[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine integrierte Versorgungs- und Signalleitung (nachfolgend
kurz als Leitung bezeichnet), die insbesondere für den Einsatz in einem Energiebussystem
vorgesehen ist. Als Leitung wird hierbei ein mehrere gegeneinander isolierte elektrische
Einzelleiter umfassendes Kabel bezeichnet.
[0002] Ein Energiebus ist ein Stromversorgungssystem für elektrische Verbraucher, das insbesondere
im industriellen Bereich eingesetzt wird. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Installation,
bei der die Verbraucher über zentral in einem Schaltschrank angeordnete Steuer- und
Schutzgeräte geschaltet werden, sind bei einem Energiebussystem die Steuer- und Schutzgeräte
dezentral am Ort des Verbrauchers angeordnet. Zur Ansteuerung dieser Schalt- und Schutzgeräte
ist bei einem Energiebussystem in der Regel ein Signalnetz vorgesehen, über welches
üblicherweise mit Kleinspannung Steuersignale übermittelt werden können. Die Signalleiter
des Signalnetzes sind hierbei entweder unabhängig von den Versorgungsleitem des Energiebussystemes
verlegt oder zusammen mit den Versorgungsleitem in einer gemeinsamen Versorgungs-
und Signalleitung integriert. Eine solche Leitung ist bisher unter anderem aus Sicherheitsgründen
zumeist als Flachleitung ausgeführt, zumal bei einer Flachleitung infolge des räumlichen
Abstands der Einzelleiter das Risiko minimiert ist, dass die Versorgungsspannung in
einen Signalleiter eingekoppelt oder dass die Versorgungsspannung bei einer Beschädigung
der Leitung in einen der Signalleiter verschleppt wird. Andererseits besteht in einigen
Anwendungsgebieten von Energiebussystemen ein ausgesprochener Bedarf, Rundleitungen,
und nicht Flachleitungen als Busleitung einzusetzen. Insbesondere ist eine Rundleitung
in der Regel widerstandsfähiger gegen häufige Torsion, Biegung oder Knickung als eine
vergleichbare Flachleitung.
[0003] Für den Einsatz in einem Energiebus sollte die Leitung insbesondere derart gestaltet
sein, dass eine Einkopplung der Versorgungsspannung in die Signalleiter auf ein akzeptables
Maß reduziert ist, um Fehlauslösungen oder eine Zerstörung von Busgeräten auszuschließen.
Weiterhin sollten alle Leiter der Leitung unterbrechungsfrei kontaktierbar sein. Bei
einer Verletzung der Leitung, z.B. durch Eindringen einer Schraube oder durch Quetschen
der Leitung sollte eine Spannungsverschleppung von den Versorgungsleitern in die Signalleiter
vermieden sein. Außerdem sollte die Leitung möglichst kompakt und somit Raum sparend
realisiert sein.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rundleitung anzugeben, die nach Maßgabe
der vorstehend genannten Anforderungen für den Einsatz in einem Energiebussystem geeignet
ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
ist bei einer integrierten Versorgungs- und Signalleitung mit einer Anzahl von elektrischen
Versorgungsleitern und mindestens zwei elektrischen Signalleitem vorgesehen, dass
die Signalleiter in einem zentralen, im Wesentlichen zylindrischen Kern angeordnet
sind, während die Versorgungsleiter in einem, diesen Kern konzentrisch umgebenden
Ringbereich angeordnet sind. Zwischen dem Kern und dem Ringbereich, und damit zwischen
Signalleitern und Versorgungsleitem, ist eine Abschirmung vorgesehen.
[0006] Indem Signalleiter und die Versorgungsleiter voneinander getrennt und gegenseitig
abgeschirmt angeordnet sind, ist eine Einkopplung der Wechselspannung in die Signalleiter
wirksam reduziert. Ebenso ist sichergestellt, dass bei einer Beschädigung einer oder
mehrerer der Versorgungsleiter die Versorgungsspannung nicht in die Signalleiter verschleppt
wird. Wird nämlich die Isolierung einer oder mehrerer Versorgungsleiter beschädigt,
so kommt der entsprechende Versorgungsleiter zunächst in Kontakt mit der elektrisch
leitenden und geerdeten Abschirmung. Hierdurch wird der beschädigte Versorgungsleiter
kurzgeschlossen, was zum Ansprechen einer Schutzeinrichtung, und damit zur Abschaltung
der Versorgungsspannung führt. Durch den abgeflachten Leiterquerschnitt der Versorgungsleiter
wird eine besonders kompakte Bauweise der Leitung ermöglicht.
[0007] Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Leitung gegenüber Biegung, etc. sowie als
Schutz vor Beschädigung ist der Ringbereich mit den darin angeordneten Versorgungsleitern
zweckmäßigerweise mit einem Isoliermantel, insbesondere aus einem Polymermaterial,
umgeben. Durch den Isoliermantel ist zudem eine doppelte Isolierung der Versorgungsleiter
sichergestellt.
[0008] Infolge seiner abgeflachten Form (insbesondere elliptisch, rechteckig, trapezförmig
oder eine beliebige Mischform) weist die Querschnittsfläche eines jeden Versorgungsleiters
eine ausgeprägte Längsrichtung und eine dazu senkrechte Querrichtung auf, in welcher
die Stärke des Leiters besonders groß bzw. besonders klein ist. Zur weiteren Verringerung
der Baugröße der Leitung ist nun bevorzugt vorgesehen, dass jeder Versorgungsleiter
mit der Längsrichtung seiner Querschnittsfläche tangential zu dem Ringbereich ausgerichtet
ist. Hierdurch wird erreicht, dass die (üblicherweise fünf) Versorgungsleiter den
Ringbereich besonders gut ausfüllen und bei vergleichsweise großer Querschnittsfläche
in der Radialrichtung der Leitung eine besonders geringe Ausdehnung aufweisen. Bevorzugt
hat die Querschnittsfläche jedes Versorgungsleiters eine elliptische Form.
[0009] Als Abschirmung wird vorzugsweise ein Gestrick mit einer Vielzahl von Einzellitzen
aus feindrähtigem Kupferdraht herangezogen. Die Abschirmung ist vorteilhafterweise
derart ausgebildet, dass sie unterbrechungsfrei über ein Abmantelmaß der Leitung hinaus
dehnbar ist. Diese Dehnbarkeit wird insbesondere dadurch sichergestellt, dass die
Einzeldrähtchen der Abschirmung wellenartig nebeneinander und gegebenenfalls einander
überlappend auf dem Umfang des Kerns verlegt werden. Als Abmantelmaß ist die Länge
eines beliebig wählbaren Leitungsstücks bezeichnet, in welchem der Isoliermantel entfernt
wurde, so dass die jeweils einzeln nochmals isolierten Versorgungsleiter offen liegen.
Infolge der Dehnbarkeit der Abschirmung kann diese sowohl in longitudinaler als auch
in radialer Richtung bezüglich der Leitung aufgeweitet werden. Hierdurch wird die
für eine Energiebusleitung besonders wichtige Eigenschaft erzielt, dass die Abschirmung
zerstörungsfrei um eine Kontaktstelle herumgeführt werden kann. Innerhalb der Leitung
sind die Versorgungsleiter zu einem ersten Leiterbündel verseilt und die Signalleiter
zu einem innerhalb dieses ersten Leiterbündels geführten zweiten Leiterbündel verseilt.
Dabei ist die Schlagzahl, d.h. die Anzahl der Leiterwindungen pro Einheitslänge, für
das erste Leiterbündel und das zweite Leiterbündel verschieden. Auf diese Weise wird
die induktive magnetische Einkopplung der Versorgungsspannung in die Signalleiter
weiter reduziert. Die Schlagzahlen der beiden Leiterbündel sind insbesondere derart
aufeinander abgestimmt, dass sich induktive Einkopplungen schon nach wenigen Windungen
kompensieren. Besonders zweckmäßig ist dabei ein ganzahliges Schlagzahlverhältnis
der Verseilungen der Signalleiter und Versorgungsleiter, insbesondere ein Verhältnis
2:1.
[0010] Die Leiterbündel, also die Versorgungsleiter einerseits und die Signalleiter andererseits,
sind zweckmäßigerweise gleichsinnig verseilt, so dass die Leitung im Bereich eines
entmantelten Leitungsstücks derart aufgedrillt werden kann, dass die Versorgungsleiter
und die Signalleiter in einer Ebene ausgebreitet werden können. Die Abschirmung ist
dabei bevorzugt genügend dehnbar ausgebildet, dass sie über die aufgedrillte Länge
der Versorgungsleiter und/oder Signalleiter im Bereich des entmantelten und aufgedrillten
Leitungsstücks hinaus aufgeweitet werden kann. Dies erleichtert wiederum eine unterbrechungsfreie
Kontaktierung der Leitung.
[0011] In vorteilhafter Dimensionierung beträgt der minimale Durchmesser eines jeden Versorgungsleiters
mindestens 1,5 mm, bevorzugt 1,7 mm. Die Signalleiter sind vorzugsweise in einem Abstand,
gemessen jeweils von Mitte zu Mitte der Signalleiter, von etwa 4 mm angeordnet. Zur
Stabilisierung der Leitung sind die Signalleiter und/oder die Versorgungsleiter bevorzugt
in ein insbesondere elastisches Füllmaterial eingebettet.
[0012] Die Signalleiter weisen wahlweise einen kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt
auf. In der letztgenannten Ausführung wird dabei wiederum bei besonders geringem Raumbedarf
ein vergleichsweise großer Leiterquerschnitt erzielt. Im Sinne einer einheitlichen
Bauweise sind hierbei insbesondere die Signalleiter hinsichtlich ihres Querschnitts
an die Versorgungsleiter angepasst. Die Leiterisolierung eines jeden Versorgungsleiters
und Signalleiters ist auf die höchste in der Gesamtleitung vorkommende Spannung, insbesondere
400 V hin ausgelegt.
[0013] Ebenso bilden die die einzelnen Kupferlitzen der Abschirmung zusammengenommen einem
Leiterquerschnitt aus, der mindestens dem Leiterquerschnitt eines Versorgungsleiters
entspricht. Hierdurch wird der Leitungswiderstand der Abschirmung soweit herabgesetzt,
dass bei einem Kurzschluss eines Versorgungsleiters mit der Abschirmung der für die
Auslösung eines Schutzorgans erforderliche Kurzschlussstrom sichergestellt ist. Die
Abschirmung ist somit als vollwertiger Schutzleiter wirksam.
[0014] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einem schematischen Querschnitt eine Versorgungs- und Signalleitung eines Energiebussystems
mit fünf Versorgungsleitern und zwei Signalleitern,
- Fig. 2
- in einer Darstellung gemäß Fig. 1 eine alternative Ausführung der Leitung,
- Fig. 3
- in schematischer Draufsicht die Leitung gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 mit einem entmantelten
Leitungsstück,
- Fig. 4
- die Leitung gemäß Fig. 3 in aufgedrilltem Zustand und
- Fig. 5
- die Leitung gemäß Fig. 3 in einer Anschlussstellung, in der die Versorgungsleiter
und Signalleiter im Bereich des entmantelten Leitungsstücks in einer Ebene ausgebreitet
sind.
[0015] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte Versorgungs- und Signalleitung, nachfolgend abkürzend als
Leitung 1 bezeichnet, umfasst fünf elektrische Versorgungsleiter 2 sowie zwei elektrische
Signalleiter 3. Die Versorgungsleiter 2 sind zur Versorgung einer Anzahl von (nicht
näher dargestellten) elektrischen Verbrauchern mit einer Versorgungsspannung vorgesehen.
Die Versorgungsleiter 2 umfassen drei Phasenleiter, einen Nullleiter sowie einen Schutzleiter,
die insbesondere für 400 V AC ausgelegt sind. Die Signalleiter 3 dienen zur Übermittlung
von Mess- und Steuersignalen innerhalb des Energiebussystems. Die Signalleiter 3 sind
insbesondere für Kleinspannung, vorzugsweise 24 V DC, vorgesehen.
[0017] Die Leitung 1 weist einen zentralen, im Wesentlichen zylindrischen Kern 4 auf, in
welchem die Signalleiter 3 miteinander verseilt geführt sind. Zur Stabilisierung sind
die Signalleiter 3 in dem Kern 4 in ein elastomeres Füllmaterial F eingebettet. Der
Kern 4, und damit die Signalleiter 3, sind von einer Abschirmung 5 konzentrisch umgeben.
Die Abschirmung 5 ist aus einem Gewirk aus feindrähtigen Kupferlitzen gebildet, die
in einem wellenförmigen Muster unverschlauft dicht nebeneinanander und einander überlappend
auf dem Umfang des Kerns 4 verlegt sind.
[0018] In einem um die Abschirmung 5 herum angeordneten Ringbereich 6 sind die Versorgungsleiter
2 geführt. Die Versorgungsleiter 2 sind in diesem Ringraum 6 wiederum miteinander
verseilt und über den Umfang des Ringbereichs 6 verteilt. Der zwischen den Versorgungsleitern
2 gebildete Freiraum ist wiederum zur Stabilisierung der Versorgungsleiter 2 mit dem
Füllmaterial F ausgefüllt. Der Ringraum 6 ist schließlich umgeben von einem Isoliermantel
7 aus einem Polymermaterial, der eine schützende Außenhaut der Leitung 1 bildet und
für eine doppelte Isolierung der Versorgungsleiter 2 sorgt. Jeder Signalleiter 3 und
jeder Versorgungsleiter 2 ist daneben mit einer separaten Isolierhülle 8 versehen,
die gleichermaßen für die höchste vorkommende Spannung (insbesondere 400 V) hinreichend
ist.
[0019] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Leitung 1 weisen sowohl die
Versorgungsleiter 2 als auch die Signalleiter 3 eine abgeflachte Querschnittsfläche
A in Form einer Ellipse auf. Die Signalleiter 3 können prinzipiell kleiner dimensioniert
sein als die Versorgungsleiter 2, weisen aber im dargestellten Beispiel aus Gründen
der Einheitlichkeit die gleichen Dimensionen wie die Versorgungsleiter 2 auf.
[0020] Die Versorgungsleiter 2 sind mit der jeweiligen Längsrichtung ihrer Querschnittsfläche,
also der durch die lange Ellipsenachse definierten Richtung, tangential bezüglich
des Ringbereichs 6 angeordnet. Auf diese Weise wird ein besonders geringer Außendurchmesser
der Leitung 1 erzielt. Gleichzeitig ist durch die elliptische Form der Versorgungsleiter
2 und Signalleiter 3 ein vergleichsweise großer Leiterquerschnitt erzielt. Insbesondere
füllen die Versorgungsleiter 2 den Ringraum 6 vergleichsweise gut aus.
[0021] Die Abschirmung 5 hat bevorzugt eine radiale Ausdehnung von etwa 0,3 mm. Insbesondere
ist die Querschnittsfläche der Abschirmung 5 derart ausgelegt, dass sie mindestens
dem Querschnitt eines Versorgungsleiters 2 entspricht. Hierdurch ist sichergestellt,
dass bei einem Kurzschluss mindestens eines der Versorgungsleiter 2 mit der Abschirmung
5 ein hinreichend großer Kurzschlussstrom fließt, um eine Schutzeinrichtung des Energiebussystems
auszulösen. Es wird somit wirksam verhindert, dass bei einer Beschädigung der Leitung
1 die in den Versorgungsleitern 2 fließende Versorgungsspannung in die Signalleiter
3 verschleppt werden kann. Die Abschirmung 5 dient weiterhin als kapazitives Schild
gegen die Überkopplung der Versorgungsspannung von den Versorgungsleitern 2 in die
Signalleiter 3.
[0022] Eine in Fig. 2 gezeigte alternative Ausführung der Leitung 1 unterscheidet sich von
der Ausführung gemäß Fig. 1 darin, dass die Signalleiter 3 mit einer kreisförmigen
Querschnittsfläche ausgebildet sind.
[0023] Fig. 3 zeigt in Draufsicht einen Ausschnitt der Leitung 1 gemäß einer der in den
Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen. Der in Fig. 3 gezeigte Ausschnitt der Leitung
1 enthält ein entmanteltes, das heißt von dem Isoliermantel 7 befreites Leitungsstück
9. Erkennbar sind hierin die miteinander verseilten Versorgungsleiter 2 sowie die
in den Zwischenräumen zwischen den Versorgungsleitern 2 sichtbare Abschirmung 5. Das
Füllmaterial F ist in der Darstellung gemäß Fig. 3 entfernt.
[0024] Die Länge des entmantelten Leitungsstücks 9 ist als Abmantelmaß M bezeichnet. Bei
einer Energiebusleitung ist es häufig notwendig, die Leiter der Busleitung im Leitungsverlauf
(d.h. nicht an einem Leitungsende) zu kontaktieren. Die Kontaktierung findet dabei
insbesondere auch häufig - z.B. zu Erweiterungszwecken - an einem bereits in Betieb
genommenen Energiebussystem statt. Wichtig ist hierbei, dass der Kontaktierungsvorgang
ohne Unterbrechung der Versorgungsleiter 2 und/oder Signalleiter 3 bzw. ohne Beeinträchtigung
der Funktionalität der Busleitung geschieht, um das Energiebussystem während des Anschlusses
neuer Komponenten nicht zum Erliegen zu bringen.
[0025] Eine solche unterbrechungsfreie Kontaktierung ist mit der vorliegenden Leitung 1
möglich. Um die Versorgungsleiter 2 und Signalleiter 3 der Leitung 1 zu kontaktieren,
wird zunächst gemäß Fig. 3 ein Leitungsstück 9 eines vorgegebenen Abmantelmaßes M
von dem Isoliermantel 7 befreit, so dass nach Entfernen des Füllmaterials F (nicht
dargestellt) die Versorgungsleiter 2 freiliegen. Die Leitung 1 wird danach gemäß Fig.
4 aufgedrillt, so dass die Versorgungsleiter 2 im Wesentlichen entseilt sind. Die
Länge des Leitungstücks 9 wird beim Aufdrillen gegenüber dem Abmantelmaß M gestreckt.
Die Länge des Leitungstücks 9 im aufgedrillten Zustand wird als aufgedrillte Länge
L bezeichnet. Wichtig ist, dass die Abschirmung 5 und die Signalleiter 3 den Aufdrillvorgang
zulassen. Hierfür sind Signalleiter 3 mit den Versorgungsleitern 2 gleichsinnig verseilt.
Allerdings sind die Versorgungsleiter 2 und die Signalleiter 3 mit unterschiedlicher
Schlagzahl, d.h. mit unterschiedlicher Windungszahl pro Einheitslänge, insbesondere
im Verhältnis 1:2, verseilt, so dass sich induktive Überkopplungen der Versorgungsspannung
auf die Signalleiter 3 nach einer geringen Leitungslänge kompensieren. Die Abschirmung
5 ist andererseits derart dehnbar ausgebildet, dass sie unterbrechungsfrei über die
aufgedrillte Länge L hinaus aufgeweitet werden kann. Diese Dehnbarkeit wird durch
die wellenartige Verlegung der Kupferdrähtchen der Abschirmung 5 ernöglicht.
[0026] Ist die Leitung 1 im Bereich des entmantelten Leitungsstücks 9 aufgedrillt, so werden
die Versorgungsleiter 2 und die Signalleiter 3, wie in Fig. 5 dargestellt, in einer
Ebene ausgebreitet. Dabei wird die Abschirmung 5 nicht unterbrochen, sondern lediglich
um die Anschlussstelle herumgelegt. Die Versorgungsleiter 2 und die Signalleiter 3
können dann ohne Unterbrechung der Versorgungsleiter 2 und Signalleiter 3, insbesondere
durch Schneid-Klemm-Kontaktierung angeschlossen werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Leitung
- 2
- Versorgungsleiter
- 3
- Signalleiter
- 4
- Kern
- 5
- Abschirmung
- 6
- Ringbereich
- 7
- Isoliermantel
- 8
- Isolierhülle
- 9
- Leitungsstück
- F
- Füllmaterial
- A
- Querschnittsfläche
- M
- Abmantelmaß
- L
- Länge
1. Integrierte Versorgungs- und Signalleitung (1) mit im Wesentlichen kreisförmigem Leitungsquerschnitt,
die eine Anzahl von elektrischen Versorgungsleitern (2) und mindestens zwei elektrischen
Signalleiter (3) umfasst, wobei die Signalleiter (3) in einem im Wesentlichen zylindrischen,
mit einer Abschirmung (5) umgebenen zentralen Kern (4) geführt sind und die Versorgungsleiter
(2) in einem die Abschirmung (5) im Wesentlichen konzentrisch umgebenden Ringbereich
(6) angeordnet sind, und wobei jeder Versorgungsleiter (2) eine abgeflachte Querschnittsfläche
(A) aufweist.
2. Leitung (1) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen die Versorgungsleiter (2) umgebenden Isoliermantel (7).
3. Leitung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Versorgungsleiter (2) mit der Längsrichtung seiner Querschnittsfläche (A) tangential
zu dem Ringbereich (6) ausgerichtet ist.
4. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche (A) eines jeden Versorgungsleiters (2) eine elliptische Form
aufweist.
5. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschirmung (5) durch ein Gestrick aus feindrähtigem Kupferlitzen gebildet ist.
6. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschirmung (5) unterbrechungsfrei über ein Abmantelmaß (M) hinaus dehnbar ist.
7. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet;
dass die Versorgungsleiter (2) miteinander verseilt sind und dass die Signalleiter (3)
miteinander verseilt sind, wobei die Schlagzahl der Verseilungen der Versorgungsleiter
(2) bzw. Signalleiter (3) unterschiedlich sind.
8. Leitung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlagzahl der Verseilung der Signalleiter (3) zu der Schlagzahl der Verseilung
der Versorgungsleiter (2) ein ganzzahliges Vielfaches bildet, insbesondere 2:1.
9. Leitung (1) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versorgungsleiter (2) und die Signalleiter (3) gleichsinnig verseilt sind.
10. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Versorgungsleiter (2) und die Signalleiter (3) sich im Bereich eines entmantelten
Leitungsstücks (9) aufdrillen und in einer Ebene ausbreiten lassen.
11. Leitung (1 ) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschirmung (5) unterbrechungsfrei über die aufgedrillte Länge (L) der Versorgungsleiter
(2) und/oder der Signalleiter (3) im Bereich eines entmantelten und aufgedrillten
Leitungsstücks (9) hinaus dehnbar ist.
12. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Signalleiter (3) einen kreisförmigen Querschnitt (A) aufweist.
13. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Signalleiter (3) einen elliptischen Querschnitt (A) aufweist.
14. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch
eine elliptische Querschnittsfläche (A) eines Versorgungsleiters (2) oder Signalleiters
(3) mit einem Verhältnis der großen Achse zu der kleinen Achse von mindestens 2:1.
15. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die minimale Leiterstärke eines jeden Versorgungsleiters (2) mindestens 1,5 mm beträgt.
16. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalleiter (3) in einem Abstand von etwa 4 mm angeordnet sind.
17. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalleiter (3) und/oder die Versorgungsleiter (2) in ein Füllmaterial (F) eingebettet
sind.
18. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupferlitzen der Abschirmung (5) in einem wellenartigen Muster dicht nebeneinander
und unverschlauft auf dem Umfang des Kerns (4) verlegt sind.
19. Leitung (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupferlitzen der Abschirmung (5) zusammengenommen einen Gesamtquerschnitt aufweisen,
der mindestens der Querschnittsfläche (A) eines Versorgungsleiters (2) entspricht.