[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdrängerpumpe mit einem Flügel zum gegenseitigen Trennen
der beiden Kammern im Gehäuseraum des Pumpengehäuses, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE-A-35 37 158 ist eine Flügelzellenpumpe bekannt, die einen geteilten Flügel
aufweist, wobei die einander zugewandten Enden der Flügelteile Zähne und Zahnlücken
aufweisen, über welche sie ineinander greifen. Bei diesen Ausführungsformen sind die
beiden Flügelteile an ihren einander zugewandt Enden nicht ausreichend gegen an den
Flügelspitzen angreifende Tangentialkräfte abgestützt.
[0003] Aus der EP-A-1 134 417 ist ein Verdrängerpumpe bekannt, bei der der Flügel aus zwei
Flügelteilstücken besteht, deren einander zugewandten Stirnseiten gestuft ausgebildet
sind und die einzelnen Stufen nut- und federartig ineinander greifen. ein derartiger
Flügel kann zwar in seiner Länge verändert werden, jedoch stützen sich die einzelnen
Flügelteilstücke nur geringfügig aneinander ab.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, eine Verdrängerpumpe
anzugeben, bei der die Flügelteile gegen an den Flügelspitzen angreifende Kräfte besser
abgestützt sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verdrängerpumpe gelöst, die die Merkmale
des Anspruches 1 aufweist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Verdrängerpumpe liegen die beiden Flügelteilstücke an ihren
einander zugekehrten Seitenflächen aneinander an und werden dadurch gegen Verkippen
gesichert. Eine Führung der beiden Flügelteilstücke wird dadurch geschaffen, dass
die beiden einander zugekehrten Seitenflächen Nuten und Federn aufweisen, die in Längsrichtung
des Flügels sich erstrecken, d.h. die orthogonal zur Antriebswelle verlaufen. Die
beiden Flügelteilstücke können also lediglich in Längsrichtung aneinander gleiten
und werden über die Nuten und Federn daran gehindert, in Richtung der Antriebswelle
sich zu verlagern.
[0007] Bei Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Flügelteilstücke symmetrisch ausgebildet
sind, ein Flachprofil aufweisen und/oder dass die Flügelteilstücke identisch sind.
Diese Ausgestalltungen haben den wesentlichen Vorteil, dass die Flügelteilstücke relativ
einfach und somit preiswert herstellbar sind und dass, insbesondere durch die identische
Ausgestaltung der Flügelteilstücke, die Lagerhaltung vereinfacht wird.
[0008] Eine optimale Führung der Flügelteilstücke auch bei sehr großen Längenänderungen
des Flügels wird dadurch erreicht, dass sich die Nuten und Federn über 50% bis 98%,
insbesondere 75% bis 95% der Länge des Flügels erstrecken. Hierdurch wird optimal
ein Verkanten der Flügelteilstücke verhindert und die Flügelteilstücke stützen sich
an Druckpunkten im Rotor ab, die weit voneinander entfernt sind.
[0009] Eine weitere Abstützung der Flügelteilstücke sowohl in Richtung der Höhe des Flügels,
der Länge des Flügels und der Dicke des Flügels wird dadurch erzielt, dass der Flügel
in seiner Höhe, in seiner Länge und/oder in seiner Dicke teilweise abgesetzt ist.
Jedes Flügelteilstück weist zumindest abschnittsweise die komplette Höhe, Länge und/oder
Dicke des Flügels auf.
[0010] Die Nuten und Federn sind so ausgebildet, dass sie eine Labyrinthdichtung bilden.
Dabei ist der Freiraum zwischen den Nuten und Federn so bemessen, dass Temperaturschwankungen
des Flügels nicht zu einem Klemmen bzw. zum Verlust der Führung führen.
[0011] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die Nuten eine Tiefe auf,
die 20% bis 50%, insbesondere 25% bis 33%, der Dicke des Flügels entspricht. Bei einer
Nuttiefe von 25% der Dicke des Flügels wird der Vorteil erzielt, dass der gesamte
Flügel im Wesentlichen gleiche Wanddicken aufweist, sodass bei spritzgegossenen Flügeln
keine Hohlräume vorgesehen werden müssen, sodass die Stabilität des Flügels nicht
beeinträchtigt wird.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Flügelteilstücke gleichmäßige
Wandstärken aufweisen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, das die Flügelteilstücke
problemlos im Spritzgießverfahren hergestellt werden können. Im Druckgussverfahren
hergestellte Flügelteilstücke sind ebenfalls denkbar.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- eine schaubildliche perspektivische Ansicht in den geöffneten Gehäuseraum einer Verdrängerpumpe;
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung des Pumpenflügels;
- Figur 3:
- einen Schnitt III-III gemäß Figur 4 durch die Längsseite des Flügels;
- Figur 4:
- einen Schnitt IV-IV gemäß Figur 3; und
- Figur 5:
- einen Querschnitt V-V gemäß Figur 3.
[0015] Die Figur 1 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine insgesamt mit 10 bezeichnete
Verdrängerpumpe, welche ein Pumpengehäuse 12 und einen Zylinderkopf 14 umfasst, in
welchem eine Antriebswelle 16 gelagert ist. Auf die Antriebswelle 16 ist ein Rotor
18 aufgesetzt, der eine zur Achse der Antriebswelle 16 parallele Aussparung 20, welche
beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Rotormitte verläuft, aufweist, wobei
in der Aussparung 20 ein insgesamt mit 22 bezeichneter Flügel verschieblich gelagert
ist. Der Flügel 22 ragt mit seinen beiden Enden 24 und 26 aus der Aussparung 20 des
Rotors 18 heraus und liegt mittels Abdichtleisten 28 an der Innenumfangswand 30 des
Rotors 18 an. Die Abdichtleisten 28 sind schwenkbar an den Enden 24 und 26 befestigt,
so dass diese über zwei Linienberührungen an der Innenumfangswand 30 permanent anliegen.
Bei einfachen Ausführungsbeispielen können auch die Enden 24 und 26 direkt an der
Innenumfangswand 30 des Rotors 18 anliegen.
[0016] In der Figur 2 ist der Flügel 22 in perspektivischer Darstellung wiedergegeben und
es ist deutlich erkennbar, dass dieser abgesehen von den beiden Dichtleisten 28 aus
zwei Flügelteilstücken 32 und 34 besteht. Die beiden Flügelteilstücke 32 und 34 sind
identisch ausgebildet und liegen mit ihren Seitenflächen 36 aneinander an. Diese Seitenflächen
36 sind mit Nuten 38 und Federn 40 versehen, die in abwechselnder Folge sich in Richtung
der Längsachse des Flügels 22 erstrecken, d.h. orthogonal zur Achse der Antriebswelle
16 ausgerichtet sind. Der Querschnitt der Nuten 38 und Federn 40 ist im wesentlichen
rechteckförmig, wie sich aus dem Querschnitt V-V in Figur 5 ergibt.
[0017] Aus der Figur 2 ist noch ersichtlich, dass jedes Flügelteilstück 32 und 34 über einen
Absatz 42 in seiner Länge und in seiner Höhe abgesetzt ist und dass die beiden Flügelteilstücke
32 und 34 über einen Absatz 44 in der Dicke abgesetzt ist. Außerdem ist erkennbar,
dass sich jedes Flügelteilstück 32 und 34 über etwa 90% der Gesamtlänge des Flügels
22 erstreckt, was den Vorteil hat, dass sich die Flügelteilstücke 32 und 34 innerhalb
der Aussparung 20 an Punkten abstützen, die radial relativ weit außen, d.h. im Bereich
des Rotorumfanges liegen, so dass den Kippmomenten relativ hohe Gegenmomente entgegengebracht
werden können. Die Kippneigung wird auf diese Weise auf ein Minimum reduziert.
[0018] Die Figur 3, die einen Schnitt III-III durch die Mitte des Flügels 22 in Längsrichtung
darstellt, zeigt den Eingriff der Feder 40 des Flügelteilstücks 34 in die Nuten 38
des Flügelteilstücks 32 und insbesondere die über einen weiten Bereich verlaufende
Überlappung, was zum Einen eine optimale Führung, zum Anderen eine sehr gute Abdichtung
bewirkt. Die Federn 40 liegen nicht nur mit ihren Seitenflächen an den Seitenwänden
der Nuten 38 an, sondern stützen sich auch mit ihrer Basis am Grund der Nut 38 ab.
Ein derart ausgestalteter Flügel 22 kann um mehr als 50% seiner Länge verlängert werden,
und bietet dennoch eine optimale Steifigkeit und Führung und neigt nicht zum Kippen
innerhalb der Aussparung 20 des Rotors 18.
[0019] In der Figur 5 ist anschaulich dargestellt, wie das Flügelteilstück 34 an der dort
dargestellten Oberseite das Flügelteilstück 32 vollständig übergreift und dadurch
auch eine Abstützung auf der Gegenseite der Aussparung 20 erfährt. Die Nuten 38 und
Federn 40 erstrecken sich über etwa 20% der Gesamtdicke des Flügels 22, wodurch weitestgehend
die gleichmäßigen Dicken bei den Flügelteilstücken 32 und 34 geschaffen werden.
1. Verdrängerpumpe (10) mit einem Flügel (22) zum gegenseitigen Trennen von zwei Kammern
in einem Gehäuseraum, wobei der Flügel (22) von einer im Pumpengehäuse (12) gelagerten
Antriebswelle (16) antreibbar und zu dieser in einer zur Antriebswelle (16) parallelen
Ebene radial verschiebbar dadurch geführt ist, dass er in einer Aussparung (20) eines
im Gehäuseraum drehbar gelagerten und von der Antriebswelle (16) antreibbaren Rotors
(18) gehalten ist, und der endseitig an der Innenumfangswand (30) des Gehäuseraumes
abdichtend anliegt, wobei der Flügel (22) zwei zueinander fluchtende und voneinander
unabhängig bewegliche Flügelteilstücke (32 und 34) aufweist, die teilweise überlappend
aneinander anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelteilstücke (32 und 34) an ihren einander zugekehrten Seitenflächen (36)
nut- und federartig miteinander in Eingriff sind, wobei die Nuten (38) und Federn
(40) orthogonal zur Antriebswelle (16) verlaufen.
2. Verdrängerpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelteilstücke (32 und 34) symmetrisch ausgebildet sind.
3. Verdrängerpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelteilstücke (32 und 34) ein Flachprofil aufweisen.
4. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelteilstücke (32 und 34) identisch sind.
5. Verdrängerpumpe nach einem der Vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Nuten (38) und Federn (40) über 50% bis 98%, insbesondere über 75% bis 95%,
der Länge des Flügels (22) erstrecken.
6. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (22) in seiner Höhe teilweise abgesetzt ist.
7. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (2) in seiner Länge teilweise abgesetzt ist.
8. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (22) in seiner Dicke teilweise abgesetzt ist.
9. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (38) und Federn (40) eine Labyrinthdichtung bilden.
10. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (38) eine Tiefe aufweisen die 20% bis 50%, insbesondere 25% bis 33%, der
Dicke des Flügels (22) entspricht.
11. Verdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelteilstücke (32 und 34) gleichmäßige Wandstärken aufweisen.