(19)
(11) EP 1 548 191 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.2005  Patentblatt  2005/26

(21) Anmeldenummer: 04028805.2

(22) Anmeldetag:  04.12.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02B 3/10, E02B 7/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 27.12.2003 DE 10361894

(71) Anmelder: Zeidler, Hans-Joachim, Dipl.-Ing.
41068 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Zeidler, Hans-Joachim, Dipl.-Ing.
    41068 Mönchengladbach (DE)

   


(54) Mobiles Hochwasserschutzwandsystem für Steckinstallation


(57) Die Erfindung betrifft ein mobiles Hochwasserschutzwand-System, das es ermöglicht, Hochwasser gefährdete Bereiche sicher vor einer Überflutung bei einem Hochwasserereignis durch den Aufbau einer wasserundurchlässigen Schutzwand (M,MB) zu schützen. Als Basis für die Installation dieser Schutzwand dienen die stationär in den Boden eingelassenen Einsteckhülsen (B), in die bei Bedarf die Schutzwand-Klammerstützen (SK) und -Stabilisierungsstützen (O) gesteckt werden. In die mit Dichtleisten versehenen Klammerstützen (SK) werden nach einer möglicherweise notwendigen Stützenjustierung mittels der Diagonalstützen (L) (bei unebenem Planum) die Schutzwandplatten (M,MB) entsprechend den erfindungsgemäßen Vorgaben eingelegt und mittels Anziehen der zugehörigen Zug- und Schubschrauben des hutförmigen Pressprofils gegen die auf dem Pressblech befindlichen Dichtleisten (DL) angedrückt, so dass eine wasserundurchlässige, stabile Schutzwand (M,MB) entsteht. Der bei Hochwasser anstehende Wasserdruck auf die Schutzwandplatten (M,MB) drückt diese noch zusätzlich auf die auf dem Pressblech angebrachte Dichtleiste (DL) und erhöht damit die Dichtheit der Schutzwand (M,MB).







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mobil einsetzbare Vorrichtung, nachherein mobiles Hochwasserschutzwand-System genannt, die es ermöglicht, hochwassergefährdete Bereiche in Gemeinden und Städten sowie hochwassergefährdete Objekte sicher vor einer Überflutung bei einem Hochwasserereignis zu schützen.

[0002] Durch die erfindungsgemäße Anwendung des mobilen Hochwasserschutzwand-Systems wird gewährleistet, dass der zu schützende Bereich während des gesamten Zeitraumes eines Hochwasserereignisses sicher von dem hochwasserführenden Gelände-Bereich abgeschottet und damit vor einer Überflutung abgesichert wird.

[0003] Bekannt sind vergleichbare mobile Hochwasserschutzwände nach dem Balkensystem, deren Pfosten und Stützen auf besondere in den Boden eingelassene Bodenanker mit Schrauben befestigt werden. Danach wird ein mit einer Dichtung versehener Grundbalken mit im Boden eingelassenen Ankerplatten verschraubt. Die zur Herstellung der Schutzwand nötigen Balken werden Stück für Stück zwischen den Pfosten eingelegt und verschraubt, so dass nach und nach eine Hochwasserschutzwand entsteht.
Dies hat zur Folge, dass die Installation wie auch die Deinstallation sehr aufwendig, kompliziert und zeitraubend ist. Ein großer Nachteil ist die immense Anzahl von Einzelteilen, die zur Herstellung einer mobilen Hochwasserschutzwand gebraucht wird. Dies wirkt sich wiederum sehr kostenintensiv auf die Anschaffung, Lagerung, Mobilität und Montage derartiger Schutzwände aus. Ein weiterer gravierender Nachteil dieser Hochwasserschutzwände besteht darin, dass ein schneller Einsatz derselben bei plötzlich auftretendem Hochwasserereignis auf Grund der langwierigen Installationsarbeiten nicht möglich ist, also anstehende, unmittelbare Gefahrensituationen kaum zu bereinigen sind. Für die Schutzwandhöhen von mehr als 2,00 m müssen außerdem bei der Schutzwand-Installation maschinelle Hebewerkzeuge eingesetzt werden.

[0004] Ein besonderer Nachteil der vergleichbaren mobilen Hochwasserschutzwände ist, dass fast alle Bauteile industriell gefertigte Spezialanfertigungen sind und nicht aus vorhandenen und jederzeit im Handel erhältlichen Halbzeugen gefertigt werden können.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Hochwasserschutzwand-System zu entwickeln, das nur aus wenigen Montageelementen besteht, schnell verfügbar ist und aus handelsüblichen Halbzeugen jederzeit gefertigt werden kann. Des weiteren müssen Herstellung, Anschaffung, Lagerung und Installation äußerst kostengünstig sein.

[0006] Weitere Bedingungen sind eine im Katastrophenfall notwendige und extrem schnelle Installationszeit der Hochwasserschutzwand sowie eine Präventiv-Installation derselben auch noch bei beginnender Überflutung.

[0007] Eine Grundbedingung ist auch, das Hochwasserschutzwand-System so zu entwickeln, dass die Bauelemente standardisiert werden können und mit diesen Standardelementen sichere Schutzwände von 0,60 m bis 2,70 Schutzhöhe erstellbar sind.

[0008] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

[0009] Die erfindungsgemäße Anwendung des mobilen Hochwasserschutzwand-Systems besteht darin, dass in den Randbereichen der Hochwasserschutzzonen spezielle zum mobilen Hochwasserschutzwand-Systems gehörende Einsteckhülsen in den Erdboden als Installationsbasis zur Installation der Schutzwand-Steckelemente für Schutzwandhöhen von 0,60 m bis 2,70 m eingelassen werden. Zum Schutz der Einsteckhülsen werden arretierbare Schutzkappen aus Kunststoff oder Aluminium verwendet. Bei schlechten Bodenverhältnissen können entsprechende Steckhülsen Verlängerungen aus Stahl-Rundprofil in den Boden eingebracht werden, so dass die Standsicherheit der installierten Schutzwand bei einer Maximalbelastung während eines Hochwasserereignisses gewährleistet ist. Da die Standsicherheit der Schutzwand für Stauhöhen von über 1,80 m auch zum erheblichen Teil von der Ableitung der auf die Stützen wirkenden Schub- und Scherkräfte auf den landseitigen Untergrund abhängt, sind die Schutzwand-Klammerstützen - wie auch die Schutzwand-Stabilisierungsstützen - mit vertikal klappbaren, demontierbaren und längsverstellbaren Diagonalstützen ausgestattet, um bei unebenem Untergrund Höhentoleranzen ausjustieren zu können.
Für Stauhöhen von weniger als 1,80 m werden die Schutzwand-Klammerstützen - wie auch die Schutzwand-Stabilisierungsstützen - ohne die landseitig angebrachten Diagonalstützen verwendet. Die vorgenannten Schutzwandstützen sind jedoch alle mit einer unteren und oberen Bolzenklammer ausgerüstet, damit die Diagonalstützen jederzeit nachgerüstet werden können.
In die vorgenannten Einsteckhülsen werden vor einem zu erwartenden Hochwasserereignis Schutzwand-Klammerstützen eingesteckt und die Schutzwandplatten der Typen A und B so eingelegt, dass eine wasserundurchlässige Schutzwand entsteht. Zur Stabilisierung und Vermeidung von Durchbiegung der Schutzwandplatten werden die vorgenannten zusätzlichen Schutzwand-Stabilisierungsstützen mittig zwischen den Schutzwand Klammerstützen auf der Landseite der Schutzwandplatten in die dafür im Boden eingelassenen Steckhülsen eingesteckt. Nach der Stützenjustierung bei Schutzwänden über 1,80 m mittels der längsverstellbaren Diagonalstützen werden die mit dem Pressprofil verbundenen Zugund Schubspindeln angezogen. Dadurch wird das hutförmige Pressprofil gegen die in die Schutzwand-Klammerstützen eingebrachten Schutzwandplatten gepresst und diese damit auf das auf dem Stützblech befestigte Dichtungsprofil.

[0010] Auf Grund der erfindungsgemäßen Anwendung der vertikal ausklappbaren Diagonalstützen sowie des Pressprofils entsteht eine stabile und wasserundurchlässige Schutzwand, die auch von Hochwasser mitgeführten Treibgut ausreichenden Widerstand entgegensetzt und eine Überflutung der zu schützenden Gebiete schnell und sicher verhindert.
Ein entscheidender Vorteil gegenüber den vergleichbaren Hochwasserschutzwänden ist die auf Grund der wenigen Bauelemente und einfachen Steckmontage extrem schnelle Installationszeit derselben.

[0011] Bei einer Standardisierung des Erfindungsgegenstandes ist noch der durch zentrale Lagerhaltung der Bauelemente kaum zu überbietende Vorteil der schnellen Verfügbarkeit desselben zu nennen.

[0012] Eine vorteilhafte Ausbildung der Steckhülsen sieht vor, dass sie als Steckhülsen von Schutzwand-Klammerstützen, wie auch von Schutzwand-Stabilisierungsstützen für eine Schutzwand-Bauhöhe von 0,60 m bis 2,70 m gleichermaßen zu verwenden sind.

[0013] Eine Modifikation des Erfindungsgedankens sieht vor, für die Standardausführung der Steckhülsen eine Verlängerung mit einer Langmuffe zu entwickeln, die es möglich macht, die Steckhülsen bei unsicheren Bodenverhältnissen in ein beliebig tief in den Grund eingelassenes Verlängerungs-Stahlbau-Rundprofil zu stecken und gegen Verdrehen mit Anschweißpunkten zu sichern. Dadurch wird auch bei unsicheren Bodenverhältnissen die Standsicherheit der Hochwasserschutzwand bei Belastung durch Hochwasser voll abgesichert.

[0014] Eine weitere Modifikation des Erfindungsgedankens sieht vor, bei fehlendem Bodenplanum für die Bodendichtung der Schutzwandplatte B zwischen den Steckhülsen Betonfertigteile als Planbalken oder Metallschienen in den Untergrund als Dichtfläche einzubauen.

[0015] Die Ausführung der Steckhülsen ist durch das Ausschäumen mit Hartschaum aller nicht benötigten Hohlräume in dem Rundstahlprofil so beschaffen, dass nach der Stützen-Installation keine oder nur geringfügige Mengen an Sickerwasser im Hülsenbereich von der Wasser- zur Landseite hin bei einem Hochwasserereignis durchsickern.

[0016] Eine weitere Ergänzung des Erfindungsgegenstandes ist eine aushebbare Schutzkappe aus Kunststoff oder Metall zum Schutz der Einstecköffnung der Boden-Einsteckhülse.

[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, für die Rechteck-Hohlprofile der Stützen für alle Schutzwandhöhen von 0,60 bis 2,70 m die gleichen Außenabmessungen des Rechteck-Hohlprofils festzulegen.

[0018] Die zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, auf dem Rechteck-Hohlprofil der Schutzwand-Klammerstützen ein Stützblech mit Bodenauflage-Abkantung als Dichtungshalter und Schutzwandplattenauflage anzuschweißen.

[0019] Die weitere zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, die Schutzwand-Klammerstützen und die Stabilisierungsstützen für Stauhöhen über 1,50 m mit vertikal klappbaren sowie demontierbaren und höhenjustierbaren Diagonalstützen und Boden-Stützelementen zur Lastableitung der bei Hochwasser von den Schutzwandplatten in die Stützen eingeleiteten Schub-, Scher- und Torsionskräfte auszurüsten und diese in den Untergrund abzuleiten, sowie das Rechteck-Hohlprofil gegen diese Kräfte abzusteifen.

[0020] Gemäß den abzuleitenden Kräften ist das demontier- und klappbare Boden-Stützelement als U-Profil ausgebildet und mit einem Halbrundprofil als Bodenauflage ausgerüstet, das quer zum U-Profil an dessen zum Boden zeigender Fläche aufgeschweißt ist.

[0021] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Schutzwandplatten aus Mehrschichtholz mit einem Seitenkantenschutz aus U-förmigen Metall-Leisten und mit auf den Längskanten befestigten Dichtungsprofile aus Elastomere nach DIN ISO 1629, NR oder Buna S herzustellen.

[0022] Eine Modifikation des Erfindungsgedankens sieht vor, die Schutzwandplatten auch aus Metall oder Kunststoff herzustellen.

[0023] Eine weitere zweckmäßige Ausführung des Erfindungsgedankens sieht vor, die Schutzwandplatten auf beiden Seiten mit dem Buchstaben A für Aufsatz-Schutzwandplatten und mit dem Buchstaben B für Boden-Schutzwandplatten sowie Pfeilen für die Einbauweise zu kennzeichnen.

[0024] Eine zweckmäßige Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, die mit A gekennzeichneten Schutzwandplatten auf der unteren Steckauflage der Längskante mit einem L-förmigen, gerillten Dichtungsprofil und die obere Längskante mit einem gerillten aufgebrachten Dichtungsprofil zu versehen.

[0025] Eine weitere zweckmäßige Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sieht für die Schutzwandplatten mit der Kennzeichnung B vor, für die untere Längskantendichtung eine Abdichtung aus einem schlauchartigen Hohlprofil mit beiderseitigen Stützkanten oder acrylatgetränktem PUR-Weichschaum mit Polyethylen-Befestigungsleiste zu verwenden.

[0026] Erfindungsgemäß wird weiter vorgeschlagen, die an dem Pressblech befestigte L-förmige Dichtungsleiste zur Abdichtung der Schutzwandplatten an den Schutzwand Klammerstützen allseitig mit einer gerillten Oberfläche zur Erreichung eines größeren Abdichtungseffektes zu versehen.

[0027] Eine Ergänzung der Ausführung des Erfindungsgegenstandes sieht vor, die Schutzwandplatten als Halbplatten herzustellen, um die Freibordhöhe der Schutzwand bei Bedarf ergänzen zu können.

[0028] Eine besondere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist das Hut-Profil aus Stahlblech als Pressprofil zum Anpressen der zwischen den Schutzwand-Klammerstützen eingelegten Schutzwandplatten auf das auf dem Pressblech befestigte L-förmige Dichtungsprofil zwecks Abdichtung und Höhenstabilisierung der durch die eingelegten Schutzwandplatten erstellten wasserundurchlässigen Hochwasserschutzwand.

[0029] Gemäß der Funktion des Hut-Profils als Pressprofil ist dieses mit Bohrungen in vorgegebenen Abständen versehen. Auf diese Bohrungen sind wasserseitig Schweißmuttem nach DIN 928/DIN 929 als Zug- und Schub-Gewindebuchsen für den Anpressvorgang der Schutzwandplatten mittels der Zug- und Schubschrauben aufgeschweißt.

[0030] Die Schutzwand-Klammerstützen werden ebenfalls mit entsprechenden Bohrungen versehen, durch die die Zug- und Schubschrauben hindurch geführt und in die Gewindebuchsen auf dem Hut-Profil eingedreht werden. Die Zug- und Schubschrauben sind am Ende des Gewindezapfens gegen Herausdrehen aus der Gewindebuchse mit einer Sperrmutter oder Zahnscheiben nach DIN 6797 gesichert.

[0031] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Stützendurchführung der Zug- und Schubschrauben mit einer Stützhülse zu versehen.
Erfindungsgemäß wird weiter vorgeschlagen, als Zug- und Schubschrauben Zylinderschrauben nach DIN EN ISO 4762 mit Innenvierkant zu verwenden, um handelsübliche Drehmoment-Schlüssel bei der Schutzwandinstallation verwenden zu können.

[0032] Bei der Standard-Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes für Stauhöhen über 1,80 m besteht die Diagonalstütze aus drei Teilen:

Teil eins ist das obere Gelenkstück aus Edelstahlrohr mit einem Langgewinde, auf dem eine Edelstahl-Gewindemuffe mit angeformtem Knebel als Teil zwei zum manuellen Drehen der Gewindemuffe aufgedreht ist. Teil drei ist das untere Diagonalstützrohr aus Edelstahl, in dem das Langgewinde des oberen Gelenkstückes zur Hälfte eingeschoben ist.

Je nach Drehrichtung der Muffe bewegt sich das Langgewinde des oberen Gelenkstückes in dem Diagonal-Stützrohr auf und ab und verlängert oder verkürzt stufenlos die dreiteilige Diagonalstütze. Dadurch ist der Bodenkontakt des Bodenelementes bei Unebenheiten des vorhandenen Bodens immer gewährleistet.



[0033] Eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist, dass die Diagonalstützen aus drei Teilen bestehen:

Teil eins und Teil zwei bestehen aus Edelstahl-Rohrstücken als Gelenkstücke, mit je einem Rechts- und Links-Innen-Langgewinde.

Teil drei ist ein Diagonal-Stützrohr aus Edelstahl mit je einem Rechts- und Links Langgewinde an den Rohrenden, die in die Gelenkstücke mit Innenlanggewinde eingedreht sind.



[0034] Je nach Drehrichtung des Diagonal-Stützrohres verlängert oder verkürzt sich dieses so, dass der Bodenkontakt des Bodenelementes bei unebenen Bodenverhältnissen immer gewährleistet ist.

[0035] Schließlich sieht eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung vor, den überflüssigen Hohlraum der Stützenhohlprofile mit Hartschaum auszuschäumen.

[0036] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in den Zeichnungen anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.

[0037] Hierbei zeigt:
Figur 1
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand-Klammerstütze ohne stufenlose Höhenverstellung des Bodenelementes landseitig
Figur 1.0
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand-Klammerstütze als Draufsicht ohne Diagonalstütze und Bodenelement
Figur 2
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand-Klammerstütze mit stufenloser Höhenverstellung des Bodenelementes mittels Gewindehülse, jedoch ohne Dichtleiste und Pressprofil
Figur 3
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand-Klammerstütze mit stufenloser Höhenverstellung des Bodenelementes mittels Längenverstellung der Diagonalstütze
Figur 4.0
die Ausführung des hutförmigen Pressprofils
Figur 4.1
Schnitt des Pressprofils ohne Anschweißmuttem
Figur 5
die Ausführung der Gewindehülse mit Knebel zur Längenverstellung der Diagonalstütze, mit Ansicht und Schnittlinie A/B, Schnitt A/B und Seitenansicht
Figur 6
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand als Seitenansicht, Schnitt mit eingelegten Schutzwandplatten, jedoch ohne Pressprofil und Steckhülse
Figur 7.1
die Ausführung einer Hochwasserschutzwand als InstallationsBeispiel, hier wasserseitige Frontansicht, ohne Steckhülsen
Figur 7.2
Die Ausführung einer Hochwasserschutzwand als InstallationsBeispiel, Draufsicht ohne Steckhülse und landseitigen Diagonalstützen mit Bodenelementen
Figur 8.1
Stabilisierungsstütze ohne Diagonalstütze, Bodenelement und Steckhülse
Figur 8.2
Stabilisierungsstütze ohne Diagonalstütze, Bodenelement und Steckhülse als Draufsicht
Figur 9.1
hutförmiges Pressprofil mit den wasserseitig angeschweißten Schweißmuttern
Figur 9.2
Pressprofil als Draufsicht
Figur 10
Ausführung einer Schutzwand-Aufsatzplatte, Frontansicht mit Dichtungsprofilen und Kantenschutz
Figur 10.1
Ausführung einer Schutzwand-Aufsatzplatte - wie Figur 10 - jedoch als Seitenansicht
Figur 11
Ausführung einer Schutzwand-Bodenplatte, Frontansicht, mit unterem Boden-Dichtungsprofil und oberem Aufsatzplatten-Dichtungsprofil sowie Kantenschutz aus Metall
Figur 11.1
Ausführung einer Schutzwand-Bodenplatte - wie Figur 11 - jedoch als Seitenansicht
Figur 12
Ausführung des Aufsatzplatten-Dichtungsprofils
Figur 13
Ausführung des seitlichen Kantenschutzes mit Nagelschraubenbefestigung
Figur 14
Ausführung des Boden-Dichtungsprofils
Figur 15
Ausführung der Schutzwand-Klammerstütze als Schnitt im Bereich der Zug- und Schubschraube mit Dichtleiste, jedoch ohne Schutzwandplatte
Figur 16
Ausführung der Abdeck-Kappe für die Steckhülse aus Kunststoff oder Metall, in vier Ansichten
Figur 17
Ausführung der Schutzwand-Klammerstütze mit eingelegten und angepressten Schutzwandplatten als Detaildarstellung

Bezugszeichenliste



[0038] 
A
Rechteckprofil-Steckpfosten der Klammerstütze
B
Rundprofil der Steckhülse
C
obere Bolzenklammer aus U-Profil für die Gelenkhalterung der längenverstellbaren Diagonal-Gelenkstütze
D
untere Bolzenklammer aus U-Profil für die Gelenkhalterung des Boden-Stützelementes
E
Pressblech
F
hutförmiges Pressprofil
G
Bohrung für die Zug- und Schubschrauben des Pressprofils
H
in die Steckhülse eingeschweißte Leitbleche als Pfostenführung der Steckpfosten
J
Boden-Stützelement aus U-Profil mit Bohrungen für die Gelenkbefestigungen
K
Bodenauflage des Boden-Stützelementes aus Halbrund-Profil
L
Rundprofil der Diagonalstütze als Gelenkstück mit Bohrungen für Gelenkbolzen
M
Schutzwandplatte
MB
Schutzwand-Bodenplatte
N
Gelenkstück der Diagonalstütze aus Rundprofil mit Langgewinde und Bohrungen für die Gelenkbefestigung in der oberen Bolzenklammer ( C )
O
Rechteckprofil-Steckpfosten der Stabilisierungsstütze
P
Bohrungen für die Zug- und Schubschrauben des Pressprofils
Q/ZS
Zug- und Schubschraube des Pressprofils
R
Abkantung des Pressbleches als Pfosten-Aufsatz der Klammerstütze
S
Winkelbleche als Pfosten-Aufsatz der Stabilisierungsstütze
T
Bohrung für Splint
U
Bohrung mit Anschweißmutter für die Zug- und Schubschrauben
V
Gelenkbolzen mit Splint-Arretierung
W
Innen-Vier- oder Sechskant für Drehmomentschlüssel
X
Führungshülse für die Zug- und Schubschraube
Y
Dichtgummileisten-Feder zum Einpressen in die Längsnute der Schutzwandplatte
Z
Arretiermutter mit Scheibe für die Zug- und Schubschraube
DG1
Dichtgummileiste für Aufsatz-Schutzwandplatte M
DG2
Boden-Dichtgummileiste für Boden-Schutzwandplatte MB
DL
Schottwandplatten-Dichtleiste
VK
Abdeck-Kappe für Steckhülse
SK
Schutzwandklammerstütze
KN
Kunststoffnieten
KP
Kantenschutz



Ansprüche

1. Mobil einsetzbare Vorrichtung als mobiles Hochwasserschutzwand-System, bestehend aus Steckhülsen (B) mit Abdeck-Kappen (VK) für die Basisinstallation des Hochwasserschutzwand-Systems, den Hochwasserschutzwand-Klammerstützen (SK) und den Hochwasserschutzwand-Stabilisierungsstützen (O), den Schutzwandplatten (M + MB) sowie den Steckhülsenverlängerungen aus Rundprofil,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mobile Hochwasserschutzwand-System nur aus vier (4) Standardteilen, also den Steckhülsen (B) für den Erdeinbau aus Metall-Rundprofil mit Abdeck-Kappen (VK) aus Metall oder Kunststoff, Hochwasserschutzwand-Klammerstützen (SK)aus Metall, Hochwasserschutzwand-Stabilisierungsstützen (O) aus Metall, Hochwasserschutzwandplatten (M + MB) aus Holz, Kunststoff oder Metall und für den Bedarfsfall Steckhülsenverlängerungen aus Metall-Rundprofil sowie Betonfertigteile als Planbalken bei fehlendem Bodenplanum besteht.
 
2. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Steckhülsen (B) aus runden Stahlbau-Hohlprofilen für den Erdeinbau Kreisabschnitte mit Abkantung nach unten als Stützenführung eingeschweißt sind.
 
3. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle Freiräume in den Steckhülsen (B) zur Abdichtung gegen Wasser und Korrosionsschutz mit Hartschaum ausgeschäumt sind.
 
4. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Hochwasserschutzwand-Klammerstützen (SK) und Hochwasserschutzwand-Stabilisierungsstützen (O) für die Schutzwand-Bauhöhen von 0,60 m bis 2,70 m verwendeten, rechteckigen Stahlbau-Hohlprofile (A) genau die gleichen Außenmaße haben.
 
5. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf Grund der gleichen Abmessungen der rechteckigen Stahlbau-Hohlprofile (A) der Stützen nur eine Bauart von Steckhülsen (B) für die erfindungsgemäße Anwendung des Hochwasserschutzwand-Systems hergestellt und verwendet werden muss.
 
6. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Einlegen der Schutzwandplatten (M + MB) erforderlichen Hochwasserschutzwand-Klammerstützen (SK) aus einem rechteckigen Stahlblech-Hohlprofil (A) mit landseitig angeschweißtem Pressblech (E), mit unterer Abkantung (R), mit je einer unteren und oberen auf das Pressblech (E) geschweißten Bolzenklammer (C + D) für die bewegliche Befestigung mittels arretierbarer Steckbolzen der landseitigen ausklappbaren Diagonalstützen (L) und Bodenelemente aus handelsüblichen Stahlbau-Profilen gefertigt sind.
 
7. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Boden-Stützelement (J) der Schutzwand-Klammerstütze (SK) aus Stahlbau U-Profil mit Bohrungen für die Gelenk-Befestigung in der unteren Bolzenklammer (D) sowie Bohrungen für die Gelenk-Befestigung der Diagonalstütze versehen ist.
 
8. Mobiles Hochwasserschutz-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagonalstütze (L) aus einem oberen Gelenkstück (N) mit Außengewinde, einem Gelenkstück aus rundem Hohlprofil und einer Gewindemuffe mit angeschweißtem Knebel zur manuellen Betätigung besteht. Alle Bauteile sind aus rundem Stahlbau-Hohlprofil hergestellt.
 
9. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Boden-Stützelement (J) mit einem am Ende des U-Profils angeschweißten Halbrundprofil als Bodenauflage ausgerüstet ist.
 
10. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen des oberen Gelenkstückes (N) der Diagonalstütze (L) mit einer fest eingepassten Führungshülse (X) zur Durchführung des Gelenkbolzens sowie die Bohrungen des unteren Gelenkstückes des Stützelements mit einer fest eingepassten Führungshülse (X) zur Durchführung des Gelenkbolzens versehen sind.
 
11. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Rechteck-Stahlbau-Hohlprofil (A) durchgehende Bohrungen (G) in festgelegten Abständen gebohrt und in die Führungshülsen (X) für die Zug- und Schubschrauben (Q/ZS) des wasserseitig anzubringenden Pressprofils (F) darin fest eingepasst sind.
 
12. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein hutförmig profiliertes Stahlblechprofil (F) wasserseitig als Pressprofil (F) mit aufgeschweißten Schweißmuttem (U) für das Anpressen der Schutzwandplatten (M + MB) auf die Dichtleiste (DL) mittels der Zug- und Schubschrauben (Q/SZ) befestigt wird.
 
13. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine L-förmige Dichtleiste (L) aus Elastomere auf das Pressblech (E) aufgeklemmt und mit Kunststoffnieten (KN) am Rechteck-Stahlbau-Hohlprofil (A) befestigt wird.
 
14. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume der verwendeten Stahlbau-Profile mit Hartschaum ausgefüllt sind.
 
15. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Erstellung der Hochwasserschutzwand Platten als Schutzwandplatten (M + MB) zwischen den Hochwasserschutzwand-Klammerstützen eingelegt und mit dem Pressprofil auf die Dichtleiste gedrückt werden.
 
16. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten in der Standard-Ausführung aus Mehrschichtholz (nachwachsender Rohstoff) gefertigt sind.
 
17. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten (M + MB) an den Seiten mit einem U-förmigen Kantenschutz (KP) aus Metall oder gleichwertigem Kunststoff versehen sind.
 
18. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten auf den Längsseiten mit Dichtungsleisten (DG1 + DG2) nach erfindungsgemäßer Vorgabe aus temperatur- und witterungsbeständigen Elastomere versehen sind.
 
19. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten in 2 Kategorien als Platte A (M) und Platte B (MB) eingeteilt und durch große und beiderseitig auf die Platte aufgebrachten Kennbuchstaben gekennzeichnet ist.
 
20. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten der Ausführung A (für Aufsatzplatte, M) auf beiden Längsseiten mit den gleichen Dichtleisten (DG1) mit gerillter Oberfläche versehen sind.
 
21. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten der Ausführung B (für Bodenplatte, MB) auf der Bodenlängsseite mit einer Dichtleiste aus Schlauchprofil mit beiderseitigen Stützleisten (DG2) oder acrylatgetränktem PUR-Weichschaum mit Polyethylen-Befestigungsleiste sowie die Aufbaulängsseite mit einer Dichtleiste (DG1) - wie in Anspruch 21 beschrieben - versehen sind.
 
22. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten B (MB) beiderseitig mit Pfeilen gekennzeichnet sind, die die Einlegerichtung für das erfindungsgemäße Installieren der Schutzwand vorgeben.
 
23. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei fehlendem Bodenplanum als Dichtfläche für die Schutzwandplatten-Dichtleiste (DG2) die Ausführung B (MB) zwischen den Schutzwandstützen ein als Betonfertigteil gefertigter Planbalken oder ein Metallprofil in den Untergrund eingebaut wird.
 
24. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Planbalken je nach Einbauörtlichkeit aus Betongüten der Belastungswerte SLW 40 bis SLW 120 gefertigt ist.
 
25. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verhinderung von Durchbiegung der Schutzwandplatten (M + MB), wie auch zur besseren Stabilisierung der fertig installierten Hochwasserschutzwand mittig zwischen den Hochwasserschutzwand-Klammerstützen (SK) eine Stabilisierungsstütze (O) gesteckt wird. Diese Stabilisierungsstütze (O) dient auch der Stabilisierung der Schutzwand gegen Prallkräfte von anprallendem Treibgut gegen die Schutzwandplatten (M + MB).
 
26. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandstützen (A) auch aus rundem oder quadratischem Stahlbau-Hohlprofil hergestellt werden können.
 
27. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckhülsen (B), die Schutzwand-Klammerstützen (SK) mit Pressblech (E) und Pressprofil (F) sowie die Stabilisierungsstützen (O), Einsteckhülsen-Verlängerungen mit Steckmuffe und Schutzwandplatten (M + MB) durch Verwendung von höherwertigen und stärkeren Materialien nahezu baugleich auch für größere Stauhöhen bei Hochwasserereignissen ohne Abweichung vom Erfindungsgedanken hergestellt und erfindungsgemäß angewendet werden können.
 
28. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwandplatten (M + MB) auch aus Metall und Kunststoff hergestellt und verwendet werden können.
 
29. Mobiles Hochwasserschutzwand-System nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass für Sonderfälle, wie etwa für Richtungsänderungen der Schutzwand, Gefällestrecken und Wandanschlüsse bei einem Bedarf auf Basis der Erfindung entsprechende Hochwasserschutzwand-Elemente entwickelt und zur Verfügung gestellt werden.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht