[0001] Die Erfindung betrifft einen Ablaufsiphon für eine Sanitäreinrichtung, beispielsweise
ein Waschbecken, mit einem Gehäuse zur Aufnahme von Sperrwasser, welches Gehäuse ein
Tauchrohr aufnimmt und einen Auslass besitzt und in dem ein Einsatz angeordnet ist,
der eine untere Mündung aufweist, welche unterhalb des Wasserspiegels des Sperrwassers
liegt.
[0002] Ablaufsiphons sind seit langem bekannt und dienen zur Entwässerung beispielsweise
von Waschbecken. Diese Ablaufsiphons enthalten Sperrwasser, das im Gehäuse einen so
genannten Geruchverschluss bildet. An Ablaufsiphons werden allgemein die Anforderungen
gestellt, dass sie möglichst selbstreinigend sind und ein geräuscharmes Abfliessen
gewährleisten. Für Waschtische sind besonders so genannte Flaschengeruchverschlüsse
mit Tauchrohr bekannt geworden. Ein solcher ist beispielsweise in der EP 0 727 532
A offenbart. Das Tauchrohr greift von oben in ein Siphongehäuse und in ein im Siphongehäuse
angeordnetes Innenrohr ein. Das Innenrohr bildet mit einem unteren Rand eine Umlenkkante,
an welcher das ablaufende Wasser umgelenkt und nach oben zu einem Ausgangsstutzen
gelangt. Diese untere Kante des Innenrohres befindet sich unterhalb des Wasserspiegels
des Sperrwassers. Das im Gehäuse befindliche Sperrwasser bildet somit den Geruchverschluss.
[0003] Durch die EP 1 227 191 A ist ein weiterer Ablaufsiphon bekannt geworden, der ebenfalls
für ein Waschbecken vorgesehen ist. Dieser weist einen Siphonkörper auf, der eine
Tauchwand besitzt, welche den Innenraum des Siphonkörpers in zwei teilweise getrennte
Innenräume aufteilt. Diese Tauchwand besitzt eine Unterkante, die in den unteren Bereich
des Siphonkörpers hineinragt. Das ablaufende Wasser gelangt von oben in den genannten
Siphonkörper und wird an der Unterkante der Tauchwand um 180° umgelenkt und gelangt
dann oben zum Ausgang.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Siphon der genannten Art zu schaffen,
der sich durch eine höhere Ablaufleistung und damit durch eine bessere Reinigungswirkung
auszeichnet. Der Ablaufsiphon soll trotzdem konstruktiv einfach herstellbar sein.
[0005] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Ablaufsiphon dadurch gelöst, dass zwischen
der unteren Mündung des Einsatzes und dem genannten Auslass ein durch Leitwände gebildeter
direkter Strömungskanal verläuft. Beim erfindungsgemässen Ablaufsiphon wird das ablaufende
Wasser durch Leitwände kanalisiert und gelangt in diesem Strömungskanal direkt zum
Auslass. Durch die Leitwände wird das aufsteigende Wasser somit gezielt zum Auslass
geleitet. Dadurch ist eine höhere Ablaufleistung und Reinigungswirkung erreicht. Die
Ausspülung von Schmutz erfolgt damit wirksamer. Die Erfindung senkt das Risiko für
das Hängenbleiben von Gegenständen und Ablagerungen im Siphon. Der direkte Strömungskanal
ermöglicht eine geräuscharme Führung des Wassers und die Vermeidung von Turbulenzen
und Verwirbelungen.
[0006] Eine besonders hohe Ablaufleistung ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung der Strömungskanal einen oberen bogenförmigen Bereich aufweist, in welchem
eine im Wesentlichen zylindrische Wandung des Einsatzes umströmt wird. Dadurch ergibt
sich ein besonders hindernissfreier Verlauf für das ausströmende Wasser.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung verläuft der Strömungskanal bezüglich des
Auslasses rückseitig nach oben. Das durchströmende Wasser kann dadurch in einem vergleichsweise
weiten Bogen in den Auslass geführt werden.
[0008] Eine besonders kostengünstige Ausbildung ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung am Einsatz aussenseitig wenigstens eine Leitwand angeformt ist, welche
passgenau in das Gehäuse einführbar ist.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemässen Ablaufsiphon,
- Figur 2
- eine räumliche Ansicht eines Einsatzes,
- Figur 3
- ein Vertikalschnitt durch das Gehäuse mit einem Einsatz in Ansicht und
- Figur 4
- eine weitere Ansicht des Einsatzes.
[0011] Der in Figur 1 gezeigte Ablaufsiphon 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das vorzugsweise
im Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellt ist und in das ein vorzugsweise
separat hergestellter Einsatz 4 eingesetzt ist. In den Einsatz 4 ist von oben ein
Tauchrohr 3 eingeschoben. Am Gehäuse 2 ist in einem oberen Bereich ein Stutzen 6 angeformt,
der horizontal vom Gehäuse 2 weggeht und an dem ein hier lediglich abschnittweise
gezeigtes Abgangsrohr 7 befestigt ist. Dieses Abgangsrohr 7 führt zu einer hier nicht
gezeigten Entsorgungsleitung. Das Tauchrohr 3 ist an einem oberen Ende 8 an einen
hier nicht gezeigten Ablauftrichter, beispielsweise eines Waschbeckens oder dergleichen,
angeschlossen. Das aus dem Waschbecken abfliessende Wasser gelangt durch einen vertikalen
und zum Einsatz 4 sowie zum Gehäuse 2 im Wesentlichen koaxialen Kanal 10 des Tauchrohres
3 zu einer Mündung 11 am unteren Ende des Einsatzes 4 und von dort in einen Strömungskanal
18 und schliesslich zum Auslass, welcher durch den Stutzen 6 gebildet ist. Die Mündung
11 befindet sich unterhalb des Wasserspiegels des hier nicht gezeigten Sperrwassers.
[0012] Der Einsatz 4 besitzt einen unteren Rand 20, der dicht an einem Gehäuseboden 19 anliegt
und mit einer unteren Leitwand 17 den Innenraum des Gehäuses 2 in den genannten Strömungskanal
18 sowie einen nicht durchströmten Raum 21 unterteilt. Das Sperrwasser befindet sich
somit wenigstens teilweise im Strömungskanal 18 jedoch nicht im Raum 21, der durch
die genannte Leitwand 17 vom Strömungskanal 18 getrennt wird.
[0013] Am oberen Ende des Einsatzes 4 ist ein Kragen 14 (Fig. 2) angeordnet, in dem ein
Dichtungsring 15 eingesetzt ist, welcher den Kragen 14 gegenüber dem Gehäuse 2 abdichtet.
An der Oberseite des Kragens 14 sind mehrere Haltezungen 12 angeformt, die am oberen
Rand des Gehäuses 2 aufliegen und welche den Einsatz 4 mit dem Gehäuse 2 verrasten
und drehsicher positionieren. Über dem Kragen 14 sind am Einsatz 4 teilumlaufendes
Gewinde 13 angeordnet, welche zur Befestigung eines Deckels 5 am Einsatz 4 und zur
Fixierung des Tauchrohres 3 dienen. Der Deckel 5 kann in der Art eines Bajonettverschlusses
auf den Einsatz 4 aufgesetzt und durch Drehen lösbar befestigt werden. Grundsätzlich
ist hier auch ein Schraubdeckel denkbar.
[0014] Das Tauchrohr 3 besitzt eine zylindrische Aussenwand 22 sowie ein unteres Ende 9,
das sich gemäss Figur 1 unmittelbar über der Mündung 11 befindet. Das Tauchrohr 3
ist um seine Längsachse drehbar, während der Einsatz 4 verdrehsicher im Gehäuse 2
positioniert ist. Das untere Ende 9 des Tauchrohres 3 befindet sich bei vollständig
eingeschobenem Tauchrohr 3 unmittelbar über der Mündung 11.
[0015] Die oben erwähnte obere Leitwand 17 ist an der Aussenseite des Einsatzes 4 angeformt
und erstreckt sich wie ersichtlich vom unteren Rand 20 beidseitig nach oben und schwingt
sich dann gemäss Fig. 4 bogenförmig um den Einsatz 4 herum. Ein äusserer Rand 17a
der unteren Leitwand 17 bildet die Überleitung zum Stutzen 6, wie insbesondere die
Fig. 3 erkennen lässt. Der Rand 17a befindet sich etwa im Bereich des Wasserspiegels
des Sperrwassers.
[0016] Am Einsatz 4 ist zudem in einem oberen Bereich ebenfalls aussenseitig eine obere
Leitwand 16 angeformt, die ebenfalls einen äusseren Rand 16a aufweist, der an der
Innenseite des Gehäuses 2 dicht anliegt und damit eine obere Begrenzung des Strömungskanals
8 bildet. Diese obere Leitwand 16 leitet das nach oben strömende Wasser direkt in
den Stutzen 6. Der Strömungskanal 18 ist somit seitlich durch die Leitwände 17 und
16 begrenzt. Das ablaufende Wasser strömt durch die Mündung 11 in den Strömungskanal
18, welcher bezüglich des Stutzens 6 rückseitig angeordnet ist. Das Wasser strömt
im Strömungskanal 18 vertikal nach oben, umströmt dann beidseitig den Einsatz 4 und
gelangt dann in den Stutzen 6 und schliesslich in das Abgangsrohr 7. Das ablaufende
Wasser wird somit im Strömungskanal 8 kanalisiert und gelangt direkt ohne störende
Umlenkungen in den Siphon 1. Durch die gerichtete Strömung wird vermieden, dass sich
Gegenstände und Schmutz im Gehäuse 2 festsetzen können.
[0017] Nach einer Variante ist, wie in Fig. 3 mit gestrichelten Linien gezeigt, einseitig
die Leitwand 17' hochgezogen und die Leitwand 16' leicht heruntergezogen. Damit bildet
sich eine einseitige Querschnittsverengung und somit vor dem Stutzen 6 eine leichte
Drallströmung. Dies bewirkt eine bessere Reinigungswirkung und vermeidet ein Hängenbleiben
von schnurförmigen Gegenständen in der bogenförmigen Ableitung.
[0018] Gelangt Wasser durch den Kanal 10 des Tauchrohres 3 zur Mündung 11, so strömt dieses
an der Mündung 11 im Wesentlichen horizontal in den Strömungskanal 18, wobei die Strömungsrichtung
entgegengesetzt zur Strömungsrichtung im Stutzen 6 ist. Nach einer Umlenkung um etwa
90° gelangt das Wasser in einen vertikalen Bereich des Strömungskanals 18. Zu diesem
Bereich nimmt der Strömungskanal 18 im Querschnitt gesehen etwa die halbe Querschnittsfläche
des Gehäuses 2 ein. Die andere Hälfte wird vom Raum 21 beansprucht. Nach dem vertikalen
Bereich wird das Wasser durch die obere Leitwand 16 bogenförmig um 90° umgelenkt und
gelangt in den Stutzen 6. In diesem Umlenkbereich wird der Einsatz 4 von beiden Seiten
umströmt. Das Wasser wird hier somit geteilt und strömt dann im Stutzen6 wieder zusammen.
Die Einleitung in den Stutzen 6 erfolgt somit wie ersichtlich stromlinienförmig unter
Vermeidung von geräuschverursachenden Kanten.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1.
- Ablaufsiphon
- 2.
- Gehäuse
- 3.
- Tauchrohr
- 4.
- Einsatz
- 5.
- Deckel
- 6.
- Stutzen
- 7.
- Abgangsrohr
- 8.
- oberes Ende
- 9.
- unteres Ende
- 10.
- Kanal
- 11.
- Mündung
- 12.
- Haltezungen
- 13.
- Gewinde
- 14.
- Kragen
- 15.
- Dichtung
- 16.
- obere Leitwand
- 16a
- Rand
- 17.
- untere Leitwand
- 17a
- Rand
- 18.
- Strömungskanal
- 19.
- Gehäuseboden
- 20.
- unterer Rand
- 21.
- Raum
- 22.
- Aussenseite
1. Ablaufsiphon für eine Sanitäreinrichtung, beispielsweise ein Waschbecken, mit einem
Gehäuse (2) zur Aufnahme von Sperrwasser, welches Gehäuse (2) ein Tauchrohr (3) aufnimmt
und einen Auslass (6) besitzt und in dem ein Einsatz (4) angeordnet ist, der eine
untere Mündung (11) aufweist, welche unterhalb des Wasserspiegels des Sperrwassers
liegt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der unteren Mündung (11) und dem genannten Auslass (6) ein durch Leitwände
(16, 17) gebildeter direkter Strömungskanal (18) verläuft.
2. Siphon nach Anspruchl, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (18) einen oberen Bereich aufweist, in welchem eine Aussenseite
des Einsatzes (4) umströmt wird.
3. Siphon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (18) bezüglich des Auslasses (6) rückseitig nach oben verläuft.
4. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leitwand (17) vorgesehen ist, welche den Strömungskanal (18) gegen einen leeren
und unterhalb des Wasserspiegels liegenden Innenraum (21) des Gehäuses (2) trennt.
5. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die genannte Leitwand (17) nach unten bis zu einer Bodenwandung (19) des Gehäuses
(2) erstreckt.
6. Siphon nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Leitwand (17) an der Aussenseite des Einsatzes (4) angeformt ist.
7. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere obere Leitwand (16) vorgesehen ist, welche wenigstens bereichsweise
an einem äusseren Rand (16a) an der Innenseite des Gehäuses (2) anliegt.
8. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (4) in Strömungsrichtung gesehen vor seiner unteren Mündung (11) mit
dem Tauchrohr (3) einen koaxialen Kanal (10) bildet.
9. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Mündung (11) des Einsatzes (4) bezüglich des Auslasses (6) nach rückwärts
gerichtet ist.
10. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (4) passgenau in das Gehäuse (2) eingesetzt ist.
11. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den Einsatz (4) von oben koaxial das untere Ende des Tauchrohres (3) eingesetzt
ist.
12. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (3) so weit in den Einsatz (4) einschiebbar ist, dass ein unteres Ende
(9) des Tauchrohres (3) sich unmittelbar über der Mündung (11) des Einsatzes (4) befindet.
13. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Mündung (11) des Einsatzes (4) unmittelbar über einem Gehäuseboden (19)
des Gehäuses (2) befindet.
14. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (4) verdrehsicher im Gehäuse (2) positioniert ist.
15. Siphon nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Leitwand (17') einseitig hochgezogen und/oder die obere Leitwand (16')
heruntergezogen ist.