[0001] Die Erfindung betrifft eine Fehlschaltsicherung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen,
bei der ein in mehrere Stellungen bewegbarer Treibstangenbeschlag mit einer drehbar
gelagerten Handhabe bei geöffnetem Fenster blockiert ist.
[0002] Solche Fehlschaltsicherungen werden häufig eingesetzt, um beispielsweise bei in einer
Drehstellung befindlichem Fenster eine Bewegung des Treibstangenbeschlages in eine
Kippstellung oder eine Schließstellung zu verhindern. Damit wird eine Beschädigung
des Treibstangenbeschlages und des Fensters vermieden. Weiterhin erschweren solche
Fehlschaltsicherungen die vollständige Öffnung eines gekippten Fensters.
[0003] Eine solche Fehlschaltsicherung ist beispielsweise aus der DE 44 22 798 A1 bekannt.
Hierbei ist an dem an einem Flügel angeordneten Treibstangenbeschlag ein in Richtung
des Rahmens vorgespannter Hebel angeordnet, welcher mit einer Schaltsperre zusammenwirkt.
Bei von dem Rahmen entferntem Flügel verhindert die Schaltsperre eine Verstellung
des Treibstangenbeschlages. Erst wenn der Flügel gegen den Rahmen gedrückt ist, befindet
sich die Schaltsperre in einem gelösten Zustand und gibt die Bewegung des Treibstangenbeschlages
frei. Nachteilig bei dieser Fehlschaltsicherung ist, dass sie aufwändig zu fertigen
ist und bei einem Verschleiß oder Verzug des Fensters zu Fehlfunktionen neigt.
[0004] Aus der EP 1 121 501 B1 ist ein Handgriff mit einer Koppeleinrichtung bekannt geworden.
Die Koppeleinrichtung ermöglicht ausschließlich die Bewegung des Treibstangenbeschlages
über die Handhabe. Wird bei einer unbefugten Entriegelung des Treibstangenbeschlages
versucht, mittels eines Werkzeuges den Treibstangenbeschlag zu verstellen, blockiert
die Koppeleinrichtung. Nachteilig bei diesem Handgriff ist jedoch, dass bei geöffnetem
Fenster der Treibstangenbeschlag durch ein versehentliches Verstellen der Handhabe
verstellt wird.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Fehlschaltsicherung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass sie besonders einfach aufgebaut ist und eine unberechtigte
Verstellung des Treibstangenbeschlages erschwert.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Handhabe Blockiermittel
hat, dass die Blockiermittel zur Blockierung der Drehbewegung der Handhabe bei in
zumindest einer der vorgesehenen Stellungen des Treibstangenbeschlages entsprechenden
Stellung ausgebildet sind und dass die Blockiermittel bei einem Druck auf die Handhabe
lösbar sind.
[0007] Durch diese Gestaltung ist die Handhabe in Grundstellung blockiert und blockiert
gleichzeitig die Bewegung des Treibstangenbeschlages. Erst wenn ein Druck auf die
Handhabe ausgeübt wird, lässt sich der Treibstangenbeschlag verstellen. Ein solcher
Druck wird beispielsweise auf die Handhabe ausgeübt, wenn der Flügel des Fensters
gegen den Rahmen gedrückt wird. Nur in dieser, im Rahmen befindlichen Stellung des
Flügels kann der Treibstangenbeschlag ohne Beschädigung verstellt werden. Die erfindungsgemäße
Fehlschaltsicherung benötigt daher keine aufwändig zu montierende Schaltsperre und
keinen am Flügel zu montierenden Hebel. Weiterhin blockiert die Handhabe auch eine
manuelle Bewegung des Treibstangenbeschlages oder einer Antriebswelle der Handhabe
von außerhalb des Fensters durch einen Unberechtigten. Die unberechtigte Verstellung
des Treibstangenbeschlages wird damit erschwert. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Fehlschaltsicherung besteht darin, dass sie durch ein einfaches Auswechseln der Handhabe
bei vorhandenen Fenstern nachgerüstet werden kann.
[0008] Die Blockiermittel erfordern gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn die Blockiermittel ein an einer Antriebswelle
der Handhabe befestigtes Sperrteil und eine zur Montage an einem feststehenden Bauteil
vorgesehene Sperrplatte mit einer in vorgesehenen Stellungen der Handhabe das Sperrteil
drehfest aufnehmenden Ausnehmung haben und wenn die Ausnehmung in Druckrichtung der
Handhabe offen ist.
[0009] Die Blockiermittel lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung aus besonders einfach zu fertigenden Bauteilen zusammensetzen, wenn das
Sperrteil als die Antriebswelle der Handhabe durchdringender Sperrstift und die in
der Sperrplatte angeordnete Ausnehmung als zumindest eine Nut ausgebildet ist. Durch
die Anzahl der Nuten lässt sich die Anzahl der vorgesehenen Stellungen, in der die
Handhabe arretiert werden soll, einfach festlegen.
[0010] Eine Schwächung der Antriebswelle durch eine Bohrung zur Aufnahme des Sperrstiftes
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn das Sperrteil als an der Antriebswelle befestigte Buchse mit unrundem Außenquerschnitt
ausgebildet ist. Vorzugsweise wird der unrunde Außenquerschnitt durch radial abstehende
Vorsprünge erzeugt.
[0011] Die Handhabe könnte beispielsweise einen Druckknopf zur Betätigung der Blockiermittel
aufweisen. Die erfindungsgemäße Fehlschaltsicherung lässt sich jedoch besonders einfach
bedienen, wenn die Handhabe in Richtung der Antriebswelle verschieblich geführt ist.
Durch diese Gestaltung lässt sich durch den Druck auf die Handhabe die Handhabe selbst
bewegen, um die Blockiermittel zu lösen. Ein solcher Druck wird beispielsweise auf
die Handhabe ausgeübt, wenn der Flügel des Fensters gegen den Rahmen gedrückt wird.
Nur in dieser im Rahmen befindlichen Stellung des Flügels kann der Treibstangenbeschlag
ohne Beschädigung verstellt werden.
[0012] Die Blockiermittel werden gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ohne manuelles Zutun zuverlässig in die die Handhabe blockierende Stellung bewegt,
wenn die Handhabe ein Federelement zur Vorspannung der Blockiermittel in die blockierende
Stellung hat.
[0013] Zur weiteren Vereinfachung des baulichen Aufwandes der erfindungsgemäßen Fehlschaltsicherung
trägt es bei, wenn die Sperrplatte mit einem Schild der Handhabe verbunden ist.
[0014] Zur Verringerung der Fertigungskosten der erfindungsgemäßen Fehlschaltsicherung trägt
es bei, wenn die Sperrplatte einstückig mit einem Schild der Handhabe gefertigt ist.
[0015] Die Handhabe erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine besonders geringe Anzahl von Bauteilen, wenn sich das Federelement zur Vorspannung
der Blockiermittel mit einem Ende an der Handhabe und mit seinem anderen Ende an einer
Blende des Schildes abstützt. Eine solche, gegen das Schild vorgespannte Blende ist
bei heutigen Handhaben meist ohnehin vorhanden, um Befestigungsschrauben des Schildes
abzudecken.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- schematisch ein Fenster mit einem Treibstangenbeschlag,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch eine Handhabe des Fensters aus Figur 1 entlang der Linie
II - II mit einer erfindungsgemäßen Fehlschaltsicherung,
- Fig. 3
- die Handhabe aus Figur 1 in einer entsperrten Position der Fehlschaltsicherung,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch die Handhabe aus Figur 3 entlang der Linie IV - IV,
- Fig.5
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform der Handhabe,
- Fig.6
- eine Explosionsdarstellung der Handhabe aus Figur 5.
[0017] Figur 1 zeigt schematisch ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren
Flügel 2 und mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Flügel 2 lässt sich um eine horizontale
Achse 4 gegenüber dem Rahmen 1 kippen und um eine vertikale Achse 5 drehen. Hierfür
hat das Fenster ein Drehlager 6 mit einer einen Ausstellarm 7 aufweisenden Ausstellschere
8 und im Schnittpunkt der Achsen 4, 5 ein Dreh-/Kipplager 9. Der Treibstangenbeschlag
3 hat ein Kantengetriebe 10 und eine Handhabe 11 zum Antrieb einer Treibstange 12.
Die Handhabe 11 lässt sich von der eingezeichneten Schließstellung Z über eine Drehstellung
D in eine Kippstellung K verschwenken. Die Treibstange 12 ist über mehrere Eckumlenkungen
13 um den Flügel 2 geführt und trägt Schließzapfen 14, welche in der dargestellten
Schließstellung in Schließbleche 15 des Rahmens 1 eindringen.
[0018] Figur 2 zeigt die Handhabe 11 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II -
II aus Figur 1 mit einer Fehlschaltsicherung 16. Die Handhabe 11 ist formschlüssig
mit einer vierkantförmigen Antriebswelle 17 verbunden und wird von einem an dem Flügel
2 aus Figur 1 befestigten Schild 18 weg vorgespannt. In dem Schild 18 ist eine Sperrplatte
19 befestigt. Die Sperrplatte 19 weist eine als Nut ausgebildete Ausnehmung 20 für
ein die vierkantförmige Antriebswelle 17 durchdringendes, als Sperrstift ausgebildetes
Sperrteil 21 auf. In der dargestellten Stellung befindet sich das Sperrteil 21 in
der Ausnehmung 20 der Sperrplatte 19. Die Drehbeweglichkeit der Handhabe 11 gegenüber
dem feststehenden Schild 18 ist damit blockiert. Die Fehlschaltsicherung 16 bewirkt,
dass der Treibstangenbeschlag 3 aus Figur 1 und die Handhabe 11 nur verstellt werden
können, wenn das Sperrteil 21 aus der Ausnehmung 20 herausgedrückt wird. Das Schild
18 ist von einer Blende 22 verdeckt. Ein Federelement 23 stützt sich an der Blende
22 ab und spannt die Handhabe 11 von dem Schild 18 weg. Damit wird das Sperrteil 21
von dem Federelement 23 in die Ausnehmung 20 der Sperrplatte 19 vorgespannt.
[0019] Wenn man ausgehend von der Stellung der Handhabe 11 und des Treibstangenbeschlages
3 aus den Figuren 1 und 2 das Fenster öffnen möchte, muss die Handhabe 11 in die Stellung
D gedreht werden. Hierzu wird die Handhabe 11 gegen die Kraft des Federelementes 23
zu dem Schild 18 hin gedrückt. Dabei gelangt das Sperrteil 21 aus der Ausnehmung 20
der Sperrplatte 19 heraus. Diese Stellung ist in Figur 3 dargestellt. Durch die Herausbewegung
des Sperrteils 21 aus der Ausnehmung 20 wird die Drehbeweglichkeit der Handhabe 11
freigegeben. Damit lässt sich der Treibstangenbeschlag 3 aus Figur 1 in die Drehstellung
bewegen.
[0020] Figur 4 zeigt in einer Schnittdarstellung durch die Handhabe 11 aus Figur 1, dass
die Ausnehmung 20 der Sperrplatte 19 mehrere Nuten zur Aufnahme des als Sperrstift
ausgebildeten Sperrteils 21 in verschiedenen Drehstellungen hat. Damit lässt sich
die Handhabe 11 auch in der Drehstellung D und der Kippstellung K blockieren. Diese
Blockierung wird erst durch Drücken der Handhabe 11 gegen das Schild 18 und damit
durch Drücken des Flügels 2 gegen den Rahmen 1 aufgehoben. Damit wird in jeder der
Stellungen des Treibstangenbeschlages 3 und der Handhabe 11 sichergestellt, dass sich
der Treibstangenbeschlag 3 nur verstellen lässt, wenn die Handhabe 11 in Richtung
des Flügels 2 gedrückt wird, was zur Folge hat, dass der Flügel 2 in den Rahmen 1
gedrückt wird. Weiterhin verhindert das in der Ausnehmung 20 befindliche Sperrteil
21, dass der Treibstangenbeschlag 3 ohne Bewegung über die Handhabe 11 verstellt werden
kann.
[0021] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Handhabe 11, bei der eine Fehlschaltsicherung
24 ein als Buchse ausgebildetes Sperrteil 25 hat. Das Sperrteil 25 hat radial nach
außen weisende Vorsprünge 26 zur Erzeugung eines unrunden Außenquerschnitts. In der
dargestellten Stellung spannt ein Federelement 27 die Handhabe 11 von einer Sperrplatte
28 weg und das Sperrteil 25 mit dem unrunden Außenquerschnitt in eine ebenfalls unrunde
Ausnehmung 29 der Sperrplatte 28 hinein. Das Sperrteil 25 ist in eine ringförmige
Ausnehmung 30 einer mit der Handhabe 11 drehfest verbundenen Antriebswelle 31 eingepresst.
Das Sperrteil 25 und damit die Handhabe 11 sind hierdurch drehfest an der Sperrplatte
28 gehalten. Die Sperrplatte 28 ist einstückig mit einem Schild 34 der Handhabe 11
gefertigt. Die Lösung des Formschlusses der Handhabe 11 mit der Sperrplatte 28 erfolgt
wie bei der Ausführungsform nach den Figuren 2 bis 4 beschrieben.
[0022] Figur 6 zeigt die Handhabe 1 aus Figur 5 in einer Explosionsdarstellung vor der Montage.
Hierbei ist zu erkennen, dass eine Hülse 32 zur Abstützung des Federelements 27 an
der Sperrplatte 28 und eine Blende 33 zweistückig ausgebildet sind. Die Ausnehmung
29 in der Sperrplatte 28 zur Aufnahme des Sperrteils 25 ist ebenfalls nutartig gestaltet.
Die radial nach außen weisenden Vorsprünge 26 des Sperrteils 25 sind hier zapfenförmig
gestaltet. Durch die entsprechende Anordnung der Nuten der Ausnehmung 29 lässt sich
der Formschluss des Sperrteils 25 in jeder der in Figur 1 mit Z, D und K gekennzeichneten
Stellungen der Handhabe 11 erzeugen.
1. Fehlschaltsicherung für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, bei der ein in mehrere
Stellungen bewegbarer Treibstangenbeschlag mit einer drehbar gelagerten Handhabe bei
geöffnetem Fenster blockiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (11) Blockiermittel hat, dass die Blockiermittel zur Blockierung der
Drehbewegung der Handhabe (11) bei in zumindest einer der vorgesehenen Stellungen
des Treibstangenbeschlages (3) entsprechenden Stellung ausgebildet sind und dass die
Blockiermittel bei einem Druck auf die Handhabe (11) lösbar sind.
2. Fehlschaltsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiermittel ein an einer Antriebswelle (17, 31) der Handhabe (11) befestigtes
Sperrteil (21, 25) und eine zur Montage an einem feststehenden Bauteil vorgesehene
Sperrplatte (19, 28) mit einer in vorgesehenen Stellungen der Handhabe (11) das Sperrteil
(21, 25) drehfest aufnehmenden Ausnehmung (20, 29) haben und dass die Ausnehmung (20,
29) in Druckrichtung der Handhabe (11) offen ist.
3. Fehlschaltsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrteil (21) als die Antriebswelle (17) der Handhabe (11) durchdringender Sperrstift
(21) und die in der Sperrplatte (19) angeordnete Ausnehmung (20) als zumindest eine
Nut ausgebildet ist.
4. Fehlschaltsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrteil (25) als an der Antriebswelle (31) befestigte Buchse mit unrundem Außenquerschnitt
ausgebildet ist.
5. Fehlschaltsicherung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (11) in Richtung der Antriebswelle (17, 31) verschieblich geführt ist.
6. Fehlschaltsicherung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (11) ein Federelement (23, 27) zur Vorspannung der Blockiermittel in
die blockierende Stellung hat.
7. Fehlschaltsicherung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrplatte (19) mit einem Schild (18) der Handhabe (11) verbunden ist.
8. Fehlschaltsicherung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrplatte (28) einstückig mit einem Schild (28) der Handhabe (11) gefertigt
ist.
9. Fehlschaltsicherung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Federelement (23, 27) zur Vorspannung der Blockiermittel mit einem Ende
an der Handhabe (11) und mit seinem anderen Ende an einer Blende (22) oder einer die
Blende (33) vorspannenden Hülse (32) des Schildes (18, 28) abstützt.