[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußwaffe, insbesondere eine ein- oder mehrschüssige
Repetierbüchse.
[0002] Repetierbüchsen für jagdliche Zwecke werden gewöhnlich vom hinteren Laufende her
geladen und von einer längsverschieblichen Kammer verschlossen. Letztere ist relativ
lang ausgebildet, um das Einführen der Patrone und das Auswerfen der Patronenhülse
zu ermöglichen. Zum Öffnen der Waffe muß die Verschlußkammer über einen Kammerstengel
mit samt dem Verschlußkopf aus dem Systemgehäuse heraus vollständig nach hinten bewegt
werden, was zu Kollisionen mit dem Kopf des Schützen führen kann. Um überdies Kollisionen
mit dem Hinterschaft zu vermeiden, muß dieser entsprechend niedrig ausgebildet sein.
Die gesamte Waffe ist daher nicht zufriedenstellend zu handhaben; deren Gesamtlänge
oft störend.
[0003] Um dem zu begegnen, hat man neben Langwaffen mit feststehendem Lauf Büchsen und Flinten
mit längsbeweglichem Lauf entwickelt. Konstruktionsbedingt lassen sich hierdurch kürzere
Waffen herstellen, weil sich die Waffenlänge um den Repetierhub verkürzt.
[0004] Eine solche Waffe ist beispielsweise aus DE-OS-22 63 378 bekannt. Der auf einer Führungsstange
gleitgelagerte Lauf hat endseitig einen Verschlußteil, der in Schließstellung der
Waffe formschlüssig mit einem ebenfalls längsverschieblich gelagerten Verschlußkopf
in Eingriff gebracht wird. Zum Öffnen der Waffe wird über einen federnd gelagerten
Schieber eine Klinke betätigt, die einen Verriegelungsstift am Verschlußkopf freigibt.
Dieser wird mit samt dem Lauf von einer Druckfeder in Laufrichtung gegen einen Anschlag
gedrückt. Zieht man anschließend den Lauf über den Vorderschaft weiter nach vorne,
werden zwei zwangsgekoppelte Verschlußwalzen verschwenkt, so daß sich der Verschlußkopf
von dem Verschlußteil lösen kann. Letzterer gleitet zusammen mit dem Lauf weiter,
während der Verschlußkopf stehen bleibt. Kurz bevor die Lauf-Baugruppe eine vordere
Anschlagstellung erreicht, wird ein Patronenmagazin über eine Hebelmechanik nach oben
geschwenkt und gedreht, so daß eine darin gehalterte Patrone dem Stoßboden im Verschlußkopf
zugeführt wird. Beim Schließen der Waffe wird das Magazin wieder nach unten verschwenkt.
Die im Stoßboden fixierte Patrone wird axial in das Patronenlager im Lauf eingeführt.
[0005] Von Nachteil hierbei ist, daß die insgesamt aufwendige Mechanik eine stets exakte
Koordinierung aller Verschlußbauteile verlangt, die neben Längsbewegungen auf unterschiedlichen
Achsen auch Schwenkbewegungen ausführen müssen. Ein vollständig spielfreier Verschluß
der Waffe ist daher kaum zu realisieren. Fertigung und Montage sind aufwendig und
teuer, nicht zuletzt weil enge Fertigungstoleranzen einzuhalten sind. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß die Schwenkachsen der Verschlußwalzen seitlich neben dem
Verschlußkopf liegen, so daß der Kraftfluß im Moment der Schußabgabe nicht frei von
Kipp- und Drehmomenten ist, was sich negativ auf die Schußpräzision auswirken kann.
Darüber hinaus ist die Handhabung der Waffe umständlich, weil der Lauf sehr weit nach
vorne bewegt werden muß, damit das Patronenmagazin überhaupt hochschwenken kann. Die
gesamte Verschlußmechanik wird vollständig freigelegt. Der relativ komplizierte Hub-
und Drehmechanismus kann leicht verschmutzen oder gar beschädigt werden. Die Funktionsfähigkeit
der Waffe wird dadurch weiter beeinträchtigt.
[0006] Gleiches gilt für eine aus US-PS-2 699 006 bekannte Schußwaffe, deren Verschlußkopf
neben der Längsbewegung noch eine Aufwärtsbewegung vollziehen muß, um das hintere
Laufende zu verriegeln. Der Verschlußkopf bzw. dessen Führungsmechanismus ist durch
eine Vielzahl von Teilen gekennzeichnet, was nicht nur die Herstellkosten, sondern
auch ― wie immer bei komplizierten Konstruktionen ― die Störanfälligkeit erhöht. Die
Zuverlässigkeit sollte aber gerade bei Schußwaffen im Vordergrund stehen.
[0007] GB-PS-756 769 verzichtet auf eine Verschlußvorrichtung am Laufende und verwendet
statt dessen eine Schraubenfeder, die den längsbeweglichen Lauf permanent gegen eine
Anschlagfläche in einem Gehäuse preßt. Damit die Waffe in Schließstellung gesichert
ist und nicht versehentlich geöffnet werden kann, hintergreift ein schwenkbar gelagertes
Riegelelement eine Ausnehmung in der Lauf-Baugruppe. Zum Öffnen der Waffe wird mit
der Schußhand das Riegelelement aus seiner Raststellung gelöst. Anschließend muß die
Lauf-Baugruppe über den Vorderschaft entgegen der Schließkraft der Schraubenfeder
nach vorn bewegt werden, um die leere Patronenhülse auswerfen zu können.
[0008] Bei einer in US-PS-2 628 536 dargestellten gasbetriebenen Automatikwaffe wird der
in einem Führungsrohr axialverschieblich gelagerte Lauf ebenfalls von einer Schraubenfeder
permanent gegen einen gehäuseseitigen Anschlag gedrückt und mittels einer am vorderen
Ende des Führungsrohres angeordneten Verriegelungseinrichtung verriegelt. Hierzu sind
radial verschiebliche Riegelstifte vorgesehen, die in korrespondierende Rastvertiefungen
im Führungsrohr und im Lauf eingreifen. Letzterer trägt einen Gaszylinder, der zwischen
sich und dem vorderen Ende des Führungsrohres ein Kolbenvolumen begrenzt, das über
Gasbohrungen mit der Innenbohrung des Gewehrlaufs strömungsverbunden ist. Wird eine
Patrone abgeschossen, dringt das hierbei entstehende Gas sowohl in den Gaszylinder
als auch in die Rastvertiefungen ein. Die Riegelstifte werden entgegen einer Federkraft
aus den Rastvertiefungen im Lauf herausgedrückt und der Gaszylinder mitsamt dem Lauf
nach vorne bewegt; die leere Patronenhülse wird über eine Auswurfmechanik ausgeworfen.
Sobald der Gasdruck abfällt wird der Lauf von der Schraubenfeder sofort in seine Schließstellung
gebracht. Die Riegelstifte greifen wieder in ihre Rastvertiefungen ein.
[0009] Die Durchführung eines manuellen Repetiervorgangs im Anschlag ist bei einer solchen
Waffe nur erschwert möglich, weil der Vorderschaft zunächst gedreht und anschließend
entgegen der Schraubenfeder mit Kraft nach vorne bewegt werden muß. Dies ist nicht
nur auf Dauer anstrengend, es erfordert eine gute Koordination und Konzentration.
Darüber hinaus wird auch hier das hintere Laufende nicht formschlüssig verschlossen,
was aus Sicherheitsgründen nicht immer gewünscht ist. Von Nachteil ist ferner, daß
die Rastvertiefungen im vorderen Bereich des Laufs eingebracht sind, der hierzu mit
separaten gehärteten Einsätzen zu versehen ist. Dies ist teuer in der Herstellung
und kann sich zudem ungünstig auf die Schußeigenschaften der Waffe auswirken. Der
Fertigungsaufwand ist entsprechend hoch.
[0010] US-PS-3 020 662 offenbart eine Repetierbüchse, bei der das Laufende des axialverschieblich
gelagerten Laufs über einen bajonettartigen Verschluß formschlüssig mit einem im Gehäuse
feststehenden Verschlußkopf verbunden wird. Zum Öffnen und Schließen der Waffe muß
der gesamte Lauf über einen seitlich abstehenden Repetierhebel um seine Achse gedreht
und anschließend nach vorne bewegt werden. Mithin erfolgt das Ver- und Entriegeln
der Waffe wie bei einer herkömmlichen Verschlußkammer, nur daß der oft störende Repetierhebel
nicht nach hinten, sondern noch vorne bewegt wird.
[0011] Ziel der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und eine Schußwaffe mit längsbeweglichem Lauf zu entwickeln, die einfach
aufgebaut und leicht zu handhaben ist. Die gesamte Mechanik einschließlich der Verschlußvorrichtung
und der Verriegelungseinrichtung sollen aus möglichst wenigen Teilen bestehen, die
mit geringem Aufwand kostengünstig gefertigt und montiert werden können. Angestrebt
wird ferner eine stets spiel- und klapperfrei schließende Waffe, die im Moment der
Schußabgabe einen kipp- und momentenfreien Kraftfluß gewährleistet. Die Büchse soll
stets zuverlässig arbeiten.
[0012] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 22 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 21 und 23 bis 26.
[0013] Bei einer Schußwaffe, insbesondere einer ein- oder mehrschüssigen Repetierbüchse,
mit einem Schaft, einem relativ zu dem Schaft an oder in einer Linearführung axialverschieblich
gelagerten Lauf, in dem ein Patronenlager zur Aufnahme einer Patrone ausgebildet ist,
einer Verschlußvorrichtung, die zum Verschließen des Patronenlagers einen Verschlußkopf
aufweist, der beim Schließen der Waffe axial im Laufende festlegbar ist und der zentrisch
zur Laufachse von einem Schlagbolzen durchsetzt wird, und mit einer Verriegelungseinrichtung
zum Verriegeln der Waffe in Schließstellung, sieht die Erfindung vor, daß die Verschlußvorrichtung
im wesentlichen axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch zur Laufachse ausgebildet
ist und zur Festlegung des Verschlußkopfs im Laufende radiale und/oder radial wirkende
Verschlußorgane aufweist, die durch Längsbewegen des Laufs mit korrespondierenden
Verschlußelementen im Laufende in Eingriff bringbar sind, und daß der Verschlußkopf
axialverschieblich und/oder drehbar an einem koaxial zur Laufachse ausgebildeten Träger
gelagert ist, der ortsfest an oder in einem fest mit dem Schaft verbundenen Gehäuse
angeordnet ist.
[0014] Der insgesamt axialsymmetrische und/oder rotationssymmetrische Aufbau der Verschlußvorrichtung
ermöglicht zusammen mit dem längsverschieblichen Lauf eine äußerst einfache und kompakte
Bauweise der Waffe. Insbesondere läßt sich die gesamte Verschlußvorrichtung mit nur
wenigen Teilen realisieren, die ― ebenso wie der Lauf selbst ― als einfache Drehteile
herstellbar sind. Dies wirkt sich nicht nur günstig auf die Herstellkosten aus. Die
Waffe ist rasch zu montieren und kann aufgrund der relativ einfach zu realisierenden
Bewegungsabläufe stets zuverlässig arbeiten. Verschleiß und Störanfälligkeit sind
gering.
[0015] Dazu tragen auch die radialen bzw. radial wirkenden Verschlußorgane bei, die durch
einfaches Längsbewegen des Laufs mit dem Laufende in Eingriff bringbar sind. Die Betätigung
von nach außen abstehenden Hebeln oder das Ausführen von separaten Hand- oder Stellbewegungen
ist nicht notwendig, was die Handhabung der Waffe ganz erheblich vereinfacht.
[0016] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei der Schußabgabe durch den axialsymmetrischen
und/oder rotationssymmetrischen Aufbau innerhalb der Waffe weder Kippnoch Drehmomente
auftreten, welche die Schußpräzision beeinträchtigen könnten. Die Abstützung des Laufs
im Gehäuse sorgt vielmehr für einen stets optimalen Kraftfluß entlang der Laufachse,
wobei der Rückstoß der Patronenladung direkt vom Lauf in das Gehäuse übertragen und
von dort über den Schaft in die Schulter des Schützen geleitet wird.
[0017] In einer Ausführungsform, für die selbständiger Schutz beansprucht wird, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Verriegelungseinrichtung im Bereich der Verschlußvorrichtung ausgebildet
ist. Dadurch läßt sich die gesamte Konstruktion weiter vereinfachen, insbesondere
dann, wenn auch die Verriegelungseinrichtung axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch
ausgebildet ist.
[0018] Der Schaft ist bevorzugt in einen Schafthauptteil und einen Vorderschaft unterteilt,
wobei der Lauf innerhalb seiner Linearführung über den Vorderschaft betätigbar ist.
Dadurch befindet sich der Vorderschaft ― im Gegensatz zu marktgängigen Vorderschaftrepetierern
― bei geschlossener Waffe stets in seiner hinteren (schützenseitigen) Endlage. Dies
hat zum einen den Vorteil, daß die Waffe im Anschlag von der Führungshand stets geschlossen
gehalten wird. Ferner liegen der Vorderschaft und der Schafthauptteil mit ihren Stirnflächen
bündig aneinander, so daß stets der Eindruck eines einteiligen Schaftes entsteht.
Der Führungsdorn wird dabei vollständig von dem Vorderschaft umschlossen, d.h. die
gesamte Linearführung ist nach außen hin nicht sichtbar. Das traditionelle Erscheinungsbild
von Jagdgewehren wird prinzipiell beibehalten. Gegenüber herkömmlichen Bauarten ist
allerdings die Baulänge ― trotz der Verwendung von Standardlauflängen ― erheblich
verkürzt, was sich äußerst günstig auf die Handhabung der Waffe auswirkt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine seitliche Schnittansicht einer Schußwaffe,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittansicht einer Verschlußvorrichtung der Schußwaffe von Fig.
1 in geschlossenem Zustand,
- Fig. 3
- die Verschlußvorrichtung von Fig. 2 in geöffnetem Zustand,
- Fig. 4
- eine Ausschnittsvergrößerung der Schußwaffe von Fig. 1 nach der Schußabgabe in geschlossenem
Zustand und mit verriegeltem Lauf,
- Fig. 5
- die Schußwaffe von Fig. 4 mit entriegeltem Lauf,
- Fig. 6
- die Schußwaffe von Fig. 4 in geöffnetem Zustand,
- Fig. 7
- eine andere Ausführungsform einer Verschlußvorrichtung,
- Fig. 8
- eine Schnittansicht der Verschlußvorrichtung von Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Teil-Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Schußwaffe in geschlossenem
Zustand,
- Fig. 10
- die Schußwaffe von Fig. 9 in geöffnetem Zustand,
- Fig. 11
- eine Teil-Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Schußwaffe, oben (nach
der Schußabgabe) in geöffnetem Zustand und unten in geschlossenem Zustand,
- Fig. 12
- eine Ausführungsform einer Schiebehülse,
- Fig. 13
- eine Ausführungsform eines Aufnahmeprofils für eine Verschlußvorrichtung,
- Fig. 14
- eine Teil-Schnittansicht der Verschlußvorrichtung von Fig. 13 bei geschlossener Waffe,
- Fig. 15
- eine Teil-Schnittansicht der Verschlußvorrichtung von Fig. 13 bei teilweise geöffneter
Waffe,
- Fig. 16
- eine Teil-Schnittansicht der Verschlußvorrichtung von Fig. 13 bei geöffneter Waffe,
- Fig. 17
- eine andere Ausführungsform eines Aufnahmeprofils für eine Verschlußvorrichtung,
- Fig. 18
- eine noch andere Ausführungsform einer Schußwaffe in geschlossener Stellung und
- Fig. 19
- die Schußwaffe von Fig. 17 in geöffneter Stellung.
[0019] Die in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnete Schußwaffe hat einen Schaft 11 mit einem
Schafthauptteil 12, der rückwärtig einen Gewehrkolben 13 aufweist und vorderseitig
in einen Vorderschaft 14 übergeht. Zwischen dem Schafthauptteil 12 und dem Gewehrkolben
13 ist ein Pistolengriff 15 ausgebildet, der die bequeme Betätigung eines Abzugs 16
ermöglicht. Letzterer steht zwecks Schußauslösung über eine (nicht dargestellte) Spann-
und Auslösemechanik mit einem (ebenfalls nicht gezeigten) Hahn in Verbindung, der
einen Schlagbolzen 18 betätigt.
[0020] Über dem Schafthauptteil 12 ist ein in Axialrichtung A längsverschieblich gelagerter
Gewehrlauf 30 angeordnet. Dieser trägt umfangsseitig eine längliche Schiebehülse 22,
die mit einer parallel zur Laufachse A ausgebildeten Gleitbohrung 23 formschlüssig
auf einen im Querschnitt mehreckigen, vorzugsweise quadratischen, Führungsdorn 28
aufsteckbar ist. Dessen rückwärtiges Ende ist an bzw. in einem Gehäuse 90 festgelegt,
das fest mit dem Schafthauptteil 12 verbunden ist. Das freie Ende des Führungsdorns
28 trägt eine Querschnittsverbreiterung 29, beispielsweise in Form einer Schraube,
deren Kopf breiter ist als die maximale Breite des Führungsdorns 28, so daß die Schiebehülse
22 daran einen vorderen Anschlag findet. Bevorzugt wird die Querschnittsverbreiterung
29 von einer (nicht gezeigten) schwenkbar gelagerten, quergefederten Sperrklinke gebildet,
die in Ruhestellung mit einem Sperrarm aus wenigstens einer Seitenfläche des Führungsdorns
28 herausragt. Durch Einschwenken des Sperrarms kann der Lauf 30 mit der Schiebehülse
22 rasch und bequem von dem Führungsdorn 28 abgenommen und ebenso einfach wieder aufgesetzt
werden. Die Waffe 10 ist mithin jederzeit in zwei Teile bzw. Baugruppen H1 und H2
zerlegbar, was den Transport erheblich vereinfacht.
[0021] Man erkennt, daß die Schiebehülse 22 und der parallel zur Laufachse A liegende Führungsdorn
28 eine Linearführung 20 für den Gewehrlauf 30 bilden, und daß dieser zwischen der
vorderen und einer später noch näher erläuterten rückwärtigen Anschlagposition drehfest
hin und her gleiten kann. Die Ausführung dieser Längsbewegung erfolgt über den Vorderschaft
14, der von dem Schafthauptteil 12 getrennt ausgebildet und von unten an der Schiebehülse
22 befestigt ist.
[0022] Das rückwärtige Laufende 32 wird von einer Verschlußmuffe 33 gebildet, die mit einer
Gewindebohrung 37 auf den Rohrkörper des Laufs 30 aufgeschraubt oder mit diesem einstückig
ist. Gegenüber der Gewindebohrung 37 hat die Muffe 33 eine zentrische Ausnehmung 34
zur Aufnahme eines Verschlußkopfs 41, der während der Schußabgabe ein endseitig im
Lauf 30 ausgebildetes Patronenlager 31 abschließt und dabei das Widerlager für eine
abzufeuernde Patrone P bildet. Zu diesem Zweck ist stirnseitig im Zentrum des Verschlußkopfes
41 ein Stoßboden 42 mit einer Axialbohrung 43 für den Schlagbolzen 18 eingebracht.
Eine seitliche (nicht gezeigte) Auszieherkralle sowie ein außermittig angeordneter,
axialgefederter (ebenfalls nicht dargestellter) Auswerferstift dienen dem Auswurf
der nach dem Schuß zurückbleibenden Patronenhülse aus der Waffe 10.
[0023] Das rückwärtige Ende der Verschlußmuffe 33 weist konzentrisch zur Laufachse A eine
Stoßfläche 38 auf, die in Schließstellung des Laufs 30 an einer korrespondierenden
Anschlagfläche 94 im Gehäuse 90 zur Anlage kommt und im Moment der Schußabgabe die
gesamte Rückstoßkraft unmittelbar auf das Gehäuse 90 und damit auf den Schaft 11 überträgt.
[0024] Der Verschlußkopf 41 hat rückseitig einen zylindrischen Schaft 44 mit einer zentrischen
Innenbohrung 45. Damit sitzt er begrenzt axialverschieblich auf einem koaxial zur
Laufachse A des Laufs 30 ausgebildeten zylindrischen Träger 50. Dieser ist endseitig
an einem Flansch 92 befestigt, der das in Schußrichtung S offene Gehäuse 90 rückseitig
verschließt.
[0025] Je nach Ausführungsform können der Träger 50 und der Flansch 92 auch einstückig mit
dem Gehäuse 90 sein, oder man bildet den Träger 50 so aus, daß dieser lösbar mit dem
Gehäuse 90 verbindbar ist. Dies hat den Vorteil, daß der Träger 50 und damit der Verschlußkopf
41 jederzeit gewechselt werden kann, beispielsweise um für Ersatz zu sorgen oder um
rasch und bequem das Kaliber zu wechseln. Denkbar ist auch, den Verschlußkopf 41 lösbar
an dem Träger 50 zu lagern, so nicht dieser, sondern der Verschlußkopf 41 selbst ausgetauscht
wird. In diesem Zusammenhang ist es weiter von Vorteil, daß sich die Laufbaugruppe
H2 über die Schiebehülse 22 jederzeit von der Baugruppe H1 lösen und durch eine andere
ersetzen läßt. Wählt man dabei einen Lauf 30 mit einem anderen Innendurchmesser, kann
man mit nur wenigen Handgriffen und in kürzester Zeit sogar die Munition wechseln.
[0026] Wichtig ist stets, daß der Träger 50 in Bezug auf das Gehäuse 90 ortsfest ausgebildet
ist. Eine ebenfalls zentrische Axialbohrung 52 im Träger 50 nimmt den federbelasteten
Schlagbolzen 18 auf, der zur Schußauslösung mit einer Spitze 19 die Axialbohrung 43
im Verschlußkopf 41 durchsticht.
[0027] In der Ausführungsform von Fig. 2 ist der Verschlußkopf 41 Teil einer Verschlußvorrichtung
40, die in der Art eines Radialbundverschlusses ausgeführt ist. Sie weist in Bezug
auf die Laufachse A radial wirkende Verschlußorgane 60 auf, die durch die Längsbewegung
des Laufs 30 und einer daran gekoppelten, radial zur Laufachse A verlaufenden Stellbewegung
mit einem korrespondierenden Verschlußelement 65 in der Verschlußmuffe 33 in Eingriff
bringbar sind, so daß der Lauf 30 im Moment der Schußabgabe stets sicher verschlossen
ist.
[0028] Die Verschlußorgane 60 sind z.B. gehärtete Rastkugeln 61, die umfangsseitig in eine
Reihe von Radialdurchbrüchen 48 im Schaft 44 des Verschlußkopfes 41 eingesetzt sind.
Das Verschlußelement 65 in der Verschlußmuffe 33 ist ein randseitig im Innenumfang
der Ausnehmung 34 ausgebildeter umlaufender Einstich 66, der die Rastkugeln 61 in
Schließstellung des Laufs 30 formschlüssig aufnimmt. Dadurch befindet sich der Verschlußkopf
41 im Moment der Schußabgabe stets formschlüssig mit dem Lauf 30 im Eingriff. Die
Rückstoßkraft wird über den Verschlußkopf 41, die Kugeln 61 und die Verschlußmuffe
33 konzentrisch zur Laufachse A und damit kipp- und momentenfrei in das Gehäuse 90
und von diesem in den Schaft 12 eingeleitet.
[0029] Die Betätigung der Rastkugeln 61 erfolgt in Radialrichtung R über den zylindrischen
Träger 50, der hierzu an seinem freien Ende mit einem Steuerorgan 54 versehen ist.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine in Schußrichtung S abfallende Konusfläche
54 mit einem schmaleren zylinderförmigen Fortsatz 55. Letzterer taucht beim Schließen
der Waffe 10 zweckmäßig in eine Stufenbohrung 46 im Verschlußkopf 41 ein. Anstelle
der Konusfläche 54 können auch umfangsseitig separate Schräg- oder Schlüsselflächen
ausgebildet werden, die mit den Rastkugeln 61 entsprechend in Wirkverbindung stehen.
[0030] Den Anschlag für die Axialbewegung des Verschlußkopfes 41 auf dem Träger 50 bildet
ein außermittig liegender Querstift 56, der den Schaft 44 senkrecht zur Laufachse
A durchdringt und sich innerhalb einer seitlichen Schlüsselfläche 57 im Träger 50
bewegen kann. Hierdurch ist zugleich eine Verdrehsicherung des Verschlußkopfes 41
geschaffen, was jedoch nicht zwingend notwendig ist.
Auf dem Schaftumfang des Verschlußkopfes 41 ist eine Sicherungshülse 63 längsverschieblich
gelagert. Diese hat rückseitig einen einspringenden Bund 64, der einen stufenförmigen
Absatz 49 des Verschlußkopfes 41 hintergreift. Eine koaxial zur Laufachse A ausgebildete
Schraubenfeder 58 schiebt die Hülse 63 permanent in Schußrichtung S nach vorne, so
daß der Bund 64 bei geöffnetem Lauf 30 an der Stufe 49 zum anliegen kommt. Der Verschlußkopf
41 wird dadurch in seine vordere Anschlagposition geschoben (siehe Fig. 3) und dort
bei geöffneter Waffe 10 gehalten. Gleichzeitig werden die Radialdurchbrüche 48 von
der Hülse 63 verschlossen, so daß die auf dem Außenumfang des zylinderförmigen Träger-Fortsatzes
55 aufliegenden Kugeln 61 nicht nach außen treten können.
[0031] Die Sicherungshülse 63 verhindert als Sicherungselement damit nicht nur das Herausfallen
der Kugeln 61 bei geöffnetem Lauf 30. Sie fixiert zudem den Verschlußkopf 41 formschlüssig
in seiner vorderen Anschlagposition bei geöffneter Waffe 10. Will man diesen von Hand
nach hinten schieben, werden die Kugeln 61 von der Konusfläche 54 des Trägers 50 radial
nach außen gegen die Hülse 63 gedrückt. Eine Bewegung des Verschlußkopfes 41 in Schließrichtung
Z ist daher zunächst nicht möglich.
[0032] Schließt man hingegen die Waffe 10 durch Zurückziehen des Laufs 30 über den Vorderschaft
14, so schiebt die über den Verschlußkopf 41 gleitende Verschlußmuffe 33 die Sicherungshülse
63 gegen den Druck der Verschlußkopf-Feder 58 nach hinten. Die Lagefixierung des Verschlußkopfs
wird mithin von dem Laufende 33 aufgehoben. Sobald der Einstich 66 in der Muffe 33
über die Radialdurchbrüche 48 gelangt und der Verschlußkopf 41 von der Verschlußmuffe
33 weiter nach hinten geschoben wird, werden die Rastkugeln 61 von der Konusfläche
54 des ortsfesten Trägers 50 in Radialrichtung R nach außen in den Einstich 66 hinein
gedrückt. Zeitgleich rastet die radialgefederte Auszieherkralle des Verschlußkopfes
41 in eine (nicht gezeigte) Auszieherrille der in das Patronenlager 31 eingesetzten
Patrone P ein. Der Auswerferstift wird federnd in den Stoßboden 42 eingedrückt.
[0033] Damit steht der Verschlußkopf 41 mit dem Lauf 30 bereits formschlüssig im Eingriff,
die Waffe 10 ist allerdings noch nicht vollständig geschlossen. Zwischen der hinteren
Stoßfläche 38 des Laufs 30 und der Anschlagfläche 94 im Gehäuse 90 ist noch ein (nicht
näher gezeigter) Restabstand vorhanden. Dieser ist für die Sicherheit sehr wichtig,
denn der Schlagbolzen 18 ist so angeordnet, daß dessen Spitze 19 den Stoßboden 42
gerade noch nicht erreichen kann. Dies wird erst dann möglich, wenn die Rastkugeln
61 vollständig auf dem Außenumfang des Trägers 50 liegen und die Verschlußmuffe 33
mit ihrer Stoßfläche 38 formschlüssig an der Anschlagfläche 94 im Gehäuse 90 zu Anlage
kommt. Der Lauf 30 befindet sich jetzt in seiner rückwärtigen Anschlagposition. Die
Waffe 10 ist vollständig verschlossen und schußbereit.
[0034] Die (nicht gezeigte) Spann- und Auslösemechanik für den Hahn kann beispielsweise
innerhalb des Schafthauptteils 12 oder im Gehäuse 90 ausgebildet sein, so daß beim
Zurückfahren des Laufes 30 in die Schließstellung der Hahn automatisch gespannt wird
(sogenannter Selbstspanner). Hierbei ruht die Spannmechanik in Schließstellung der
Waffe 10 beispielsweise auf der Stoßfläche 38, d.h. sobald der Lauf 30 zum Öffnen
der Waffe 10 in Schußrichtung S nach vorne fährt, wird der Hahn entspannt, was für
die Sicherheit sehr wichtig ist.
[0035] Man erkennt, daß der Lauf 30 und die Verschlußmuffe 33 ― ebenso wie die wenigen Bauteile
der Verschlußvorrichtung 40 ― wenigstens axialsymmetrisch, vorzugsweise im wesentlichen
jedoch rotationssymmetrisch zur Laufachse A ausgebildet sind, was nicht nur eine wirtschaftliche
Fertigung auf Drehautomaten ermöglicht, sondern auch die Montage und die Kinematik
der Waffe erheblich vereinfacht. Die auszuführende Öffnungs- bzw. Schließbewegung
erfolgt in nur einer Richtung, nämlich entlang der Laufachse A, d.h. die den Vorderschaft
14 greifende Führungshand des Schützen muß weder umgreifen noch sonstige Stellbewegungen
in anderen Richtungen ausführen. Überdies sind in der Längsbewegung alle weiteren
Stellbewegungen zum Verschließen der Waffe 10 integriert bzw. eingebunden, denn die
Verschlußorgane 65 werden ausschließlich durch die Längsbewegung des Laufs 30 betätigt
und bei Erreichen der Schließstellung über einen kurzen Stellweg radial nach außen
bewegt. Weitere Schwenk-, Dreh- oder Hubbewegungen sind nicht erforderlich. Die gesamte
Kinematik der Verschlußvorrichtung 40 ist auf zwei Dimensionen beschränkt und die
Schußwaffe 10 damit kaum störanfällig.
[0036] Um im Moment der Schußabgabe und auch während des schußbereiten Führens der Waffe
10 im Revier sicherzustellen, daß der Lauf 30 mit seiner Verschlußmuffe 33 stets spiel-
und klapperfrei am gehäuseseitigen Anschlag 94 anliegt und sich auch nicht versehentlich
öffnen kann, ist beispielsweise im Bereich der Linearführung 20 eine Verriegelungseinrichtung
80 vorgesehen. Diese besteht aus einer oder mehreren Rastelementen 81, z.B. Rastkugeln,
die in Querbohrungen 82 der Schiebehülse 22 geführt sind und deren Durchmesser d größer
ist als die Dicke D der die Querbohrungen 82 aufnehmenden Wandung 24 der Schiebehülse
22 (siehe Fig. 4). In dem von der Schiebehülse 22 umschlossenen Führungsdorn 28 sind
Rastvertiefungen 83 eingebracht.
[0037] Zur Betätigung der Rastelemente 81 trägt die Schiebehülse 22 ein axialverschieblich
gelagertes Betätigungselement 84. Dieses bildet eine Konsole, die an ihrer Unterseite
als Handhabe den Vorderschaft 14 trägt (siehe Fig. 1) und von einer Druckfeder 85
permanent in Schließrichtung Z gedrückt wird. An ihrer der Schiebehülse 22 zugewandten
Oberseite 86 sind Aufnahmevertiefungen 87 vorgesehen. Nicht dargestellte Anschläge
begrenzen die Axialbewegung der Konsole 84 nach vorne und hinten.
[0038] Die Querbohrungen 82 in der Schiebehülse 22, die Rastvertiefungen 83 im Führungsdorn
28 und die Aufnahmevertiefungen 87 in der Konsole 84 sind derart zueinander angeordnet,
daß die Rastkuglen 81 stets dann kraft- und formschlüssig in die Rastvertiefungen
83 gedrückt werden, sobald der Lauf 30 seine rückwärtige Anschlagposition erreicht
hat. Die Konsole 84 schließt hierbei mit ihrer planen Innenfläche 86 die Querbohrungen
82 nach außen hin ab und fixiert die Rastkugeln 81 in den Rastvertiefungen 83. Letztere
sind so geformt, daß die Schiebehülse 22 und damit der Lauf 30 in Schließrichtung
Z mit einer Zuhaltekraft beaufschlagt sind, so daß der Lauf 30 stets spiel- und klapperfrei
im Gehäuse 90 anliegt. Die Aufnahmevertiefungen 87 liegen in Schließrichtung Z versetzt
hinter den Querbohrungen 82.
[0039] Bewegt man den Vorderschaft 14 mit der Führungshand in Schußrichtung S nach vorne,
wird zunächst die Konsole 84 entgegen der Druckfeder 85 nach vorne gegen ihren (nicht
gezeigten) Anschlag bewegt. Sobald die Aufnahmevertiefungen 87 unter den Querbohrungen
82 der Schiebehülse 22 liegen (siehe Fig. 5), können die Rastkugeln 81 nach unten
ausweichen, wodurch die Rastung zwischen dem Führungsdorn 28 und der Schiebehülse
22 aufgehoben wird. Beim weiteren Vorschieben des Vorderschaftes 14 in Schußrichtung
S nimmt die Konsole 84 über ihren Anschlag die Schiebehülse 22 mit, so daß sich der
Lauf 30 nach vorne bewegt. Die Rastkugeln 81 werden nunmehr von dem Führungsdorn 28
in den Aufnahmevertiefungen 87 der Konsole 84 gehalten.
[0040] Gleichzeitig löst sich die Verschlußmuffe 33 von dem Gehäuse 90. Sie zieht den Verschlußkopf
41 über die in den Radialdurchbrüchen 48 liegenden Kugeln 61 nach vorne, bis diese
auf der Konusfläche 54 des Trägers 50 radial herabgleiten können. Die von der Druckfeder
58 nach vorne gedrückte Sicherungshülse 63 deckt die Radialdurchbrüche 48 ab und fixiert
dabei den Verschlußkopf 41 in seiner vorderen Endlage. Der Lauf 30 gibt schließlich
den Verschlußkopf 41 vollständig frei; das Patronenlager 31 wird geöffnet (siehe Fig.
6).
[0041] Zieht man nach dem Einführen einer neuen Patrone P in das Patronenlager 31 den Vorderschaft
14 in Schließrichtung Z zurück, fährt der Lauf 30 bzw. die Verschlußmuffe 33 zurück
in das Gehäuse 90. Sobald die Konsole 84 ihre hintere Endlage erreicht hat, greifen
die Rastkugeln 81 kraft- und formschlüssig in die Rastvertiefungen 83 des Führungsdorns
28 ein. Der Lauf 30 ist aktiv verriegelt und kann auch nicht versehentlich bewegt
werden. Die Waffe 10 kann auch nicht durch den Schlagbolzen 18 geöffnet werden, denn
die Federkraft der (hier nicht gezeigten) Schlagbolzenfeder ist kleiner als die (Zu)Haltekraft
der Laufverriegelung 80. Ein Öffnen der Waffe 10 ist nur über den Vorderschaft 14
möglich, der unter Überwindung der Druckfeder 85 von der Führungshand in Schußrichtung
S bewegt werden muß. Die Schließkraft der Verriegelungseinrichtung 80 wird über die
Anzahl und die Ausbildung der Rastelemente 81 festgelegt. Die Druckfeder 85 gibt vor,
mit welchem Kraftaufwand die Waffe 10 geöffnet werden muß. Dieser ist jedoch insgesamt
nicht sehr groß, weil die Druckfeder 85 nur für die Laufverriegelung zuständig ist
und nicht ― wie z.B. bei (halb)automatischen Waffen ― für das Zuhalten der Waffe 10
im Moment der Schußabgabe.
[0042] Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, kann die (weiterhin nicht gezeigte) Spannmechanik
mit der Konsole 84 gekoppelt werden. Wird diese zum Entriegeln des Laufs 30 über den
Vorderschaft 14 betätigt, entspannt sich der Hahn; der Schlagbolzen 18 kann nicht
mehr betätigt werden. Damit sich beim Schließen der Waffe 10 kein Folgeschuß ungewollt
lösen kann, ist der Abzug 16 in an sich bekannter Weise mit einem (nicht gezeigten)
Unterbrecher versehen.
[0043] In der Ausführungsform von Fig. 7 ist die Verschlußvorrichtung 40 in der Art eines
Drehzylinderverschlusses ausgebildet. Der Verschlußkopf 41 ist axialverschieblich
und drehbar an dem koaxial zur Laufachse A ausgebildeten Träger 50 gelagert. Er hat
umfangsseitig radiale Verschlußorgane 60 in Form von (nicht gezeigten) Radialstiften
oder einer Außenverzahnung 67, die durch die Längsbewegung des Laufs 30 und eine daran
gekoppelte Drehbewegung des Verschlußkopfs 41 um die Laufachse A mit korrespondierenden
Verschlußelementen 65 in der Verschlußmuffe 33 in Eingriff bringbar ist. Letztere
besitzt hierzu im Innenumfang eine zu den Radialstiften bzw. der Außenverzahnung 67
gegengleiche Innenverzahnung 68, so daß die Waffe 30 im Moment der Schußabgabe stets
sicher geschlossen ist.
[0044] Wie Fig. 8 zeigt, liegt die Innenverzahnung 68 der Verschlußmuffe 33 in Schußrichtung
S vor der Ausnehmung 34, die am gegenüberliegenden Ende vor dem Patronenlager 31 von
einer ebenen Anschlagfläche 35 begrenzt wird. Der Abstand a zwischen der Innenverzahnung
68 und der Anschlagfläche 35 ist geringfügig größer als die axiale Länge L der Außenverzahnung
67 des Verschlußkopfes 41. Dessen Außendurchmesser b ist geringfügig kleiner als der
Innendurchmesser c der Ausnehmung 34, so daß der Verschlußkopf 41 vollständig in die
Ausnehmung 34 eingreifen und zum Verschließen der Waffe 10 mit seiner Außenverzahnung
67 die Innenverzahnung 68 hintergreifen kann.
[0045] Für die Ausführung der an die Axialbewegung gekoppelten Drehbewegung des Verschlußkopfs
41 auf dem Träger 50 ist eine Kulissenführung 70 vorgesehen, die ein oder beidseitig
ausgebildet sein kann. Sie besteht aus einer in dem Schaft 44 des Verschlußkopfes
41 ausgebildeten Führungsausnehmung 72 und einem darin gleitgeführten Steuerorgan
74. Letzteres ist bevorzugt ein Querstift, der den Schaft 44 und den Träger 50 senkrecht
zur Laufachse A durchsetzt. Eine konzentrisch zur Laufachse A liegende Bohrung 75
im Querstift 74 wird von der Spitze 19 des (hier nicht gezeigten) Schlagbolzens 18
durchsetzt, so daß das Steuerorgan 74 in seiner Lage gesichert ist. Man kann den Querstift
74 aber auch mittels Preßsitz im Träger 50 fixieren, was insbesondere dann zweckmäßig
ist, wenn auf den gegenüberliegenden Seiten des Schafts 44 jeweils eine Führungsausnehmung
72 eingebracht und der Querstift 74 im Bereich der Axialbohrung 52 zweigeteilt ist.
[0046] Die Führungsausnehmung 72 hat ein vorderes Langloch 76 und ein dazu in Umfangsrichtung
winkelversetzt angeordnetes hinteres Langloch 77, die beide parallel zur Laufachse
A verlaufen und über einen wendelförmigen Übergangsbereich 78 miteinander verbunden
sind. Der Winkelabstand der Langlöcher 76, 77 in Bezug auf die Laufachse A entspricht
der halben Zahnteilung der Außen- bzw. Innenverzahnung 67, 68, wobei der Verschlußkopf
41 in seiner vorderen Anschlagposition auf dem Träger 50 in einer ersten Winkelstellung
derart zu dem drehfest gelagerten Lauf 30 ausgerichtet ist, daß die Zähne der Außenverzahnung
67 den Längsnuten der Innenverzahnung 68 fluchtend gegenüberstehen und umgekehrt.
[0047] Die vordere Anschlagposition für den Verschlußkopf 41 wird von dem am hinteren Ende
des Langlochs 77 oder ― bei Wegfall des Langlochs 77 ― am hinteren Ende des wendelförmigen
Übergangsbereichs 78 anliegenden Querstift 74 definiert, wobei das Langloch 77 zugleich
eine zusätzliche Verdrehsicherung für den Verschlußkopf 41 bildet. Die koaxial zur
Laufachse A ausgebildete Schraubenfeder 58 greift als Verschlußkopffeder unmittelbar
am Schaft 44 des Verschlußkopfs 41 an und schiebt diesen permanent in Schußrichtung
S nach vorn.
[0048] Beim Schließen der geladenen Waffe 10, stülpt sich die Verschlußmuffe 33 zunächst
über den lagefixierten Verschlußkopf 41, wobei dessen Außenverzahnung 67 ungehindert
die Innenverzahnung 68 der Muffe 33 durchdringt. Sobald eine in das Patronenlager
31 eingesetzte Patrone P den Stoßboden 42 im Verschlußkopf 41 erreicht, wird dieser
entgegen der Druckfeder 58 aus der vorderen Anschlagposition heraus auf dem Träger
50 nach hinten geschoben, bis der Querstift 74 der Kulissenführung 70 im hinteren
Langloch 77 an die wendelförmige Übergangsnut 78 gelangt. Die noch ineinandergreifende
Verzahnung 67, 68 verhindert dabei eine vorzeitige Drehung des Verschlußkopfes 41,
der damit immer noch in seiner ersten Winkellage fixiert ist.
[0049] Beim weiteren Zurückfahren des Laufs 30 rastet die radialgefederte Auszieherkralle
des Verschlußkopfs 41 in die (nicht gezeigte) Auszieherrille der Patrone P ein. Gleichzeitig
wird der Auswerferstift eingedrückt; die Patrone P sitzt im Stoßboden 42 des Verschlußkopfs
41. Dieser tritt nun mit seiner Außenverzahnung 67 vollständig in die Ausnehmung 34
der Verschlußmuffe 33 ein und gleitet dabei synchron mit dem Lauf 30 auf dem Träger
50 weiter zurück, wobei der Querstift 74 die wendelförmige Übergangsnut 78 passiert.
Infolgedessen wird der Verschlußkopf 41 aus der ersten Winkelstellung heraus um die
halbe Zahnteilung der Verzahnung 67, 68 in eine zweite Winkelstellung verdreht, bis
der Querstift 74 in dem vorderen Langloch 76 liegt. Die Außenverzahnung 67 hintergreift
nun die Innenverzahnung 68 in der Muffe 33, wodurch der Verschlußkopf 41 mit der Verschlußmuffe
33 im Eingriff steht.
[0050] Solange das Laufende 32 noch nicht am Gehäuse 90 anliegt, kann auch hier die Spitze
19 des gehäuseseitig montierten Schlagbolzens 18 den Stoßboden 42 im Verschlußkopf
41 nicht erreichen. Eine Schußauslösung bei unverriegelter Waffe 10 ist daher ausgeschlossen.
Erst wenn der Lauf 30 bzw. die Verschlußmuffe 33 die rückwärtige Anschlagposition
im Gehäuse 90 erreicht hat, ist die Waffe 10 vollständig geschlossen, verriegelt und
schußbereit.
[0051] Beim Schließen der ungeladenen Waffe 10 stützt sich der Verschlußkopf 41 zunächst
an der Anschlagfläche 35 vor dem Patronenlager 31 ab, wobei auch hier der Auswerferstift
für einen spielfreien Eingriff des Verschlußkopfs 41 in der Verschlußmuffe 33 sorgt.
Die Anschlagfläche 35 kann zur sicheren Patronenzufuhr auch kegelförmig ausgebildet
sein. Der Verschlußkopf 41 besitzt dann stirnseitig eine winkelgleiche Schrägfläche
36. Damit sich die Zahnkränze 67, 68 am Verschlußkopf 41 und in der Verschlußmuffe
33 ungehindert passieren können, sind die Kanten der Eintrittskonturen bevorzugt als
Faskanten 69 ausgebildet.
[0052] Der von dem hinteren Laufende 32 bewirkte kinematische Ablauf zum Verschließen der
Waffe 10 erfolgt zum Öffnen durch Ausführung der Laufbewegung in Schußrichtung S.
Dabei laufen die oben dargestellten Bewegungsphasen der Verschlußelemente in entgegengesetzter
Reihenfolge ab. Kurz bevor der Lauf 30 seinen vorderen Anschlag an der Linearführung
20 erreicht, wird die abgeschossene Hülse der Patrone P von dem Auswerferstift ausgeworfen.
In diesem Stadium hat der Verschlußkopf 41 wieder seine vordere Anschlagposition und
seine erste Winkelposition auf dem Träger 50 erreicht.
[0053] Die zwischen der Schiebehülse 22 und dem Führungsdorn 28 ausgebildete Verriegelungseinrichtung
80 stellt sicher, daß die Waffe im Moment der Schußabgabe stets sicher verriegelt
bzw. arretiert ist und daß der Lauf 30 in seiner rückwärtigen Anschlagposition mit
einer definierten Kraft spielfrei am Gehäuse 90 anliegt.
[0054] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Verriegelungseinrichtung 80 ― für die
selbständiger Schutz beansprucht wird ― ist ausweislich der Fig. 9 und 10 nicht im
Bereich der Linearführung 20, sondern im Bereich der Verschlußvorrichtung 40 ausgebildet,
namentlich zwischen dem Verschlußkopf 41 und dem ortsfesten Träger 50. Funktionsgleiche
Bauelemente sind zum besseren Verständnis mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0055] Man erkennt, daß radial wirkende Rast- bzw. Riegelelemente 81 vorgesehen sind, die
beim Schließen der Waffe 10 über eine mit der Längsbewegung des Laufs 30 gekoppelte,
radiale Stellbewegung mit dem Verschlußkopf 41 und dem Träger 50 in Eingriff bringbar
sind. Letzterer ist hierzu umfangsseitig mit einer Reihe von Querbohrungen 82 versehen,
in die radial ausstellbare Rastkugeln 81 eingesetzt sind. Der auf dem Träger 50 axialverschieblich
und drehbar geführte Schaft 44 des Verschlußkopfs 41 ist am Innenumfang der Innenbohrung
45 mit einem umlaufenden Einstich 83 oder ― je nach Anzahl der Rastkugeln 81 ― mit
einer entsprechenden Anzahl an diskreten Rastvertiefungen versehen, die beim Verriegeln
der Waffe 10 die Rastkugeln 81 aufnehmen.
[0056] Die Betätigung der Rastkugeln 81 erfolgt in Radialrichtung R über den konzentrisch
zur Laufachse A ausgebildeten Schlagbolzen 18, der mit seinem zylindrischen Hauptteil
111 begrenzt axialbeweglich in der zentrischen Bohrung 52 des Trägers 50 geführt ist.
Im vorderen Bereich des Hauptteils 111 weist der Schlagbolzen 18 als Steuerorgan eine
in Schließrichtung Z abfallende Konusfläche 112 auf, die in einen gegenüber dem Hauptteil
111 im Durchmesser reduzierten geraden Zylinderabschnitt 113 übergeht.
[0057] Die Schlagbolzen-Spitze 19 sichert auch hier den Querstift 74 der Kulissenführung
70. Sie ragt bei geschlossener Waffe 10 mit ihrem freien Ende in die Axialbohrung
43 des Verschlußkopfs 41 hinein. Zwischen dem Querstift 74 und dem Hauptteil 111 des
Schlagbolzens 18 ist konzentrisch zur Laufachse A eine Schraubenfeder 114 eingesetzt,
die als Schlagbolzenfeder wirkt und den Schlagbolzen 18 permanent in Schließrichtung
Z schiebt.
[0058] Zur Sicherung des Schlagbolzens 18 kann ein quer zur Laufachse A liegender Sicherungsstift
115 verwendet werden, der den Schlagbolzen-Hauptteil 111 in einem Langloch 116 senkrecht
zur Laufachse A durchragt. Der Sicherungsstift 115 ist fest in eine (nicht gezeigte)
Querbohrung im Träger 50 eingepreßt oder durch einen auf den Träger 50 aufgesetzten
Sicherungsring 117 gegen Herausfallen gesichert. An letzterem stützt sich die Verschlußkopffeder
58 ab, die den Verschlußkopf 41 permanent in Schußrichtung S belastet.
[0059] Der Sicherungsstift 115, das Langloch 116 und der Sicherungsring 117 sind jedoch
entbehrlich, da der Schlagbolzen 18 in Schließrichtung Z von den auf der Konusfläche
112 aufliegenden Rastkugeln 81 gesichert ist. Die Absicherung in Schußrichtung S übernimmt
der stufenförmige Durchmesserübergang 119 vom Hauptteil 111 zur Schlagbolzen-Spitze
19, der zugleich auch eine Stützfläche für die Schlagbolzenfeder 114 bildet.
[0060] Eine weitere konstruktive Vereinfachung der kombinierten Verriegelungseinheit 40,
80 sieht vor, daß die Verschlußkopffeder 58 nicht auf den Außenumfang des Trägers
50 aufgesetzt, sondern vor äußeren Einflüssen geschützt innerhalb der Innenbohrung
45 des Verschlußkopfs 41 bzw. des Schafts 44 angeordnet ist. Die Feder 58 stützt sich
hierbei am Boden 47 der Innenbohrung 45 und an der Stirnfläche 51 des Trägers 50 ab.
[0061] Eine noch andere Variante sieht vor, daß die in Schließrichtung Z abfallende Gleitfläche
112 für die Rastkugeln 81 nicht als umlaufende Kegelfläche ausgebildet ist, sondern
― je nach Anzahl der Rastkugeln 81 ― von einer oder mehreren (nicht näher gezeigten)
Keilflächen gebildet wird, denn es hat sich gezeigt, daß bereits eine oder zwei Rastkugeln
81 ausreichen, um eine hinreichend sichere Verriegelung der Waffe 10 zu erreichen.
Die Ausbildung einer Kegelfläche 112 ist zwar fertigungstechnisch einfacher. Die symmetrisch
zur Laufachse A angeordneten Keilflächen können jedoch den Rastkugeln 81 eine zusätzliche
Seitenführung bieten, was die Funktionssicherheit der Waffe 10 weiter erhöht.
[0062] Fig. 9 zeigt die Waffe 10 im geschlossenen und verriegelten Zustand. Die Verschlußmuffe
33 des Laufs 30 liegt mit der Stoßfläche 38 formschlüssig an der Anschlagfläche 94
im Gehäuse 90 an. Der Verschlußkopf 41 befindet sich in seiner zweiten Winkelstellung
und hintergreift dabei mit der Außenverzahnung 67 die Innenverzahnung 68 der Verschlußmuffe
33. Gleichzeitig liegt der Einstich 83 im Schaft 44 über den Bohrungen 82 im Träger
50. Der (nicht gezeigte) Hahn ist in seine hintere Position verschwenkt, wodurch die
Schlagbolzenfeder 112 den Schlagbolzen 18 entgegen der Schußrichtung S nach hinten
schieben kann. Dadurch werden die Rastkugeln 81 von der Konusfläche 112 des Schlagbolzens
18 radial nach außen in die umlaufende Rastvertiefung 83 im Verschlußkopf 41 gedrückt.
Der Lauf 30 ist über den Verschlußkopf 41 arretiert und axial nicht mehr beweglich.
Zum Spannen der Waffe 10 kann beispielsweise ein (nicht dargestellter) Spannschieber
vorgesehen sein, der beim Betätigen die Schlagfeder für den Hahn spannt.
[0063] Man erkennt in Fig. 9 und 10, daß der Einstich 83 an seiner dem Gehäuseflansch 92
zugewandten Flanke eine stumpfe Kegelfläche 88 bildet, wodurch die radial nach außen
strebenden Rastkugeln 81 eine in Schließrichtung Z gerichtete Kraftkomponente erzeugen,
die den Verschlußkopf 41 permanent in Schließrichtung Z nach hinten zieht. Dadurch
wird der Lauf 30 mit seiner Stoßfläche 38 über die Verzahnungen 67, 68 von dem Verschlußkopf
41 stets spiel- und klapperfrei gegen die Anschlagfläche 94 gedrückt.
[0064] Den gleichen Effekt erzielt man, wenn anstelle des umlaufenden Einstichs 83 diskrete
Rastvertiefungen verwendet werden, wobei bereits eine Radialbohrung ausreicht. Diese
fluchtet in ihrer Längsrichtung im wesentlichen mit einer der Querbohrungen 82 im
Verschlußkopf 41 bzw. im Schaft 44, ist jedoch in Schließstellung der Waffe 10 geringfügig
in Schußrichtung S versetzt ausgebildet. Dadurch wirkt der Lochrand der Radialbohrung
83 in gleicher Weise wie die Konusfläche 88.
[0065] Wird der Schuß ausgelöst, schlägt der Hahn auf den Schlagbolzen 18, der entgegen
der Schlagbolzenfeder 114 in Schußrichtung S geschoben wird. Der abgeschlagene Hahn
bleibt unter dem Druck der relativ starken Schlagfeder auf dem Gehäuseflansch 92 liegen
und hält dabei den Schlagbolzen 18 gegen den Druck der Schlagbolzenfeder 114 in seiner
vorderen Position. Mit dem Vorschnellen des Schlagbolzens 18 verlieren die Rastkugeln
81 ihre radiale Abstützung. Sie gleiten an der Konusfläche 112 herab auf den Zylinderabschnitt
113 und geben dadurch den Verschlußkopf 41 frei.
[0066] Zieht man nun den Lauf 30 über den starr an der Schiebehülse 22 festgelegten Vorderschaft
14 in Schußrichtung S nach vorne, nimmt die Verschlußmuffe 33 den Verschlußkopf 41
über die Verzahnung 67, 68 solange mit, bis dieser von der Kulissenführung 70 von
der zweiten Winkellage in die erste Winkellage gedreht wird. Anschließend gibt die
Verschlußmuffe 33 bzw. deren Innenverzahnung 68 den Verschlußkopf 41 vollständig frei,
der von der Verschlußkopffeder 58 in seine vordere Anschlagposition geschoben und
dort gehalten wird. Dabei werden die Querbohrungen 82 in dem Träger 50 von dem Schaft
44 abgedeckt (siehe Fig. 10). Die Rastkugeln 81 können nicht herausfallen. Der Lauf
30 gelangt entlang der Linearführung 20 in seine vordere Anschlagposition.
[0067] Schließt man die Waffe 10 und verbleibt der Spannschieber in seiner vorderen Spannposition,
so wird der Hahn erneut automatisch gespannt, und zwar noch bevor der Lauf 30 bzw.
die Verschlußmuffe 33 beginnt, den Verschlußkopf 41 entlang dem Träger 50 zurückzuschieben.
Dadurch wird der Schlagbolzen 18 freigegeben und von der Schlagbolzenfeder 114 in
Schließrichtung Z nach hinten geschoben. Die Konusfläche 112 drückt gegen die Rastkugeln
81, die allerdings noch nicht radial nach außen treten können. Dies ist erst dann
möglich, wenn die Stoßfläche 38 an der Anschlagfläche 94 im Gehäuse 90 anschlägt und
die Verschlußorgane 60 des Verschlußkopfs 41 mit den Verschlußelementen 65 der Verschlußmuffe
33 in Eingriff stehen. Der Einstich 83 liegt nun erneut über den Querbohrungen 82,
so daß die Rastkugeln 81 unter federbedingter Rückwärtsbewegung des Schlagbolzens
18 von dessen Konusfläche 112 radial nach außen gedrückt werden. Dabei schieben sich
die Kugeln 81 an der Kegelfläche 88 entlang nach außen, wodurch der Verschlußkopf
41 über den Schaft 44 in Schließrichtung Z nach hinten gezogen wird. Die Außenverzahnung
67 des Verschlußkopfes 41 hintergreift formschlüssig die Innenverzahnung 68 der Verschlußmuffe
33, so daß der Verschlußkopf 41 den Lauf 30 nach hinten zieht bis dieser kraftschlüssig
und spielfrei am Gehäuse 90 anliegt.
[0068] Ein wichtiger Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß die Verriegelungseinrichtung
80 die Waffe 10 nicht nur verriegelt. Sie gleicht zudem Fertigungstoleranzen und verschleißbedingte
Maßänderungen aus, d.h. die Waffe 10 ist stets spiel- und klapperfrei geschlossen.
[0069] Weitere Vorteile dieser Ausführungsform bestehen darin, daß die Schußwaffe 10 unmittelbar
nach der Schußabgabe geöffnet werden kann, ohne daß irgendein Bedienelement betätigt
werden muß. Ist die Waffe 10 zudem als Repetierbüchse mit einem (nicht dargestellten)
Magazin ausgebildet, das beispielsweise in eine Ausnehmung 96 im Gehäuse 90 einsetzbar
ist (siehe Fig. 1), so kann ohne Zeitverzögerung und ohne Haltungsänderung ein sogenannter
schneller zweiter Schuß abgegeben werden. Überdies muß zum Öffnen der Waffe 10 keine
Federkraft mehr überwunden werden, was sich äußerst günstig auf die Handhabung auswirkt.
[0070] Durch die Arretierung des Laufs 30 im Bereich der Verschlußvorrichtung 40, insbesondere
über den Verschlußkopf 41, ist der Vorderschaft 14 ― gegenüber der Ausführungsform
der Fig. 4 bis 6 ― starr mit der Schiebehülse 22 und damit spielfrei mit dem Lauf
30 verbunden, was die Handhabung und insbesondere das "Gefühl" für die Waffe 10 weiter
verbessert. Selbst wenn man die Waffe 10 am Lauf 30 oder am Vorderschaft 14 aufnimmt,
kann sich der Verschluß 40 nicht versehentlich öffnen. Die aktive und passive Sicherheit
der Waffe 10 ist sehr hoch.
[0071] Noch ein wichtiger Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß auch die Verriegelungseinrichtung
80 ebenso wie die Verschlußvorrichtung 40 im wesentlichen rotationssymmetrisch zur
Laufachse A ausgebildet ist, was sich äußerst günstig auf Baugröße sowie auf die Herstell-
und Montagekosten auswirkt. Die Ver- und Entriegelung erfolgt synchron mit der Laufbewegung
in nur einer Richtung, nämlich senkrecht zur Laufachse A. Weitere Schwenk-, Dreh-
oder Hubbewegungen der Rast- bzw. Riegelelemente 81 sind auch hier nicht erforderlich.
Die gesamte Kinematik der Schußwaffe 10 ist äußerst einfach und dadurch kaum störanfällig.
[0072] Eine andere Ausführungsform einer kombinierten Verschluß- und Verriegelungseinheit
ist in Fig. 11 dargestellt. Deren Verschlußvorrichtung 40 ist im wesentlichen wie
oben beschrieben ausgeführt nur mit dem Unterschied, daß der Verschlußkopf 41 mit
seinem Schaft 44 axialverschieblich und drehbar in der Axialbohrung 52 des Trägers
50 gelagert ist. Im Außenumfang des Schafts 44 ist symmetrisch zur Laufachse A je
eine Kulissenführung 70 mit einer Führungsausnehmung 72 und einem Querstift 74 ausgebildet.
Letztere sind senkrecht zur Laufachse A fest im Träger 50 fixiert.
[0073] Der Schaft 44 nimmt in seiner zentrischen Innenbohrung 45 den Schlagbolzen 18 auf,
der von der Spitze 19 bis zum Hauptteil 111 einen einheitlich Durchmesser aufweist.
Die Innenbohrung 45 geht dementsprechend durchmessergleich in die Axialbohrung 43
im Verschlußkopf 41 über. Endseitig trägt der Schlagbolzen 18 ein im Durchmesser breiteres
Endstück 118, das in der Axialbohrung 52 des Trägers 50 gleitgeführt ist. Den Anschlag
für die Axialbewegung des Schlagbolzens 18 bildet der quer zur Laufachse A liegende
Sicherungsstift 115, der das Endstück 118 in einem Langloch 116 senkrecht zur Laufachse
A durchragt. Der Sicherungsstift 115 ist in der Axialbohrung 52 des Trägers 50 gegen
Herausfallen gesichert.
[0074] Die Verschlußkopffeder 58 sitzt ebenfalls konzentrisch zur Laufachse A in der Axialbohrung
52 des Trägers 50. Sie stützt sich an dem rückwärtigen Ende des Schafts 44 und dem
Endstück 118 des Schlagbolzens 18 ab und dient dadurch gleichzeitig als Schlagbolzenfeder
114, d.h. während der Verschlußkopf 41 in seine vordere Anschlagposition gedrückt
wird, schiebt sich der Schlagbolzen 18 permanent in Schließrichtung Z nach hinten.
Eine zusätzliche Feder ist mithin nicht erforderlich.
[0075] Die Verriegelungseinrichtung 80 wird von wenigstens einem quer zur Laufachse A verschieblich
gelagerten Raststift 120 gebildet, der druckfederbelastet in einer Querbohrung 53
im Träger 50 sitzt und an seinem der Laufachse A zugewandten Ende mit einer kegelstumpfartigen
Spitze 122 versehen ist.
[0076] Die obere Hälfte von Fig. 11 zeigt die Waffe 10 in geöffneter Stellung, d.h. der
Verschlußkopf 41 befindet sich in seiner vorderen Anschlagposition und in der ersten
Winkelstellung, indem der Querstift 74 endseitig in dem hinteren Langloch 77 der Führungsausnehmung
72 anliegt.
[0077] Die untere Hälfte von Fig. 11 zeigt die Waffe 10 in geschlossener und verriegelter
Stellung. Der Verschlußkopf 41 steht in seiner zweiten Winkelstellung mit der Verschlußmuffe
33 in Eingriff, die mit ihrer Stoßfläche 38 formschlüssig an der Anschlagfläche 94
im Gehäuse 90 anliegt. Man erkennt, daß der Raststift 120 mit seiner Kegelspitze 122
in das hintere Langloch 77 der Führungsausnehmung 72 eingreift. Durch die Federbelastung
und die Kegelform der Spitze 122 wird der Verschlußkopf 41 in Schließrichtung Z permanent
nach hinten gezogen, wodurch der Lauf 30 über die Verzahnung 67, 68 mit einer definierten
Zuhaltekraft gegen das Gehäuse 90 gedrückt wird. Die Waffe 10 ist mithin auch hier
stets spiel- und klapperfrei geschlossen. Produktions- oder verschleißbedingte Ungenauigkeiten
werden von der Verriegelungseinrichtung 80 permanent ausgeglichen. Die während der
Schußabgabe auftretenden Kräfte werden stets kipp- und momentenfreien in das Gehäuse
90 abgeleitet. Die Ausbildung zusätzlicher Rastvertiefungen ist nicht erforderlich,
was den gesamten Aufbau weiter vereinfacht.
[0078] Die Betätigung des Raststifts 120 kann über eine nicht gezeigte Wirkverbindung durch
den Lauf 30 erfolgen oder durch den (nicht gezeigten) Spannschieber, der auf der Oberseite
des Pistolengriffs 15 angeordnet ist und insgesamt drei Rastpositionen einnehmen kann.
In einer ersten vorderen Position ist die (weiterhin nicht sichtbare) Schlagfeder
gespannt und die Verschlußvorrichtung 40 durch den Raststift 120 der Verriegelungseinrichtung
80 verriegelt. In einer mittleren Positionsstellung ist die Schlagfeder entspannt,
die Waffe 10 aber weiterhin verriegelt. Erst wenn man den Spannschieber in eine dritte
hintere Position bewegt, wird das Rastelement 120 und der Verschlußkopf 41 außer Eingriff
gebracht, so daß die Waffe 10 über den Vorderschaft 14 geöffnet werden kann.
[0079] Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen, daß die erfindungsgemäße Schußwaffe
10 als Baukasten konzipiert ist und mit nur wenigen Handgriffen werkzeuglos in zwei
etwa gleichlange Hauptbaugruppen H1, H2 zerlegbar ist, die in montiertem Zustand beim
Laden bzw. Repetieren axial zueinander bewegt werden. Dabei dient der Vorderschaft
14 unmittelbar als Betätigungshandhabe für den Lauf 30.
[0080] Die erste Baugruppe H1 umfaßt im wesentlichen den Schafthauptteil 12 mit Gewehrkolben
13 und Pistolengriff 15, das fest in dem Schafthauptteil 12 verankerte Gehäuse 90,
den auf dem Träger 50 angeordneten Verschlußkopf 41 mit Schlagbolzen 18 und Auswurfmechanik,
die (weiterhin nicht dargestellte) Spann- und Auslösemechanik und ― je nach Ausführung
der Waffe 10 ― ein (ebenfalls nicht gezeigtes) Einsteckmagazin, das bei Bedarf in
eine dafür vorgesehene Ausnehmung 96 im Gehäuse 90 eingesteckt werden kann (siehe
Fig. 1).
[0081] Die zweite Baugruppe H2 besteht im wesentlichen aus dem Vorderschaft 14, dem Lauf
30 und der daran festgelegten Schiebehülse 22. Neben dieser ist auf dem Lauf 30 eine
Zielfernrohrmontage 100 für ein Zielfernrohr 102 montiert (siehe Fig. 1). Dieses sitzt
beispielsweise in einer in der Zielfernrohrmontage 100 ausgebildeten Prismenschiene
104. Je nach Ausbildung des Zielfernrohrs 102 können auch andere Aufnahmen verwendet
werden. Wichtig ist, daß das Zielfernrohr 102 direkt auf dem Lauf 30 befestigt ist
und beim Repetieren mit dem Lauf 30 bewegt wird. Dadurch ist gewährleistet, daß die
beim Einschießen festgelegte Übereinstimmung von Treff- und Haltepunkt stets beibehalten
wird, d.h. Fertigungstoleranzen zwischen den beweglichen Teilen haben keinen Einfluß
auf die Wiederholgenauigkeit der Schüsse.
[0082] Ist die montierte Waffe 10 geschlossen, schließt der Vorderschaft 14 bündig an den
Schafthauptteil 12 an, wodurch der Schaft 11 ein insgesamt einheitliches Erscheinungsbild
aufweist. Überdies ist die Linearführung von dem Vorderschaft 14 vollständig verdeckt,
d.h. die Waffe 10 ist optisch kaum von einer herkömmlichen Waffe zu unterscheiden,
außer daß die Baulänge gegenüber herkömmlichen Repetierbüchsen deutlich reduziert
ist.
[0083] In der Ausführungsform von Fig. 12 sind die Schiebehülse 22 und die Verschlußmuffe
33 als einstückiges Profilstück 130 ausgebildet, das ― wie bislang die Verschlußmuffe
33 ― endseitig auf den Rohrkörper des Laufs 30 aufgeschraubt ist oder mit diesem einstückig
sein kann. In der Oberseite 132 des Profilstücks 130 ist überdies parallel zur Laufachse
A die Prismenschiene 104 der Zielfernrohrmontage 100 eingearbeitet. Die (hier nicht
sichtbare) Ausnehmung 34 und die am Innenumfang des Profilstücks 130 ausgebildeten
Verschlußelemente 65 in Form der Innenverzahnung 68 liegen weiterhin konzentrisch
zur Laufachse A, wobei die Ausnehmung 34 in Schußrichtung S von der (ebenfalls nicht
sichtbaren) Anschlagfläche 35 und in Schließrichtung Z von der Innenverzahnung 68
begrenzt wird. Letztere schließt nach außen hin bündig mit der rückwärtigen Stoßfläche
38 ab, mit der das Profilstück 130 in Schließstellung der Waffe 10 formschlüssig und
konzentrisch zur Laufachse A an der Anschlagfläche 94 im Gehäuse 90 anliegt. Parallel
zur Unterseite 133 des Profilstücks 130 verläuft die Gleitbohrung 23, mit der die
Laufbaugruppe H1 auf dem Führungsdorn 28 gleitgeführt ist.
[0084] Das Profilstück 130 von Fig. 12 ist bevorzugt für die Ausbildung der Schußwaffe 10
als Einzellader konzipiert. Hierbei entfällt die Ausnehmung 96 im Gehäuse 90 für das
Einsteckmagazin und der Führungsdorn 28 schließt unmittelbar im Bereich des Abzugs
16 an das Gehäuse 90 an. Letzteres ist durch den Wegfall des Magazins relativ flach
ausgebildet. Ferner gestaltet sich der Vorderschaft 14 relativ kurz, der fest an dem
im unteren Bereich im Querschnitt leicht konisch ausgebildeten Profilstück 130 festgelegt
ist.
[0085] Durch diese Maßnahmen weist die Büchse 10 eine insgesamt zierliche Außenkontur auf,
wie man dies bislang nur von Kipplaufwaffen gewöhnt war. Gleichzeitig vereinfacht
sich jedoch die Konstruktion ganz erheblich, obwohl die Waffe 10 wie eine Repetierbüchse
geöffnet und geschlossen werden kann. Das Profilstück 130 übernimmt hierbei insgesamt
5 Funktionen. Es nimmt den Lauf 30 auf, dient als Träger für den Vorderschaft 14 und
das Zielfernrohr 102, es ist Bestandteil der Verschlußvorrichtung 40 und es dient
als Gleithülse 22 für die Linearführung 20. Der konstruktive Aufwand ist damit gegenüber
herkömmlichen Waffen deutlich reduziert.
[0086] Eine nicht dargestellte Variante der Ausführungsform von Fig. 12 kann vorsehen, daß
die Schußwaffe 10 als Doppelbüchse ausgebildet ist. Hierbei sind in dem Profilstück
130 zwei Gewehrläufe 30 parallel nebeneinander eingesetzt. Dementsprechend sind auch
zwei Verschlußvorrichtungen 40 nebeneinander vorhanden, wobei jede für sich konzentrisch
zur jeweiligen Laufachse A ausgebildet ist. Die Verriegelungseinrichtung 80 kann ebenfalls
doppelt im Bereich der Linearführungen 20 oder im Bereich der Verschlußvorrichtungen
40 ausgebildet sein. Man kann aber auch eine gemeinsame Verriegelungseinrichtung 80
ausbilden.
[0087] Während bei den bisherigen Ausführungsformen der Schußwaffe 10 das (weiterhin nicht
dargestellte) Magazin ortsfest in der Gehäuse-Baugruppe H1 untergebracht ist, sieht
die Weiterbildung von Fig. 13 vor, daß das Magazin nunmehr der Laufbaugruppe H2 zugeordnet
ist, vorzugsweise dem Profilstück 130, das hierzu ein Aufnahmeprofil 140 bildet. Letzteres
ist gegenüber dem Profilstück 130 in Schließrichtung Z verlängert ausgebildet und
an seiner Unterseite 133 mit einer Einstecköffnung 143 für das Magazin versehen. In
der Seitenfläche 144 ist ein Auswurffenster 145 eingebracht, durch das eine nach dem
Schuß zurückbleibende Patronenhülse aus der Waffe 10 ausgeworfen werden kann. Die
Einstecköffnung 143 und das Auswurffenster 145 besitzen im Innern des Aufnahmeprofils
140 eine gemeinsame Längsbohrung 146, die konzentrisch zur Laufachse A liegt.
[0088] In Schußrichtung S hinter der Längsbohrung 146 liegt ebenfalls konzentrisch zur Laufachse
A die Verschlußmuffe 33 mit ihrer Gewindebohrung 37 für den Lauf 30, der Ausnehmung
34 für den Verschlußkopf 41 und dem Verschlußelement 65 in Form der Innenverzahnung
68 (siehe Fig. 14 bis 16). Man erkennt, daß letztere im Innenumfang der Längsbohrung
146 fortgesetzt ist, so daß der auf einem verlängert ausgebildeten Träger 50 axialverschieblich
und drehbar gelagerte Verschlußkopf 41 innerhalb der Längsbohrung 146 mit seiner Außenverzahnung
67 stets verdrehsicher gleitgeführt ist.
[0089] Die zwischen dem Verschlußkopf 41 und dem Träger 50 ausgebildete Kulissenführung
70 entspricht im Aufbau den Ausführungsbeispielen der Fig. 7 bis 10, so daß hierauf
nicht näher eingegangen wird.
[0090] Im Bereich der Schiebehülse 22 sind zu beiden Seiten der Einstecköffnung 143 zwei
im Querschnitt rechteckige Gleitbohrungen 23 eingebracht, die sich parallel zur Laufachse
A über die gesamte Länge des Aufnahmeprofils 140 erstrecken. In den Gleitbohrungen
23, die auch als nach außen offene Nuten 25 ausgebildet sein können (was die Fertigung
vereinfacht), ist der (hier nicht dargestellte) vorzugsweise gabelförmige Führungsdorn
28 gleitgeführt, so daß der Lauf 30 über das Aufnahmeprofil 140 und den daran festgelegten
Vorderschaft 14 zwischen dem vorderen Anschlag und dem rückwärtigen Anschlag am Gehäuse
90 hin und her bewegt werden kann. Die Gleitbohrungen 23 und der Führungsdorn 28 bilden
mithin auch hier eine Linearführung 20 für den Lauf 30.
[0091] Die in der Oberseite 132 eingebrachte Zielfernrohrmontage 100 erstreckt sich zumindest
teil- oder abschnittsweise entlang der Länge des Aufnahmeprofils 140, das dadurch
als Integralteil nicht weniger als zehn Funktionen übernimmt. Diese stellen sich wie
folgt dar:
■ Das Aufnahmeprofil 140 nimmt den Lauf 30 auf,
■ es integriert die Funktion der Verschlußmuffe 33,
■ es bildet innerhalb der Längsbohrung 146 eine Längsführung mit Verdrehsicherung
für den Verschlußkopf 41,
■ es ist Teil der Linearführung 20,
■ es dient als Träger für den Vorderschaft 14,
■ es bildet eine Aufnahmevorrichtung 100 für ein Zielfernrohr 102,
■ es integriert die Einstecköffnung 143 als Aufnahmeöffnung für ein Magazin,
■ es hat ein Auswurffenster für abgeschossene Patronenhülsen, das zugleich auch als
Ladefenster dient, wenn man die Schußwaffe 10 nicht als Repetierbüchse, sondern als
Einzellader ausbildet ( zu diesem Zweck kann man beispielsweise die Einstecköffnung
143 einfach verschließen),
■ es definiert über seine Länge die Längshubanschläge für den Lauf 30 in beiden Axialrichtungen
und
■ es dient als Aufnahme für einen (nicht dargestellten) Betätigungsknopf, mit dem
man zum einfachen Zerlegen der Waffe 10 die Lauf-Baugruppe H2 von der Gehäuse-Baugruppe
H1 lösen kann.
[0092] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Schußwaffe 10 mit dem Aufnahmeprofil 140
ergibt sich aus Fig. 14 bis 16.
[0093] In Fig. 14 ist die Waffe 10 geschlossen und verriegelt. Der Lauf 30 befindet sich
in seiner rückwärtigen Anschlagposition, indem das Aufnahmeprofil 140 mit seiner rückwärtigen
Stoßfläche 38 konzentrisch zur Laufachse A an der Anschlagfläche 94 des (nicht gezeigten)
Gehäuses 90 anliegt. Die Verschlußvorrichtung 40 hält die Waffe 10 geschlossen, indem
der Verschlußkopf 41 mit seiner radialen Außenverzahnung 67 die Innenverzahnung 68
in der Verschlußmuffe 33 des Aufnahmeprofils 140 stirnseitig hintergreift. Die (gleichfalls
hier nicht mehr näher dargestellte) Verriegelungseinrichtung 80 sorgt dafür, daß die
Waffe 10 aktiv verriegelt ist und auch nicht versehentlich geöffnet werden kann.
[0094] Löst man die Verriegelungseinrichtung 80, kann das Aufnahmeprofil 140 über den Vorderschaft
14 mitsamt dem Lauf 30 und dem Magazin in Schußrichtung S nach vorne bewegt werden.
Dabei nimmt das Aufnahmeprofil 140 den auf dem Träger 50 axialverschieblich gelagerten
Verschlußkopf 41 über die Verschlußelemente 65 ein Stück weit mit, bis der Querstift
74 der Kulissenführung 70 vom vorderen Langloch 76 in den wendelförmigen Übergangsbereich
78 gelangt. Nun dreht sich der Verschlußkopf 41 in der Ausnehmung 34 von seiner zweiten
Winkelstellung in die erste Winkelstellung, wodurch die Außenverzahnung 67 und die
Innenverzahnung 68 außer Eingriff gelangen (Fig. 15).
[0095] Die Verschlußmuffe 33 im Aufnahmeprofil 140 gibt den Verschlußkopf 41 frei. Die Waffe
10 kann über den Vorderschaft 14 vollständig geöffnet werden. Dabei gleitet der Verschlußkopf
41 zunächst auf dem Träger 50 in seine vordere Anschlagposition, d.h. der Querstift
74 gleitet in der Führungsausnehmung 72 der Kulissenführung 70 bis an das Ende des
hinteren Langlochs 77 oder ― je nach Ausführungsform ― bis an das hintere Ende der
Wendelnut 78. Anschließend durchläuft der Verschlußkopf 41 ― durch die darin fortgeführte
Innenverzahnung 68 verdrehsicher ― die Längsbohrung 146 bis der Lauf 30 über das Aufnahmeprofil
140 seinen vorderen Anschlag findet. Eine im Stoßboden 42 des Verschlußkopfs 41 sitzende
leere Patronenhülse wird von dem Auswerferstift durch das Auswurffenster 145 hindurch
ausgeworfen.
[0096] Man erkennt in Fig. 16, daß die Abmessungen der einzelnen Baugruppen so gewählt sind,
daß sich der Verschlußkopf 41 nicht von dem Aufnahmeprofil 140 lösen kann, d.h. die
Außenverzahnung 67 und die Innenverzahnung 68 wirken permanent als Verdrehsicherung.
Die Waffe 10 kann mithin sofort nach dem Öffnen wieder geschlossen werden. Dabei nimmt
der Verschlußkopf 41 mit seiner Radial-Verzahnung 67 eine in dem Magazin nachrückende
(nicht dargestellte) Patrone P auf und befördert diese beim Zurückfahren der Lauf-Baugruppe
H2 durch die Verschlußmuffe 33 hindurch unmittelbar in das Patronenlager 31 des Laufs
30. Im ersten Moment bewegt sich hierbei der Verschlußkopf 41 zwar ebenfalls geringfügig
rückwärts. Diese Bewegung wird jedoch unmittelbar unterbunden, sobald der Querstift
74 an den Übergangsbereich 78 der Führungsausnehmung 72 gelangt und die Verschlußorgane
60 des Verschlußkopfes innerhalb der Längsbohrung 146 ein weiteres Verdrehen verhindern
(die Verschlußkopffeder 58 ist mithin nicht mehr zwingend erforderlich).
[0097] Erst wenn der Lauf 30 soweit geschlossen ist, daß der Verschlußkopf 41 in die Ausnehmung
34 der Verschlußmuffe 33 gelangt, gibt die Innenverzahnung 68 den Verschlußkopf 41
frei. Dieser dreht sich mit Hilfe der Kulissenführung 70 von der ersten in die zweite
Winkelstellung und hintergreift nunmehr mit seinem Verschlußorgan 60 die Verschlußelemente
65 des Aufnahmeprofils 140. Die Waffe 10 ist für die nächste Schußabgabe zuverlässig
geschlossen. Die Verriegelungseinrichtung 80 aktiviert sich wie bereits oben erläutert.
[0098] Wesentliche Vorteile dieser Ausführungsform liegen in der äußerst einfachen und robusten
Ausführungsform einer mehrschüssigen Repetierbüchse 10, wobei der Repetiervorgang
über den Vorderschaft 14 rasch und einfach durchführbar ist, ohne daß man die Waffe
10 aus dem Anschlag nehmen muß. Günstig ist ferner der Umstand, daß das Schließen
der Waffe 10 entgegen der Schußrichtung S erfolgt, d.h. die Führungshand zieht die
Waffe 10 automatisch in die Schulter des Schützen, was sich ergonomisch günstig auf
das Anschlagen der Waffe 10 auswirkt. Konstruktiv ist es weiterhin günstig, daß die
Verschlußvorrichtung 40 und auch die Verriegelungseinrichtung 80 konzentrisch zur
Laufachse A und damit im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet sind. Die gesamte
Waffe 10 benötigt relativ wenige Bauteile, was sich vorteilhaft auf die Herstellkosten
auswirkt.
[0099] Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht in der Möglichkeit, den Lauf 30 jederzeit
durch einen anderen ersetzen zu können, ohne die Baugruppe H1 wechseln zu müssen.
Dadurch läßt sich beispielsweise mit nur wenigen Handgriffen das Kaliber wechseln.
Auch der Verschlußkopf 41 kann relativ einfach ausgetauscht werden, wenn man den Träger
50 lösbar am Gehäuse 90 bzw. am Gehäuseflansch 92 fixiert. Mithin kann die gesamte
Waffe 10 sowohl händlerseitig als auch kundenseitig als Baukasten konzipiert werden.
[0100] In der Ausführungsform von Fig. 17 ist das Aufnahmeprofil 140 nicht mehr quaderförmig,
sondern zur wirtschaftlichen Fertigung als Rohrhülse ausgebildet, die konzentrisch
zur Laufachse A liegt und an ihrer Unterseite 133 endseitig mit zwei Füßen 148 versehen
ist. Letztere sind seitlich mit nach außen offenen Gleitnuten 25 zur Aufnahme der
bevorzugt gabelförmigen Führungsdorne 28 versehen. Zwischen den Füßen 148 erstreckt
sich in Axialrichtung A die Einstecköffnung 143 für das Magazin. Dieses wird zwischen
den Füßen 148 sowie seitlich zwischen den gabelförmigen Führungsdornen 28 geführt.
Das Auswurffenster 145 ist seitlich in die Rohrhülse 140 eingebracht.
[0101] Um die Baulänge der Schußwaffe 10 in der Ausbildung mit dem Aufnahmeprofil 140 zu
verringern, sind ― wie Fig. 18 und 19 zeigen ― der Führungsdorn 28 und der Träger
50 nahe dem Pistolengriff 15 rückseitig im Gehäuse 90 festgelegt, wobei letzteres
und der Schafthauptteil 12 im Bereich des Abzugs 16 so ausgebildet sind, daß sich
das Aufnahmeprofil 140 in Schließstellung der Waffe 10 zwischen dem Abzugsträger 17
und dem Verschlußträger 50 befindet. Weder die Linearführung 20 noch das Einsteckmagazin
sind dadurch von außen sichtbar. Die Waffe 10 hat ein äußerst schlankes und elegantes
Erscheinungsbild, das dem einer Kipplaufwaffe gleichkommt. Dennoch handelt es sich
um einen vollwertigen mehrschüssigen Vorderschaftreptierer, der im Vergleich zu herkömmlichen
Waffen äußerst einfach und bequem zu bedienen ist. In der Öffnungsstellung der Waffe
10 (Fig. 18) kann man rasch und bequem das Magazin wechseln, das nunmehr von unten
im Aufnahmeprofil 140 zugänglich ist. Ist kein Magazin gewünscht, kann man die Waffe
10 problemlos auch als Einzellader verwenden.
[0102] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. So kann beispielsweise der Übergang von
der Ausnehmung 34 in der Verschlußmuffe 33 zum Patronenlager 31 im Lauf 30 als Innenkegel
35 gestaltet sein, der zum einen die Einführung einer Patrone P in das Patronenlager
31 erleichtert und zum anderen eine Zentrierung für den Verschlußkopf 41 bildet. Dieser
ist hierzu stirnseitig mit einer korrespondierenden Schrägfläche 36 versehen.
[0103] Eine noch andere Variante sieht vor, daß sich der Führungsdorn 28 nicht in Schußrichtung
S erstreckt, sondern von zwei laufparallelen, gabelförmigen Holmen gebildet wird,
die endseitig an der Verschlußmuffe 33 oder am Profilstück 130 festgelegt sind und
mit ihren freien Enden formschlüssig im oder am Gehäuse 90 gleitgeführt sind. Letzteres
ist hierzu seitlich mit entsprechenden Gleitbohrungen oder Gleitnuten versehen. Genauso
ist es auch denkbar, die Holme 28 seitlich am Gehäuse 90 festzulegen und beidseitig
in der Außenwandung der Verschlußmuffe 33, des Profilstücks 130 oder des Aufnahmeprofils
140 zu führen. Die gabelförmige Ausbildung des Führungsdorns 28 erhöht die Stabilität
und Präzision der Linearführung 20.
[0104] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß die in den Fig. 9 und 10 vorgesehenen
Rastvertiefungen 83 im Schaft 44 entfallen. Die Verriegelung der Waffe 10 erfolgt
in diesem Fall ausschließlich über den zwischen den von der Konusfläche 112 radial
nach außen verdrängten Kugeln 81 und dem Innenumfang des Schafts 44 entstehenden Reibschluß.
Experimente haben gezeigt, daß dieser ausreicht, um die Waffe 10 in Schließstellung
zuverlässig zu verriegeln, wobei auch hier wieder die Konusfläche 112 jegliche Fertigungstoleranzen
und verschleißbedingte Maßänderungen ausgleicht. Das durch die in den Querbohrungen
82 geführten Kugeln 81 bedingte Bewegungsspiel, kann man elegant durch einen zwischen
der Stoßfläche 38 und der Anschlagfläche 94 angeordneten elastischen O-Ring ausgleichen.
[0105] Der in dem Träger 50 gleitgeführte Schlagbolzen 18 kann ferner als sogenannter fliegender
Schlagbolzen ausgebildet sein. Oder man führt den Schlagbolzen 18 ― wie in Fig. 9
durch gestrichelte Linien angedeutet ― zweiteilig aus.
[0106] Dem (weiterhin nicht dargestellten) Auswerferstift im Stoßboden 42 des Verschlußkopfs
41 kommt durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Waffe 10 ebenfalls eine besondere
Rolle zu. Dieser stützt sich bei geschlossener Waffe 10 federbelastet am Patronenboden
einer in das Patronenlager 31 eingeführten Patrone P ab, so daß der Verschlußkopf
41, wenn er mit der Ausnehmung 34 in Eingriff steht und seine zweite Winkelstellung
erreicht hat, und der Lauf 30 auseinander gedrückt werden. Dies hat zur Folge, daß
die rückseitige Stirnfläche der Außenverzahnung 67 stets spielfrei an der vorderseitigen
Stirnfläche der Innenverzahnung 68 anliegt, d.h. der Verschlußkopf 41, die Verschlußmuffe
33 und der Lauf 30 bilden eine in Axialrichtung A vorgespannte Einheit, die beim Erreichen
der Schließstellung von der Verriegelungseinrichtung 80 kraftschlüssig gegen das Gehäuse
90 gezogen wird. Der Auswerferstift wirkt sich mithin positiv auf das Timing des Repetiervorgangs
aus, der stets leichtgängig und geschmeidig abläuft. Die Baugruppen H1 und H2 werden
spielfrei zugehalten. Die gesamte Kinematik arbeitet stets zuverlässig. Ordnet man
den Auswerferstift überdies radial nach außen versetzt an, kann er sich nicht nur
am Patronenboden, sondern bei ungeladener Waffe 10 an der Anschlagfläche 35 abstützen,
d.h. auch die ungeladene Waffe 10 ist dauerhaft spielfrei verschlossen.
[0107] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0108]
- A
- Laufachse, Axialrichtung
- a
- Abstand
- b
- Außendurchmesser
- c
- Innendurchmesser
- d
- Durchmesser (Rastkugel)
- D
- Dicke
- H1, H2
- Baugruppe
- L
- Länge
- P
- Patrone
- R
- Radialrichtung
- S
- Schußrichtung
- Z
- Schließrichtung
- 10
- Schußwaffe
- 11
- Schaft
- 12
- Schafthauptteil
- 13
- Gewehrkolben
- 14
- Vorderschaft
- 15
- Pistolengriff
- 16
- Abzug
- 17
- Abzugsträger
- 18
- Schlagbolzen
- 19
- Spitze
- 20
- Linearführung
- 22
- Schiebehülse
- 23
- Gleitbohrung
- 24
- Wandung
- 25
- Gleitnut
- 28
- Führungsdorn
- 29
- Querschnittsverbreiterung
- 30
- Lauf
- 31
- Patronenlager
- 32
- Laufende
- 33
- Verschlußmuffe
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Anschlagfläche, Innenkegel
- 36
- Schrägfläche (Verschlußkopf)
- 37
- Gewindebohrung
- 38
- Stoßfläche
- 40
- Verschlußvorrichtung
- 41
- Verschlußkopf
- 42
- Stoßboden
- 43
- Axialbohrung
- 44
- Schaft
- 45
- Innenbohrung
- 46
- Stufenbohrung
- 47
- Boden
- 48
- Radialdurchbruch
- 49
- Absatz
- 50
- Träger
- 51
- Stirnfläche
- 52
- Axialbohrung
- 53
- Querbohrung
- 54
- Konusfläche
- 55
- Fortsatz
- 56
- Querstift
- 57
- Schlüsselfläche
- 58
- Feder
- 60
- Verschlußorgan
- 61
- Rastelement, Kugel
- 63
- Sicherungselement, Sicherungshülse
- 64
- Bund
- 65
- Verschlußelement
- 66
- Rastvertiefung, Einstich
- 67
- Außenverzahnung
- 68
- Innenverzahnung
- 69
- Faskante
- 70
- Kulissenführung
- 72
- Führungsausnehmung
- 74
- Steuerorgan, Querstift
- 75
- Bohrung
- 76
- vorderes Langloch
- 77
- hinteres Langloch
- 78
- Übergangsbereich
- 80
- Verriegelungseinrichtung
- 81
- Rastelement
- 82
- Querbohrung
- 83
- Rastvertiefung
- 84
- Betätigungselement, Konsole
- 85
- Druckfeder
- 86
- Oberseite
- 87
- Aufnahmevertiefung
- 88
- Kegelfläche
- 90
- Gehäuse
- 92
- Flansch
- 94
- Anschlagfläche
- 96
- Ausnehmung (Magazin)
- 100
- Zielfernrohrmontage
- 102
- Zielfernrohr
- 104
- Prismenschiene
- 111
- Hauptteil
- 112
- Konusfläche
- 113
- Zylinderabschnitt
- 114
- Schraubenfeder, Schlagbolzenfeder
- 115
- Sicherungsstift
- 116
- Langloch
- 117
- Sicherungsring
- 118
- Endstück
- 119
- Stützfläche
- 120
- Raststift
- 122
- Spitze
- 130
- Profilstück
- 132
- Oberseite
- 133
- Unterseite
- 140
- Aufnahmeprofil / Integralteil
- 143
- Einstecköffnung
- 144
- Seitenfläche
- 145
- Auswurffenster
- 146
- Längsbohrung
- 148
- Fuß
1. Schußwaffe (10), insbesondere ein- oder mehrschüssige Repetierbüchse, mit einem Schaft
(11), einem relativ zu dem Schaft (11) an oder in einer Linearführung (20) axialverschieblich
gelagerten Lauf (30), in dem ein Patronenlager (31) zur Aufnahme einer Patrone (P)
ausgebildet ist, einer Verschlußvorrichtung (40), die zum Verschließen des Patronenlagers
(31) einen Verschlußkopf (41) aufweist, der beim Schließen der Waffe (10) axial im
Laufende (32, 33) festlegbar ist und der zentrisch zur Laufachse (A) von einem Schlagbolzen
(18) durchsetzt wird, und mit einer Verriegelungseinrichtung (80) zum Verriegeln der
Waffe (10) in Schließstellung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung (40) im wesentlichen axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch
zur Laufachse (A) ausgebildet ist und zur Festlegung des Verschlußkopfs (41) im Laufende
(32, 33) radiale und/oder radial wirkende Verschlußorgane (60) aufweist, die durch
Längsbewegen des Laufs (30) mit korrespondierenden Verschlußelementen (65) im Laufende
(32, 33) in Eingriff bringbar sind, und daß der Verschlußkopf (41) axialverschieblich
und/oder drehbar an einem koaxial zur Laufachse (A) ausgebildeten Träger (50) gelagert
ist, der ortsfest an oder in einem fest mit dem Schaft (11) verbundenen Gehäuse (90)
angeordnet ist.
2. Schußwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verschlußorgan (60) beim Öffnen und Schließen der Waffe (10) eine zumindest
phasenweise mit der Längsbewegung des Laufs (30) gekoppelte Stellbewegung ausführt,
die radial und/oder azimutal zur Laufachse (A) verläuft.
3. Schußwaffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellbewegung der Verschlußorgane (60) über den Verschlußkopf (41) und/oder über
den Träger (50) mit der Längsbewegung des Laufs (30) gekoppelt oder koppelbar ist.
4. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Axial- und/oder Drehbewegung des Verschlußkopfs (41) zumindest phasenweise mit
der Längsbewegung des Laufs (30) gekoppelt oder koppelbar ist.
5. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbewegung des Verschlußkopfes (41) mit dessen Axialbewegung gekoppelt oder
koppelbar ist.
6. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkopf (41) zwischen einer ersten Winkelstellung und einer zweiten Winkelstellung
drehbar an dem Träger (50) gelagert ist, wobei zwischen dem Verschlußkopf (41) und
dem Träger (50) eine Kulissenführung (70) ausgebildet ist, die wenigstens ein in einer
Führungsausnehmung (72) gleitgeführtes Steuerorgan (74) aufweist.
7. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkopf (41) während der Längsbewegung des Laufs (30) zumindest phasenweise
axial und/oder in Umfangsrichtung gegenüber dem Träger (50) und/oder gegenüber dem
Lauf (30) lagefixiert oder lagefixierbar ist.
8. Schußwaffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagefixierung beim Schließen der Waffe (10) von und/oder mit dem Laufende (32,
33) aufhebbar und/oder überwindbar ist.
9. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkopf (41) lösbar an dem Träger (50) gelagert ist.
10. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußorgane (60) an oder in dem Verschlußkopf (41) ausgebildet sind, wobei
die Verschlußorgane (60) Rastelemente (61) sind, beispielsweise Kugeln, Rollen, Schwenkriegel
u.dgl., die in umlaufend am Verschlußkopf (41) eingebrachten Radialdurchbrüchen (48)
geführt sind, und wobei die Rastelemente (61) von dem Träger (50) in Radialrichtung
(R) ausstell- oder ausbringbar sind.
11. Schußwaffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (65) im Laufende (32) ausgebildete Rastvertiefungen oder einen
umlaufenden Einstich (66) bilden, der die Rastelemente (61) in Schließstellung der
Waffe (10) form- und/oder kraftschlüssig aufnimmt.
12. Schußwaffe nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastelemente (61) von einem Sicherungselement (63) in den Radialdurchbrüchen
(48) lagefixierbar oder arretierbar sind.
13. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußorgane (60) an oder in dem Verschlußkopf (41) ausgebildet sind, wobei
die Verschlußorgane (60) radial am Verschlußkopf (41) ausgebildete Bolzen, Stege,
Warzen, Zähne (67) o.dgl. sind, die mit dem Laufende (32, 33) in Eingriff bringbar
sind.
14. Schußwaffe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (65) radial und/oder axial im Laufende (32, 33) ausgebildete
Nuten, Hinterschneidungen, Zähne (68) o.dgl. sind.
15. Schußwaffe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (67) am Verschlußkopf (41) eine Außenverzahnung und die Zähne (68) im Laufende
(32, 33) eine dazu korrespondierende Innenverzahnung bilden, wobei die halbe Zahnteilung
der Außenverzahnung (67) und der Innenverzahnung (68) dem Winkelabstand zwischen der
ersten Winkelstellung und der zweiten Winkelstellung des Verschlußkopfs (41) auf dem
Träger (50) entspricht.
16. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearführung (20) eine mit dem Lauf (30) fest verbundene oder mit diesem einstückige
Schiebehülse (22) aufweist, die an wenigstens einer Führungsstange, einer Führungsgabel,
einem Führungsdorn (28) o.dgl. drehfest gleitgeführt ist.
17. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufende (32) mit einer Ausnehmung (34) zur Aufnahme des Verschlußkopfes (41)
versehen ist, wobei innerhalb der Ausnehmung (34) eine Anschlagfläche (35) ausgebildet
ist, die beim Schließen der Waffe (10) am Verschlußkopf (41) zur Anlage kommt.
18. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufende (32) von einer Verschlußmuffe (33) gebildet ist, die fest mit dem Lauf
(30) verbunden oder mit diesem einstückig ist.
19. Schußwaffe nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußmuffe (33) stirnseitig eine Stoßfläche (38) aufweist, die in Schließstellung
des Laufs (30) formschlüssig an einer korrespondierenden Anschlagfläche (94) im Gehäuse
(90) zur Anlage kommt, wobei die Stoßfläche (38) und die Anschlagfläche (94) im wesentlichen
konzentrisch zur Laufachse (A) ausgebildet sind.
20. Schußwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf (30), der Verschlußkopf (41) und/oder die Schiebehülse (22) in Schließstellung
der Waffe (10) mit einer in Schließrichtung (Z) wirkenden Haltekraft beaufschlagt
oder beaufschlagbar sind.
21. Schußwaffe nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltekraft von der Verriegelungseinrichtung (80) erzeugt wird.
22. Schußwaffe (10), insbesondere ein- oder mehrschüssige Repetierbüchse, mit einem Schaft
(11), einem relativ zu dem Schaft (11) an oder in einer Linearführung (20) axialverschieblich
gelagerten Lauf (30), in dem ein Patronenlager (31) zur Aufnahme einer Patrone (P)
ausgebildet ist, einer Verschlußvorrichtung (40), die zum Verschließen des Patronenlagers
(31) einen Verschlußkopf (41) aufweist, der beim Schließen der Waffe (10) axial im
Laufende (32, 33) festlegbar ist und der zentrisch zur Laufachse (A) von einem Schlagbolzen
(18) durchsetzt wird, und mit einer Verriegelungseinrichtung (80) zum Verriegeln der
Waffe (10) in Schließstellung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (80) im Bereich der Verschlußvorrichtung (40) ausgebildet
ist.
23. Schußwaffe nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (80) im wesentlichen axialsymmetrisch und/oder rotationssymmetrisch
zur Laufachse (A) ausgebildet ist.
24. Schußwaffe nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung (80) radiale und/oder radial wirkende Rast- oder Riegelelemente
(81) aufweist, die beim Schließen der Waffe (10) mit dem Verschlußkopf (41) und/oder
dem Träger (50) in Eingriff bringbar sind.
25. Schußwaffe nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rastoder Riegelelement (81) beim Schließen der Waffe (10) eine mit der Längsbewegung
des Laufs (30) gekoppelte Stellbewegung ausführt, die radial und/oder azimutal zur
Laufachse (A) verläuft.
26. Schußwaffe nach Anspruch 22 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Rast- oder Riegelelemente (81) von und/oder mit dem Schlagbolzen (18) betätigbar
sind.