[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Bedrucken der Schmalseiten plattenförmiger
Möbelteile oder Bauelemente mit einem Ink-Jet-Drucksystem, welches wenigstens einen
Druckkopf aufweist, der benachbart einer Werkstückaufnahmevorrichtung angeordnet ist,
wobei die Werkstückaufnahmevorrichtung und der Druckkopf des Ink-Jet-Drucksystems
relativ zueinander beweglich sind.
[0002] Aus dem Dokument DE 100 31 030 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der flächige
Bauteile, insbesondere Frontplatten von Küchenelementen, an der Oberfläche einschließlich
der Seitenflächen bedruckt werden können. Vornehmlich geschieht dies im Tintenstrahl-Druckverfahren
mit einem entsprechenden Druckkopf. Für das Bedrucken der Schmalseiten der Werkstücke
ist der Tintenstrahldrucker bzw. der Druckkopf bei der bekannten Vorrichtung entlang
einem Träger verfahrbar, gegenüber dem der Druckkopf zudem noch schwenkbar sein kann.
Für die Bedruckung der Werkstückschmalseiten, deren Flächen um ein Vielfaches länger
sind, als sie hoch sind, ist dies unwirtschaftlich. Dies gilt insbesondere unter dem
Aspekt, daß die Fertigung von Bauteilen für den Möbelund den Innenausbau möglichst
in einem kontinuierlichen Herstellungsprozeß erfolgt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, die sich in einen fortlaufenden Fertigungsprozeß für Möbelteile oder
Bauelemente leichter eingliedern läßt.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Maschine der oben genannten Art dadurch gelöst, daß
der Druckkopf des Ink-Jet-Drucksystems bezogen auf die auf der Werkstückaufnahmevorrichtung
aufgenommenen Werk-stücke gegenüber deren Schmalseiten auf einem Träger angeordnet
ist, auf dem sich eine Stellvorrichtung zur Justage des Druckkopfes des Ink-Jet-Drucksystems
relativ zu den Schmalseiten der Werkstücke befindet.
[0005] Für die Erfindung ist wesentlich, daß die Relativbewegung zwischen der Werkstückaufnahmevorrichtung
und dem Ink-Jet-Druck-system mit relativ hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden
kann. Dazu ist bei den jeweiligen Arbeitsprozessen der justierte Druckkopf feststehend
angeordnet, unabhängig davon, ob sich das Ink-Jet-Drucksystem an den Werkstücken vorbei
oder die Werkstücke entlang dem Ink-Jet-Drucksystem bewegen.
[0006] Die neue Maschine ist speziell auf das Bedrucken der Schmalseiten der plattenförmigen
Werkstücke zugeschnitten. Ein solches Möbelteil oder Bauteil wird ausgehend von dem
jeweiligen Grundwerkstück, wie einem auf den Breitseiten beschichteten, oberflächenfertigen
Spanplattenmaterial an seinen Schmalseiten für eine Veredelung durch Bedrucken vorbereitet.
Dies geschieht entweder durch eine Bekantung der Werkstück-Schmalseiten mittels Kunststoff-,
Holz- oder sonstigen Kantenmaterialien oder durch Versiegeln der Werkstück-Schmalseiten
mittels eines Schmelzklebers, einem Lack oder dergleichen. Des weiteren ist es möglich,
solche Werkstücke einzusetzen, deren Schmalseiten bereits eine "Druckqualität" aufgrund
ihres Ausgangswerkstoffes aufweisen, um sie nach dem Ink-Jet-Druckverfahren bedrukken
zu können. Gerade die Beschränkung auf ein Bedrukken lediglich der Schmalseiten der
plattenförmigen Werkstücke bringt erhebliche Fertigungsvorteile bei der Herstellung
von Möbelteilen und Bauelementen, und darauf ist die erfindungsgemäße Maschine abgestellt.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt die wesentlichen Teile einer Maschine zum
Bedrucken der Schmalseiten plattenförmiger Möbelteile oder Bauelemente in schematischer,
perspektivischer Ansicht schräg von oben her gesehen.
[0009] Im einzelnen weist die dargestellte Maschine eine Werkstückaufnahmevorrichtung 1
in Gestalt einer Transportvorrichtung auf, bei der es sich um ein endlos umlaufendes
Förderband, eine Kette oder dergleichen handelt.
[0010] Auf der Werkstückaufnahmevorrichtung 1 werden Werkstükke 2 flachliegend aufgenommen,
die an zumindest einer der in der Förderrichtung der Werkstückaufnahmevorrichtung
1 liegenden Schmalseiten 3 bedruckt werden. Zum Niederhalten der Werkstücke 2 auf
der Werkstückaufnahmevorrichtung 1 kann ein in der Zeichnung nicht dargestellter Oberdruck
vorgesehen werden.
[0011] Die Werkstücke 2 können an ihren zu bedruckenden Schmalseiten 3 vorbehandelt sein.
Je nachdem wird vor dem Bedrucken auf die Werkstück-Schmalseiten 3 ein Grundierstoff
aufgetragen, dieser Vorgang kann mit in den Bedruckungsprozeß einbezogen sein. Bei
der gesamten Maschine, bei welcher die Werkstückaufnahmevorrichtung 1 als Transportvorrichtung
ausgebildet ist, handelt es sich um eine im Durchlauf der Werkstücke 2 arbeitende
Maschine, also um eine sogenannte Durchlaufmaschine.
[0012] Die Maschine weist eine Plattform 4 auf, entlang dem sich die Werkstückaufnahmevorrichtung
1 erstreckt. Auf dieser Plattform 4 sind die einzelnen Bearbeitungsaggregate für die
Vorbehandlung, die Bedruckung und die Nachbehandlung der Werkstücke 2 in der Durchlaufrichtung
hintereinander angeordnet, und zwar so, daß sie sich im wesentlichen auf Höhe der
vorbeilaufenden Werkstück-Schmalseiten 3 befinden.
[0013] An der Einlaufseite der Maschine ist eine Primereinheit 5 angeordnet, mit der erforderlichenfalls
ein Grundierwerkstoff auf die zu bedruckenden Werkstück-Schmalseiten 3 aufgebracht
werden kann, was vorzugsweise mittels eines Sprühkopfes bei geeigneter Konsistenz
des Grundierwerkstoffes geschieht. Eine solche Vorbehandlung verbessert zum einen
die Haftung und verhindert zum anderen das Verlaufen der Druckfarbe, und es kann auf
das Saugverhalten der behandelten Werkstückschmalseiten 3 Einfluß genommen werden,
um den Druckfarbenverbrauch und die Deckfähigkeit der Druckfarbe exakt zu bestimmen,
um eine hohe Oberflächenqualität zu erzielen. Die Werkstück-Schmalseiten erhalten
hierdurch nach der Grundierung eine möglichst unifarbene, insbesondere weiße, glatte
und homogene Oberfläche.
[0014] In der Auflaufrichtung der Werkstücke 2 gesehen ist die Werkstückaufnahmevorrichtung
1 entlang einem Ink-Jet-Drucksystem 6 vorbeigeführt, welches beim Ausführungsbeispiel
drei Druckköpfe 7 aufweist. Die Druckköpfe 7 befinden sich ebenfalls in Höhe der vorbeilaufenden
Werkstück-Schmalseiten 3, und sie sind ihnen gegenüberliegend mit verhältnismäßig
geringem Abstand angeordnet. In Höhenrichtung der Werkstückschmalseiten 3 gesehen
bestreicht jeder der Druckköpfe 7 einen Bereich der Werkstück-Schmalseiten 3, weswegen
die Druckköpfe 7 relativ zueinander in der Höhe versetzt angeordnet sind. So hängt
die Anzahl der vorzusehenden Druckköpfe 7 auch davon ab, welche maximale Höhe die
Werkstückschmalseiten 3 haben.
[0015] Mit dem Ink-Jet-Drucksystem 6 ist es möglich, den vorbehandelten Werkstück-Schmalseiten
3 ein individuelles Oberflächenmuster zu geben. Um die Variationsmöglichkeiten zu
vergrößern besteht jeder Druckkopf 7 des Ink-Jet-Drucksystems 6 aus einer Mehrzahl
von Farbmodulen 8, wobei je nach dem gewünschten Druckmuster die einzelnen Farbmodule
8 für gleiche oder unterschiedliche Farben eingerichtet sein können.
[0016] Die Druckköpfe 7 des Ink-Jet-Drucksystems 6 sind mittels Stellvorrichtungen 10 räumlich
justierbar, die sich auf einem Träger 9 befinden. Der Träger 9 kann in seiner Gesamtheit
auf der Plattform 4 verstellbar angeordnet sein. Die schematisch wiedergegebenen Stellvorrichtungen
10, an denen die Druckköpfe 7 gehalten sind, weisen Höhenführungen 11 auf, um die
Druckköpfe 7 in Höhenrichtung der Werkstück-Schmalseiten 3 verstellen zu können. Ferner
sind an den Stellvorrichtungen 10 Querführungen 12 vorhanden, über die der Abstand
der Druckköpfe 7 von den vorbeilaufenden Werkstück-Schmalseiten 3 variiert werden
kann. Zusätzlich kann noch eine Schwenkeinrichtung an den Stellvorrichtungen 10 vorgesehen
werden, um eine Neigungsverstellung der Druckköpfe 7 zu ermöglichen. Insgesamt wird
damit eine Verstellmöglichkeit der Druckköpfe 7 in den üblichen drei senkrecht zueinander
stehenden Achsen einer programmgesteuerten Maschine erreicht.
[0017] In der Durchlaufrichtung der Werkstücke 2 gesehen, schließt sich an das Ink-Jet-Drucksystem
6 zunächst eine Trocknereinheit 13 an. Mittels dieser Trocknereinheit 13 wird die
auf die Werkstück-Schmalseiten 3 aufgebrachte Druckfarbe völlig abgetrocknet.
[0018] In Durchlaufrichtung hinter der Trocknereinheit 13 befinden sich eine oder mehrere
Einheiten 14, die für das Finishen der bedruckten Werkstück-Schmalseiten 3 bestimmt
sind. Hier wird den Werkstück-Schmalflächenseiten 3 eine Oberflächenvergütung oder
-versiegelung gegeben, wozu auf die Werkstück-Schmalseiten 3 eine Schutzschicht aufgebracht
wird. Diese Schutzschicht erzeugt eine gegen äußere Einflüsse, wie Wasser, UV-Strahlen,
Schläge, Kratzer oder dergleichen, resistente Oberfläche. Das Finishen der Oberflächen
der Werkstück-Schmalseiten 3 kann mit unterschiedlichen Vorrichtungen vorgenommen
werden, um die entsprechende Schutzschicht aufzuspritzen, aufzusprühen oder aufzurollen.
Es kann sich hierbei um eine glasklare, eine strukturierte oder eine mattierte Schutzschicht
handeln, auch ist eine Nachbehandlung der Schutzschicht zur Erzeugung einer Strukturierung
oder Mattierung möglich.
[0019] Vorstehend ist eine bewegliche Werkstückaufnahmevorrichtung 1 in Gestalt einer Transportvorrichtung
beschrieben. Insoweit ist die neue Maschine als sogenannte Durchlaufmaschine ausgeführt.
In kinematischer Umkehr kann aber auch die Werkstückaufnahmevorrichtung 1 stationär
angeordnet sein, der gegenüber dann das Ink-Jet-Drucksystem 6 beweglich ist. In solchen
Fällen hat man es mit einer CNC-steuerbaren Maschine für die stationäre Bedruckung
der Werkstücke 2 zu tun.
1. Maschine zum Bedrucken der Schmalseiten plattenförmiger Möbelteile oder Bauelemente
mit einem Ink-Jet-Drucksystem, welches wenigstens einen Druckkopf aufweist, der benachbart
einer Werkstückaufnahmevorrichtung angeordnet ist, wobei die Werkstückaufnahmevorrichtung
und der Druckkopf des Ink-Jet-Drucksystems relativ zueinander beweglich sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckkopf (7) des Ink-Jet-Drucksystems (6) bezogen auf die auf der Werkstückaufnahmevorrichtung
(1) aufgenommenen Werkstücke (2) gegenüber deren Schmalseiten (3) auf einem Träger
(9) angeordnet ist, auf dem sich eine Stellvorrichtung (10) zur Justage des Druckkopfes
(7) des Ink-Jet-Drucksystems (6) relativ zu den Schmalseiten (3) der Werkstücke (1)
befindet.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Träger (9) zwei oder mehrere Druckköpfe (7) des Ink-Jet-Drucksystems (6)
in der Längsrichtung der Schmalseiten (3) der auf der Werkstückaufnahmevorrichtung
(1) aufgenommenen Werkstücke (2) hintereinander angeordnet sind.
3. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckköpfe (7) verschiedenen Höhenbereichen der Werkstückschmalseiten (3) zugeordnet
sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtung (10) jedes Druckkopfes (7) eine Höhenführung (11) in Breitenrichtung
der Werkstückschmalseiten (3) sowie eine dazu senkrechte oder winklige Querführung
(12) für einen jeweils entsprechenden Verstellweg des Druckkopfes (7) relativ zu den
Werkstück-Schmalseiten (3) aufweist.
5. Maschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Stellvorrichtung (10) eine Schwenkeinrichtung zur Neigungsverstellung des Druckkopfes
(7) umfaßt.
6. Maschine nach einem der Ansprüch 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Druckkopf (7) aus zwei oder mehreren Farbmodulen (8) besteht, die je für sich
für einen Farbauftrag auf die Werkstück-Schmalseiten (3) vorgesehen sind.
7. Maschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbmodule (8) für gleiche oder unterschiedliche Farben eingerichtet sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auflaufrichtung der Werkstücke (2) relativ zum zum Druckkopf (7) gesehen vor
dem Druckkopf (7) eine
Primereinheit (5) zum Auftragen einer Grundierung auf die Werkstück-Schmalseiten (3)
angeordnet ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auflaufrichtung der Werkstücke (2) relativ zum Druckkopf (7) gesehen hinter
dem Druckkopf (7) eine Trock-nereinheit (13) auf Höhe der Werkstück-Schmalseiten (3)
angeordnet ist.
10. Maschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auflaufrichtung der Werkstücke (2) relativ zum Druckkopf (7) gesehen hinter
der Trocknereinheit (13) eine Einheit (14) zum Finishen der Oberflächen der Werkstück-Schmalseiten
(3) angeordnet ist.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückaufnahmevorrichtung (1) eine die Werkstücke (2) horizontal flachliegend
an dem Ink-Jet-Drucksystem (6) entlangfördernde Transportvorrichtung (1) ist.
12. Maschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der Transportvorrichtung 1 eine die Werkstücke (2) darauf niederhaltende
Oberdruckvorrichtung angeordnet ist.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückaufnahmevorrichtung (1) stationär angeordnet und das Ink-Jet-Drucksystem
(6) entlang der Werkstückaufnahmevorrichtung (1) bewegbar ist.