[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Warmwasserbereitungsanlage mit einem Ladekreislauf,
wobei im Ladekreislauf in Förderrichtung einer Lade-Kreislauf-Pumpe eine Druckleitung,
ein erster Wärmetauscher, eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung, ein Reaktionsbehälter
und eine Verbindungsleitung zur Ansaugleitung zum genannten Lade-Kreislauf zusammengeschaltet
sind.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Warmwasserbereitungsanlage.
[0003] Bei üblichen Wasserbereitungsanlagen werden in einer Mischbatterie Kaltwasser und
Warmwasser miteinander gemischt, um Wasser mit der dem gewünschten Gebrauch jeweils
entsprechenden Temperatur zu entnehmen. Wirkt das so entnommene Warmwasser mittlerer
Temperatur über längere Zeiten auf den menschlichen Körper ein, wie dieses z. B. in
Duschen, Bädern und Whirlpools der Fall ist, so besteht die Gefahr, das Legionellen
über die Atemwege aufgenommen werden und insbesondere bei älteren Menschen und Menschen
mit geschwächtem Immunsystem zu der so genannten Legionärskrankheit führen können.
In Verbindung mit diesen Legionellen wurde festgestellt, dass diese in einer unschädlichen
Konzentration im Kaltwasser immer vorhanden sind. Bei einer Erwärmung des Kaltwassers
bis auf circa 45 Grad C vermehren sich diese Legionellen sehr stark. Bei etwa 50 Grad
C kommt diese Vermehrung zu einem gewissen Stillstand bzw. ist eine beginnende Reduktion
festzustellen und bei Temperaturen über 60 Grad C werden die Legionellen abgetötet.
Soll daher eine Wasserbereitungsanlage zumindest im wesentlichen legionellenfrei betrieben
werden, so muß deren gesamtes Warmwassernetz mit einer Temperatur oberhalb von 60
Grad C betrieben werden, wodurch sich nicht nur ein hoher Energieverbrauch ergibt,
sondern auch eine Verbrühungsgefahr an den Zapfstellen des Warmwassernetzes ergibt.
[0004] Eine Wasserbereitungsanlage der genannten Art ist zum Beispiel in der Patentschrift
DE 42 35 038 beschrieben. In der dort vorgeschlagenen Wasserbereitungsanlage wird
bei Einspeisung kalten Wassers in die Anlage über die Kaltwasserleitung das Wasser
über eine Zugangsleitung von der Ladepumpe in den Ladekreis gefördert. Dort vermischt
sich das über die Kaltwasserleitung geförderte Kaltwasser mit dem im Ladekreis befindlichen
Heißwasser. Dieses Heißwasser besteht aus über den Zirkulationskreis sowie eventuell
bei entsprechender Ventilstellung aus dem Trinkwasserspeicherbehälter in den Lade-Kreislauf
rückgeförderten Mengenanteilen. Nach der Durchmischung dieser Anteile mit dem eingespeisten
Kaltwasser hat das Mischwasser eine Mischtemperatur, die unter der Temperatur der
aus den besagten Anlagenteilen rückgeförderten Mengenanteile liegt. Dieses Mischwasser
wird anschließend in einem Wärmetauscher auf Desinfektionstemperatur erhitzt, in einen
Reaktionsbehälter gefördert sowie von diesem eventuell in einen Trinkwasserspeicherbehälter
gefördert. Bei einer Kaltwasserspeisemenge, was auch der Zapfmenge entspricht, die
größer als der Ladefluß ist, wird die gezapfte Menge teilweise durch im Speicherbehälter
gespeichertes Wasser ersetzt. Aus dem Trinkwasserspeicherbehälter wird das Wasser
im Ladekreis über eine Verbindungsleitung von der Ladepumpe wieder zu dem Wärmetauscher
gefördert. Damit ist der Ladekreis geschlossen. Nachteilig bei dieser bekannten Anlage
ist, daß zur Erwärmung des eingespeisten Kaltwassers mittels des Wärmetauschers die
gesamte im Ladekreis befindliche Wassermenge unter erheblichem mechanischen Energieaufwand
sowohl durch den Wärmetauscher als auch durch den Reaktionspuffer sowie durch den
Trinkwasserspeicherbehälter gefördert wird. Der für das Legionellenwachstum günstige
Temperaturbereich wird bei der Inbetriebnahme der Anlage nur langsam durchfahren,
so daß die Gefahr besteht, daß nicht legionellenfreies Wasser in die Anlage, insbesondere
zu den Zapfstellen, gelangt.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat daher zur Aufgabe, eine Warmwasserbereitungsanlage
mit einem Ladekreislauf der eingangs beschriebenen Art anzugeben, welche die Erwärmung
von in die Anlage eingespeistem Kaltwasser unter möglichst geringem Energieaufwand
erreicht und welche die Einspeisung von Wasser mit für Legionellenwachstum kritischer
Temperatur in den Reaktionsbehälter effektiv vermeidet. Außerdem ist es Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserbereitungsanlage anzugeben,
bei dem die Gefahr der Vermehrung von Legionellen weiter eingeschränkt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anlage nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß in der den ersten Wärmetauscher mit dem Eingang des Reaktionsbehälters verbindenden
Reaktionsbehälter-Lade-Leitung ein Abzweig vorgesehen ist, mit einer in die Ansaugleitung
der Lade-Kreislauf-Pumpe mündenden Bypaß-Leitung. Durch diese Bypaß-Leitung wird vorteilhaft
ein schnelleres Aufheizen des Wassers im Ladekreis erreicht, da der Ladekreis durch
Umgehung des Reaktionsspeichers und des eventuell in Serie geschalteten Trinkwasserspeicherbehälters
effektiv verkleinert wird. Der Vorteil ist, daß auf diese Weise eine geringere Wassermenge
schneller durch den Wärmetauscher zirkuliert, als dies der Fall ist, wenn der Reaktionsspeicher
und der Trinkwasserspeicherbehälter in den Ladekreis einbezogen sind.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung ist in Serie zum Reaktionsbehälter ein Trinkwasserspeicherbehälter
im Ladekreislauf vorgesehen. Mithilfe dieses Trinkwasserspeicherbehälters läßt sich
vorteilhaft desinfiziertes, heißes Wasser speichern, um kurzfristig ausreichend warmes
Wasser an den Zapfstellen zur Verfügung zu haben bei Zapfraten, welche die Wärmeübertragungsleistung
des Wärmetauschers übersteigen, sodaß mehr heißes Wasser entnommen werden kann, als
Kaltwasser in derselben Zeit aufgeheizt wird.
[0008] Bei einer in für die Praxis besonders vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist ein Zirkulationswasser-Kreislauf vorgesehen, wobei im Zirkulationswasser-Kreislauf
in Strömungsrichtung bei Zapfruhe eine Trinkwasser-Sammelleitung, eine Trinkwasserabgangsleitung,
ein weiterer Wärmetauscher, eine Trinkwasser-Verteilungsleitung und eine Zirkulationsleitung
zum Zirkulationswasser-Kreislauf zusammengeschaltet sind. Dies ist vorteilhaft, um
zu vermeiden, daß bei Zapfruhe Wasser in den Leitungen zu und von den Zapfstellen
ruht und dort zu Keimwachstum führt. Der weitere Wärmetauscher kann mit Vorteil zur
Abkühlung des auf Desinfektionstemperatur befindlichen Wassers auf die gewünschte
Entnahmetemperatur an den Zapfstellen verwendet werden.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Lade-Kreislauf-Pumpe, der Reaktionsbehälter
und der Trinkwasserspeicherbehälter in beide Kreisläufe geschaltet sind und die Kaltwasserzuleitung
in die Ansaugleitung der Lade-Kreislaufpumpe mündet. Der Vorteil dieser Anordnung
ist, daß der Wasserstrom aus dem Zirkulationskreislauf auf diese Weise wieder in den
Ladestrom mündet, um mit Vorteil nach Erhitzung auf Desinfektionstemperatur in den
Reaktionsbehälter geleitet zu werden.
[0010] Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Wärmetauscher im Lade-Kreislauf
vorgesehen. Dadurch kann vorteilhaft eine Erhitzung in zwei Stufen erfolgen, welche
sich besonders effizient gestalten läßt. Dies ist zum Beispiel besonders vorteilhaft,
wenn der zweite Wärmetauscher zum Abkühlen des Heißwasserstromes zu den Zapfstellen
auf Temperaturen unterhalb der Desinfektionstemperatur, welche in vielen Fälle unerwünscht
heiß ist, dient. Es ergibt sich dadurch mit Vorteil also eine besonders energiesparende
Ausführungsform.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abzweig zur Bypaß-Leitung
als Mengenteilventil ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, daß der Reaktionsspeicher
und der Trinkwasserspeicherbehälter in den Ladekreis wahlweise miteinbezogen oder
ganz oder teilweise umgangen sein können. Beispielsweise kann über das Mengenteilventil
der Zulauf zu dem Reaktionsspeicher gesperrt werden, wenn das im Ladekreis befindliche
Wasser eine Temperatur unterhalb der für das Legionellenwachstum kritischen Temperatur
aufweist.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Mengenteilventil zwischen einem Zustand, in
welchem der Volumenstrom vollständig vom Ausgang des ersten Wärmetauschers zu dem
Reaktionsbehälter geleitet ist, und einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig
zu der Ansaugleitung der Lade-Kreislauf-Pumpe geleitet ist, kontinuierlich steuerbar
ausgestaltet ist. Dadurch kann eine Teilstrom des Wassers im Ladekreis vorteilhaft
in einen Teilladekreis, der den Reaktionsbehälter und den Trinkwasserspeicherbehälter
umfaßt, sowie in einen Teilladekreis, der diese Anlagenteile umgeht, aufgeteilt werden.
Dies hat den Vorteil, daß eine Einstellung des Mengenverhältnisses der in die beiden
Teilladekreise geleiteten Teilmengen an den jeweiligen Betriebszustand angepaßt möglich
ist.
[0013] Sehr günstig ist es bei dieser Ausgestaltung, wenn außerdem das Mengenteilventil
durch einen vorzugsweise in der Reaktionsbehälter-Lade-Leitung angeordneten Lade-Kreis-Temperaturfühler
in Verbindung mit einem Regler geregelt ausgebildet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß bei einer durch den Lade-Kreis-Temperaturfühler gemessenen vorbestimmten Temperatur,
bei welcher die Gefahr von verstärktem Legionellenwachstum besteht, mittels des Reglers
automatisch über das Mengenteilventil die im Ladekreis befindliche Wassermenge über
die Bypaß-Leitung geführt werden kann. Es kann also vorteilhaft sichergestellt werden,
daß nur Wasser mit ausreichend hoher Temperatur in den Reaktionsspeicher gefördert
wird. Sobald die Temperatur im Ladekreislauf die Desinfektionstemperatur erreicht
hat, wird immer eine der Kapazität des Wärmetauschers entsprechende Teilmenge mit
Desinfektionstemperatur in den Reaktionsbehälter überführt.
[0014] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in der Bypaß-Leitung ein Bypaß-Rückflußverhinderer
angeordnet. Durch diesen Bypaß-Rückflußverhinderer wird vorteilhaft verhindert, daß
Wasser aus dem Zirkulationskreislauf über eine Trinkwassersammelleitung oder Kaltwasser
über eine Kaltwasserzuleitung über die Bypaß-Leitung ohne den Wärmetauscher zu durchlaufen
in den Reaktionsbehälter geleitet werden kann, was anderenfalls die Einleitung legionellenhaltigen
Wassers in den Reaktionsspeicher zur Folge haben könnte.
[0015] Nach einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist die Zirkulationsleitung in
die Bypaß-Leitung stromabwärts des Bypaß-Rückflußverhinderers mündend angeordnet.
Der Vorteil dieser Anordnung ist, daß über die Bypaß-Leitung Wasser aus dem Zirkulationskreislauf
in den verkleinerten Lade-Kreislauf, der den Reaktionsbehälter nicht enthält, einleitbar
ist. Auf diese Weise kann zum Beispiel in dem Fall, daß über ein Mengenteilventil
der Reaktionsbehälter vollständig vom Lade-Kreislauf abgekoppelt ist, Wasser aus dem
Zirkulationskreislauf in Umwälzung gehalten werden. Daß die Mündung stromabwärts des
Bypaß-Rückflußverhinderers angeordnet ist, hat den Vorteil, daß Wasser aus dem Zirkulations-Kreislauf
auf diese Weise nicht direkt ohne Durchgang durch den Wärmetauscher in den Reaktionsbehälter
gelangen kann.
[0016] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind in der Kaltwasserleitung und/oder
der Verbindungsleitung Absperrarmaturen, die vorzugsweise motorisch von einer Steuerung
betätigbar ausgebildet sind, vorgesehen. Für den Fall, daß der Vorrat an desinfiziertem
Wasser im Trinkwasserspeicher vollständig verbraucht wurde, kann die Zapfmenge auf
ein sicheres Maß begrenzt werden. In einem Fall wird die Zapfmenge auf Null begrenzt,
wenn nämlich die Kaltwasserzufuhr gesperrt wird. Im anderen Fall wir die Zapfmenge
auf die Lademenge begrenzt. Diese Alternativen stellen somit gewissermaßen Notfallstrategien
dar.
[0017] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung, ist der Reaktionsbehälter als Rohrspirale
ausgebildet. Mischungseffekte im Reaktionsbehälter können auf diese Weise vorteilhaft
vermieden werden.
[0018] Die Verfahrensaufgabe wird dadurch gelöst, daß der Reaktionsbehälter vom Lade-Kreislauf
durch eine schaltbare Bypaß-Leitung zunächst abgekoppelt wird, bis die Temperatur
im Lade-Kreislauf eine Desinfektionstemperatur übersteigt und erst dann der Reaktionsbehälter
in den Lade-Kreislauf eingebunden wird.
[0019] Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine
Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren
der Zeichnung zu entnehmen sind.
[0020] Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0021] Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
Fig. 1: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit getrenntem
Reaktions- und Warmwasserspeicherbehälter.
Fig. 2: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit integriertem
Reaktions- und Warmwasserspeicherbehälter.
Fig. 3: Schema einer Warmwasserbereitungsanlage nach der Erfindung mit als Reaktionsbehälter
dienenden Heizschlangen.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung. Über eine Verbindungsleitung 11a wird Wasser aus dem Trinkwasserspeicher
10 über ein Absperrventil 22 und die Verbindungsleitung 11 sowie ein Teil des Kaltwasserstromes
aus der Kaltwasserzuleitung 3 durch ein Absperrventil 22 über eine Ansaugleitung 6
zu einer Lade-Kreislauf-Pumpe 5, die in einem Lade-Kreislauf 1 gelegen ist, geleitet.
Dort wird das Wasser zunächst zur Vorwärmung durch den weiteren Wärmetauscher 14 und
anschließend durch den Wärmetauscher 8 auf ausreichend hohe Temperaturen erhitzt und
dadurch desinfiziert.
[0023] Der weitere Wärmetauscher 14 ist mit seiner Warmwasserseite in die Trinkwasserabgangsleitung
13 eingebunden, in welcher auf Desinfektionstemperatur erwärmtes Wasser aus dem Trinkwasserspeicherbehälter
10 über die Trinkwasser-Verteilungsleitung 15 zu den Zapfstellen 4 gefördert wird.
Dieses Wasser in der Trinkwasserabgangsleitung 13 wird durch den Wärmetauscher 14
auf eine ungefährliche Temperatur heruntergekühlt und kann über die Trinkwasser-Verteilungsleitung
15 den Zapfstellen 4 ohne die Gefahr des Verbrühens entnommen werden.
[0024] Das wie oben beschrieben desinfizierte Wasser im Lade-Kreislauf 1 wird durch den
Wärmetauscher 8 auf Desinfektionstemperatur erhitzt und über eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung
zu einem Mengenteilventil 19 geleitet.
[0025] Von dem Mengenteilventil 19 wird eine Teilmenge des Wassers in den Reaktionsbehälter
9 und von dort in den in Serie geschalteten Trinkwasserspeicherbehälter 10 geleitet.
[0026] Wird Wasser gezapft, so wird dieses dem Trinkwasserspeicherbehälter 10 über die Trinkwasserabgangsleitung
13 den Zapfstellen 4 entnommen. Die Entnahme entlädt den Trinkwasserspeicherbehälter
10, wonach eine entsprechende Menge an Warmwasser in diesen aus dem Reaktionsbehälter
9 nachströmt, solange der Zapfstrom den Ladestrom der Pumpe unterschreitet.
[0027] Bei Zapfruhe ist der Trinkwasserspeicherbehälter 10 in den Zirkulationswasser-Kreislauf
2 einbezogen, wobei das Wasser im Zirkulationswasser-Kreislauf 2 in Förderrichtung
der Zirkulations-Pumpe 31 zirkuliert. Die Förderrichtung ist in den Leitungen jeweils
durch Pfeile gekennzeichnet. Durch die durch die Zirkulations-Pumpe 31 sichergestellte
Zirkulation wird verhindert, daß das Wasser in der Trinkwasserabgangsleitung 13 und
der Trinkwasser-Sammelleitung 15 bei Zapfruhe abkühlt.
[0028] An dem Abzweig 30 wird durch das Mengenteilventil 19 die andere Wasserteilmenge über
eine Bypaß-Leitung 18 und einen Bypaß-Rückflußverhinderer 21 zu der Ansaugleitung
6 der Lade-Kreislauf-Pumpe 5 zurückgeführt. Diese Wasserteilmenge wird dort anschließend
zunächst zur Vorwärmung durch den Wärmetauscher 14 und anschließend durch den Wärmetauscher
8 zur Erhitzung geleitet.
[0029] Die wie oben beschrieben erhitzte Teilmenge des von dem Mengenteilventil 19 durch
die Bypaß-Leitung 18 geleiteten Wassers wird erneut durch den Wärmetauscher 8 erhitzt
und wieder über die Reaktionsbehälter-Lade-Leitung 17 zu dem Mengenteilventil 19 geleitet.
Dadurch ist nach der Erfindung ein verkürzter Lade-Kreislauf beschrieben.
[0030] Durch den Wärmetauscher 14 wird die Temperatur des Trinkwassers in der Trinkwasser-Verteilungsleitung
15 herabgesetzt. Die Temperatur des Zirkulationswassers wird durch einen in der Trinkwasser-Verteilungsleitung
15 angeordneten Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessen, welcher mit einem Trinkwasser-Mischventil
26 dieses regelnd verbunden ist. Ist die am Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessene
Temperatur zu niedrig, dann öffnet das Trinkwasser-Mischventil 26 eine Umgehungsleitung
27 und schließt die Leitung über den Wärmetauscher 14, wodurch eine unerwünschte Abkühlung
vermieden wird. Ist die am Trinkwasser-Temperaturfühler 25 gemessene Temperatur dagegen
zu hoch, dann sperrt das Trinkwasser-Mischventil 26 die Umgehungsleitung 27 und öffnet
die Leitung über den Wärmetauscher 14, bis die gewünschte niedrige Temperatur erreicht
ist.
[0031] Durch die Umgehungsleitung 27 kann also die Trinkwassertemperatur bei Zapfung unterhalb
einer gewünschten Maximaltemperatur gehalten werden.
[0032] Über die Kaltwasserzuleitung 3 in die Warmwasserbereitungsanlage eingespeistes Wasser
kann so lange in dem verkürzten Lade-Kreislauf zirkulieren und die Wärmetauscher 8
und 14 durchlaufen, bis die gewünschte Temperatur in kürzest möglicher Zeit erreicht
ist. Der Temperaturbereich, in dem sich Legionellen vermehren, wird in kürzester Zeit
durchfahren.
[0033] Bei Überschreiten der für die Abtötung der Legionellen erforderlichen Temperatur
wird am Lade-Kreis-Temperaturfühler 20 mit Hilfe des Reglers 23 der Weg zum Reaktionsbehälter
9 freigegeben und auf Desinfektionstemperatur erwärmtes Wasser in den Reaktionsbehälter
gefördert.
[0034] Schließlich wird das Mengenteilventil 19 wieder in einen Zustand gesetzt, in welchem
der Volumenstrom vollständig vom Ausgang des Wärmetauschers 8 zu dem Reaktionsbehälter
9 geleitet ist. Auf diese Weise sind der Reaktionsspeicher sowie der Trinkwasserspeicher
wieder in den Lade-Kreislauf eingebunden und es wird kein Wasser durch die Bypaß-Leitung
geleitet.
[0035] Durch dieses Verfahren konnte auf überraschende Weise die Erwärmung von in die Anlage
eingespeistem Kaltwasser unter möglichst geringem Energieaufwand erreicht werden und
zugleich die Einspeisung von Wasser mit für Legionellenwachstum kritischer Temperatur
in den Reaktionsbehälter effektiv vermieden werden.
[0036] In Figur 2 ist eine Warmwasserbereitungsanlage der genannten Art dargestellt, bei
der der Reaktionsbehälter 9 unterteilt ist in einen Reaktionsbehälterabschnitt 9a
und einen Trinkwasserspeicherbehälterabschnitt 9b.
[0037] In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsvariante einer Warmwasserbereitungsanlage nach
der Erfindung dargestellt. Bei dieser Ausführung ist abweichend von den oben beschriebenen
Ausführungsformen in der Druckleitung 7 der Lade-Kreislauf-Pumpe eine in ein Vorlauf-Mischventil
28 mündende Umgehungsleitung 27 abzweigend angeordnet, so daß das von der Lade-Kreislauf-Pumpe
geförderte Wasser je nach Zustand des Vorlauf-Mischventils 28 über den Wärmetauscher
14 oder nicht leitbar ist. Das Vorlauf-Mischventil 28 wird von dem Trinkwasser-Temperaturfühler
25 zur Regelung der Temperatur des in den Trinkwasserspeicherbehälter 10 eingeleiteten
Wassers geregelt. Zur Herabsetzung dieser Temperatur wird die Umgehungsleitung 27
abgesperrt, damit das geförderte Wasser durch den Wärmetauscher 14 geleitet wird.
Auf diese Weise wird energiesparend eine Vorwärmung im Lade-Kreislauf 1 erreicht.
Abweichend von den oben beschriebenen Ausführungsformen ist stromabwärts von dem Mengenteilventil
19 eine Rohrspirale 29 angeordnet, die die Funktion des Reaktionsbehälters 9 erfüllt.
In dieser Rohrspirale 29 wird das Wasser aus dem Lade-Kreislauf für eine zur Abtötung
der Legionellen ausreichende Verweildauer vor Eintritt in den Trinkwasserspeicherbehälter
10 gehalten, ohne daß es zu Durchmischungseffekten kommen kann. Dadurch ist vorteilhaft
kein großer Reaktionsbehälter 9 erforderlich. Außerdem ist vorteilhaft das im Lade-Kreislauf
1 umgewälzte Volumen geringer als bei Verwendung eines Reaktionsbehälters 9, wodurch
Energie eingespart und die Vorwärmzeit reduziert wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0038]
- 1
- Lade-Kreislauf
- 2
- Zirkulationswasser-Kreislauf
- 3
- Kaltwasserzuleitung
- 4
- Zapfstellen
- 5
- Lade-Kreislauf-Pumpe
- 6
- Ansaugleitung
- 7
- Druckleitung
- 8
- Wärmetauscher
- 9
- Reaktionsbehälter
- 9a
- Reaktionsbehälterabschnitt
- 9b
- Trinkwasserspeicherbehälterabschnitt
- 10
- Trinkwasserspeicherbehälter
- 11
- Verbindungsleitung
- 11a
- Verbindungsleitung
- 12
- Trinkwasser-Sammelleitung
- 13
- Trinkwasserabgangsleitung
- 14
- zweiter Wärmetauscher
- 15
- Trinkwasser-Verteilungsleitung
- 16
- Zirkulationsleitung
- 17
- Reaktionsbehälter-Lade-Leitung
- 18
- Bypaß-Leitung
- 19
- Mengenteilventil
- 20
- Lade-Kreis-Temperaturfühler
- 21
- Bypaß-Rückflußverhinderer
- 22
- Absperrventile
- 23
- Regler
- 24
- Ventil
- 25
- Trinkwasser-Temperaturfühler
- 26
- Trinkwasser-Mischventil
- 27
- Umgehungsleitung
- 28
- Vorlauf-Mischventil
- 29
- Rohrspirale
- 30
- Abzweig
- 31
- Zirkulations-Pumpe
1. Warmwasserbereitungsanlage mit einem Ladekreislauf (1), wobei im Ladekreislauf (1)
in Förderrichtung einer Lade-Kreislauf-Pumpe (5) eine Druckleitung (7), ein erster
Wärmetauscher (8), eine Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17), ein Reaktionsbehälter
(9) und eine Verbindungsleitung (11) zur Ansaugleitung (6) zum genannten Lade-Kreislauf
(1) zusammengeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der den ersten Wärmetauscher (8) mit dem Eingang des Reaktionsbehälters (9) verbindenden
Reaktionsbehälter-Lade-Leitung (17) ein Abzweig (30) vorgesehen ist, mit einer in
die Ansaugleitung (6) der Lade-Kreislauf-Pumpe (5) mündenden Bypaß-Leitung (18).
2. Warmwasserbereitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Serie zum Reaktionsbehälter (9) ein Trinkwasserspeicherbehälter (10) im Ladekreislauf
(1) vorgesehen ist.
3. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zirkulationswasser-Kreislauf (2) vorgesehen ist, wobei im Zirkulationswasser-Kreislauf
(2) in Strömungsrichtung bei Zapfruhe eine Trinkwasser-Sammelleitung (12), eine Trinkwasserabgangsleitung
(13), ein weiterer Wärmetauscher (14), eine Trinkwasser-Verteilungsleitung (15) und
eine Zirkulationsleitung (16) zum Zirkulationswasser-Kreislauf (2) zusammengeschaltet
sind.
4. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lade-Kreislauf-Pumpe (5), der Reaktionsbehälter (9) und der Trinkwasserspeicherbehälter
(10) in beide Kreisläufe geschaltet sind und die Kaltwasserzuleitung (3) in die Ansaugleitung
(6) der Lade-Kreislaufpumpe (5) mündet.
5. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wärmetauscher (8, 14) im Lade-Kreislauf (1) vorgesehen sind.
6. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzweig (30) als Mengenteilventil (19) ausgebildet ist.
7. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenteilventil (19) zwischen einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig
vom Ausgang des ersten Wärmetauschers (8) zu dem Reaktionsbehälter (9) geleitet ist,
und einem Zustand, in welchem der Volumenstrom vollständig zu der Ansaugleitung (6)
der Lade-Kreislauf-Pumpe (5) geleitet ist, kontinuierlich steuerbar ausgestaltet ist.
8. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenteilventil (19) durch einen vorzugsweise in der Reaktionsbehälter-Lade-Leitung
(17) angeordneten Lade-Kreis-Temperaturfühler (20) in Verbindung mit einem Regler
(23) geregelt ausgebildet ist.
9. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bypaß-Leitung (18) ein Bypaß-Rückflußverhinderer (21) angeordnet ist.
10. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zirkulationsleitung (16) in die Bypaß-Leitung (18), vorzugsweise stromabwärts
des Bypaß-Rückflußverhinderers (21), mündend angeordnet ist.
11. Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Kaltwasserleitung (3) und/oder der Verbindungsleitung (11) Absperrarmaturen
(22), die vorzugsweise motorisch von einer Steuerung (23) betätigbar ausgebildet sind,
vorgesehen sind.
12. Warmwasserbereitungsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter (9) als Rohrspirale (29) ausgebildet ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserbereitungsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter (9) vom Lade-Kreislauf (1) durch eine schaltbare Bypaß-Leitung
(18) zunächst abgekoppelt wird, bis die Temperatur im Lade-Kreislauf (1) eine Desinfektionstemperatur
übersteigt und dann erst der Reaktionsbehälter (9) in den Lade-Kreislauf (1) eingebunden
wird.