[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnetanordnung mit einem supraleitenden Magnetspulensystem,
welches im Betriebszustand einen Ohmschen Widerstand größer oder gleich null aufweist,
und mit einer Flusspumpe, welche mindestens einen supraleitenden Schalter und mindestens
zwei supraleitende Sekundärspulen umfasst.
[0002] Eine solche Magnetanordnung mit einem supralteitenden Magnetspulensystem beschreiben
T. P. Bernart et al., Rev. Sci. Instrum., Vol. 46, No. 5, May 1975, Seiten 582- 585.
[0003] Das supraleitende Magnetspulensystem umfasst eine oder mehrere in Serie geschaltete
Magnetspulen, die einen geschlossenen supraleitenden Stromkreis bilden. Das supraleitende
Magnetspulensystem ist typischerweise in einem Kryostaten angeordnet. Es kann im Betriebszustand
einen Ohmschen Widerstand größer null aufweisen, wenn die verwendeten Supraleiter
bis knapp unter den kritischen Strom belastet sind oder wenn sie keinen scharfen Übergang
von supraleitend zu normalleitend aufweisen. Das Prinzip einer Flusspumpe besteht
darin, durch induktives Einkoppeln von Energie resistive Verluste der Magnetspule
auszugleichen oder die Spule zu laden oder zu entladen, ohne dass große Ströme in
den Kryostaten geführt werden müssen. Die Erfindung betrifft insbesondere supraleitende
Magnetspulensysteme mit einer Flusspumpe, welche mindestens einen supraleitenden Schalter
und mindestens zwei supraleitende Sekundärspulen umfasst, in welchen induktiv eine
Spannung aufgebaut werden kann. Damit diese Spannung zum Ausgleich resisitiver Verluste
oder zum Laden oder Entladen in das supraleitende Magnetspulensystem eingespeist werden
kann, müssen die Sekundärspulen supraleitend mit dem Magnetspulensystem in Serie geschaltet
sein, was beispielsweise durch Schließen eines supraleitenden Schalters erfolgen kann.
[0004] Eine Magnetanordnung mit einer Flusspumpe, welche mindestens zwei supraleitende Sekundärspulen
umfasst, ist bekannt aus T.P. Bernat et. al., Rev. Sci. Instrum., Vol. 46, No 5, May
1975, und aus L.J.M. van de Klundert et. al., Cryogenics, May 1981. Diese Flusspumpe
basiert darauf, dass das supraleitende Magnetspulensystem mit zwei Strompfaden überbrückt
wird, welche je einen Schalter und eine supraleitende Sekundärspule umfassen. In einer
Primärspule, deren induktive Kopplung mit den Sekundärspulen je entgegengesetzt gleich
groß ist, wird zyklisch Strom ein und wieder ausgefahren. Wenn im gleichen Takt die
mit den Sekundärspulen in Serie geschalteten supraleitenden Schalter alternierend
geöffnet und geschlossen werden, entsteht über dem Magnetspulensystem eine über den
ganzen Zyklus konstante Spannung, abgesehen von Spannungsspitzen beim Öffnen der Schalter.
[0005] Das typische Einsatzgebiet von Flusspumpen ist das Laden und Entladen von supraleitenden
Magnetspulensystemen. Der Vorteil gegenüber dem direkten Einspeisen des Betriebsstromes
in die Spulen besteht darin, dass die Ströme zum Betreiben der Flusspumpe viel schwächer
sind als die typischen Magnetströme. Damit können die Stromzuleitungen kleiner dimensioniert
und der Wärmeeintrag in den Kryostaten reduziert werden.
[0006] Das Einsatzgebiet von supraleitenden Magneten umfasst aber auch Anwendungsfelder,
bei denen die Magnetspulen nach dem Ladevorgang über Jahre auf Feld bleiben und dabei
eine möglichst geringe Felddrift aufweisen sollen. Dazu gehören insbesondere supraleitende
Magnetspulensysteme für Magnetresonanzverfahren. Bei solchen Magnetsystemen ist der
Einsatz einer Flusspumpe weniger zum Laden des Magnetsystems von Interesse, sondern
zur Stabilisierung des Magnetfeldes im Betriebszustand. Eine effiziente Flusspumpe
brächte in dieser Hinsicht verschiedene Vorteile. Es könnten beispielsweise Magnete
mit Teilspulen aus Hochtemperatursupraleitern gebaut werden, welche nach heutigem
Stand der Technik die Driftspezifikationen für Magnetresonanzanwendungen ohne zusätzliche
Maßnahmen nicht erfüllen. Dies würde den Bau von Magneten mit stärkeren als den heute
üblichen Feldern ermöglichen. Weiter könnten durch den Einsatz einer Flusspumpe zur
Feldstabilisierung die Supraleiter im Magneten höher belastet werden, was den Bau
kompakterer und kostengünstigerer Magnete erlauben würde.
[0007] Für den Einsatz zur präzisen Feldstabilisierung über große Zeiträume sind die bekannten
Flusspumpen nicht geeignet. Zum einen treten jeweils beim Öffnen von supraleitenden
Schaltern Spannungsspitzen über dem Magnetspulensystem auf, was für empfindliche Anwendungen
wie Magnetresonanzverfahren nicht tolerierbar ist. Zum andern muss in jeder Phase
des Pumpzyklus mindestens ein supraleitender Schalter geöffnet sein, damit die in
der Sekundärspule induzierte Spannung in das Magnetspulensystem eingespeist werden
kann. Bei den gebräuchlichen Schaltern fällt dabei eine Wärmemenge an, welche zu großen
Verlusten an Kühlflüssigkeit im Kryostaten führt. Für die Stabilität des Feldes ist
auch die thermische Stabilität im Kryostaten sehr wichtig, das heißt bei empfindlichen
Anwendungen wie Magnetresonanzverfahren müssen die Wärmeeinträge in den Kryostaten
minimiert werden.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flusspumpe gemäß dem Stand der Technik
derart zu verbessern, dass neben dem Laden und Entladen eines supraleitenden Magnetspulensystems
auch eine gute Stabilisierung des Magnetfeldes des Magnetspulensystems im Betriebszustand
über lange Zeit möglich ist, insbesondere dann, wenn das Magnetspulensystem leicht
resisitiv ist und die Anforderungen an die Feldstabilität sehr hoch sind. Insbesondere
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass die verbesserte Flusspumpenanordnung
ein Betriebsverfahren zulässt, mit welchem eine über alle Zyklen der Flusspumpe konstante
Spannung über dem Magnetspulensystem angelegt werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Magnetanordnung der eingangs vorgestellten
Art dadurch gelöst, dass mindestens ein supraleitender Strompfad vorhanden ist, in
welchem das supraleitende Magnetspulensystem oder Teile davon mit mindestens zwei
Sekundärspulen zusammen in Serie geschaltet ist und in welchem mindestens eine Sekundärspule
durch Schließen eines supraleitenden Schalters supraleitend überbrückt werden kann,
und dass mindestens zwei Primärspulen vorhanden sind, welche unabhängig voneinander
mit je einem Strom gespeist werden können und welche jeweils mit mindestens einer
der Sekundärspulen induktiv gekoppelt sind.
[0010] Kurz gesagt sieht die Erfindung vor, dass ein supraleitender Strompfad vorhanden
ist, in welchem das supraleitende Magnetspulensystem oder Teile davon mit mindestens
zwei Sekundärspulen zusammen in Serie geschaltet ist und in welchem mindestens eine
Sekundärspule durch Schließen eines supraleitenden Schalters überbrückt werden kann.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Sekundärspulen mit je einer eigenen Primärspule
induktiv gekoppelt sind.
[0011] Diese Anordnung ermöglicht ein Betriebsverfahren der Flusspumpe, bei welchem in einem
ersten Schritt eine erste Primärspule, welche mit einer ersten, nicht supraleitend
überbrückten Sekundärspule gekoppelt ist, geladen wird, bis in der Primärspule ein
maximaler Endstrom erreicht ist. Dadurch kann eine Spannung über dem supraleitenden
Magnetspulensystem aufgebaut werden, welche beispielsweise genau der zu kompensierenden
resistiven Spannung im Magnetspulensystem entspricht. In einem zweiten Schritt muss
die erste Primärspule wieder auf ihren Anfangsstrom entladen werden. Während dieser
Phase wird über einer zweiten, zuvor mit einem geschlossenen Schalter supraleitend
überbrückten Sekundärspule der supraleitende Schalter geöffnet und in jener Primärspule,
welche mit dieser Sekundärspule induktiv koppelt, der Strom hochgefahren, wodurch
in dieser Sekundärspule eine Spannung induziert wird. Die Stromrampe in der zweiten
Primärspule wird so gewählt, dass durch die in der zweiten Sekundärspule induzierte
Spannung sowohl die durch das Entladen der ersten Primärspule in der ersten Sekundärspule
induzierte Spannung als auch die resisitve Spannung über dem supraleitenden Magnetspulensystem
kompensiert wird. Nachdem die erste Primärspule auf ihrem Anfangsstrom angelangt ist,
wird der Schalter über der zweiten Sekundärspule wieder geschlossen und die zweite
Primärspule wird - bei geschlossenem Schalter - auf ihren Anfangsstrom zurückgefahren.
Der Zyklus kann nun von vorn beginnen.
[0012] Der Vorteil einer erfindungsgemäßen Anordnung ist also, dass dank mehreren voneinander
unabhängig mit Strom versorgten Primärspulen in verschiedenen Sekundärspulen unterschiedliche
Spannungen induziert werden können, welche dank der Serieschaltung dieser Sekundärspulen
zu einer Gesamtspannung addiert werden. Die Serieschaltung der Sekundärspulen mit
dem supraleitenden Magnetspulensystem erlaubt die Einspeisung dieser Gesamtspannung
in das supraleitende Magnetspulensystem. Die große Flexibilität der Anordnung ermöglicht,
dass durch geeignete Verfahrensschritte in jeder Phase des Flusspumpen-Zyklus eine
gewünschte Spannung über dem supraleitenden Magnetspulensystem aufrechterhalten werden
kann.
[0013] Es zeigt sich, dass beim oben beschriebenen Betriebsverfahren der Flusspumpe während
dem ganzen Zyklus zu keiner Zeit ein supraleitender Kurzschluss über der ersten Sekundärspule
bestehen muss. Dies bedeutet, dass erfindungsgemäß von
n ≥ 2 Sekundärspulen höchstens
n-1 Sekundärspulen mit einem Schalter überbrückt werden müssen. Im einfachsten Falle
von
n =
2 wird also nur ein einziger Schalter benötigt, welcher zudem nur während der kurzen
Zeit, während welcher der Strom in der ersten Primärspule zurückgesetzt wird, geöffnet
sein muss. Dadurch wird die Wärmeleistung durch die Schalterheizer gegenüber einer
Flusspumpe nach dem Stand der Technik deutlich reduziert. Diese Ausführungsform der
Erfindung ist daher besonders vorteilhaft.
[0014] Bevorzugt ist außerdem eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung, bei
welcher ein supraleitender Schalter eine Sekundärspule zusammen mit einem Widerstand
überbrückt, welcher mit dieser Sekundärspule in Serie geschaltet ist, wobei der Widerstand
einen Wert, gemessen in Ohm, zwischen 0 und dem Wert der Induktivität dieser Sekundärspule,
gemessen in Henry, aufweist. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass beim Laden
und Entladen einer Primärspule, welche mit dieser Sekundärspule induktiv gekoppelt
ist, bei geschlossenem supraleitendem Schalter keine unkontrolliert hohen Ströme in
der Sekundärspule induziert werden können.
[0015] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung zeichnet
sich dadurch aus, dass anstatt des in obiger Ausführungsform verwendeten Widerstandes
ein weiterer supraleitender Schalter verwendet wird. Diese Ausführungsform sieht somit
vor, dass ein supraleitender Schalter eine Sekundärspule zusammen mit einem weiteren
supraleitenden Schalter überbrückt, welcher mit der genannten Sekundärspule in Serie
geschaltet ist; siehe auch Figur 3. Dadurch lässt sich durch geeignetes Laden und
Entladen der zugehörigen Primärspule sowie durch Öffnen und Schließen des weiteren
Schalters der Strom in der Sekundärspule gezielt steuern. Insbesondere kann so verhindert
werden, dass vor dem Öffnen des ersten Schalters an einem bestimmten Punkt des Pumpzyklus
ein Strom über diesen Schalter fließt. Damit werden Spannungspulse über dem supraleitenden
Magnetspulensystem verhindert, was insbesondere bei empfindlichen Anwendungen wie
Kernspinresonanzverfahren unumgänglich ist. Außerdem wird im ersten Schalter keine
Wärme durch den Abbau von Strom erzeugt, was eine weitere Ersparnis an Kühlflüssigkeit
ermöglicht. Diese Anordnung ermöglicht die Anwendung eines Betriebsverfahrens der
Flusspumpe, welches eine ungestörte, kontinuierliche Pumpleistung bei einem Minimum
an Wärmeeintrag in den Kryostaten garantiert.
[0016] In zwei weiteren vorteilhaften Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung
werden Sekundärspulen mit je genau einer Primärspule induktiv gekoppelt, oder Sekundärspulen
werden voneinander induktiv entkoppelt. Dadurch können die in den Sekundärspulen beim
Laden oder Entladen der Primärspulen induzierten Spannungen besser kontrolliert werden
und die Verfahren zum Betrieb der Flusspumpe werden vereinfacht.
[0017] Besonders vorteilhaft sind auch Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung,
bei welchen Primär- oder Sekundärspulen vom supraleitenden Magnetspulensystem induktiv
weitgehend entkoppelt sind oder im Arbeitsvolumen des supraleitenden Magnetspulensystems
im wesentlichen kein Feld erzeugen. So werden Störungen des Magnetfeldes im Arbeitsvolumen
während dem Betrieb der Flusspumpe verhindert.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung zeichnet
sich dadurch aus, dass mindestens eine Primärspule supraleitend ist. Ein in einer
supraleitenden Primärspulen fließender Strom erzeugt im Gegensatz zu normalleitenden
Primärspulen keine Wärme. Falls sich die Primärspulen im Kryostaten befinden, können
so die Kühlmittelverluste reduziert werden.
[0019] Eine weitere Verbesserung hinsichtlich Reduktion der Kühlmittelverluste wird erreicht,
wenn auch die Zuleitungen zu den Spulen im Kryostaten oder zu den Schaltern mindestens
teilweise supraleitend ausgeführt werden.
[0020] Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass mindestens einer der supraleitenden Schalter
durch einen Heizer betätigbar ist, dessen Zuleitungen mindestens teilweise supraleitend
sind.
[0021] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung zeichnet sich dadurch
aus, dass mindestens ein Abschnitt des supraleitenden Magnetspulensystems supraleitend
oder mit einem Widerstand überbrückt ist. Diese Anordnung kann dazu verwendet werden,
um die Auswirkung von kleinen Spannungsfluktuationen, etwa beim Öffnen von Schaltern
der Flusspumpe, auf das Gesamtfeld des supraleitenden Magnetsystems zu dämpfen. Damit
die Dämpfung wirksam ist, darf der Widerstand (in Ohm) die Größenordnung der Induktivität
(in Henry) des überbrückten Abschnittes nicht übersteigen.
[0022] Die erfindungsgemäße Anordnung ist besonders dann vorteilhaft, wenn sie Teil einer
Apparatur für die magnetische Kernspinresonanz ist. In solchen Magnetanordnungen werden
an eine Vorrichtung zur aktiven Feldstabilisierung, als welche die erfindungsgemäße
Flusspumpe in diesem Anwendungsgebiet bevorzugt eingesetzt wird, besonders hohe Anforderungen
hinsichtlich Konstanz der Stabilisierungsspannung und Minimierung des Wärmeeintrages
in den Kryostaten gestellt. Genau diese Kriterien werden in den oben aufgeführten
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Flusspumpe besser erfüllt als mit Flusspumpen
nach dem Stand der Technik.
[0023] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung umfasst ein supraleitendes
Magnetspulensystem, in welchem eine oder mehrere Spulen mit Hochtemperatursupraleitern
gewickelt sind. Die potentiell höhere Drift bei Verwendung von Hochtemperatursupraleitern
lässt sich mit der erfindungsgemäßen Flusspumpe kompensieren, unter Beibehaltung der
Feldstabilität des supraleitenden Magnetspulensystems.
[0024] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung können nur unter Anwendung von geeigneten
Verfahren zum Betrieb der Flusspumpe voll ausgeschöpft werden. Ein erstes Verfahren
zeichnet sich durch einen besonders einfachen Zyklus von Laden und Entladen der Primärspulen
und Öffnen und Schließen der Schalter aus. Bei diesem Verfahren zum Betrieb einer
Vorrichtung mit mindestens einer ersten und einer zweiten supraleitenden Sekundärspule
und einem ersten supraleitenden Schalter wird der erste supraleitende Schalter, welcher
die zweite Sekundärspule überbrückt, periodisch geöffnet und geschlossen. Bei geschlossenem
erstem Schalter wird der Strom in einer ersten Primärspule, welche mit der ersten
Sekundärspule induktiv koppelt, von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren.
Bei geöffnetem erstem Schalter wird der Strom in dieser Primärspule wieder weitgehend
auf den Anfangswert zurückgesetzt. Gleichzeitig wird bei geöffnetem erstem Schalter
der Strom in einer zweiten Primärspule, welche mit der zweiten Sekundärspule koppelt,
von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren und bei geschlossenem erstem Schalter
wieder weitgehend auf den Anfangswert zurückgesetzt.
[0025] Ein verbessertes Verfahren unter Verwendung des weiteren, zweiten supraleitenden
Schalters zeichnet sich dadurch aus, dass bei geschlossenem erstem Schalter ein zweiter
supraleitender Schalter, welcher mit der zweiten Sekundärspule in Serie geschaltet
ist und zusammen mit dieser vom ersten supraleitenden Schalter überbrückt wird, mindestens
zeitweise geöffnet wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass sich die zweite Sekundärspule
beim Zurücksetzen des Stromes in der zweiten Primärspule nicht unkontrolliert auflädt.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, den Strom in der zweiten Primärspule jeweils wieder
auf null zurückzufahren, um weniger Wärme in den Zuleitungen und - im Falle einer
normalleitenden zweiten Primärspule - in der Spule selbst zu erzeugen.
[0027] Diese Verfahrensvariante kann weiter verbessert werden, indem vor Erreichen des Endstromes
von null Ampere in der zweiten Primärspule der Strom in dieser Spule auf einen Betrag
von
I *
L /
K gesetzt wird und dass spätestens nach Erreichen dieses Stromes der zweite supraleitende
Schalter geöffnet wird, und dass dann während dem Zurücksetzen des Stromes in der
zweiten Primärspule auf den Endstrom von null Ampere und bis zum neuerlichen Öffnen
des ersten supraleitenden Schalters der zweite supraleitende Schalter supraleitend
geschlossen bleibt, wobei /den Strom im supraleitenden Magnetspulensystem,
L die Selbstinduktivität der zweiten Sekundärspule und
K die induktive Kopplung in Henry zwischen der zweiten Sekundärspule und der zweiten
Primärspule bezeichnet. Dieses Verfahren wird im untenstehenden Beispiel genauer beschrieben.
Sein besonderer Vorteil ist, dass vor dem Öffnen des ersten supraleitenden Schalters
kein Strom über diesen fließt. So werden Spannungsspitzen über dem supraleitenden
Magnetspulensystem verhindert, was für den Einsatz der erfindungsgemäßen Flusspumpe
zur Feldstabilisierung bei empfindlichen Anwendungen ein wichtiges Kriterium darstellt.
[0028] In zwei weiteren vorteilhaften Verfahrensvarianten werden die Schritte der beschriebenen
Verfahren zyklisch wiederholt, um das supraleitende Magnetspulensystem entweder zu
laden oder zu entladen, oder um den Strom im Magnetspulensystem auf einem Betriebswert
genau zu stabilisieren.
[0029] Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt auch die Anwendung einer hinsichtlich Reduktion
des Wärmeeintrages in den Kryostaten besonders vorteilhaften Verfahrensvariante, bei
welcher jene Phase des Pumpzyklus, während welcher kein supraleitender Schalter geöffnet
ist, länger dauert als die Phasen mit geöffneten, also geheizten, supraleitenden Schaltern.
Demgegenüber müssen bei Flusspumpen nach dem Stand der Technik permanent Schalter
geheizt werden.
[0030] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0031] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Verdrahtungsschema einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung mit einem supraleitenden
Magnetspulensystem und einer Flusspumpe;
- Fig. 2
- ein Verdrahtungsschema einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung mit einem supraleitenden
Magnetspulensystem und einer Flusspumpe mit einem zusätzlichen Widerstand im Strompfad
der Flusspumpe;
- Fig. 3
- ein Verdrahtungsschema einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung mit einem supraleitenden
Magnetspulensystem und einer Flusspumpe mit einem zusätzlichen supraleitenden Schalter
im Strompfad der Flusspumpe;
- Fig. 4
- ein Verdrahtungsschema einer erfindungsgemäßen Magnetanordnung mit einem supraleitenden
Magnetspulensystem und einer Flusspumpe und einem zusätzlichen Widerstand, welcher
einen Abschnitt des supraleitenden Magnetspulensystems überbrückt;
- Fig. 5
- die Ströme und Schalterzustände der Flusspumpe sowie die über dem supraleitenden Magnetspulensystem
aufgebaute Spannung während mehrerer Pumpzyklen für ein besonders vorteilhaftes Verfahren
zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Flusspumpe.
[0032] Anhand der
Figur 1 wird schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung gezeigt, welche ein supraleitendes
Magnetspulensystem
M und eine Flusspumpe
P umfasst. Das Magnetspulensystem
M kann einen Widerstand der Größe
R aufweisen. Mit dem Magnetspulensystem
M sind zwei weitere supraleitende Spulen
M1 und
M2 in Serie geschaltet, welche in der Flusspumpe
P als Sekundärspulen dienen. In diesen Spulen kann durch Veränderung des Stromes
I1 beziehungsweise
I2 in den Primärspulen
C1 beziehungsweise
C2 der Flusspumpe
P durch induktive Kopplung eine Spannung induziert werden. Eine der Sekundärspulen,
nämlich
M2, ist mit einem supraleitenden Schalter
S1 überbrückt.
[0033] Figur 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung, bei welcher die Sekundärspule
M2, welche mit dem supraleitenden Schalter
S1 überbrückt wird, mit einem Widerstand
R2 in Serie geschaltet ist, derart dass der Schalter
S1 sowohl die Spule
M2 als auch den Widerstand
R2 überbrückt.
[0034] Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung wie in Figur 2, mit dem Unterschied, dass anstelle
des Widerstandes
R2 ein zweiter supraleitender Schalter
S2 verwendet wird.
[0035] Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung wie in Figur 1, bei welcher zusätzlich ein
Abschnitt des supraleitenden Magnetspulensystems
M mit einem Widerstand
r überbrückt wird.
[0036] Figur 5 zeigt für ein Betriebsverfahren der erfindungsgemäßen Flusspumpe nach Figur 3 die
Ströme
I1 und
I2 in den Primärspulen
C1 und
C2 der Flusspumpe
P sowie die Schaltzustände der supraleitenden Schalter
S1 und
S2, den Strom
IS1 im Schalter
S1 und die durch die Flusspumpe
P über dem supraleitenden Magnetspulensystem
M aufgebaute Spannung
VMagnet. Nach rechts ist die Zeit
t aufgetragen. Das Verfahren ist dahingehend optimiert, die Spannung
VMagnet über beliebig viele Pumpzyklen konstant zu halten und keine Spannungsspitzen zu erzeugen.
Außerdem wird die Dauer, während der die supraleitenden Schalter geöffnet sind, minimiert.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels erläutert. Die dem Beispiel
zu Grunde gelegte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ist jene aus Figur
3. Das angewendete Verfahren zum Betrieb der Flusspumpe
P ist jenes aus Figur 5. Das Ziel ist es, über einem supraleitenden Magnetspulensystem
M eine konstante Spannung
VMagnet von 25
µV aufrechtzuerhalten. Die Komponenten der Flusspumpe sind folgendermaßen ausgelegt:
LM1 = LM2 = 10-6H (Induktivität der Sekundärspulen M1 und M2),
KM1C1 = KM2C2 = 10-4H (induktive Kopplung zwischen der Sekundärspule M1 und der Primärspule C1 beziehungsweise zwischen M2 und C2),
IM = 100A (Betriebsstrom des supraleitenden Magnetspulensystems M).
Alle anderen Kopplungen sind null.
[0038] Zu Beginn und während der ersten Phase des Zyklus der Flusspumpe P von
t = 0 bis
t1 = 8s (siehe Figur 5) sind die beiden Schalter
S1 und
S2 supraleitend geschlossen und der Betriebsstrom
IM des supraleitenden Magnetspulensystems
M fließt über den Strompfad
M-M1-M2-S2. Der Strom
I2 in der zweiten Primärspule
C2 ist null und der Strom
I1 in der ersten Primärspule
C1 wird mit einer kontinuierlichen Rampe von
0.25A/
s während
8s von -
1A auf
+1A geladen. Dadurch wird in der Sekundärspule
M1 eine Spannung von
25µV induziert. Weil die Sekundärspule
M1 supraleitend mit dem Magnetspulensystem
M verbunden ist, ist somit in dieser ersten Phase die Bedingung
VMagnet = 25µV bereits erfüllt. Zum Zeitpunkt
t1 hat der Strom
I1 in der Primärspule
C1 den Maximalwert von
+1A erreicht und soll bis zum Zeitpunkt
t2 = 10s wieder auf den Anfangswert von
-1A entladen werden. Die in
M1 induzierte Spannung beträgt in dieser Phase
-100µV. Um während dieser Phase die Spannung
VMagnet konstant auf
25µV zu halten, wird der Schalter
S1 geöffnet und der Strom in der zweiten Primärspule
C2 von null auf 2.5A gefahren. Dadurch wird in der zweiten Sekundärspule
M2 eine Spannung von 125
µV induziert. Weil der Schalter
S1 geöffnet ist, addieren sich die in
M1 und
M2 induzierten Spannungen im Strompfad
M-M1-M2-S2 zu
25µV, womit auch während dieser Phase die Bedingung
VMagnet = 25µV erfüllt wird. Zum Zeitpunkt
t2 = 10s wird der Schalter
S1 wieder geschlossen und der Ladezyklus der Primärspule
C1 beginnt von Neuem.
[0039] Damit ist das System aber noch nicht wieder im Anfangszustand, weil der Strom
I2 in der zweiten Primärspule
C2 nicht null ist. Beim Zurücksetzen von
I2 auf null muss außerdem gewährleistet werden, dass der Betriebsstrom
IM am Schluss wieder durch die Sekundärspule
M2 fließt und nicht über den geschlossenen Schalter
S1, das heißt
IS1 soll null sein. Falls diese Bedingung nicht erfüllt ist, wird beim neuerlichen Öffnen
des Schalters
S1 im folgenden Zyklus der Flusspumpe
P ein unerwünschter Spannungspuls über dem supraleitenden Magnetspulensystem
M erzeugt.
[0040] Das Ziel, sowohl
I2 als auch
IS1 auf null zu bringen, wird dadurch erreicht, dass
I2 zwischen
t2 und
t3 auf den Wert -
IM * KM2C2 /
LM2 gefahren wird, im Beispiel
-1A. Dabei ist der Schalter
S2 geöffnet, wodurch der Strom in
M2 auf null gehalten wird. Zwischen
t2 und
t3 fließt daher der Magnetstrom
IM über den geschlossenen Schalter
S1, also
IS1 = IM = 100A. Zum Zeitpunkt
t3 wird der Schalter
S2 wieder geschlossen und anschließend wird bis zum Zeitpunkt
t4 der Strom
I2 in der zweiten Primärspule
C2 auf null zurückgefahren. Dadurch wird in der zweiten Sekundärspule
M2 ein Strom des Betrages
IM in der Richtung des Betriebsstromes des supraleitenden Magnetspulensystems
M induziert, so dass ab dem Zeitpunkt
t4 der ganze Betriebsstrom
IM wieder über den Strompfad
M-M1-M2-S2 fließt. Somit ist die zweite Primärspule
C2 und der Strompfad
M2-S1-S2 ab dem Zeitpunkt
t4 wieder im Ausgangszustand.
[0041] Es ist zu beachten, dass die Vorgänge während dem Rücksetzen der zweiten Primärspule
C2 und des Strompfades
M2-S1-S2 in den Ausgangszustand keinen Einfluss haben auf die Spannung
VMagnet, welche über dem supraleitenden Magnetspulensystem
M anliegt. Der Grund dafür ist, dass während dieser Phase der Schalter
S1 immer supraleitend ist, so dass über den Anschlusspunkten von
S1 an den Strompfad
M-M1-M2-S2 keine Spannung entstehen kann. Somit ist also während dieser Phase die Spannung
VMagnet über dem supraleitenden Magnetspulensystem
M einzig durch die in der Sekundärspule
M1 induzierte Spannung gegeben, welche durch die Stromrampe in der Primärspule
C1 auf den gewünschten Wert von 25
µV eingestellt ist.
[0042] Anhand des in diesem Beispiel gezeigten Verfahrens zum Betrieb einer erfindungsgemäßen
Flusspumpe
P werden die Vorteile dieser Anordnung deutlich. Erstens kann die Spannung über den
gesamten Zyklus der Flusspumpe
P konstant gehalten werden und es treten keine Spannungsspitzen beim Öffnen von supraleitenden
Schaltern auf. Zweitens sind die Schalter nur während einem Bruchteil des Betriebszyklus
der Flusspumpe
P geöffnet, wodurch der Wärmeeintrag in den Kryostaten durch die Schalter minimal wird.
[0043] Gegenüber einer Flusspumpe nach dem Stand der Technik mit nur einer Primärspule müssen
in einer erfindungsgemäßen Anordnung mindestens zwei Primärspulen
C1 und C2 mit Strom versorgt werden. Dadurch wird der Wärmeeintrag in den Kryostaten
durch die Stromzuleitungen der Primärspulen vergrößert. Allerdings wirkt sich dieser
Nachteil im gezeigten Beispiel nur geringfügig aus, weil die zweite Primärspule
C2 nur während einem Bruchteil des Betriebszyklus der Flusspumpe
P Strom trägt, wodurch die Wärmeentwicklung in den Zuleitungen klein gehalten wird.
[0044] Falls ein supraleitendes Magnetspulensystem für die magnetische Kernspinresonanz
verwendet werden soll, sind die Anforderungen an die zeitliche Stabilität des Magnetfeldes
besonders hoch. Typischerweise darf die Gesamtresistivität des Magnetspulensystems
höchstens in der Größenordnung von
0.1 *10-9Ohm liegen, damit die Felddrift akzeptabel ist. Mit einer erfindungsgemäßen Flusspumpe
nach obigem Beispiel kann dagegen das Feld auch dann noch stabilisiert werden, wenn
die Resistivität des supraleitenden Magnetspulensystems in der Größenordnung von
VMagnet/
IM = 25µV/
100A = 250*10-9Ohm liegt. Die Resistivität des Magnetspulensystems darf also über tausend mal größer
sein als bei einer Anordnung ohne die erfindungsgemäße Flusspumpe.
[0045] Eine erfindungsgemäße Magnetanordnung umfasst ein supraleitendes Magnetspulensystem
M und mindestens zwei supraleitende Sekundärspulen
M1, M2, die mit dem Magnetspulensystem in Serie geschaltet sind, sowie einen ersten supraleitenden
Schalter
S1, der die zweite der Sekundärspulen
M2 supraleitend überbrücken kann. Besonders vorteilhaft weist die Magnetanordnung einen
zweiten supraleitenden Schalter
S2 auf, der in Serie mit der zweiten Sekundärspule
M2 geschaltet ist, wobei der erste supraleitende Schalter
S1 die Gesamtheit von zweiter Sekundärspule
M2 und zweitem supraleitenden Schalter
S2 überbrücken kann. Durch induktive Kopplung kann mittels mindestens zwei voneinander
unabhängigen Primärspulen
C1,
C2 eine vorgebbare Spannung in jeder der Sekundärspulen
M1, M2 erzeugt werden, unabhängig von der jeweils anderen Sekundärspule. Das System von
Sekundärspulen, Primärspulen und supraleitenden Schaltern bildet eine Flusspumpe
P für das Magnetspulensystem. Diese Flusspumpe kann gut zur Stabilisierung des Magnetfelds
des Magnetspulensystems im Betriebszustand über lange Zeit, das heißt zur Driftkompensation
im Magnetspulensystem, eingesetzt werden.
1. Magnetanordnung mit einem supraleitenden Magnetspulensystem (M), welches im Betriebszustand einen Ohmschen Widerstand (R) größer oder gleich null aufweist, und mit einer Flusspumpe (P), welche mindestens einen supraleitenden Schalter (S1) und mindestens zwei supraleitende Sekundärspulen (M1, M2) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein supraleitender Strompfad vorhanden ist, in welchem das supraleitende
Magnetspulensystem (M) oder Teile davon mit mindestens zwei Sekundärspulen (M1, M2) zusammen in Serie geschaltet ist und in welchem mindestens eine Sekundärspule (M2) durch Schließen eines supraleitenden Schalters (S1) supraleitend überbrückt werden kann,
und dass mindestens zwei Primärspulen (C1, C2) vorhanden sind, welche unabhängig voneinander mit je einem Strom (I1, I2) gespeist werden können und welche jeweils mit mindestens einer der Sekundärspulen
(M1, M2) induktiv gekoppelt sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein supraleitender Strompfad vorhanden ist, in welchem das supraleitende
Magnetspulensystem (M) oder Teile davon mit n ≥ 2 Sekundärspulen (M1, M2) zusammen in Serie geschaltet ist, und in welchem mindestens eine, aber höchstens
n-1 Sekundärspule(n) (M2) durch Schließen eines oder mehrerer supraleitender Schalter (S1) supraleitend überbrückt werden können.
3. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein supraleitender Schalter (S1) eine Sekundärspule (M2) zusammen mit einem Widerstand (R2) überbrückt, welcher mit der genannten Sekundärspule (M2) in Serie geschaltet ist, wobei dieser Widerstand (R2) einen Wert, gemessen in Ohm, zwischen 0 und dem Wert der Induktivität der genannten
Sekundärspule (M2), gemessen in Henry, aufweist.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein supraleitender Schalter (S1) eine Sekundärspule (M2) zusammen mit einem weiteren supraleitenden Schalter (S2) überbrückt, welcher mit der genannten Sekundärspule (M2) in Serie geschaltet ist.
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Sekundärspulen (M1) mit genau einer der Primärspulen (C1) induktiv gekoppelt ist, und dass mindestens eine weitere Sekundärspule (M2) mit genau einer weiteren Primärspule (C2) induktiv gekoppelt ist.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Sekundärspulen (M1, M2) induktiv voneinander weitgehend entkoppelt sind.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abschnitt des supraleitenden Magnetspulensystems (M) mit einem Widerstand (r) überbrückt ist, wobei dieser Widerstand einen Wert, gemessen in Ohm, zwischen 0
und dem Wert der Induktivität des überbrückten Abschnitts, gemessen in Henry, aufweist.
8. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit
mindestens einer ersten (M1) und einer zweiten (M2) supraleitenden Sekundärspule und einem ersten supraleitenden Schalter (S1),
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste supraleitende Schalter (S1), welcher die zweite Sekundärspule (M2) überbrückt, periodisch geöffnet und geschlossen wird, wobei bei geschlossenem erstem
Schalter (S1) der Strom (I1) in einer ersten Primärspule (C1) von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren wird und bei geöffnetem erstem
Schalter (S1) wieder weitgehend auf den Anfangswert zurückgesetzt wird,
und dass bei geöffnetem erstem Schalter (S1) der Strom (I2) in einer zweiten Primärspule (C2) von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren
wird und bei geschlossenem erstem Schalter (S1) wieder weitgehend auf den Anfangswert zurückgesetzt wird.
9. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 4 mit mindestens einer ersten
(M1) und einer zweiten (M2) supraleitenden Sekundärspule und einem ersten (S1) und einem zweiten (S2) supraleitenden Schalter,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste supraleitende Schalter (S1), welcher die zweite Sekundärspule (M2) überbrückt, periodisch geöffnet und geschlossen wird, wobei bei geschlossenem erstem
Schalter (S1) der Strom (I1) in einer ersten Primärspule (C1) von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren wird und bei geöffnetem erstem
Schalter (S1) wieder weitgehend auf den Anfangswert zurückgesetzt wird,
dass bei geöffnetem erstem Schalter (S1) der Strom (I2) in einer zweiten Primärspule (C2) von einem Anfangswert auf einen Endwert gefahren wird und bei geschlossenem erstem
Schalter (S1) wieder weitgehend auf den Anfangswert zurückgesetzt wird, und dass bei geschlossenem
erstem Schalter (S1) ein zweiter supraleitender Schalter (S2), welcher mit der zweiten Sekundärspule (M2) in Serie geschaltet ist und zusammen mit dieser vom ersten supraleitenden Schalter
(S1) überbrückt wird, mindestens zeitweise geöffnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Endwert des Stromes in der zweiten Primärspule (C2) im wesentlichen 0 Ampere beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor Erreichen des Endstromes von 0 Ampere in der zweiten Primärspule (C2) der Strom in dieser Spule auf einen Betrag von I * L / K gesetzt wird und dass spätestens nach Erreichen dieses Stromes der zweite supraleitende
Schalter (S2) geöffnet wird, und dass dann während dem Zurücksetzen des Stromes (I2) in der zweiten Primärspule (C2) auf den Endstrom von 0 Ampere und bis zum neuerlichen Öffnen des ersten supraleitenden
Schalters (S1) der zweite supraleitende Schalter (S2) supraleitend geschlossen bleibt, wobei I den Strom im supraleitenden Magnetspulensystem (M), L die Selbstinduktivität der zweiten Sekundärspule (M2) und K die induktive Kopplung in Henry zwischen der zweiten Sekundärspule (M2) und der zweiten Primärspule (C2) bezeichnet.