TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leistungsschalter für Niederspannungsverteilungsnetze.
Sie betrifft eine Lichtbogenlöscheinrichtung für Schutzschalter mit Doppelunterbrechung
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] In Niederspannungsverteilnetzen dienen Installationseinbauschalter dem raschen und
zuverlässigen Schutz von unter Niederspannung stehenden Leitungen, Motoren, Apparaten
und Anlagen vor den Folgen von Überlast und Kurzschlussströmen. Sie weisen im Allgemeinen
einen thermischen Auslöser mit einem Bimetall und einen elektromagnetischen Auslöser
mit einer Spule und einem Schlaganker auf sowie vorzugsweise eine Kontaktanordnung
mit Doppelunterbrechung.
[0003] Bei derartigen Schaltgeräten ist für die Lebensdauer und Schaltleistung von entscheidender
Bedeutung, dass der beim Öffnen der Kontakte entstehende Lichtbogen nicht auf den
Kontaktstücken verharrt, sondern möglichst schnell in einen Löschkammerbereich geführt
wird, wo eine Kühlung und Löschung des Lichtbogens erfolgt. Jedes Verharren des Lichtbogens
auf den Kontaktstücken, auch im Millisekundenbereich, führt zu erhöhtem Abbrand und
Abnutzung der Kontaktstücke.
[0004] Ein normaler Leitungsschutzschalter besitzt eine Kontaktstelle, die aus einem festen
und einem bewegbaren Kontaktstück gebildet ist. Die Kontaktstelle befindet sich in
einer sogenannten Vorkammer, an welche eine Löschkammer mit einem Lichtbogenlöschblechpaket
anschliesst. Die Fusspunkte des Lichtbogens werden von dem festen Kontaktstück und
dem beweglichen Kontaktstück über Lichtbogenleitschienen zu dem Lichtbogenlöschblechpaket
geleitet. Der Lichtbogen weitet sich dabei unmittelbar nach der Kontaktöffnung auf,
und die Einlaufgeschwindigkeit des Lichtbogens in das Lichtbogenlöschblechpaket ist
abhängig von der sogenannten Eigenblasung, d.h. dem durch den Lichtbogen selbst erzeugten
magnetischen Blasfeld, den Druckverhältnissen im Lichtbogen, der Formgebung der Leitschienen
und der Wahl des Kontaktmaterials.
[0005] Aus der EP-A 649 155 ist ein gattungsgemässer Schutzschalter mit Doppelunterbrechung
bekannt, bei welchem in den Lichtbogenlöschkreis eine zusätzliche elektromagnetische
Blasschlaufe zur Beschleunigung des Lichtbogenlaufs vorgesehen ist. Diese nur beim
Abschaltvorgang stromdurchflossene Blasschlaufe ist symmetrisch zu einer Trennwand,
welche zwei Löschkammern trennt, und geometrisch parallel zu den Lichtbogenleitschienen
ausgebildet. Durch eine parallele Stromführung in der Blasschlaufe und den benachbarten
Leitschienen wird die elektromagnetische Kraft auf den Lichtbogen verstärkt und seine
Bewegung beschleunigt, daraus resultiert letztendlich eine höhere Schaltleistung.
[0006] In der EP-A 642 199 ist eine Schutzschaltung mit einem reversiblen Kurzschlussstrombegrenzer
für einen Zwischenkreis einer Wechselrichterschaltung dargestellt. Der Kurzschlussstrombegrenzer
weist einen Kaltleiter mit PTC-Verhalten auf, d.h. mit einem positiven Temperaturkoeffizienten
des elektrischen Widerstandes auf. Ein derartiger Kaltleiter beruht auf einem Polymerkomposit,
dessen Polymermatrix gefüllt ist mit einem Gemisch aus Kohlenstoff, einem Metall wie
beispielsweise Ni, sowie einem Borid, Silizid, Oxid oder Karbid wie beispielsweise
TiC
2, TiB
2, MoSi
2, V
2O
3.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Schutzschalter mit Doppelunterbrechung
die Beschleunigung der beiden durch eine Abschaltbewegung eines Schaltkontaktes erzeugten
Lichtbogen getrennt zu optimieren. Diese Aufgabe wird durch eine Lichtbogenlöscheinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und einen Schutzschalter mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen
Patentansprüchen hervor.
[0008] Kern der Erfindung ist es, in einen nur während einem Abschaltvorgang des Schutzschalters
stromdurchflossenen und die beiden Lichtbogen umfassenden Lichtbogenlöschkreis eine
bezüglich der Löschkammertrennwand asymmetrisch ausgebildete Blasschlaufe einzubauen.
Diese Blasschlaufe ist also den Lichtbogenleitschienen, welche ihrerseits symmetrisch
bezüglich der Löschkammertrennwand angeordnet sind und auf welchen die Fusspunkte
der Lichtbogen wandern, nicht in einem vergleichbaren Masse zugeordnet, d.h. die beiden
Lichtbogen werden durch die Blasschlaufe nicht in demselben Umfang beblasen oder beschleunigt.
Da die beiden Verbindungsleiter zu den Festkontakten der Lichtbogenlöscheinrichtung
bezüglich der Löschkammertrennwand nicht symmetrisch angeordnet sind, können deren
unterschiedliche Blaswirkungen auf die Lichtbogen durch die erfindungsgemässe Blasschlaufe
besser in Betracht gezogen, ausgeglichen und gegebenenfalls kompensiert werden.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Blasschlaufe abschnittsweise
parallel zu einer Lichtbogenlaufschiene angeordnet und wird von einem Strom durchflossen,
welcher in dieselbe Richtung zeigt wie der Abschaltstrom in der benachbarten Lichtbogenleitschiene.
Dadurch werden die magnetischen Blaswirkungen der beiden Ströme auf den Lichtbogen
kumuliert.
[0010] Gemäss einer weiteren Variante befindet sich die Blasschlaufe nicht in einer senkrecht
zur Löschkammertrennwand stehenden zweidimensionalen Fläche, d.h. sie umfasst auch
eine Komponente parallel zu dieser Trennwand. Dadurch werden für die Rückführung oder
Vervollständigung der Blasschlaufe Freiheitsgrade gewonnen, und die Gesamt-Blaswirkung
aller Abschnitte der Blasschlaufe lässt sich einfacher einstellen.
[0011] Bevorzugt wird die Blasschlaufe geometrisch oder materialtechnisch mit strombegrenzenden
Eigenschaften ausgestattet. Da die Blasschlaufe im Nennbetrieb, d.h. bei geschlossenem
Schaltkontakt, keinen Strom führt, beeinflusst dies die Eigenimpedanz des Schalters
nicht und behindert infolge ihres geringen Anfangs- oder Kaltwiderstandes von einigen
mΩ auch die Kommutierung des Lichtbogens auf die entsprechenden Lichtbogenlaufschienen
nicht. Nach erfolgter Kommutierung beider Lichtbögen ist auch die Blasschlaufe stromdurchflossen,
in der Folge nimmt deren Impedanz zu und begrenzt den Abschaltstrom.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der abschaltstrombegrenzenden Blasschlaufe ist
diese zumindest abschnittsweise aus einem Kaltleiter, d.h. einem Material mit positivem
nichtlinearem Temperaturkoeffizienten des spezifischen Widerstandes, gefertigt. Mit
zunehmender Eigenerwärmung des Kaltleiters steigt dessen Impedanz weiter an und verstärkt
den strombegrenzenden Effekt Geeignet dazu sind insbesondere Metalle wie Ni, Co, Fe,
metallische Legierungen auf der Basis von Ni, Co, Fe sowie NiCr, NiMn, NiFe, NiCrMn,
NiCo, NiCoFe, CoFe, CrAlFe.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine magnetische Abschirmung
des Lichtbogenbereichs inklusive der Lichtbogenleitschiene vorgesehen. Dadurch wird
das durch den Lichtbogenlöschkreis erzeugte Magnetfeld und die dadurch bewirkte Eigenblasung
verstärkt. Zudem wird die magnetische Wechselwirkung zwischen den beiden gegensinnig
stromdurchflossenen Lichtbogen eingeschränkt. Vorteilhafterweise wird auch der parallel
zur Lichtlaufschiene angeordnete Abschnitt der Blasschlaufe in den abgeschirmten Lichtbogenbereichs
eingeschlossen.
[0014] Da die erfindungsgemässe Blasschlaufe asymmetrisch ist, wird eine zweite Blasschlaufe
sowohl geometrisch als auch in Bezug auf die Stromflussrichtung parallel zu einer
zweiten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene angeordnet. Dadurch erhöhen sich auch
die für die magnetische Blaswirkung auf den zweiten Lichtbogen verantwortliche Stromstärke
und die den Lichtbogen treibende Kraft. Die beiden Blasschlaufen sind bevorzugt parallelgeschaltet
und führen somit nur je ungefähr den halben Abschaltstrom.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in Schrägaufsicht jeweils eine Lichtbogenlöscheinrichtung
in geöffneter Schalterstellung mit
Fig.1 einer ersten Blasschlaufe,
Fig.2 zusätzlich einer magnetischen Abschirmung, und
Fig.3 zwei Blasschlaufen.
[0016] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen sind in der Bezugszeichenliste zusammengefasst.
Grundsätzlich sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] In Fig.1 ist in Schrägaufsicht ein Ausschnitt aus einem ein- oder mehrpoligen Schutzschalter
mit zwei in Serie geschalteten Schaltkontakten je Pol. Eine erste Anschlussklemme
10 führt über die Spule eines Kurzschlussstromauslösers 100 und einen ersten Verbindungsleiter
11 zu einem ersten Festkontakt 21. Dieser ist in geschlossener Schalterstellung (nicht
gezeigt) in elektrischem Kontakt mit einem ersten Brückenkontakt 31 einer beweglichen
gabelförmigen Kontaktbrücke 3. Ein zweiter Brückenkontakt 32 der Kontaktbrücke 3 ist
in geschlossener Schalterstellung in Kontakt mit einem zweiten Festkontakt 22, welcher
über einen zweiten Verbindungsleiter 12 weiter zu einem nicht dargestellten Überstromauslöser
und zu einer zweiten Anschlussklemme führt. Beiden durch je einen Fest- und Brückenkontakt
gebildeten Schaltstellen ist jeweils eine erste beziehungsweise zweite Lichtbogenlöschkammer
zugeordnet, welche getrennt sind durch eine nicht dargestellte, im Zwischenraum zwischen
den beiden Löschblechstapeln 71,72 zu denkende Löschkammertrennwand. Im Gegensatz
zu den nachfolgend eingeführten Lichtbogenlaufschienen 61,62 sind die beiden Verbindungsleiter
11,12 nicht spiegelbildlich ausgebildet bezüglich dieser Löschkammertrennwand.
[0018] Wird im Kurzschluss- oder Überstromfall durch den Kurzschlussstromauslöser 10 oder
den Überstromauslöser die Kontaktbrücke 3 von den Festkontakten 21,22 wegbewegt, bilden
sich zwischen den Festkontakten 21,22 und den Brückenkontakten 31,32 zwei gegensinnig
vom Abschaltstrom durchflossene Lichtbogen aus, deren brückenseitige Fusspunkte in
der Folge von den Brückenkontakten 31,32 auf brückenseitige Laufschienenkontakte 41,42
kommutieren oder "springen". Durch die Form der (in der Anordnung nach Fig.1 "unteren
") brückenseitigen Lichtbogenlaufschienen 61,62 sowie der mit den Festkontakten 21,22
verbundenen (in der Anordnung nach Fig.1 "oberen") anschlussseitigen Lichtbogenlaufschienen
51,52 begünstigt, wandert ein erster Lichtbogen zwischen der ersten anschlussseitigen
Lichtbogenlaufschiene 51 und der ersten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene 61 in
Richtung eines ersten Lichtbogenlöschblechpaketes 71, während sich ein zweiter Lichtbogen
zwischen der zweiten anschlussseitigen Lichtbogenlaufschiene 52 und der zweiten brückenseitigen
Lichtbogenlaufschiene 62 zu einem zweiten Lichtbogenlöschblechpaket 72 hinbewegt.
Beim Ausschalten werden somit die Lichtbögen durch die selbst erzeugten Magnetfelder
entlang den Lichtbogenlaufschienen in Löschkammern gedrängt, an den Löschblechen gekühlt,
in Teillichtbögen aufgeteilt und gelöscht.
[0019] Zwischen dem ersten brückenseitigen Laufschienenkontakt 41 und dem zweiten brückenseitigen
Laufschienenkontakt 42 ist eine erste Blasschlaufe 81 in Form einer Drahtschlaufe
oder als bandförmiges Stanzteil vorgesehen. Im Auslösefall fliesst zumindest ein Teil
des Abschaltstromes vom ersten zum zweiten Lichtbogen durch diese erste Blasschlaufe
81. Sie umfasst zumindest einen Lorentzabschnitt 811, welcher geometrisch parallel
zur ersten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene 61 angeordnet ist und in welchem
die Stromflussrichtung dieselbe ist wie in der benachbarten Lichtbogenlaufschiene
61. Dadurch wird die elektromagnetische Lorentzkraft auf den ersten Lichtbogen, welche
diesen in Richtung des ersten Löschblechpakets 71 bewegt, verstärkt. Da die Verbindungsleiter
11,12, welche von den Anschlusskontakten des Schalters zu den Festkontakten 21,22
führen, nicht symmetrisch bezüglich der Löschkammertrennwand ausgebildet sind, ist
auch die erste Blasschlaufe 81 diesbezüglich nicht symmetrisch, sondern nimmt auf
die Anordnung der genannten Verbindungsleiter Rücksicht.
[0020] In der Ausführungsform nach Fig.1 ist der Lorentzabschnitt 811 der ersten Blasschlaufe
81 über die gesamte Länge der ersten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene 61 zu dieser
parallel. Die Blasschlaufe 81 wird vervollständigt durch einen Rückführabschnitt 812,
welcher erfindungsgemäss nicht in einem mit dem Lorentzabschnitt 811 vergleichbaren
Ausmass parallel zur zweiten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene 62 angeordnet ist.
Bevorzugt liegt die Rückführung 812 grösstenteils auf derselben Seite der Löschkammertrennwand
wie der Lorentzabschnitt 811, jedoch nicht in der durch die senkrechte Projektion
des Lorentzabschnitts 811 auf die Löschkammertrennwand definierten Fläche.
[0021] In Fig.2 ist ein erster Abschirmmantel 91 mit einem U-förmigen Querschnitt dargestellt,
welcher aus einem magnetisch wirksamen Material wie beispielsweise Eisen oder Stahl
bevorzugt als einstückiges Schirmblech hergestellt ist und die erste brückenseitige
Lichtbogenlaufschiene 61 sowie den Lorentzabschnitt 811 der Blasschlaufe 81 umfasst.
Dadurch wird die Lichtbogenleitstrecke zwischen den beiden ersten Lichtbogenleitstrecken
51,61 magnetisch gegenüber dem Aussenraum und insbesondere gegenüber der zweiten Löschkammer
abgeschirmt. Weiter wird die magnetische Beblasung oder Lorentzkraftverstärkung des
ersten Lichtbogens durch den Lorentzabschnitt 811 durch den Abschirmmantel 91 zusätzlich
verstärkt. Zudem wird die infolge gegensinniger Stromflussrichtungen bremsende magnetische
Wirkung des Lorentzabschnitt 811 auf den zweiten Lichtbogen drastisch reduziert. Wie
in Fig.2 dargestellt, kann zum selben Zweck auch ein zweiter Abschirmmantel 92 um
die zweite Lichtbogenlaufschiene 62 gelegt sein.
[0022] Die Blasschlaufe ist bevorzugt mit abschaltstrombegrenzenden Eigenschaften ausgestattet.
Beispielsweise kann sie eine geeignete Induktivität umfassen, welche in Form einer
separaten Spule oder als eine oder mehrere Zusatzschlaufen realisiert ist. Werden
diese Zusatzschlaufen abschnittweise parallel zum Lorentzabschnitt geführt, vervielfacht
sich die magnetisch wirksame Stromstärke und vergrössert die Blaswirkung auf den Lichtbogen
zusätzlich. Andererseits kann ein strombegrenzendes Verhalten durch die Materialauswahl
erreicht werden, dazu kommen sämtliche Leiter mit einem elektrischen Widerstand in
Frage, welcher mit zunehmender Stromstärke ansteigt, und darunter insbesondere die
als Kaltleiter oder PTC Widerstand (positiv temperature coefficient) Leiter bekannten
und eingangs genannten Legierungen oder keramischen Werkstoffe in Frage. Selbstverständlich
können induktiv-geometrisch und resistiv-materialabhängige Varianten auch kombiniert
werden. Wichtig ist dabei, dass der Anfangs- oder Kaltwiderstand nicht zu hoch ist
und die Kommutierung der Lichtbögen auf die brückenseitigen Laufschienenkontakte 41,42
und die damit einhergehende Ausbildung des Lichtbogenlöschkreises nicht behindert
wird.
[0023] In Fig.3 sind nur die beiden Lichtbogenlaufschienen 61,62 dargestellt, zusammen mit
zwei elektrisch parallelgeschalteten Blasschlaufen 81,82. Ausgehend vom ersten brückenseitiger
Laufschienenkontakt 41 führt eine erste, die erste Lichtbogenlaufschiene 61 bedienende
Blasschlaufe 81 zum zweiten brückenseitigen Laufschienenkontakt 42 wie im Ausführungsbeispiel
nach Fig.1 bereits dargestellt. Eine zweite Blasschlaufe 82 zwischen den Laufschienenkontakten
41,42 umfasst einen zweiten Lorentzabschnitt 821, in welchem der Strom parallel zum
Abschaltstrom in der Laufschiene 62 fliesst. Durch die Parallelschaltung der beiden
Blasschlaufen fliesst in jeder nur ungefähr der halbe Abschaltstrom des Lichtbogenlöschkreises.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 10
- Erste Anschlussklemme
- 100
- Kurzschlussstromauslöser
- 11
- Erster Verbindungsleiter
- 12
- Zweiter Verbindungsleiter
- 21
- Erster Festkontakt
- 22
- Zweiter Festkontakt
- 3
- Kontaktbrücke
- 31
- Erster Brückenkontakt
- 32
- Zweiter Brückenkontakt
- 41
- Erster brückenseitiger Laufschienenkontakt
- 42
- Zweiter brückenseitiger Laufschienenkontakt
- 51
- Erste anschlussseitige Lichtbogenlaufschiene
- 52
- Zweite anschlussseitige Lichtbogenlaufschiene
- 61
- Erste brückenseitige Lichtbogenlaufschiene
- 62
- Zweite brückenseitige Lichtbogenlaufschiene
- 71
- Erstes Lichtbogenlöschblechpaket
- 72
- Zweites Lichtbogenlöschblechpaket
- 81
- Erste Blasschlaufe
- 811
- Erster Lorentzabschnitt
- 812
- Erster Rückführungsabschnitt
- 82
- Zweite Blasschlaufe
- 821
- Zweiter Lorentzabschnitt
- 822
- Zweiter Rückführungsabschnitt
- 91
- Erster magnetischer Abschirmmantel
- 92
- Zweiter magnetischer Abschirmmantel
1. Lichtbogenlöscheinrichtung für Schutzschalter mit Doppelunterbrechung, umfassend
- zwei Festkontakte (21,22), welche mit Anschlussklemmen des Schutzschalters verbindbar
und durch zwei Brückenkontakte (31,32) einer beweglichen Kontaktbrücke (3) kontaktierbar
sind,
- zwei durch eine Löschkammertrennwand getrennte Löschkammern mit je einem Lichtbogenlöschblechpaket
(71,72) und je zwei Lichtbogenlaufschienen (51,61; 52,62), wovon eine anschlussseitige
Lichtbogenlaufschiene (51,52) mit einem Festkontakt (21,22) verbunden ist und eine
brückenseitige Lichtbogenlaufschiene (61,62) zur Übernahme eines Lichtbogens von einem
Brückenkontakt (31,32) der Kontaktbrücke (3) ausgebildet ist,
- eine mit den beiden brückenseitigen Lichtbogenlaufschienen (61,62) verbundene erste
Blasschlaufe (81) zur Erzeugung einer in Richtung des ersten Löschblechpakets (71)
gerichteten Lorentzkraft auf einen zwischen der ersten brückenseitigen und der ersten
anschlussseitigen Lichtbogenleitschiene (51,61) bestehenden ersten Lichtbogen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blasschlaufe (81) bezüglich der Löschkammertrennwand asymmetrisch ausgebildet
ist.
2. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Blasschlaufe (81) einen ersten Lorentzabschnitt (811) aufweist, welcher
geometrisch parallel zu der ersten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene (61) derart
angeordnet ist, dass die Stromrichtung im ersten Lorentzabschnitt (811) mit der Richtung
eines Abschaltstromes in der ersten brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene (61) übereinstimmt.
3. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Blasschlaufe (81) einen ersten Rückführabschnitt (812) aufweist, dessen
Projektion senkrecht zur Löschkammertrennwand von einer Projektion des Lorentzabschnitts
(811) senkrecht zur Löschkammertrennwand verschieden ist.
4. Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Blasschlaufe (81) strombegrenzende Eigenschaften aufweist.
5. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die strombegrenzenden Eigenschaften der Blasschlaufe (81) durch ein Kaltleitermaterial
bestimmt sind.
6. Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der ersten Löschkammer magnetisch abgeschirmt ist.
7. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein einstückiges Formteil mit einem U-förmigen Profil aus einem magnetischen Material
die erste brückenseitigen Lichtbogenlaufschiene (61) und einen dazu geometrisch parallel
angeordneten Lorentzabschnitt (811) der Blasschlaufe (81) teilweise umgibt.
8. Lichtbogenlöscheinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur ersten Blasschlaufe (81) elektrisch parallelgeschaltete zweite Blasschlaufe
(82) zur Erzeugung einer in Richtung des zweiten Löschblechpakets (72) gerichteten
Lorentzkraft auf einen zwischen der zweiten brückenseitigen und der zweiten anschlussseitigen
Lichtbogenleitschiene (52,62) bestehenden zweiten Lichtbogen vorgesehen ist.
9. Lichtbogenlöscheinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beide Blasschlaufen je über einen Lorentzabschnitt (811,821) und einen Rückführabschnitt
(812,822) verfügen, welche sich auf derselben Seite der Löschkammertrennwand befinden.
10. Schutzschalter mit Doppelunterbrechung, umfassend zwei Anschlussklemmen (11), einen
auf eine Kontaktbrücke (3) wirkenden Kurzschlussstromauslöser (100) und eine Lichtbogenlöscheinrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.