[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine.
[0002] Bekannte Brennkraftmaschinen haben eine Kraftstoffzuführeinrichtung mit einem Niederdruckkreis,
der eine Niederdruckpumpe und einen Regulator umfasst, der einen vorgegebenen Druck
in dem Niederdruckkreis einstellt, wenn die durch ihn fließende Durchflussmenge des
Kraftstoffs geringer ist als ein Grenzwert. Zunehmend sind Brennkraftmaschinen auch
mit einer Hochdruckpumpe ausgestattet, die eingangsseitig gekoppelt ist mit dem Niederdruckkreis
und die Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher fördert. Einspritzventile sind mit
dem Kraftstoffspeicher gekoppelt und messen den Kraftstoff in die Brennräume der Zylinder
der Brennkraftmaschine zu. Wenn die Temperatur des Kraftstoffs in dem Niederdruckkreis
sehr hohe Werte erreicht, besteht die Gefahr, dass sich dort Dampfblasen bilden.
[0003] Aus der EP 0 365 714 B1 ist ein Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine bekannt,
bei dem überprüft wird, ob ein Betriebszustand des Heißstarts vorliegt, in dem eine
erhöhte Gefahr der Bildung von Dampfblasen besteht. Wird der Betriebszustand des Heißstarts
erkannt, so wird die mittels der Einspritzventile zuzumessende Kraftstoffmasse erhöht
im Vergleich zu einem Betriebszustand, in dem die Wahrscheinlichkeit einer Dampfblasenbildung
gering ist.
[0004] Ein derartiges Vorgehen ist jedoch für Brennkraftmaschinen, die neben dem Niederdruckkreis
noch eine Hochdruckpumpe haben, die den Kraftstoff in den Kraftstoffspeicher fördert
ungeeignet, da Dampfblasen in der geförderten Kraftstoffmenge vor der Hochdruckpumpe
einen Hochdruckaufbau verhindern.
[0005] Für Brennkraftmaschinen mit einer Hochdruckpumpe ist es bekannt, den Regulator so
auszulegen, dass er den Druck in dem Niederdruckkreis ausreichend hoch einstellt,
so dass auch sichergestellt ist, wenn die Temperatur des von der Hochdruckpumpe geförderten
Kraftstoffs einen Maximalwert erreicht, dass sich keine Dampfblasen bilden. Dies hat
jedoch den Nachteil, dass in sonstigen Betriebszuständen, in denen die Temperatur
des Kraftstoffs deutlich geringer ist, die Niederdruckpumpe mit unnötig hoher Leistung
angesteuert werden muss.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern
der Brennkraftmaschine zu schaffen, das bzw. die einfach und gleichzeitig zuverlässig
ist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung
zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffzuführeinrichtung mit einem
Niederdruckkreis, der eine Niederdruckpumpe und einen Regulator umfasst. Der Regulator
stellt einen vorgegebenen Druck in dem Niederdruckkreis ein, wenn die durch ihn fließende
Durchflussmenge des Kraftstoffs geringer ist als ein Grenzwert. Ferner hat die Brennkraftmaschine
eine Hochdruckpumpe, die eingangsseitig gekoppelt ist mit dem Niederdruckkreis und
die Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher fördert. Eine Größe wird ermittelt, die
charakteristisch ist für die Temperatur des Kraftstoffs, den die Hochdruckpumpe fördert.
Eine vorgegebene Bedingung ist erfüllt, wenn anhand der Größe erkannt wird, dass die
Temperatur des Kraftstoffs einen vorgegebenen Schwellenwert überschritten hat. Wenn
die vorgegebene Bedingung erfüllt ist, wird die Niederdruckpumpe im Sinne einer höheren
Fördermenge des Kraftstoffs angesteuert, als wenn die Temperatur des Kraftstoffs unterhalb
des vorgegebenen Schwellenwertes liegt, wobei die höhere Fördermenge so vorgegeben
ist, dass sich ein vorgebbarer Druckanstieg des eingangsseitigen Drucks der Hochdruckpumpe
ergibt.
[0009] Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, dass die Durchflussmengen/Kraftstoffdruck-Kennlinie
des Regulators ab einer bestimmten Durchflussmenge, die der Grenzwert ist, zu einem
deutlichen Druckanstieg führt. Darüber hinaus nutzt sie die Erkenntnis, dass der vorgegebene
Schwellenwert der Temperatur des Kraftstoffs in der Regel in Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine überschritten wird, in denen nur eine geringe Kraftstoffmenge mittels
der Einspritzventile in die Brennräume der Zylinder der Brennkraftmaschine zugemessen
wird.
[0010] Im Gegensatz zu der bisher üblichen geringen Fördermenge der Niederdruckpumpe in
derartigen Betriebszuständen wird die Fördermenge der Niederdruckpumpe so angepasst,
dass sich eine sehr hohe Durchflussmenge durch den Regulator ergibt, die dann den
gewünschten vorgebbaren Druckanstieg des eingangsseitigen Drucks der Hochdruckpumpe
zur Folge hat. So kann ein sehr einfacher Regulator eingesetzt werden, der beispielsweise
lediglich ein federbelastetes Rückschlagventil ist mit einer Kennlinie, bei der sich
ein großer Druckanstieg in Abhängigkeit von der Durchflussmenge ergibt, und dennoch
sichergestellt werden, dass eine Dampfblasenbildung vermieden wird, wenn die Temperatur
des Kraftstoffs, den die Hochdruckpumpe fördert, den vorgegebenen Schwellenwert überschritten
hat. Wenn die Fördermenge nicht erhöht ist, ist der Durchfluss durch den Regulator
deutlich geringer und der Druck stellt sich dann annähernd unabhängig von der Durchflussmenge
durch den Regulator ein. Der Regulator kann darüber hinaus für einen entsprechend
niedrigeren Druck ausgelegt sein, wegen der Erhöhung des Drucks auf Grund der erhöhten
Fördermenge. Dies hat dann eine Erhöhung des Wirkungsgrads der Brennkraftmaschine
zur Folge und gleichzeitig ist der Verschleiß der Niederdruckpumpe verringert.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die vorgegebene Bedingung,
dass ein Betriebszustand des Heiß-Starts oder des Heiß-Leerlaufs der Brennkraftmaschine
eingenommen wird. Dies hat den Vorteil, dass dies die Betriebszustände der Brennkraftmaschine
sind, in denen eine Dampfblasenbildung mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten kann.
Der Betriebszustand der Brennkraftmaschine wird ohnehin auch zu anderen Steuerungszwecken
ermittelt und so ist dann kein zusätzlicher Rechenaufwand notwendig.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Niederdruckpumpe
für eine vorgegebene Zeitdauer im Sinne der erhöhten Fördermenge angesteuert, wenn
die vorgegebene Bedingung erfüllt ist. Dadurch kann bei geeigneter Wahl der vorgegebenen
Zeitdauer sichergestellt werden, dass zum einen keine Dampfblasen auftreten und zum
anderen die Belastung für die Niederdruckpumpe gering gehalten wird.
[0013] Besonders vorteilhaft wird die vorgebbare Zeitdauer abhängig von dem Integral der
zugemessenen Kraftstoffmasse während der Ansteuerung der Niederdruckpumpe im Sinne
einer erhöhten Fördermenge ermittelt. Die Zeitdauer, innerhalb der eine Dampfblasenbildung
wahrscheinlich ist, kann so besonders präzise abgeschätzt werden und die Belastung
der Niederdruckpumpe kann so gering gehalten werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Ansteuerung
der Niederdruckpumpe, wenn die vorgegebene Bedingung erfüllt ist, im Sinne einer in
etwa maximalen Fördermenge der Niederdruckpumpe. Dadurch ergibt sich dann ein maximal
Druckanstieg in dem Niederdruckkreis und zwar eingangsseitig der Hochdruckpumpe. Der
Regulator kann in diesem Fall dann auf einen entsprechend dem maximalen Druckanstieg
verringerten Druck für den Normalbetrieb ausgelegt werden und so kann der Wirkungsgrad
der Brennkraftmaschine weiter verbessert werden und auch der Verschleiß der Niederdruckpumpe
sehr gering gehalten werden.
[0015] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Ansteuerung der Niederdruckpumpe, wenn die vorgegebene
Bedingung erfüllt ist, mit sinkender Temperatur des Kraftstoffs entsprechend reduziert
wird. Dadurch kann der Verschleiß der Niederdruckpumpe weiter verringert werden und
gleichzeitig sichergestellt werden, dass keine Dampfblasenbildung auftritt.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Brennkraftmaschine mit einer Steuereinrichtung,
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines ersten Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine gemäß
Figur 1 und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm eines weiteren Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine gemäß
Figur 1.
[0017] Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0018] Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2,
einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Motorblock 2 umfasst mehrere Zylinder,
welche Kolben und Pleuelstangen haben, über die sie mit einer Kurbelwelle 21 gekoppelt
sind.
[0019] Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Einlassventil, einem Auslassventil
und Ventilantrieben. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und
eine Zündkerze.
[0020] Ferner ist eine Zuführeinrichtung 5 für Kraftstoff vorgesehen. Sie umfasst einen
Kraftstofftank 50, der über eine erste Kraftstoffleitung mit einer Niederdruckpumpe
51 verbunden ist. Die Kraftstoffleitung mündet in einen Schwalltopf 50a. Die Niederdruckpumpe
51 umfasst eine Saugstrahlpumpe, die Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 50 in den Schwalltopf
50a pumpt. Die Saugstrahlpumpe wird durch den von der Niederdruckpumpe 51 geförderten
Kraftstoff angetrieben.
[0021] Ausgangsseitig ist die Niederdruckpumpe 51 mit einem Zulauf 53 einer Hochdruckpumpe
54 wirkverbunden. Ferner ist auch ausgangsseitig der Niederdruckpumpe 51 ein mechanischer
Regulator 52 vorgesehen, welcher ausgangsseitig über eine weitere Kraftstoffleitung
mit dem Kraftstofftank 50 verbunden ist. Die Niederdruckpumpe 51, der mechanische
Regulator 52 , die Kraftstoffleitung, die weitere Kraftstoffleitung und der Zulauf
53 bilden einen Niederdruckkreis.
[0022] Der mechanische Regulator 52 ist vorzugsweise ein einfaches federbelastetes Ventil
in der Art eines Rückschlagventils, wobei die Federkonstante so gewählt ist, dass
in dem Zulauf 53 ein vorgegebener Niederdruck von beispielsweise 3000 bis 6000 hPa
nicht überschritten wird. Der Regulator kann den Druck innerhalb eines vorgegebenen
Durchflussmengenbereichs durch Ihn auf den vorgegebenen Druck, so z.B. 4000 hPa einstellen,
wenn die Durchflussmenge z.B. geringer ist als 100 1/h. Wenn die Durchflussmenge durch
den Regulator höher ist, kann der Regulator den Druck nicht mehr auf den vorgegebenen
Druck einstellen und der Druck steigt mit steigender Durchflussmenge in dem Niederdruckkreis
an.
[0023] Die Niederdruckpumpe 51 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie während des Betriebs
der Brennkraftmaschine immer eine ausreichend hohe Kraftstoffmenge liefert, die gewährleistet,
dass der vorgegebene Niederdruck nicht unterschritten wird. So kann beispielsweise
die maximale zuzumessende Kraftstoffmenge durch die Einspritzventile 200 1/h betragen
und die Niederdruckpumpe maximal 280 1/h fördern.
[0024] Der Zulauf 53 ist hin zu der Hochdruckpumpe 54 geführt, welche ausgangsseitig den
Kraftstoff hin zu einem Kraftstoffspeicher 55 fördert. Die Hochdruckpumpe 54 wird
in der Regel von der Nockenwelle angetrieben und fördert somit bei konstanter Drehzahl
N der Kurbelwelle ein konstantes Kraftstoffvolumen in den Kraftstoffspeicher 55.
[0025] Die Einspritzventile 34 sind mit dem Kraftstoffspeicher 55 wirkverbunden. Der Kraftstoff
wird somit den Einspritzventilen 34 über den Kraftstoffspeicher 55 zugeführt.
[0026] In dem Vorlauf der Hochdruckpumpe 54, das heißt stromaufwärts der Hochdruckpumpe
54, ist ein Volumenstromsteuerventil 56 vorgesehen, mittels dessen der Volumenstrom
eingestellt werden kann, der der Hochdruckpumpe zugeführt wird. Durch eine entsprechende
Ansteuerung des Volumenstromsteuerventils 56 kann sichergestellt werden, dass im Kraftstoffspeicher
55 immer der gewünschte Kraftstoffdruck herrscht, ohne dass ein elektromagnetischer
Regulator ausgangsseitig des Kraftstoffspeichers 54 mit einer entsprechenden Rückführleitung
in den Niederdruckkreis vorgesehen sein muss.
[0027] Alternativ kann die Brennkraftmaschine jedoch auch mit einem elektromagnetischen
Regulator ausgangsseitig des Kraftstoffspeichers 54 und mit einer entsprechenden Rückführleitung
in den Niederdruckkreis versehen sein. Alternativ kann auch das Volumenstromregelventil
in die Hochdruckpumpe 54 integriert sein.
[0028] Ferner ist der Brennkraftmaschine eine Steuereinrichtung 6 zugeordnet, der wiederum
Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils den Messwert
der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 6 ermittelt abhängig von mindestens
einer der Messgrößen Stellgrößen, die dann in entsprechende Stellsignale zum Steuern
von Stellgliedern mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden.
[0029] Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber, welcher die Stellung eines Fahrpedals
erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor, welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst und
welchem dann eine Drehzahl N zugeordnet wird, ein Luftmassenmesser, welcher den Luftmassenstrom
erfasst, ein Drucksensor 58, welcher den Kraftstoffdruck in dem Kraftstoffspeicher
55 erfasst, ein erster Temperatursensor, welcher die Temperatur T_IM der Ansaugluft
in dem Ansaugtrakt erfasst, ein zweiter Temperatursensor, der eine Temperatur TCO
eines Kühlmittels erfasst, bevorzugt des Kühlwassers, und ein dritter Temperatursensor,
der die Temperatur TCO des Motoröls erfasst. Je nach Ausführungsform der Erfindung
kann eine beliebige Untermenge der Sensoren oder auch zusätzliche Sensoren vorhanden
sein.
[0030] Die Stellglieder sind beispielsweise als Einlass- oder Auslassventile, die Einspritzventile
34, eine Zündkerze, eine Drosselklappe, die Niederdruckpumpe 51 oder auch das Volumenstromsteuerventil
56 ausgebildet.
[0031] Bevorzugt hat die Brennkraftmaschine auch weitere Zylinder, denen dann entsprechende
Stellglieder zugeordnet sind.
[0032] Ein Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine wird in einem Schritt S1 (Figur 2)
gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
[0033] In einem Schritt S4 wird ein Stellsignal SG zum Ansteuern der Niederdruckpumpe 51
bevorzugt abhängig von einer zuzumessenden Kraftstoffmasse MFF und der Drehzahl N
ermittelt. Die zuzumessende Kraftstoffmasse wird von einer anderen Steuerfunktion,
die in der Steuereinrichtung 6 abgearbeitet wird, abhängig von der Brennkraftmaschine
anliegenden Last ermittelt. Das Stellsignal wird in dem Schritt S4 so ermittelt, dass
die Fördermenge des Kraftstoffs durch die Niederdruckpumpe 51 sicher ausreicht, um
den vorgegebenen Druck in dem Niederdruckkreis einzustellen und andererseits sichergestellt
ist, dass die Durchflussmenge durch den Regulator 52 geringer ist als der Grenzwert,
ab dem er den Druck in dem Niederdruckkreis nicht mehr auf den vorgegebenen Druck
einstellen kann.
[0034] In einem Schritt S6 wird der aktuelle Betriebszustand BZ der Brennkraftmaschine abhängig
von der Temperatur TCO des Kühlmittels, und/oder der Temperatur T_IM der Ansaugluft
in dem Ansaugtrakt 1 und/oder der Temperatur TOIL des Motoröls und/oder der Drehzahl
und gegebenenfalls weiteren Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine ermittelt.
[0035] Ein Betriebszustand des HS des Heißstarts wird beispielsweise eingenommen, wenn die
Temperatur des Kraftstoffs, den die Hochdruckpumpe fördert, einen vorgegebenen Schwellenwert
überschritten hat. Der Schwellenwert kann beispielsweise bei 80° C liegen. Der Betriebszustand
des Heißstarts tritt beispielsweise auf, wenn die Brennkraftmaschine nach einer längeren
Betriebsdauer abgestellt wird und kurz darauf erneut gestartet wird, wenn der Motorblock
noch eine hohe Temperatur hat. In diesem Fall ist dann der Kraftstoff, der sich in
dem Niederdruckkreis befindet, auf die hohe Temperatur erhitzt.
[0036] Gleiches gilt für einen Betriebszustand HIS des Heiß-Leerlaufs, in dem mittels der
Einspritzventile 34 nur eine geringe Kraftstoffmenge zugemessen wird und so sich der
in dem Niederdruckkreis befindliche Kraftstoff entsprechend hoch erhitzen kann. Der
Betriebszustand des Heiß-Leerlaufs HIS wird anhand der üblichen Bedingungen für einen
Leerlauf, also anhand der Drehzahl N und gegebenenfalls weiteren Größen erkannt und
ferner abhängig von der Temperatur TCO des Kühlmittels, und/oder der Temperatur T_IM
der Ansauglufttemperatur und/oder der Temperatur TOIL des Motoröls.
[0037] In einem Schritt S8 wird anschließend geprüft, ob der aktuelle Betriebszustand BZ
der Betriebszustand HS des Heiß-Starts oder der Betriebszustand des HIS des Heiß-Leerlaufs
ist. Ist die Bedingung des Schrittes S8 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung in
einem Schritt S14 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schrittes S8 hingegen erfüllt,
so wird in einem Schritt S10 ein korrigiertes Stellsignal SG_COR abhängig von dem
Stellsignal SG, dem aktuellen Betriebszustand BZ und vorzugsweise der Zeitdauer T_BZ
seit Einnahme des aktuellen Betriebszustands BZ und vorzugsweise der zuzumessenden
Kraftstoffmasse MFF ermittelt.
[0038] Das korrigierte Stellsignal SG_COR wird in der Weise ermittelt, dass sich durch das
Ansteuern der Niederdruckpumpe 51 eine derart erhöhte Fördermenge ergibt, dass sich
ein vorgegebener Druckanstieg, z.B. um 1000 hPa des eingangsseitigen Drucks der Hochdruckpumpe
54 im Vergleich zu einer Ansteuerung mit dem Stellsignal SG ergibt. Das korrigierte
Stellsignal SG_COR wird dann bevorzugt mittels eines Kennfeldes ermittelt.
[0039] Besonders einfach kann alternativ entsprechend dem Schritt S10' das korrigierte Stellsignal
SG_COR gleichgesetzt werden einem maximalen Stellsignal SG_MAX. Dadurch kann einfach
der maximale Druckanstieg erreicht werden.
[0040] In einem Schritt S12 wird eine Zeitdauer T_COR einer erhöhten Fördermenge der Niederdruckpumpe
51 ermittelt. Diese kann in einer einfachen Ausgestaltung fest vorgegeben sein, z.B.
zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten betragen, oder aber abhängig von der Zeitdauer
T_BZ seit der Einnahme des aktuellen Betriebszustands BZ und der zuzumessenden Kraftstoffmasse
MFF ermittelt werden. Dies erfolgt vorzugsweise mittels Integrierens der zuzumessenden
Kraftstoffmasse MFF. Dadurch kann eine sehr gute Abschätzung der Zeitdauer T_COR der
erhöhten Fördermenge erreicht werden, da das Integral der zuzumessenden Kraftstoffmasse
charakteristisch ist für den Verlauf der Temperatur T_F des Kraftstoffs in dem Niederdruckkreis.
[0041] In einem Schritt S14 wird dann die Niederdruckpumpe 51 entsprechend mit dem Stellsignal
SG oder mit dem korrigierten Stellsignal SG_COR angesteuert. Das Stellsignal ist bevorzugt
ein pulsweitenmoduliertes Signal. Die Ansteuerung der Niederdruckpumpe mit dem korrigierten
Stellsignal SG_COR erfolgt vorzugsweise für die Zeitdauer T_COR der erhöhten Fördermenge,
die in dem Schritt S12 ermittelt wurde. Selbstverständlich wird das korrigierte Stellsignal
SG_COR in dem Schritt S14 dann bei einer sich ändernden zuzumessenden Kraftstoffmasse
MFF entsprechend dem Schritt S4 und gegebenenfalls mit zunehmender Zeitdauer T_BZ
seit Einnahme des aktuellen Betriebszustand BZ angepasst.
[0042] Im Anschluss an den Schritt S14 verharrt das Programm in dem Schritt S16 für eine
vorgegebene Wartezeitdauer T_W, bevor die Bearbeitung in dem Schritt S4 erneut fortgesetzt
wird.
[0043] Ein zweites Ausführungsbeispiel eines Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine
wird in einem Schritt S18 gestartet (Figur 3). In einem Schritt S20 wird entsprechend
dem Schritt S4 das Stellsignal SG ermittelt. In einem Schritt S22 wird die Kraftstofftemperatur
T_F des Kraftstoffs, den die Hochdruckpumpe 54 fördert, abhängig von der Temperatur
TCO des Kühlmittels und/oder der Temperatur T_IM der Ansaugluft in dem Ansaugtrakt
1 und/oder der Temperatur TOIL des Motoröls und/oder der Drehzahl und/oder der zuzumessenden
Kraftstoffmasse MFF ermittelt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels eines entsprechenden
Beobachters oder auch mittels Kennfelder.
[0044] In einem Schritt S24 wird anschließend geprüft, ob die Kraftstofftemperatur T_F größer
ist als ein Schwellenwert T_F_THR. Ist dies nicht der Fall, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S30 fortgesetzt.
[0045] Ist Bedingung des Schrittes S24 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt S26 das
korrigierte Stellsignal SG_COR ermittelt. Dies erfolgt vorzugsweise abhängig von der
Kraftstofftemperatur T_F und gegebenenfalls von dem Stellsignal SG und gegebenenfalls
von der zuzumessenden Kraftstoffmasse MFF.
[0046] In einer einfacheren Ausführungsform kann auch in einem Schritt S26' alternativ das
korrigierte Stellsignal SG_COR gleichgesetzt werden dem maximalen Stellsignal SG_MAX.
[0047] In einem Schritt S28 wird dann die Zeitdauer T_COR der erhöhten Fördermenge bevorzugt
durch Integrieren der zuzumessenden Kraftstoffmasse ermittelt. Die Zeitdauer T_COR
der erhöhten Fördermenge kann jedoch auch fest vorgegeben sein.
[0048] In dem Schritt S30 wird die Niederdruckpumpe 51 dann entweder mit dem Stellsignal
SG oder entsprechend mit dem korrigierten Stellsignal SG_COR angesteuert. Bevorzugt
wird jeweils nach einer vorgegebenen Zeitdauer erneut geprüft, ob die Kraftstofftemperatur
T_F weiterhin größer ist als der vorgegebene Schwellenwert T_F_THR und nur dann weiterhin
die Kraftstoffpumpe 51 mit dem korrigierten Stellsignal SG_COR angesteuert, wenn dies
noch der Fall ist. Das korrigierte Stellsignal SG_COR wird ebenso wie das Stellsignal
SG an eine sich ändernde zuzumessende Kraftstoffmasse MFF entsprechend dem Schritt
S20 jeweils angepasst.
[0049] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das korrigierte Stellsignal zum Ansteuern
der Niederdruckpumpe 51 auch entsprechend der Berechnungsvorschrift des Schrittes
S26 bei sich ändernder Kraftstofftemperatur T_F in der Weise angepasst wird, dass
die Fördermenge der Niederdruckpumpe bei sinkender Kraftstofftemperatur T_F reduziert
wird.
[0050] In einem Schritt S32 verharrt das Programm anschließend für eine vorgegebene Wartezeit,
bevor die Bearbeitung erneut in dem Schritt S20 fortgesetzt wird.
1. Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffzuführeinrichtung
(5)mit einem Niederdruckkreis, der eine Niederdruckpumpe (51) und einen Regulator
(52) umfasst, der einen vorgegebenen Druck in dem Niederdruckkreis einstellt, wenn
die durch ihn fließende Durchflussmenge des Kraftstoffs geringer ist als ein Grenzwert,
und mit einer Hochdruckpumpe (54), die eingangsseitig gekoppelt ist mit dem Niederdruckkreis
und die Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher (55) fördert, bei dem
- eine Größe ermittelt wird, die charakteristisch ist für die Temperatur (T_F) des
Kraftstoffs, den die Hochdruckpumpe (54) fördert,
- eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist, wenn anhand der Größe erkannt wird dass
die Temperatur (T F) des Kraftstoffs einen vorgegebenen Schwellenwert (T_F_THR) überschritten
hat, und
- wenn die vorgegebene Bedingung erfüllt ist, die Niederdruckpumpe (51) im Sinne einer
höheren Fördermenge des Kraftstoffs angesteuert wird, als wenn die Temperatur (T_F)
des Kraftstoffs unterhalb des vorgegebenen Schwellenwertes (T_F_THR) liegt, wobei
die höhere Fördermenge so vorgegeben ist, dass sich ein vorgebbarer Druckanstieg des
eingangsseitigen Drucks der Hochdruckpumpe (54) ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die vorgegebene Bedingung ist, dass ein Betriebszustand
(BZ) des Heiss-Starts (HS) oder des Heiss-Leerlaufs (HIS) der Brennkraftmaschine eingenommen
wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Niederdruckpumpe (51)
für eine vorgebbare Zeitdauer (T_COR) im Sinne der erhöhten Fördermenge angesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem Zeitdauer (T_COR) abhängt von dem Integral der
zugemessenen Krafstoffmasse (MFF) während der Ansteuerung der Niederdruckpumpe (51)
im Sinne einer erhöhten Fördermenge.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Ansteuerung der Niederdruckpumpe
(51) im Sinne einer erhöhten Fördermenge im Sinne einer in etwa maximalen Fördermenge
der Niederdruckpumpe (51) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Ansteuerung der Niederdruckpumpe
(51) im Sinne einer erhöhten Fördermenge mit sinkender Temperatur (T_F) des Kraftstoffs
reduziert wird.
7. Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffzuführeinrichtung
(5) mit einem Niederdruckkreis, der eine Niederdruckpumpe (51) und einen Regulator
(52) umfasst, der einen vorgegebenen Druck in dem Niederdruckkreis einstellt, wenn
die durch ihn fließende Durchflussmenge des Kraftstoffs geringer ist als ein Grenzwert,
und mit einer Hochdruckpumpe (54), die eingangsseitig gekoppelt ist mit dem Niederdruckkreis
und die Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher (55) fördert, mit Mitteln, die
- eine Größe ermitteln, die charakteristisch ist für die Temperatur (T_F) des Kraftstoffs,
den die Hochdruckpumpe (54) fördert,
- die prüfen, ob eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist, die erfüllt ist, wenn anhand
der Größe erkannt wird dass die Temperatur (T_F) des Kraftstoffs einen vorgegebenen
Schwellenwert (T_F_THR) überschritten hat, und
- die die Niederdruckpumpe (51) im Sinne einer höheren Fördermenge des Kraftstoffs
ansteuern, wenn die vorgegebene Bedingung erfüllt ist, als wenn die Temperatur (T_F)
des Kraftstoffs unterhalb des vorgegebenen Schwellenwertes (T_F_THR) liegt, wobei
die höhere Fördermenge so vorgegeben ist, dass sich ein vorgebbarer Druckanstieg des
eingangsseitigen Drucks der Hochdruckpumpe (54) ergibt.