[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Branderkennung, insbesondere zur Erkennung
von Magnesiumbränden, wobei vom Gefahrenbereich mit zumindest einer Kamera Bilder
mit einer bestimmten Auflösung und einer bestimmten Wiederholfrequenz aufgenommen
werden, die Bilder verarbeitet werden und bei der Verarbeitung resultierende Werte
mit vordefinierten Referenzwerten verglichen werden, und bei Überschreitung der Referenzwerte
ein Alarm ausgelöst wird.
[0002] Die Erfindung betrifft weiters eine Einrichtung zur Branderkennung, insbesondere
zur Erkennung von Magnesiumbränden, mit zumindest einer Kamera zur Aufnahme von Bildern
vom Gefahrenbereich mit einer bestimmten Auflösung und einer bestimmten Wiederholfrequenz,
einem Speicher zum Speichern von Bildern, einer Einrichtung zur Verarbeitung der Bilder,
und einer Einrichtung zur Auslösung eines Alarms.
[0003] Zur Branderkennung sind verschiedene Systeme bekannt, welche meist auf der optischen
Erfassung des bei einem Brand entstehenden Rauchs oder der durch das Feuer hervorgerufenen
Lichtstrahlung basiert. Brandmelder, welche auf der optischen oder chemischen Detektion
von Rauch beruhen, haben den Nachteil, dass eine Alarmauslösung bzw. Brandbekämpfung
erst relativ spät möglich wird. Demgegenüber weisen Brandmelder, welche die entstehenden
Flammen detektieren, eine kürzere Reaktionszeit auf. Allerdings sind derartige Brandmelder
nicht so zuverlässig, da einerseits Fremdlichteinflüsse Fehlalarme auslösen und andererseits
bestimmte Flammen nicht als solche detektiert werden können.
[0004] Die US 5 937 077 A beschreibt ein Verfahren zur Branderkennung, wobei mit einer Kamera
Bilder im Infrarotbereich aufgenommen werden, und zur Ausschaltung von Fehlerquellen
nur ein sehr schmaler Infrarotwellenlängenbereich um 1140 nm weiter verarbeitet wird.
Die Bilder werden zur Erkennung möglicher Brandherde weiter verarbeitet und mit für
Flammen charakteristischen Bildern verglichen und entsprechend bewertet. Wenn die
Bewertung einen gewissen Schwellwert überschreitet, erfolgt die Auslösung eines Alarmes.
[0005] Die US 2002/0030608 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Branderkennung, insbesondere
in Frachträumen von Flugzeugen, wobei mit Kameras Bilder im Infrarotbereich aufgenommen
werden. Von den analysierten Bildern werden Histogramme erstellt und nach zusammenhängenden
Bereichen von Pixeln mit bestimmten Helligkeitswerten gesucht. Aus bestimmten Veränderungen
des Histogramms und der Anzahl der Pixel der zusammenhängenden Bereiche kann auf Feuerherde
rückgeschlossen werden.
[0006] Eine weitere Vorrichtung zur Detektion von Rauch oder Feuer in Räumen ist aus der
US 2002/0135490 A1 bekannt, wobei ein Bild des Raumes aufgenommen und mit einem Referenzbild
verglichen wird. Dabei wird eine Lichtquelle zum Ausleuchten des Raumes und als elektrooptische
Einrichtung beispielsweise eine Videokamera eingesetzt. Die Bilder werden sowohl in
Grauwerten als auch farbig erfasst. Die aufeinanderfolgend aufgenommen Bilder werden
miteinander verglichen und bei Überschreitung der Änderungen über einen bestimmten
Schwellenwert ein Alarmsignal erzeugt.
[0007] Die US 2003/0141980 A1 zeigt ein Verfahren zur Detektion von Rauch und Feuer, bei
dem Digitalbider aufgenommen und miteinander verglichen werden. Für die Rauch- und
Feuererkennung sind zwei unterschiedliche Algorithmen vorgesehen. Der Algorithmus
zur Detektion von Feuer filtert Bewegungen im Frequenzbereich zwischen 1,25 und 4
Hz heraus und detektiert die für das Flackern einer Flamme charakteristischen Veränderungen.
[0008] Die WO 01/97193 A2 beschreibt ein Verfahren und eine Einrichtung zur Branderkennung
der angegebenen Art, bei dem eine Anzahl von aufgenommenen Bildern im zeitlichen Verlauf
analysiert wird und die Daten einer Fourier-Transformation zugeführt werden, und ein
bestimmter Frequenzbereich, der für das Flackern einer Flamme charakteristisch ist,
entsprechend analysiert wird. Dabei ist der Rechenaufwand und somit die erforderliche
Zeit für eine zuverlässige Erfassung der Flamme relativ hoch.
[0009] Die WO 01/24131 A2 zeigt einen weiteren Branderkennungsalgorithmus, der insbesondere
auf die Erkennung von Flammen, wie sie bei der Verbrennung von Benzin auftreten, abgestellt
ist. Auch dabei werden zeitliche Verläufe von Bildern entsprechend analysiert, wofür
relativ viel Zeit benötigt wird.
[0010] Schließlich zeigt die DE 295 02 831 U1 ein Feuermelde- und Bekämpfungssystem, bei
dem ein bestimmter Gefahrenbereich optisch erfasst wird und das aufgenommene Bild
mit gespeicherten Bildern, welche Feuer oder Rauch entsprechen, verglichen wird. Dieses
System ist jedoch sehr anfällig auf Fehlalarme.
[0011] Die bekannten Branderkennungsverfahren und Einrichtungen weisen daher eine relativ
hohe Fehlerwahrscheinlichkeit und eine relativ hohe Reaktionszeit auf. Bei der spanabhebenden
Bearbeitung von Magnesium oder Magnesiumlegierungen kann es durch die leicht entzündlichen
Späne und Stäube zu besonders gefährlichen Explosionen und Bränden kommen. Dies ist
einer der Hauptgründe, dass Magnesium trotz der besseren Eigenschaften zu Aluminium,
wie dem leichteren Gewicht, der besseren Korrosionsbeständigkeit und der leichteren
Bearbeitbarkeit, beispielsweise in der Autoindustrie, noch nicht häufig eingesetzt
wird. Darüber hinaus lässt sich ein Magnesiumbrand wegen der hohen Verbrennungstemperaturen
im Bereich von 3000°C nicht mit Wasser oder wasserhaltigen Löschmitteln bekämpfen.
Der möglichst frühen Branderkennung kommt daher insbesondere bei der Verarbeitung
von Magnesium oder Magnesiumlegierungen besonders hohe Bedeutung zu.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung eines oben
genannten Verfahrens, durch welches möglichst rasch und zuverlässig der Brand bzw.
dessen Ursache, wie z.B. ein Funkenflug oder ein Lichtbogen, erkannt werden kann.
Der Aufwand soll möglichst gering sein, so dass durch die erforderliche niedrige Rechenleistung
eine rasche Reaktion möglich ist. Nachteile bekannter Verfahren sollen vermieden bzw.
reduziert werden.
[0013] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer oben
erwähnten Einrichtung zur Branderkennung, insbesondere zur Erkennung von Magnesiumbränden
bzw. deren Ursache, welche möglichst einfach und kostengünstig aufgebaut ist und eine
zuverlässige und rasche Erkennung eines Brandes ermöglicht.
[0014] Die erste erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein oben erwähntes Verfahren gelöst,
wobei mit der Kamera ein, eine brandfreie Situation repräsentierendes Hintergrundbild
aufgenommen und gespeichert wird, weiters jene Pixel von der weiteren Verarbeitung
ausgeschlossen werden, bei welchen die Pixel des Hintergrundbildes einen vordefinierten
Helligkeitswert (MaskLevel) überschreiten, weiters zur Bildung eines Luminanz-Histogramms
aus dem aktuellen Bild die Anzahl der Pixel in Abhängigkeit von Helligskeitsbereichen
ermittelt werden, weiters die Anzahl der Pixel in allen Helligkeitsbereichen über
einem vordefinierten Helligkeitswert (VerifyLevel), welche auf Feuer schließen lassen
können, summiert werden, und schließlich der Alarm ausgelöst wird, wenn diese Summe
den vordefinierten Referenzwert (FireLevel) überschreitet. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass durch die Erfassung des Hintergrundbildes in einem
brandfreien Zustand Bereiche erkannt werden, welche aufgrund ihrer Helligkeit Fehlalarme
auslösen könnten und von der weiteren Verarbeitung ausgeschlossen werden. Diese Bereiche
können beispielsweise Lichtquellen innerhalb des von der Kamera erfassten Gefahrenbereichs,
Reflexionen od. dgl. sein. Durch die relativ einfache Auswertung der Pixel des aktuellen
Bildes in Form eines Luminanz-Histogramms und das Zählen jener Pixel, welche einen
vordefinierten Helligkeitswert überschreiten, und schließlich das Vergleichen mit
einem vordefinierten Referenzwert, ist ein relativ niedriger Verarbeitungsaufwand
verbunden, so dass eine rasche Erkennung eines Brandes, insbesondere Magnesiumbrandes,
bereits im Zustand der Entstehung, d.h. bei der Bildung eines Funkens oder Lichtbogens,
möglich ist. Bisherige Verfahren verarbeiten meist eine Reihe von aufgenommenen Bildern
und weisen deshalb eine entsprechende Verzögerung der Reaktion auf. Der vordefinierte
Helligkeitswert (MaskLevel), ab welchem Pixel des Hintergrundbildes von der weiteren
Verarbeitung ausgeschlossen werden, der definierte Helligkeitswert (VerifyLevel),
ab welchem ein Pixel als möglicher Hinweis auf Feuer identifiziert wird, sowie der
vordefinierte Referenzwert (FireLevel) der Anzahl an Pixel, ab welchem Alarm ausgelöst
wird, bezogen auf die Gesamtanzahl der Pixel, wird entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten
und Anforderungen ausgewählt und festgelegt.
[0015] Vorteilhafterweise werden mit der Kamera Bilder im Infrarotbereich, vorzugsweise
im Wellenlängenbereich unterhalb 850 nm aufgenommen. Das Filtern des sichtbaren Lichts
mit einer Wellenlänge oberhalb 850 nm kann mit entsprechenden optischen Filtern, welche
der Kamera vorgeschaltet werden, oder auch mittels elektronischer Filter, welche auf
den gewählten Frequenzbereich abgestimmt sind, durchgeführt werden.
[0016] Darüber hinaus können weitere Bereiche innerhalb des erfassten Bildes festgelegt
und mechanisch oder elektronisch ausgeblendet werden. Auf diese Weise können fix vorgegebene
Regionen des Gefahrenbereichs von der Branderkennung ausgeschlossen werden, so dass
die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen weiter reduziert werden kann.
[0017] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass in zyklischen Abständen
ein, eine brandfreie Situation repräsentierendes Hintergrundbild aufgenommen und abgespeichert
wird. Dadurch kann auf sich verändernde Situationen Rücksicht genommen werden. Die
Häufigkeit der Aufnahme und des Speicherns derartiger Hintergrundbilder muss an die
jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.
[0018] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhe der Überschreitung
des gespeicherten Referenzwertes erfasst und die Alarmierung in Abhängigkeit dieser
Höhe durchgeführt wird. Somit kann eine Abstufung der Alarmierung in Abhängigkeit
der Anzahl jener Pixel mit einem Helligkeitswert über dem definierten Helligkeitswert,
welche auf Feuer schließen lassen können, erfolgen. Beispielsweise kann bei einer
besonders hohen Anzahl von Pixeln, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Entstehen
eines Brandes hinweisen, sofort eine Alarmierung der Feuerwehr einer entsprechenden
Stelle im Werk erfolgen oder sogar eine geeignete Löschanlage automatisch aktiviert
werden, wohingegen bei geringer Überschreitung des Referenzwerts nur eine Vorwarnung
erfolgen kann.
[0019] Um eine rasche Reaktion auf allfällige Flammen- oder Funkenbildung zu erzielen, beträgt
die Bildwiederholfrequenz mindestens 10 Hz.
[0020] Wie bereits oben erwähnt, kann im Wesentlichen gleichzeitig mit bzw. kurz nach der
Alarmierung auch eine Löscheinrichtung aktiviert werden.
[0021] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Alarm dann ausgelöst
wird, wenn zusätzlich oder alternativ zur oben erwähnten Alarmierung zumindest eine
weitere Branderkennungseinrichtung, beispielsweise eine Raucherkennungseinrichtung,
ein Alarmsignal abgibt. Somit können mehrere Brandmeldeverfahren miteinander kombiniert
und deren Alarmsignale entsprechend verknüpft, beispielsweise logisch "UND" bzw. "ODER"
verknüpft, werden.
[0022] Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des vorliegenden Verfahrens und zur Reduktion der
Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen, können die resultierenden Werte mehrerer Kameras
miteinander verknüpft werden und der Alarm in Abhängigkeit der Werte aller Kameras
ausgelöst werden. Dabei kann eine Alarmierung bereits dann stattfinden, wenn bei einer
Kamera die Summe der Anzahl der Pixel in allen Helligkeitsbereichen über einem vordefinierten
Helligkeitswert einen vordefinierten Referenzwert überschreitet, oder wenn bei allen
Kameras diese Bedingung erfüllt ist.
[0023] Die zweite erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine oben genannte Einrichtung zur
Branderkennung, insbesondere zur Erkennung von Magnesiumbränden, gelöst, wobei der
Speicher zum Speichern eines eine brandfreie Situation repräsentierenden Hintergrundbildes
ausgebildet ist, und die Einrichtung zur Verarbeitung der Bilder zur Erkennung jener
Pixel des Hintergrundbildes, welcher einen vordefinierten Helligkeitswert überschreiten,
ausgebildet ist, und weiters eine Einrichtung zum Ausschließen dieser Pixel der aktuellen
Bilder von der Verarbeitung vorgesehen ist. Eine derartige Einrichtung ist durch einen
relativ einfachen Aufbau charakterisiert und ermöglicht eine rasche Erkennung eines
Brandes, insbesondere Magnesiumbrandes, bereits während der Bildung von Funken oder
Lichtbögen.
[0024] Die zumindest eine Kamera kann drahtlos mit der Verarbeitungseinrichtung verbunden
sein. Dadurch wird die Flexibilität und allenfalls auch die Sicherheit erhöht.
[0025] Weiters können Blenden zum Ausblenden bestimmter Bereiche des von der Kamera erfassten
Gefahrenbereichs vorgesehen sein, welche verschiedenartig ausgebildet sein können.
[0026] Zur Erfassung der Bilder im Infrarotbereich ist der zumindest einen Kamera ein Infrarotfilter
zugeordnet, der vorzugsweise den Wellenlängenbereich < 850 nm durchlässt.
[0027] Ebenso ist es möglich, den Infrarotbereich mit Hilfe eines elektronischen Filters
insbesondere eines entsprechenden Bandpassfilters zu selektieren.
[0028] Die Einrichtung zur Verarbeitung der Bilder und die Einrichtung zum Ausschließen
der Pixel der aktuellen Bilder von der Bearbeitung ist vorzugsweise durch einen Rechner
gebildet. Je nach erforderlicher Rechenleistung kann der Rechner durch einen Computer,
einen Mikroprozessor oder einen Mikrocontroller gebildet sein.
[0029] Für Dokumentationszwecke ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Einrichtung
zur Protokollierung des zeitlichen Verlaufs der verarbeiteten Bilder vorgesehen. Die
Protokollierung kann auf einem Datenträger oder auf Papier erfolgen.
[0030] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind mehrere Kameras vorgesehen, welche
alle mit der Verarbeitungseinrichtung verbunden sind, so dass der Alarm in Abhängigkeit
der Bilder aller Kameras auslösbar ist. Dabei kann eine logische "UND"-Verknüpfung
aller Kamerasignale erfolgen, so dass ein Alarm nur dann ausgelöst wird, wenn alle
Kameras Bilder detektieren, welche auf Brand schließen. Alternativ dazu kann auch
eine logische "ODER"-Verknüpfung der Kamerasignale stattfinden, so dass der Alarm
schon dann ausgelöst wird, wenn bereits eine Kamera ein Signal liefert, welches auf
Brand schließen lässt. Zusätzlich können auch Gewichtungen der einzelnen Kamerasignale
vorgenommen werden, welche an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.
[0031] Weiters kann eine weitere Branderkennungsvorrichtung, beispielsweise eine aspiratorische
Branderkennungsvorrichtung vorgesehen sein, welche mit der Verarbeitungseinrichtung
verbunden ist, so dass der Alarm auch in Abhängigkeit der zumindest einen weiteren
Branderkennungsvorrichtung auslösbar ist. Somit kann, wie oben bereits erwähnt, eine
Verknüpfung der Signale mehrerer Branderkennungsvorrichtungen erfolgen.
[0032] Vorteilhafterweise ist zumindest eine Löscheinrichtung vorgesehen, welche mit der
Einrichtung zur Auslösung des Alarmes verbunden ist. Dadurch kann im Wesentlichen
gleichzeitig bzw. kurz nach dem Auslösen eines Alarmes die Löscheinrichtung aktiviert
und der Brand bereits kurz nach seiner Entstehung gelöscht werden.
[0033] Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Einrichtung zeigen, näher
erläutert.
[0034] Darin zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Hintergrundbild, bei welchem die Pixel, welche einen vordefinierten Helligkeitswert
überschreiten, markiert sind;
Fig 3 ein Luminanz-Histogramm eines aktuellen Bildes; und Fig. 4 ein Blockschaltbild
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Branderkennung.
[0035] Fig. 1 zeigt ein schematisches Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Branderkennung, insbesondere zur Erkennung von Magnesiumbränden, wobei
mit zumindest einer Kamera 1 Bilder eines interessierenden Bereichs, in dem ein Brand
entstehen kann, aufgenommen werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Bearbeitungsmaschine
10, welche ein Werkstück 11 insbesondere ein Werkstück aus Magnesium oder einer Magnesiumlegierung
bearbeitet. Entsprechend Schritt 100 wird das Signal jeder Kamera 1 gespeichert, und
gemäß Block 101 Luminanz-Histogramme erstellt. Nach Auswertung des Luminanz-Histogramms
in Block 101 erfolgt gemäß Block 102 eine Quantifizierung der Anzahl der Pixeln, welche
auf Feuer schließen lassen können und einen vordefinierten Referenzwert n
R überschreiten, und davon abhängig, eine entsprechende Alarmierung. Liegt die Anzahl
der Pixeln unter dem Referenzwert n
R, erfolgt gemäß Block 103 keine Meldung, liegt die Anzahl der Pixeln in einem hohen
Bereich über dem Referenzwert n
R, erfolgt gemäß Block 104 beispielsweise eine automatische Alarmierung der Feuerwehr
oder die automatische Aktivierung einer Löscheinrichtung. Liegt die Anzahl der Pixeln,
welche über dem vordefinierten Referenzwert n
R liegen, in einem mittleren Bereich, so erfolgt beispielsweise gemäß Block 105 nur
ein lokaler Alarm oder Voralarm, so dass entsprechende Schritte vor Ort gesetzt werden
können. Zusätzlich kann entsprechend Block 106 eine Protokollierung der Aufzeichnung
erfolgen.
[0036] Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines Hintergrundbildes, bei dem bestimmte Pixeln, welche
einen vordefinierten Helligkeitswert (MaskLevel) überschreiten, identifiziert werden
und von einer weiteren Verarbeitung ausgeschlossen werden (schraffiert dargestellt).
Somit können einzelne Punkte im Hintergrundbild, welche eine besonders hohe Helligkeit
aufweisen und somit das Vorhandensein einer Flamme oder eines Funkens vortäuschen
könnten, von einer weiteren Verarbeitung ausgeschlossen und somit das Risiko einer
Fehlmeldung minimiert werden.
[0037] Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines Luminanz-Histogramms (s. Block 101 in Fig. 1) eines
aktuellen Bildes, wobei die Helligkeit von 0 % (schwarz) bis 100 % (weiß) in einzelne
Bereiche unterteilt ist. Im dargestellten Beispiel sind die Bereiche in 5%-Abschnitten
der Helligkeit unterteilt. In der Praxis wird eine wesentlich feinere Unterteilung
stattfinden. Das Luminanz-Histogramm zeigt nun die Anzahl der Pixel in Abhängigkeit
des jeweiligen Helligkeitsbereichs. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Branderkennung
selektiert nunmehr alle Werte des Luminanz-Histogramms, welche über einem definierten
Helligkeitswert (VerifyLevel) L
V liegen, der beispielsweise 75 % beträgt, und auf Feuer schließen lassen könnte. Nun
erfolgt eine Quantifizierung (s. Block 102 in Fig. 1) der Anzahl n
1, n
2, n
3, n
4 der Pixel in allen Helligkeitsbereichen über diesem vordefinierten Helligkeitswert
L
V. Die Pixel werden entsprechend summiert (n
1+n
2+n
3+n
4) und mit einem vordefinierten Referenzwert (FireLevel) n
R verglichen. Bei Überschreitung des vordefinierten Referenzwerts n
R wird Alarm ausgelöst. Dabei kann eine Abstufung der Alarmierung in der Art erfolgen,
dass bei Überschreitung eines vordefinierten Referenzwerts n
R1 lediglich ein Voralarm ausgelöst wird, und bei Überschreitung eines höher gelegenen
vordefinierten Referenzwerts n
R2 ein Hauptalarm, allenfalls mit Aktivierung einer Löscheinrichtung, vorgenommen wird.
Unterhalb des Referenzwerts n
R1 erfolgt keine Alarmierung (entsprechend Block 103 in Fig. 1).
[0038] Schließlich zeigt Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Branderkennung mit zumindest einer Kamera 1, welche mit einer Einrichtung
2 zur Verarbeitung der Bilder verbunden ist. Diese Verbindung zwischen der zumindest
einen Kamera 1 und der Verarbeitungseinrichtung 2 kann auch drahtlos erfolgen. Weiters
ist ein Speicher 3 zum Speichern von Bildern und eine Einrichtung 4 zur Auslösung
eines Alarms vorhanden. Erfindungsgemäß ist der Speicher 3 zum Speichern eines eine
brandfreie Situation repräsentierenden Hintergrundbildes ausgebildet, und die Einrichtung
2 zur Verarbeitung der Bilder zur Erkennung jener Pixel des Hintergrundbildes, welcher
einen vordefinierten Helligkeitswert überschreiten, ausgebildet, und eine Einrichtung
zum Ausschließen dieser Pixel der aktuellen Bilder von der Verarbeitung vorgesehen.
Weiters können Blenden 5 zum Ausblenden bestimmter Bereiche und Filter 6, beispielsweise
ein Infrarotfilter, jeder Kamera 1 vorgeordnet sein. Eine Einrichtung 7 zur Protokollierung
des zeitlichen Verlaufs der verarbeiteten Bilder kann ebenfalls vorgesehen sein. Im
Speicher 3 bzw. einem gesonderten Speicher (nicht dargestellt) werden auch die vor
dem Aktivieren der Einrichtung vordefinierten Helligkeitswerte (MaskLevel), die vordefinierten
Helligkeitswerte (VerifyLevel L
V), welche auf Feuer schließen lassen können, und die vordefinierten Referenzwerte
(FireLevel n
R) abgespeichert. Diese Referenzwerte werden vor der Aktivierung individuell ermittelt
und gespeichert. Die Signale aller Kameras 1 werden der Verarbeitungseinrichtung 2
zugeführt. Nach der Quantifizierung erfolgt eine entsprechende Signalisierung an die
Einrichtung 4 zur Auslösung eines Alarms. Gemäß Pfeil VA erfolgt lediglich eine Voralarmierung,
gemäß Pfeil A erfolgt eine normale Alarmierung. Zusätzlich kann zumindest eine weitere
Branderkennungsvorrichtung 8, beispielsweise eine Raucherkennungsvorrichtung, vorgesehen
sein, welche ebenfalls mit der Einrichtung 4 zur Auslösung eines Alarms verbunden
ist. Somit kann die Auslösung eines Alarms in Abhängigkeit sowohl aller Signale aller
Kameras 1 als auch der zusätzlichen Branderkennungsvorrichtungen 8 erfolgen.
[0039] Die oben genannten Referenzwerte werden an die jeweiligen Bedingungen individuell
angepasst, so dass eine möglichst sichere und rasche Branderkennung, insbesondere
von Magnesiumbränden, möglich wird.
1. Verfahren zur Branderkennung, insbesondere zur Erkennung von Magnesiumbränden, wobei
vom Gefahrenbereich mit zumindest einer Kamera Bilder mit einer bestimmten Auflösung
und einer bestimmten Wiederholfrequenz aufgenommen werden, die Bilder verarbeitet
werden und bei der Verarbeitung resultierende Werte mit vordefinierten Referenzwerten
verglichen werden, und bei Überschreitung der Referenzwerte ein Alarm ausgelöst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Kamera ein, eine brandfreie Situation repräsentierendes Hintergrundbild aufgenommen
und gespeichert wird, dass jene Pixel von der weiteren Verarbeitung ausgeschlossen
werden, bei welchen die Pixel des Hintergrundbildes einen vordefinierten Helligkeitswert
(MaskLevel) überschreiten, dass zur Bildung eines Luminanz-Histogramms aus dem aktuellen
Bild die Anzahl der Pixel in Abhängigkeit von Helligkeitsbereichen ermittelt werden,
dass die Anzahl der Pixel in allen Helligkeitsbereichen über einem vordefinierten
Helligkeitswert (VerifyLevel), welche auf Feuer schließen lassen können, summiert
werden, und dass der Alarm ausgelöst wird, wenn diese Summe den vordefinierten Referenzwert
(FireLevel) überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Kamera Bilder im Infrarotbereich, vorzugsweise im Wellenlängenbereich unterhalb
850 nm, aufgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Bereiche innerhalb des erfassten Bildes festgelegt und mechanisch oder elektronisch
ausgeblendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in zyklischen Abständen ein, eine brandfreie Situation repräsentierendes Hintergrundbild
aufgenommen und abgespeichert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Überschreitung des vordefinierten Referenzwertes (FireLevel) erfasst
und die Alarmierung in Abhängigkeit dieser Höhe durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildwiederholfrequenz mindestens 10 Hz beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Wesentlichen gleichzeitig mit bzw. kurz nach der Alarmierung eine Löscheinrichtung
aktiviert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Alarm ausgelöst wird, wenn zusätzlich oder alternativ dazu zumindest eine weitere
Branderkennungseinrichtung, beispielsweise eine Raucherkennungseinrichtung, ein Alarmsignal
abgibt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die resultierenden Werte mehrerer Kameras miteinander verknüpft werden und der Alarm
in Abhängigkeit der resultierenden Werte aller Kameras ausgelöst wird.
10. Einrichtung zur Branderkennung, insbesondere zur Erkennung von Magnesiumbränden, mit
zumindest einer Kamera (1) zur Aufnahme von Bildern vom Gefahrenbereich mit einer
bestimmten Auflösung und einer bestimmten Wiederholfrequenz, einem Speicher (3) zum
Speichern von Bildern, einer Einrichtung (2) zur Verarbeitung der Bilder, und einer
Einrichtung (4) zur Auslösung eines Alarmes, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (3) zum Speichern eines, eine brandfreie Situation repräsentierendes
Hintergrundbildes ausgebildet ist, und dass die Einrichtung (2) zur Verarbeitung der
Bilder zur Erkennung jener Pixel des Hintergrundbildes, welche einen vordefinierten
Helligkeitswert (MaskLevel) überschreiten, ausgebildet ist, und dass eine Einrichtung
zum Ausschließen dieser Pixel der aktuellen Bilder von der Verarbeitung vorgesehen
ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kamera (1) drahtlos mit der Verarbeitungseinrichtung (2) verbunden
ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass Blenden (5) zum Ausblenden bestimmter Bereiche vorgesehen sind.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest einen Kamera (1) ein Infrarotfilter (6), zugeordnet ist, der vorzugsweise
den Wellenlängenbereich < 850 nm durchlässt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest einen Kamera (1) ein elektronisches Filter zugeordnet ist, welches
vorzugsweise den Wellenlängenbereich < 850 nm durchlässt.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (2) zur Verarbeitung der Bilder und die Einrichtung zum Ausschließen
der Pixel der aktuellen Bilder von der Verarbeitung durch einen Rechner gebildet ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (7) zur Protokollierung des zeitlichen Verlaufs der verarbeiteten
Bilder vorgesehen ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kameras (1) vorgesehen sind, welche mit der Verarbeitungseinrichtung (2)
verbunden sind, so dass der Alarm in Abhängigkeit der Bilder aller Kameras (1) auslösbar
ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Branderkennungsvorrichtung (8) beispielsweise eine Raucherkennungsvorrichtung
vorgesehen ist, welche mit der Verarbeitungseinrichtung (2) verbunden ist, so dass
der Alarm auch in Abhängigkeit der zumindest einen weiteren Branderkennungsvorrichtung
(8) auslösbar ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Löscheinrichtung (9) vorgesehen ist, welche mit der Einrichtung (4) zur Auslösung
des Alarmes verbunden ist.