[0001] Die Erfindung betrifft ein Spielzeugmodell-Fahrzeug, insbesondere einen Spielzeugmodell-Traktor,
mit einem Lenkrad und einem Lenkgetriebe zum Lenken von Rädern, insbesondere von Vorderrädern,
des Fahrzeugs.
[0002] Ein derartiges Spielzeugmodell-Fahrzeug ist aus der DE 299 17 440 U1 bekannt. Die
Betätigung der Lenkung bei diesem und ähnlichen vorbekannten Spielzeugmodell-Fahrzeugen
kann allerdings mit Schwierigkeiten verbunden sein. Wenn die Fahrzeughaube rundum
geschlossen ist, muß sie abgenommen werden, um einen Lenkvorgang durchführen zu können.
Auch bei einer teilweise, insbesondere seitlich offenen Fahrzeughaube kann die Durchführung
des Lenkvorganges mit Schwierigkeiten verbunden sein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Spielzeugmodell-Fahrzeug der eingangs angegebenen
Art eine zusätzliche Lenkmöglichkeit zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Das Spielzeugmodell-Fahrzeug umfaßt ein Lenkelement, durch welches die Räder
des Fahrzeugs ebenfalls lenkbar sind. Vorzugsweise handelt es sich um ein von außen
betätigbares Lenkelement. Das Lenkelement ist also vorzugsweise nach außen geführt,
so daß es leicht zugänglich ist.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Vorzugsweise umfaßt das Lenkgetriebe ein mit dem Lenkrad verbundenes Zahnrad.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn das Lenkgetriebe eine Zahnstange umfaßt.
[0008] Das Lenkelement kann eine Leuchte sein, insbesondere eine Rundumleuchte. Die Leuchte
befindet sich vorzugsweise auf dem Dach des Fahrzeugs.
[0009] Das Dach des Fahrzeugs kann abnehmbar sein.
[0010] Vorzugsweise ist das Lenkelement mit einer Welle verbunden. Die Welle kann im wesentlichen
vertikal verlaufen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich das Lenkelement
auf dem Dach des Fahrzeugs befindet.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Welle
einen Mitnehmer aufweist, der mit einer Aufnahme lösbar verbindbar, vorzugsweise steckbar,
ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft anwendbar, wenn das Dach
des Fahrzeugs abnehmbar ist. In diesem Fall kann die Anordnung in der Weise getroffen
sein, daß bei einer Abnahme des Fahrzeugdachs der Mitnehmer und die Aufnahme gelöst
werden und bei einem Aufsetzen des Fahrzeugdachs der Mitnehmer und die Aufnahme verbunden
werden.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn durch die Welle eine weitere Welle betätigbar, insbesondere
drehbar ist. Die weitere Welle verläuft vorzugsweise im wesentlichen horizontal.
[0013] Vorzugsweise ist durch das Lenkelement die Zahnstange des Lenkgetriebes betätigbar.
Es ist allerdings auch möglich, daß durch das Lenkelement ein anderer Bestandteil
des Lenkgetriebes betätigbar ist.
[0014] Die Zahnstange kann durch ein Zahnrad betätigbar sein.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn die Zahnstange zwei Zahnreihen umfaßt. In diesem Fall kann
eine Zahnreihe durch das Lenkrad und die andere Zahnreihe durch das Lenkelement betätigbar
sein.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen Spielzeugmodell-Traktor in einer seitlichen Schnittansicht und
- Fig. 2
- den Spielzeugmodell-Traktor gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von oben.
[0017] Der in den Figuren gezeigte Spielzeugmodell-Traktor umfaßt ein Untergehäuse 1, ein
Obergehäuse 2, ein Fahrzeugdach 3, lenkbare Vorderräder 4, nicht lenkbare Hinterräder
5, ein Lenkrad 6 und weitere Bestandteile.
[0018] Das Lenkrad 6 ist mit einer Lenkstange 7 einstückig oder mehrstückig verbunden, die
im Obergehäuse 2 in Richtung der Fahrzeug-Längsachse 8 nach vorne und unten geneigt
drehbar gelagert ist. Die Lenkstange 7 ist an ihrem vorderen unteren Ende mit einem
Zahnrad 9 einstückig oder mehrstückig verbunden, das in eine erste Zahnreihe 10 einer
Zahnstange 11 eingreift. Die erste Zahnreihe 10 verläuft in horizontaler Richtung
quer zur Fahrzeug-Längsachse 8, wobei die Zähne in der insbesondere aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise im wesentlichen genauso geneigt sind wie die Lenkstange 7.
[0019] Die Zahnstange 11 ist im Bereich der Enden der ersten Zahnreihe 10 beidseitig mit
einer Spurstange 12 verbunden, die an ihren Enden Augen aufweist, in die jeweils ein
Nietstift 13 eingreift. Die Nietstifte 13 sind an Achsschenkeln 14 der Vorderräder
4 vorgesehen. Sie verlaufen in Fahrzeug-Längsrichtung 8. An ihren vorderen Enden sind
die Achsschenkel 14 mit der Vorderachse 15 durch Stifte 16 gelenkig verbunden. Die
Vorderachse 15, die Achsschenkel 14, die Spurstange 12, die Nietstifte 13 und die
Stifte 16 bilden ein Viergelenk, durch das gewährleistet ist, daß der Lenkausschlag
beider Vorderräder 4 jeweils gleichsinnig und gleich groß ist.
[0020] Das Fahrzeugdach 3 umfaßt eine Windschutzscheibe 17, eine Rückscheibe 18, hintere
Seitenscheiben 19 und eine Dachfläche 20. Auf der Dachfläche 20 ist ein Lenkelement
21 vorgesehen, welches als Rundumleuchte ausgestaltet ist. Das Lenkelement 21 ist
mit einer vertikal verlaufenden Welle 22 verbunden, die in dem Fahrzeugdach 3 drehbar
und durch einen Absatz 23 axial fest gelagert ist.
[0021] Die Welle 22 weist an ihrem unteren Ende einen Mitnehmer 24 auf, der als Vierkant
ausgestaltet ist und der in eine entsprechende Aufnahme einer Zahnradwelle 25 eingesteckt
ist. Die Zahnradwelle 25 ist im Obergehäuse 2 drehbar gelagert. Sie weist einen Absatz
26 auf, der sich an eine entsprechende Aufnahme in dem Obergehäuse 2 nach oben hin
abstützt. Das untere Ende der Zahnradwelle 25 stützt sich auf einem Auflager 27 im
Untergehäuse 1 nach unten hin ab. Hierdurch ist die Zahnradwelle 25 axial fest gelagert.
[0022] Der Mitnehmer 24 ist mit der Aufnahme der Zahnradwelle 25 lösbar verbindbar, nämlich
steckbar. Wenn das Fahrzeugdach 3 nach oben hin abgenommen wird, wird der Mitnehmer
24 aus der Aufnahme der Zahnradwelle 25 herausbewegt, wodurch die Verbindung gelöst
wird. Diese Verbindung kann durch ein anschließendes Aufstecken des Fahrzeugdachs
3 wieder hergestellt werden.
[0023] Die Zahnradwelle 25 ist mit einem Kegelrad 28 versehen, das in ein Kegelrad 29 einer
horizontalen Welle 30, die zwischen dem Untergehäuse 1 und dem Obergehäuse 2 drehbar
und axial fest gelagert ist, eingreift. Die horizontale Welle 30 weist an ihrem vorderen
Ende ein Zahnrad 31 auf, das in eine zweite Zahnreihe 32 der Zahnstange 11 eingreift.
[0024] Das Lenkelement 21 ist in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise im Abstand von der Fahrzeug-Längsachse
8 angeordnet, und zwar auf der linken Seite des Spielzeugmodell-Traktors. Hierdurch
verläuft die horizontale Welle 30 in einer horizontalen Ebene im Winkel zur Fahrzeug-Längsachse
8. Die Zähne der zweiten Zahnreihe 32 verlaufen in entsprechender Weise im Winkel
zur Fahrzeug-Längsachse 8. Im übrigen verläuft die zweite Zahnreihe 32 in einer horizontalen
Ebene im wesentlichen quer zur Fahrzeug-Längsachse 8.
[0025] Der Zahnabstand der Zahnreihen 10, 32 ist jeweils gleich. Umfang und Zähnezahl der
Zahnräder 9 und 31 sind ebenfalls gleich. Auch der Umfang und die Zähnezahl der Kegelräder
28, 29 sind gleich. Hierdurch ist die Übersetzung zwischen Lenkrad 6 und erster Zahnreihe
10 einerseits und zwischen Lenkelement 21 und zweiter Zahnreihe 32 andererseits jeweils
gleich. Es könnte allerdings auch eine abweichende Übersetzung gewählt werden. Ferner
wäre es möglich, das Lenkelement 21 in einem geringeren oder größeren Abstand oder
mit keinem Abstand gegenüber der Fahrzeug-Längsachse 8 anzuordnen.
[0026] Für den Spielzeugmodell-Traktor bestehen zwei Lenkmöglichkeiten. Er kann durch eine
Drehung am Lenkrad 3 gelenkt werden. Dies ist auch bei aufgesetztem Fahrzeugdach 3
möglich, und zwar durch die offenen Seitenscheiben. Zur Lenkung mittels des Lenkrades
6 kann das Fahrzeugdach 3 allerdings auch abgezogen werden. Zum anderen kann der Spielzeugmodell-Traktor
durch eine Drehung an dem Lenkelement 21 gelenkt werden, wenn das Fahrzeugdach 3 aufgesetzt
ist.
[0027] Bei vorbekannten Lösungen muß das Fahrzeugdach bzw. die Fahrzeugkabine (Traktorkabine)
abgenommen werden, damit gelenkt werden kann. Dies ist nach der Erfindung nicht erforderlich.
Auch bei einer Ausgestaltung, bei der die Seitenscheiben geschlossen sind, kann das
Spielzeugmodell-Fahrzeug mit aufgesetzten Fahrzeugdach bzw. aufgesetzter Kabine gelenkt
werden, und zwar durch das Lenkelement 21. Durch die Erfindung kann eine größere Modelltreue
erreicht werden. Sie schafft eine Möglichkeit, die Lenkung sowohl über das Lenkrad
als auch über ein zusätzliches Lenkelement, insbesondere eine Rundumleuchte am Kabinendach,
betätigen zu können, wobei die Kabine abnehmbar und wieder aufsteckbar sein kann.
Das Lenkelement 21 kann auch mittig im Fahrzeugdach sitzen. Die Zahnräder bzw. Kegelräder
können in unterschiedlichen Formen eingesetzt werden. Anstelle der Zahnräder können
auch andere Übertragungselemente verwendet werden. Ferner können biegsame Wellen verwendet
werden.
[0028] Durch das Zahnrad 9 und die erste Zahnreihe 10 der Zahnstange 11 wird ein Lenkgetriebe
zum Lenken der Vorderräder 4 durch das Lenkrad 6 gebildet. Durch das Zahnrad 31 und
die zweite Zahnreihe 32 der Zahnstange 11 wird ein weiteres Lenkgetriebe zur Betätigung
der Lenkung durch das Lenkelement 21 gebildet. Die Zahnstange 11 ist gemeinsamer Bestandteil
beider Lenkgetriebe.
1. Spielzeugmodell-Fahrzeug mit einem Lenkrad (6) und einem Lenkgetriebe (9, 10, 11)
zum Lenken von Rädern (4) des Fahrzeugs,
gekennzeichnet durch
ein Lenkelement (21), durch welches die Räder (4) des Fahrzeugs ebenfalls lenkbar sind.
2. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkgetriebe ein mit dem Lenkrad (6) verbundenes Zahnrad (9) umfaßt.
3. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkgetriebe eine Zahnstange (11) umfaßt.
4. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkelement (21) eine Leuchte ist.
5. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (3) des Fahrzeugs abnehmbar ist.
6. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkelement (21) mit einer Welle (22) verbunden ist.
7. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (22) einen Mitnehmer (24) aufweist, der mit einer Aufnahme lösbar verbindbar
ist.
8. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Welle (22) eine weitere Welle (30) betätigbar ist.
9. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Lenkelement (21) die Zahnstange (11) betätigbar ist.
10. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange durch ein Zahnrad (31) betätigbar ist.
11. Spielzeugmodell-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (11) zwei Zahnreihen (10, 32) umfaßt.