[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Lesepult mit einer Grundplatte, mit einer an der
Grundplatte angelenkten Pulttafel, die im Anlenkbereich mit einem zur Gelenkachse
parallelen Pultanschlag versehen ist, und mit einem auf der Pulttafel gelagerten,
aus einer tafelparallelen Ruhestellung in eine Stützstellung ausschwenkbaren, in der
Stützstellung mit einem Anschlag der Grundplatte zusammenwirkenden Stützelement.
[0002] Um ein einfaches, zusammenlegbares Lesepult zu erhalten, ist es bekannt (DE 296 15
903 U1), eine Pulttafel mit einer Grundplatte über ein Filmscharnier gelenkig zu verbinden,
so daß die Pulttafel von einer gegen die Grundplatte verschwenkten Ruhestellung in
eine Arbeitsstellung aufgeklappt werden kann, in der die Pultplatte über ein an der
Pultplatte angelenktes Stützelement auf der Grundplatte abgestützt wird, die zu diesem
Zweck mehrere Anschläge für das Stützelement bildet, um unterschiedliche Pultstellungen
zu ermöglichen. Damit Papiere oder andere Arbeits- und Leseunterlagen nicht von der
geneigten Pultfläche abgleiten können, ist die Pulttafel im Anlenkbereich an der Grundplatte
mit einem zur Gelenkachse parallelen, leistenförmigen Pultanschlag versehen, der eine
Aufstandsfläche für die Papiere bildet. Nachteilig bei diesem zusammenlegbaren Lesepult
ist, daß der Pultanschlag vergleichsweise niedrig ausfallen muß, wenn er in der zusammengelegten
Ruhestellung des Lesepults nicht in störender Weise über die Pulttafel vorstehen soll.
Außerdem läßt sich das Lesepult kaum zur Aufbewahrung von Papieren oder anderen Arbeitsunterlagen
verwenden, weil der Platz zwischen der Grundplatte und der gegen die Grundplatte geklappten
Pulttafel durch das gegen die Pulttafel eingeschwenkte Stützelement beansprucht wird.
[0003] Zur Präsentation von auf Folien dargestellten Informationen ist es darüber hinaus
bekannt, (DE 373 7 478 C2), die die Folien aufnehmende Mappe als Lesepult einzusetzen.
Zu diesem Zweck dient einer der Deckel der Mappe als Grundplatte und der andere als
Pulttafel, die im Bereich ihres dem Rücken zwischen den beiden Deckeln abgekehrten
Randes eine Halterung zur schwenkbaren Aufnahme einerseits einer Stützplatte und anderseits
der Folien trägt. In der Stützstellung schlägt die Stützplatte mit ihrem freien Rand
an einen Anschlag des die Grundplatte bildenden Deckels der Mappe an, wodurch sich
zwischen den Deckeln und der Stützplatte ein Dreiecksverband ergibt, an dessen oberer
Kante sich die Halterung für die Folien befindet, so daß die Folien von der die Rückseite
des Lesepultes bildenden Stützplatte einzeln um die obere Halterung auf die durch
den einen Deckel gebildete Pulttafel verschenkt werden können. Diese bekannte Mappe
setzt jedoch eine vergleichsweise aufwendige Halterung für die Folien voraus. Außerdem
beeinträchtigt der Rücken zwischen den Deckeln der Mappe die Stabilität des aus dieser
Mappe gebildeten Lesepultes.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Lesepult der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, daß nicht nur ein ausreichend hoher Pultanschlag zur Aufnahme
der auf das Lesepult abzulegenden Papiere oder Unterlagen sichergestellt, sondern
auch die Aufnahme solcher Papiere und Unterlagen im zusammengelegten Lesepult ermöglicht
werden kann.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß zwischen der Pulttafel und
der Grundplatte zwei miteinander gelenkig verbundene, einerseits an der Pulttafel
und anderseits an der Grundplatte angelenkte Stege vorgesehen sind, daß sich die Pulttafel
in ihrer Arbeitsstellung mit ihrem stegseitigen Rand an einem Rastanschlag der Grundplatte
abstützt und daß der an der Grundplatte angelenkte Steg den Rücken einer Mappe mit
der Grundplatte und der Pulttafel als Deckel sowie der an der Pulttafel angelenkte
Steg in der Arbeitsstellung der Pultplatte den Pultanschlag bilden.
[0006] Durch das Vorsehen zweier miteinander und mit der anschließenden Grundplatte sowie
der Pulttafel gelenkig verbundener Stege werden im Zusammenwirken mit einem Rastanschlag
auf der Grundplatte für den stegseitigen Rand der Pulttafel alle Voraussetzungen geschaffen,
um einerseits eine Mappe zur Aufnahme von Papieren und anderseits ein Lesepult zu
erhalten, das einen ausreichend hohen, stabilen Pultanschlag als Aufstandfläche für
die auf die geneigte Pulttafel aufgelegten Papiere und Unterlagen aufweist. Da sich
der stegseitige Rand der Pulttafel an einem Rastanschlag der Grundplatte abstützt
und damit die Anlenkachse zwischen dem anliegenden Steg und der Pulttafel festgelegt
wird, ergibt sich für die miteinander gelenkig verbundenen Stege ein Dreieckverband,
der für eine stabile Abstützung des den Pultanschlag bildenden, an der Pulttafel angelenkten
Steges sorgt. Der an der Grundplatte angelenkte Steg kann bei abgeschwenkter Pulttafel
als Rücken einer Mappe dienen, deren Deckel aus der Grundplatte und der Pulttafel
bestehen, so daß aufgrund des durch den Rücken vorgegebenen Abstandes zwischen der
Grundplatte und der Pulttafel trotz des gegen die Pulttafel eingeschwenkten Stützelementes
ausreichend Raum zur Aufnahme von Papieren und anderen Unterlagen verbleibt. Wird
der Einsatz des Lesepultes als Mappe nicht gefordert so kann der den Steg bildende
Rücken gegen die Grundplatte eingeschwenkt oder in die Grundplattenebene ausgeschwenkt
werden, um die Pulttafel unmittelbar auf die Grundplatte abklappen zu können.
[0007] Besonders vorteilhafte Konstruktionsbedingungen ergeben sich, wenn der mit dem Rastanschlag
der Grundplatte zusammenwirkende Rand der Pulttafel auf der der Grundplatte zugekehrten
Seite des angelenkten Steges über dessen Anlenkachse vorsteht. Über diesen vorstehenden
Rand kann die Pulttafel in einfacher Weise mit dem Rastanschlag der Grundplatte zusammenwirken,
um eine stabile Abstützung der Pulttafel auf der Grundplatte zu erhalten. Außerdem
bildet der den angelenkten Steg übergreifende Rand der Pulttafel eine Sperre für das
Gelenk zwischen der Pulttafel und dem angelenkten Steg, so daß der Schwenkbereich
dieses Gelenkes auf 180° beschränkt wird.
[0008] Um die Pultfläche zu vergrößern, kann die Pulttafel auf der der Grundplatte abgekehrten
Seite wenigstens einen aufklappbaren Flügel tragen, dessen Schwenkachse vorzugsweise
quer zu den Stegen verläuft. Die Schwenkachse liegt vorteilhaft mit Abstand innerhalb
der Ränder der Pulttafel, die in diesem Fall eine ausreichende Stützfläche für den
aufgeklappten Flügel bildet.
[0009] Um unterschiedliche Pultneigungen zu ermöglichen, kann die Grundplatte unterschiedliche
Anschläge für das Stützelement aufweisen. Besonders vorteilhafte Abstützbedingungen
ergeben sich allerdings, wenn das Stützelement selbst aus zwei je für sich ausschwenkbaren
Stützschenkeln unterschiedlicher Stützlängen besteht.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Lesepult in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- das Lesepult nach der Fig. 1 in zusammengelegtem Zustand beim Einsatz als Mappe in
einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 3
- das Lesepult nach der Fig. 1 in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht auf die Pulttafel,
- Fig. 4
- eine Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Lesepultes in einer zum Teil aufgerissenen
Seitenansicht und
- Fig. 5
- das Lesepult nach der Fig. 4 in einem zusammengelegten Zustand.
[0011] Das Lesepult gemäß den Fig. 1 bis 3 weist eine Grundplatte 1, eine Pulttafel 2 sowie
ein Stützelement 3 auf, das auf der der Grundplatte 1 zugekehrten Seite der Pulttafel
2 angelenkt ist und mit einem Anschlag 4 der Grundplatte 1 zusammenwirkt. Zur gelenkigen
Verbindung von Grundplatte 1 und Pulttafel 2 dienen zwei Stege 5, 6, die über ein
Filmscharnier 7 miteinander und über Filmscharniere 8, 9 mit der Grundplatte 1 und
der Pulttafel 2 gelenkig verbunden sind. Die Pulttafel 2 steht mit ihrem Rand 10 über
das Filmscharnier 9 vor und wirkt mit einem Rastanschlag 11 der Grundplatte 1 zusammen,
wie dies insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann. Aufgrund dieser Abstützung
des stegseitigen Randes 10 der Pulttafel 2 am Rastanschlag 11 der Grundplatte 1 ergibt
sich für die beiden Stege 5 und 6 ein Dreieckverband, der eine stabile Lage für den
Steg 6 sichert, der in dieser Arbeitsstellung der Pulttafel 2 einen Pultanschlag mit
einer Aufstandsfläche 12 für Papiere oder andere Unterlagen bildet, die auf die geneigte
Pulttafel 2 aufgelegt werden. Zum Zusammenklappen des Lesepultes aus der in Fig. 1
dargestellten Arbeitsstellung ist zunächst der vorstehende Rand 10 der Pulttafel 2
aus der Hinterschneidung des Rastansatzes 11 herauszuziehen, bevor das Scharniergelenk
9 zwischen dem Steg 6 und der Pulttafel 2 gestreckt werden kann, wie dies in der Fig.
2 strickpunktiert angedeutet ist. Nach einem Einschwenken des Stützelements 3 gegen
die Pulttafel 2 kann das zusammengelegte Lesepult entsprechend der Fig. 2 als Mappe
zur Aufnahme von Papieren und anderen Arbeitsunterlagen verwendet werden. Der an der
Grundplatte 1 angelenkte Steg 5 bildet dabei den Rücken der Mappe, während die Grundplatte
1 und die Pulttafel 2 als Deckel der Mappe Verwendung finden.
[0012] Um unterschiedliche Neigungswinkel für das Lesepult zu ermögliche, ist gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 das Stützelement 3 zweiteilig ausgebildet,
so daß zwei je für sich ausschwenkbare Stützschenkel 13, 14 unterschiedlicher Stützlänge
erhalten werden. Zur Vergrößerung der Pultfläche können auf der Pulttafel 2 zwei nach
außen aufklappbare Flügel 15 vorgesehen werden, deren durch Filmscharniere 16 bestimmte
Schwenkachsen quer zu den Stegen 6, 7 verlaufen und mit Abstand innerhalb der Seitenränder
der Pulttafel 2 angeordnet sind, wie dies der Fig. 3 entnommen werden kann, in der
der rechte Flüge 15 ausgeklappt dargestellt ist. Aufgrund der Lage der Schwenkachsen
bildet die Pulttafel 2 eine ausreichende Stützfläche zur Abstützung der ausgeklappten
Flügel 15.
[0013] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von dem nach den
Fig. 1 bis 3 vor allem durch die Ausbildung des Anschlages 4 bzw. des Rastanschlages
11. Diese Anschläge 4 und 11 werden nämlich durch Ausnehmungen in der Grundplatte
1 gebildet, wobei die Ausnehmung 17 für den Anschlag 4 an die Umrißform des Stützelementes
3 angepaßt ist, so daß beim Zusammenlegen des Lesepultes das gegen die Pulttafel 2
eingeschwenkte Stützelement 3 von der Ausnehmung 17 aufgenommen wird, wie dies die
Fig. 5 erkennen läßt. Damit ist eine besonders flache Baueinheit für das zusammengelegte
Lesepult sichergestellt. Bei dieser Art des Zusammenlegens ist allerdings der Einsatz
des Lesepultes als Mappe zur Aufnahme von Papieren oder anderen Arbeitsunterlagen
nicht möglich. Soll das Lesepult als Aufnahmemappe für solche Papiere Verwendung finden,
so ist der Steg 5 aufzuschwenken, um wiederum einen Rükken für eine Mappe zu erhalten,
deren Deckel durch die Grundplatte 1 und die Pulttafel 2 gebildet werden.
1. Lesepult mit einer Grundplatte, mit einer an der Grundplatte angelenkten Pulttafel,
die im Anlenkbereich mit einem zur Gelenkachse parallelen Pultanschlag versehen ist,
und mit einem auf der Pulttafel gelagerten, aus einer tafelparallelen Ruhestellung
in eine Stützstellung ausschwenkbaren, in der Stützstellung mit einem Anschlag der
Grundplatte zusammenwirkenden Stützelement, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Pulttafel (2) und der Grundplatte (1) zwei miteinander gelenkig verbundene,
einerseits an der Pulttafel (2) und anderseits an der Grundplatte (1) angelenkte Stege
(5, 6) vorgesehen sind, daß sich die Pulttafel (2) in ihrer Arbeitsstellung mit ihrem
stegseitigen Rand (10) an einem Rastanschlag (11) der Grundplatte (1) abstützt und
daß der an der Grundplatte (1) angelenkte Steg (5) den Rücken einer Mappe mit der
Grundplatte (1) und der Pulttafel (2) als Deckel sowie der an der Pulttafel (1) angelenkte
Steg (6) in der Arbeitsstellung der Pultplatte (1) den Pultanschlag bilden.
2. Lesepult nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Rastanschlag (11) der Grundplatte (1) zusammenwirkende Rand (10) der
Pulttafel (2) auf der der Grundplatte (1) zugekehrten Seite des angelenkten Steges
(6) über dessen Anlenkachse vorsteht.
3. Lesepult nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulttafel (2) auf der der Grundplatte (1) abgekehrten Seite wenigstens einen
aufklappbaren Flügel (15) trägt, dessen Schwenkachse vorzugsweise quer zu den Stegen
(5, 6) verläuft.
4. Lesepult nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (3) aus zwei je für sich ausschwenkbaren Stützschenkeln (13, 14)
unterschiedlicher Stützlängen besteht.