kappenformen kommt es jedoch
zu einer Verkeilung und Verklemmung der Kappen in der durch die Überführungsrutsche
vorgegebenen Bahn, die seitliche Begrenzungen aufweist.
[0008] Einige heutzutage für die Industrie äußerst interessante Kappenformen können deshalb
mit bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen aufgrund ihrer Verkeilungsgefahr nicht
bearbeitet werden. Dabei handelt es sich insbesondere um die sogenannten Sportcaps,
also Kappen mit eingebautem Verschluß,. die eine komplizierte Formgebung aufweisen
und insbesondere oben geringeren Durchmesser aufweisen als unten. Auch sehr flache,
in ihrer Grundform im wesentlichen einer Münze entsprechende Kappen, wie sie zum Beispiel
als flache Dichtkappen unter Schraubkappen verwendet werden, lassen sich nicht verarbeiten,
da ihre sehr niedrigen Ränder dazu neigen, sich bei Verkippung übereinander zu schieben.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine gattungsgemäße Sterilisiervorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß unterschiedliche Kappenformen ohne Klemmgefahr verarbeitbar
sind.
[0010] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0011] Erfindungsgemäß sind zwei oder mehr Türme vorgesehen, wobei die Überführungsrutschen
jeweils Tragringe unterschiedlicher Türme verbinden. Gegenüber der bekannten Konstruktion
ergeben sich dadurch eine Reihe konstruktiver Möglichkeiten, bei der Bewegung der
Kappen auf den Überführungsrutschen die Verkeilungs- bzw. Verklemmungsgefahr zu verringern
oder völlig auszuschalten. So lassen sich die Krümmungen der Überführurigsrutschen
in Draufsicht völlig vermeiden und/oder die zu überbrückende Höhendifferenz verringern.
Damit lassen sich die gegenseitigen Verkippungen der Kappen sowohl um die Längsachse
als auch um die Querachse und die daraus resultierende Klemmgefahr verringern, so
daß sich auch ungewöhnliche Kappenformen, insbesondere die eingangs erwähnten Sportcaps
sowie die sehr flachen Dichtungskappen störungsfrei verarbeiten lassen.
[0012] Die Etagen, auf denen die Tragringe angeordnet sind, können in beiden Türmen auf
gleicher Höhe liegen. Dann laufen die Kappen über mehrere Türme hinweg entweder auf
gleicher Höhe, also waagerecht oder in einer Abwärtsbewegung zur Überbrückung eines
Etagenabstandes. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen.
Hiernach sind die Etagen in den beiden Türmen gegeneinander höhenversetzt. Von jedem
Turm zum nächsten muß nur ein Teil der Etagenhöhe überwunden werden, so daß sich für
die Überführungsbahnen eine stark verringerte Höhenbewegung ergibt. Bei zwei Türmen
sind die Etagen vorteilhaft um eine halbe Etage gegeneinander versetzt, so daß die
Überführungsrutschen zwischen den Türmen jeweils nur eine halbe Etagenhöhe überwinden
müssen.
[0013] Die Überführungsrutschen können zwischen den Türmen auf in Draufsicht gewundenen
Bahnen verlaufen, wobei die Radien erfindungsgemäß wesentlich größer sein können als
nach dem Stand der Technik und somit die Verkeilungsgefahr verringert ist. Vorteilhaft
sind jedoch die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Mit der Erfindung ergibt sich
diese Möglichkeit, nämlich Tragringe benachbarter Türme mit in Draufsicht völlig geraden
überführungsbahnen zu verbinden, so daß dadurch die Kipp- und somit Verklemmgefahr
wesentlich verringert wird.
[0014] Die Überführungsrutschen können auf die Tragringe in Draufsicht in leichtem Winkel
einlaufen, wodurch sich auf der von den Kappen durchlaufenen Bahn das Längenverhältnis
zwischen durchlaufenen Tragringen und Überführungsrutschen zugunsten der Tragringe
verbessern läßt, die Kappen also länger auf den antreibenden Tragringen liegen. Vorteilhaft
sind jedoch die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Durch tangentialen Einlauf ergibt
sich eine ideal störungsfreie Abnahme von oder Aufgabe auf Tragringe. In Verbindung
mit Anspruch 3 ergibt sich eine Konstruktion, bei der die Überführungsrutschen als
Tangenten zu den jeweils verbundenen Tragringen angeordnet sind.
[0015] Die Tragringe der beiden Türme können mit entgegengesetzter Drehrichtung angetrieben
sein. Bei tangentialer Anordnung der Überführungsrutschen würden diese dann gekreuzt
zwischen den Türmen verlaufen. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches
5 vorgesehen. Bei gleicher Drehrichtung können die Überführungsrutschen als von außen
an die Tragringe gelegte Tangenten ausgebildet sein, was eine besonders einfache und
störungsfreie Konstruktion ergibt und insbesondere Probleme mit der etagenweisen Kreuzung
gegenläufig fördernder Überführungsrutschen vermeidet, wie sie bei gegenläufiger Drehrichtung
sich ergäben.
[0016] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Tragringe müssen, da sie alle auf derselben Bewegungsbahn
der Kappen liegen, alle mit derselben Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sein. Es
ist daher durchaus möglich, aus besonderen konstruktiven Gründen Tragringe innerhalb
eines Turmes mit unterschiedlichem Durchmesser auszubilden. Insbesondere können auch
die Tragringe des einen Turmes einen anderen Durchmesser aufweisen als die des anderen
Turmes. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen. Wenn alle
Tragringe gleich groß sind, ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion mit austauschbar
identischen Teilen.
[0017] Im konstruktiv einfachsten Fall stehen zwei Türme im Abstand nebeneinander. Ihr Achsabstand
ist dabei größer als die Summe ihrer Tragringradien. Mit Vorteil können jedoch auch
die Merkmale des Anspruches 6 vorgesehen sein, wenn die Etagen der beiden Türme gegeneinander
versetzt angeordnet sind. Es können dann die Tragringe ineinander eingreifend, seitlich
überlappend angeordnet sein, wobei also pro Etage die Summe der Radien der Tragringe
größer ist als der Abstand der Achsen der beiden Türme. Dadurch läßt sich die Gesamtbaugröße
der Konstruktion erheblich verringern und es verkürzt sich die Länge der tangential
die Türme verbindenden Überführungsrutschen, so daß sich für die Kappen das Verhältnis
von angetriebenem Weg (auf den Tragringen) zu bremsend rutschendem Weg (auf den Überführungsrutschen)
verbessert.
[0018] In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine hinsichtlich des Gehäuses teilgeschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Sterilisiervorrichtung mit zwei Türmen, nach Linie 1 - 1 in Fig. 2,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach Linie 2 - 2 in Fig. 1,
- Fig. 3
- in Seitenansicht in stark vereinfachter schematischer Teilansicht eine Konstruktion
entsprechend Fig. 1, jedoch mit sich seitlich überlappenden Tragringen,
- Fig. 4
- in Draufsicht entsprechend Fig. 2 eine Konstruktion mit zwei Türmen unterschiedlich
großer Tragringdurchmesser,
- Fig.
- eine Draufsicht entsprechend Fig. 2 einer Ausführungsvariante, bei der die Überführungsrutschen
stark verkürzt sind und nicht streng tangential auf die Tragringe münden,
- Fig. 6
- in Draufsicht entsprechend Fig. 2 eine Konstruktion mit gegenläufiger Drehrichtung
der beiden Türme und
- Fig. 7 u. 8
- in Draufsicht zwei Ausführungsvarianten mit je drei Türmen in unterschiedlicher Führung
der Überführungsrutschen.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer Sterilisiervorrichtung
dargestellt. Sie dient dazu, Kappen in einem durchlaufenden einspurigen, oder gegebenenfalls
auch mehrspurigen Strom auf einer Bahn für längere Zeit zu transportieren. Die Kappen
können während dieser Zeit z.B. mit einem Sterilgas beaufschlagt werden oder sie werden
vor Einlaufen in die dargestellte Sterilisiervorrichtung mit einer Sterilisierflüssigkeit,
wie z.B. H
2O
2 beaufschlagt, das in der Vorrichtung durch Luft- und Wärmebeaufschlagung abgedampft
wird. Der durchlaufende Strom von Kappen soll in der Vorrichtung über längere Zeit
beaufschlagt werden, also einen längeren Weg zurücklegen. Dennoch soll das Bauvolumen
der Vorrichtung klein gehalten werden.
[0020] Dazu weist die dargestellte Vorrichtung zwei Türme 1 und 2 auf, die im Wesentlichen
identisch aufgebaut sind. Sie weisen jeweils eine von einer Säule 3 getragene Trommel
4 auf, welche ringförmig umlaufend an der Trommel 4 befestigte, in vier Etagen übereinander
in gleichem Etagenabstand angeordnete Tragringe 5 trägt. Die Tragringe 5 können als
geschlossene oder vorzugsweise gelochte Bleche, als Gitterböden oder dergleichen ausgebildet
sein, wobei die letzteren gasdurchlässigen Ausführungsformen bevorzugt sind, um einen
Gasaustausch auch zur Unterseite von Kappen 6 zu gewährleisten, die auf den Tragringen
5 liegen und von denen in Figur 1 aus Gründen der zeichnerischen Vereinfachung nur
zwei Exemplare dargestellt sind.
[0021] Hinsichtlich der Säulen 3, Trommeln 4 und Tragringe 5 sind die beiden Türme 1 und
2 identisch ausgebildet. Sie sind jedoch, wie Figur 1 zeigt, in der Höhe derart versetzt,
dass die Etagen des Turmes 2 um eine halbe Etage niedriger liegen, als die des Turmes
1.
[0022] Beide Säulen 3 sind zu gleichsinnigem synchronem Umlauf gekuppelt, im Ausführungsbeispiel
über einen Antriebsriemen 7, und über einen gemeinsamen Motor 8 angetrieben.
[0023] Die beiden Türme 1 und 2 sind in einem Raum 9 angeordnet, der von einem Gehäuse 10
umschlossen ist.
[0024] Von oben mündet in das Gehäuse 10 ein Zufuhrkanal 11, durch den eine Zuführungsrutsche
12 abwärts und im Bogen mit ihrem Ende flach auf dem Tragring 5 der obersten Etage
des Turmes 1 endet. Das Endstück der Zuführungsrutsche 12 ist in der Draufsicht der
Figur 2 zu erkennen. Die Zuführungsrutsche 12 ist in ihrem in Figur 2 zu erkennenden
Endstück eckig U-förmig mit seitlichen Begrenzungswänden ausgebildet, bzw. als geschlossenes
Profil ausgebildet, um die Kappen auch bei lotrechter Führung nicht zu verlieren.
[0025] Wie Figur 2 zeigt, laufen Kappen 6 nach Verlassen der Zuführungsrutsche 12 auf dem
obersten Tragring 5 der obersten Etage um 180° um und kommen sodann auf eine hinlaufende
Überführungsrutsche 13, die wie die Figuren 1 und 2 zeigen, die Kappen 6 vom Tragring
der obersten Etage des Turmes 1 zum Tragring der obersten Etage des Turmes 2 rutschend
überführt. Dazu ist die Überführungsrutsche 13 in geeigneter Weise stationär angeordnet
z.B. am Gehäuse 10 befestigt.
[0026] Nach Verlassen der hinlaufenden Überführungsrutsche 13 laufen die Kappen auf dem
obersten Tragring 5 des Turmes 2 um 180° um und gelangen auf eine rücklaufende Überführungsrutsche
14, die sie vom Tragring 5 der obersten Etage des Turmes 2 zum Tragring 5 der nächst
tieferen Etage des Turmes 1 überführt. In entsprechender Weise laufen sodann die Kappen
6 mit hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und 14 zwischen den Türmen 1,
2 hin und her und von Etage zu Etage abwärts bis sie auf dem tiefsten Tragring 5 liegen,
der als letztes von Kappen 6 umlaufen wird. Im Ausführungsbeispiel ist dies die unterste
Etage des Turmes 2. Auf diesen letzten Tragring 5 gelangen die Kappen 6 vom Turm 1
kommend mit einer hinlaufenden Überführungsrutsche 13, umlaufen diesen Tragring um
180° und werden von einer Abführungsrutsche 15 abgenommen, auf der sie, im Ausführungsbeispiel
lotrecht nach unten in einem Abfiihrungskanal 16, den Raum 9 verlassen.
[0027] Bei der gewählten Anordnung laufen die Kappen 6 auf der Zuführungsrutsche 12 und
der Abführungsrutsche 15 in derselben Orientierung und in Flucht zueinander auf den
lotrechten Teilen dieser Rutschen, was den Einbau in eine gradlinige lotrechte Kappenführung
stark vereinfacht.
[0028] Die hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und 14 münden flach auf die Tragringe
zum stolperfreien Überführen der Kappen 6 und weisen seitliche Begrenzungswände 17
zur sauberen Führung der Kappen 6 auf.
[0029] Auf den Tragringen 5 ist die Bahn der Kappen 6 ebenfalls seitlich begrenzt, und zwar
zum einen auf der Innenseite durch die Trommeln 4 der beiden Türme 1 und 2 und auf
der Außenseite durch stationäre Führungsbleche, die im Ausführungbeispiel unmittelbar
durch das eng umschließende Gehäuse 10 gebildet sind, wie insbesondere in Figur 1
auf linken Seite der Darstellung erkennbar. Wenn, wie dargestellt, die Überführungsrutschen
13 und 14 der Wand der Gehäuses 10 anliegen, können bei ihnen die äußeren Begrenzungswände
17 entfallen.
[0030] Falls eine Gasdurchspülung des Raumes 9 im Gehäuse 10 erforderlich ist, kann dies
durch Gaszu- und -abfuhröffnungen 18 des Gehäuses 10 erfolgen.
[0031] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, sind die hinsichtlich der Kappenführung kritischen
hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und 14 äußerst günstig ausgebildet.
Sie laufen, wie Figur 2 zeigt, tangential zu den Türmen 1 und 2 auf deren Tragringe
5 und sind in Draufsicht der Figur 2 vollständig gerade. Dadurch werden seitliche
Kippungen der Kappen gegeneinander vermieden. Auch der von den Überführungsrutschen
13 und 14 zu überwindende Höhenunterschied ist sehr gering. Bei der höhenversetzten
Anordnung der Etagen auf den Türmen 1 und 2, wie in Figur 1 dargestellt, muß jede
Überführungsrutsche 13 bzw. 14 nur eine halbe Etagenhöhe überwinden, so dass auch
die Kippung der Kappen auf den Überführungsrutschen um ihre quer zur Fahrtrichtung
stehende Achse nur gering ist. Auch sehr flache Kappen können sauber über die Überführungsrutschen
geschoben werden, ohne sich an ihren niedrigen Rändern übereinander zu schieben. Insbesondere
wird bei dieser Konstruktion auch die störende kombinierte Kippung der Kappen gegeneinander
um die Längs- und die Querachse verhindert.
[0032] In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann die Konstruktion der Figur
1 so geändert sein, dass die Etagen auf den beiden Türmen 1 und 2 auf gleicher Höhe
liegen. Dann würden die jeweils die hinlaufenden Überführungsrutschen 13 waagerecht
verlaufen und die rücklaufenden Überführungsrutschen 14 würden die ganze Etagenhöhe
überbrücken.
[0033] Die weiteren Figuren zeigen Ausführungsvarianten, bei denen soweit möglich dieselben
Bezugszeichen zur Bezeichnung gleicher oder ähnlicher Teile verwendet werden.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante zu Fig. 1, bei der die Trommeln 4 durch niedrige
Stege 19 zur inneren seitlichen Begrenzung der Bahn der Kappen 6 ersetzt sind. Die
äußere Begrenzung für die Kappen 6 bildet hier wiederum das stationäre Gehäuse 10
und zwar in der selben weise, wie zur Figur 1 erläutert.
[0035] Bei der Konstruktion in Figur 1 standen die Türme 1 und 2 im Abstand zueinander.
Bei Ausführungsform der Figur 3 ist jedoch bei gleichem Durchmesser der Tragringe
5 der Abstand zwischen den antreibenden Säulen 3 deutlich verringert und zwar so weit,
dass, wie Figur 3 zeigt, sich die Tragringe 5 des Turmes 1 und des Turmes 2 seitlich
überlappen. Da die in der Höhe durchgehende Trommel 4 der Konstruktion der Figur 1
fehlt und statt dessen nur niedrige begrenzende Stege vorgesehen sind, können die
insoweit gebildeten Scheiben 5, 19 seitlich ineinander greifen, wie dies die Figur
3 zeigt. Es ergibt sich dadurch ein deutlich verringerter Raumbedarf der Gesamtkonstruktion
und, wie der Vergleich mit Figur 1 zeigt, verkürzen sich auch die hin- und rücklaufenden
Überführungsrutschen 13 und 14.
[0036] Figur 4 zeigt in Draufsicht entsprechend Figur 2 eine Ausführungsform, bei der die
Tragringe 5 und 5' der Türme 1 und 2 unterschiedliche Durchmesser haben und zwar sind
die Tragringe 5' der Trommel 2 von größerem Durchmesser als die Tragringe 5 der Trommel
1. Die hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und 14 verlaufen in entsprechender
Weise tangential an die Tragringe 5 und 5'. Beide Türme 1 und 2 drehen in derselben
Richtung. Ihre Antriebskupplung, z.B. durch einen Antriebsriemen 7, wie in Figur 1
erläutert, muß jedoch über entsprechend unterschiedlich große Riemenräder derart erfolgen,
dass die Tragringe 5 und 5' mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit laufen, wie dies für
einen staufreien Transport der Kappen 6 erforderlich ist.
[0037] Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen verlaufen die Überführungsrutschen
13 und 14 in günstiger Weise gerade und laufen an ihren Enden streng tangential auf
die jeweils angeschlossenen Tragringe 5. Dabei ergibt sich jedoch, wie Figur 2 zeigt,
eine relativ große Länge der Überführungsrutschen 13 und 14 im Verhältnis zu dem Weg,
den die Kappen auf den Tragringen 5 zurücklegen und der jeweils nur etwa einem halben
Umlauf entspricht. Die Kappen 6 werden auf den Tragringen 5 aktiv angetrieben, müssen
jedoch auf den Überführungsrutschen 13, 14 passiv rutschen, was ihrem Transport einen
Widerstand entgegensetzt.
[0038] Bei der Ausführungsform der Figur 5, die in ihrer Darstellung der Draufsicht der
Figur 2 entspricht, laufen die hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und
14 zwischen den Türmen 1 und 2 ebenso parallel zueinander, wie bei der Ausführungsform
der Figur 2. Sie sind jedoch zu den Säulen 3 der beiden Türme hin nach innen versetzt
und laufen nicht mehr streng tangential in die jeweils angeschlossenen Tragringe 5
ein, sondern jeweils mit einem leichten Knick, wie dies aus Figur 5 ersichtlich ist.
Bei geeigneter Ausbildung der Konstruktion und unkomplizierten Kappen werden diese
Knickablenkungen in der Kappenführung störungsfrei überwunden. Es ergibt sich der
Vorteil einer deutlichen Verkürzung der Überführungsrutschen 13 und 14 gegenüber dem
Umlaufweg der Kappen 6 auf den Tragringen 5.
[0039] Figur 6 zeigt in derselben Darstellung, wie Figur 2, eine Konstruktion, bei der die
Türme 1 und 2 in entgegengesetzter Drehrichtung mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
laufen. Die hin- und rücklaufenden Überführungsrutschen 13 und 14 laufen wiederum
in sich gerade und streng tangential auf die jeweils angeschlossenen Tragringe 5 der
beiden Türme 1 und 2. Im Unterschied zur Ausführungsform der Figur 2 verlaufen sie
jedoch sich kreuzend zwischen den Türmen 1 und 2, so dass die Türme 8-förmig umlaufen
werden. Bei flachen Kappen und ausreichendem Etagenabstand ergeben sich an den Kreuzungen
zwischen den Überführungsrutschen 13 und 14 keine Höhenprobleme. Im Vergleich zur
Ausführungsform der Figur 2 erkennt man außerdem, dass sich auch bei der Ausführungsform
der Figur 6 wiederum das Verhältnis von Transportweg auf den Tragringen 5 zum Transportweg
auf den Überführungsrutschen 13, 14 verbessert.
[0040] In den zuvor beschriebenen Figuren besaß die Sterilisiervorrichtung stets zwei Türme
1, 2. Es sind auch mehr Türme in einer solchen Konstruktion möglich, wie anhand der
Figuren 7 und 8 beschrieben wird, bei denen die Konstruktion jeweils aus drei Türmen
besteht.
[0041] Figur 7 zeigt drei Türme 1, 2 und 3, die nur schematisch angedeutet sind. Die Türme
laufen in derselben Drehrichtung und sind entsprechend, wie bei der Ausführungsform
der Figur 2, mit außen tangential angelegten geraden Überführungsrutschen 13 und 14
verbunden, wobei die beiden Überführungsrutschen 13 dieselbe Etage auf den drei Türmen
verbindet und die Überführungsrutsche 14 zur nächst tieferen Etage des Turms 1 zurückführt.
[0042] Bei der Ausführungsform der Figur 8 sind wiederum drei Türme 1, 2 und 3 vorgesehen,
die mit Überführungsrutschen 13 und 14 verbunden sind, wobei wiederum die beiden Überführungsrutschen
13 dieselbe Etage verbinden und die Überführungsrutsche 14 von dieser Etage zur nächst
tieferen Etage auf dem Turm 1 zurückführt.
[0043] Bei der Ausführungsform der Figur 8 ist jedoch im Vergleich zur Ausführungsform der
Figur 7 eine andere Drehrichtung der Türme gewählt. Die Türme 2 und 3 drehen in derselben
Richtung und der Turm 1 in anderer Richtung. Es ergibt sich zwischen den Türmen 2
und 3 eine von außen tangential angelegte Führung der Überführungsrutschen 13, während
zwischen den Türmen 1 und 2 bzw. zwischen 3 und 1 eine gekreuzte Führung gewählt ist,
die der Ausführungsform der Figur 6 entspricht. Dem gegenüber ist bei der Ausführungsform
der Figur 8 der Kreuzungsbereich günstiger gelegt, da die Kreuzung im Wesentlichen
im Bereich des Randes des Turmes 1 liegt, wo ausreichender Höhenabstand zwischen den
Übertiihrunasbahnen 13 und 14 besteht.
1. Sterilisiervorrichtung für Getränkebehälterkappen (6), bei der die Kappen (6) auf
Tragringen (5, 5') befördert werden, die in einem Turm (1) in Etagen fluchtend übereinander
und konzentrisch zu einer gemeinsamen lotrechten Achse (3) angeordnet und zu gemeinsamem
Umlauf angetrieben sind, mit stationär angeordneten Überführungsrutschen (13, 14),
die die Kappen (6) jeweils zu nächst tieferen Etage überführen, und den mit einer
Zuführung (12) für Kappen (6) zum in Transportrichtung ersten kappenführenden Tragring
und mit einer Abführung (15) für Kappen von dem in Transportrichtung letzten kappenführenden
Tragring, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Turm (1) und ein zweiter Turm (2) mit parallelen Achsen (3) vorgesehen
sind, die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sind, wobei mit ihren Enden
auf Tragringen (5, 5') unterschiedlicher Türme mündende Überführungsrutschen (13,
14) vorgesehen sind, die von jeder Etage des ersten Turmes (1) Kappen (6) auf eine
Etage des zweiten Turmes (2) und von dort, gegebenenfalls über wenigstens einen weiteren
Turm (3) und Überführungsrutschen (13, 14), auf die nächst tiefere Etage des ersten
Turmes (1) überführen.
2. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Etagen in den Türmen (1,2) zueinander in der Höhe versetzt angeordnet sind.
3. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungsrutschen (13, 14) in Draufsicht gerade ausgebildet sind.
4. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungsrutschen (13, 14) mit ihren Enden tangential auf die jeweiligen Tragringe
(5, 5') münden.
5. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragringe (5, 5') der beiden Türme (1, 2) dieselbe Drehrichtung aufweisen.
6. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Tragringe (5) denselben Durchmesser aufweisen.
7. Sterilisiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragringe (5, 19) der beiden Türme (1, 2) sich seitlich überlappend angeordnet
sind.