Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Hochleistungsschaltertechnik. Sie bezieht
sich auf eine Löschkammer gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen entsprechenden
Hochleistungsschalter.
Stand der Technik
[0002] Eine derartige Löschkammer und ein entsprechender Hochleistungsschalter sind beispielsweise
aus der Offenlegungsschrift DE 195 36 673 A1 bekannt. Dieser Schalter weist mindestens
eine zylindrisch ausgebildete Löschkammer auf, welche mit einem feststehenden Kontakt,
mit einem beweglichen Kontakt und mit einer Löschzone zwischen den beiden Kontakten
versehen ist. Ein Schaft des beweglichen Kontakts ist mit einem Heizvolumen fest verbundenen,
welches festkontaktseitig durch eine von mindestens einem Heizkanal durchsetzte Isolierdüse
abgeschlossen wird. Die Löschkammer weist ein erstes Kompressionsvolumen auf, welches
mit dem Heizvolumen und einem zweiten Kompressionsvolumen in Wirkverbindung steht.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Kompressionsvolumen ist ein beweglicher Hilfskolben
vorgesehen, welcher über eine Umlenkungsvorrichtung mit dem beweglichen Kontakt verbunden
ist. Während eines Ausschaltvorgangs wird der Hilfskolben antiparallel zu der Bewegungsrichtung
des beweglichen Kontaktstücks bewegt, so dass das erste Kompressionsvolumen zunächst
komprimiert wird, während das zweite Kompressionsvolumen sauberes Löschgas ansaugt.
Danach wird der Hilfskolben parallel zu der Bewegungsrichtung des beweglichen Kontaktstücks
bewegt, so dass das erste Kompressionsvolumen mit sauberem Löschgas aus dem zweiten
Kompressionsvolumen versorgt wird. Dadurch wird eine verstärkte Beblasung des Lichtbogens,
insbesondere mit relativ sauberem Löschgas, erreicht.
[0003] Der beschriebene Hochleistungsschalter hat den Nachteil, dass er einer Umlenkungsvorrichtung
zum Erreichen der relativ komplizierten Hilfskolbenbewegung bedarf.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Löschkammer und einen Hochleistungsschalter
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile nicht
aufweisen. Insbesondere soll eine starke Beblasung des Lichtbogens und somit ein sichereres
Schalten, auch in schwierigen Schaltfällen, erreicht werden, wobei es keiner Umlenkungsvorrichtung
bedürfen soll. Zusätzlich soll die Beblasung mittels möglichst sauberem Gas erfolgen.
[0005] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung und mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches.
[0006] Die erfindungsgemässe Löschkammer für einen Hochleistungsschalter ist gefüllt mit
einem Löschgas und weist auf:
- ein erstes Kontaktstück und ein zweites Kontaktstück, von welchen mindestens eines
ein bewegliches Kontaktstück ist, und welche mittels eines Antriebs relativ zueinander
beweglich sind,
- eine zwischen den beiden Kontaktstücken angeordnete Löschzone, in welcher bei einem
Ausschaltvorgang ein Lichtbogen zwischen den beiden Kontaktstücken ausbildbar ist,
und
- ein Heizvolumen zur Aufnahme von durch den Lichtbogen erhitztem Löschgas, mittels
welchem der Lichtbogen beblasbar ist, wobei ein erstes Kompressionsvolumen vorhanden
ist, welches derart angeordnet ist, dass es bei einem Ausschaltvorgang verkleinert
wird, so dass Löschgas aus dem ersten Kompressionsvolumen in die Löschzone geleitet
wird, und
- ein zweites Kompressionsvolumen.
[0007] Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass ein von dem ersten und dem zweiten Kompressionsvolumen
getrennt angeordnetes Expansionsvolumen vorhanden ist, welches derart angeordnet ist,
dass sich bei einer Vergrösserung des Gesamtvolumens von erstem und dem zweitem Kompressionsvolumen
sein Volumen verkleinert und bei einer Verkleinerung des Gesamtvolumens von erstem
und dem zweitem Kompressionsvolumen sein Volumen vergrössert.
[0008] Das Expansionsvolumen erlaubt eine effektive Vergrösserung des zur Beblasung des
Lichtbogens zur Verfügung stehenden Löschgases, welches sich in den beiden Kompressionsvolumina
befindet. Denn das von den beiden Kompressionsvolumina gebildete Gesamtvolumen muss
nicht konstant sein, sondern kann sich während eines Ausschaltvorgangs zugunsten des
Expansionsvolumens verkleinern. Vorteilhaft kann das Expansionsvolumen mit einem Reservoirvolumen
(Tankvolumen) oder einem Abströmkanal verbunden sein, so dass eine Vergrösserung des
Expansionsvolumens während eines Ausschaltvorgangs keine nennenswerte Zusatzbelastung
für einen das bewegliche Kontaktstück antreibenden Antrieb darstellt.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind das Expansionsvolumen und das zweite
Kompressionsvolumen derart angeordnet, dass eine Volumenänderung des zweiten Kompressionsvolumens
eine entgegengesetzt gleich grosse Volumenänderung des Expansionsvolumens bewirkt.
Dadurch können sich das Expansionsvolumen und das zweite Kompressionsvolumen denselben
Raum (dasselbe Gesamtvolumen) teilen, und ein Kolben einer das Expansionsvolumen einschliessenden
Kolben-Zylinder-Anordnung kann identisch sein mit einem Kolben einer das zweite Kompressionsvolumen
einschliessenden Kolben-Zylinder-Anordnung. Dadurch ist ein einfacher Aufbau der Löschkammer
möglich. Und die Löschkammer kann ein geringes Bauvolumen aufweisen.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das erste Kompressionsvolumen
mit dem zweiten Kompressionsvolumen durch einen Zuströmkanal miteinander verbunden.
Besonders vorteilhaft weist die Löschkammer eine Achse auf, und das erste Kompressionsvolumen
ist mit dem zweiten Kompressionsvolumen durch einen parallel zu der Achse länglich
erstreckten Zuströmkanal miteinander verbunden. Dadurch kann eine Hintereinanderanordnung
der beiden Kompressionsvolumina bezüglich der Achse realisiert werden, welche eine
schlanke Bauform der Löschkammer ermöglicht (geringes Bauvolumen der Löschkammer).
Ausserdem ist das von dem Zuströmkanal beanspruchte Volumen klein, wenn dieser länglich
ausgebildet ist, so dass bei gegebenem Löschkammervolumen die durch Komprimierung
der Kompressions-volumina zur Beblasung verfügbare Gasmenge gross sein kann.
[0011] Vorteilhaft ist in dem Zuströmkanal ein Druckregelventil angeordnet zum Öffnen des
Zuströmkanals, wenn im zweiten Kompressionsvolumen ein Druck p
2 herrscht, der um mindestens eine vorgebbare Druckdifferenz Δp ≥ 0 grösser ist als
ein Druck p
1 in dem ersten Kompressionsvolumen, und zum Verschliessen des Zuströmkanals anderenfalls.
Dadurch sind zwei verschiedene Drücke in den beiden Kompressionsvolumina realisierbar.
Es kann dadurch eine zweistufige und teilweise verlängerte Beblasung des Lichtbogens
erreicht werden. Auch kann dadurch eine verbesserte Durchmischung von sauberem und
verunreinigtem Löschgas erreicht werden.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eines der Kontaktstücke
von einem Abströmkanal durchsetzt, und das Expansionsvolumen ist mit dem Abströmkanal
verbunden. Dadurch ist es möglich, dass durch den Lichtbogen in der Löschzone erhitztes
Löschgas durch den Abströmkanal in das Expansionsvolumen gelangt und somit die Vergrösserung
des Expansionsvolumens während eines Ausschaltvorgangs vereinfacht. Auf diese Weise
wird eine Antriebsunterstützung erreicht: Die von einem das bewegliche Kontaktstück
antreibenden Antrieb aufzuwendende Energie kann verringert werden durch das in das
Expansionsvolumen einströmende Löschgas, welches in dem Expansionsvolumen gegen den
Kolben einer das Expansionsvolumen beinaltenden Kolben-Zylinder-Anordnung drückt.
Ist dieser Kolben gleichzeitig der Kolben einer das zweite Kompressionsvolumen beinhaltenden
Kolben-Zylinder-Anordnung, so stellt der Kolben einen Differentialkolben dar. Ausserdem
ist das von dem Expansionsvolumen aufgenomme Gas verunreinigtes Löschgas, so dass
bei weiteren Schaltvorgängen Gas von grösserer Sauberkeit zur Lichtbogenbeblasung
verfügbar ist. Eine Öffnung des Expansionsvolumens zum Abströmkanal kann ausserdem
die Bildung von Unterdrücken in dem Expansionsvolumen verhindern, wenn es während
eines Ausschaltvorgangs vergrössert wird. Ein solcher Unterdruck würde zu einer zusätzlichen
Belastung des Antriebs führen.
[0013] Vorteilhaft weist die Löschkammer ein Reservoirvolumen (Tankvolumen) auf, und das
Expansionsvolumen ist mit dem Reservoirvolumen verbunden. Dadurch kann sauberes Löschgas
in das Expansionsvolumen eingesaugt werden und/oder Löschgas, insbesondere verunreinigtes
Löschgas, aus dem Expansionsvolumen in das Reservoirvolumen abgegeben werden. Eine
Öffnung des Expansionsvolumens zum Reservoirvolumen kann die Bildung von Unterdrücken
in dem Expansionsvolumen verhindern. Typischerweise ist das Reservoirvolumen in einem
isolierenden Löschkammergehäuse enthalten.
[0014] In dem Fall, dass das Expansionsvolumen sowohl mit dem Abströmkanal als auch mit
dem Reservoirvolumen verbunden ist, ist besonders vorteilhaft ein Ventil vorgesehen
zum Verschliessen der Verbindung zwischen dem Expansionsvolumen und dem Abströmkanal
bei einem Einschaltvorgang und zum Öffnen der Verbindung zwischen dem Expansionsvolumen
und dem Abströmkanal bei einem Ausschaltvorgang. Auf diese Weise wird bei einem Ausschaltvorgang
verunreinigtes Löschgas von dem Expansionsvolumen aufgenommen und bei einem Einschaltvorgang
an das Reservoirvolumen abgegeben. Verunreinigtes Löschgas wird auf diese Weise bei
jedem Schaltzyklus effektiv aus der Löschzone entfernt, wodurch eine dauerhaft gute
Schaltwirkung der Löschkammer erreicht wird. Vorteilhaft kann das Ventil hülsenförmig
ausgebildet sein (Hülsenventil), vorteilhaft so, dass es auf einem zylindrischen,
den Abströmkanal beinhaltenden Abströmrohr gleitet. Das Ventil kann beispielsweise
so ausgestaltet sein, dass es durch Druckdifferenzen schaltbar ist, oder dass es in
Abhängigkeit von der Antriebsbewegung schaltbar ist.
[0015] In dem Fall, dass das Expansionsvolumen sowohl mit dem Abströmkanal als auch mit
dem Reservoirvolumen verbunden ist, ist besonders vorteilhaft ein Ventil vorgesehen
zum Verschliessen der Verbindung zwischen dem Expansionsvolumen und dem Reservoirvolumen
bei einem Ausschaltvorgang und zum Öffnen der Verbindung zwischen dem Expansionsvolumen
und dem Reservoirvolumen bei einem Einschaltvorgang. Dadurch wird die oben beschriebene
Wirkung des Differentialkolbens sichergestellt.
[0016] Besonders vorteilhaft werden die beiden genannten Ventile aufgewiesen.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Kolben der das zweite Kompressionsvolumen
beinhaltenden Kolben-Zylinder-Anordnung starr mit dem beweglichen Kontaktstück verbunden.
Dies ist eine besonders einfache und robuste Realisierung der Bewegung dieses Kolbens.
Dadurch kann ein getriebe- und kulissenfreier Antrieb des Kolbens erreicht werden.
Vorteilhaft zeigen dieser Kolben und der Kolben der das zweite Kompressionsvolumen
beinhaltenden Kolben-Zylinder-Anordnung gleichgerichtete und gegebenenfalls auch gleich
grosse Bewegungen. Mit Vorteil ist auch der Kolben der das zweite Kompressionsvolumen
beinhaltenden Kolben-Zylinder-Anordnung starr mit dem beweglichen Kontaktstück verbunden.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Heizvolumen mit dem ersten Kompressionsvolumen
identisch. Auf diese Weise wird im wesentlichen ein Pufferschalter realisiert. Dieser
hat eine sehr gute Schaltfähigkeit.
[0019] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem Heizvolumen und dem
ersten Kompressionsvolumen ein Rückheizventil angeordnet zum Separieren des ersten
Kompressionsvolumens von dem Heizvolumen in dem Fall, dass in dem Heizvolumen ein
Druck p
H herrscht, der grösser ist als ein Druck p
1 in dem ersten Kompressionsvolumen, und zum Verbinden des Heizvolumens mit dem ersten
Kompressionsvolumen, falls in dem Heizvolumen ein Druck p
H herrscht, der kleiner ist als ein Druck p
1 in dem ersten Kompressionsvolumen. Dadurch wird im wesentlichen ein Selbstblasschalter
realisiert. Dieser weist vorteilhaft das oben erwähnte Druckregelventil auf. Ein Selbstblasschalter
ist bereits mit geringer Antriebsenergie schaltbar, bedarf also nur eines kleinen
Antriebs.
[0020] Ein erfindungsgemässer Hochleistungsschalter beinhaltet eine erfindungsgemässe Löschkammer
und weist die entsprechenden Vorteile auf. Ein solcher Hochleistungsschalter kann
gasisoliert sein (angeordnet in einer löschgasgefüllten geerdeten Kammer) oder auch
als Freiluftschalter (mit einer Beschirmung auf dem Löschkammergehäuse) ausgebildet
sein. Wenn der Hochleistungsschalter gasisoliert ist, kann gegebenenfalls auf ein
Löschkammergehäuse verzichtet werden, wobei das Reservoirvolumen der Löschkammer dann
identisch ist mit einem Reservoirvolumen des gasisolierten Hochleistungsschalters.
Eine erfindungsgemässe Löschkammer kann selbstverständlich auch zusammen mit weiteren
Unterbrechungseinheiten oder Schaltern, beispielsweise mit einem Vakuumschalter, kombiniert
in einem Hochleistungsschalter eingesetzt werden.
[0021] Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
und den Figuren hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- eine Schnittfläche durch einen erfindungsgemässen Hochleistungsschalter als Pufferschalter,
oben in geöffnetem, unten in geschlossenem Zustand;
- Fig. 2
- eine Schnittfläche durch einen erfindungsgemässen Hochleistungsschalter als Selbstblasschalter,
oben in geöffnetem, unten in geschlossenem Zustand;
[0023] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche oder gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die beschriebenen
Ausführungsbeispiele stehen beispielhaft für den Erfindungsgegenstand und haben keine
beschränkende Wirkung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0024] Fig. 1 zeigt schematisch einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemässe Löschkammer,
die vorteilhaft in einem Pufferschalter zum Einsatz kommt. Die obere, mit O gekennzeichnete
Hälfte zeigt den geöffneten Zustand, die untere, mit C gekennzeichnete Hälfte, den
geschlossenen Schaltzustand.
[0025] Die Löschkammer ist im wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut und weist eine
Achse A auf. Die Löschkammer beinhaltet ein Löschgas, beispielsweise SF
6 oder gegebenenfalls auch N
2, vorteilhaft unter Druck, und ist hier umschlossen von einem elektrisch isolierenden
Löschkammergehäuse 16, welches ein Reservoirvolumen 17 beinhaltet. Das Gehäuse 16
wird typischerweise an beiden Enden von nicht dargestellten, metallischen Anschlussflanschen
abgeschlossen. Wird der Leistungsschalter in einer metallgekapselten gasisolierten
Hochspannungsanlage eingesetzt, so kann gegebenenfalls auf das Gehäuse 16 verzichtet
werden; in diesem Fall könnte die metallische Kapselung der Hochspannungsanlage die
Löschkammer begrenzen. Eine in der Regel vorhandene Nennstrombahn ist zugunsten einer
besseren Anschaulichkeit nicht dargestellt.
[0026] Die Löschkammer weist einen elektrisch leitenden ersten, feststehenden Kontakt 1
und einen elektrisch leitenden beweglichen Kontakt 2 auf. Bei bestimmten Leistungsschaltertypen
ist es jedoch möglich, dass der Kontakt 1 ebenfalls beweglich ausgebildet ist. Im
geschlossenen Zustand liegt der bewegliche Kontakt 2 mit seinem dem feststehenden
Kontakt 1 zugewandten Ende federnd auf dem feststehenden Kontakt 1 auf. Der bewegliche
Kontakt 2 weist einen zylindrisch ausgebildeten metallischen Schaft auf, der sich
in die dem feststehenden Kontakt 1 entgegengesetzte Richtung erstreckt und ein Abströmrohr
12 bildet, welches innen einen zylindrisch ausgebildeten Abströmkanal 13 beinhaltet.
Der bewegliche Kontakt 2 macht bei einer Schaltbewegung eine Bewegung entlang der
Achse A. Er ist angetrieben durch einen nicht-dargestellten Antrieb.
[0027] Werden die beiden Kontaktstücke 1,2 mittels des Antriebs voneinander getrennt (Ausschaltvorgang),
so bildet sich zwischen ihnen ein Lichtbogen 4 aus, welcher das in einer zwischen
den Kontaktstücken 1,2 angeordneten Löschzone 3 vorhandene Gas erhitzt und verunreinigt.
Dieses Gas kann zwischen einer Isolierdüse 11a und dem Festkontakt 1 entweichen, ebenso
kann das Gas in die dem Festkontakt 1 abgewandte Richtung in den Abströmkanal 13 expandieren,
und es kann durch einen Heizkanal 6 entweichen, welcher gebildet wird durch einen
Zwischenraum zwischen der Isolierdüse 11a und einer an dem beweglichen Kontaktstück
2 angeordneten Hilfsdüse 11b.
[0028] An die Bewegung des zweiten Kontaktstücks 2 ist auch die Bewegung der Düsen 1 1 a,
1 1 b und die Bewegung eines Kolbens K2 gekoppelt. Die Kopplung zwischen beweglichem
Kontakt 2 und Isolierdüse 11a ist durch eine Wirkungslinie 23 veranschaulicht. Im
dargestellten Fall liegt bei diesen Kopplungen eine mechanische starre Kopplung vor.
Es sind aber beispielsweise auch Getriebe dazwischenschaltbar. An Stellen, wo es zu
gegenseitigen Berührungen zwischen bewegten und feststehenden Teilen (oder zwischen
verschiedenartig bewegten Teilen) kommt, sind druckdichte Lagerungen vorzusehen, welche
auf eine der bekannten Arten ausführbar sind und durch schwarze Kreise veranschaulicht
sind.
[0029] Durch den Antrieb wird ein erstes Kompressionsvolumen 7, welches im dargestellten
Falle gleich einem Heizvolumen 5 ist, verkleinert. Das erste Kompressionsvolumen 7
weist einen kreisringförmigen Zylinderboden B1, Zylinderwände Z1 und einen kreisringförmigen
Kolben K1 auf. Letzterer wird in der dargestellten Ausführungsform durch die Isolierdüse
11 a gebildet. Im allgemeinen ist eine Ausführung von Isolierdüse 1 1 a und Kolben
K1 als separate, vorzugsweise aneinandergrenzende Teile bevorzugt.
[0030] Eine zweite Kolben-Zylinder-Anordnung, bestehend aus dem zweiten, kreisringförmigen
Kolben K2, einem zweiten, kreisringförmigen Zylinderboden B2 und Zylinderwänden Z2,
beinhaltet ein zweites Kompressionsvolumen 8. Bei einem Ausschaltvorgang wird auch
das zweite Kompressionsvolumen verkleinert. Über einen Zuströmkanal 9 sind das erste
und das zweite Kompressionsvolumen 1,2 miteinander verbunden. Löschgas, das bei Verkleinerung
des Kompressionsvolumens 8 in den Zuströmkanal 9 gedrückt wird, wird zuvor am Boden
B2 umgelenkt. Der durch die Kompression des in den beiden Kompressionsvolumina 1,2
vorhandenen Löschgases entstehende Überdruck wird durch den Heizkanal 6 abgebaut und
dient auf diese Weise der Beblasung des Lichtbogens 4, welcher dadurch gelöscht wird.
Die zur Lichtbogenlöschung zur Verfügung stehende Gasmenge wird also durch die Gasmenge
bestimmt, die von den beiden Kompressionsvolumina 7,8 zusammen zur Verfügung gestellt
wird.
[0031] Die beiden Kompressionsvolumina 7,8 sind bezüglich der Achse A hintereinander angeordnet,
wodurch eine schlanke Bauform der Löschkammer erreicht wird. Die Länge einer Löschkammer
ist im allgemeinen durch eine maximal für die Löschkammer vorgesehene Spannung gegeben,
die zwischen den Kontaktstücken anliegt. Zum Erzielen eines vorteilhaften geringen
Bauvolumens ist ein geringer Löschkammerdurchmesser, wie er durch die Hintereinanderanordnung
der beiden Kompressionsvolumina 7,8 erreicht wird, wünschenswert.
[0032] Durch die Bwegung des zweiten Kolbens K2 wird auch ein drittes Volumen, welches als
Expansionsvolumen 10 bezeichet ist, verändert. Das Expansionsvolumen 10 ist in einer
dritten Kolben-Zylinder-Anordnung angeordnet, welche gebildet wird von einem dritten
Kolben K3, welcher hier identisch ist mit dem zweiten Kolben K2, und einem dritten
Zylinderboden B3, welcher im wesentlichen von dem Zylinderboden B1 gebildet wird,
und von dritten Zylinderwänden Z3, welche im wesentlichen identisch mit den Zylinderwänden
Z2 sind. Eine Volumenänderung des zweiten Kompressionsvolumens 8 hat eine entgegengesetzte
Volumenänderung des Expansionsvolumens 10 zur Folge, welche im dargestellten Fall
auch im Betrag gleich gross ist. Das Expansionsvolumens 10 teilt sich mit dem zweiten
Kompressionsvolumen 8 im wesentlichen denselben physikalischen Raum.
[0033] In der dargestellten Ausführungsform ist das Expansionsvolumen 10 mittels einer Verbindungsöffnung
14 zum Abströmkanal 13 hin geöffnet. Sie wird beispielsweise durch eine Öffnung oder
mehrere Öffnungen in dem Abströmrohr gebildet. Während eines Ausschaltvorgangs kann
durch die Verbindungsöffnung 14 Gas, insbesondere verunreinigtes Gas, aus dem Abströmkanal
13 in das Expansionsvolumen 10 strömen. Dadurch wird nicht nur gewährleistet, dass
im Expansionsvolumen 10 kein Unterdruck entsteht, der den Antrieb zusätzlich belasten
würde, sondern es kann sogar eine Antriebsunterstützung erreicht werden durch das
aus der Löschzone 3 abund in das Expansionsvolumen 10 einströmende erhitzte Gas. Zudem
wird eine verbesserte Beblasung erreicht, weil durch die Verbindungsöffnung 14 Gas
aus der Löschzone 3 abgesaugt wird, wodurch verunreinigtes Gas aus der Löschzone 3
abgesaugt wird und mehr Gas zur Beblasung des Lichtbogens 4 durch den Heizkanal 6
in die Löschzone strömen kann.
[0034] Im allgemeinen sind an dem dem erste Kontaktstück 1 abgewandten Ende des Abströmkanals
13 im Abströmrohr 12 Öffnungen zu, Reservoirvolumen 17 vorgesehen. Diese können bei
vorhandener Verbindungsöffnung 14 kleiner dimensionsiert werden oder eventuell ganz
weggelassen werden, wodurch eine verbesserte Antriebsunterstützung erreicht werden
kann.
[0035] Ausserdem ist in der Ausführungsform gemäss Fig. 1 noch eine Abströmöffnung 15 vorgesehen,
welche das Expansionsvolumen 10 mit dem Reservoirvolumen 17 verbindet und welche kanalförmig
als ein Auslasskanal 15 ausgebildet ist. Es sind typischerweise mehrere solche, den
Zuströmkanal 9 kreuzende und den Auslasskanal 15 bildende einzelne Kanäle vorgesehen.
[0036] Bei einem Abschaltvorgang kann durch den Auslasskanal 15 verunreinigtes Gas aus dem
Expansionsvolumen 10 in das Reservoirvolumen 17 ausgestossen werden. Das Expansionsvolumen
10 dient insofern als ein Auspuffvolumen und die Abströmöffnung 15 als Auspuff.
[0037] Die Abströmöffnung 15 kann zusätzlich oder alternativ zu der Verbindungsöffnung 14
vorgesehen sein. Durch entsprechende Dimensionierung der Abströmöffnung 15 und der
Verbindungsöffnung 14 sind die Gasströme in das Expansionsvolumen 10 und aus diesem
heraus regulierbar, so dass beispielsweise mehr oder weniger Antriebsunterstützung
durch den Gasstrom erreicht wird oder ein verstärkter Ausstoss verunreinigten Gases
in das Reservoirvolumen 17.
[0038] Während eines Einschaltvorgangs bewegt sich das Kontaktstück 2 sowie die drei Kolben
K1, K2, K3 so, dass die Kompressionsvolumina 7,8 vergrössert und das Expansionsvolumen
10 verkleinert wird. Vorteilhaft kann durch ein Einlassventil 22 sauberes Löschgas
in die Kompressionsvolumina 7,8 eingesaugt werden, so dass für einen späteren Ausschaltvorgang
sauberes Gas für die Lichtbogenbeblasung vorhanden ist. Dieses Ventil 22 ist, wie
auch die weiteren in den Figs. 1,2 dargestellten Ventile, schematisch dargestellt
durch Öffnungen, die mittels einer Ventilscheibe abgedeckt werden können, wobei meistens
noch ein den Hub der Ventilscheibe begrenzender Anschlag dargestellt ist. Aus dem
Expansionsvolumen 10 wird das verunreinigte Gas durch den Auslasskanal 15 in das Reservoirvolumen
17 und/oder durch die Verbindungsöffnung 14 in den Abströmkanal 13 ausgestossen. Vorteilhaft
werden die Abströmöffnung 15 und die Verbindungsöffnung 14 so dimensioniert, dass
der überwiegende Teil des aus dem Expansionsvolumen 10 ausgestossenen Gases in das
Reservoirvolumen 17 gelangt.
[0039] Vorteilhaft ist das Einlassventil 22 nicht in der Nähe der Abströmöffnung 15 angeordnet,
wie es auch in Fig. 1 dargestellt ist. Dadurch wird ein Einsaugen von verunreinigtem
Gas durch das Einlassventil 22 vermieden.
[0040] In Fig. 1 sind die wesentlichen Gasströme durch gestrichelte Linien angedeutet. Oben,
im geöffneten Zustand O, für das Einschalten, unten, im geschlossenen Zustand C, für
das Ausschalten.
[0041] In der Löschkammer in Fig. 1 ist noch ein optionales Druckregelventil 20 vorgesehen,
welches in dem Zuströmkanal 9 angeordnet ist. Ohne das Druckventil 20 ist der Zuströmkanal
9 als Verbindung der beiden Kompressionsvolumina 7 und 8 ständig geöffnet. Das Druckregelventil
20 öffnet den Zuströmkanal 9 nur dann, wenn ein in dem zweiten Kompressionsvolumen
8 herrschender Druck p
2 um mindestens einen vorgebbaren Differenzdruck Δp ≥ 0 grösser ist als ein in dem
ersten Kompressionsvolumen 7 herrschender Druck p
1 (wobei hier p
1 gleich p
H, dem Druck in dem Heizvolumen 5 ist, welches bei dem in Fig.1 dargestellten Pufferschalter
gleich dem ersten Kompressionsvolumen 7 ist). Zur Veranschaulichung dessen ist zwischen
der Ventilscheibe und dem Anschlag des schematisch dargestellten Druckregelventils
20 eine Feder dargestellt, welche das Ventil 20 zu schliessen bestrebt ist.
[0042] In Fig. 2 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es ist eine Löschkammer für einen Selbstblasschalter. Diese Löschkammer entspricht
weitgehend der in Fig. 1 dargestellten Löschkammer und wird ausgehend davon beschrieben.
Auch die Darstellungen der Löschkammern in den Figs. 1 und 2 entsprechen einander.
[0043] Die Löschkammer in Fig. 2 weist ein Rückheizventil 21 auf. Das Rückheizventil 21
separiert, wenn es geschlossen ist, das erste Kompressionsvolumen 7 von dem Rückheizvolumen
5. Es ist so gestaltet, dass es sich öffnet, wenn der Druck pi im ersten Kompressionsvolumen
7 grösser als der Druck p
H in dem Heizvolumen 5 ist. Dadurch wird das Anstehen grösser Drücke, wie sie durch
das Entflammen des Lichtbogens 4 entstehen, an dem Kolben K1 vermieden. Und die Löschkammer
kann mit einem kleineren Antrieb, also mit geringerer Antriebsenergie betrieben werden.
[0044] Weiterhin sind in Fig. 2 noch an der Verbindungsöffnung 14 ein vorteilhaft als Hülsenventil
18 ausgebildetes Ventil 18 und an der Abströmöffnung 15 ein Auslassventil 19 vorgesehen.
Diese Ventile sind einzeln oder vorteilhaft zusammen einsetzbar. Das jeweilige Ventil
18,19 ist auch dann einsetzbar, wenn nur eine der zwei Öffnungen 14,1 5 vorgesehen
sind. Das oder die Ventile 18,19 sind ebenfalls bei einem Pufferschalter (siehe Fig.
1) vorteilhaft einsetzbar.
[0045] Das Ventil 18 öffnet während eines Ausschaltvorgangs die Verbindung zwischen Abströmkanal
13 und Expansionsvolumen 10. Somit kann der Antrieb durch die dadurch entstehende
Gasströmung verunreinigten Gases gegen den Kolben K3 unterstützt werden. Während eines
Einschaltvorgangs verschliesst das Ventil 18 diese Verbindung, so dass das im Expansionsvolumen
10 vorhandene verunreinigte Löschgas während der Verringerung des Expansionsvolumens
10 durch die Bewegung des Kolbens K3 nicht in den Abströmkanal 13, sondern nur in
das Reservoirvolumen 17 ausgestossen wird. Entsprechend gelangt über den Abströmkanal
13 weniger oder kein verunreinigtes Gas in die Löschzone 3, so dass verbesserte Schalteigenschaften
erreicht werden.
[0046] Vorteilhaft ist das Ventil 18 als ein Hülsenventil 18 ausgebildet, welches im wesentlichen
aus einer Hülse 18 besteht, welche im wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist und
auf dem Abströmrohr 12 gleitend gelagert ist. Im Falle einer vertikal gelagerten Löschkammer
(vertikal mit der Gravitation nach unten gerichtete Bewegung des beweglichen Kontaktstücks
2 beim Ausschalten) liegt die Hülse 18 an dem Kolben K3 oder einem nicht-dargestellten
Anschlag an und verschliesst die Verbindungsöffnung 14. Einzig während eines Ausschaltvorgangs
wird die Verbindungsöffnung 14 freigegeben, weil die Hülse 18 aufgrund ihrer Trägheit
oben stehen bleibt, während das Abströmrohr 12 sich nach unten bewegt. Am Ende der
Ausschaltbewegung bewegt sich dann die Hülse 18 herunter (aufgrund der Gravitation)
und verschliesst die Verbindungsöffnung 14. Im Falle von horizontal ausgerichteten
Löschkammern kann die entsprechende Bewegung der Hülse beispielsweise durch eine Feder
realisiert werden, die bestrebt ist, die Hülse in die Position zu bewegen, in der
die Verbindungsöffnung 14 geschlossen ist. Hülsenventile sind auch in anderen Schaltern
und/oder Löschkammern einsetzbar, bei denen es gilt, eine oder mehrere Öffnungen in
einem zylindrischen Teil des Schalters zu öffnen und zu verschliessen. Die Hülse kann,
wie dargestellt, aussen auf dem zylindrischen Teil (wie beispielsweise auf dem Abströmrohr
12) oder auch darin angeordnet sein. Selbstverständlich ist ein Hülsenventil nicht
auf kreisförmige Querschnitte beschränkt, sondern auch einsetzbar, wenn der Teil des
Schalters, der die zu verschliessenden Öffnungen aufweist, einen ovalen oder eckigen
Querschnitt aufweist oder eine sonstige im wesentlichen prismatische Form aufweist.
[0047] Das Ventil 18 kann aber auch als ein Klapperventil ausgebildet sein.
[0048] Das Auslassventil 19 dient dazu, die Abströmöffnung 15 während eines Ausschaltvorgangs
zu verschliessen und während eines Einschaltvorgangs zu öffnen. Es kann vorteilhaft
hub- oder druckabhängig arbeiten, so dass ein optimaler Auspuffdruck eingestellt werden
kann. Es ist auch möglich, das Auslassventil 19, ähnlich wie das Ventil 18, als eine
Hülse auszubilden.
[0049] Während eines Ausschaltvorgangs verhindert das Auslassventil 19, dass der durch die
Verbindungsöffnung 14 in das Expansionsvolumen 10 eindringende Gasstrom in das Reservoirvolumen
17 austreten kann. Auf diese Weise kann eine maximale Antriebsunterstützung erreicht
werden. Während eines Einschaltvorgangs kann verunreinigtes Gas durch die Abströmöffnung
15 in das Reservoirvolumen 17 abgegeben werden, so dass die Löschzone 3 durch das
verunreinigte Gas nicht verunreinigt wird. Vorteilhaft öffnet das Auslassventil 19
die Abströmöffnung 15 erst im offenen Zustand O, also wenn der Antrieb das bewegliche
Kontaktstück 2 nicht mehr antreibt.
[0050] In der in Fig. 2 dargestellten Löschkammer ist kein Druckregelventil 20 vorgesehen,
wie in Fig. 1. Der Einsatz eines solchen Ventils 20 ist aber auch in einem Selbstblasschalter
möglich.
[0051] Eine besonders einfache Löschkammer ergibt sich, wenn es keine Verbindungsöffnung
14 gibt und somit auch kein Ventil 18, und wenn auch noch auf ein Auslassventil 19
verzichtet wird, so dass die Abströmöffnung 15 stets geöffnet ist. Der Kolben K2,K3
wirkt dann nicht als ein Differentialkolben, und der Antrieberhält keine Unterstüzung.
[0052] Die dargestellten Löschkammern beinhalten einen ersten Kolben K1 einer ersten Kolben-Zylinder-Anordnung,
welche das erste Kompressionsvolumen 7 beinhaltet, und einen zweiten Kolben K2 einer
zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung, welche das zweite Kompressionsvolumen 8 beinhaltet.
Die beiden Kompressionsvolumina 7,8 sind dabei derart angeordnet und miteinander verbunden,
dass eine Veränderung eines der beiden Kompressionsvolumina 7,8 eine gleich grosse
Veränderung des von den Kompressionsvolumina 7,8 gebildeten Gesamtvolumens bewirkt.
Dies kann, wie dargestellt, erreicht werden, ohne dass eine gegenläufige Bewegung
der beiden Kolben K1, K2 notwendig wäre.
[0053] Während eines Schaltvorganges bewegen sich die Kolben K1, K2, K3 in den oben diskutierten
Ausführungsformen parallel und mit derselben Geschwindigkeit und nur in eine Richtung.
Sie bewegen sich kontinuierlich während eines Schaltvorganges. Es ist aber auch möglich,
andere Bewegungen vorzusehen, welche eine oder mehrere dieser Eigenschaften nicht
aufweisen, insbesondere Bewegungen, mit verschiedenartigen Geschwindigkeiten für verschiedene
Kolben, beispielsweise erzeugt mittels Getrieben, Übersetzungen oder Kulissen. Auch
gegensinnige Bewegungen von Kolben, insbesondere von den Kolben K1 und K2 sind möglich.
[0054] In den oben dargestellten Ausführungsbeispielen wird die innere Zylinderwand des
im wesentlichen hohlzylinderförmigen Zuströmkanals 9 im wesentlichen von der äusseren
Wand des Hohlzylinders Z2 gebildet. Es ist auch möglich, die Löschkammer derart zu
gestalten, dass die innere Zylinderwand des Zuströmkanals 9 durch das Abströmrohr
12 gebildet wird und die äussere Zylinderwand des Zuströmkanals 9 durch die äussere
Wand des Hohlzylinders Z2. Die Abströmöffnung 15 könnte dann als einfache Öffnung
in der äusseren Wand des Hohlzylinders Z2 ausgebildet sein statt als ein Kanal. Eine
solche Ausführungsform ist vorteilhaft, beispielsweise wenn keine Verbindungsöffnung
14 vorgesehen ist.
[0055] Durch das Variieren der Totvolumina der ersten und der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
ist es möglich, auch ohne ein Druckregelventil 20 in den beiden Kompressionsvolumina
7,8 verschieden grosse Drücke pi, p
2 zu erzielen.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- erstes Kontaktstück (feststehendes Kontaktstück)
- 2
- zweites Kontaktstück (bewegliches Kontaktstück)
- 3
- Löschzone
- 4
- Lichtbogen
- 5
- Heizvolumen
- 6
- Heizkanal
- 7
- erstes Kompressionsvolumen
- 8
- zweites Kompressionsvolumen
- 9
- Zuströmkanal
- 10
- Expansionsvolumen
- 11a
- Düse, Isolierdüse
- 11b
- Düse, Hilfsdüse
- 12
- Abströmrohr
- 13
- Abströmkanal
- 14
- Verbindungsöffnung (zwischen Expansionsvolumen und Abströmkanal)
- 15
- Abströmöffnung, Auslasskanal (zwischen Expansionsvolumen und Reservoirvolumen)
- 16
- Löschkammergehäuse, Isoliergehäuse
- 17
- Reservoirvolumen, Tankvolumen
- 18
- Ventil, Hülsenventil
- 19
- Ventil, Auslassventil
- 20
- Ventil, Druckregelventil
- 21
- Ventil, Rückheizventil, Klapperventil
- 22
- Ventil, Einlassventil
- 23
- Wirkungslinie
- A
- Achse der Löschkammer
- B1
- Zylinderboden der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung
- B2
- Zylinderboden der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
- B3
- Zylinderboden der dritten Kolben-Zylinder-Anordnung
- C
- geschlossen (closed)
- K1
- Kolben der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung
- K2
- Kolben der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
- K3
- Kolben der dritten Kolben-Zylinder-Anordnung
- O
- geöffnet (open)
- P1
- Druck im ersten Kompressionsvolumen
- P2
- Druck im zweiten Kompressionsvolumen
- PH
- Druck im Heizvolumen
- Δp
- Differenzdruck p2 - p1
- Z1
- Zylinderwand der ersten Kolben-Zylinder-Anordnung
- Z2
- Zylinderwand der zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung
- Z3
- Zylinderwand der dritten Kolben-Zylinder-Anordnung
1. Löschkammer für einen Hochleistungsschalter, gefüllt mit einem Löschgas, aufweisend
- ein erstes Kontaktstück (1) und ein zweites Kontaktstück (2), von welchen mindestens
eines ein bewegliches Kontaktstück (2) ist, und welche mittels eines Antriebs relativ
zueinander beweglich sind,
- eine zwischen den beiden Kontaktstücken (1,2) angeordnete Löschzone (3), in welcher
bei einem Ausschaltvorgang ein Lichtbogen (4) zwischen den beiden Kontaktstücken (1,2)
ausbildbar ist,
- ein Heizvolumen (5) zur Aufnahme von durch den Lichtbogen (4) erhitztem Löschgas,
mittels welchem der Lichtbogen (4) beblasbar ist, wobei ein erstes Kompressionsvolumen
(7) vorhanden ist, welches derart angeordnet ist, dass es bei einem Ausschaltvorgang
verkleinert wird, so dass Löschgas aus dem ersten Kompressionsvolumen (7) in die Löschzone
(3) geleitet wird, und
- ein zweites Kompressionsvolumen (8),
dadurch gekennzeichnet, dass
ein von dem ersten (7) und dem zweiten (8) Kompressionsvolumen getrennt angeordnetes
Expansionsvolumen (10) vorhanden ist, welches derart angeordnet ist, dass sich bei
einer Vergrösserung des Gesamtvolumens von erstem (7) und dem zweitem (8) Kompressionsvolumen
sein Volumen verkleinert und bei einer Verkleinerung des Gesamtvolumens von erstem
(7) und dem zweitem (8) Kompressionsvolumen sein Volumen vergrössert.
2. Löschkammer gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Expansionsvolumen (10) und das zweite Kompressionsvolumen (8) derart angeordnet
sind, dass eine Volumenänderung des zweiten Kompressionsvolumens (8) eine entgegengesetzt
gleich grosse Volumenänderung des Expansionsvolumens (10) bewirkt.
3. Löschkammer gemäss Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschkammer eine Achse (A) aufweist, und dass das erste (7) und das zweite (8)
Kompressionsvolumen über einen parallel zu der Achse (A) länglich erstreckten Zuströmkanal
(9) miteinander verbunden sind.
4. Löschkammer gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zuströmkanal (9) ein Druckregelventil (20) angeordnet ist zum Öffnen des Zuströmkanals
(9), wenn im zweiten Kompressionsvolumen (8) ein Druck p2 herrscht, der um mindestens eine vorgebbare Druckdifferenz Δp ≥ 0 grösser ist als
ein Druck pi in dem ersten Kompressionsvolumen (7) und zum Verschliessen des Zuströmkanals
(9) anderenfalls.
5. Löschkammer gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Kontaktstücke (1,2) von einem Abströmkanal (13) durchsetzt ist,
und dass das Expansionsvolumen (10) mit dem Abströmkanal (13) verbunden ist.
6. Löschkammer gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschkammer ein Reservoirvolumen (16) aufweist, und dass das Expansionsvolumen
(10) mit dem Reservoirvolumen (17) verbunden ist.
7. Löschkammer gemäss Anspruch 5 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventil (18) vorgesehen ist zum Verschliessen der Verbindung (14) zwischen dem
Expansionsvolumen (10) und dem Abströmkanal (13) bei einem Einschaltvorgang und zum
Öffnen der Verbindung (14) zwischen dem Expansionsvolumen (10) und dem Abströmkanal
(13) bei einem Ausschaltvorgang.
8. Löschkammer gemäss Anspruch 5 und Anspruch 6 oder gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventil (19) vorgesehen ist zum Verschliessen der Verbindung (14) zwischen dem
Expansionsvolumen (10) und dem Reservoirvolumen (17) bei einem Ausschaltvorgang und
zum Öffnen der Verbindung (14) zwischen dem Expansionsvolumen (10) und dem Reservoirvolumen
(17) bei einem Einschaltvorgang.
9. Löschkammer gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Kolben (K1) einer zweiten Kolben-Zylinder-Anordnung, welche das zweite
Kompressionsvolumen (8) beinhaltet, starr mit dem beweglichen Kontaktstück (2) verbunden
ist.
10. Löschkammer gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizvolumen (5) mit dem ersten Kompressionsvolumen (8) identisch ist.
11. Löschkammer gemäss einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Heizvolumen (5) und dem ersten Kompressionsvolumen (7) ein Rückheizventil
(21) angeordnet ist zum Separieren des ersten Kompressionsvolumens (7) von dem Heizvolumen
(5) in dem Fall, dass in dem Heizvolumen (5) ein Druck pH herrscht, der grösser ist als ein Druck p1 in dem ersten Kompressionsvolumen (7), und zum Verbinden des Heizvolumens (5) mit
dem ersten Kompressionsvolumen (7), falls in dem Heizvolumen (5) ein Druck pH herrscht, der kleiner ist als ein Druck pi in dem ersten Kompressionsvolumen (7).
12. Hochleistungsschalter, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Löschkammer gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche beinhaltet.