Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Getriebe-Antriebseinheit mit einem Adapterelement nach
der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1.
[0002] Mit der G 91 04 125.2 ist ein Fensterheberantrieb bekannt geworden, bei dem über
ein Schneckengetriebe ein Abtriebsrad angetrieben wird, in dem Dämpfungselemente zur
Dämpfung eines Mitnehmers in Umfangsrichtung angeordnet sind. Der Mitnehmer greift
hierzu mit Fortsätzen in Aussparungen der Dämpfungselemente und weist außerhalb des
Getriebegehäuses eine Kerbverzahnung auf, die beispielsweise eine Mechanik eines Fensterhebers
antreibt.
[0003] Auf Grund unterschiedlicher Schnittstellen verschiedener Kunden zu den Kraftübertragungsmitteln
der Stellmechanik müssen bei dieser Ausführung für verschiedene Schnittstellen jeweils
unterschiedliche Mitnehmertypen in das Getriebe montiert werden. Dies ist auf Grund
der Bauteilevielfalt montagetechnisch relativ aufwändig. Da der Mitnehmer ein recht
großes Bauteil darstellt, sind die Werkzeugkosten für die-Herstellung vieler verschiedener
Mitnehmertypen auf Grund der geringeren Stückzahl recht hoch. Des weiteren besteht
die Notwendigkeit, schon bei der Montage der Getriebe-Antriebseinheit die jeweilige
Kundenschnittstelle genau zu definieren.
[0004] Vorteile der Erfindung
[0005] Die erfindungsgemäße Getriebe-Antriebseinheit mit den kennzeichnenden Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass das Getriebe mit dem Mitnehmer komplett
im Getriebegehäuse montiert werden kann und anschließend unterschiedliche Adapterelemente
für die jeweiligen kundenspezifischen Schnittstellen nachträglich aufgesteckt werden
können. Durch die Verwendung des relativ großen baugleichen Mitnehmerteils kann das
Getriebe recht kostengünstig gefertigt werden. Das deutlich kleinere Adapterelement
kann auch bei kleineren Stückzahlen für spezifische Kundenschnittstellen relativ günstig
gefertigt werden. Außerdem kann das Adapterelement noch kurzfristig nach der Montage
des Getriebegehäuses leicht an die kundenspezifische Verstellmechanik angepasst werden.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Wird das
Adapterelement im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt, so können auf Grund
der kleinen Abmessungen des Adapterelements viele Teile gleichzeitig in mehreren Nestern
eines Spritzguss-Werkzeugs kostengünstig hergestellt werden. Durch die Wahl des entsprechenden
Kunststoffs, beispielsweise glasfaserverstärktem Polyamid, kann sowohl die mechanische
Stabilität, als auch die Reibeigenschaft der beiden Außenprofile optimiert werden.
[0007] Das Adapterelement kann besonders günstig auf einer Getriebewelle gelagert werden,
auf der ebenfalls der Mitnehmer und das Abtriebsrad angeordnet sind. Dadurch wird
das Adapterelement bezüglich des Mitnehmers zentriert, wodurch der Verschleiß zwischen
dem ersten Außenprofil und dem Innenprofil des Mitnehmers minimiert wird.
[0008] Zur Montage des Adapterelements wird dieses beispielsweise nach der kompletten Montage
des Getriebegehäuses axial mit der ersten Außenverzahnung in die Innenverzahnung des
Mitnehmers eingesetzt und axial fixiert. Die axiale Fixierung kann vorteilhaft mit
einem Klemmring erfolgen, der das Adapterelement gegen die Getriebeachse abstützt.
[0009] Es ist von Vorteil, die Abmessung des Adapterelements so klein wie möglich zu wählen,
da dann die Fertigungskosten auch für geringe Stückzahlen niedrig gehalten werden
können. Daher ist es günstig, den Außendurchmesser des Adapterelements deutlich geringer
auszuführen, als der Außendurchmesser des Mitnehmers im Bereich der Dämpfungselemente.
[0010] Für die Variabilität des Antriebs, sowie für eine kurzfristige Anpassung der Antriebseinheit
an Kundenschnittstellen - auch für Anwendungen mit geringen Stückzahlen - ist es besonders
vorteilhaft, das Getriebegehäuse derart auszubilden, dass das unveränderliche Mitnehmer-Bauteil
standardmäßig immer komplett in das Getriebegehäuse montiert werden kann. Dabei kann
das kundenspezifische Adapterelement jeweils nachträglich ohne großen Montageaufwand
vorteilhaft auf den Adapter gesteckt werden.
[0011] Für Anwendungen mit großer Kraftübertragung und hoher Verschleißfestigkeit, kann
sowohl für das erste, als auch für das zweite Außenprofil vorteilhaft eine Vielfachverzahnung
verwendet werden, da hier bei geringem Durchmesser eine große Fläche für die Kraftübertragung
zur Verfügung gestellt wird. Entsprechend der Anforderungen der Drehmomentübertragung
kann jedoch auch in einfacher Weise ein Mehrkantprofil am Adapterelement angeformt
werden.
[0012] Auf Grund des Spritzgussverfahrens kann die Form des Außenprofils leicht an die kundenspezifische
Anforderung angepasst werden, so dass die Außenverzahnung beispielsweise zylinderförmig
oder zum besseren Einfügen und Zentrieren auch konisch geformt werden kann.
[0013] Um ein Axialspiel zwischen der Antriebseinheit und der Verstellmechanik zu vermeiden,
kann zwischen den beiden Außenprofilen am Adapterelement ein Bund angeformt werden,
an dem einerseits der Mitnehmer der Antriebseinheit und/oder andererseits das Kraftübertragungsmittel
der Verstellmechanik axial anliegen.
[0014] Für die kostengünstige Herstellung des Adapterelements wird vorteilhaft eine mehrteilige
Spritzgussform verwendet, wobei für das Anformen des ersten Außenprofils zum Einfügen
in den Mitnehmer immer das selbe Formteil verwendet werden kann und für die verschiedenen
kundenspezifischen Ausführungen des zweiten Außenprofils jeweils unterschiedliche
zweite Formteile verwendet werden können. Dieses Verfahren reduziert die Werkzeugkosten
für das Herstellen der Adapterelemente, wodurch die Getriebe-Antriebseinheit sehr
kostengünstig für viele individuelle Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden
kann.
Zeichnung
[0015] In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0016] Es zeigen
- Figur 1
- eine Getriebevorrichtung nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Getriebe-Antriebseinheit mit einem Adapterelement und
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Adapterelements vor der Montage auf eine Getriebe-Antriebseinheit.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0017] In Figur 1 ist als Stand der Technik beispielsweise ein Schneckenrad 12 einer Getriebe-Antriebseinheit
10 dargestellt, in das eine Dämpfvorrichtung, beispielsweise zum Abfedern von Stößen
beim Fahren gegen einen Anschlag eines zu verstellenden beweglichen Teils integriert
ist. Hierzu sind im Inneren des als Hohlrad 14 ausgebildeten Schneckenrads 12 Taschen
16 angeformt, in die elastische Dämpfelemente 18 eingelegt werden. Die Dämpfelemente
18 weisen wiederum Aussparungen 20 auf, in die Fortsätze 22 eines Mitnehmers 24 greifen.
Als Schnittstelle zu einer Verstellmechanik 26 weist der Mitnehmer 24 ein Abtriebsritzel
28 auf, das einstückig an den Mitnehmer 24 angeformt ist. Werden der Mitnehmer 24,
die Dämpfelemente 18 und das Hohlrad 14 zusammenmontiert und auf einer nicht dargestellten
Lagerachse 30 entlang der Linie X-X gelagert, weist das Abtriebsritzel 28 eine Dämpfung
in Umfangsrichtung gegenüber dem Schneckenrad 12 auf.
[0018] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Getriebe-Antriebseinheit 10, bei dem das Abtriebsrad
10 über eine Schnecke 32 einer Ankerwelle 34 elektromotorisch angetrieben wird. Im
Inneren des Abtriebsrads 12 sind, wie in Figur 1, Dämpfungselemente 18 in Taschen
16 angeordnet, wobei Fortsätze 22 des Mitnehmers 24 in die Aussparung 20 der Dämpfelemente
18 greifen. Dabei ist sowohl das Schneckenrad 12, als auch der Mitnehmer 24 auf der
Lagerachse 30 gelagert, die in einem Gehäuse 36 befestigt ist. Das Gehäuse 36 wird
von einem Gehäusedeckel 38 abgeschlossen, wobei durch eine kreisförmige Öffnung 40
des Gehäusedeckels 38 die Lagerachse 30 und ein zylindrischer Teil 42 des Mitnehmers
24 ragt. Zwischen dem Gehäusedeckel 38 und dem Mitnehmer 24 ist eine Dichtung 44 angeordnet,
die das Getriebegehäuse 36 schmutz- und wasserdicht abdichtet. Der fertig im Getriebegehäuse
36, 38 montierte Mitnehmer 24 weist an seinem zylindrischen Teil 42 ein Innenprofil
46 auf, in das ein Außenprofil 48 eines Adapterelements 50 eingefügt ist. Das Adapterelement
50 weist eine zentrale Bohrung 52 zur Lagerung auf der Lagerachse 30 auf. Dabei wird
das erste Außenprofil 48 des Adapterelements 50 axial in die korrespondierende Innenverzahnung
46 eingeschoben, bis der Mitnehmer 24 gegen einen am Adapterelement 50 angeformten
Bund 54 anliegt. Zur axialen Sicherung des Adapterelements 50 ist am Ende der Achse
30 eine Anlaufscheibe 56 mittels eines Klemmelements 58 angeordnet. Auf der dem Mitnehmer
24 abgewandten Seite des Bundes 54 weist das Adapterelement 50 ein zweites Außenprofil
60 auf, das mit einem kundenspezifischen Kraftübertragungsmittel 26 einer Verstellmechanik
62 für ein bewegliches Teil zusammenwirkt. Das zweite Außenprofil 60 ist im Ausführungsbeispiel
konisch ausgeformt, wodurch sich das Adapterelement 50 leichter in das Kraftübertragungsmittel
26 einführen lässt und in diesem zentriert wird.
[0019] Da für die Getriebe-Antriebseinheit 10 immer ein identischer Mitnehmer 24 mit einem
gleichbleibenden Innenprofil 46 verbaut wird, weisen auch alle kundenspezifischen
Adapterelemente 50 immer das gleiche erste Außenprofil 48, beispielsweise eine zylindrische
Kerbverzahnung 64, auf. Das zweite Außenprofil 60 hingegen wird dem jeweiligen kundenspezifischen
Kraftübertragungsmittel 26 angepasst und ist beispielsweise als Außenmehrkant-Profil
66 oder ebenfalls als Kerbverzahnung 64 ausgebildet. Bei den verschiedenen Adapterelementen
50 kann auch die Länge 68 des zweiten Außenprofils 60 unterschiedlich groß sein. Je
nach Anwendung kann das Kraftübertragungsmittel 26 als Zahnrad 27 oder aber auch als
Riemenscheibe 29 oder als Seilzug 76 ausgebildet sein.
[0020] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Adapterelements 50 dargestellt,
bevor dieses in das Innenprofil 46 des Mitnehmers 24 eingefügt wird. Das Adapterelement
50 weist ebenfalls eine zentrale Ausnehmung 52 für die Lagerung auf der Lagerachse
30 auf, wobei am axialen Ende am zweiten Außenprofil 60 ein Absatz 70 zur Aufnahme
der Anlaufscheibe 56 und des Klemmelements 58 angeformt ist. Das erste Außen profil
48 ist wieder als Vielfachverzahnung, wie in Figur 2, ausgebildet, das zweite Außen
profil 60 weist jedoch für andere kundenspezifische Kraftübertragungsmittel 26, abweichend
vom zweiten Außenprofil 60 in Figur 2, eine Kerbverzahnung 64 auf. Das Adapterelement
50 weist einen Außendurchmesser 72 auf, der deutlich geringer ist, als der Außendurchmesser
74 des in dem Getriebegehäuse 36 eingeschlossenen Mitnehmers 24. Dadurch kann das
viel kleinere Adapterelement 50 (Außendurchmesser 74 beispielsweise 15 - 20 mm) weit
kostengünstiger in kleinen Stückzahlen für kundenspezifische Schnittstellen hergestellt
werden, da hierfür die Werkzeugkosten deutlich geringer sind, als für die Herstellung
des Mitnehmers 24 mit relativ großen Abmessungen 74. Das Adapterelement 50 wird mittels
Kunststoff-Spritzguss-Verfahren hergestellt, wobei vorzugsweise ein glasfaserverstärktes
Polyamid (beispielsweise 30% Glasfaser) verwendet wird. Auf Grund der kleinen Abmessungen
des Adapterelements 50 können in einer Spritzgussform gleichzeitig viele Nester angeordnet
werden, wobei beispielsweise für das Spritzen des ersten Außenprofils 48 immer der
gleiche Teil der Spritzgussform verwendet werden kann und lediglich das Formteil für
das zweite Außenprofil 60 entsprechend der kundenspezifischen Anforderungen variiert
wird.
[0021] Es sei angemerkt, dass hinsichtlich der in allen Figuren und in der Beschreibung
gezeigten Ausführungsbeispiele vielfältige Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen
Merkmale untereinander möglich sind. So kann der Aufbau des Antriebs 10, des Getriebes
und des Gehäuses 36, 38 variiert werden. Ebenso kann das Innenprofil 46 des Mitnehmers
24 mit dem korrespondierenden Außenprofil 48 des Adapterelements 50 entsprechend des
zu übertragenden Drehmoments als beliebiger Außenvielkant 66 oder Verzahnung 64 oder
als sonstiger Formschluss ausgebildet sein. In einer weiteren Ausgestaltung kann das
zweite Außenprofil 60 auch direkt als Seiltrommel 76 für einen Fensterheber-Seilzug
ausgebildet sein. Bevorzugt findet die erfindungsgemäße Getriebe-Antriebseinheit 10
mit dem kundenspezifischen Adapterelement 50 Verwendung für die Versteifung von Fensterscheiben
oder Schiebedächern, kann jedoch auch für andere bewegliche Teile, insbesondere im
Kraftfahrzeug, Anwendung finden.
1. Getriebe-Antriebseinheit (10), insbesondere ein Fensterheberantrieb, mit einem Adapterelement
(50) zur Übertragung eines Drehmoments auf unterschiedliche Verstellmechaniken beweglicher
Teile, insbesondere Fensterscheiben, wobei das Adapterelement (50) ein erstes gleichbleibendes
Außenprofil (48) aufweist, das mit einem Innenprofil (46) eines Mitnehmers (24) zusammenwirkt,
der in Dämpfungsmittel (18) eines Abtriebrads (12) der Getriebe-Antriebseinheit (10)
greift, und das Adapterelement (50) ein zweites kundenspezifisches Außenprofil (60)
zum Eingriff in ein entsprechendes kundenspezifisches Kraftübertragungsmittel (26)
der Verstellmechanik (62) aufweist.
2. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (50) mittels Spritzgussverfahren aus Kunststoff - insbesondere
aus glasfaserverstärktem Polyamid - gefertigt ist.
3. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (50) eine zentrale Ausnehmung (52) zur Lagerung auf einer Achse
(30) der Getriebe-Antriebseinheit (10) aufweist.
4. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (50) axial gegen den Mitnehmer (24) gepresst und axial auf der
Achse (30) fixiert wird.
5. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (50) einen Außendurchmesser (72) aufweist, der kleiner ist als
der Außendurchmesser (74) des Mitnehmers.
6. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebe-Antriebseinheit (10) ein Gehäuse (36, 38) aufweist und das Adapterelement
(50) auf die Getriebe-Antriebseinheit (10) aufsteckbar ist, nachdem das Gehäuse (36,
38) komplett montiert ist.
7. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Außenprofil (48, 60) als Kerbverzahnung (64) ausgebildet
ist.
8. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Außen profil (48, 60) in axialer Richtung zylindrisch und/oder
konisch ausgebildet ist.
9. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Außenprofil (48) und dem zweiten Außenprofil (60) ein Bund (54)
ausgebildet ist, der als axialer Anschlag dient.
10. Getriebe-Antriebseinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Adapterelement (50) mittels eines Spritzgusswerkzeugs hergestellt wird, das mindestens
zwei axiale Formteile aufweist, von denen zumindest eines zum Anformen verschiedener
kundenspezifischer zweiter Außenprofile (60) auswechselbar ist.