[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schusswaffe für verformbare Geschosse, insbesondere
für Gummi-Geschosse, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Schusswaffen sind hinlänglich bekannt. Als Problem erweisen sich oftmals
gesetzliche Bestimmungen, die ein Abfeuern von nicht verformbaren Geschossen, insbesondere
Metallgeschossen aus derartigen Schusswaffen verhindern möchten. Insbesondere gibt
es gesetzliche Bestimmungen, die ein Abfeuern von Geschossen mit einem Durchmesser
größer einem vorgegebenem Durchmesser verhindern sollen. Beispielsweise gibt es in
Russland eine Bestimmung, die besagt, dass eine Schusswaffe nur dann frei verkäuflich
ist, wenn diese nicht geeignet ist, metallische Geschosse mit einem Durchmesser von
4 mm oder größer abzuschießen.
[0003] Es gibt weiterhin eine gesetzliche Bestimmung in Russland, die besagt, dass eine
Schusswaffe nur dann frei verkäuflich ist, wenn aus ihr nicht verformbare Geschosse
mittels handelsüblicher Patronen mit einer Energiedichte verschossen werden können,
die kleiner ist als 0,5 J/mm
2. Dazu wird beispielsweise eine Bleikugel an verschiedenen Stellen in der Schusswaffe
platziert und ein Schuss ausgelöst. Durch dieses Verfahren und diese Prüfung soll
verhindert werden, dass nicht verformbare Kugeln verschossen werden, die größer einer
vorgegebenen Größe sind.
[0004] Schusswaffen der eingangs Art sind aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 203 11 873
U1 bekannt. Bei einer der Ausführungsformen dieses Gebrauchsmusters ist hinter einer
Trommel ein Querschnittsbegrenzungsmittel vorgesehen, das als blendenähnliches Einfügestück
mit einer Öffnung ausgebildet ist, die einen ovalen Querschnitt aufweist. Dieses Einfügestück
verhindert zwar teilweise, dass nicht verformbare Geschosse mit hoher Energie verschossen
werden, beeinträchtigt aber gleichzeitig die Schießeigenschaften der Schusswaffe.
[0005] Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer
Schusswaffe der eingangs genannten Art, die das Verschießen verformbarer Geschosse
größer einem vorgebbaren Durchmesser ermöglicht und gleichzeitig das Verschießen von
nicht verformbaren Geschossen größer dem vorgebbaren Durchmesser oder das Verschiessen
von nicht verformbaren Geschossen mit einer zu hohen Energie weitgehend verhindert
und dabei bei dem Verschiessen von verformbaren Geschossen ein gutes Schussverhalten
aufweist.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß durch eine gattungsgemäße Schusswaffe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Weiterbildungen.
[0007] Dadurch, dass die Querschnittsbegrenzungsmittel eine Mehrzahl von Sperrelementen
umfassen, wobei mindestens zwei dieser Sperrelemente von unterschiedlichen Seiten
in den Weg des Geschosses hineinragen, und insbesondere dadurch, dass die Sperrelemente
zur Laufachse im wesentlichen symmetrisch angeordnet sind, wird die Flugbahn des die
Mündung verlassenden Geschosses stabilisiert beziehungsweise etwa parallel zur Laufachse
ausgerichtet. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Sperrelemente hinsichtlich der
Laufachse an der gleichen axialen Position angeordnet sind.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass die Sperrelemente in Schussrichtung kurz vor oder im
Bereich der Mündung angeordnet sind. Dadurch wird kurz vor dem Verlassen des Laufes
die Bewegung des Geschosses positiv beeinflusst.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass die Querschnittsbegrenzungsmittel zusätzlich zu den
im Mündungsbereich angeordneten Sperrelementen mindestens ein zusätzliches Sperrelement
umfassen, das in den Weg des Geschosses hinein ragt und in Schussrichtung vor den
mündungsseitigen Sperrelementen angeordnet ist. Dieses mindestens eine zusätzliche
Sperrelement kann zur Verhinderung des Abschusses nicht verformbarer Geschosse optimiert
werden. Beispielsweise kann dieses mindestens eine zusätzliche Sperrelement in radialer
Richtung deutlich ausgedehnter sein oder weiter zur Laufachse hin in den Lauf hinein
ragen als die im Mündungsbereich angeordneten Sperrelemente. Bei Verwendung eines
verformbaren Geschosses können die mündungsseitigen Sperrelemente die Bewegungsrichtung
des Geschosses nach dem Vorbeibewegen an dem zusätzlichen Sperrelement oder den zusätzlichen
Sperrelementen wieder korrigieren.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schusswaffe, die als Trommelrevolver ausgeführt ist;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht auf die Trommel der Schusswaffe gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß den Pfeilen III-III in Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß den Pfeilen IV-IV in Fig. 1;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Vorderansicht der Schusswaffe;
- Fig. 6
- einen vergrößerten Schnitt durch den vorderen Teil der Schusswaffe;
- Fig. 7
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schusswaffe, die als Pistole ausgeführt ist.
[0011] Die in den Figuren abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schusswaffe
ist als Trommelrevolver ausgebildet.
[0012] Die Trommel 3 des Trommelrevolvers gemäß Fig. 1 kann Ausschussbohrungen 22 aufweisen,
die mit einer Einengung 23 versehen sind. Die in Fig. 2 deutlich ersichtliche Einengung
23 ist insbesondere als einseitige Einschnürung der ansonsten zylindrischen Ausschussbohrung
22 ausgebildet.
[0013] Durch die Einengung 23 kann mit der erfindungsgemäßen Schusswaffe nur eine sehr kleine
nicht verformbare Kugel, beispielsweise nur eine sehr kleine Bleikugel verschossen
werden, so dass bei dem Abschießen einer derartigen Bleikugel vergleichsweise viele
Explosionsgase an der Kugel vorbeiströmen. Aus diesem Grund wird die maximal dieser
Bleikugel vermittelbare Energiedichte kleiner sein als 0,5 J/mm
2.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann die in Fig. 1 abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schusswaffe ein Sperrelement 24 im Lauf 25 aufweisen. Dieses Sperrelement 24 ist beispielsweise
als in den Lauf einseitig hinein ragendes Sperrblech ausgebildet. Auch durch dieses
Sperrelement 24 wird verhindert, dass große nicht verformbare Kugeln durch den Lauf
25 verschossen werden können.
[0015] Zusätzlich zu dem Sperrelement 24 weist die Schusswaffe kurz vor der Mündung drei
Sperrelemente 4, 5, 6 auf, die radial von unterschiedlichen Seiten in den Lauf 25
hineinragen. Diese Sperrelemente 4, 5, 6 befinden sich hinsichtlich der Laufachse
1 an der gleichen axialen Position. Die im Bereich der Mündung angeordneten Sperrelemente
4, 5, 6 sind nicht so groß wie das weiter von der Mündung entfernte Sperrelement 24,
können aber die Bewegung des Geschosses korrigieren, so dass es den Lauf 25 parallel
zur Lauflängsrichtung beziehungsweise zur Laufachse 1 verlässt. Die im Bereich der
Mündung angeordneten Sperrelemente 4, 5, 6 sind mit gleichen Winkelabständen zueinander
und somit symmetrisch zur Laufachse 1 angeordnet.
[0016] Es besteht die Möglichkeit, mehr oder weniger als drei aufeinander zu ragende Sperrelemente
4, 5, 6 vorzusehen.
[0017] Die in Fig. 7 abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schusswaffe ist
als Pistole ausgebildet. Bei der Fig. 7 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen wie in Fig. 1 bis Fig. 6.
[0018] Auch bei der in Fig. 7 abgebildeten Ausführungsform sind in den Lauf 25 hinein ragende
Sperrelemente 24 vorgesehen, die ebenfalls als in den Lauf 25 hinein ragende Sperrbleche
ausgebildet sein können. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 sind zwei in Schussrichtung
hintereinander und voneinander beabstandete Sperrelemente 24 vorgesehen, die von gegenüberliegenden
Seiten in den Lauf hinein ragen. Es besteht durchaus auch die Möglichkeit, nur ein
Sperrelement 24 oder mehr als zwei Sperrelemente 24 vorzusehen. Weiterhin besteht
die Möglichkeit, beispielsweise ein sich über große Teile des Laufes 25 erstreckendes
Sperrelement 24 vorzusehen.
[0019] Es besteht die Möglichkeit, bei den abgebildeten Ausführungsformen einen oder mehrere
Entlüftungsschlitze im Lauf 25 vorzusehen, die Explosionsgase zur Verminderung des
Drucks entweichen lassen können. Es kann sich bei den Entlüftungsschlitzen um Längsschlitze
handeln.
1. Schusswaffe für verformbare Geschosse, insbesondere für Gummi-Geschosse, wobei das
Geschoss aus einer Abschussposition beschleunigt werden kann, derart, dass es die
Schusswaffe aus einer Mündung verlässt, wobei die Schusswaffe zwischen der Abschussposition
des Geschosses und der Mündung Querschnittsbegrenzungsmittel umfasst, die den Weg
des Geschosses von der Abschussposition zur Mündung derart begrenzen, dass der Weg
in mindestens einer Richtung senkrecht zur Bewegungsrichtung des Geschosses eine kleinere
lichte Weite aufweist als die Schusswaffe im Bereich der Abschussposition in jeder
zur Bewegungsrichtung des Geschosses senkrechten Richtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsbegrenzungsmittel eine Mehrzahl von Sperrelementen (4, 5, 6, 24)
umfassen, wobei mindestens zwei dieser Sperrelemente (4, 5, 6, 24) von unterschiedlichen
Seiten in den Weg des Geschosses hineinragen.
2. Schusswaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusswaffe einen Lauf (24), insbesondere einen gezogenen Lauf (24) aufweist.
3. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (4, 5, 6) hinsichtlich der Laufachse (1 ) an der gleichen axialen
Position angeordnet sind.
4. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (4, 5, 6) zur Laufachse (1) im wesentlichen symmetrisch angeordnet
sind.
5. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (4, 5, 6) in Schussrichtung kurz vor oder im Bereich der Mündung
angeordnet sind.
6. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass drei Sperrelemente (4, 5, 6) radial aufeinander zu in den Lauf (24) hineinragen.
7. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusswaffe als Pistole oder als Revolver ausgeführt ist.
8. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Querschnittsbegrenzungsmittel in der Trommel (3) und/oder im Lauf (25) der Schusswaffe
angeordnet sind.
9. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsbegrenzungsmittel eine Einengung (23) in einer Ausschussbohrung (22)
der Trommel (3) umfassen.
10. Schusswaffe nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsbegrenzungsmittel zusätzlich zu den im Mündungsbereich angeordneten
Sperrelementen (4, 5, 6) mindestens ein zusätzliches Sperrelement (24) umfassen, das
in den Weg des Geschosses hinein ragt und in Schussrichtung vor den mündungsseitigen
Sperrelementen (4, 5, 6) angeordnet ist.