(19)
(11) EP 1 552 767 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.07.2005  Patentblatt  2005/28

(21) Anmeldenummer: 04450233.4

(22) Anmeldetag:  17.12.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 23/00, A47B 19/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 08.01.2004 AT 152004

(71) Anmelder: Ruhmanseder, Rudolf
4792 Münzkirchen (AT)

(72) Erfinder:
  • Ruhmanseder, Rudolf
    4792 Münzkirchen (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Lesepult


(57) Es wird ein Lesepult mit einer Grundplatte (1), mit einer an der Grundplatte (1) angelenkten Pulttafel (2), die im Anlenkbereich mit einem zur Gelenkachse parallelen Pultanschlag versehen ist, und mit einem auf der Pulttafel (2) gelagerten, aus einer tafelparallelen Ruhestellung in eine Stützstellung ausschwenkbaren, in der Stützstellung mit einem Anschlag (4) der Grundplatte (1) zusammenwirkenden Stützelement (3) beschrieben. Um vorteilhafte Konstruktionsbedingungen zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß zwischen der Pulttafel (2) und der Grundplatte (1) zwei miteinander gelenkig verbundene, einerseits an der Pulttafel (2) und anderseits an der Grundplatte (1) angelenkte Stege (5, 6) vorgesehen sind, daß sich die Pulttafel (2) in ihrer Arbeitsstellung mit ihrem stegseitigen Rand (10) an einem Rastanschlag (11) der Grundplatte (1) abstützt und daß der an der Grundplatte (1) angelenkte Steg (5) den Rücken einer Mappe mit der Grundplatte (1) und der Pulttafel (2) als Deckel sowie der an der Pulttafel (1) angelenkte Steg (6) in der Arbeitsstellung der Pultplatte (1) den Pultanschlag bilden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Lesepult mit einer Grundplatte, mit einer an der Grundplatte angelenkten Pulttafel, die im Anlenkbereich mit einem zur Gelenkachse parallelen Pultanschlag versehen ist, und mit einem auf der Pulttafel gelagerten, aus einer tafelparallelen Ruhestellung in eine Stützstellung ausschwenkbaren, in der Stützstellung mit einem Anschlag der Grundplatte zusammenwirkenden Stützelement.

[0002] Um ein einfaches, zusammenlegbares Lesepult zu erhalten, ist es bekannt (DE 296 15 903 U1), eine Pulttafel mit einer Grundplatte über ein Filmscharnier gelenkig zu verbinden, so daß die Pulttafel von einer gegen die Grundplatte verschwenkten Ruhestellung in eine Arbeitsstellung aufgeklappt werden kann, in der die Pultplatte über ein an der Pultplatte angelenktes Stützelement auf der Grundplatte abgestützt wird, die zu diesem Zweck mehrere Anschläge für das Stützelement bildet, um unterschiedliche Pultstellungen zu ermöglichen. Damit Papiere oder andere Arbeits- und Leseunterlagen nicht von der geneigten Pultfläche abgleiten können, ist die Pulttafel im Anlenkbereich an der Grundplatte mit einem zur Gelenkachse parallelen, leistenförmigen Pultanschlag versehen, der eine Aufstandsfläche für die Papiere bildet. Nachteilig bei diesem zusammenlegbaren Lesepult ist, daß der Pultanschlag vergleichsweise niedrig ausfallen muß, wenn er in der zusammengelegten Ruhestellung des Lesepults nicht in störender Weise über die Pulttafel vorstehen soll. Außerdem läßt sich das Lesepult kaum zur Aufbewahrung von Papieren oder anderen Arbeitsunterlagen verwenden, weil der Platz zwischen der Grundplatte und der gegen die Grundplatte geklappten Pulttafel durch das gegen die Pulttafel eingeschwenkte Stützelement beansprucht wird.

[0003] Zur Präsentation von auf Folien dargestellten Informationen ist es darüber hinaus bekannt, (DE 373 7 478 C2), die die Folien aufnehmende Mappe als Lesepult einzusetzen. Zu diesem Zweck dient einer der Deckel der Mappe als Grundplatte und der andere als Pulttafel, die im Bereich ihres dem Rücken zwischen den beiden Deckeln abgekehrten Randes eine Halterung zur schwenkbaren Aufnahme einerseits einer Stützplatte und anderseits der Folien trägt. In der Stützstellung schlägt die Stützplatte mit ihrem freien Rand an einen Anschlag des die Grundplatte bildenden Deckels der Mappe an, wodurch sich zwischen den Deckeln und der Stützplatte ein Dreiecksverband ergibt, an dessen oberer Kante sich die Halterung für die Folien befindet, so daß die Folien von der die Rückseite des Lesepultes bildenden Stützplatte einzeln um die obere Halterung auf die durch den einen Deckel gebildete Pulttafel verschenkt werden können. Diese bekannte Mappe setzt jedoch eine vergleichsweise aufwendige Halterung für die Folien voraus. Außerdem beeinträchtigt der Rücken zwischen den Deckeln der Mappe die Stabilität des aus dieser Mappe gebildeten Lesepultes.

[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Lesepult der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß nicht nur ein ausreichend hoher Pultanschlag zur Aufnahme der auf das Lesepult abzulegenden Papiere oder Unterlagen sichergestellt, sondern auch die Aufnahme solcher Papiere und Unterlagen im zusammengelegten Lesepult ermöglicht werden kann.

[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß zwischen der Pulttafel und der Grundplatte zwei miteinander gelenkig verbundene, einerseits an der Pulttafel und anderseits an der Grundplatte angelenkte Stege vorgesehen sind, daß sich die Pulttafel in ihrer Arbeitsstellung mit ihrem stegseitigen Rand an einem Rastanschlag der Grundplatte abstützt und daß der an der Grundplatte angelenkte Steg den Rücken einer Mappe mit der Grundplatte und der Pulttafel als Deckel sowie der an der Pulttafel angelenkte Steg in der Arbeitsstellung der Pultplatte den Pultanschlag bilden.

[0006] Durch das Vorsehen zweier miteinander und mit der anschließenden Grundplatte sowie der Pulttafel gelenkig verbundener Stege werden im Zusammenwirken mit einem Rastanschlag auf der Grundplatte für den stegseitigen Rand der Pulttafel alle Voraussetzungen geschaffen, um einerseits eine Mappe zur Aufnahme von Papieren und anderseits ein Lesepult zu erhalten, das einen ausreichend hohen, stabilen Pultanschlag als Aufstandfläche für die auf die geneigte Pulttafel aufgelegten Papiere und Unterlagen aufweist. Da sich der stegseitige Rand der Pulttafel an einem Rastanschlag der Grundplatte abstützt und damit die Anlenkachse zwischen dem anliegenden Steg und der Pulttafel festgelegt wird, ergibt sich für die miteinander gelenkig verbundenen Stege ein Dreieckverband, der für eine stabile Abstützung des den Pultanschlag bildenden, an der Pulttafel angelenkten Steges sorgt. Der an der Grundplatte angelenkte Steg kann bei abgeschwenkter Pulttafel als Rücken einer Mappe dienen, deren Deckel aus der Grundplatte und der Pulttafel bestehen, so daß aufgrund des durch den Rücken vorgegebenen Abstandes zwischen der Grundplatte und der Pulttafel trotz des gegen die Pulttafel eingeschwenkten Stützelementes ausreichend Raum zur Aufnahme von Papieren und anderen Unterlagen verbleibt. Wird der Einsatz des Lesepultes als Mappe nicht gefordert so kann der den Steg bildende Rücken gegen die Grundplatte eingeschwenkt oder in die Grundplattenebene ausgeschwenkt werden, um die Pulttafel unmittelbar auf die Grundplatte abklappen zu können.

[0007] Besonders vorteilhafte Konstruktionsbedingungen ergeben sich, wenn der mit dem Rastanschlag der Grundplatte zusammenwirkende Rand der Pulttafel auf der der Grundplatte zugekehrten Seite des angelenkten Steges über dessen Anlenkachse vorsteht. Über diesen vorstehenden Rand kann die Pulttafel in einfacher Weise mit dem Rastanschlag der Grundplatte zusammenwirken, um eine stabile Abstützung der Pulttafel auf der Grundplatte zu erhalten. Außerdem bildet der den angelenkten Steg übergreifende Rand der Pulttafel eine Sperre für das Gelenk zwischen der Pulttafel und dem angelenkten Steg, so daß der Schwenkbereich dieses Gelenkes auf 180° beschränkt wird.

[0008] Um die Pultfläche zu vergrößern, kann die Pulttafel auf der der Grundplatte abgekehrten Seite wenigstens einen aufklappbaren Flügel tragen, dessen Schwenkachse vorzugsweise quer zu den Stegen verläuft. Die Schwenkachse liegt vorteilhaft mit Abstand innerhalb der Ränder der Pulttafel, die in diesem Fall eine ausreichende Stützfläche für den aufgeklappten Flügel bildet.

[0009] Um unterschiedliche Pultneigungen zu ermöglichen, kann die Grundplatte unterschiedliche Anschläge für das Stützelement aufweisen. Besonders vorteilhafte Abstützbedingungen ergeben sich allerdings, wenn das Stützelement selbst aus zwei je für sich ausschwenkbaren Stützschenkeln unterschiedlicher Stützlängen besteht.

[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Lesepult in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2
das Lesepult nach der Fig. 1 in zusammengelegtem Zustand beim Einsatz als Mappe in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 3
das Lesepult nach der Fig. 1 in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht auf die Pulttafel,
Fig. 4
eine Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Lesepultes in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht und
Fig. 5
das Lesepult nach der Fig. 4 in einem zusammengelegten Zustand.


[0011] Das Lesepult gemäß den Fig. 1 bis 3 weist eine Grundplatte 1, eine Pulttafel 2 sowie ein Stützelement 3 auf, das auf der der Grundplatte 1 zugekehrten Seite der Pulttafel 2 angelenkt ist und mit einem Anschlag 4 der Grundplatte 1 zusammenwirkt. Zur gelenkigen Verbindung von Grundplatte 1 und Pulttafel 2 dienen zwei Stege 5, 6, die über ein Filmscharnier 7 miteinander und über Filmscharniere 8, 9 mit der Grundplatte 1 und der Pulttafel 2 gelenkig verbunden sind. Die Pulttafel 2 steht mit ihrem Rand 10 über das Filmscharnier 9 vor und wirkt mit einem Rastanschlag 11 der Grundplatte 1 zusammen, wie dies insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann. Aufgrund dieser Abstützung des stegseitigen Randes 10 der Pulttafel 2 am Rastanschlag 11 der Grundplatte 1 ergibt sich für die beiden Stege 5 und 6 ein Dreieckverband, der eine stabile Lage für den Steg 6 sichert, der in dieser Arbeitsstellung der Pulttafel 2 einen Pultanschlag mit einer Aufstandsfläche 12 für Papiere oder andere Unterlagen bildet, die auf die geneigte Pulttafel 2 aufgelegt werden. Zum Zusammenklappen des Lesepultes aus der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsstellung ist zunächst der vorstehende Rand 10 der Pulttafel 2 aus der Hinterschneidung des Rastansatzes 11 herauszuziehen, bevor das Scharniergelenk 9 zwischen dem Steg 6 und der Pulttafel 2 gestreckt werden kann, wie dies in der Fig. 2 strickpunktiert angedeutet ist. Nach einem Einschwenken des Stützelements 3 gegen die Pulttafel 2 kann das zusammengelegte Lesepult entsprechend der Fig. 2 als Mappe zur Aufnahme von Papieren und anderen Arbeitsunterlagen verwendet werden. Der an der Grundplatte 1 angelenkte Steg 5 bildet dabei den Rücken der Mappe, während die Grundplatte 1 und die Pulttafel 2 als Deckel der Mappe Verwendung finden.

[0012] Um unterschiedliche Neigungswinkel für das Lesepult zu ermögliche, ist gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 das Stützelement 3 zweiteilig ausgebildet, so daß zwei je für sich ausschwenkbare Stützschenkel 13, 14 unterschiedlicher Stützlänge erhalten werden. Zur Vergrößerung der Pultfläche können auf der Pulttafel 2 zwei nach außen aufklappbare Flügel 15 vorgesehen werden, deren durch Filmscharniere 16 bestimmte Schwenkachsen quer zu den Stegen 6, 7 verlaufen und mit Abstand innerhalb der Seitenränder der Pulttafel 2 angeordnet sind, wie dies der Fig. 3 entnommen werden kann, in der der rechte Flüge 15 ausgeklappt dargestellt ist. Aufgrund der Lage der Schwenkachsen bildet die Pulttafel 2 eine ausreichende Stützfläche zur Abstützung der ausgeklappten Flügel 15.

[0013] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von dem nach den Fig. 1 bis 3 vor allem durch die Ausbildung des Anschlages 4 bzw. des Rastanschlages 11. Diese Anschläge 4 und 11 werden nämlich durch Ausnehmungen in der Grundplatte 1 gebildet, wobei die Ausnehmung 17 für den Anschlag 4 an die Umrißform des Stützelementes 3 angepaßt ist, so daß beim Zusammenlegen des Lesepultes das gegen die Pulttafel 2 eingeschwenkte Stützelement 3 von der Ausnehmung 17 aufgenommen wird, wie dies die Fig. 5 erkennen läßt. Damit ist eine besonders flache Baueinheit für das zusammengelegte Lesepult sichergestellt. Bei dieser Art des Zusammenlegens ist allerdings der Einsatz des Lesepultes als Mappe zur Aufnahme von Papieren oder anderen Arbeitsunterlagen nicht möglich. Soll das Lesepult als Aufnahmemappe für solche Papiere Verwendung finden, so ist der Steg 5 aufzuschwenken, um wiederum einen Rükken für eine Mappe zu erhalten, deren Deckel durch die Grundplatte 1 und die Pulttafel 2 gebildet werden.


Ansprüche

1. Lesepult mit einer Grundplatte, mit einer an der Grundplatte angelenkten Pulttafel, die im Anlenkbereich mit einem zur Gelenkachse parallelen Pultanschlag versehen ist, und mit einem auf der Pulttafel gelagerten, aus einer tafelparallelen Ruhestellung in eine Stützstellung ausschwenkbaren, in der Stützstellung mit einem Anschlag der Grundplatte zusammenwirkenden Stützelement, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Pulttafel (2) und der Grundplatte (1) zwei miteinander gelenkig verbundene, einerseits an der Pulttafel (2) und anderseits an der Grundplatte (1) angelenkte Stege (5, 6) vorgesehen sind, daß sich die Pulttafel (2) in ihrer Arbeitsstellung mit ihrem stegseitigen Rand (10) an einem Rastanschlag (11) der Grundplatte (1) abstützt und daß der an der Grundplatte (1) angelenkte Steg (5) den Rücken einer Mappe mit der Grundplatte (1) und der Pulttafel (2) als Deckel sowie der an der Pulttafel (1) angelenkte Steg (6) in der Arbeitsstellung der Pultplatte (1) den Pultanschlag bilden.
 
2. Lesepult nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Rastanschlag (11) der Grundplatte (1) zusammenwirkende Rand (10) der Pulttafel (2) auf der der Grundplatte (1) zugekehrten Seite des angelenkten Steges (6) über dessen Anlenkachse vorsteht.
 
3. Lesepult nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulttafel (2) auf der der Grundplatte (1) abgekehrten Seite wenigstens einen aufklappbaren Flügel (15) trägt, dessen Schwenkachse vorzugsweise quer zu den Stegen (5, 6) verläuft.
 
4. Lesepult nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (3) aus zwei je für sich ausschwenkbaren Stützschenkeln (13, 14) unterschiedlicher Stützlängen besteht.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht