[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft gefärbte Reinigungsmittel, die zur Reinigung von
Geschirr in Geschirrspülmaschinen eingesetzt werden. Insbesondere betrifft die Erfindung
die Verwendung bestimmter Farbstoffe, um die maschinellen Geschirrspülmittel einzufärben.
[0002] Maschinelle Reinigungsmittel sind im Stand der Technik breit beschrieben. Üblicherweise
enthalten diese Mittel einen oder mehrere Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichaktivatoren,
Korrosionsschutzmittel und Tenside. Um dem Verbraucher ein typisches und unverwechselbares
Produkt zur Verfügung zu stellen, werden diese Mittel üblicherweise sowohl parfümiert
als auch eingefärbt. An die Farbstoffe wird dabei eine ganze Reihe an Anforderungen
gestellt: Sie müssen das einzufärbende Reinigungsmittel schon bei geringen Einsatzkonzentrationen
dauerhaft und visuell wahrnehmbar einfärben und dürfen sich auch bei längerer Lagerung
oder erhöhter Temperatur nicht ver- oder entfärben. Hierzu ist es erforderlich, daß
die verwendeten Farbstoffe gegenüber den zum Teil aggressiven Inhaltsstoffen (z.B.
Bleichmittel, Alkaliträger) chemisch inert sind und weder sich selbst noch andere
Inhaltsstoffe zersetzen. Zusätzlich müssen zwar die Mittel optisch kontrastierend
eingefärbt werden, doch darf der Farbstoff auch bei langem Gebrauch ein- und desselben
Mittels weder die Geschirrspülmaschine noch das zu reinigende Geschirr anfärben. Die
Farbstoffe dürfen daher keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Metall- oder Kunststoffoberflächen
besitzen. Es ist weiterhin erforderlich, daß die Farbstoffe im Spülgang restlos aus
der Geschirrspülmaschine entfernt werden und beim Ablaufen des Wassers keinen Film
oder eingefärbte Kalkflecken am Spülgut oder in der Maschine hinterlassen. Da das
Spülgut später zur Zubereitung und Lagerung von Speisen verwendet wird, müssen die
Farbstoffe weiterhin toxikologisch vollkommen unbedenklich sein. Die zur Zeit im Markt
befindlichen Mittel sind mit überwiegend wasserlöslichen Farbstoffen eingefärbt, die
die genannten Probleme jeweils nur teilweise lösen.
[0003] Es bestand nun die Aufgabe, Farbstoffe aufzufinden, die dem oben genannten Anforderungsprofil
vollauf genügen und sich zur dauerhaften Anfärbung von Reinigungsmitteln zum maschinellen
Geschirrspülen eignen. Dabei sollen die Farbstoffe unabhängig vom Aggregatzustand
des Reinigungsmittels eingesetzt werden können und chemisch stabil sein, so daß weder
eine Zersetzung empfindlicher weiterer Inhaltsstoffe noch eine Ver- oder Entfärbung
der Farbstoffe auftritt. Eine Anfärbung von Maschinenteilen oder Spülgut soll ebenso
vermieden werden wie eine Rückstands- oder Belagsbildung in der Geschirrspülmaschine.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß sich eine Gruppe von Farbstoffen durch vorteilhafte Eigenschaften
in allen genannten Kriterien auszeichnet.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Farbstoffen aus der Gruppe
Basacid® Grün 970 (CAS-Nr. 19381-50-1),
Supranol® Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 81),
Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 84),
Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007) zur Einfärbung fester oder flüssiger maschineller
Geschirrspülmittel.
[0006] Die genannten Farbstoffe eignen sich überraschenderweise hervorragend für die Anfärbung
maschineller Geschirrspülmittel, da sie stabil gegen die Reinigungsmittel-Inhaltsstoffe
sind und weder auf das Geschirr noch auf Teile der Geschirrspülmaschine aufziehen.
Bei der Eignung für den genannten Verwendungszweck handelt es sich um Einzelfallphänomene
des jeweiligen Farbstoffs - schon Isomere der genannten Verbindungen können dabei
völlig ungeeignet sein.
[0007] Grünfarbstoffe, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden können,
sind Basacid® Grün 970, Supranol® Grün 6 GW und Supranol® Grün BW. Basacid® Grün 970
ist chemisch exakt das Trinatriumsalz des tris-[5,6-Dihydro-5-(Hydroxyimino-κ-N)-6-oxo-κ-O)-2-Naphthalinsulfonato-Ferrats(III),
das im CAS unter der Nummer 19381-50-1 indiziert ist. Weitere Handelsnamen dieses
Farbstoffs sind Acid Green 1, Japan Green 401 und Naphtholgrün. Im Colour-Index ist
dieser Farbstoff unter der Nummer CI 10020 zu finden und wird durch nachstehende Formel
wiedergegeben:

[0008] Zwei weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Grünfarbstoffe sind Anthrachinonfarbstoff-Zubereitungen.
Supranol® Grün 6 GW enthält dabei CI Acid Green 81 als Farbkomponente, Supranol® Grün
BW enthält das CI Acid Green 84. Beide Farbstoffe sind von der Firma DyStar Textilfarben
(vormals Bayer) erhältlich.
[0009] Als Blaufarbstoff ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung Ultramarinblau-6394 (Synonym:
Pigment Blau 29) einsetzbar. Dieser Stoff ist sowohl im Chemical Abstracts (CAS-Nr.
57455-37-5) als auch im Colour-Index (CI 77007) verzeichnet. Im Gegensatz zu allen
anderen im Ramen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Farbstoffen handelt es sich
hierbei um ein Pigment, das nicht wasserlöslich ist, sondern nur dispergiert werden
kann. Obwohl sich Pigmente üblicherweise nicht als Farbstoffe für maschinelle Geschirrspülmittel
eignen, da sie bei den erhöhten Temperaturen in der Maschine in Kunststoffe migrieren
und diese dauerhaft anfärben, weist dieses Blaupigment diese negativen Eigenschaften
überraschenderweise nicht auf.
[0010] Die Einfärbung der maschinellen Geschirrspülmittel kann mit Hilfe der vorstehend
genannten Farbstoffe auf unterschiedliche Arten erfolgen. Sowohl bei flüssigen als
auch bei pulverförmigen oder granularen Mitteln können die Farbstoffe als wäßrige
Lösung oder Dispersion in das gesamte Mittel eingearbeitet bzw. auf das gesamte Mittel
aufgesprüht werden, wobei das gesamte Mittel homogen eingefärbt wird. Es ist im Rahmen
der erfindungsgemäßen Verwendung aber ebenso möglich, daß eine wäßrige Lösung bzw.
- Dispersion eines oder mehrerer Farbstoffe auf einen oder mehrere Inhaltsstoffe des
Mittels aufgetragen wird und die gefärbten Teilchen als farbige Partikel ("Sprenkel")
in die Mittel eingebracht werden. Diese Methode hat den Vorteil, daß eine wohldefinierte,
im Mittel enthaltene Farbstoffmenge nur auf einem bestimmten Prozentsatz der Teilchen
des Mittels haftet und diese intensiver anfärbt. In der Matrix aus den übrigen Bestandteilen,
die üblicherweise farblos sind, fallen die Buntsprenkel dann besonders auf. Solche
intensiv gefärbten Sprenkel lassen sich dabei sowohl in pulverförmigen bzw. granularen
Mitteln einsetzen, als auch in sedimentationsstabilisierten Flüssigprodukten. Auch
ein Verpressen der granularen Gemische zu Formkörpern und damit gesprenkelte Reinigungsmitteltabletten
sind problemlos herstellbar.
[0011] Als Trägermaterial für den bzw. die Farbstoff(e) kommen sämtliche Inhaltsstoffe von
maschinellen Geschirrspülmitteln in Frage, wobei Stoffe aus der Gruppe der Phosphate,
Silikate, Citrate, Carbonate und Sulfate mit Vorteil eingesetzt werden, und Natriumcarbonat
und Natriumtripolyphosphat bevorzugt sind.
[0012] Die Herstellung der Sprenkelteilchen erfolgt dabei üblicherweise durch das Auftragen
einer wäßrigen Farbstofflösung bzw. -dispersion auf das Trägermittel, wobei gegebenenfalls
Hilfsstoffe wie Tenside, Emulgatoren, Verdicker, Antioxidantien und weitere Lösungsmittel
in der Farbstofflösung enthalten sein können. Üblicherweise weist die Farbstofflösung,
die auf den Träger aufgebracht wird, einen Farbstoffgehalt von 1,0 bis 15,0 Gew.-%,
vorzugsweise von 2,0 bis 10,0 Gew.-% und insbesondere von 4,5 bis 8,0 Gew.-% auf.
Als Hilfsstoffe, die in der Farbstofflösung enthalten sein können, kommen insbesondere
niedere Alkohole wie Ethanol, Isopropanol und Glycole in Betracht. Lösungsvermittler
bzw. Emulgatoren, die mit Vorteil in solchen Farbstofflösungen verwendet werden, sind
insbesondere alkoxylierte nichtionischen Tenside mit weniger als 6 Alkylenoxidgruppen
und Polyethylenglycole bzw. Polypropylenglycole.
[0013] Werden Sprenkel hergestellt, so beträgt ihr Farbstoffgehalt, bezogen auf das Gewicht
der Sprenkel, üblicherweise zwischen 0,1 und 1,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,15
und 1,0 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,25 und 0,75 Gew.-%. Die Trägermaterialien
machen üblicherweise mehr als 85 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 90 Gew.-% und insbesondere
mehr als 95 Gew.-% des Sprenkelgewichts aus, der Rest sind weitere Wirk- und Hilfsstoffe.
[0014] Unabhängig davon, ob das gesamte maschinelle Geschirrspülmittel homogen eingefärbt
wird, oder ob Sprenkel zum Einsatz kommen, beträgt der Gehalt der Mittel an den genannten
Farbstoffen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere 0,05
bis 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel.
[0015] Ein weiteres Anwendungsgebiet für das optisch reizvolle Einfärben von maschinellen
Geschirrspülmitteln stellen Reinigungsmittelformkörper dar, in denen bestimmte Bereiche
optisch durch Einfärbung hervorgehoben sind. Neben dem bereits genannten Einsatz von
Farbsprenkeln in Formkörpern ist insbesondere das Einfärben mindestens einer Phase
eines mehrphasigen Formkörpers zum maschinellen Geschirrspülen im Rahmen der vorliegenden
Erfindung möglich. So können beispielsweise Mehrschichttabletten hergestellt werden,
bei denen eine Schicht farblich einen Kontrast zu der bzw. den anderen Schicht(en)
bildet. Auch die Herstellung von Ring/Kern-Tabletten mit unterschiedlich gefärbten
Bereichen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung problemlos möglich. Besonders bevorzugt
ist dabei die Verwendung der genannten Farbstoffe in zweischichtigen Formkörpern,
bei denen nur eine der beiden Schichten einen oder mehrere Farbstoffe aus der genannten
Gruppe enthält.
[0016] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein festes oder flüssige maschinelles
Geschirrspülmittel, enthaltend Gerüststoff(e), Tensid(e), Bleichmittel und gegebenenfalls
weitere übliche Inhaltsstoffe, das ein oder mehrere Farbstoffe aus der
Basacid® Grün 970 (CAS-Nr. 19381-50-1),
Supranol® Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 81),
Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 84),
Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007) enthält.
[0017] Diese Mittel eignen sich zum maschinellen Geschirrspülen und weisen gegenüber herkömmlichen
Mitteln den Vorteil auf, daß die in ihnen enthaltenen Farbstoffe gegenüber den Inhaltsstoffen
stabil sind, sich nicht ver- oder entfärben und auch die übrigen Inhaltsstoffe nicht
in ihrer Stabilität beeinträchtigen. Zudem erfolgt bei den genannten Mitteln weder
eine Anfärbung des Geschirrs noch der Geschirrspülmaschine, und die Bildung farbiger
Beläge tritt ebenfalls nicht auf. Ein weiterer Vorteil der genannten Mittel ist, daß
die in ihnen enthaltenen Farbstoffe physiologisch völlig unbedenklich sind, ein Kontakt
mit Geschirr oder Besteck also problemlos möglich ist.
[0018] Bevorzugte Mittel enthalten im Rahmen der vorliegenden Erfindung die genannten Farbstoffe
in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,02 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere
von 0,05 bis 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel.
1. Verwendung von Farbstoffen aus der Gruppe Basacid® Grün 970 (CAS-Nr. 19381-50-1), Supranol® Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 81), Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff Zubereitung mit Acid Green 84), Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007) zur Einfärbung fester oder flüssiger maschineller
Geschirrspülmittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung bzw. -dispersion eines oder mehrerer Farbstoffe auf einen oder
mehrere Inhaltsstoffe des Mittels aufgetragen wird und die gefärbten Teilchen als
farbige Partikel ("Sprenkel") in die Mittel eingebracht werden.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial für den bzw. die Farbstoffe ein oder mehrere Stoffe aus der Gruppe
der Phosphate, Silikate, Citrate, Carbonate und Sulfate eingesetzt werden, wobei Natriumcarbonat
und Natriumtripolyphosphat bevorzugt sind.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Mittel an den genannten Farbstoffen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise
0,02 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere 0,05 bis 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes
Mittel, beträgt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Phase eines mehrphasigen Formkörpers zum maschinellen Geschirrspülen
eingefärbt wird.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweischichtiger Formkörper nur in einer der beiden Schichten einen oder mehrere
Farbstoffe aus der genannten Gruppe enthält.
7. Festes oder flüssige maschinelles Geschirrspülmittel, enthaltend Gerüststoff(e), Tensid(e),
Bleichmittel und gegebenenfalls weitere übliche Inhaltsstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Farbstoffe aus der Gruppe Basacid® Grün 970 (CAS-Nr. 19381-50-1), Supranol® Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 81), Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green 84), Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007) enthält.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an den genannten Farbstoffen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis
0,5 Gew.-% und insbesondere 0,05 bis 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel,
beträgt.