[0001] Die Erfindung betrifft eine Gießwalzanlage zum Stranggießen von Metallbändern, insbesondere
von Aluminiumbändern, welche zwei gegenläufig rotierende Gießwalzen aufweist, zwischen
denen ein Gießspalt ausgebildet ist.
[0002] Beim Gießwalzen wird eine flüssige Metallschmelze zwischen zwei horizontal, vertikal
oder unter einem Winkel angeordneten, sich gegensinnig drehenden Gießwalzen vergossen.
Hierbei erstarrt das Band zwischen den beiden Gießwalzen und wird im Prozess kontinuierlich
weitergeführt.
[0003] Das sogenannte Zweiwalzen-Bandgießen von Aluminiumband ist ein seit einigen Jahren
angewandtes Verfahren. Mit diesem Verfahren werden üblicherweise Banddicken im Bereich
von 1 mm bis 10 mm erzeugt. Gekennzeichnet ist das Verfahren durch zwei üblicherweise
vertikal übereinander angeordnete Gießwalzen, zwischen denen ein Gießspalt entsprechend
der gewünschten Banddicke erzeugt wird.
[0004] Gießwalzen der gängigen Bauart besitzen einen zylindrischen Kern, üblicherweise aus
Stahl, der zur Führung von Kühlwasser genutzt wird, und einen mit dem Kern verbundenen
Mantel. Als Material für den Mantel kommen für das Gießwalzen von Stahl üblicherweise
Materialien hoher Wärmeleitfähigkeit, wie Kupfer oder Kupferlegierungen, zum Einsatz.
Für das Gießen von Nichteisenmetallen werden üblicherweise Stahlmäntel zur Anwendung
gebracht.
[0005] Als Werkstoff für die Herstellung der Stahlmäntel kommen hochfeste Stähle mit den
Legierungselementen C, Mn, Ni, Cr, Mo, V zum Einsatz, die bei Raumtemperaturen Festigkeiten
zwischen 800 MPa und 1.200 MPa besitzen. Nachteilig bei diesen Werkstoffen ist ihre
begrenzte Wärmeleitfähigkeit, die üblicherweise im Bereich von 25 bis 50 W/m·K liegt.
[0006] Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit der Stahlmäntel sind auch die erzielbaren
Gießgeschwindigkeiten begrenzt. Erreicht werden heute legierungsabhängig Gießleistungen
im Bereich von 0,7 bis 1,2 t/m/h. Auf diese mittleren Gießgeschwindigkeiten sind die
Nebenaggregate einer Gießwalzanlage wie Schmelz- und Vergießöfen sowie die Wickelanlagen
ausgelegt.
[0007] Bei Mänteln aus Kupfer bzw. Kupferlegierungen kommen überwiegend Kupferwerkstoffe
zur Anwendung mit Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von 200 bis 370 W/m·K. Insbesondere
mit Speziellegierungen auf Basis von Kupfer sowie Kobalt und Beryllium ist es möglich,
unter Produktionsbedingungen Aluminiumbänder mit Kupfergießwalzen zu erzeugen.
[0008] Aufgrund der bis zu zehnfach höheren Wärmeleitfähigkeit der Kupferlegierungen kann
erheblich mehr Wärme aus der Schmelze abgeführt werden, so dass wesentlich höhere
Gießleistungen auf den Gießwalzanlagen erreicht werden können. In Versuchen wurden
bisher Gießleistungen von 2,5 t/m/h bis 2,8 t/m/h erzielt.
[0009] Neben einer hohen Festigkeit und Dehngrenze (R
p0,2 ≥ 450 MPa) müssen für Gießwalzen geeignete Kupferlegierungen zusätzlich hohe Werte
für die Dehnung A5 aufweisen.
[0010] Nachteilig beim Einsatz von Gießwalzen mit Kupfermantel sind die vergleichsweise
hohen Kosten der Gießwalzen, die sich nur bei entsprechend hohen Gießleistungen amortisieren,
was jedoch nicht immer gegeben ist.
[0011] Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine
Gießwalzanlage insbesondere zum Stranggießen von Aluminiumbändern leistungsmäßig zu
steigern und kostenmäßig zu verbessern.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einer Gießwalzanlage gemäß
den Merkmalen von Anspruch 1.
[0013] Kernpunkt der Erfindung ist der Einsatz von unterschiedlichen Werkstoffpaarungen
in den mit dem Metallstrang in Kontakt gelangenden Randbereichen der beiden Gießwalzen.
Erfindungsgemäß besteht eine der beiden Gießwalzen mindestens im Randbereich aus einem
Kupferwerkstoff, wohingegen die andere, zweite Gießwalze mindestens im Randbereich
aus einem Stahlwerkstoff besteht.
[0014] Entgegen der bisherigen Auffassung in der Fachwelt werden erfindungsgemäß zwei Gießwalzen
aus Werkstoffen mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit kombiniert. Auf diese Weise
können die Gießwalzanlagen in einem optimalen Arbeitspunkt für die Schmelzenaufbereitung
und -zuführung, Gießleistung und Wickelmaschinen betrieben werden, was zu einer Leistungssteigerung
führt. Darüber hinaus können die Vorteile einer kostengünstigen Gießwalze aus Stahl
mit der hohen Gießleistung einer Kupferwalze kombiniert genutzt werden, wodurch die
Anlagekosten reduziert werden können.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 14.
[0016] Grundsätzlich können die beiden Gießwalzen aus Vollmaterial bestehen. Damit ist gemeint,
dass die erste Gießwalze komplett aus einem Kupferwerkstoff und die andere zweite
Gießwalze komplett aus einem Stahlwerkstoff besteht.
[0017] Vorteilhafterweise jedoch weist jede Gießwalze einen zylindrischen Kern aus einem
Stahlwerkstoff und einen hiermit verbundenen Randbereich in Form eines Mantels auf,
wobei der Mantel der 1. Gießwalze aus dem Kupferwerkstoff und der Mantel der 2. Gießwalze
aus dem Stahlwerkstoff besteht.
[0018] Bislang ist man davon ausgegangen, dass zur Erzeugung von verarbeitbarem Aluminiumbandgussgefüge
im Gießspalt einer Gießwalzanlage eine möglichst homogene Wärmeabfuhr stattfinden
muss. Demzufolge wurde nur mit gleichartigen Gießwalzenwerkstoffen gearbeitet, um
ein gleichmäßiges Kristallwachstum sicherzustellen.
[0019] Abweichend hiervon wird nunmehr vorgeschlagen, eine Kupfer-Gießwalze mit abgesenkter
Wärmeleitfähigkeit mit einer Stahl-Gießwalze zu kombinieren. Hierbei soll der Kupferwerkstoff
eine Wärmeleitfähigkeit λ
K von 200 bis 370 W/m·K, insbesondere von 230 W/m·K bis 260 W/m·K, und der Stahlwerkstoff
eine Wärmeleitfähigkeit λ
S von 25 bis 50 W/m·K, insbesondere von 30 W/m·K bis 40 W/m·K, besitzen. Die vorgenannten
Wärmeleitfähigkeiten λ
K der Kupferwerkstoffe in Kombination mit den geforderten hohen Festigkeiten von R
p0,2 ≥ 500 MPa werden insbesondere von CuCoBe- (Kupfer, Kobalt, Beryllium) oder CuNiBe-
(Kupfer, Nickel, Beryllium) oder CuNiSi (Kupfer, Nickel, Silizium)-Legierungen erreicht.
[0020] Obwohl es bei Gießwalzenpaarungen aus Stahl und Kupfer zu einer stark unterschiedlichen
Wärmeableitung aus dem Gießspalt kommt, kann mit einer solchen Paarung ein qualitativ
hochwertiges Gussgefüge erzeugt werden. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn der
Unterschied in der Wärmeleitfähigkeit der Walzen den Faktor 5 bis 9 nicht übersteigt.
Als besonders günstig hat sich ein Verhältnis der Wärmeleitfähigkeit λ
K des Kupferwerkstoffs zur Wärmeleitfähigkeit λ
S des Stahlwerkstoffs von 6:1 bis 8:1 erwiesen.
[0021] Bei einem Verhältnis der Leitfähigkeiten im Bereich von 5:1 bis 9:1 der Gießwalzen
ist sichergestellt, dass es im gegossenen Band zu keiner unvorteilhaften Ausprägung
eines Seigerungsstreifens kommt, der die Qualität des gegossenen Bands negativ beeinflusst.
Das Seigerungsband, in das die Kristalle von beiden Seiten hineinwachsen, verbleibt
im wesentlichen in der Mitte des Gießbands. Eine übermäßige Ausscheidung von Legierungselementen
entlang des Bandquerschnitts ist in praktischen Untersuchungen ebenfalls nicht beobachtet
worden. Auch eine stengelige Ausprägung von Kristallen im Gefüge wird bei Walzenpaarungen
mit den vorbeschriebenen Parametern vermieden.
[0022] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gießwalzenanlage
sieht vor, dass die 1. Gießwalze, also die Kupfer-Gießwalze als untere Walze eingesetzt
ist, da an der unteren Gießwalze eine größere Wärmemenge abgeführt werden muss.
[0023] Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die Mantelflächen der Gießwalzen eine Oberflächenrauhigkeit
R
A von 0,2 µm bis 0,8 µm besitzen. So kann ein Aluminiumband mit hoher Oberflächengüte
erzeugt werden.
[0024] Es hat sich gezeigt, dass durch den Einsatz von Gießwalzen mit dem vorgenannten Verhältnis
der Wärmeleitfähigkeiten die Gießleistungen beim Bandgießen von Aluminiumlegierungen
auf Werte von 1,5 t/m/h bis 2,5 t/m/h gesteigert werden können.
[0025] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung kann die 1. Gießwalze eine Beschichtung aufweisen
aus einem Material mit einer gegenüber dem Kupferwerkstoff niedrigeren Wärmeleitfähigkeit.
Vorzugsweise besteht die Beschichtung aus Nickel oder einer Nickellegierung. Hierdurch
kann die Ableitung der Wärme aus dem Prozess über die Gießwalze reduziert werden,
so dass auch Grundwerkstoffe höherer Wärmeleitfähigkeit Anwendung finden können. Die
Wärmeleitfähigkeit λ
B der Beschichtung sollte geringer als 100 W/m·K sein. Als besonders vorteilhaft wird
eine Wärmeleitfähigkeit λ
B der Beschichtung von 60 W/m·K bis 80 W/m·K angesehen.
[0026] Des Weiteren sollte die Beschichtung eine Schichtdicke zwischen 0,5 mm und 2,0 mm,
insbesondere von 1,0 mm, aufweisen.
[0027] Die Härte der Beschichtung, insbesondere einer Nickelbeschichtung, sollte zwischen
180 HB und 420 HB betragen. Für die Praxis besonders geeignet wird eine Beschichtung
mit einer Härte zwischen 220 HB und 380 HB angesehen.
[0028] Neben einer Beschichtung aus Nickel bzw. einer Nickellegierung können auch Beschichtungen
aus keramischen Werkstoffen oder aus metallischen Werkstoffen als Spritzschicht, z.B.
MCrAlY, zur Anwendung gelangen. Bei MCrAIY steht "M" für ein Metall, beispielsweise
Eisen (Fe), Nickel (Ni) oder Kobalt (Co) bzw. einer Kombination dieser Elemente mit
Chrom, Aluminium und Yttrium (Fe/Ni/CoCrAIY).
[0029] Grundsätzlich ist es auch denkbar, zur Absenkung der Wärmeleitfähigkeit und zur Erhöhung
der Härte der ersten Gießwalze mehrere Schichten miteinander zu kombinieren, wobei
der äußere Mantel jeweils die höchste Härte aufweisen sollte.
[0030] Alternativ oder in Kombination mit einer Beschichtung können die Mantelflächen der
Gießwalzen mit einer Textur versehen sein. Die Texturierung kann beispielsweise durch
mechanische Einwirkung wie Sandstrahlen und ähnliches erzeugt sein. Durch die texturierte
Oberflächenstruktur der Gießwalzen kann der Wärmeübergang von der Schmelze in die
Gießwalzen beeinflusst werden.
[0031] Zur Minderung der Balligkeit des gegossenen Bands sind die Gießwalzen bei der erfindungsgemäßen
Gießwalzanlage vorzugsweise unterschiedlich profiliert. Zur Kompensation der Auffederung
der Gießwalzenanordnung werden beide Gießwalzen mit einem konvexen Profil versehen,
wobei die Durchmesserüberhöhung in der Walzenmitte etwa 0,05 mm bis 1,0 mm beträgt.
Die Profilüberhöhung der 2. Gießwalze (Stahl-Gießwalze) ist dabei aufgrund der höheren
Steifigkeit geringer als die Profilüberhöhung der 1. Gießwalze (Kupfer-Gießwalze).
[0032] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- in technisch vereinfachter Darstellungsweise die Gießwalzenanordnung einer erfindungsgemäßen
Gießwalzenanlage;
- Figur 2
- ebenfalls schematisiert die beiden Gießwalzen einer zweiten Ausführungsform und
- Figur 3
- die Gießwalzen einer dritten Ausführungsform.
[0033] Figur 1 zeigt technisch stark vereinfacht die beiden Gießwalzen 1, 2 einer Gießwalzanlage
zum Strang- bzw. Bandgießen von Aluminiumband mit dem zugeordneten Schmelz- und Vergießofen
3. Die beiden Gießwalzen 1, 2 sind übereinander angeordnet, wobei zwischen den beiden
Gießwalzen 1, 2 ein Gießspalt 4 eingestellt wird, der der gewünschten Banddicke entspricht.
[0034] Die im Schmelzofen 3 bevorratete flüssige Aluminiumschmelze wird den Gießwalzen 1,
2 über eine Zuführung 5 zugeleitet und gelangt zwischen die sich gegensinnig drehenden
Gießwalzen 1, 2. Hierbei erstarrt das Aluminiumband 6 zwischen den beiden Gießwalzen
1, 2 und wird dann im Prozess kontinuierlich weitergeführt.
[0035] Bei der Anordnung gemäß der Figur 1 besteht die untere 1. Gießwalze 1 aus einem Kupferwerkstoff,
wohingegen die obere 2. Gießwalze 2 aus einem Stahlwerkstoff besteht.
[0036] Die 1. Gießwalze 1 aus einem Kupferwerkstoff weist erfindungsgemäß eine Wärmeleitfähigkeit
λ
K von 230 bis 260 W/m·K auf. Der Stahlwerkstoff der 2. Gießwalze 2 besitzt eine Wärmeleitfähigkeit
λ
S von 30 bis 40 W/m·K.
[0037] Bei den in der Figur 2 dargestellten Gießwalzen 7, 8 einer Gießwalzanlage weist jede
Gießwalze 7, 8 einen zylindrischen Kern 9, 10 aus einem Stahlwerkstoff auf. Zwischen
den Gießwalzen 7, 8 ist wiederum ein der gewünschten Banddicke entsprechender Gießspalt
11 ausgebildet. Die umfangsseitigen Randbereiche jeder Gießwalze 7, 8 werden jeweils
durch einen Mantel 12, 13 gebildet. Die Mäntel 12, 13 werden in der Regel auf die
Kerne aufgeschrumpft. Grundsätzlich sind aber auch andere Fügetechniken, beispielsweise
durch Hippen oder eine mechanische Klemmung, möglich.
[0038] Der Mantel 12 der unteren 1. Gießwalze 7 besteht aus einem Kupferwerkstoff, wohingegen
der Mantel 13 der oberen 2. Gießwalze 8 aus einem Stahlwerkstoff besteht. Auch bei
dieser Ausführungsform besitzt der Kupferwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit von 230
bis 260 W/m·K und der Stahlwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit von 30 bis 40 W/m·K.
In der Praxis sollten die Wärmeleitfähigkeit λ
K des Kupferwerkstoffs und die Wärmeleitfähigkeit λ
S des Stahlwerkstoffs zueinander in einem Verhältnis von 5:1 bis 9:1, vorzugsweise
von 6:1 bis 8:1 stehen.
[0039] Die beiden in der Figur 3 dargestellten Gießwalzen 14, 15 entsprechen vom grundsätzlichen
Aufbau der zuvor erläuterten. Die untere 1. Gießwalze 14 weist einen zylindrischen
Kern 16 aus einem Stahlwerkstoff und einen Mantel 17 aus einem Kupferwerkstoff auf,
wohingegen die obere 2. Gießwalze 15 sowohl im Kern 18 als auch im Mantel 19 aus einem
Stahlwerkstoff besteht. Hinsichtlich der Kenngrößen zur Wärmeleitfähigkeit gelten
die erfindungsgemäß genannten Angaben.
[0040] Die 1. Gießwalze 14 ist mit einer Beschichtung 20 aus einem Material mit einer gegenüber
dem Kupferwerkstoff des Mantels 17 niedrigeren Wärmeleitfähigkeit λ
B versehen. In der Praxis sollte die Beschichtung 20 eine Wärmeleitfähigkeit λ
B von weniger als 100 W/m·K, vorzugsweise von 60 bis 80 W/m·K besitzen. Als Werkstoff
für die Beschichtung kommen Nickel oder eine Nickellegierung zur Anwendung. Auch die
Beschichtung mit metallischen oder keramischen Spritzschichten ist möglich. Bei einer
Beschichtung aus einem metallischen Werkstoff ist insbesondere an eine Beschichtung
aus MCrAIY gedacht.
[0041] Die Beschichtung 20 sollte eine Schichtdicke zwischen 0,5 bis 2,0 mm aufweisen, wobei
eine Schichtdicke von 1,0 mm für die Praxis als besonders vorteilhaft angesehen wird.
Des Weiteren sollte die Beschichtung 20 soweit sie als galvanische Nickel oder Nickellegierung
ausgebildet ist, eine Härte von 180 bis 420 HB, vorzugsweise zwischen 220 bis 380
HB besitzen, wodurch ein wirksamer Verschleißschutz erreicht wird, was Vorteile auf
die Standzeit der Gießwalze 14 hat.
[0042] Um ein Aluminiumband mit hoher Oberflächengüte zu erzeugen, sollte grundsätzlich
bei allen drei vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen die Oberflächenrauhigkeit der
Mantelflächen 21-26 der Gießwalzen 1, 2; 7, 8; 14, 15 im Bereich zwischen Ra 0,2 bis
0,8 mm liegen.
[0043] Des Weiteren ist es möglich, den Wärmeübergang von der Aluminiumschmelze in die Gießwalzen
1, 2; 7, 8; 14, 15 dadurch zu beeinflussen, dass die Mantelflächen 21-26 der Gießwalzen
1, 2; 7, 8; 14, 15 texturiert werden. Hierbei wird den Mantelflächen 21-26 der Gießwalzen
1, 2; 7, 8; 14, 15 eine auf den gewünschten Wärmeübergang abgestimmte Topografie gegeben.
Bezugszeichenaufstellung
[0044]
- 1 -
- Gießwalze
- 2 -
- Gießwalze
- 3 -
- Schmelz- und Vergießofen
- 4 -
- Gießspalt
- 5 -
- Zuführung
- 6 -
- Aluminiumband
- 7 -
- Gießwalze
- 8 -
- Gießwalze
- 9 -
- Kern
- 10 -
- Kern
- 11 -
- Gießspalt
- 12 -
- Mantel
- 13 -
- Mantel
- 14 -
- Gießwalze
- 15 -
- Gießwalze
- 16 -
- Kern
- 17 -
- Mantel
- 18 -
- Kern
- 19 -
- Mantel
- 20 -
- Beschichtung
- 21 -
- Mantelfläche
- 22 -
- Mantelfläche
- 23 -
- Mantelfläche
- 24 -
- Mantelfläche
- 25 -
- Mantelfläche
- 26 -
- Mantelfläche
1. Gießwalzanlage zum Stranggießen von Metallbändern, insbesondere von Aluminiumbändern,
welche zwei gegenläufig rotierende Gießwalzen (1, 2; 7, 8; 14, 15) aufweist, zwischen
denen ein Gießspalt (4, 11) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine 1. Gießwalze (1; 7; 14) mindestens in ihrem umfangsseitigen Randbereich aus
einem Kupferwerkstoff und die andere 2. Gießwalze (2; 8; 15) mindestens in ihrem umfangsseitigen
Randbereich aus einem Stahlwerkstoff bestehen.
2. Gießwalzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gießwalze (7, 8; 14, 15) einen zylindrischen Kern (9, 10; 16, 18) aus einem
Stahlwerkstoff und einen hiermit verbundenen Randbereich in Form eines Mantels (12,
13; 17, 19) besitzt, wobei der Mantel (12; 17) der 1. Gießwalze (7; 14) aus dem Kupferwerkstoff
und der Mantel (13; 19) der 2. Gießwalze (8; 15) aus dem Stahlwerkstoff bestehen.
3. Gießwalzanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupferwerkstoff eine Wärmeleitfähigkeit λK von 200 - 370 W/m·K, insbesondere von 230 - 260 W/m·K, und der Stahlwerkstoff eine
Wärmeleitfähigkeit λS von 25 - 50 W/m·K, insbesondere von 30 - 40 W/m·K, besitzen.
4. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitfähigkeit λK des Kupferwerkstoffs und die Wärmeleitfähigkeit λS des Stahlwerkstoffs zueinander in einem Verhältnis von 5 : 1 bis 9 : 1, vorzugsweise
6 : 1 bis 8 : 1, stehen.
5. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. Gießwalze (1; 7; 14) unterhalb der 2. Gießwalze (2; 8; 15) angeordnet ist.
6. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelflächen (21-26) der Gießwalzen (1, 2; 7, 8; 14, 15) eine Oberflächenrauhigkeit
Ra von 0,2 - 0,8 µm besitzen.
7. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die 1. Gießwalze (14) eine Beschichtung (20) aus einem Material mit einer gegenüber
dem Kupferwerkstoff niedrigeren Wärmeleitfähigkeit λB aufweist.
8. Gießwalzanlage nach Anspruche 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) eine Wärmeleitfähigkeit λB von weniger als 100 W/m·K, vorzugsweise von 60 - 80 W/m·K, besitzt.
9. Gießwalzanlage nach Anspruche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) eine Schichtdicke zwischen 0,5 - 2,0 mm, insbesondere von 1,0
mm, aufweist.
10. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) eine Härte von 180 - 420 HB, vorzugsweise zwischen 220 - 380
HB, besitzt.
11. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) aus Nickel oder einer Nickellegierung besteht.
12. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) aus einer keramischen oder metallischen Spritzschicht besteht.
13. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (20) aus MCrAIY besteht.
14. Gießwalzanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelflächen (21-26) der Gießwalzen (1, 2; 7, 8; 14, 15) texturiert sind.