[0001] Die Erfindung betrifft einen Blitzschutz für Antennenanlagen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Um derartige Antennenanlagen vor Witterungs- und Umwelteinflüssen zu schützen, werden
sie üblicherweise in einem die Strahler und Strahlerstrukturen umgebenden zylinderförmigen
Schutzgehäuse untergebracht. Es handelt sich dabei um ein für elektromagnetische Strahlen
durchlässiges Gehäuse, welches üblicherweise aus einem mit Glasfasern verstärktem
Kunststoff (GFK) gebildet ist.
[0003] Typische Abmessungen solcher Zylinder für Rundfunksendeantennen betragen einen Durchmesser
von 0,3 m bis 4 m und mehr. Die Höhe derartiger zylinderförmiger Schutzgehäuse kann
durchaus Werte von 20 m bis 30 m aufweisen.
[0004] Im Allgemeinen besteht der Blitzschutz aus einem Blitzfangkorb am oberen Ende des
zylinderförmigen Schutzgehäuses. Häufig sind dazu mehrere Blitzfangstangen oder allgemein
Blitzfangeinrichtungen in Umfangsrichtung versetzt angeordnet, z.B. in Form gerade
verlaufender Leitungsenden, die mit radial und vertikal nach oben gerichteter Komponente
nach außen vorstehen und frei enden. Möglich sind aber auch sogenannte Blitzfangkörbe,
bei denen jeweils zwei diametral gegenüberliegende und nach außen verlaufende, an
sich freien Enden von metallischen Stäben über eine halbkreisförmige elektrische Verbindungsleitung
oder Metallstab miteinander verbunden sind, wodurch sich eine korbartige Gestaltung
ergibt.
[0005] Der so gebildete Blitzfangkorb ist dann mit mehreren in Umfangsrichtung versetzt
angeordneten Blitzableitungen verbunden, die am Außenumfang des Zylinders in Vertikalrichtung
nach unten zum Zylinderfuß verlaufen, wo sie mit dem Massepotential verbunden werden.
Durch so gebildete Blitzableiter kann der Blitzstrom vom Blitzfangkorb auf Masse abgeleitet
werden. Gleichzeitig sind derartige Blitzableiter auch geeignet, die gesamte Antennenanordnung
gegen seitliche Einschläge zu schützen.
[0006] Allerdings beeinflussen alle metallischen Gebilde innerund außerhalb des Schutz-Zylinders
die elektrischen Eigenschaften der Antennenanordnung.
[0007] Umfasst beispielsweise die Antennenanlage Sendeantennen mit horizontal polarisierten
Strahlern (beispielsweise horizontal polarisierte Dipolstrahler oder Schlitz-Strahler
etc.), so ist der Einfluss des Blitzableiters im Allgemeinen durch die Polarisationsentkopplung
sehr gering.
[0008] Demgegenüber wird jedoch das Strahlungsdiagramm vertikal polarisierter Sendeantennen
durch einen Blitzableiter stark beeinflusst. Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn
alternativ und ergänzend Empfangsantennen vorgesehen sind.
[0009] Von daher ist bereits vorgeschlagen worden, auf einen derartigen vorstehend geschilderten
Blitzableiter im Strahlungsfeld der Antenne zu verzichten. Dies erfordert dann jedoch,
dass der gegebenenfalls über den Blitzfangkorb eingefangene Blitzstrom innerhalb der
Antennenstruktur im Zylinder abgeleitet wird, indem beispielsweise Blitzableiter-Leitungen
durch eine Bohrung im Schutzzylinder in das Innere der Antennenanordnung hineingeführt
werden, um dort mit elektrisch leitenden Tragsystemen verbunden zu werden. Darüber
kann beim Blitzeinschlag der Strom nach unten auf Massepotential geführt werden.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, einen verbesserten und gleichwohl
einfach aufgebauten Blitzschutz für Antennenanlagen zu schaffen, die in der Regel
von einem für elektromagnetische Strahlen durchlässigen Schutzgehäuse umgeben sind.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Eine deutliche Verbesserung der Strahlungscharakteristik insbesondere für vertikal
polarisierte Antennen und Sendeantennen lässt sich dadurch realisieren, dass die Blitzableiter
bzw. die Blitzableiterstruktur so gestaltet ist, dass die Blitzableiter-Leitungen
bevorzugt entlang einer Wendel von oben nach unten verlaufen und dabei die Antenne
mit den darin befindlichen Strahler und Strahlerstrukturen umgeben. Bevorzugt sind
dabei zumindest zwei um 180° versetzt zueinander liegende Wendel vorgesehen, die bevorzugt
auf dem GFK-Zylinder angebracht sind. Durch die von der Vertikalrichtung abweichende
Ausrichtung der Blitzableiter-Bahnen oder Blitzableiter-Leitungen kann eine Verschlechterung
der elektrischen Eigenschaft der Sendeantenne vermieden werden, wenn diese insbesondere
Strahler und Strahlerstrukturen mit vertikaler Polarisation umfassen. Die Blitzableiter-Einrichtungen
dienen dabei gleichzeitig als Blitzfangeinrichtungen.
[0013] Eine so gebildete Blitzableiter-Struktur kann aber von Hause aus auch bei Strahler
oder Strahlerelementen verwendet werden, die beispielsweise in horizontaler Polarisation
senden oder empfangen. Mit anderen Worten weist eine derartige Blitzableiter-Struktur
Vorteile auch dann auf, wenn die Sendeanlage zunächst nur Strahler oder Strahlerstrukturen
mit horizontaler Polarisation umfassen sollte. Denn auch bei einem nachträglichen
Nachrüsten der Antennenanlage mit vertikalen Strahlern oder Strahlerstrukturen hat
dies den Vorteil, dass die Blitzableiter-Struktur unverändert belassen werden kann,
da bei Verwendung der erfindungsgemäßen Blitzableiter-Struktur die gegebenenfalls
nachgerüsteten vertikal polarisierten Antennenelemente bezüglich ihrer elektrischen
charakteristischen Sende- und Empfangseigenschaften nicht nachteilig beeinflusst werden.
[0014] Die Steigung der helix- oder wendelförmig im Abstand zur Antenne um diese herum verlaufenden
Blitzableiterstrukturen können bezüglich der Steigung und/oder der Anzahl der Wendeln
stark variieren. Bevorzugt ist die Ausbildung derart, dass zumindest jeder vertikale
Streifen auf der in der Regel vorgesehenen zylinderförmigen Schutzumhüllung der Antennenmastanlage
zumindest einmal von der helix-, wendel- bzw. diagonalförmig verlaufenden Blitzableiter-Struktur
oder Blitzableiter-Leitung gekreuzt wird. Mit anderen Worten kann die Steigung der
Wendelstruktur in weiten Bereichen schwanken und beispielsweise bevorzugt mehr als
20° und weniger als 87° aufweisen. Bevorzugt sind Winkelbereiche zwischen 40° bis
70°. Dabei ist die Steigung der Wendel im Verhältnis zur Anzahl der in Umfangsrichtung
versetzt liegenden Wendelanordnung zu sehen, da bei zunehmend dichterer Blitzableiter-Struktur
letztlich eine zunehmende Abschirmung der Strahler und Strahlerelemente am Antennenmast
verursacht werden könnte (faradayischer Effekt). Letztlich ist ein Optimum zu wählen,
welches berücksichtigt, dass die Blitzableitung einerseits möglichst kurz von oben
nach unten zum Massepotential verlaufen soll (also möglichst senkrecht), und andererseits
die Masseableitung ausreichend gegenüber der Vertikalen geneigt ausgerichtet sein
soll, um ein möglichst gutes Strahlungsdiagramm zu erhalten.
[0015] Der Vollständigkeit halber wird auch angemerkt, dass die gegenüber der Vertikalen
geneigt verlaufenden Blitzableiter-Ableitungen, die nicht nur mit einer Vertikalkomponente
sondern auch mit einer überlagerten Horizontalkomponente ausgerichtet sind, nicht
im Sinne einer fortlaufenden Wendel oder Helix von oben nach unten verlaufend angeordnet
sein müssen. Vielmehr ist es möglich, dass die Blitzableiter-Leitungen beispielsweise
in Seitenansicht auf den Antennenmast bzw. in Seitenansicht auf die den Antennenmast
und die Strahler umgebenden bevorzugt zylinderförmigen Schutzumhüllung, beispielsweise
zickzack-förmig von oben nach unten verlaufend angeordnet sind. Entscheidend im Sinne
der Erfindung ist lediglich, dass einzelne, zur Blitzableiter-Struktur gehörende elektrische
Leitungen und Ableitungen nicht exakt vertikal ausgerichtet sind, sondern bei Seitenbetrachtung
so ausgerichtet sind, dass sich deren Positionierung als Überlagerung einer vertikalen
und horizontalen Komponente ergibt.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- eine schematische Seitenansicht einer Antennenanlage mit einem Antennenmast und einem
zylinderförmigen GFK-Schutzgehäuse mit oben angeordnetem Blitzfangkorb und zwei helixförmigen
Blitzableitungen;
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung der Blitzableiter-Strukturen in dreidimensionaler
Wiedergabe mit zwei wendelförmigen Blitzableitern;
- Figur 3:
- eine Abwicklung des in Figur 1 und 2 wiedergegebenen zylinderförmigen Schutzmantels
lediglich in einer Teilhöhe mit den darauf befindlichen Blitzableitungen entsprechend
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2;
- Figur 4:
- ein zu Figur 3 abgewandeltes Ausführungsbeispiel in abgewickelter Seitendarstellung
im Falle von drei versetzt zueinander angeordneten helixförmigen Blitzableitungen;
- Figur 5:
- ein zu Figur 4 abgewandeltes Ausführungsbeispiel in abgewickelter Seitenansicht, bei
welchem vier Ableitungen mit größerem Steigungswinkel verwendet werden;
- Figur 6:
- ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel mit zickzackförmig von oben nach unten verlaufenden
Blitzableitungen, wo jeweils benachbarte Blitzableitungen symmetrisch zueinander angeordnet
sind; und
- Figur 7:
- ein zu Figur 6 abgewandeltes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht bei abgewickelter
Schutzumhüllung mit darauf verlaufenden Blitzableitungen, wobei die Blitzableitungen
ebenfalls zickzackförmig vorgesehen sind, allerdings dabei gleich ausgerichtet sind
(also in gleicher Höhenlage gleich ausgerichtet sind).
[0017] In Figur 1 ist in schematischer Seitenansicht eine Antennenanlage mit einer Blitzschutzeinrichtung
gezeigt.
[0018] Die Antennenanlage umfasst eine vertikal ausgerichtete tragende Struktur 1, an welchem
in Vertikalrichtung übereinander und in Umfangsrichtung versetzt liegend eine Vielzahl
von Strahlern 3 und Strahlerstrukturen 3 zum Senden und/oder Empfangen angeordnet
sind. Eine derartige Antennenanlage kann beispielsweise als Fernseh- und/oder Rundfunkantennenanlage
dienen, die beispielsweise im sogenannten Band III arbeitet (174 MHz bis 230 MHz)
und/oder beispielsweise im Band IV und V (470 MHz bis 860 MHz). Zusätzlich oder alternativ
kann die Sendeanlage im FM-Bereich senden und empfangen, also beispielsweise im 88
bis 108 MHz-Bereich.
[0019] Die gesamte tragende Struktur 1 mit den Strahlern und Strahlerstrukturen 3 ist im
gezeigten Ausführungsbeispiel in einem zylinderförmigen Schutzgehäuse 5 angeordnet
und dadurch vor Umwelteinflüssen geschützt. Es handelt sich dabei um ein für elektromagnetische
Strahlen durchlässiges Schutzgehäuse, in der Regel um ein GFK-Gehäuse. Die tragende
Struktur 1 kann dabei im Wesentlichen durch das zylinderförmige Schutzgehäuse 5 gebildet
sein, welches im Vertikalabstand Quertraversen im Inneren umfasst. An der Schutzumhüllung
können dann nach innen vorstehend die Strahler und Strahlerstrukturen befestigt sein.
Alternativ oder ergänzend können aber auch im Inneren der Schutzumhüllung 5 mastförmige
zur Tragstruktur gehörende Einrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise Stahlträger,
an denen dann die Strahler und Strahlerstrukturen wie aber auch die Schutzumhüllung
ergänzend mit angebracht bzw. damit verbunden ist.
[0020] Im oberen Stirnende 5' des Schutzgehäuses ist ein sogenannter Blitzfangkorb 9 vorgesehen.
Dieser umfasst einen leitenden, auf das Stirnende 5' des Schutzgehäuses 5 aufgesetzten
Abschlussdeckel 11, auf welchem in Umfangsrichtung versetzt liegend mit vertikaler
und horizontaler Komponente nach außen radial vorstehende Blitzfangstäbe 11a angeordnet
sind, die über eine oder mehrere sie verbindende ringförmige Leitungen 11b elektrisch
leitend verbunden sind, wodurch auch eine mechanische Abstützung der Blitzfangstäbe
11a gewährleistet wird. Bevorzugt sind jeweils zwei diagonal gegenüberliegende Enden
der erwähnten Blitzfangstäbe 11a mittels konvex nach oben vorstehenden halbkreisförmigen
Leitungsabschnitten 11c verbunden, wodurch sich eine nach Art eines umgekehrten Korbes
gebildete Struktur ergibt, weshalb diese Anordnung auch Blitzfangkorb genannt wird.
[0021] Gemäß Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2 sind am Außenumfang des Schutzgehäuses
5 den Blitzfangkorb 9 mit einem Massepotential 15 am Antennenfuß 1' verbindende Blitzableitungen
17 vorgesehen. Diese Blitzableitungen 17 bestehen bei dem Ausführungsbeispiel nach
Figur 1 aus zwei um 180° versetzt zueinander liegenden helix- oder wendelförmigen
Blitzableitungen 17, die im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 das zylinderförmige
Schutzgehäuse 5 beispielsweise zumindest einmal von oben nach unten umlaufen.
[0022] In Figur 2 ist in perspektivischer Darstellung diese Blitzableiter-Struktur ohne
Antennenmast und Strahler bzw. Strahlerstrukturen und ohne Blitzfangkorb 9 wiedergegeben.
[0023] In Figur 3 ist dabei die Seitenansicht des zylinderförmigen Schutzgehäuses 5 in abgewickelter
Darstellung wiedergegeben.
[0024] Daraus ist zu ersehen, dass die einzelnen Blitzableitungen einen Steigungswinkel
α gegenüber der Horizontalen einschließen. Die Steigungen der einzelnen Blitzableitungen
können dabei durchaus in der Größenordnung von einigen Metern liegen. Der Steigungswinkel
α kann von daher bevorzugt Werte zwischen 20° bis 87° gegenüber der Horizontalen aufweisen,
insbesondere Werte zwischen vorzugsweise 40° bis 70°.
[0025] Grundsätzlich kann auch eine einwendlige Blitzableiter-Struktur gewählt werden. Dabei
sollte bezogen auf die Gesamthöhe des Schutzgehäuses die Anordnung derart sein, dass
die zumindest eine spiralförmige Ausbildung der Ableitung 17 über die Gesamtlänge
des Schutzgehäuses 5 den Antennenmast mit den Strahler und Strahlerstrukturen zumindest
einmal umläuft, vorzugsweise mehrfach.
[0026] Anhand von Figur 4 ist lediglich gezeigt, dass beispielsweise auch drei um 120° versetzt
zueinander liegende, insgesamt wendelförmig angeordnete Blitzableitungen 17 vorgesehen
sein können. Die Anzahl kann grundsätzlich beliebig sein, wobei lediglich darauf zu
achten ist, dass bei zunehmend höherer Anzahl der Blitzableitungen in der Regel der
Steigungswinkel gegenüber der Horizontalen größer gewählt werden sollte, um nicht
eine zu dichte Gesamtbelegung des Außenumfanges des Schutzgehäuses 5 mit Blitzableitungen
zu erhalten, so dass dann bei zunehmend stärkerer Belegungsdichte eine Abschirmung
der Antennenstrahler durch den sogenannten faradayischen Effekt verursacht wird. Von
daher ist in Figur 5 eine Blitzableiter-Struktur mit vier in Umfangsrichtung versetzt
liegenden Blitzableitungen 17 gezeigt, deren Steigungswinkel α beispielsweise steiler
ist als bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 und 4 und etwa 45° beträgt.
[0027] Ob die Wendel oder die Wendeln 17 links oder rechts herum verlaufend ausgebildet
sind, kann beliebig gewählt werden.
[0028] Anhand von Figur 6 ist bezüglich des in Seitenbetrachtung nach Art einer Abwicklung
wiedergegebenen Schutzgehäuses dargestellt, dass die Blitzableitungen 17 grundsätzlich
nicht über die gesamte Höhe wendel- oder helixförmig oder dergleichen verlaufend ausgebildet
sein müssen, sondern nur abschnittsweise so gestaltet sein sollten. Von daher kann
sich in Seitenbetrachtung auch eine mehr zickzackförmige Ableitungsstruktur ergeben.
Im Sinne der Erfindung ist vor allem wichtig, dass über längere Wegstrecken exakt
vertikal verlaufende Leitungsabschnitte für die Blitzableitung vermieden werden, da
hierdurch die Sende- und Empfangseigenschaften von vertikal polarisierten Strahlern
und Strahlerelementen verschlechtert werden.
[0029] Ebenso ist es möglich, dass die Blitzableitung beispielsweise rechtsdrehend, vorzugsweise
auf dem Schutzgehäuse 5 umlaufend angeordnet ist und dann in einer bestimmten Höhe
in eine gegensinnige Helix- oder Wendelstruktur übergeht. Erfolgt ein derartiger Wechsel
häufiger, so kann von einer Zickzack-Struktur gesprochen werden, wie dies beispielsweise
anhand von Figur 6 und 7 erläutert ist.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist dabei die erste Blitzableitung 17a von
oben nach unten zickzackförmig gestaltet. Das Gleiche gilt für die Blitzableitung
17b, 17c und 17d.
[0031] Dabei sind in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 vier von oben nach unten führende
Ableitungen 17a bis 17d gezeigt, die jeweils paarweise gegensinnig ausgerichtet sind,
wobei sie sich an ihren aufeinander zu weisenden Koppelstellen 107 berühren. Das Ausführungsbeispiel
ist also so gewählt, als ob eine rechtsdrehende und eine linksdrehende Wendel (hier
mit gleicher Steigung) vorgesehen sind, die sich jeweils an den Koppelstellen 107
berühren.
[0032] Grundsätzlich ergibt sich dadurch auch eine Blitzableitung, die von oben nach unten
verlaufend zickzackförmig beschrieben werden könnte. Dabei könnten die zickzackförmigen
Ableitungen an ihren Koppelstellen auch getrennt und seitlich weiter auseinander liegend
angeordnet werden.
[0033] Dies ist vom Prinzip her anhand von Figur 7 erläutert, bei welchem jedoch abweichend
von Figur 6 die Anordnungen gleichsinnig ausgerichtet sind. Insbesondere bietet sich
dann auch an, wie dies anhand von Figur 7 gezeigt ist, dass sich die einzelnen Strukturen
17a bis 17d nicht überlappen, so dass in einem gedachten Vertikalstreifen 105 jeweils
ein Abschnitt zu liegen kommt, in welchem keine Blitzableitungsstrukturen vorgesehen
sind.
[0034] Abweichend von der Darstellung gemäß Figur 7 könnten die Blitzableiter aber auch
von oben nach unten sinusförmig verlaufend ausgebildet sein. Auch Mischformen zwischen
einer sinusförmigen und einer zickzackförmigen Struktur sind denkbar. Dabei haben
die Blitzableiter eine Doppelfunktion. Sie dienen zum einen der Blitzableitung und
sollen zum anderen einen Schutz vor seitlichen Einschlägen bieten. Sie werden von
daher in der Literatur häufig auch als Fangleiter bezeichnet.
[0035] In der Praxis werden bei einer Ausführungsform entsprechend Figur 7 oder beispielsweise
mit sinusförmigen oder eher sinusförmigen Blitzableitungen in der Regel bevorzugt
nicht nur zwei, sondern drei oder vier derartiger Ableitungen vorgesehen sein. Durch
die entsprechende Ausgestaltung erhöht sich der Schutzbereich. Der kleinste Abstand
zwischen zwei benachbarten Fangleitungen sollte dabei bevorzugt kleiner als 4 m sein.
1. Blitzschutz für Antennenanlagen, mit mehreren in Vertikalrichtung versetzt liegenden
Strahler und Strahleranordnungen (3), wobei vorzugsweise ein die Strahler oder Strahlerstrukturen
(3') umgebendes, vorzugsweise zylinderförmiges Schutzgehäuse (5) aus für elektromagnetische
Strahlen durchlässigem Material vorgesehen ist, und mit einer tragenden Struktur (1),
die vorzugsweise ein Schutzgehäuse (5) oder eine vorzugsweise das Schutzgehäuse (5)
umfassende mastförmige Antennentrageinrichtung aufweist, mit folgenden Merkmalen:
- es ist eine Blitzschutzeinrichtung vorgesehen,
- die Blitzschutzeinrichtung umfasst von oben nach unten verlaufende Blitzableitungen
(17), die vorzugsweise mit dem Schutzgehäuse (5) mechanisch verbunden sind,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
- die zumindest eine von oben nach unten verlaufende Blitzableitung (17) ist von der
Vertikalen abweichend so ausgerichtet, dass die Blitzableitung oder einzelne Abschnitte
davon in Seitenbetrachtung winklig gegenüber der Vertikalrichtung ausgerichtet sind.
2. Blitzschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine helix-, wendel- oder schraubenförmig verlaufende Blitzableitung (17)
vorgesehen ist.
3. Blitzschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei um 180° versetzt zueinander liegende helix-, wendel- oder schraubenförmige
Blitzableitungen (17) vorgesehen sind.
4. Blitzschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blitzableitungen (17) in axialer Draufsicht spiralförmig ausgebildet sind und
sich dabei über eine axiale Höhe erstrecken.
5. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Blitzableitung (17) vorgesehen ist, die in Seitenbetrachtung von oben
nach unten verlaufend von einer rechtsdrehenden in eine linksdrehende Helix-, Wendel-
oder Schraubenstruktur oder umgekehrt übergeht.
6. Blitzschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Blitzableitung (17) vorgesehen ist, die in Seitenansicht von oben
nach unten zickzackförmig oder sinusförmig oder eine Mischform davon von oben nach
unten hin und her verlaufend ausgebildet ist.
7. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Blitzableitung oder Abschnitte davon in einem Steigungswinkel
α angeordnet sind, der größer als 20° und kleiner als 87° ist, vorzugsweise größer
als 40° und kleiner als 70°.
8. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieser bei Antennenanlagen vorgesehen ist, die horizontal polarisierte Strahler und
Strahlerstrukturen (3) umfassen.
9. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieser bei Antennenanlagen vorgesehen ist, die horizontal polarisierte Strahleranordnung,
vertikal polarisierte Strahleranordnungen und/oder zirkular polarisierte Strahleranordnungen
(3) umfassen.
10. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zickzack- und/oder sinusförmig oder in sonstiger Weise von oben nach unten hin
und her verlaufende Blitzableitung (17) in Umgangsrichtung der Antennenanordnung zumindest
zweifach, vorzugsweise dreioder vierfach versetzt zueinander angeordnet ist.
11. Blitzschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenanlage Strahler und Strahlerstrukturen umfasst, die insbesondere für
den DVB-T-Betrieb vorgesehen sind.