[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für eine Überwachungskamera mit
mehreren, jeweils eine Leuchtmittelachse aufweisenden Leuchtmitteln.
[0002] Zur Überwachung von sicherheitsrelevanten Bereichen in Passagierflugzeugen werden
Überwachungskameras eingesetzt, die für Strahlung im nahen Infrarotbereich und/oder
auch Licht im sichtbaren Bereich empfindlich sind. Derartige Überwachungskameras werden
beispielsweise zur Überwachung von Cockpittüren, von Passagiertüren sowie des Innenraums
von Passagierflugzeugen eingesetzt. Bei vollständiger Dunkelheit, wie sie zum Beispiel
bei Nachtflügen auftritt, ist es auch bei der Verwendung von Überwachungskameras,
die vor allem für Infrarotlicht empfindlich sind, erforderlich, den Aufnahmebereich
zusätzlich auszuleuchten. Zu diesem Zweck werden Beleuchtungseinrichtungen mit Leuchtmitteln
verwendet, die Strahlung im nahen Infrarotbereich oder im Bereich des sichtbaren Lichts
abgeben. Als Leuchtmittel finden in diesem Zusammenhang zum Beispiel Infrarotleuchtdioden
oder einfache Leuchtdioden, die Licht im sichtbaren Bereich abgeben, verbreitet Anwendung.
[0003] Bei hergebrachten Ausführungsformen von Beleuchtungseinrichtungen für Überwachungskameras
nach dem Stand der Technik ist eine parallele Anordnung der Kameraoptik und der Beleuchtungseinrichtung
üblich. Um eine effektive Ausleuchtung des Aufnahmebereiches bzw. des Aufnahmeraumes
vor der Überwachungskamera zu erzielen, sind die Infrarotleuchtdioden (IRED) bzw.
die Leuchtdioden (LED) entweder mit der Kameraoptik hinter einer Abdeckscheibe angeordnet
oder die Dioden befinden sich separat angeordnet auf der Gehäusefront. Die Abstrahlrichtung
derartiger Beleuchtungseinrichtungen wird infolge der zur Kameraoptik parallelen Anordnung
der Infrarotleuchtdioden bzw. der Leuchtdioden vor allem durch die Abstrahlwinkel
der Dioden bestimmt.
[0004] Die vorbekannten Ausführungsformen von Beleuchtungseinrichtungen führen häufig zu
einer Überbelichtung der Bildmitte des mit der Überwachungskamera gewonnenen Bildes,
weil die Hauptstrahlungsintensität der Dioden in Richtung der Kameraoptik und damit
auf das Zentrum des Aufnahmeobjektes weist. Hieraus folgt ein hoher Kontrastunterschied
zwischen der Bildinformation in der Bildmitte und den Randbereichen des Bildes, wodurch
zum Beispiel die automatische Auswertung der Bildinhalte durch geeignete Bildverarbeitungsalgorithmen
zur Bilderkennung, zur Erkennung der Zugangsberechtigung und dergleichen erschwert
wird. Weiterhin können sicherheitsrelevante Gegenstände gerade im Randbereich des
Bildes nicht sicher identifiziert werden, weil die Bildmitte überstrahlt abgebildet
wird.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorbekannten Beleuchtungseinrichtungen
für Überwachungskameras dahingehend zu verbessern, dass eine gleichmäßige Ausleuchtung
des mit Überwachungskamera kontrollierten Aufnahmebereiches bzw. des Aufnahmeraumes
und des hieraus gewonnenen Bildes gegeben ist, damit sich im Ergebnis ein hoher Kontrast
über die gesamte Bildfläche hinweg einstellt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Beleuchtungseinrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß schneiden die Leuchtmittelachsen eine optische Achse der Überwachungskamera,
d. h. die Leuchtmittelachsen der Leuchtmittel verlaufen nicht parallel zur optischen
Achse der Überwachungskamera. Hierdurch wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Aufnahmebereiches
bzw. des Aufnahmeraumes vor der Überwachungskamera mittels der Beleuchtungseinrichtung
erreicht. Eine unerwünschte Überstrahlung des Aufnahmeobjektes in Richtung der optischen
Achse erfolgt nicht mehr. Der Kontrast des mittels der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
gewonnen Bildes ist über die gesamte Bildfläche hinweg gleichmäßig hoch und zudem
gut geeignet für eine Auswertung mittels automatisierter Bildverarbeitungsalgorithmen.
Möglicherweise sicherheitsrelevante Gegenstände und Details im Randbereich des Bildes
lassen sich gut erkennen.
[0007] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 10
niedergelegt. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung
der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung.
[0008] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- Eine Draufsicht auf die Beleuchtungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Beleuchtungseinrichtung gemäß der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Strahlungsverteilung der Beleuchtungseinrichtung,
- Fig. 4
- eine Testaufnahme mit einer herkömmlichen Beleuchtungseinrichtung und
- Fig. 5
- eine Testaufnahme mit der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung.
[0009] Die
Fig. 1 zeigt die Beleuchtungseinrichtung 1 in einer Ansicht von oben. Die Beleuchtungseinrichtung
1 umgibt eine Überwachungskamera 2 mit einem Objektiv 3. Das Objektiv 3 ist mit einer
Blende 4 versehen, um eine Blendung der Überwachungskamera 2 durch die Beleuchtungseinrichtung
1 weitgehend zu vermeiden. Die Überwachungskamera 2 weist eine zur Zeichenebene bzw.
zu einer durch eine x- und y-Achse aufgespannten Leuchtmittelebene E senkrecht stehende
optische Achse O auf. Der Pfeil an der optischen Achse O weist in Richtung eines in
der Zeichnung der besseren Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellten, vor
der Überwachungskamera 2 im Überwachungsraum bzw. im Überwachungsbereich befindlichen
Aufnahmeobjektes. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
1 sind das Objektiv 3 sowie die Blende 4 rotationssymmetrisch in Bezug auf die optische
Achse O positioniert. Abweichend von dieser gezeigten Anordnung sind auch andere Positionierungen,
beispielsweise eine exzentrische Anordnung der Überwachungskamera 2, der Blende 4
sowie der Beleuchtungseinrichtung 1 möglich.
[0010] Die Beleuchtungseinrichtung 1 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 1
acht Leuchtmittel Lm
1,...,n, die entlang einer Kreislinie 6 angeordnet sind und die in der durch die x- und y-Achse
aufgespannten Leuchtmittelebene E liegen. Hierbei weisen die Leuchtmittel Lm
1,...,n jeweils gleiche Abstände zum benachbarten Leuchtmittel Lm
1,...,n auf. Die Leuchtmittel Lm
1,...,n weisen jeweils eine Leuchtmittelachse Lma
1,...,n auf und geben Strahlung im nahen Infrarotbereich bzw. Strahlung im sichtbaren Bereich
im Wesentlichen in Richtung des Pfeils auf der jeweiligen Leuchtmittelachse Lma
1,...n ab. Die Orientierung der Leuchtmittelachsen Lma
1,...,n entspricht somit der Hauptabstrahlungsrichtung des betreffenden Leuchtmittels Lm
1,...,n.
[0011] Die Anordnung der Leuchtmittel Lm
1,...,n kann auch auf andere Art und Weise als in der in Fig. 1 gezeigten Positionierung
erfolgen. Denkbar ist zum Beispiel die Positionierung der Leuchtmittel Lm
1,...,n entlang einer quadratischen, rechteckigen oder elliptischen Linie um die Überwachungskamera
2 herum. Alternativ ist auch eine statistisch über die Fläche verteilte Anordnung
der Leuchtmittel Lm
1,...,n denkbar. Weiterhin ist es nicht erforderlich, dass die Leuchtmittel Lm
1,...,n in einer Leuchtmittelebene E angeordnet sind. So ist es beispielsweise denkbar, dass
die Leuchtmittel Lm
1,...,n in Bezug auf die optische Achse O verschiedene Höhenpositionen aufweisen und in verschiedenen,
parallel zur Leuchtmittelebene E verlaufenden Ebenen angeordnet sind. Weiterhin ist
die Anzahl der Leuchtmittel Lm
1,...,n nicht auf die im Ausführungsbeispiel gezeigte Anzahl von acht Leuchtmitteln Lm
1,...,n beschränkt.
[0012] Als Leuchtmittel Lm
1,...,n werden - in Abhängigkeit von der spektralen Empfindlichkeit der eingesetzten Überwachungskamera
2 - vorzugsweise Infrarotleuchtdioden (IR-ED) bzw. Leuchtdioden (LED), die Licht vor
allem im sichtbaren Bereich abstrahlen, eingesetzt. Die Leuchtdioden bzw. die Infrarotleuchtdioden
haben den Vorteil einer langen Lebensdauer und einer geringen Erschütterungsempfindlichkeit.
Demzufolge sind Dioden nahezu wartungsfrei. Anstelle der Dioden können auch andere
Leuchtmittel Lm
1,...,n eingesetzt werden, wie beispielsweise Infrarotlaser, Infrarotlaserdioden oder Glühlampen.
[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 schließt die Leuchtmittelachse Lma
1 des ersten Leuchtmittels Lm
1 mit einer x-Achse beispielsweise einen Winkel θ
1 von etwa 45° ein. Die y-Achse ist zur x-Achse rechtwinklig angeordnet. Die Winkel
θ
2,...,n zwischen den übrigen Leuchtmittelachsen Lma
2,...,n der Leuchtmittel Lm
2,...,n und der x-Achse erhöhen sich vorzugsweise in Abhängigkeit von deren Position auf
der Kreislinie 6 jeweils in 45°-Schritten, weisen also Werte von etwa 90°, 135°, 180°,
225°, 270°, 315° sowie 360° auf. Grundsätzlich können die Winkel θ
1,...,n jeden Wert zwischen 0° und 360° einnehmen. Hierbei sollte die jeweilige Leuchtmittelachse
Lma
1,...,n jedoch vorzugsweise so ausgerichtet sein, dass diese nicht ausschließlich zur Kamera
2 bzw. zur Blende 4 weist. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Hauptabstrahlungsrichtung
eines jeden Leuchtmittels Lm
1,...,n im Wesentlichen nach Außen, von der Überwachungskamera 2 und der optischen Achse
O weggerichtet ist. Eine wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2 gezeigte, gleichmäßige
Erhöhung des Winkels θ in Abhängigkeit von der Position des Leuchtmittels Lm
1,..,n auf der Kreislinie 6 ist nicht notwendig.
[0014] Die eingesetzte Anzahl der Leuchtmittel Lm
1,...,n und deren Ausrichtung ist vor allem von deren Strahlungsintensität, der Größe und
der Geometrie des mit der Überwachungskamera kontrollierten Überwachungsbereiches
bzw. des Überwachungsraumes abhängig. In Abhängigkeit von diesen Parametern können
andere Werte für den Winkel θ in Abhängigkeit von der Anordnung der Leuchtmittel Lm
1,...,n auf der Kreislinie 6 erforderlich sein, um eine optimale Wiedergabe eines Aufnahmeobjektes
zu erreichen.
[0015] In Versuchen hat sich eine Anzahl von sieben rotationssymmetrisch um die optische
Achse O herum angeordneten Leuchtmitteln Lm
1,...,n zur Kontrolle kleinerer Überwachungsräume bzw. Überwachungsbereiche als besonders
vorteilhaft erwiesen. Die Versuchsanordnung ist der Übersichtlichkeit halber nicht
in den Figuren dargestellt. Die sieben Leuchtmittel Lm
1,..,7 sind in diesem Fall ausgehend von einer "12 Uhr-Position" auf einer Kreislinie entlang,
gleichmäßig zueinander beabstandet angeordnet. "12 Uhr-Position" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass das Leuchtmittel Lm
1 im oberen Schnittpunkt zwischen der y-Achse und der Kreislinie angeordnet ist bzw.
dessen Leuchtmittelachse Lma
m1 in diesem Punkt in Richtung der y-Achse weist. Ausgehend von der "12 Uhr-Position"
des ersten Leuchtmittels Lm
1, schließen die weiteren Leuchtmittelachsen Lma
2,...,7 der Leuchtmittel Lm
2,...,7 mit der x-Achse im Uhrzeigersinn beispielsweise jeweils Winkel θ
1,...,7 von 90°±10°, 230°±10°, 255°±10°, 270°±10°, 270°±10°, 285°±10°, 320°±10° ein.
[0016] Die
Fig. 2 stellt die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung 1 in einer Seitenansicht dar.
Die optische Achse O steht senkrecht auf der x-Achse. In der Darstellung sind der
besseren grafischen Darstellung halber fünf Leuchtmittel Lm
5,6,7,n,1 exemplarisch dargestellt. Die Leuchtmittelachsen Lma
5,6,7,n,1 dieser Leuchtmittel Lm
5,6,7,n,1 schließen mit der optischen Achse O jeweils Winkel ϕ
5,6,7,n,1 von etwa 45° ein. In Versuchen haben sich für den Winkel ϕ
1,...,n Werte zwischen 30° und 60° als geeignet erwiesen. Ein Wert von ϕ
1,...,n von ungefähr 45° hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Werte für den Winkel
ϕ
1,...,n, die außerhalb des Bereichs von 30° bis 60° liegen, führen zu einer signifikanten
Verschlechterung der mit der Überwachungskamera 2 erzielten Abbildungsergebnisse bzw.
des gewonnen Bildes.
[0017] Die
Fig. 3 zeigt eine normierte Darstellung der mittels der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
1 erreichten Beleuchtungsintensitäten im Überwachungsbereich bzw. Überwachungsraum
vor der Beleuchtungseinrichtung 1 entlang der optischen Achse O sowie der x- und der
y-Achse. Die Winkelzahlen am Halbkreis entsprechen der jeweiligen Raumrichtung. Eine
durchgezogen dargestellte Intensitätskurve 7 spiegelt die Intensitätsverteilung der
Strahlung wieder, die mit bekannten Beleuchtungseinrichtungen üblicherweise erzielt
wird, bei der die Leuchtmittelachsen parallel zur optischen Achse O der Kamera ausgerichtet
sind. Die räumliche Intensitätsverteilung der Strahlung im Raum ergibt sich durch
eine Rotation der Intensitätskurve 7 um die optische Achse O, sodass sich insgesamt
eine "keulenförmige", räumliche Intensitätsverteilung ergibt. Die Höhenerstreckung
der Kurve 7 in Richtung der optischen Achse O ist ein Maß für die Intensität der Strahlung
in diesem Bereich. Bei der Winkelzahl von 0° schneidet die Intensitätskurve 7 die
optische Achse O. In diesem Punkt erreicht die Strahlungsintensität ein Maximum. Zum
Vergleich mit der Intensitätskurve 7 ist eine, sich unter Einsatz der erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung 1 ergebende Intensitätskurve 8 punktiert dargestellt.
[0018] In der schematischen Darstellung der Fig. 3 ist zu erkennen, dass die Intensität
der Strahlung im näheren Umkreis der optischen Achse O im Fall der Intensitätskurve
7 deutlich höher ist, als bei der Intensitätskurve 8. Weiterhin ist die Intensitätskurve
7 höher und schmaler, wohingegen die Intensitätskurve 8 niedriger und breiter ausgebildet
ist. Dies bedeutet im Ergebnis, dass sich durch die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung
1 eine bessere und vor allem gleichmäßigere Ausleuchtung des sich vor der Kamera befindlichen
Überwachungsbereiches bzw. des Überwachungsraumes ergibt. Hierdurch folgt eine gleichmäßigere
Kontrastverteilung des mit der Überwachungskamera 2 und der Beleuchtungseinrichtung
1 erzeugten Bildes. Das Bild lässt sich hierdurch besser mittels automatisierter Bildverarbeitungsalgorithmen
bearbeiten und auswerten. Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung vermeidet eine
nur punktuelle Ausleuchtung eines im Bereich der optischen Achse O befindlichen Aufnahmeobjektes
innerhalb des Überwachungsbereiches bzw. des Überwachungsraumes, die bei bekannten
Ausführungsformen von Beleuchtungseinrichtungen zu lokal unerwünscht hohen Kontrastunterschieden
des erzeugten Bildes führt. Eine Überstrahlung eines sich beispielsweise in geringer
Entfernung vor der Überwachungskamera befindenden Gesichtes einer Person erfolgt nicht.
[0019] Insgesamt wird der Überwachungsbereich bzw. der Überwachungsraum gleichmäßiger mittels
der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung 1 ausgeleuchtet. Die Überwachungskamera
2 erzeugt daher ein Überwachungsbild mit einem über die gesamte Bildfläche hinweg
guten Kontrast. Insbesondere Gegenstände und Details, die sich außerhalb der Bildmitte
bzw. entfernt von der optischen Achse O der Überwachungskamera 2 befinden, werden
deutlich besser abgebildet. Die so gewonnenen Bilder können leichter manuell oder
mit geeigneten Bildverarbeitungsalgorithmen - beispielsweise zur automatisierten Bildererkennung,
zur automatisierten Zugangskontrolle oder dergleichen - ausgewertet und bearbeitet
werden.
[0020] Hierdurch ergibt sich eine signifikante Erhöhung der Sicherheit der Überwachung von
gefährdeten Bereichen, wie zum Beispiel in Zivilflugzeugen, da Details wie zum Beispiel
Waffen oder andere gefährliche Gegenstände, die eine Person beispielsweise in der
Nähe des Körpers oder in der Hand mitführt, auch im Randbereich der Überwachungsbilder
leichter erkannt werden können. Die Beleuchtungseinrichtung 1 muss hierbei selbstverständlich
an die Geometrie bzw. Beschaffenheit des zu überwachenden Raumes bzw. Bereiches angepasst
werden. Die Anpassung erfolgt wie vorstehend beschrieben im Einzelfall durch die geeignete
Auswahl der Anzahl und Art der Leuchtmittel, deren Strahlungsstärke, deren Abstrahlcharakteristik
sowie deren Ausrichtung im Raum in Bezug auf die optische Achse O (Winkel ϕ, θ) der
Überwachungskamera 2.
[0021] Die
Fig. 4 zeigt ein Testbild, das mittels einer bekannten Beleuchtungseinrichtung mit einer
Infrarotüberwachungskamera gemacht wurde. In der
Fig. 5 ist ein Testbild dargestellt, welches unter Verwendung der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
1 und einer Infrarotüberwachungskamera erstellt wurde.
[0022] Zu erkennen ist, dass der Kontrast des Testbildes in der Fig. 4 im Grenzbereich zwischen
der Gesichtsfläche der abgebildeten Person und dem Hintergrund zwar etwas höher ausfällt,
als der Kontrast des Bildes nach der Fig. 5 insgesamt. Doch Gegenstände und Details,
die sich außerhalb der Bildmitte des Testbildes in Fig. 4 befinden, lassen sich nur
schlecht erkennen, weil der Kontrast zum Bildrand hin infolge der punktuellen Überstrahlung
des Überwachungsbereiches bzw. des Überwachungsraumes entlang der optischen Achse
O der Überwachungskamera 2 rapide abnimmt (vgl. Fig. 4). Dagegen ermöglicht die gleichmäßigere
Kontrastverteilung über die Gesamtfläche des Testbildes der Fig. 5 eine bessere Auswertung
des Bildinhaltes über die Gesamtfläche des Bildes hinweg. Eine Überstrahlung der Bildmitte
wird durch die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung 2 vermieden. Gegenstände und
Details, die sich außerhalb der Bildmitte des Testbildes nach der Fig. 5 befinden,
werden kontrastreich, demzufolge detailreich und somit gut auswertbar wiedergegeben.
[0023] Mit der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung gewonnene Bilder lassen sich mithin
manuell oder durch automatisierte Bildverarbeitungsalgorithmen, beispielsweise zur
Bilderkennung oder zur Überprüfung von Zugangsberechtigungen, besser auswerten. Insbesondere
werden möglicherweise sicherheitsrelevante, gefährliche Gegenstände und Details außerhalb
der Bildmitte gut erkennbar dargestellt und abgebildet.
[0024] Anwendungsgebiete für die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung sind unter anderem
Fluggastkabinen, Gepäck- und Güterbereiche in Flugzeugen, Passagiertüren in Flugzeugen,
sowie Cockpittüren in Flugzeugen. Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung ist
indes nicht auf die Anwendung im Bereich der zivilen und militärischen Luftfahrt beschränkt.
Denkbar sind Anwendungen in weiteren sicherheitsrelevanten Bereichen, wie zum Beispiel
die Raumüberwachung in Gebäuden, die Überwachung von Außenflächen von Gebäuden oder
dergleichen sowie die Kontrolle von Aufenthaltsbereichen von Passagieren in Transporteinrichtungen
des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.
[0025] Die Leuchtmittel Lm
1,...,n der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung 1 weisen im Falle der Verwendung einer
Infrarotüberwachungskamera, die vor allem für Strahlung im nahen Infrarotbereich des
elektromagnetischen Spektrums empfindlich ist, Infrarotleuchtdioden (IRED) auf. Für
eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung, bei der die Überwachungskamera 2 im
Wesentlichen nur für sichtbares Licht sensitiv ist, weisen die Leuchtmittel vorzugsweise
weiße Leuchtdioden (LED) auf, die vorzugsweise Licht im mit dem menschlichen Auge
sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums abgeben.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Beleuchtungseinrichtung
- 2
- Überwachungskamera
- 3
- Objektiv
- 4
- Blende
- 5
- Leuchtmittel
- 6
- Kreislinie
- 7
- Intensitätskurve
- 8
- Intensitätskurve
- O
- optische Achse
- L
- Leuchtmittelebene
- Lm1,...,n
- Leuchtmittel
- Lma1,...,n
- Leuchtmittelachse
- θ1,...,n
- Winkel
- ϕ1,...,n
- Winkel
1. Beleuchtungseinrichtung 1 für eine Überwachungskamera 2 mit mehreren, jeweils eine
Leuchtmittelachse Lma1,...n aufweisenden Leuchtmitteln Lm1,...n, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittelachsen Lma1,...n eine optische Achse O der Überwachungskamera 2 schneiden.
2. Beleuchtungseinrichtung 1 nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n vorzugsweise in einer zur optischen Achse O senkrecht stehenden Leuchtmittelebene
E mit einer x-Achse und einer hierzu senkrecht verlaufenden y-Achse angeordnet sind.
3. Beleuchtungseinrichtung 1 nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n insbesondere entlang einer oder mehrerer Linien beabstandet zur optischen Achse O
angeordnet sind.
4. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n entlang einer Kreislinie 6 um die optische Achse O angeordnet sind und benachbarte
Leuchtmittel Lm1,...n, insbesondere gleiche Abstände zueinander aufweisen.
5. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...n, derart im Raum ausgerichtet sind, dass die Leuchtmittelachsen Lma1,...,n mit der optischen Achse O jeweils einen Winkel ϕ1,...,n von etwa 30° bis 60° einschließen und mit der x-Achse einen Winkel θ1,...,n in einem Bereich zwischen 0° und 360° einschließen.
6. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine einstückige, die Leuchtmittel Lm1,...,n beinhaltende Leuchtfläche vorgesehen ist.
7. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtfläche die optische Achse O umschließt und beispielsweise eine kreisringförmige,
eine elliptische oder eine andere geometrische Gestalt aufweist.
8. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n für das menschliche Auge unsichtbare Strahlung, insbesondere im nahen Infrarotbereich
abgeben.
9. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n für das menschliche Auge sichtbare Strahlung abgeben.
10. Beleuchtungseinrichtung 1 nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtmittel Lm1,...,n beispielsweise Infrarotleuchtdioden (IRED), Leuchtdioden (LED), Infrarotlaserdioden,
Laserdioden, Glühlampen, Halogenlampen, Gasentladungslampen, Glimmlampen, Leuchtstofflampen,
Elektrolumineszenzelemente oder andere Strahlung emittierende Mittel aufweisen.