[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Additivs als Demulgator für
Mischungen aus Mitteldestillaten mit pflanzlichen oder tierischen Brennstoffölen und
Wasser.
[0002] Im Zuge abnehmender Welterdölreserven und der Diskussion um die Umwelt beeinträchtigenden
Konsequenzen des Verbrauchs fossiler und mineralischer Brennstoffe steigt das Interesse
an alternativen, auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Energiequellen. Dazu gehören
insbesondere native Öle und Fette pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Dies sind
in der Regel Triglyceride von Fettsäuren mit 10 bis 24 C-Atomen, die einen den herkömmlichen
Brennstoffen vergleichbaren Heizwert haben, aber gleichzeitig als biologisch abbaubar
und umweltverträglich eingestuft werden.
[0003] Aus tierischem oder pflanzlichem Material erhaltene Öle sind hauptsächlich Stoffwechselprodukte,
die Triglyceride von Monocarbonsäuren umfassen, z.B. Säuren mit 10 bis 25 Kohlenstoffatomen,
und der Formel

entsprechen, in der R ein aliphatischer Rest mit 10 bis 25 Kohlenstoffatomen ist,
der gesättigt oder ungesättigt sein kann.
[0004] Im allgemeinen enthalten solche Öle Glyceride von einer Reihe von Säuren, deren Anzahl
und Sorte mit der Quelle des Öls variiert, und sie können zusätzlich Phosphoglyceride
enthalten. Solche Öle können nach im Stand der Technik bekannten Verfahren erhalten
werden.
[0005] Auf Grund der teilweise unbefriedigenden physikalischen Eigenschaften der Triglyceride
ist die Technik dazu übergegangen, die natürlich vorkommenden Triglyceride in Fettsäureester
niederer Alkohole wie Methanol oder Ethanol zu überführen. Zum Stand der Technik gehören
auch Mischungen aus Mitteldestillaten mit Ölen pflanzlicher oder tierischer Herkunft
(im folgenden auch "Biobrennstofföle" genannt).
[0006] EP-B-0 665 873 offenbart eine Brennstoffölzusammensetzung, die einen Biobrennstoff,
ein Brennstofföl auf Erdölbasis und ein Additiv umfasst, welches (a) ein öllösliches
Ethylencopolymer oder (b) ein Kammpolymer oder (c) eine polare Stickstoffverbindung
oder (d) eine Verbindung, in der mindestens eine im wesentlichen lineare Alkylgruppe
mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen mit einem nicht polymeren organischen Rest verbunden
ist, um mindestens eine lineare Kette von Atomen zu liefern, die die Kohlenstoffatome
der Alkylgruppen und ein oder mehrere nicht endständige Sauerstoffatome einschließt,
oder (e) eine oder mehrere der Komponenten (a), (b), (c) und (d) umfasst.
[0007] Ein Hindernis für die Verwendung von Mischungen aus Mitteldestillaten und Biobrennstoffölen
ist deren starke Neigung, mit Wasser stabile Emulsionen einzugehen. Solche Emulsionen
bewirken in der Verteilungskette der Brennstofföle sowie bei deren Verwendung in Kraftfahrzeugen
Korrosionsprobleme.
[0008] Aufgabe dieser Erfindung war es somit, einen geeigneten Demulgator für Mischungen
aus Mitteldestillaten, Biobrennstoffölen und Wasser zu finden.
[0009] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass bestimmte vernetzte Alkylenoxidblockpolymere
ausgezeichnete Demulgatoren für solche Mischungen sind.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist ein Brennstofföl, enthaltend einen größeren Anteil einer
Mischung aus
A) einem Mitteldestillat-Brennstofföl, und
B) einem Biobrennstofföl,
sowie einem kleineren Anteil
C) eines öllöslichen, vernetzten Blockcopolymers aus C2- bis C4-Alkylenoxiden.
[0011] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des unter C) definierten
Blockcopolymers als Demulgator in Mischungen aus Mitteldestillat-Brennstoffölen mit
Biobrennstoffölen und Wasser.
[0012] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Demulgierung von Wasser
aus Mischungen von Mitteldestillat-Brennstoffölen mit Biobrennstoffölen, indem man
den Mischungen das oben definierte Blockcopolymer zusetzt.
[0013] Als Bestandteil A) werden Mitteldestillat-Brennstofföle verwendet. Damit bezeichnet
man insbesondere solche Mineralöle, die durch Destillation von Rohöl gewonnen werden
und im Bereich von 120 bis 450°C sieden, beispielsweise Kerosin, Jet-Fuel, Diesel
und Heizöl. Vorzugsweise werden solche Mitteldestillate verwendet, die weniger als
350 ppm Schwefel, besonders bevorzugt weniger als 200 ppm Schwefel insbesondere weniger
als 50 ppm Schwefel und in speziellen Fällen weniger als 10 ppm Schwefel enthalten.
Es handelt sich dabei im allgemeinen um solche Mitteldestillate, die einer hydrierenden
Raffination unterworfen wurden, und die daher nur geringe Anteile an polyaromatischen
und polaren Verbindungen enthalten. Vorzugsweise handelt es sich um solche Mitteldestillate,
die 95 %-Destillationspunkte unter 370°C, insbesondere 350°C und in Spezialfällen
unter 330°C aufweisen. Vorzugsweise haben die Mitteldestillate Aromatengehalte von
unter 28 Gew.-%, insbesondere unter 20 Gew.-%.
[0014] Als Bestandteil B) werden Biobrennstofföle verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Biobrennstofföl, das häufig auch als "Biodiesel" oder "Biokraftstoff"
bezeichnet wird, um Fettsäurealkylester aus Fettsäuren mit 14 bis 24 C-Atomen und
Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen. Gewöhnlich enthält ein größerer Teil der Fettsäuren
ein, zwei oder drei Doppelbindungen.
[0015] Besonders bevorzugt handelt es sich z.B. um Rapsölsäuremethylester und speziell um
Mischungen, die Raps-, Sonnenblumen- und/oder Sojaölfettsäuremethylester enthalten.
Beispiele für Öle, die sich von tierischem oder pflanzlichem Material ableiten, und
die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet werden können, sind Rapsöl,
Korianderöl, Sojaöl, Baumwollsamenöl, Sonnenblumenöl, Ricinusöl, Olivenöl, Erdnussöl,
Maisöl, Mandelöl, Palmkernöl, Kokosnussöl, Sojaöl, Senfsamenöl, Rindertalg, Knochenöl
und Fischöle. Weitere Beispiele schließen Öle ein, die sich von Weizen, Jute, Sesam,
Scheabaumnuß, Arachisöl und Leinöl ableiten und können aus diesen nach im Stand der
Technik bekannten Verfahren abgeleitet werden. Außerdem können Öle verwendet werden,
welche aus gebrauchten Altölen, wie Frittieröl gewonnen wurden. Rapsöl, das eine Mischung
von mit Glycerin partiell veresterten Fettsäuren ist, ist bevorzugt, da es in großen
Mengen erhältlich ist und in einfacher Weise durch Auspressen von Rapssamen erhältlich
ist. Des weiteren sind die ebenfalls weit verbreiteten Öle von Sonnenblumen und Soja
sowie deren Mischungen mit Rapsöl bevorzugt.
[0016] Als niedrigere Alkylester von Fettsäuren kommen die folgenden in Betracht, beispielsweise
als handelsübliche Mischungen: Die Ethyl-, Propyl-, Butyl- und insbesondere Methylester
von Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise von Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmitolsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Ricinolsäure, Elaeostearinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Eicosansäure, Gadoleinsäure,
Docosansäure oder Erucasäure, die bevorzugt eine lodzahl von 50 bis 150, insbesondere
90 bis 125 haben. Mischungen mit besonders vorteilhaften Eigenschaften sind solche,
die hauptsächlich, d.h. zu mindestens 50 Gew.-%, Methylester von Fettsäuren mit 16
bis 22 Kohlenstoffatomen und 1, 2 oder 3 Doppelbindungen enthalten. Die bevorzugten
niedrigeren Alkylester von Fettsäuren sind die Methylester von Ölsäure, Linolsäure,
Linolensäure und Erucasäure.
[0017] Handelsübliche Mischungen der genannten Art werden beispielsweise durch Spaltung
und Veresterung von tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen durch ihre Umesterung
mit niedrigeren aliphatischen Alkoholen erhalten. Zur Herstellung von niedrigeren
Alkylestern von Fettsäuren ist es vorteilhaft, von Fetten und Ölen mit hoher lodzahl
auszugehen, wie beispielsweise Sonnenblumenöl, Rapsöl, Korianderöl, Castoröl (Ricinusöl),
Sojaöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl oder Rindertalg. Niedrigere Alkylester von Fettsäuren
auf Basis einer neuen Rapsölsorte, deren Fettsäurekomponente zu mehr als 80 Gew.-%
von ungesättigten Fettsäuren mit 18 Kohlenstoffatomen abgeleitet ist, sind bevorzugt.
[0018] Das Mischungsverhältnis der Bestandteile A und B kann beliebig variieren. Es liegt
vorzugsweise zwischen A:B = 99,9:0,1 und 0,1:99,9, insbesondere 99:1 bis 1:99, speziell
95:5 bis 5:95, beispielhaft 85:15 bis 15:85 oder 80:20 bis 20:80.
[0019] Bestandteil C) ist ein vernetztes Blockcopolymer, das durch Vernetzung aus einem
Blockcopolymer von mindestens 2 verschiedenen C
2- bis C
4-Alkylenoxiden hergestellt ist. Das Blockcopolymer kann aus 2, 3, 4 oder mehr Blöcken
bestehen.
[0020] Die verwendeten Blockcopolymere werden wie im Stand der Technik bekannt durch sequentielle
Polymerisierung von Alkylenoxiden (Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid) bevorzugt
unter alkalischer Katalyse hergestellt. Folgende Formel veranschaulicht beispielhaft
die Struktur eines bevorzugt verwendeten Blockcopolymers auf Basis Propylenoxid/Ethylenoxid
mit einem mittleren Molgewicht von M* = 10000 g/mol:

[0021] Das zur Herstellung des Blockcopolymers C) verwendete Basispolymer hat im allgemeinen
ein Molekulargewicht von 500 bis 100.000 g/mol, vorzugsweise 1000 bis 60.000, insbesondere
4000 bis 50.000 g/mol. Diese Molekulargewichte sind die Molekulargewichte vor der
Vernetzung.
[0022] Die Vernetzung der verwendeten Blockcopolymere wird wie im Stand der Technik bekannt
durch alkalisch oder sauer katalysierte Ringöffnung von Di-, Tri- oder Tetraglycidylethern,
durch Veresterung mit mehrwertigen Carbonsäuren bzw.
[0023] Carbonsäureanhydriden oder durch Umsetzung mit mehrwertigen Isocyanaten durchgeführt.
[0024] Als Vernetzer kommen solche Verbindungen in Betracht, die sich mit mindestens 2 Bindungsstellen
an das Blockpolymer binden können. Beispielhaft seien folgende Vernetzer aufgeführt:
Bisphenol-A-diglycidylether, Butan-1,4-dioldiglycidylether, Hexan-1 ,6-dioldiglycidylether,
Ethylenglykoldiglycidylether, Cyclohexandimethanoldiglycidylether, Resorcindiglycidylether,
Glycerindiglycidylether, Glycerintriglycidylether, Glycerinpropoxylattriglycidylether,
Polyglycerinpolyglycidylether, p-Aminophenoltriglycidylether, Polypropylenglykoldiglycidylether,
Pentaerythrittetraglycidylether, Sorbitolpolyglycidylether, Trimethylolpropantriglycidylether,
Castoröltriglycidylether, Diaminobiphenyltetraglycidylether, Sojaölepoxid, Adipinsäure,
Maleinsäure, Phthalsäure, Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid, Dodecylbernsteinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid, Trimellitsäureanhydrid, Pyromellitsäureanhydrid, Dimethoxydimethylsilan,
Diethoxydimethylsilan, Toluoldiisoyanat und Diphenylmethandiisocyanat.
[0025] Die vernetzten Blockcopolymere C) haben im allgemeinen ein Molekulargewicht von 1000
- 200.000 g/mol, vorzugsweise 2000 bis 100.000, insbesondere 4000 - 50.000 g/mol,
gemessen mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) gegen Polystyrolstandards in
THF.
[0026] Eine wichtige Bestimmungsgröße für die Blockcopolymere C ist ihre Wasserzahl (WZ).
Sie wird nach DIN EN 12836 bestimmt, auf die hiermit bezug genommen wird. Zu einem
Lösemittel-Gemisch, das aus einem bestimmten Volumen Dioxan und Toluol im Verhältnis
97:3 besteht, und in dem die Blockcopolymerprobe als klare Lösung vorliegt, wird Wasser
bei einer Temperatur von (25 ± 1)°C zugegeben, bis eine bleibende Trübung auftritt.
Die Wasserzahl wird angegeben in Millilitern Wasser, die benötigt werden, um die bleibende
Trübung zu erhalten.
[0027] Vorzugsweise liegt die Wasserzahl im vernetzten Blockcopolymer C) zwischen 6 ml und
25 ml, insbesondere zwischen 6 ml und 17 ml.
[0028] Die vernetzten Blockcopolymere C) werden den A) und B) enthaltenden Mischungen in
Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,005 bis 1 Gew.-% und speziell 0,01 bis
0,05 Gew.-% zugesetzt. Dabei können sie als solche oder auch gelöst bzw. dispergiert
in Lösemitteln, wie z.B. aliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder
Kohlenwasserstoffgemischen wie z.B. Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Decan, Pentadecan,
Benzinfraktionen, Kerosin, Naphtha, Diesel, Heizöl, Isoparaffine oder kommerziellen
Lösemittelgemischen wie Solvent Naphtha, ® Shellsol AB, ® Solvesso 150, ® Solvesso
200, ® Exxsol-, ® Isopar- und ® Shellsol D-Typen eingesetzt werden. Bevorzugt sind
sie in Brennstofföl tierischen oder pflanzlichen Ursprungs auf Basis von Fettsäurealkylestern
gelöst. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Additive 1 - 80 %, speziell 10 -
70 %, insbesondere 25 - 60 % Lösemittel.
[0029] Die vernetzten Blockcopolymere C) können dem zu additivierenden Öl gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren zugeführt werden. Wenn mehr als eine Copolymerkomponente
verwendet werden soll, können solche Komponenten zusammen oder separat in beliebiger
Kombination in das Öl eingebracht werden.
[0030] Zur Herstellung von Additivpaketen für spezielle Problemlösungen können die vernetzten
Blockcopolymere C) auch zusammen mit einem oder mehreren öllöslichen Co-Additiven
eingesetzt werden, die bereits für sich allein die Eigenschaften von Rohölen, Schmierölen
oder Brennölen verbessern. Beispiele solcher Co-Additive sind polare Verbindungen,
die eine Paraffindispergierung bewirken (Paraffindispergatoren), Alkylphenol-Aldehydharze,
polymere Kaltfließverbesserer sowie öllösliche Amphiphile.
[0031] So haben sich Mischungen der vernetzten Blockcopolymere C) mit solchen Copolymeren
hervorragend bewährt, die 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und 60 bis 90 Gew.-% Ethylen
enthalten. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung setzt man die erfindungsgemäßen
Additive in Mischung mit Ethylen/Vinylacetat/Vinyl-2-ethylhexanoat-Terpolymeren, Ethylen/Vinylacetat/Neononansäurevinylester-Terpolymeren
und/oder Ethylen-Vinylacetat/Neodecansäurevinylester-Terpolymeren zur gleichzeitigen
Verbesserung der Fließfähigkeit und Schmierwirkung von Mineralölen oder Mineralöldestillaten
ein. Die Terpolymere der 2-Ethylhexansäurevinylester, Neononansäurevinylester bzw.
der Neodecansäurevinylester enthalten außer Ethylen 8 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und
1 bis 40 Gew.-% des jeweiligen langkettigen Vinylesters. Weitere bevorzugte Copolymere
enthalten neben Ethylen 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und gegebenenfalls 1 bis 40 Gew.-%
Vinylester mit C
3- bis C
12-Alkylgruppen im Esterrest und gegebenenfalls 0,5 bis 20 Gew.-% Olefine mit 3 bis
10 C-Atomen wie z.B. Isobutylen, Diisobutylen, Propylen, Methylpenten oder Norbornen.
[0032] Bei den Paraffindispergatoren handelt es sich vorzugsweise um niedermolekulare oder
polymere, öllösliche Verbindungen mit ionischen oder polaren Gruppen wie z.B. Aminsalze,
Imide und/oder Amide. Besonders bevorzugte Paraffindispergatoren enthalten Umsetzungsprodukte
primärer und/oder sekundärer Fettamine mit 8 bis 36 C-Atomen, insbesondere Dicocosfettamin,
Ditalgfettamin und Distearylamin. Besonders bewährt haben sich Paraffindispergatoren,
die durch Reaktion aliphatischer oder aromatischer Amine, vorzugsweise langkettiger
aliphatischer Amine, mit aliphatischen oder aromatischen Mono-, Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren
oder deren Anhydriden erhalten werden (vgl. US 4 211 534). Andere Paraffindispergatoren
sind Copolymere der Malein-, Fumar- und/oder Itaconsäure oder des Maleinsäureanhydrids
und weiterer α,β-ungesättigter Verbindungen, die gegebenenfalls mit primären und/oder
sekundären Monoalkylaminen und/oder aliphatischen Alkoholen umgesetzt werden können
(vgl. EP-A-0 154 177), die Umsetzungsprodukte von Alkenylspirobislactonen mit Aminen
(vgl. EP-A-0 413 279 B1) und nach EP-A-0 606 055 A2 Umsetzungsprodukte von Terpolymeren
auf Basis α,β-ungesättigter Dicarbonsäureanhydride, α,β-ungesättigter Verbindungen
und Polyoxylalkylenether niederer ungesättigter Alkohole.
[0033] Als Co-Additive, die eine Paraffindispergierung bewirken sind beispielsweise Ester
geeignet. Diese Ester leiten sich von Polyolen mit 3 oder mehr OH-Gruppen ab, insbesondere
von Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit sowie die daraus durch Kondensation
zugänglichen Oligomere mit 2 bis 10 Monomereinheiten wie z.B. Polyglycerin. Die Polyole
sind im allgemeinen mit 1 bis 100 mol Alkylenoxid, bevorzugt 3 bis 70, insbesondere
5 bis 50 mol Alkylenoxid pro mol Polyol umgesetzt. Bevorzugte Alkylenoxide sind Ethylenoxid,
Propylenoxid und Butylenoxid. Die Alkoxylierung erfolgt nach bekannten Verfahren.
[0034] Die für die Veresterung der alkoxylierten Polyole geeigneten Fettsäuren haben vorzugsweise
8 bis 50, insbesondere 12 bis 30, speziell 16 bis 26 C-Atome. Geeignete Fettsäuren
sind beispielsweise Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-, Palmitin-, Margarin-,
Stearin-, Isostearin-, Arachin- und Behensäure, Öl- und Erucasäure, Palmitolein-,
Myristolein, Ricinolsäure, sowie aus natürlichen Fetten und Ölen gewonnene Fettsäuremischungen.
Bevorzugte Fettsäuremischungen enthalten mehr als 50 % Fettsäuren mit mindestens 20
C-Atomen. Bevorzugt enthalten weniger als 50 % der zur Veresterung verwendeten Fettsäuren
Doppelbindungen, insbesondere weniger als 10 %; speziell sind sie weitestgehend gesättigt.
Unter weitestgehend gesättigt soll hier eine lodzahl der verwendeten Fettsäure von
bis zu 5 g I pro 100 g Fettsäure verstanden werden. Die Veresterung kann auch ausgehend
von reaktiven Derivaten der Fettsäuren wie Estern mit niederen Alkoholen (z.B. Methyl-
oder Ethylester) oder Anhydriden erfolgen.
Zur Veresterung der alkoxylierten Polyole können auch Gemische obiger Fettsäuren mit
fettlöslichen, mehrwertigen Carbonsäuren eingesetzt werden. Beispiele für geeignete
mehrwertige Carbonsäuren sind Dimerfettsäuren, Alkenylbernsteinsäuren und aromatische
Polycarbonsäuren sowie deren Derivate wie Anhydride und C
1- bis C
5-Ester. Bevorzugt sind Alkenylbernsteinsäuren und deren Derivate mit Alkylresten mit
8 bis 200, insbesondere 10 bis 50 C-Atomen. Beispiele sind Dodecenyl-, Octadecenyl-
und Poly(isobutenyl)bernsteinsäureanhydrid. Bevorzugt werden die mehrwertigen Carbonsäuren
dabei zu untergeordneten Anteilen von bis zu 30 Mol-%, bevorzugt 1 bis 20 Mol-%, insbesondere
2 bis 10 Mol-% eingesetzt.
[0035] Ester und Fettsäure werden für die Veresterung bezogen auf den Gehalt an Hydroxylgruppen
einerseits und Carboxylgruppen andererseits im Verhältnis 1,5:1 bis 1:1,5 eingesetzt,
bevorzugt 1,1:1 bis 1:1,1, insbesondere equimolar. Die paraffindispergierende Wirkung
ist besonders ausgeprägt, wenn mit einem Säureüberschuss von bis zu 20 Mol-%, speziell
bis zu 10 Mol-%, insbesondere bis zu 5 Mol-% gearbeitet wird.
[0036] Die Veresterung wird nach üblichen Verfahren durchgeführt. Besonders bewährt hat
sich die Umsetzung von Polyolalkoxylat mit Fettsäure, gegebenenfalls in Gegenwart
von Katalysatoren wie z.B. para-Toluolsulfonsäure, C
2- bis C
50-Alkylbenzolsulfonsäuren, Methansulfonsäure oder sauren Ionenaustauschern. Die Abtrennung
des Reaktionswassers kann destillativ durch Direktkondensation oder bevorzugt mittels
azeotroper Destillation in Anwesenheit organischer Lösemittel, insbesondere aromatischer
Lösemittel wie Toluol, Xylol oder auch höher siedender Gemische wie ® Shellsol A,
Shellsol B, Shellsol AB oder Solvent Naphtha erfolgen. Die Veresterung erfolgt bevorzugt
vollständig, d.h. für die Veresterung werden 1,0 bis 1,5 mol Fettsäure pro mol Hydroxylgruppen
eingesetzt. Die Säurezahl der Ester liegt im allgemeinen unter 15 mg KOH/g, bevorzugt
unter 10 mg KOH/g speziell unter 5 mg KOH/g.
[0037] Besonders bevorzugte Paraffindispergatoren werden durch Reaktion von Verbindungen,
die eine Acylgruppe enthalten, mit einem Amin hergestellt. Bei diesem Amin handelt
es sich um eine Verbindung der Formel NR
6R
7R
8, worin R
6, R
7 und R
8 gleich oder verschieden sein können, und wenigstens eine dieser Gruppen für C
8-C
36-Alkyl, C
6-C
36-Cycloalkyl, C
8-C
36-Alkenyl, insbesondere C
12-C
24-Alkyl, C
12-C
24-Alkenyl oder Cyclohexyl steht, und die übrigen Gruppen entweder Wasserstoff, C
1-C
36-Alkyl, C
2-C
36-Alkenyl, Cyclohexyl, oder eine Gruppe der Formeln -(A-O)
x-E oder -(CH
2)
n-NYZ bedeuten, worin A für eine Ethylen- oder Propylengruppe steht, x eine Zahl von
1 bis 50, E = H, C
1-C
30-Alkyl, C
5-C
12-Cycloalkyl oder C
6-C
30-Aryl, und n 2, 3 oder 4 bedeuten, und Y und Z unabhängig voneinander H, C
1-C
30-Alkyl oder -(A-O)
x bedeuten. Unter Acylgruppe wird hier eine funktionelle Gruppe folgender Formel verstanden:
>C=O
[0038] Die Paraffindispergatoren können den vernetzten Blockcopolymeren C) beigemischt oder
separat dem zu additivierenden Mitteldestillat zugesetzt werden.
[0039] Als Paraffindispergatoren sind auch Alkylphenol-Aldehydharze geeignet. Alkylphenol-Aldehyd-Harze
sind prinzipiell bekannt und beispielsweise im Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage, Thieme
Verlag 1988-92, Band 4, S. 3351ff. beschrieben. Die Alkyl- oder Alkenylreste des Alkylphenols
besitzen 6 - 24, bevorzugt 8 - 22, insbesondere 9 - 18 Kohlenstoffatome. Sie können
linear oder bevorzugt verzweigt sein, wobei die Verzweigung sekundäre wie auch tertiäre
Strukturelemente enthalten kann. Bevorzugt handelt es sich um n- und iso-Hexyl, n-
und iso-Octyl, n- und iso-Nonyl, n- und iso-Decyl, n- und iso-Dodecyl, Tetradecyl,
Hexadecyl, Octadecyl, Eicosyl sowie Tripropenyl, Tetrapropenyl, Pentapropenyl und
Polyisobutenyl bis C
24. Das Alkylphenol-Aldehyd-Harz kann auch bis zu 20 Mol-% Phenoleinheiten und/oder
Alkylphenole mit kurzen Alkylketten wie z. B. Butylphenol enthalten. Für das Alkylphenol-Aldehydharz
können gleiche oder verschiedene Alkylphenole verwendet werden.
[0040] Der Aldehyd im Alkylphenol-Aldehyd-Harz besitzt 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatome
und kann weitere funktionelle Gruppen tragen. Bevorzugt ist er ein aliphatischer Aldehyd,
besonders bevorzugt ist er Formaldehyd.
[0041] Das Molekulargewicht der Alkylphenol-Aldehyd-Harze beträgt vorzugsweise 350 - 10.000,
insbesondere 400 - 5000 g/mol. Bevorzugt entspricht dies einem Kondensationsgrad n
von 3 bis 40, insbesondere von 4 bis 20. Voraussetzung ist hierbei, dass die Harze
öllöslich sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei diesen Alkylphenol-Formaldehydharzen
um solche, die Oligo- oder Polymere mit einer repetitiven Struktureinheit der Formel

sind, worin R
A für C
4 bis C
30-, insbesondere C
6- bis C
24-Alkyl oder -Alkenyl, R
B für OH oder O-(A-O)
x-H mit A = C
2-C
4-Alkylen und x = 1 bis 50, und n für eine Zahl von 2 bis 50, insbesondere 5 bis 40
und speziell 7 bis 12 steht.
[0042] Die Herstellung der Alkylphenol-Aldehyd-Harze erfolgt in bekannter Weise durch basische
Katalyse, wobei Kondensationsprodukte vom Resoltyp entstehen, oder durch saure Katalyse,
wobei Kondensationsprodukte vom Novolaktyp entstehen.
[0043] Die nach beiden Arten gewonnenen Kondensate sind für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeignet. Bevorzugt ist die Kondensation in Gegenwart von sauren Katalysatoren.
[0044] Zur Herstellung der Alkylphenol-Aldehyd-Harze werden ein Alkylphenol mit 6 - 24,
bevorzugt 8 - 22, insbesondere 9 - 18 C-Atomen je Alkylgruppe, oder Gemische hiervon
und mindestens ein Aldehyd miteinander umgesetzt, wobei pro mol Alkylphenolverbindung
etwa 0,5 - 2 mol, vorzugsweise 0,7 - 1,3 mol und insbesondere äquimolare Mengen Aldehyd
eingesetzt werden.
[0045] Geeignete Alkylphenole sind insbesondere n- und iso-Hexylphenol, n- und isoOctylphenol,
n- und iso-Nonylphenol, n- und iso-Decylphenol, n- und iso-Dodecylphenol, Tetradecylphenol,
Hexadecylphenol, Octadecylphenol, Eicosylphenol, Tripropenylphenol, Tetrapropenylphenol
und Poly(isobutenyl)phenol bis C
24.
[0046] Die Alkylphenole sind vorzugsweise para-substituiert. Die Alkylphenole können einen
oder mehrere Alkylreste tragen. Vorzugsweise sind sie zu höchstens 5 Mol-%, insbesondere
zu höchstens 20 Mol-% und speziell höchstens 40 Mol-% mit mehr als einer Alkylgruppe
substituiert. Bevorzugt tragen höchstens 40 Mol-%, insbesondere höchstens 20 Mol-%
der eingesetzten Alkylphenole in ortho-Position einen Alkylrest. Speziell sind die
Alkylphenole in ortho-Position zur Hydroxylgruppe nicht mit tertiären Alkylgruppen
substituiert.
[0047] Der Aldehyd kann ein Mono- oder Dialdehyd sein und weitere funktionelle Gruppen wie
-COOH tragen. Besonders geeignete Aldehyde sind Formaldehyd, Acetaldehyd, Butyraldehyd,
Glutardialdehyd und Glyoxalsäure, bevorzugt ist Formaldehyd. Der Formaldehyd kann
in Form von Paraformaldehyd oder in Form einer vorzugsweise 20 - 40 gew.-%igen wässrigen
Formalinlösung eingesetzt werden. Es können auch entsprechende Mengen an Trioxan verwendet
werden.
[0048] Die Umsetzung von Alkylphenol und Aldehyd erfolgt üblicherweise in Gegenwart von
alkalischen Katalysatoren, beispielsweise Alkalihydroxiden oder Alkylaminen, oder
von sauren Katalysatoren, beispielsweise anorganischen oder organischen Säuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Sulfonsäure, Sulfamidosäuren oder Halogenessigsäuren,
und in Gegenwart eines mit Wasser ein Azeotrop bildenden organischen Lösungsmittels,
beispielsweise Toluol, Xylol, höheren Aromaten oder Gemischen hiervon. Das Reaktionsgemisch
wird auf eine Temperatur von 90 bis 200°C, bevorzugt 100 - 160°C erhitzt, wobei das
entstehende Reaktionswasser während der Umsetzung durch azeotrope Destillation entfernt
wird. Lösungsmittel, die unter den Bedingungen der Kondensation keine Protonen abspalten,
können nach der Kondensationsreaktion in den Produkten bleiben. Die Harze können direkt
oder nach Neutralisation des Katalysators eingesetzt werden, gegebenenfalls nach weiterer
Verdünnung der Lösung mit aliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
oder Kohlenwasserstoffgemischen, z.B. Benzinfraktionen, Kerosin, Decan, Pentadecan,
Toluol, Xylol, Ethylbenzol oder Lösungsmitteln wie ® Solvent Naphtha, ® Shellsol AB,
® Solvesso 150, ® Solvesso 200, ® Exxsol, ® ISOPARund ® Shellsol D-Typen.
[0049] Schließlich werden in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die vernetzten
Blockcopolymere C) zusammen mit Kammpolymeren verwendet. Hierunter versteht man Polymere,
bei denen Kohlenwasserstoffreste mit mindestens 8, insbesondere mindestens 10 Kohlenstoffatomen
an einem Polymerrückgrat gebunden sind. Vorzugsweise handelt es sich um Homopolymere,
deren Alkylseitenketten mindestens 8 und insbesondere mindestens 10 Kohlenstoffatome
enthalten. Bei Copolymeren weisen mindestens 20 %, bevorzugt mindestens 30 % der Monomeren
Seitenketten auf (vgl. Comb-like Polymers-Structure and Properties; N.A. Platé and
V.P. Shibaev, J. Polym. Sci. Macromolecular Revs. 1974, 8, 117 ff). Beispiele für
geeignete Kammpolymere sind z.B. Fumarat/Vinylacetat-Copolymere (vgl. EP 0 153 176
A1 ), Copolymere aus einem C
6-C
24-α-Olefin und einem N-C
6-C
22-Alkylmaleinsäureimid (vgl. EP-A-0 320 766), ferner veresterte Olefin/Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
Polymere und Copolymere von α-Olefinen und veresterte Copolymere von Styrol und Maleinsäureanhydrid.
[0050] Kammpolymere können beispielsweise durch die Formel

beschrieben werden. Darin bedeuten
- A
- R', COOR', OCOR', R"-COOR' oder OR';
- D
- H, CH3, A oder R;
- E
- H oder A;
- G
- H, R", R"-COOR', einen Arylrest oder einen heterocyclischen Rest;
- M
- H, COOR", OCOR", OR" oder COOH;
- N
- H, R", COOR", OCOR, COOH oder einen Arylrest;
- R'
- eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-150 Kohlenstoffatomen;
- R"
- eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
- m
- eine Zahl zwischen 0,4 und 1,0; und
- n
- eine Zahl zwischen 0 und 0,6.
[0051] Das Mischungsverhältnis (in Gewichtsteilen) der vernetzten Blockcopolymere C) mit
polymeren Kaltfließverbesserern, Paraffindispergatoren, Kammpolymeren bzw. Harzen
beträgt jeweils 1 : 1000 bis 1 : 1 , vorzugsweise 1:10 bis 1:50 .
[0052] Die vernetzten Blockcopolymere C) können allein oder auch zusammen mit anderen Additiven
verwendet werden, z. B. mit anderen Stockpunkterniedrigern oder Entwachsungshilfsmitteln,
mit Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien, Lubricity-Additiven Schlamminhibitoren,
Dehazern und Zusätzen zur Erniedrigung des Cloud-Points.
Beispiele
[0053] Charakterisierung der Testöle:
Die Bestimmung des CFPP-Werts erfolgt gemäß EN 116, die der Siedekenndaten gemäß ASTM
D-86 und die Bestimmung des Cloud Points gemäß ISO 3015.
Tabelle 1:
| Analyse des verwendeten Biodiesel |
| Öl Nr. |
|
CP |
CFPP |
| E 1 |
Rapsölsäuremethylester (RME) |
-2,3 |
-14°C |
| E 2 |
90% Rapsölsäuremethylester (RME) + 10 % Sojaölsäuremethylester (SojaME) |
-2,0 |
-8°C |
Tabelle 2:
| C-Kettenverteilung der zur Herstellung der Testöle eingesetzten Fettsäuremethylester
(Hauptbestandteile; FI.-% gemäß GC) |
| |
C16 |
C16' |
C18 |
C18' |
C18" |
C18" |
C20 |
C20' |
C22 |
Σ gesättigt |
| RME |
4,4 |
0,4 |
1,6 |
57,8 |
21,6 |
8,8 |
1,5 |
0,7 |
0,2 |
7,7 |
| SojaME |
10,4 |
0,1 |
4,1 |
24,8 |
51,3 |
6,9 |
0,5 |
0,4 |
0,4 |
15,4 |
Tabelle 3:
| Charakterisierung der verwendeten Mitteldestillate |
| |
F1 |
F2 |
F3 |
F4 |
| Schwefelgehalt, ppm |
7,9 |
4,9 |
32,0 |
900 |
| Dichte, g/cm3 |
0,8436 |
0,8306 |
0,8348 |
0,8487 |
| Siedebeginn, °C |
209,9 |
143,9 |
209,1 |
203,7 |
| Siedeende, °C |
334,6 |
363,2 |
347,8 |
365,6 |
| Siedebereich (90-20), °C |
63,5 |
87,6 |
83,8 |
94,9 |
| Aromatengehalt, Gew.-% |
25,7 |
16,5 |
20,5 |
29,9 |
Tabelle 4:
| Charakterisierung der Copolymere C |
| Polymer |
Mw
[g/mol] |
Wasserzahl
[ml] |
| P1 |
3000 |
12,0 |
| P2 |
3400 |
9,1 |
| P3 |
3600 |
7,6 |
| P4 |
3100 |
15,1 |
| P5 |
3300 |
11,8 |
| P6 |
3000 |
14,2 |
Tabelle 5:
| Charakterisierung der Fließverbesserer |
| Beispiel |
Comonomer(e) |
V140 |
CH3/100 CH2 |
| P7 |
13,6 Mol-% Vinylacetat |
130 mPas |
3,7 |
| P8 |
13,7 Mol-% Vinylacetat und 1,4 Mol-% Neodecansäurevinylester |
105 mPas |
5,3 |
| P9 |
9,4 Mol-% Vinylacetat |
220 mPas |
6,2 |
Wirksamkeit als Demulgator
[0054] Die Prüfung der Emulgierneigung von Additiven erfolgt gemäß ASTM D 1094-85. 80 ml
eines Dieselkraftstoffes (hier Mischung aus Mineraldiesel und Biodiesel) werden in
einem 100 ml Standzylinder mit 250 ppm des zu testenden Additivs versetzt und 15 Minuten
bei 60°C temperiert und dann geschüttelt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur werden
20 ml Pufferlösung (pH = 7) hinzugegeben und 2 Minuten geschüttelt. Nach 5 Minuten
wird die Probe optisch nach folgenden Kriterien beurteilt:
| Bewertung der Trennschicht |
Bewertung der Phasentrennung |
| 1 |
Klar und sauber |
1 |
Komplette Abwesenheit aller Emulsionen und/oder Abscheidungen in beiden Phasen oder
oben auf der Öl-Phase. |
| 1 b |
kleine, klare Blasen, die schätzungsweise nicht mehr als 50 % der Trennschicht bedecken.
Keine Schlieren, keine Filmbildung oder sonstige Benetzung an der Trennschicht. |
| 2 |
Wie (1), aber zusätzlich kleine Luftbläschen oder kleine Wassertröpfchen in der Öl-Phase. |
| 2 |
Schlieren, Filmbildung oder sonstige Benetzung an der Trennschicht |
3 |
Emulsionen und/oder Niederschläge in beiden Phasen oder oben auf der Öl-Phase, |
| 3 |
Schmaler Saum oder leichte Schaumbildung, oder beides |
und/oder Tropfen in der Wasser-Phase oder an der Wandung anhaftend (ausgenommen die |
| 4 |
Dichter Saum oder starke Schaumbildung, oder beides |
Wandung über der Öl-Phase). In Klammern gesetzt: Menge der Wasserphase |
Tabelle 6:
| Wirksamkeit von Copolymeren als Demulgator in einer Mischung aus 95 Gew.-% F2 und
5 Gew.-% Biodiesel E1 |
| Bsp. Nr. |
Copolymer |
optische Beurteilung |
Dosierung Copolymer ppm |
| |
|
Trennschicht |
Phasentrennung |
Öl-Phase |
Wasser-Phase |
|
| 1 (V) |
-- |
3-4 |
12 ml |
3 |
trübe |
klar |
-- |
| 2(V) |
P7 |
4 |
14 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 3(V) |
P8 |
3 |
15 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 4(V) |
P9 |
4 |
17 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 5 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 6 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 7 |
P3 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 8 |
P4 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 9 |
P5 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 10 |
P6 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 11 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 12 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 13 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
25 |
| 14 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 15 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 16 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 17 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
25 |
| 18 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 19 |
P4 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 20 |
P4 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 21 |
P4 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 22 |
P6 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 23 |
P6 |
2 |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| * deutliche Phasentrennung bereits nach kurzer Zeit (1 bis 2 Min.) |
Tabelle 7:
| Wirksamkeit von Copolymeren als Demulgator in einer Mischung aus 95 Gew.-% F2 und
5 Gew.-% Biodiesel E2 |
| Bsp. Nr. |
Copolymer |
optische Beurteilung |
Dosierung Copolymer ppm |
| |
|
Trennschicht |
Phasen- trennung |
Öl-Phase |
Wasser-Phase |
|
| 24(V) |
-- |
3-4 |
14 ml |
3 |
trübe |
klar |
-- |
| 25(V) |
P7 |
4 |
13 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 26(V) |
P8 |
3 |
17 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 27(V) |
P9 |
4 |
16 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 28 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 29 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 30 |
P3 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 31 |
P4 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 32 |
P5 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 33 |
P6 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
250 |
| 34 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 35 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 36 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
25 |
| 37 |
P1 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 38 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 39 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 40 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
25 |
| 41 |
P2 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 42 |
P4 |
1* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
100 |
| 43 |
P4 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 44 |
P4 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| 45 |
P6 |
1b* |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
50 |
| 46 |
P6 |
2 |
20 ml |
3 |
trübe |
klar |
10 |
| * deutliche Phasentrennung bereits nach kurzer Zeit (1 bis 2 Min.) |

Einfluss des Blockcopolymers auf die Wirkung von Kaltfließeigenschaften
[0055] Es wurden ein Mitteldestillat mit einem CFPP von -7°C und dessen Mischung mit 5 %
des beschriebenen Biokraftstoffs (CFPP der Mischung ebenfalls -7°C) mit Kaltfließverbesserer
und Blockcopolymeren untersucht
Tabelle 9:
| Beeinflussung der Kaltfließeigenschaften durch Blockcopolymere |
| Beispiel |
Brennstofföl |
Copolymere |
| |
|
300 ppm P7 |
300 ppm P8 |
300 ppm P7 + 10 ppm P1 |
300 ppm P8+ 10 ppm P1 |
| 65(V) |
Mitteldestillat |
- 22 |
- 20 |
- 23 |
- 20 |
| 66 |
Mitteldestillat + Biokraftstoff |
- 23 |
- 21 |
- 24 |
- 19 |
Einfluss der Blockcopolymere auf das Emulgierverhalten der Diesel/Biodiesel-Mischung
in Anwesenheit von Fließverbesserern
[0056] Das Emulgierverhalten des Öls F4 mit Zusatz von 5 Gew.-% Biokraftstoff E1 bzw. E2
wurde durch die Zugabe von 10 ppm P1 deutlich geändert und zeigte kaum Emulgierneigung
trotz Anwesenheit von 300 ppm eines Fließverbesserers.
Tabelle 10:
| Einfluss von Kaltfließverbesserern auf die Emulgierneigung mit und ohne Copolymer
C) (hier P1) |
| Bsp. |
Öl |
Kälteadditiv |
optische Beurteilung |
Dosierung P1 [ppm] |
| |
|
|
Trennschicht |
Phasentrennung |
Öl-Phase |
Wasser-Phase |
|
| 67(V) |
F4 |
P7 |
1 b |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
- |
| 68(V) |
F4+E1 |
P7 |
3 |
14 ml |
3 |
trüb |
klar |
- |
| 69 |
F4+E1 |
P7 |
1* |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
10 |
| 70 |
F4+E1 |
P7 |
1 |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
250 |
| 71 |
F4+E2 |
P7 |
1 b |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
10 |
| 72 |
F4+E2 |
P7 |
1 |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
250 |
| 73(V) |
F4 |
P8 |
1 b |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
- |
| 74(V) |
F4+E1 |
P8 |
3 |
13 ml |
3 |
trüb |
klar |
- |
| 75 |
F4+E1 |
P8 |
1 |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
10 |
| 76 |
F4+E1 |
P8 |
1 |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
250 |
| 77 |
F4+E2 |
P8 |
1 b |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
10 |
| 78 |
F4+E2 |
P8 |
1 |
20 ml |
3 |
trüb |
klar |
250 |
1. Brennstofföl, enthaltend einen größeren Anteil einer Mischung aus
A) einem Mitteldestillat-Brennstofföl, und
B) einem Biobrennstofföl,
sowie einem kleineren Anteil
C) eines öllöslichen, vernetzten Blockcopolymers aus C2- bis C4-Alkylenoxiden.
2. Brennstofföl nach Anspruch 1, worin das Mischungsverhältnis A) : B) bei 99:1 bis 1:99
liegt.
3. Brennstofföl nach Anspruch 1 und/oder 2, worin das Molekulargewicht des vernetzten
Bestandteils C) zwischen 1000 und 200.000 g/mol liegt.
4. Brennstofföl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin das Blockcopolymer
C) eine Wasserzahl von 6 bis 17ml aufweist.
5. Brennstofföl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin der Vernetzer ausgewählt
ist aus Bisphenol-A-diglycidylether, Butan-1,4-dioldiglycidylether, Hexan-1,6-dioldiglycidylether,
Ethylenglykoldiglycidylether, Cyclohexandimethanoldiglycidylether, Resorcindiglycidylether,
Glycerindiglycidylether, Glycerintriglycidylether, Glycerinpropoxylattriglycidylether,
Polyglycerinpolyglycidylether, p-Aminophenoltriglycidylether, Polypropylenglykoldiglycidylether,
Pentaerythrittetraglycidylether, Sorbitolpolyglycidylether, Trimethylolpropantriglycidylether,
Castoröltriglycidylether, Diaminobiphenyltetraglycidylether, Sojaölepoxid, Adipinsäure,
Maleinsäure, Phthalsäure, Maleinsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid, Dodecylbernsteinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid, Trimellitsäureanhydrid, Pyromellitsäureanhydrid, Dimethoxydimethylsilan,
Diethoxydimethylsilan, Toluoldiisoyanat und Diphenylmethandiisocyanat.
6. Brennstofföl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, worin der Gehalt der
aus A) und B) bestehenden Mischung an C) von 0,001 bis 5 Gew.-% beträgt.
7. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, welche zusätzlich zu
den Bestandteilen A), B) und C) noch mindestens ein Alkylphenol-Formaldehydharz der
Formel

enthalten, worin R
A für C
4-C
30-Alkyl oder -Alkenyl, R
B für OH oder O-(A-O)
x-H mit A = C
2-C
4-Alkylen und x = 1 bis 50, und n für eine Zahl von 2 bis 50 steht.
8. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, welche zusätzlich zu
den Bestandteilen A), B) und C) noch mindestens ein Copolymer enthalten, welches neben
Ethylen 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und gegebenenfalls 1 bis 40 Gew.-% Vinylester
mit C3- bis C12-Alkylgruppen im Esterrest und gegebenenfalls 0,5 bis 20 Gew.-% Olefine mit 3 bis
10 C-Atomen enthält.
9. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, welche zusätzlich zu
den Bestandteilen A), B) und C) noch mindestens ein Aminsalz, Imid oder Amid eines
primären und/oder sekundären Fettamins mit 8 bis 36 Kohlenstoffatomen umfassen.
10. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, welche zusätzlich zu
den Bestandteilen A), B) und C) noch mindestens ein Copolymer enthalten, welches von
Amiden, Imiden und/oder Estern der Maleinsäure, Fumarsäure und/oder Itaconsäure abgeleitet
ist.
11. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, welche zusätzlich zu
den Bestandteilen A), B) und C) noch ein Kammpolymer der Formel

enthalten, worin
A R', COOR', OCOR', R"-COOR' oder OR';
D H, CH3, A oder R;
E H oder A;
G H, R", R"-COOR', einen Arylrest oder einen heterocyclischen Rest;
M H, COOR", OCOR", OR" oder COOH;
N H, R", COOR", OCOR, COOH oder einen Arylrest;
R' eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-150 Kohlenstoffatomen;
R" eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
m eine Zahl zwischen 0,4 und 1,0; und
n eine Zahl zwischen 0 und 0,6 bedeuten.
12. Verwendung eines Blockcopolymers C) wie in Anspruch 1 definiert zur Demulgierung von
Mischungen aus Mitteldestillat-Brennstoffölen, Biobrennstoffölen und Wasser.