(19)
(11) EP 1 553 353 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.07.2005  Patentblatt  2005/28

(21) Anmeldenummer: 05000089.2

(22) Anmeldetag:  05.01.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F24D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 07.01.2004 DE 102004001170

(71) Anmelder: Cetetherm GmbH Wärmetauschersysteme GmbH
22092 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Laubach, Axel
    21031 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Kloiber, Thomas, Dr. Dipl.-Phys. 
Vonnemann, Kloiber, Lewald, Hübner, An der Alster 84
20099 Hamburg
20099 Hamburg (DE)

   


(54) Bypass im Reaktionsspeichervorlauf


(57) Um eine Warmwasserbereitungsanlage mit einem Lade-Kreislauf (1), wobei im Lade-Kreislauf (1) in Förderrichtung einer Lade-Kreislauf-Pumpe (5) eine Druckleitung (6), ein erster Wärmetauscher (8), eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17), ein Reaktionsbehälter (9) und eine Verbindungsleitung (11) zur Ansaugleitung (6) zum genannten Lade-Kreislauf (1) zusammengeschaltet sind, anzugeben, welche die Erwärmung von in die Anlage eingespeistem Kaltwasser unter möglichst geringem Energieaufwand erreicht und welche die Einspeisung von Wasser mit für Legionellenwachstum kritischer Temperatur in den Reaktionsbehälter (9) effektiv vermeidet, wird vorgeschlagen, daß in der den ersten Wärmetauscher (8) mit dem Eingang des Reaktionsbehälters (9) verbindenden Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17) ein Abzweig (30) vorgesehen ist, mit einer in die Ansaugleitung (6) der Lade-Kreislauf-Pumpe (5) mündenden Bypaß-Leitung (18).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warmwasserbereitungsanlage mit einem Ladekreislauf, wobei im Ladekreislauf in Förderrichtung einer Lade-Kreislauf-Pumpe eine Druckleitung, ein erster Wärmetauscher, eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung, ein Reaktionsbehälter und eine Verbindungsleitung zur Ansaugleitung zum genannten Lade-Kreislauf zusammengeschaltet sind.

[0002] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Warmwasserbereitungsanlage.

[0003] Bei üblichen Wasserbereitungsanlagen werden in einer Mischbatterie Kaltwasser und Warmwasser miteinander gemischt, um Wasser mit der dem gewünschten Gebrauch jeweils entsprechenden Temperatur zu entnehmen. Wirkt das so entnommene Warmwasser mittlerer Temperatur über längere Zeiten auf den menschlichen Körper ein, wie dieses z. B. in Duschen, Bädern und Whirlpools der Fall ist, so besteht die Gefahr, das Legionellen über die Atemwege aufgenommen werden und insbesondere bei älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu der so genannten Legionärskrankheit führen können. In Verbindung mit diesen Legionellen wurde festgestellt, dass diese in einer unschädlichen Konzentration im Kaltwasser immer vorhanden sind. Bei einer Erwärmung des Kaltwassers bis auf circa 45 Grad C vermehren sich diese Legionellen sehr stark. Bei etwa 50 Grad C kommt diese Vermehrung zu einem gewissen Stillstand bzw. ist eine beginnende Reduktion festzustellen und bei Temperaturen über 60 Grad C werden die Legionellen abgetötet. Soll daher eine Wasserbereitungsanlage zumindest im wesentlichen legionellenfrei betrieben werden, so muß deren gesamtes Warmwassernetz mit einer Temperatur oberhalb von 60 Grad C betrieben werden, wodurch sich nicht nur ein hoher Energieverbrauch ergibt, sondern auch eine Verbrühungsgefahr an den Zapfstellen des Warmwassernetzes ergibt.

[0004] Eine Wasserbereitungsanlage der genannten Art ist zum Beispiel in der Patentschrift DE 42 35 038 beschrieben. In der dort vorgeschlagenen Wasserbereitungsanlage wird bei Einspeisung kalten Wassers in die Anlage über die Kaltwasserleitung das Wasser über eine Zugangsleitung von der Ladepumpe in den Ladekreis gefördert. Dort vermischt sich das über die Kaltwasserleitung geförderte Kaltwasser mit dem im Ladekreis befindlichen Heißwasser. Dieses Heißwasser besteht aus über den Zirkulationskreis sowie eventuell bei entsprechender Ventilstellung aus dem Trinkwasserspeicherbehälter in den Lade-Kreislauf rückgeförderten Mengenanteilen. Nach der Durchmischung dieser Anteile mit dem eingespeisten Kaltwasser hat das Mischwasser eine Mischtemperatur, die unter der Temperatur der aus den besagten Anlagenteilen rückgeförderten Mengenanteile liegt. Dieses Mischwasser wird anschließend in einem Wärmetauscher auf Desinfektionstemperatur erhitzt, in einen Reaktionsbehälter gefördert sowie von diesem eventuell in einen Trinkwasserspeicherbehälter gefördert. Bei einer Kaltwasserspeisemenge, was auch der Zapfmenge entspricht, die größer als der Ladefluß ist, wird die gezapfte Menge teilweise durch im Speicherbehälter gespeichertes Wasser ersetzt. Aus dem Trinkwasserspeicherbehälter wird das Wasser im Ladekreis über eine Verbindungsleitung von der Ladepumpe wieder zu dem Wärmetauscher gefördert. Damit ist der Ladekreis geschlossen. Nachteilig bei dieser bekannten Anlage ist, daß zur Erwärmung des eingespeisten Kaltwassers mittels des Wärmetauschers die gesamte im Ladekreis befindliche Wassermenge unter erheblichem mechanischen Energieaufwand sowohl durch den Wärmetauscher als auch durch den Reaktionspuffer sowie durch den Trinkwasserspeicherbehälter gefördert wird. Der für das Legionellenwachstum günstige Temperaturbereich wird bei der Inbetriebnahme der Anlage nur langsam durchfahren, so daß die Gefahr besteht, daß nicht legionellenfreies Wasser in die Anlage, insbesondere zu den Zapfstellen, gelangt.

[0005] Die vorliegende Erfindung hat daher zur Aufgabe, eine Warmwasserbereitungsanlage mit einem Ladekreislauf der eingangs beschriebenen Art anzugeben, welche die Erwärmung von in die Anlage eingespeistem Kaltwasser unter möglichst geringem Energieaufwand erreicht und welche die Einspeisung von Wasser mit für Legionellenwachstum kritischer Temperatur in den Reaktionsbehälter effektiv vermeidet. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserbereitungsanlage anzugeben, bei dem die Gefahr der Vermehrung von Legionellen weiter eingeschränkt wird.

[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anlage nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in der den ersten Wärmetauscher mit dem Eingang des Reaktionsbehälters verbindenden Reaktionsbehälter-Lade-Leitung ein Abzweig vorgesehen ist, mit einer in die Ansaugleitung der Lade-Kreislauf-Pumpe mündenden Bypaß-Leitung. Durch diese Bypaß-Leitung wird vorteilhaft ein schnelleres Aufheizen des Wassers im Ladekreis erreicht, da der Ladekreis durch Umgehung des Reaktionsspeichers und des eventuell in Serie geschalteten Trinkwasserspeicherbehälters effektiv verkleinert wird. Der Vorteil ist, daß auf diese Weise eine geringere Wassermenge schneller durch den Wärmetauscher zirkuliert, als dies der Fall ist, wenn der Reaktionsspeicher und der Trinkwasserspeicherbehälter in den Ladekreis einbezogen sind.

[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung ist in Serie zum Reaktionsbehälter ein Trinkwasserspeicherbehälter im Ladekreislauf vorgesehen. Mithilfe dieses Trinkwasserspeicherbehälters läßt sich vorteilhaft desinfiziertes, heißes Wasser speichern, um kurzfristig ausreichend warmes Wasser an den Zapfstellen zur Verfügung zu haben bei Zapfraten, welche die Wärmeübertragungsleistung des Wärmetauschers übersteigen, sodaß mehr heißes Wasser entnommen werden kann, als Kaltwasser in derselben Zeit aufgeheizt wird.

[0008] Bei einer in für die Praxis besonders vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung ist ein Zirkulationswasser-Kreislauf vorgesehen, wobei im Zirkulationswasser-Kreislauf in Strömungsrichtung bei Zapfruhe eine Trinkwasser-Sammelleitung, eine Trinkwasserabgangsleitung, ein weiterer Wärmetauscher, eine Trinkwasser-Verteilungsleitung und eine Zirkulationsleitung zum Zirkulationswasser-Kreislauf zusammengeschaltet sind. Dies ist vorteilhaft, um zu vermeiden, daß bei Zapfruhe Wasser in den Leitungen zu und von den Zapfstellen ruht und dort zu Keimwachstum führt. Der weitere Wärmetauscher kann mit Vorteil zur Abkühlung des auf Desinfektionstemperatur befindlichen Wassers auf die gewünschte Entnahmetemperatur an den Zapfstellen verwendet werden.

[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Lade-Kreislauf-Pumpe, der Reaktionsbehälter und der Trinkwasserspeicherbehälter in beide Kreisläufe geschaltet sind und die Kaltwasserzuleitung in die Ansaugleitung der Lade-Kreislaufpumpe mündet. Der Vorteil dieser Anordnung ist, daß der Wasserstrom aus dem Zirkulationskreislauf auf diese Weise wieder in den Ladestrom mündet, um mit Vorteil nach Erhitzung auf Desinfektionstemperatur in den Reaktionsbehälter geleitet zu werden.

[0010] Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Wärmetauscher im Lade-Kreislauf vorgesehen. Dadurch kann vorteilhaft eine Erhitzung in zwei Stufen erfolgen, welche sich besonders effizient gestalten läßt. Dies ist zum Beispiel besonders vorteilhaft, wenn der zweite Wärmetauscher zum Abkühlen des Heißwasserstromes zu den Zapfstellen auf Temperaturen unterhalb der Desinfektionstemperatur, welche in vielen Fälle unerwünscht heiß ist, dient. Es ergibt sich dadurch mit Vorteil also eine besonders energiesparende Ausführungsform.

[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abzweig zur Bypaß-Leitung als Mengenteilventil ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, daß der Reaktionsspeicher und der Trinkwasserspeicherbehälter in den Ladekreis wahlweise miteinbezogen oder ganz oder teilweise umgangen sein können. Beispielsweise kann über das Mengenteilventil der Zulauf zu dem Reaktionsspeicher gesperrt werden, wenn das im Ladekreis befindliche Wasser eine Temperatur unterhalb der für das Legionellenwachstum kritischen Temperatur aufweist.

[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Mengenteilventil zwischen einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig vom Ausgang des ersten Wärmetauschers zu dem Reaktionsbehälter geleitet ist, und einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig zu der Ansaugleitung der Lade-Kreislauf-Pumpe geleitet ist, kontinuierlich steuerbar ausgestaltet ist. Dadurch kann eine Teilstrom des Wassers im Ladekreis vorteilhaft in einen Teilladekreis, der den Reaktionsbehälter und den Trinkwasserspeicherbehälter umfaßt, sowie in einen Teilladekreis, der diese Anlagenteile umgeht, aufgeteilt werden. Dies hat den Vorteil, daß eine Einstellung des Mengenverhältnisses der in die beiden Teilladekreise geleiteten Teilmengen an den jeweiligen Betriebszustand angepaßt möglich ist.

[0013] Sehr günstig ist es bei dieser Ausgestaltung, wenn außerdem das Mengenteilventil durch einen vorzugsweise in der Reaktionsbehälter-Lade-Leitung angeordneten Lade-Kreis-Temperaturfühler in Verbindung mit einem Regler geregelt ausgebildet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß bei einer durch den Lade-Kreis-Temperaturfühler gemessenen vorbestimmten Temperatur, bei welcher die Gefahr von verstärktem Legionellenwachstum besteht, mittels des Reglers automatisch über das Mengenteilventil die im Ladekreis befindliche Wassermenge über die Bypaß-Leitung geführt werden kann. Es kann also vorteilhaft sichergestellt werden, daß nur Wasser mit ausreichend hoher Temperatur in den Reaktionsspeicher gefördert wird. Sobald die Temperatur im Ladekreislauf die Desinfektionstemperatur erreicht hat, wird immer eine der Kapazität des Wärmetauschers entsprechende Teilmenge mit Desinfektionstemperatur in den Reaktionsbehälter überführt.

[0014] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in der Bypaß-Leitung ein Bypaß-Rückflußverhinderer angeordnet. Durch diesen Bypaß-Rückflußverhinderer wird vorteilhaft verhindert, daß Wasser aus dem Zirkulationskreislauf über eine Trinkwassersammelleitung oder Kaltwasser über eine Kaltwasserzuleitung über die Bypaß-Leitung ohne den Wärmetauscher zu durchlaufen in den Reaktionsbehälter geleitet werden kann, was anderenfalls die Einleitung legionellenhaltigen Wassers in den Reaktionsspeicher zur Folge haben könnte.

[0015] Nach einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die Zirkulationsleitung in die Bypaß-Leitung stromabwärts des Bypaß-Rückflußverhinderers mündend angeordnet. Der Vorteil dieser Anordnung ist, daß über die Bypaß-Leitung Wasser aus dem Zirkulationskreislauf in den verkleinerten Lade-Kreislauf, der den Reaktionsbehälter nicht enthält, einleitbar ist. Auf diese Weise kann zum Beispiel in dem Fall, daß über ein Mengenteilventil der Reaktionsbehälter vollständig vom Lade-Kreislauf abgekoppelt ist, Wasser aus dem Zirkulationskreislauf in Umwälzung gehalten werden. Daß die Mündung stromabwärts des Bypaß-Rückflußverhinderers angeordnet ist, hat den Vorteil, daß Wasser aus dem Zirkulations-Kreislauf auf diese Weise nicht direkt ohne Durchgang durch den Wärmetauscher in den Reaktionsbehälter gelangen kann.

[0016] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind in der Kaltwasserleitung und/oder der Verbindungsleitung Absperrarmaturen, die vorzugsweise motorisch von einer Steuerung betätigbar ausgebildet sind, vorgesehen. Für den Fall, daß der Vorrat an desinfiziertem Wasser im Trinkwasserspeicher vollständig verbraucht wurde, kann die Zapfmenge auf ein sicheres Maß begrenzt werden. In einem Fall wird die Zapfmenge auf Null begrenzt, wenn nämlich die Kaltwasserzufuhr gesperrt wird. Im anderen Fall wir die Zapfmenge auf die Lademenge begrenzt. Diese Alternativen stellen somit gewissermaßen Notfallstrategien dar.

[0017] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung, ist der Reaktionsbehälter als Rohrspirale ausgebildet. Mischungseffekte im Reaktionsbehälter können auf diese Weise vorteilhaft vermieden werden.

[0018] Die Verfahrensaufgabe wird dadurch gelöst, daß der Reaktionsbehälter vom Lade-Kreislauf durch eine schaltbare Bypaß-Leitung zunächst abgekoppelt wird, bis die Temperatur im Lade-Kreislauf eine Desinfektionstemperatur übersteigt und erst dann der Reaktionsbehälter in den Lade-Kreislauf eingebunden wird.

[0019] Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.

[0020] Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.

[0021] Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:

Fig. 1: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit getrenntem Reaktions- und Warmwasserspeicherbehälter.

Fig. 2: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit integriertem Reaktions- und Warmwasserspeicherbehälter.

Fig. 3: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit als Reaktionsbehälter dienenden Heizschlangen.



[0022] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Über eine Verbindungsleitung 11a wird Wasser aus dem Trinkwasserspeicher 10 über ein Absperrventil 22 und die Verbindungsleitung 11 sowie ein Teil des Kaltwasserstromes aus der Kaltwasserzuleitung 3 durch ein Absperrventil 22 über eine Ansaugleitung 6 zu einer Lade-Kreislauf-Pumpe 5, die in einem Lade-Kreislauf 1 gelegen ist, geleitet. Dort wird das Wasser zunächst zur Vorwärmung durch den weiteren Wärmetauscher 14 und anschließend durch den Wärmetauscher 8 auf ausreichend hohe Temperaturen erhitzt und dadurch desinfiziert.

[0023] Der weitere Wärmetauscher 14 ist mit seiner Warmwasserseite in die Trinkwasserabgangsleitung 13 eingebunden, in welcher auf Desinfektionstemperatur erwärmtes Wasser aus dem Trinkwasserspeicherbehälter 10 über die Trinkwasser-Verteilungsleitung 15 zu den Zapfstellen 4 gefördert wird. Dieses Wasser in der Trinkwasserabgangsleitung 13 wird durch den Wärmetauscher 14 auf eine ungefährliche Temperatur heruntergekühlt und kann über die Trinkwasser-Verteilungsleitung 15 den Zapfstellen 4 ohne die Gefahr des Verbrühens entnommen werden.

[0024] Das wie oben beschrieben desinfizierte Wasser im Lade-Kreislauf 1 wird durch den Wärmetauscher 8 auf Desinfektionstemperatur erhitzt und über eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung zu einem Mengenteilventil 19 geleitet.

[0025] Von dem Mengenteilventil 19 wird eine Teilmenge des Wassers in den Reaktionsbehälter 9 und von dort in den in Serie geschalteten Trinkwasserspeicherbehälter 10 geleitet.

[0026] Wird Wasser gezapft, so wird dieses dem Trinkwasserspeicherbehälter 10 über die Trinkwasserabgangsleitung 13 den Zapfstellen 4 entnommen. Die Entnahme entlädt den Trinkwasserspeicherbehälter 10, wonach eine entsprechende Menge an Warmwasser in diesen aus dem Reaktionsbehälter 9 nachströmt, solange der Zapfstrom den Ladestrom der Pumpe unterschreitet.

[0027] Bei Zapfruhe ist der Trinkwasserspeicherbehälter 10 in den Zirkulationswasser-Kreislauf 2 einbezogen, wobei das Wasser im Zirkulationswasser-Kreislauf 2 in Förderrichtung der Zirkulations-Pumpe 31 zirkuliert. Die Förderrichtung ist in den Leitungen jeweils durch Pfeile gekennzeichnet. Durch die durch die Zirkulations-Pumpe 31 sichergestellte Zirkulation wird verhindert, daß das Wasser in der Trinkwasserabgangsleitung 13 und der Trinkwasser-Sammelleitung 15 bei Zapfruhe abkühlt.

[0028] An dem Abzweig 30 wird durch das Mengenteilventil 19 die andere Wasserteilmenge über eine Bypaß-Leitung 18 und einen Bypaß-Rückflußverhinderer 21 zu der Ansaugleitung 6 der Lade-Kreislauf-Pumpe 5 zurückgeführt. Diese Wasserteilmenge wird dort anschließend zunächst zur Vorwärmung durch den Wärmetauscher 14 und anschließend durch den Wärmetauscher 8 zur Erhitzung geleitet.

[0029] Die wie oben beschrieben erhitzte Teilmenge des von dem Mengenteilventil 19 durch die Bypaß-Leitung 18 geleiteten Wassers wird erneut durch den Wärmetauscher 8 erhitzt und wieder über die Reaktionsbehälter-Lade-Leitung 17 zu dem Mengenteilventil 19 geleitet. Dadurch ist nach der Erfindung ein verkürzter Lade-Kreislauf beschrieben.

[0030] Durch den Wärmetauscher 14 wird die Temperatur des Trinkwassers in der Trinkwasser-Verteilungsleitung 15 herabgesetzt. Die Temperatur des Zirkulationswassers wird durch einen in der Trinkwasser-Verteilungsleitung 15 angeordneten Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessen, welcher mit einem Trinkwasser-Mischventil 26 dieses regelnd verbunden ist. Ist die am Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessene Temperatur zu niedrig, dann öffnet das Trinkwasser-Mischventil 26 eine Umgehungsleitung 27 und schließt die Leitung über den Wärmetauscher 14, wodurch eine unerwünschte Abkühlung vermieden wird. Ist die am Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessene Temperatur dagegen zu hoch, dann sperrt das Trinkwasser-Mischventil 26 die Umgehungsleitung 27 und öffnet die Leitung über den Wärmetauscher 14, bis die gewünschte niedrige Temperatur erreicht ist.

[0031] Durch die Umgehungsleitung 27 kann also die Trinkwassertemperatur bei Zapfung unterhalb einer gewünschten Maximaltemperatur gehalten werden.

[0032] Über die Kaltwasserzuleitung 3 in die Warmwasserbereitungsanlage eingespeistes Wasser kann so lange in dem verkürzten Lade-Kreislauf zirkulieren und die Wärmetauscher 8 und 14 durchlaufen, bis die gewünschte Temperatur in kürzest möglicher Zeit erreicht ist. Der Temperaturbereich, in dem sich Legionellen vermehren, wird in kürzester Zeit durchfahren.

[0033] Bei Überschreiten der für die Abtötung der Legionellen erforderlichen Temperatur wird am Lade-Kreis-Temperaturfühler 20 mit Hilfe des Reglers 23 der Weg zum Reaktionsbehälter 9 freigegeben und auf Desinfektionstemperatur erwärmtes Wasser in den Reaktionsbehälter gefördert.

[0034] Schließlich wird das Mengenteilventil 19 wieder in einen Zustand gesetzt, in welchem der Volumenstrom vollständig vom Ausgang des Wärmetauschers 8 zu dem Reaktionsbehälter 9 geleitet ist. Auf diese Weise sind der Reaktionsspeicher sowie der Trinkwasserspeicher wieder in den Lade-Kreislauf eingebunden und es wird kein Wasser durch die Bypaß-Leitung geleitet.

[0035] Durch dieses Verfahren konnte auf überraschende Weise die Erwärmung von in die Anlage eingespeistem Kaltwasser unter möglichst geringem Energieaufwand erreicht werden und zugleich die Einspeisung von Wasser mit für Legionellenwachstum kritischer Temperatur in den Reaktionsbehälter effektiv vermieden werden.

[0036] In Figur 2 ist eine Warmwasserbereitungsanlage der genannten Art dargestellt, bei der der Reaktionsbehälter 9 unterteilt ist in einen Reaktionsbehälterabschnitt 9a und einen Trinkwasserspeicherbehälterabschnitt 9b.

[0037] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung dargestellt. Bei dieser Ausführung ist abweichend von den oben beschriebenen Ausführungsformen in der Druckleitung 7 der Lade-Kreislauf-Pumpe eine in ein Vorlauf-Mischventil 28 mündende Umgehungsleitung 27 abzweigend angeordnet, so daß das von der Lade-Kreislauf-Pumpe geförderte Wasser je nach Zustand des Vorlauf-Mischventils 28 über den Wärmetauscher 14 oder nicht leitbar ist. Das Vorlauf-Mischventil 28 wird von dem Trinkwasser-Temperaturfühler 25 zur Regelung der Temperatur des in den Trinkwasserspeicherbehälter 10 eingeleiteten Wassers geregelt. Zur Herabsetzung dieser Temperatur wird die Umgehungsleitung 27 abgesperrt, damit das geförderte Wasser durch den Wärmetauscher 14 geleitet wird. Auf diese Weise wird energiesparend eine Vorwärmung im Lade-Kreislauf 1 erreicht. Abweichend von den oben beschriebenen Ausführungsformen ist stromabwärts von dem Mengenteilventil 19 eine Rohrspirale 29 angeordnet, die die Funktion des Reaktionsbehälters 9 erfüllt. In dieser Rohrspirale 29 wird das Wasser aus dem Lade-Kreislauf für eine zur Abtötung der Legionellen ausreichende Verweildauer vor Eintritt in den Trinkwasserspeicherbehälter 10 gehalten, ohne daß es zu Durchmischungseffekten kommen kann. Dadurch ist vorteilhaft kein großer Reaktionsbehälter 9 erforderlich. Außerdem ist vorteilhaft das im Lade-Kreislauf 1 umgewälzte Volumen geringer als bei Verwendung eines Reaktionsbehälters 9, wodurch Energie eingespart und die Vorwärmzeit reduziert wird.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0038] 
1
Lade-Kreislauf
2
Zirkulationswasser-Kreislauf
3
Kaltwasserzuleitung
4
Zapfstellen
5
Lade-Kreislauf-Pumpe
6
Ansaugleitung
7
Druckleitung
8
Wärmetauscher
9
Reaktionsbehälter
9a
Reaktionsbehälterabschnitt
9b
Trinkwasserspeicherbehälterabschnitt
10
Trinkwasserspeicherbehälter
11
Verbindungsleitung
11a
Verbindungsleitung
12
Trinkwasser-Sammelleitung
13
Trinkwasserabgangsleitung
14
zweiter Wärmetauscher
15
Trinkwasser-Verteilungsleitung
16
Zirkulationsleitung
17
Reaktionsbehälter-Lade-Leitung
18
Bypaß-Leitung
19
Mengenteilventil
20
Lade-Kreis-Temperaturfühler
21
Bypaß-Rückflußverhinderer
22
Absperrventile
23
Regler
24
Ventil
25
Trinkwasser-Temperaturfühler
26
Trinkwasser-Mischventil
27
Umgehungsleitung
28
Vorlauf-Mischventil
29
Rohrspirale
30
Abzweig
31
Zirkulations-Pumpe



Ansprüche

1. Warmwasserbereitungsanlage mit einem Ladekreislauf (1), wobei im Ladekreislauf (1) in Förderrichtung einer Lade-Kreislauf-Pumpe (5) eine Druckleitung (7), ein erster Wärmetauscher (8), eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17), ein Reaktionsbehälter (9) und eine Verbindungsleitung (11) zur Ansaugleitung (6) zum genannten Lade-Kreislauf (1) zusammengeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der den ersten Wärmetauscher (8) mit dem Eingang des Reaktionsbehälters (9) verbindenden Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17) ein Abzweig (30) vorgesehen ist, mit einer in die Ansaugleitung (6) der Lade-Kreislauf-Pumpe (5) mündenden Bypaß-Leitung (18).
 
2. Warmwasserbereitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Serie zum Reaktionsbehälter (9) ein Trinkwasserspeicherbehälter (10) im Ladekreislauf (1) vorgesehen ist.
 
3. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zirkulationswasser-Kreislauf (2) vorgesehen ist, wobei im Zirkulationswasser-Kreislauf (2) in Strömungsrichtung bei Zapfruhe eine Trinkwasser-Sammelleitung (12), eine Trinkwasserabgangsleitung (13), ein weiterer Wärmetauscher (14), eine Trinkwasser-Verteilungsleitung (15) und eine Zirkulationsleitung (16) zum Zirkulationswasser-Kreislauf (2) zusammengeschaltet sind.
 
4. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lade-Kreislauf-Pumpe (5), der Reaktionsbehälter (9) und der Trinkwasserspeicherbehälter (10) in beide Kreisläufe geschaltet sind und die Kaltwasserzuleitung (3) in die Ansaugleitung (6) der Lade-Kreislaufpumpe (5) mündet.
 
5. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wärmetauscher (8, 14) im Lade-Kreislauf (1) vorgesehen sind.
 
6. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzweig (30) als Mengenteilventil (19) ausgebildet ist.
 
7. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenteilventil (19) zwischen einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig vom Ausgang des ersten Wärmetauschers (8) zu dem Reaktionsbehälter (9) geleitet ist, und einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig zu der Ansaugleitung (6) der Lade-Kreislauf-Pumpe (5) geleitet ist, kontinuierlich steuerbar ausgestaltet ist.
 
8. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenteilventil (19) durch einen vorzugsweise in der Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17) angeordneten Lade-Kreis-Temperaturfühler (20) in Verbindung mit einem Regler (23) geregelt ausgebildet ist.
 
9. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bypaß-Leitung (18) ein Bypaß-Rückflußverhinderer (21) angeordnet ist.
 
10. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulationsleitung (16) in die Bypaß-Leitung (18), vorzugsweise stromabwärts des Bypaß-Rückflußverhinderers (21), mündend angeordnet ist.
 
11. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kaltwasserleitung (3) und/oder der Verbindungsleitung (11) Absperrarmaturen (22), die vorzugsweise motorisch von einer Steuerung (23) betätigbar ausgebildet sind, vorgesehen sind.
 
12. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter (9) als Rohrspirale (29) ausgebildet ist.
 
13. Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter (9) vom Lade-Kreislauf (1) durch eine schaltbare Bypaß-Leitung (18) zunächst abgekoppelt wird, bis die Temperatur im Lade-Kreislauf (1) eine Desinfektionstemperatur übersteigt und dann erst der Reaktionsbehälter (9) in den Lade-Kreislauf (1) eingebunden wird.
 




Zeichnung













Recherchenbericht