[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere einen Parfümflakon, welcher einen
zumindest teilweise transparenten Hohlkörper und ein Dekor umfaßt, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 oder nach Anspruch 2.
[0002] Um ein Verpackungsmaterial bereitzustellen, können Behälter zur Verfügung gestellt
werden, die einen Hohlkörper umfassen, welcher an der Behälteröffnung gegenüber der
Umgebung offen ist. Häufig werden transparente Verpackungsmaterialien gewählt, wobei
neben Glas zunehmend transparente Kunststoffe als Hohlkörper verwendet werden. Transparente
Verpackungsbehälter können insbesondere für Anwendungen in der Kosmetikindustrie,
beispielsweise für Parfümflakons, Dekore aufweisen. So können Behälter derselben Bauart
durch unterschiedliche Dekoration der Mantelfläche für verschiedene Inhalte verwendet
werden.
[0003] Nachteilig dabei ist jedoch, dass der Gestaltungsspielraum für die Behälter eingeschränkt
ist. Wünschenswert wäre daher eine Möglichkeit zur Gestaltung eines Verpackungsbehälters,
welche nicht auf die Formgebung des Verpackungsbehälters und das Aufbringen eines
Dekors an dessen Mantelfläche beschränkt ist. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung,
die Gestaltungsmöglichkeiten für Behälter, insbesondere Parfümflakons, zu erweitern.
[0004] Dekore umfassen häufig Lacke. Unter dem Begriff "Lack" wird zum einen eine Dispersion
verstanden, welche zumindest einen Funktionsbestandteil aufweist, welcher in einer
Flüssigkeit verteilt, das heißt dispergiert, ist. Die Flüssigkeit kann Wasser oder
ein anderes, insbesondere ein organisches, Lösungsmittel sein. Der Funktionsbestandteil
kann selbst in flüssiger Form vorliegen, so dass der Lack eine Emulsion ist, oder
in fester Form, so dass der Lack eine Suspension ist.
[0005] Nach dem Auftrag der Dispersion auf die zu lackierende Oberfläche trocknet die Lackierung,
so dass die Flüssigkeit verdampft und als Lackschicht eine Beschichtung entsteht,
die die Partikeln des Funktionsbestandteils umfaßt. Der Funktionsbestandteil kann
beispielsweise ein Farbpigment sein. Der Begriff "Lack" umfaßt auch Pulverlacke, bei
denen der Funktionsbestandteil nicht in einer Flüssigkeit dispergiert ist, sondern
in einem Pulver vorliegt.
[0006] Sollen Dekore an der inneren Oberfläche eines Behälters aufgebracht werden, ergibt
sich jedoch insbesondere dann, wenn das Dekor eine Lackschicht aufweist, der Nachteil,
dass die für das Dekor verwendeten Materialien von Inhaltsstoffen des in dem betreffenden
Behälter eingebrachten Produkts angegriffen werden können. Infolgedessen können die
Inhaltsstoffe zersetzt werden und/oder unerwünschte Reaktionsprodukte entstehen. Beispielsweise
können Wirkstoffe in kosmetischen oder pharmazeutischen Produkten oder Essenzen eines
Parfums abgebaut und/oder in störende Substanzen umgewandelt werden.
[0007] Durch die entsprechenden Reaktionsprodukte ist zudem die Gefahr gegeben, dass für
den Verbraucher schädliche Substanzen entstehen. Bei einer Qualitätskontrolle nach
der Herstellung können diese Substanzen möglicherweise nicht nachgewiesen werden,
da sie erst mit zunehmender Lagerzeit entstehen. Gerade bei Produkten mit langen Haltbarkeitsdauern,
wie bei Kosmetika häufig gefordert, ist damit das Risiko für den Verbraucher erhöht.
[0008] Der Erfindung liegt daher des Weiteren die Aufgabe zugrunde, einen Behälter, insbesondere
einen Parfümflakon, zur Verfügung zu stellen, welcher ein Dekor aufweist, bei welchem
jedoch eine Reaktion von Inhaltsstoffen eines im Behälter befindlichen Produktes mit
Bestandteilen des Dekors im wesentlichen ausgeschlossen werden kann.
[0009] Diese Aufgaben werden auf überraschend einfache Weise bereits durch einen Behälter
mit den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen finden
sich in den zugeordneten Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung stellt einen Behälter, insbesondere einen Parfümflakon, zur Verfügung,
welcher einen zumindest teilweise transparenten Hohlkörper und ein Dekor umfaßt, wobei
das Dekor zumindest eine innere Auskleidung des Hohlkörpers aufweist.
[0011] Der Gestaltungsspielraum für die Behälter wird durch die Erfindung deutlich erweitert,
indem vorteilhafterweise die Beschränkung auf die Formgebung des Behälters und das
Aufbringen einer Dekorschicht an dessen Mantelfläche aufgehoben wird.
[0012] Unter dem Begriff "Hohlkörper" wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Körper
verstanden, welcher eine Wandung aufweist, die zumindest einen Hohlraum definiert.
Zumindest ein Hohlraum eines derartigen Hohlkörpers weist eine Öffnung nach außen
hin auf.
[0013] Unter dem Begriff "Dekor" wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Bestandteil
des Behälters verstanden, welcher eine optische Wirkung erzielt, die zum optischen
Gesamteindruck des Behälters beiträgt. Beispielsweise kann das Dekor farbig sein.
[0014] Unter dem Begriff "Auskleidung" wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Hohlkörper
verstanden, welcher an zumindest einer Stelle mit dem zumindest teilweise transparenten
Hohlkörper verbunden ist. Die Auskleidung kann eine Beschichtung des zumindest teilweise
transparenten Hohlkörpers sein. Das bedeutet, dass das Dekor flächig Kontakt zu diesem
Hohlkörper haben kann. Insbesondere kann das Dekor eine Innenbeschichtung des zumindest
teilweise transparenten Hohlkörpers umfassen.
[0015] Die Auskleidung kann jedoch auch als weiterer Hohlkörper ausgebildet sein, der mit
dem zumindest teilweise transparenten Hohlkörper an zumindest einer Stelle verbunden
ist. Die Erfindung umfaßt dabei selbstverständlich auch das Anordnen von mehr als
zwei Hohlkörpern ineinander.
[0016] Mit der Angabe "innen" im Zusammenhang mit der Position der Auskleidung im Behälter
ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine Position auf der Innenseite des Hohlkörpers
und/oder innerhalb der Wandung des Hohlkörpers gemeint.
[0017] Eine Positionierung des Dekors auf der Innenseite des Hohlkörpers, welcher zur Aufnahme
des Inhalts des Behälters vorgesehen ist, kommt insbesondere dann in Betracht, wenn
keine Problematik aufgrund Reaktionen des Dekors und des Behälterinhalts zu erwarten
ist.
[0018] Eine Positionierung des Dekors innerhalb der Wandung des Hohlkörpers ist dann angezeigt,
wenn eine solche Problematik auftritt.
[0019] Grundsätzlich ist es möglich, den erfindungsgemäßen Behälter derart zu fertigen,
dass zunächst das Herstellen eines Vor-Behälters erfolgt. Der Vor-Behälter kann das
Dekor aufweisen beziehungsweise selbst das Dekor darstellen. In einem Folgeschritt
kann ein Verbund aus dem Vor-Behälter mit dem zumindest teilweise transparenten Hohlkörper
hergestellt werden. Beispielsweise kann das Dekor außen mit einer transparenten Beschichtung
versehen werden.
[0020] Es ist jedoch auch möglich, einen zumindest teilweise transparenten Hohlkörper herzustellen,
in welchen das Dekor eingebracht wird. Dies kann beispielsweise durch Aufbringen einer
Dekorbeschichtung auf die Innenseite zumindest teilweise transparenten Hohlkörpers
erfolgen.
[0021] Eine weitere Möglichkeit zum Herstellen des erfindungsgemäßen Behälters besteht darin,
verschiedene Behältnisse zu fertigen, von denen zumindest eines ein Dekor umfaßt,
und diese Behältnisse ineinander anzuordnen und an zumindest einer Stelle, beispielsweise
im Bereich der Öffnung, miteinander zu verbinden. Die einzelnen Behältnisse können
auch an jeweils unterschiedlichen Stellen mit den jeweils benachbarten Behältnissen
verbunden sein.
[0022] So kann als Dekor zumindest ein, beispielsweise farbiger, Hohlkörper verwendet werden,
der in einem transparenten Hohlkörper angeordnet wird. Das Dekor kann dabei insbesondere
selbst das Behältnis darstellen, das zur Aufnahme des Inhalts des Behälters vorgesehen
ist. Es kann aber auch zumindest ein weiterer Behälter in dem Dekor angeordnet werden,
welcher zur Aufnahme des Behälterinhaltes dient.
[0023] Besteht, insbesondere bei Parfümflakons, die Problematik, dass Reaktionen zwischen
dem Dekor und dem Behälterinhalt mit unerwünschten Produkten möglich sind, bietet
die Erfindung die Lösung, derartige Reaktionen dadurch im wesentlichen vollständig
verhindern zu können, dass die Dekorschicht gegenüber dem Behälterinhalt abgeschirmt
wird.
[0024] Dazu ist ein Behälter vorgesehen, welcher einen Hohlkörper umfaßt, wobei der Hohlkörper
einen zumindest teilweise transparenten ersten Bereich aufweist, sowie zumindest an
der Innenseite des ersten Bereichs in zumindest einem zweiten Bereich ein Dekor umfaßt,
und einen dritten Bereich aufweist, welcher sich an den ersten Bereich und/oder an
den zweiten Bereich anschließt.
[0025] Mit dem Ausdruck "anschließen" des dritten Bereichs ist dabei eine Positionierung
gemeint, welche in Nachbarschaft zu dem ersten und/oder zweiten Bereich derart erfolgt,
dass ein unmittelbarer Kontakt der betreffenden Bereiche, aber auch eine benachbarte
Anordnung der Bereiche mit einem Zwischenraum zwischen ihnen möglich ist.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung kann der dritte Bereich eine Barriereschicht umfassen.
So kann gezielt eine Diffusion von Komponenten des Behälterinhalts durch die Behälterwandung
im wesentlichen vermieden werden. Da dann insbesondere der Kontakt der Komponenten
des Behälterinhalts mit dem Material des Dekors nahezu vollständig verhindert wird,
ist die Wahrscheinlichkeit für Reaktionen zwischen Komponenten des Behälterinhalts
und dem Material des Dekors äußerst gering, so dass die Bildung unerwünschter Substanzen
nahezu ausgeschlossen werden kann.
[0027] Zum Aufbringen der Barriereschicht können unterschiedlichste Verfahren wie beispielsweise
Lackieren oder Vakuumverfahren wie Sputtern, Elektronenstrahlverdampfung, sowie PVD-
Verfahren (physical vapour deposition) oder CVD-Verfahren (chemical vapour deposition),
insbesondere PECVD-Verfahren (plasma enhanced chemical vapour deposition), beispielsweise
PICVD-Verfahren (plasma impulse chemical vapour deposition) angewendet werden.
[0028] Dabei ist im Zusammenhang mit der thermischen Belastung infolge des Beschichtungsverfahrens,
insbesondere beim Beschichten von Dekoren, die organische Bestandteile beinhalten,
zu beachten, dass die Temperatur während des Beschichtens nicht zu hoch werden sollte,
um sicherzustellen, dass das Dekor nicht erweicht und so beispielsweise seine Form
ändert oder sich sogar vom Substrat löst.
[0029] Bei Verwendung eines CVD-Verfahrens (chemical vapour deposition), insbesondere bei
einem PECVD-Verfahren (plasma enhanced chemical vapour deposition), vor allem bei
einem PICVD-Verfahren (plasma impulse chemical vapour deposition) ist jedoch die Abscheidung
der Schichten bei niedrigen Temperaturen, insbesondere bei Temperaturen unterhalb
der Glasübergangstemperatur von Kunststoffen möglich. Über schnelle Wechsel des Prozeßgases
wird darüberhinaus vorteilhafterweise das Aufbringen auch sehr dünner Schichten ermöglicht.
[0030] Das Prozeßgas kann neben dem zumindest einen Precursor weitere Gase umfassen; insbesondere
Reaktivgase wie Sauerstoff und gegebenenfalls Trägergase, das heißt Inertgase wie
Stickstoff oder Edelgase.
[0031] Als Precursor-Materialien kommen beispielsweise Silane, Siloxane und Silazane in
Frage. Je nach Zusammensetzung des Precursorgases können Barriereschichten mit unterschiedlicher
Zusammensetzung abgeschieden werden. Nur beispielsweise kann die Bärriereschicht also
SiO
2 und/oder TiO
2 umfassen. Im Rahmen der Erfindung liegen aber insbesodnere auch Barriereschichten
mit unstöchiometrischer Zusammensetzung. Können wir weitere konkrete Verbindungen
angeben, die in der Barriereschicht enthalten sein können?
[0032] Grundsätzlich können insbesondere die folgenden Verbindungen eingesetzt werden: Methylsilan,
Dimethylsilan, Trimethylsilan, Diethylsilan, Propylsilan, Phenylsilan, Hexamethyldisilan,
1,1,2,2-Tetramethyldisilan, Bis(trimethylsilyl)methan, Bis(dimethylsilyl)methan, Hexamethyldisilan,
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Ethylmethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan,
Divenyltetramethyldisiloxan, Divinylhexamethyltrisiloxan und Trivinylpentamethyltrisiloxan,
1,1,2,2,-Tetramethyldisiloxan, Hexamethyldisiloxan, Vinyltrimethylsilan, Methyltrimethoxysilan,
Vinyltrimethoxysilan und Hexamethyldisilazan.
[0033] Bevorzugte Siliziumverbindungen sind Tetramethyldisiloxan, Hexamethyldisiloxan (HMDSO),
Hexamethylsisilazan, Tetramethylsilazan, Dimethoxydimethylsilan, Methyltrimethoxysilan,
Tetramethoxysilan, Methyltriethoxysilan, Diethoxydimethylsilan, Methyltriethoxysilan,
Triethoxyvinylsilan, Tetraethoxysilan, Dimethoxymethylphenylsilan, Phenyltrimethoxysilan,
3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, Diethoxymethylphenylsilan, Tris(2-methoxyethoxy)vinylsilan,
Phenlytriethoxysilan und Dimethoxydiphenylsilan.
[0034] Die Erfindung bietet somit vorteilhafterweise die Möglichkeit, dass das Dekor gegenüber
dem Innenraum des Hohlkörpers, insbesondere durch die Barriereschicht im Wesentlichen
vollständig abgedeckt ist. Ein Kontakt der Bestandteile des Dekors mit den Inhaltsstoffen
des im erfindungsgemäßen Behälter einzufüllenden Produkts wird somit nahezu vollständig
ausgeschlossen.
[0035] Vorteilhafterweise kann dieser Effekt bereits mit einer einzigen Barriereschicht
erzielt werden. Die Materialstärke des dritten Bereiches kann somit vorteilhafterweise
sehr gering gewählt werden. Insbesondere sieht die Erfindung vor, dass die Barriereschicht
eine Dicke von zumindest 20 nm aufweist.
[0036] Für die Barriereschicht können im Rahmen der Erfindung grundsätzlich beliebige Materialien
gewählt werden. Beispielsweise kann die Barriereschicht zumindest eine Schicht umfassen,
welche SiO
2 enthält. Eine sehr gute Barrierewirkung wird auch dann erzielt, wenn die Barriereschicht
zumindest eine Schicht umfaßt, welche TiO
2 enthält.
[0037] Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfindung nicht erforderlich, eine stöchiometrische
Zusammensetzung insbesondere der Barrierebeschichtung zu erzielen. Vielmehr kann die
Barrierebeschichtung auch Komponenten enthalten oder vollständig aus Materialien aufgebaut
sein, die eine unstöchiometrische Zusammensetzung aufweisen. Die Zusammensetzung der
betreffenden Bereiche beziehungsweise Schichten kann insbesondere bei Anwendung eines
CVD-Verfahrens durch Wahl des Precursorgases und Konzentration desselben eingestellt
werden.
[0038] Des Weiteren kann die Barriereschicht ein Mehrschichtsystem aus zumindest zwei Schichten
umfassen. So kann insbesondere eine Schicht, welche mit dem Dekor in Kontakt steht,
in ihrer Zusammensetzung im Hinblick beispielsweise auf eine möglichst gute Haftung
an die Materialien des Dekors angepasst werden, während eine mit den im Behälter einzufüllenden
Produkten in Kontakt stehende Schicht im Hinblick auf eine möglichst große Sperrwirkung,
insbesondere gegen derartige Komponenten, welche mit Bestandteilen des Dekors unerwünschte
Reaktionen eingehen können, ausgewählt werden kann.
[0039] Für den Hohlkörper können je nach Anwendungsfall und gewünschten Eigenschaften des
Behälters im Hinblick auf Festigkeit, Transparenz, Korrosionsbeständigkeit sowie Haptik
unterschiedliche Materialien gewählt werden. Beispielsweise kann der Hohlkörper zumindest
ein Glas umfassen. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich, dass der Hohlkörper
zumindest einen Kunststoff umfaßt.
[0040] Die Erfindung sieht des Weiteren vor, dass das Dekor eine Lackschicht, insbesondere
eine Epoxy-Lackschicht umfaßt. Eine Lackschicht kann auf einfache Weise, beispielsweise
durch Hineingeben eines Lackes in den Innenraum eines Hohlkörpers, Verteilen desselben
und Abführen eines möglichen Überschusses sowie Aushärten der entstandenen Schicht
im Innern eines Hohlkörpers aufgebracht werden.
[0041] Gleichzeitig besteht vorteilhafterweise die Möglichkeit, aus der Vielzahl kommerziell
erhältlicher Lacke im Hinblick auf das gewünschte Design sowie möglicherweise materialspezifische
Vorgaben in Bezug auf die Haftung der Lackschicht auf dem Trägermaterial sowie auf
mögliche Wechselwirkungen der Lackschicht mit Materialien, welche mit der Lackschicht
in Kontakt stehen, eine für den gegebenen Anwendungsfall geeignete Lackierung auszuwählen.
[0042] Eine weitere Möglichkeit, den erfindungsgemäßen Behälter auszugestalten, besteht
darin, dass das Dekor eine einfarbige Dekorschicht umfaßt. Beispielsweise kann das
Dekor eine schwarze Dekorschicht aufweisen. So hebt sich der vom Dekor umschlossene
Bereich des Behälters von der äußeren Kontur des zumindest teilweise transparenten
Behälters besonders deutlich ab. Das Dekor kann auch eine mehrfarbige Dekorschicht
umfassen, so dass zusätzliche optische Wirkungen erzielt werden können.
[0043] Werden für eine derartige mehrfarbige Beschichtung verschiedene Lacke mit unterschiedlichen
Komponenten verwendet, ist im Rahmen der Erfindung auf überraschend einfache Weise
die Möglichkeit gegeben, die im Hinblick auf unerwünschte Reaktionen mit dem Behälterinhalt
problematischen Komponenten der Lacke durch eine einzige Schutzschicht, insbesondere
durch eine Barriereschicht gemeinsam vor Korrosion zu schützen. Es ist also vorteilhafterweise
nicht erforderlich, jeden einzelnen Lack mit einer auf diesen abgestimmten spezifischen
Schutzschicht zu versehen.
[0044] Eine noch weitergehende optische Gestaltung des erfindungsgemäßen Behälters wird
auf einfache Weise dadurch ermöglicht, dass die Wandstärke D
1 des Hohlkörpers in zumindest einem ersten Abschnitt nicht mit der Wandstärke D
2 in zumindest einem zweiten Abschnitt übereinstimmt. Die Wandstärke kann also variieren,
so dass die Form eines inneren Bereiches, insbesondere eines Bereiches der als Hohlkörper
zur Aufnahme des in den Behälter einzufüllenden Produktes ausgebildet ist, sich von
der äußeren Form des Behälters unterscheiden kann. So wird eine Gestaltung in Form
beliebiger ineinander angeordneter Körper durch die Anpassung der jeweiligen äußeren
Profile ermöglicht.
[0045] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Dieselben Bauteile werden in allen Figuren
mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
[0046] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters gemäß einer ersten
Ausführungsform in Frontansicht sowie im Querschnitt,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters gemäß einer zweiten
Ausführungsform in Frontansicht sowie im Querschnitt,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters gemäß einer dritten
Ausführungsform in Frontansicht sowie im Querschnitt.
[0047] In den Figuren 1, 2 und 3 ist ein erfindungsgemäßer Behälter 1 in verschiedenen Ausführungsformen
gezeigt. In den Figuren ist als Beispiel für einen erfindungsgemäßen Behälter 1 ein
Parfümflakon schematisch dargestellt. Die Erfindung betrifft jedoch selbstverständlich
nicht ausschließlich Parfümflakons, sondern kann vielmehr beliebige Arten von dekorierten
Behältern zur Verfügung stellen.
[0048] In Figur 1 ist ein Behälter 1 gemäß einer ersten Ausführungsform dargestellt. Er
umfaßt einen Hohlkörper 2 mit einem transparenten Bereich 20, welcher im vorliegenden
ersten Ausführungsbeispiel die gesamte Behälterwandung des Hohlkörpers umfaßt. Ferner
umfaßt der Behälter ein Dekor 3, welches an der Innenseite 22 des Hohlkörpers 2 angeordnet
ist
[0049] Das Dekor 3 bildet eine Auskleidung 35,.mit welcher gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Hohlkörper 2 an seiner Innenseite 22 beschichtet ist. Diese Anordnung ist in der
Querschnittsdarstellung auf der rechten Seite in Figur 1 zu erkennen, welche einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A darstellt.
[0050] An das Dekor 3 mit seiner Auskleidung 35 schließt sich nach innen ein Bereich 40
an, welcher im ersten Ausführungsbeispiel als Barriereschicht 45 ausgebildet ist.
Die Barriereschicht 45 schließt die innere Auskleidung 35 des Dekors 3 gegenüber dem
Innenraum 60 des Behälters 1 ab. Auf diese Weise wird ein Kontakt von Komponenten
eines Produktes, welches im Innenraum 60 des Behälters 1 vorliegen kann, mit Komponenten
des Dekors 3 in Form der inneren Auskleidung 35 nahezu vollständig vermieden. Die
Bildung unerwünschter Reaktionsprodukte ist damit nahezu völlig ausgeschlossen.
[0051] Durch Formgebung der Wandung des Innenraum 60 des Behälters 1 kann neben dem unterschiedlichen
Farbeindruck, durch welchen sich das Dekor in dem transparenten Hohlkörper abzeichnet,
der optische Eindruck des Behälters weiter gestaltet werden.
[0052] Insbesondere muss die äußere Kontur des inneren Bereichs 60 nicht mit der äußeren
Kontur des Behälters 1 selbst übereinstimmen. Dies kann auf einfache Weise dadurch
erreicht werden, dass der Hohlkörper 2 Bereiche 10, 12 aufweist, die sich in ihrer
Wandstärke unterscheiden. Im ersten Ausführungsbeispiel ist beispielsweise die Wandstärke
D
1 in einem Halsbereich 10 des Behälters 1 kleiner als die Wandstärke D
2 in einem Bereich 12 auf mittlerer Höhe des Behälters 1.
[0053] In dem ersten Ausführungsbeispiel ist der gesamte Hohlkörper 2 transparent gestaltet,
so dass der mit dem Dekor 3 ausgekleidete Innenraum 60 als Kontur aus beliebigen Blickrichtungen
auf dem Behälter zu sehen ist.
[0054] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei welcher
der Behälter 1 einen lediglich teilweise transparenten ersten Bereich 20 aufweist.
In dem transparenten Bereich des teilweise transparenten Bereichs 20 ist das Dekor
3 zu erkennen, welches im Hohlkörper 2 angeordnet ist. Die Schnittansicht entlang
eines Querschnitts B-B zeigt den an der Innenseite 22 des Hohlkörpers 2 angeordneten
zweiten Bereich 30, welcher das Dekor 3 umfaßt.
[0055] Im Unterschied zur ersten Ausführungsform, welche in Figur 1 gezeigt ist, verdeutlicht
das zweite Ausführungsbeispiel, das in Figur 2 dargestellt ist, dass im Rahmen der
Erfindung das Dekor 3 nicht zwingend einen vollumfänglich in Nachbarschaft zur Mantelfläche
des inneren Bereichs 60 des Behälters 1 gelegenen Bereich ausfüllen muss. Vielmehr
liegt es ebenfalls im Rahmen der Erfindung, lediglich einen Teilbereich der Wandung
des Behälters 1 durch Anordnen eines Bereichs 30, welcher ein Dekor 3 umfaßt, derart
zu gestalten, dass in diesem Bereich das Dekor sichtbar ist.
[0056] Am Beispiel der zweiten Ausführungsform der Erfindung ist in der Schnittansicht B-B
des Weiteren gezeigt, dass ein Bereich 40, welcher sich an den zumindest teilweise
transparenten ersten Bereich 20 und den zweiten Bereich 30, der das Dekor 3 umfaßt,
anschließt, ein Mehrschichtsystem umfassen kann, welches im gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel
eine Barriereschicht 45 aufweist. Auf diese Weise ist das Dekor 3 gegenüber dem Innenraum
60 des Hohlkörpers, insbesondere durch die Barriereschicht 45 vollständig abgedeckt.
[0057] In den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen sind radial benachbarte
Bereiche jeweils in unmittelbarem Kontakt zueinander angeordnet. Im Rahmen der Erfindung
werden jedoch auch weitere Möglichkeiten zur Anordnung der Bereiche zur Verfügung
gestellt.
[0058] So ist in Figur 3 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters 1 dargestellt,
bei welcher der Hohlkörper 2 innen ausgekleidet ist, ohne dass ein direkter Kontakt
einer inneren Auskleidung 35, welche das Dekor 3 umfaßt, mit der Innenseite 22 des
ersten Bereichs 20 des Hohlkörpers und dem Bereich 40 besteht. Vielmehr besteht ein
solcher direkter Kontakt lediglich stellenweise.
[0059] Im gezeigten Beispiel sind die ineinander angeordneten Hohlkörper, welche durch die
innere Auskleidung 35 beziehungsweise den Bereich 40 gebildet werden, im Bereich des
Halses des Behälters 1 derart miteinander verbunden, dass ihre jeweilige Position
im Behälter 1 fixiert ist. Außerhalb dieses Bereiches, in welchem die genannten Hohlkörper
35 und 40 miteinander verbunden sind, also beispielsweise in einem Querschnittsbereich
C-C, befinden sich zwischen der inneren Auskleidung 35 und der Innenseite 22 des Hohlkörpers
2 ein Hohlraum 70, sowie zwischen dem Bereich 40 und der inneren Auskleidung 35 ein
Hohlraum 80.
[0060] Die radialen Abmessung der Hohlräume 70, 80 können über die Höhe des Behälters 1
variieren sowie radial gesehen unterschiedliche Werte annehmen. Durch die dadurch
entstehenden unterschiedlichen äußeren Konturen durch verschiedene Bereiche und deren
Anordnung ineinander wird die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen des
Designs entsprechender Behälter 1 weiter erhöht.
1. Behälter (1), insbesondere Parfümflakon, welcher
einen zumindest teilweise transparenten Hohlkörper (2) und ein Dekor (3) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dekor (3) zumindest eine innere Auskleidung (35) des Hohlkörpers (2) aufweist.
2. Behälter (1), insbesondere nach Anspruch 1, welcher
einen Hohlkörper (2) umfaßt, wobei der Hohlkörper (2)
einen zumindest teilweise transparenten ersten Bereich (20), sowie
zumindest an der Innenseite (22) des Hohlkörpers (2) in zumindest einem zweiten Bereich
(30) ein Dekor (3), und einen dritten Bereich (40), welcher sich an den ersten Bereich
(20) und/oder an den zweiten Bereich (30) anschließt,
aufweist.
3. Behälter (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Bereich (40) eine Barriereschicht (45) umfaßt.
4. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (3) gegenüber dem Innenraum (60) des Hohlkörpers (2), insbesondere durch
die Barriereschicht .(45), im wesentlichen vollständig abgedeckt ist.
5. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (45) eine Dicke von zumindest 20 nm aufweist.
6. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (45) zumindest eine Schicht umfaßt, welche SiO2 enthält.
7. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (45) zumindest eine Schicht umfaßt, welche TiO2 enthält.
8. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht(45) ein Mehrschichtsystem aus zumindest zwei Schichten umfaßt.
9. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der gegenüber der Umgebung geöffneten Hohlkörper (2) zumindest ein Glas umfaßt.
10. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der gegenüber der Umgebung geöffnete Hohlkörper (2) zumindest einen Kunststoff umfaßt.
11. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (3) eine Lackschicht, insbesondere eine Epoxy-Lackschicht, umfaßt.
12. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (3) eine einfarbige Dekorschicht umfaßt.
13. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (3) eine mehrfarbige Dekorschicht umfaßt.
14. Behälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke (D1) des Hohlkörpers (2) in zumindest einem ersten Abschnitt (10) nicht mit der Wandstärke
(D2) in zumindest einem zweiten Abschnitt (12) übereinstimmt.