[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit den Oberbegriffsmerkmalen
des Anspruches 7.
[0002] Zum Bedrucken von Flachmaterial, wie Textilien, Papier, insbesondere aber von Etiketten,
muss im allgemeinen das Material nach dem Druck getrocknet werden. Verschiedentlich
geschieht dies mit IR-, bevorzugt aber mit UV-Strahlung, letzteres nämlich dann, wenn
mittels der UV-Strahlung ein Kunststoffträger oder ―binder für die Druckfarbe ausgehärtet
bzw. auspolymerisiert werden soll. In jedem Fall aber ist ein nicht zu vernachlässigender
Anteil an IR- bzw. Wärmestrahlung vorhanden. Je feiner das Flachmaterial aber ist,
besonders wenn es von wärmeempfindlichem Kunststoff oder anderen wärmeempfindlichen
Substanzen gebildet ist, desto wichtiger ist eine Kühlung des Materiales, um eine
Überhitzung des bedruckten Flachmateriales zu vermeiden.
[0003] Bekannte Kühlsysteme, wie aus der DE-A-101 50 041 bekannt, verwenden Kühlplatten,
über die das Flachmaterial geführt wird, wobei die Kühlplatten mittels eines Wärmetauschersystems
gekühlt werden. Der Wärmeübergang ist dabei ziemlich mangelhaft. Zwar ließe er sich
verbessern, indem das Flachmaterial unter Vakuum an die Kühlplatte z.B. mittels Vakuum,
angepresst wird, doch verstärkt sich damit in unerwünschter Weise die Reibung, der
Abrieb, die Gefahr des Zerkratzens der Substratrückseite und die Erzeugung statischer
Elektrizität.
[0004] Es sind auch Kühleinrichtungen mittels an Walzen in verschiedenster Ausgestaltung
bekannt, wie dies die EP-A-1 258 352 mit gekühlter Walze, die DE-A-101 58 051 oder
die EP-A-1 306 212 mit einer Kühleinrichtung über einen Teilbereich des an der Walze
geführten Flachmateriales bzw. die US 2003/0121436 mit einer an der das Flachmaterial
führenden Walze vorgesehenen Kühlkammer zeigen. Die damit erzielbare Effizienz beim
Übergang der Kühltemperatur auf das Flachmaterial ist aber gering und technisch aufwendig.
[0005] Natürlich kommen auch andere industrielle Prozesse vor, in denen ein Flachmaterial
thermisch behandelt wird, etwa bei einer Beschichtung oder bei einer Behandlung zur
Veränderung der mechanischen und/oder chemischen Eigenschaften des Flachmaterials.
In all diesen Fällen kann aber die Effizienz der Kühlung entscheidend für die Produktion
sein.
[0006] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Wirksamkeit der Kühlung zu verbessern,
insbesondere um so auch wärmeempfindliches Material bedrucken und trocknen zu können.
[0007] Erfindungsgemäss gelingt die Lösung dieser Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1. Dadurch nämlich, dass das Flachmaterial während des Kühlschrittes
im wesentlichen von allen Seiten der Kühlluft zugänglich gehalten wird, erfolgt der
Wärmeübergang an beiden Seiten des Flachmateriales ― und nicht nur an einer Seite,
wie bisher.
[0008] Um die Kühlung weiter zu intensivieren, wird bevorzugt das Flachmaterial durch eine
von der Kühlluft gekühlte Kammer gefördert.
[0009] Die Kühlung kann an sich im Rahmen der Erfindung durch verschiedene Mittel erfolgen;
bei Druckerzeugnissen wird sich im allgemeinen die Verwendung eines flüssigen Kühlmittels
zwar nicht empfehlen, doch auch mit einem gasförmigen Kühlmittel kann dies durch Ansaugen
des Kühlmittels über das Flachmaterial erfolgen. Bevorzugt ist allerdings, wenn mit
Blasluft gekühlt wird.
[0010] Das Kühlgas wird der Einfachheit halber bevorzugt Luft (an Stelle eines anderen Kühlmittels)
sein. Daneben kann es vorteilhaft sein, wenn die Kühlung mindestens zum Teil bereits
vor dem Trocknen erfolgt. Dies ist an sich überraschend, doch liegt der Sinn darin,
dass das Flachmaterial so vor jeglicher thermischen Beschädigung bewahrt wird, wogegen
während des Trocknungsvorganges nur die Druckfarbe allenfalls einer Wärmebelastung
ausgesetzt wird, insbesondere wenn das Trocknen mittels UV-Strahlung erfolgt. In analoger
Weise können mittels des erfindungsgemäßen Verfahren auch UV-reaktive Lacke und andere
Überzüge getrocknet werden.
[0011] Um eine möglichst rasche Abkühlung zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Kühlluft,
mindestens zum Teil auf einen Wert unterhalb von 5°C, insbesondere um 0°C ± 2°C, bevorzugt
unter 0°C, gekühlt wird.
[0012] Dabei kann die Kühlung bevorzugt mittels eines Vortex-Kühlers erfolgen, mit welchem
sich besonders günstig relativ tiefe Temperaturen, beispielsweise innerhalb des oben
genannten Bereiches, erzielen lassen. Vortex-Kühler sind beispielsweise aus der WO
02/044631, der GB 2,385,115 oder der US-A-6,401,463 bekannt und weisen viele Vorteile,
wie die Vermeidung von Kältemitteln, auf.
[0013] Die vorliegende Erfindung bezieht sich überdies auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahren, welche die Merkmale des Anspruches 7 aufweist.
[0014] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig. 1
- das Schema einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- das Schema einer ersten bevorzugten Ausführungsform; und
- Fig. 3
- das Schema einer zweiten bevorzugten Ausführungsform.
[0015] Gemäss Fig. 1 läuft ein, im wesentlichen endloses bzw. bandförmiges Flachmaterial
15 von einer Vorratsrolle 16 ab. Dieses bandförmige Flachmaterial soll auf einer Seite
behandelt werden, und zu diesem Zwecke ist entlang seiner Bahn eine Behandlungseinrichtung
B vorgesehen, die an sich beliebig ausgebildet sein könnte, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
jedoch eine Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen einer Kunststoffschicht und/oder
einer Klebstoffschicht ausgebildet ist. Wenn hier von "und/oder" die Rede ist, so
deshalb, weil in Fig. 1 zwar nur eine einzige Beschichtungswalze 11' dargestellt ist,
nötigenfalls aber auch deren mehrere, z.B. jeweils für eine andere Schicht, vorgesehen
sein könnten.
[0016] Kunststoffe bedürfen nach dem Beschichten der Trocknung bzw. des Aushärtens (curing);
im Falle von Klebstoffen kann eine UV-Trocknung in einer Trockenstation T vorgesehen
sein. Im Falle von wärmeempfindlichen Flachmaterial 15 kann dies aber zu Schädigungen
führen. Um auch solche empfindliche Materialien, insbesondere sehr dünne Kunststoffolien,
beschichten bzw. behandeln zu können, ist erfindungsgemäss eine Kühlstation C mit
einer Kühlkammer 3 vorgesehen, in welcher ein Kühlmittel, vorzugsweise in einem Kühlaggregat
5' gekühlte und mittels eines Ventilators 9 zugeführte Luft, das Flachmaterial von
allen Seiten umgibt und so ein besonders guter Wärme- bzw. Kälteübergang auf das Flachmaterial
15 stattfindet. Die Kühlstation C kann z.B. mit Freon oder einem anderen, vorzugsweise
FCKW-freien, Kühlmittel betrieben werden und ist daher an sich bekannter Natur.
[0017] Es sei darauf hingewiesen, dass aushärtbare bzw. zu trocknende Klebstoffschichten
vielfach bei Blisterverpackungen vorkommen, wobei diese Klebstoffschichten dann meist
mittels UV-Strahlung ausgehärtet werden; es ist deshalb im Rahmen der Erfindung durchaus
auch vorgesehen, nötigenfalls vor der Trockenstation T eine Applizierstation zum Aufbringen
des zu verklebenden Blisters (durchsichtige Hülle, aufgebracht auf einen Träger, meist
aus Karton) anzuordnen.
[0018] Die Kühlkammer 3 wird vorzugsweise derart relativ zu den benachbarten Bauteilen (11',
14', T in Fig. 1; 14, 28, 32, 33 in Fig. 2) angeordnet und ist so ausgebildet, dass
in ihr das Flachmaterial 15 von allen Seiten der Kühlluft ausgesetzt ist. Damit wird
eine Berührung mit (an sich denkbaren) Führungseinrichtung vermieden und damit auch
etwaiger Abrieb bzw. eine elektrostatische Aufladung. Die Schlitze 1, 2 berühren also
vorzugsweise das Flachmaterial 15 nicht, sondern können als Ein- und Ausfahrluftblenden
benutzt werden. An sich wäre es möglich, die Kühlung erst nach der Trockenstation
T vorzusehen, doch hat sich eine Vorkühlung in der Praxis als wirkungsvoller erwiesen.
Jedenfalls wird am Ende das fertig behandelte bzw. beschichtete und getrocknete Flachmaterial
15 auf einer Aufwickelrolle 25 aufgewickelt.
[0019] Die Ausführung nach Fig. 2 geht von einem Druckwerk aus, wie es beispielsweise aus
der GB-A-2,198,265 bekannt geworden ist, dessen Details dort entnehmbar sind und hier
nur im groben besprochen werden. Die Bezugszeichen aus dieser Schrift wurden übernommen
und sind auch aus der beigefügten Bezugszeichenliste ersichtlich, auf die hier ausdrücklich
Bezug genommen werden soll.
[0020] Es ist jedoch klar, dass die Erfindung keineswegs auf solche Anwendungen beschränkt
ist, wie bereits einleitend ausgesagt wurde. Wenn auch in dieser GB-A- ein Druckwerk
für photographisches Papier beschrieben ist, so wird es doch relativ ähnlich auch
beispielsweise zum Drucken von Etiketten ausgebildet sein. Das soll bedeuten, dass
der Ausdruck "bandförmig" hier keine Einschränkung auf eine bestimmte Bandbreite bedeuten
soll.
[0021] Das Flachmaterial ist wiederum auf der Vorratsrolle 16 aufgewickelt und wird von
dort mittels des Motors 17, beispielsweise eines Schrittmotors, abgewickelt, um anschliessend
durch eine übliche Schlaufe 20 zu laufen, um das Flachmaterial 15 spannungsfrei zu
halten. In der Zeichnung ist dieser Abschnitt als Vorratsabschnitt V bezeichnet. An
diesen Vorratsabschnitt V schliesst sich ein Korrekturabschnitt K mit den bekannten,
in entgegengesetzte Drehrichtungen antreibbaren Walzen 23, 24.
[0022] Anschliessend folgt in bekannter Weise eine Druckstation D (als Behandlungsstation),
an sich beliebiger Ausbildung. Es sei hier nochmals erwähnt, dass im Rahmen der Erfindung
zwar das Bedrucken des Flachmateriales eine bevorzugte Anwendung darstellt, dass aber
auch andere Behandlungen, wie Beschichten (z.B. mit einem Klebstoff), od.dgl. denkbar
sind.
[0023] Es ist üblich, die mittels des Druckwerkes D aufgedruckte Farbe mittels eines UV-Strahlers
34 zu trocknen (Trockenstation T). Falls es sich bei dem Flachmaterial 15 um ein sehr
dünnes und/oder sehr wärmeempfindliches Material handelt, kann eine Wärmebehandlung,
die ja an sich nur für die aufgebrachte Druckschicht gedacht ist, Schäden am flachen
Trägermaterial verursachen, die sich gar nicht sichtbar äussern müssen, sondern unter
Umständen zu einer frühzeitigen Versprödung, zum Ablösen von einer Unterlage od.dgl.,
wie etwa zum Verzug infolge Wärmedehnung bzw. zu unerwünschter Veränderung des Elastizitätsmoduls
führen können.
[0024] Um solche Nachteile zu vermeiden, ist erfindungsgemäss mindestens eine Kühlstation
C1 und/oder C2 vorgesehen. Zwar ist es an sich bekannt, das Flachmaterial ― oft schon
während des Druckes, zu temperieren, und es ist auch bekannt, dazu Blasluft zu verwenden.
Allerdings wurde dieser Kühlvorgang stets nur an einer Seite des Flachmateriales 15
vorgenommen, und dies reicht nicht aus, um sehr dünnes und/oder sehr wärmeempfindliches
Material vor Wärmeschädigung zu schützen. Natürlich wäre es möglich, die Kühlwirkung
bekannter Kühleinrichtungen dadurch zu verbessern, dass die Behandlung langsamer erfolgt,
um so eine längere Kühldauer zu erzielen; doch dies setzt die Produktionsmenge empfindlich
herab.
[0025] Erfindungsgemäss wird nun die Kühlung so vorgenommen, dass die jeweilige Kühlzone
C1 bzw. C2 derart angeordnet ist, dass das durchlaufende Flachmaterial 15 ― möglichst
ohne weitere Berührung im Bereiche der Kühlkammern 3 ― von den benachbarten Bauteilen
14, 28, 32, 33, so gehalten wird, dass ein Kühlmedium, insbesondere ein gasförmiges
Kühlmedium, wie Luft, von beiden Seiten des Flachmateriales 15 dieses kühlen kann.
[0026] Im Prinzip könnte auch die Zählwalze 14 der Druckstation D zum Halten des Flachmateriales
15 herangezogen werden, das nachher beispielsweise über eine der Schlaufenrolle 28
ähnliche Rolle als Halteeinrichtung läuft. Das Flachmaterial 15 könnte dann beispielsweise
von Düsen mit Kaltluft bespült werden, die auf beide Seiten des Flachmateriales 15
blasen oder Luft oder ein anderes Kühlgas derart über der Oberfläche des Flachmateriales
15 ansaugen, dass sich ein Kühlstrom entlang dieser Oberfläche ergibt.
[0027] Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Kühlung in einer Kühlkammer 3 erfolgt, weil dann
eine einzige Zuführungsleitung 4 bzw. 4' ausreichen kann und überdies die Verluste
an Kühlleistung gering gehalten werden können. Diese Kühlkammer 3 wird vorzugsweise
mittels nicht dargestellten Isoliermateriales isoliert sein.
[0028] Wenn das Flachmaterial weniger wärmeempfindlich ist, mag es ausreichend sein, eine
Kühlstation C2 im Anschluss an die Trocknungsstation T vorzusehen. Bei empfindlicherem
Flachmaterial hat es sich jedoch herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, eine Kühlstation
C1 bereits vor der Wärmebehandlung in der Station T vorzusehen, um so zu sichern,
dass die Wärme nur oberflächlich auf die Druckschicht wirkt, wogegen das flache Trägermaterial
15 genügend gekühlt ist, um seine Schädigung zu vermeiden. In extremen Fällen mag
es sogar von Vorteil sein, vor und nach der Station T eine Kühlstation C1 bzw. C2
vorzusehen, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist.
[0029] Wenn, wie dargestellt, zwei Kühlstationen C1 und C2 vorgesehen werden, dann kann
jeder einzelnen Station C1 bzw. C2 ein eigenes Kühlaggregat zugeordnet werden. Während
bei der Kühlstation C1 ein Vortex-Rohr 5 als Kühlaggregat angedeutet ist, dem Luft
über eine Leitung 6 zugeführt wird, und das Kühlluft in die Zuführleitung 4 abgibt,
könnte die nachgeschaltete Kühlstation mit einem Kühlmittel, wie Freon od.dgl. betrieben
werden, obwohl dies weniger bevorzugt ist. Falls daher beide Stationen C1 und C2 je
ein eigenes Kühlaggregat besitzen, ist in jedem Fall die Verwendung eines Vortex-Kühlers
mit dem Rohr 5 bevorzugt.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedoch ein einziges Kühlaggregat 5 vorgesehen,
das gegebenen- und gewünschtenfalls beide Kühlstationen C1 und C2 versorgt. Zu diesem
Zwecke mag es vorteilhaft sein, am Ein- und/oder Ausgang einer Verbindungsleitung
7 je eine Schaltklappe oder ein anderes Ventil 8 bzw. 8' vorzusehen. Das Ventil 8
kann dabei so ausgebildet sein, dass es wahlweise die Verbindung nur zu der an die
Zuführleitung 4 angeschlossene Kühlkammer freigibt, oder gegen diese Kühlkammer sperrt
und nur die Verbindungsleitung zur Versorgung über die Zuführleitung 4' freigibt,
oder gegebenenfalls Kühlluft zu beiden Kühlkammern 3 der Stationen C1 und C2 leitet.
[0031] An die Zuführleitung 4 ist ein Ventilator 9 angeschlossen, welcher Umgebungsluft
aufnimmt und in die Zuführleitung 4 drückt. Es kann nun ein Schieber 10 oder ein anderes
Ventil vorgesehen werden, um das Mischungsverhältnis von Umgebungsluft vom Ventilator
9 zur Luft aus dem Vortex-Rohr 5 einstellen zu können. Gewünschtenfalls kann dazu
der Schieber 10 von einem Regelkreis (nicht dargestellt) so eingestellt werden, dass
jeweils Luft mit einer bestimmten Kühltemperatur in die Kühlkammer '3 gelangt. Die
Kühltemperatur wird sich im allgemeinen (und bevorzugt) unterhalb von 5°C, insbesondere
um 0°C ± 2°C, bevorzugt unter 0°C, bewegen, doch sind natürlich ― je nach den Anforderungen
― Abweichungen möglich. Dennoch ist hervorzuheben, dass es die Verwendung eines Vortex-Kühlers
auf problemlose Art und Weise (da der Betrieb ohne eines der problematischen Kühlmittel
erfolgt) erlaubt, derart niedrige Kühltemperaturen ohne grossen Aufwand zu erzielen.
[0032] Auch das Mischen der Kühlluft kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden. Beispielsweise
wäre es denkbar die Ausgänge des Vortex-Rohres 5 und des Ventilators 9 nach Art eines
Injektors miteinander zu vereinen, was die Effizienz der Kühlung noch steigern könnte.
[0033] Nach der Trockenstation oder nach der Kühlstation C2 erreicht das bandförmige Flachmaterial
15 in bekannter Weise eine Aufwickelstation, wie sie in der schon genannten GB-A-
beschrieben ist, auf die hier nochmals ausdrücklich verwiesen wird.
[0034] Fig. 3 zeigt eine besonders einfache erfindungsgemässe Konstruktion. Dabei ist wiederum
nur eine Kühlstation C
T dargestellt, obwohl im Prinzip auch mehrere möglich wären, wie dies an Hand der vorherigen
Ausführungsbeispiele erläutert worden ist. Teile gleicher Funktion besitzen dieselben
Bezugszeichen wie in den vorigen Figuren, Teile ähnlicher Funktion dieselben Bezugszeichen,
aber mit einem Zusatz.
[0035] Es ist dabei, besonders im Vergleich mit Fig. 1 ersichtlich, dass der Unterschied
zu Fig. 1 im wesentlichen darin besteht, dass die Kühlstation C
T und deren Kühlkammer 3 in die Trockenstation T integriert bzw. mit dieser zusammengebaut
ist. Dies wird auf den ersten Blick erstaunlich erscheinen, wird aber sofort verständlich,
wenn man bedenkt, dass damit zwei Aufgaben gleichzeitig gelöst werden: Es kann so
nämlich mit einer einzigen Kühleinrichtung C
T bzw. einer einzigen Kühlquelle 5' (wie immer diese ausgebildet ist) gleichzeitig
die Kühlung der Wärmequelle (UV-Lampe 42) erfolgen. Normalerweise ist dieser Wärmequelle
42 nämlich eine eigene Kühlanordnung zugeordnet, wobei die Zufuhr von Kühlluft gegebenenfalls
von oben her (bezogen auf Fig. 3) erfolgt. Diese Kühlanordnung kann nun in vorteilhafter
Weise eingespart werden, weil die Kühleinrichtung C
T auch für die Kühlung der Wärmequelle 42 sorgt. Somit wird die Konstruktion vereinfacht
und ihr Wirkungsgrad erhöht.
[0036] Es wurde oben erwähnt, dass bekannte Kühlanordnungen für Wärmequellen die Zufuhr
von Kühlmedium im Bereiche der Wärmequelle 42 selbst vorgesehen haben, somit im oberen
Bereich der Trockenstation T. Wollte man die Kühlluftzufuhr von oben beibehalten,
dann müsste die Luft wohl an der Lampe 42 vorbei nach unten, d.h. also im Gleichstrom
mit den abgegebenen Wärmestrahlen, strömen. Dies verhindert aber eine geschlossene
Bauweise der UV-Lampe, bei der diese an der dem Flachmaterial zugekehrten Unterseite
mit einer Glasplatte abgedeckt ist, um den Zutritt von Staub zu verhindern. Ausserdem
wäre dann die dem Flachmaterial zugeführte Luft bereits aufgeheizt, was dessen Kühlung
beeinträchtigt oder höhere Kühlleistungen erfordern würde.
[0037] Deshalb ist es bevorzugt, wenn die Zufuhr des Kühlmediums (im allgemeinen Kühlluft,
gegebenenfalls auch ein anderes Kühlgas) an der Seite des die Kühlkammer (3) durchlaufenden
Flachmaterials 15 und somit vor der Wärmequelle 42 der Trocknungsstation T vorgesehen
ist. Somit erhält das Flachmaterial 15 Luft tieferer Temperatur und wird wirkungsvoller
gekühlt, bevor diese Luft (mit nur geringer Aufheizung) der Wärmequelle 42 zugeführt
wird. Mit anderen Worten strömt bevorzugt die Luft im "Gegenstrom" zur abwärts gerichteten
UV-Strahlung. Somit ist es möglich, den UV-Strahler 42 geschlossen zu halten. Dabei
wird es bevorzugt sein, wenn zwischen der UV-Lampe 42 bzw. ―röhre und dem Substrat
(Flachmaterial 15) eine Abdeckplatte, beispielsweise in Form einer Quarzglasplatte
zum Schutze der Röhre vorgesehen wird, auch damit keine warme, ozonhaltige Kühlluft
auf das Substrat geleitet wird.
[0038] Im Rahmen der Erfindung sind natürlich zahlreiche Variationen deckbar; beispielsweise
kann nur eine der beiden Kühlstationen C1 oder C2 in erfindungsgemässer Weise, die
andere herkömmlich ausgebildet werden. Ferner kann gegebenenfalls das Mischen der
Kühlluft mit Raumluft entfallen, so dass die Kühlluft nur vom Kühlaggregat 5 geliefert
wird. Statt Luft könnte auch ein anderes Kühlmedium verwendet werden, doch ist dies
im allgemeinen weniger bevorzugt.
[0039] Die Kühlkammer 3 kann im Rahmen der Erfindung im wesentlichen als prismatischer Hohlkörper
ausgebildet sein; es wäre aber durchaus denkbar, Einbauten zur Strömungsführung, z.B.
zum Verwirbeln der Kühlluft, vorzusehen, um das Flachmaterial mit Sicherheit von allen
Seiten zu umspülen. Ausserdem ist wohl klar, dass die oben an Hand der verschiedenen
Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale im Rahmen dieser Erfindung in beliebiger
Weise sowohl untereinander als auch mit Merkmalen des Standes der Technik kombiniert
werden können.
[0040] Aber auch in anderer Hinsicht kann die Kühlkammer 3 auf verschiedene Weise ausgebildet
sein. An sich wäre es möglich, ihren Innenraum nach Art eines Gefrierschrankes geschlossen
und abgedichtet auszubilden und dementsprechend zur Kühlung eine Absorber- oder Kompressoreinheit
(Wärmepumpe) vorzusehen. Bevorzugt ist jedoch eine Kühlung mit strömendem Gas, insbesondere
Luft. In den Figuren wurde die Zufuhr über das Rohr 4 (Fig. 2) bzw. vom Aggregat 5'
gezeigt. Wenn aber eine Strömung erfolgen soll, dann muss natürlich auch eine Abfuhr
der zugeführten Luft vorgesehen sein. Dies kann (bevorzugt) über wenigstens eine der
Luftblenden 1, 2, insbesondere wenigstens über die dem Aufnahmewickel 25 zugekehrte
Luftblende 2, erfolgen, die in einem solchen Falle unabgedichtet bzw. offen auszubilden
sind. In diesem Fall ergibt sich auch noch im Anschluss an die Kühlkammer eine um
das Flachmaterial 15 fliessende Kühlströmung, was bevorzugt ist.
[0041] Eine andere Möglichkeit wäre, etwa an der Oberseite (bezogen auf die Zeichnungen)
der Kühlkammer 3 einen Abluftkanal vorzusehen. Nimmt man aber an, dass auch die Abluft
noch Kühlenergie enthält, d.h. eine relativ (bezogen auf die Raumtemperatur) geringe
Temperatur, dann ist es ebenso denkbar, die Abluft in einem Kreislauf wieder dem Kühlaggregat
5 bzw. 5' zuzuführen. Letztere Möglichkeit kann besonders auch dann vorteilhaft sein,
wenn etwa statt Luft ein anderes Kühlmedium, wie ein besonderes Gas, verwendet wird.
[0042] Aus der obigen Beschreibung ergibt sich auch, dass es vorteilhaft ist, wenn die Kühlkammer
3 frei von Führungen oder Halteeinrichtungen ist, obwohl die Erfindung darauf nicht
beschränkt ist. Anderseits kann man die Luftblenden 1, 2 auch als berührungsfreie
Führungen oder Halteeinrichtungen mit Luftlager bezeichnen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Einfahrluftblende
- 2
- Ausfahrluftblende
- 3
- Kühlkammer
- 4
- Zuführungsleitung
- 5
- Vortex-Rohr
- 6
- Leitung
- 7
- Verbindungsleitung
- 8
- Schaltklappe/Ventil
- 9
- Ventilator
- 10
- Schieber
- 11
- Drucktrommel
- 12
- Druckplatte
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Zählwalze
- 15
- Band (Flachmaterial)
- 16
- Vorratsrolle
- 17
- Vorschubmotor
- 18
- Schlaufenrolle
- 19
- Schlaufenrolle
- 20
- Bandschlaufe
- 21
- Schlaufensensor (Minimum)
- 22
- Schlaufensensor (Maximum)
- 23
- Korrektur-Antriebsrolle
- 24
- Korrektur-Antriebsrolle
- 25
- Aufnahmewickel
- 26
- Aufwickel-Motor
- 27
- Schlaufenrolle
- 28
- Schlaufenrolle
- 29
- Bandschlaufe
- 30
- Schlaufensensor (Minimum)
- 31
- Schlaufensensor (Maximum)
- 32
- Markierungsleser
- 33
- Markierungsleser
- 34
- Trocknungsstation (UV)
- 35
- Einfärbebwalze
- 36
- Farbvorrat
- 37
- Farbwalze
- 38
- Index-Markierung
- 39
- Nocke
- 40
- Photodetektor
- 41
- Einlassführung von T
- 42
- UV-Lampe
1. Verfahren zum Behandeln von, insbesondere bandförmigem, Flachmaterial (15), bei dem
das Flachmaterial (15), z.B. nach dem Aufbringen einer Schicht, wie einer Druckschicht,
thermisch behandelt wird, insbesondere, z.B. mit UV-Strahlung, warmbehandelt, z.B.
getrocknet wird, wobei das Flachmaterial (15) auch mittels Luft gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial (15) während des Kühlschrittes (C; C1, C2) im wesentlichen von
allen Seiten dem Kühlmedium zugänglich gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial (15) durch eine von Kühlluft gekühlte Kammer (3) gefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der folgenden Verfahrensschritte durchgeführt wird:
a) es wird mit Blasluft gekühlt;
b) es wird eine Luft-Kühlung des Flachmateriales (15) vorgenommen;
c) die Kühlung (C1; CT) erfolgt mindestens zum Teil bereits vor oder während des Trocknens (T).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Kühlluft, mindestens zum Teil auf einen Wert unterhalb von 5°C, insbesondere
um 0°C ± 2°C, bevorzugt unter 0°C, gekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Kühlluft mittels eines Vortex-Kühlers (5) gekühlt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Behandlungsstation, wie einer Druckstation (D), für, insbesondere bandförmiges,
zwei Seiten aufweisendes Flachmaterial (15), einer, insbesondere eine UV-Strahlungseinheit
(42) aufweisenden, Warmbehandlungsstation, wie einer Trockenstation (T), und mindestens
einer Luft-Kühlstation (C; C1 bzw. C2), der eine Luftfördereinrichtung (5, 9) zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft-Kühlstation (C1 bzw. C2) mit einer Kühlkammer (3) verbunden ist, und dass
die Kühlkammer (3) zum Hindurchführen des Flachmateriales (15) durch sie unter Kontakt
beider Seiten des Flachmateriales (15) mit der Kühlluft angeordnet und ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Kühlluft mittels eines an die Kühlkammer (3) angeschlossenen
Vortex-Kühlers (5) kühlbar ist. '
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkammer (3) ein Mischbereich vorgeschaltet ist, welchem Luft unterschiedlicher
Temperatur aus unterschiedlichen Leitungen (4-6) zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfördereinrichtung (9) der Kühlkammer (3) derart vorgeschaltet ist, dass die
Kühlkammer (3) Druckluft erhält.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkammer (3) mit der Trocknungsstation (T) derart verbunden ist, dass sowohl
das Flachmaterial (15), als auch die jeweilige Wärmequelle (42) mittels des die Kühlkammer
(3) durchströmenden Kühlfluids kühlbar sind, und dass vorzugsweise der Zulauf (4;
5') des Kühlfluids an der Seite des die Kühlkammer (3) durchlaufenden Flachmaterials
(15) und somit vor der Wärmequelle (42) der Trocknungsstation (T) vorgesehen ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Behandeln von, insbesondere bandförmigem, Flachmaterial (15), bei dem
das Flachmaterial (15), z.B. nach dem Aufbringen einer Schicht, wie einer Druckschicht,
thermisch behandelt wird, insbesondere, z.B. mit UV-Strahlung, warmbehandelt, z.B.
getrocknet wird, wobei das Flachmaterial (15) auch mittels Luft gekühlt und dabei
im wesentlichen von allen Seiten der Luft zugänglich gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung (C1; CT) von allen Seiten des Flachmaterials (15) mittels der Luft mindestens zum Teil bereits
vor dem Trocknen (T) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial (15) durch eine von Kühlluft gekühlte Kammer (3) gefördert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kühlung des Flachmateriales (15) mit Blasluft vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Kühlluft, mindestens zum Teil auf einen Wert unterhalb von 5°C, insbesondere
um 0°C ± 2°C, bevorzugt unter 0°C, gekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Kühlluft mittels eines Vortex-Kühlers (5) gekühlt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Behandlungsstation, wie einer Druckstation (D), für, insbesondere bandförmiges,
zwei Seiten aufweisendes Flachmaterial (15), einer, insbesondere eine UV-Strahlungseinheit
(42) aufweisenden Trockenstation (T), und mindestens einer Luft-Kühlstation (C; C1
bzw. C2), der eine Luftfördereinrichtung (5, 9) zugeordnet ist, und die mit einer
Kühlkammer (3) verbunden ist, wobei die Kühlkammer (3) zum Hindurchführen des Flachmateriales
(15) durch sie unter Kontakt beider Seiten des Flachmateriales (15) mit der Kühlluft
angeordnet und ausgebildet ist dadurch gekennzeichnet, dass die Luft-Kühlstation (C1 bzw. C2) mindestens zum Teil bereits vor der Trockenstation
(T) angeordnet ist, so dass die Kühlung (C1; CT) von allen Seiten des Flachmaterials (15) mindestens zum Teil bereits vor dem Trocknen
(T) erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Kühlluft mittels eines an die Kühlkammer (3) angeschlossenen
Vortex-Kühlers (5) kühlbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkammer (3) ein Mischbereich vorgeschaltet ist, welchem Luft unterschiedlicher
Temperatur aus unterschiedlichen Leitungen (4-6) zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfördereinrichtung (9) der Kühlkammer (3) derart vorgeschaltet ist, dass die
Kühlkammer (3) Druckluft erhält.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkammer (3) mit der Trocknungsstation (T) derart verbunden ist, dass sowohl
das Flachmaterial (15), als auch die jeweilige Wärmequelle (42) mittels des die Kühlkammer
(3) durchströmenden Kühlfluids kühlbar sind, und dass vorzugsweise der Zulauf (4;
5') des Kühlfluids an der Seite des die Kühlkammer (3) durchlaufenden Flachmaterials
(15) und somit vor der Wärmequelle (42) der Trocknungsstation (T) vorgesehen ist.