[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Förderorgan, also beispielsweise einen Rotor
oder einen Stator, durch welches ein fließfähiges Medium, im Allgemeinen ein gasförmiges
Medium, beispielsweise aber auch ein flüssiges Medium, vorangefördert wird.
[0002] Beispielsweise bei so genannten Seitenkanalgebläsen, wie sie in Standheizungen oder
Zuheizern von Kraftfahrzeugen zum Fördern der Verbrennungsluft zum Einsatz kommen,
ist ein halbschalenartig ausgestaltetes Förderrad mit einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung
um eine Drehachse dieses Förderrads aufeinander folgenden Schaufeln ausgestattet.
Dieses Förderrad rotiert mit seinem die Schaufeln tragenden Bereich über einem Ringkanal
an einem Gehäuse, der an seiner dem Förderrad zugewandten Seite offen ist. Durch die
Rotation des Förderrads wird die zu fördernde Luft durch eine Einlassöffnung angesaugt,
komprimiert bzw. vorangefördert und im Bereich einer Auslassöffnung wieder abgegeben.
Zwischen der Einlassöffnung und der Auslassöffnung ist ein so genannter Unterbrecher,
durch welchen der ansonsten ringförmig durchlaufende, im Gehäuse vorgesehene Kanal
unterbrochen ist.
[0003] Durch die im Förderbetrieb periodisch auftretende Vorbeibewegung von Schaufeln an
feststehenden Komponentenbereichen, wie z.B. dem Unterbrecher, werden periodische
Anregungen erzeugt. Die Anregungsfrequenz entspricht dabei der Drehzahl des Förderrads
multipliziert mit der Anzahl der am Förderrad vorgesehenen Schaufeln. Durch diese
Anregung kann ein so genannter Schneidenton mit einer charakteristischen Frequenz
beispielsweise im Bereich von etwa 1500 Hz erzeugt werden, der dem sonstigen Geräuschspektrum
überlagert ist und über dieses Spektrum deutlich hinausragt. Um die Wahrnehmbarkeit
dieses Tons bzw. derartiger Geräusche zu mindern, werden häufig Schalldämpfer eingesetzt,
um das Transportieren der Geräusche in dem geförderten Medium, also der Luft, zu erschweren.
[0004] Aus der DE 39 39 957 A1 ist ein Seitenkanalgebläse bekannt, bei dem zum Vermeiden
derartiger charakteristischer Geräusche die Schaufeln in unregelmäßigem Relativabstand
zueinander angeordnet sind. Hier wird ein Abweichungsbereich des gegenseitigen Abstands
im Bereich von +/- 20 % vorgeschlagen, wobei die Verteilung grundsätzlich statistisch
sein soll, ggf. sogar lauter unterschiedliche Abstände vorgesehen sein sollen, gleichwohl
jedoch das Auftreten einer Unwucht durch entsprechende Schaufelpositionierung verhindert
werden soll.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Förderorgan, insbesondere einen
Rotor oder einen Stator, zur Förderung eines fließfähigen Mediums vorzusehen, durch
welches Förderorgan die Erzeugung betriebscharakteristischer Geräusche weiter vermindert
werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Förderorgan, insbesondere Rotor
oder Stator, zur Förderung eines fließfähigen, vorzugsweise gasförmigen, Mediums,
umfassend eine Mehrzahl von in einer Umfangsrichtung um eine Zentralachse mit Umfangsabstand
aufeinander folgend angeordneten Schaufeln, wobei in einer wenigstens einen Teil der
Schaufeln umfassenden Gruppe von in einer Umfangsrichtung unmittelbar aufeinander
folgenden Schaufeln entweder ein erster Umfangsabstand oder ein von dem ersten Umfangsabstand
sich unterscheidender zweiter Umfangsabstand zu einer in Umfangsrichtung jeweils folgenden
Schaufel vorgesehen ist und wobei zwischen wenigstens zwei einander unmittelbar benachbarten
Schaufeln der erste Umfangsabstand vorgesehen ist und zwischen wenigstens zwei einander
unmittelbar benachbarten Schaufeln der zweite Umfangsabstand vorgesehen ist.
[0007] Elementar ist bei der vorliegenden Erfindung, dass durch den Übergang von einer hinsichtlich
des gegenseitigen Umfangsabstands statistischen Verteilung der Schaufeln, also im
Prinzip des statistischen Auswählens des gegenseitigen Umfangsabstands aus einem beliebigen,
gleichwohl begrenzten Umfangsabstandsbereich, zu lediglich zwei möglichen Umfangsabständen
zumindest bei einer Gruppe der Schaufeln eine im Vergleich zur statistischen Umfangsverteilung
mit einer Vielzahl beliebiger Umfangsabstände eine deutlich bessere Geräuschqualität
erlangt werden kann.
[0008] Dabei ist es vorteilhaft, wenn bei der Gruppe von Schaufeln der erste Umfangsabstand
und der zweite Umfangsabstand wenigstens zweimal vorkommen, vorzugsweise wenn bei
allen Schaufeln an dem Förderorgan der Umfangsabstand zu einer in der Umfangsrichtung
unmittelbar folgenden Schaufel entweder der erste Umfangsabstand oder der zweite Umfangsabstand
ist. Grundsätzlich können aber im Vergleich zur Positionierung der Schaufeln mit einer
Vielzahl verschiedener Umfangsabstände zueinander auch dann bereits eine deutlich
verbesserte Geräuschqualität erzielt werden, wenn die Gruppe von Schaufeln wenigstens
die Hälfte der an dem Förderorgan vorgesehenen Schaufeln umfasst bzw. wenn nur bei
einer Schaufel der Umfangsabstand zu einer in der Umfangsrichtung unmittelbar folgenden
Schaufel nicht der erste und auch nicht der zweite Umfangsabstand ist.
[0009] Bei einer weiter optimierten Variante des erfindungsgemäßen Förderorgans kann vorgesehen
sein, dass bei den Schaufeln der Gruppe von Schaufeln in der Umfangsrichtung die Abfolge
von erstem Umfangsabstand und zweitem Umfangsabstand einer pseudostatistischen Binärfolge
oder einer Teilsequenz davon entspricht, wobei jeder der beiden Binärzustände einem
Umfangsabstand von erstem Umfangsabstand und zweitem Umfangsabstand entspricht. Durch
die Auswahl der Verteilung der Umfangsabstände in der Gruppe von Schaufeln gemäß einer
pseudostatistischen Binärfolge, im Allgemeinen auch Maximalfolge genannt, kann ein
nahezu gleichförmiges Rauschen ohne charakteristische Frequenzerhöhungen erlangt werden.
[0010] Insbesondere kann bei dem erfindungsgemäßen Förderorgan vorgesehen sein, dass die
Anzahl n der Schaufeln definiert ist durch

wobei: Z=2,3,4,5,6,..., also eine positive ganze Zahl größer als 1, ist.
[0011] Weiter ist vorzugsweise vorgesehen, dass ein Umfangsabstand von erstem Umfangsabstand
und zweitem Umfangsabstand bei der Gruppe von Schaufeln mit einer Häufigkeit von 0,5
× 2
Z vorkommt und der andere Umfangsabstand von erstem Umfangsabstand und zweitem Umfangsabstand
mit einer Häufigkeit von 0,5 × 2
Z - 1 vorkommt.
[0012] Um insbesondere auch unter Berücksichtigung der Anzahl an Schaufeln in einfacher
Art und Weise eine Vorgabe für den ersten Umfangsabstand bzw. den zweiten Umfangsabstand
machen zu können, wird weiter vorgeschlagen, dass der erste Umfangsabstand und der
zweite Umfangsabstand als Winkelabstand repräsentiert sind durch:


wobei:
- α0=
- Winkelbereich, der durch die Gruppe von Schaufeln belegt ist, geteilt durch n
- n=
- Anzahl der Umfangsabstände
- β=
- Umfangsabstand-Veränderungsbetrag
wobei weiter gilt:

[0013] Es sei hier darauf hingewiesen, dass in einem Fall, in dem die Gruppe von Schaufeln
alle Schaufeln des Förderorgans umfasst, auch zwischen der ersten Schaufel der Gruppe
und der letzten Schaufel der Gruppe der erste Umfangsabstand oder der zweite Umfangsabstand
vorgesehen sein kann, so dass die Gruppe in sich ringartig geschlossen ist. Dies bedeutet,
dass die Anzahl der Zwischenräume zwischen einzelnen Schaufeln der Gruppe von Schaufeln
gleich der Anzahl an Schaufeln ist. Ist der Abstand zwischen der ersten Schaufel und
der letzten Schaufel nicht der erste Umfangsabstand oder der zweite Umfangsabstand
oder umfasst die Gruppe von Schaufeln nicht alle Schaufeln, so ist die Anzahl der
Zwischenräume zwischen den einzelnen Schaufeln der Gruppe von Schaufeln um 1 kleiner
als die Anzahl der Schaufeln, wenn die erste Schaufel, welche zu einer in Umfangsrichtung
folgenden Schaufel dann nicht den ersten Umfangsabstand und auch nicht den zweiten
Umfangsabstand aufweist, noch als die Gruppe beendende Schaufel interpretiert wird.
Wird diese Schaufel nicht der Gruppe zugerechnet, so endet die Gruppe von Schaufeln
hinsichtlich des durch diese belegten Winkelbereichs mit einem Umfangsabstand, so
dass grundsätzlich der gleiche Belegungswinkel angenommen werden kann, wie in dem
Fall, in dem die vorangehend angesprochene Schaufel noch der Gruppe zugerechnet wird,
jedoch die Anzahl der Schaufeln der Anzahl an Umfangsabständen der Gruppe entspricht.
In dem Fall, in dem die Gruppe von Schaufeln alle Schaufeln umfasst und überdies ringartig
geschlossen ist, d.h. an dem Förderorgan überhaupt nur der erste Umfangsabstand und
der zweite Umfangsabstand vorkommen, entspricht der von der Gruppe von Schaufeln,
also allen Schaufeln, belegte Winkelbereich dem gesamten Winkelbereich von 360°. Ist
beispielsweise zwischen der ersten Schaufel und der letzten Schaufel nicht der erste
Umfangsabstand oder der zweite Umfangsabstand vorgesehen oder umfasst die Gruppe von
Schaufeln nicht alle Schaufeln, so ist der von dieser Gruppe belegte Winkelbereich
von der ersten Schaufel bis zur letzten Schaufel der Gruppe von Schaufeln grundsätzlich
kleiner als 360°.
[0014] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der erste Umfangsabstand und der zweite Umfangsabstand
als Winkelabstand repräsentiert sind durch:


wobei:
- α0=
- Winkelbereich, der durch die Gruppe von Schaufeln belegt ist, geteilt durch n
- n=
- Anzahl der Umfangsabstände
- β=
- Umfangsabstand-Veränderungsbetrag
wobei weiter gilt:

und

wenn in der Gruppe von Schaufeln die Häufigkeit des ersten Umfangsabstands um die
Anzahl x größer ist als die Häufigkeit des zweiten Umfangsabstands,

wenn in der Gruppe von Schaufeln die Häufigkeit des zweiten Umfangsabstands um x
größer ist als die Häufigkeit des ersten Umfangsabstands.
[0015] Bei dieser Variante wird berücksichtigt, dass der erste Umfangsabstand und der zweite
Umfangsabstand ggf. nicht mit gleicher Häufigkeit auftreten und insofern durch Einführen
des Korrekturterms Δ sichergestellt werden kann, dass alle Schaufeln der Gruppe jeweils
zur in Umfangsrichtung folgenden Schaufel der Gruppe entweder den ersten oder den
zweiten Umfangsabstand aufweisen können.
[0016] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäß ausgestalteten Förderrads;
- Fig. 2
- eine Detailansicht des in Fig. 1 dargestellten Förderrads.
[0017] Der Aufbau eines erfindungsgemäßen Förderorgans wird nachfolgend mit Bezug auf ein
in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnetes Förderrad beschrieben, wie es beispielsweise
Einsatz finden kann bei einem so genannten Seitenkanalgebläse. Der weitere Aufbau
eines derartigen an sich bekannten Seitenkanalgebläses wird hier nicht weiter erläutert.
Es sei diesbezüglich aber beispielsweise auf die eingangs erwähnte DE 39 39 957 A1
verwiesen, die diesen grundsätzlichen Aufbau zeigt.
[0018] Das erfindungsgemäße Förderrad 10 weist an einer Nabe 12, die gleichermaßen eine
Schale oder ein Gehäuse des Förderrads 10 repräsentiert, eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung
um eine Drehachse oder ein Zentrum A dieses Förderrads 10 aufeinander folgend verteilten
Schaufeln S1-S7 auf. Man erkennt, dass die in der Umfangsrichtung U aufeinander unmittelbar
folgenden Schaufeln zueinander entweder einen Umfangsabstand a aufweisen oder einen
Umfangsabstand b aufweisen. Es ergibt sich somit eine Abfolge von Umfangsabständen
a, b, die wiedergegeben ist durch die Binärfolge:
a a a b a b b.
[0019] Diese Binärfolge, von welcher jeder der beiden Binärzustände a bzw. b einen der beiden
hier möglichen Winkelabstände zwischen zwei unmittelbar benachbarten Schaufeln S;
(i=1...7) repräsentiert, entspricht im dargestellten Beispiel einer so genannten pseudostatistischen
Binärfolge bzw. Maximalfolge dritter Ordnung. Eine derartige pseudostatistische Binärfolge
dritter Ordnung hat 2
3-1 (=7) Glieder, von welchen hier also jedes einen Umfangsabstand repräsentiert. Es
sei hier darauf hingewiesen, dass im Sinne der vorliegenden Erfindung der Ausdruck
"Umfangsabstand" bedeutet, welche Umfangslage bzw. Relativ-Umfangslage die einzelnen
Schaufeln S
i an dem Förderorgan einnehmen. Beispielsweise kann der Umfangsabstand, insofern er
als Winkelabstand repräsentiert ist, den Umfangswinkel zwischen zwei Referenzpunkten
oder Referenzbereichen an den in Betrachtung stehenden Schaufeln wiedergeben, wobei
die an den verschiedenen Schaufeln auszuwählenden Referenzpunkte oder Referenzbereiche
einander entsprechen.
[0020] Man erkennt also, dass bei dem in Fig. 1 gezeigten Schaufelrad einerseits die Anzahl
der Schaufeln S1-S7 der Anzahl der Glieder einer pseudostatistischen Binärfolge dritter
Ordnung entspricht, also gleich 7 ist, und dass darüber hinaus auch die Abfolge der
Binärzustände, die in dieser Binärfolge vorhanden sind, der Abfolge einer pseudostatistischen
Binärfolge dritter Ordnung entspricht. Dies ist selbstverständlich nicht die einzige
pseudostatistische Binärfolge dritter Ordnung. Vielmehr kann durch zyklisches Vertauschen
der Endglieder dieser Binärfolge insgesamt eine Gruppe von sieben derartigen pseudostatistischen
Binärfolgen dritter Ordnung ermittelt werden.
[0021] Durch die Anordnung der einzelnen Schaufeln S
i in der angegebenen Abfolge, also in dem Muster einer pseudostatistischen Binärfolge,
wird erreicht, dass die bei Vorbeibewegung an einer feststehenden Baugruppe, wie z.B.
dem Unterbrecher eines Seitenkanalgebläses, erzeugten Geräusche ein kontinuierliches
Spektrum im Wesentlichen in Form eines weißen Rauschens ergeben, ohne dass bei bestimmten
Frequenzen herausragende Überhöhungen des Spektrums vorhanden wären. Somit wird das
Auftreten sogenannter Schneidentöne bei Seitenkanalgebläsen, die mit dem erfindungsgemäßen
Förderrad 10 ausgestaltet sind, vermieden.
[0022] Im Folgenden wird auch unter Bezugnahme auf die Fig. 2 beschrieben, wie die einzelnen
Winkelabstände a und b bei dem in Fig. 1 gezeigten Förderrad 10 ermittelt werden.
Man erkennt in Fig. 2 einen Ausschnitt, der zwei unmittelbar aufeinander folgende
Schaufeln S
i und S
i+1 zeigt. Diese weisen den Winkelabstand b zueinander auf. Dieser Winkelabstand b setzt
sich aus insgesamt drei Winkelanteilen zusammen. Dies ist zum einen ein Winkel α
0, und sind zum anderen zwei kleinere Winkel β und Δ. Der Winkel α
0 entspricht einem Grundwinkel, der beispielsweise dadurch ermittelt werden kann, dass
der gesamt zur Verfügung stehende Winkelbereich von 360° geteilt wird durch die Anzahl
n der bei dem Förderrad 10 vorhandenen Schaufeln bzw. Umfangsabstände a, b. Im Falle
des Förderrads 10 der Fig. 1 wäre die Anzahl n gleich 7, so dass sich für den Grundwinkel
α
0 ein Wert von etwa 51,4° ergibt.
[0023] Der Winkel β repräsentiert einen Veränderungswinkel, um welchen die unmittelbar aufeinander
folgenden Schaufeln S
i und S
i+1 grundsätzlich bezüglich einander ausgehend vom Grundwinkel α
0 zueinander verschoben sind. Im Falle des größeren der beiden möglichen Winkelabstände
b wird also der Veränderungswinkel β zu dem Grundwinkel α
0 hinzugezählt. In der Fig. 1 erkennt man weiter, dass der größere Winkelabstand b
nur dreimal vorkommt, während der kleinere Winkelabstand a viermal vorkommt. Dies
ist unter anderem eine Folge davon, dass in jeder pseudostatistischen Binärfolge,
die grundsätzlich eine ungerade Anzahl an Gliedern aufweist, einer der Binärzustände
einmal mehr vorkommt, als der andere Binärzustand. Im vorliegenden Falle ist der Binärzustand
a, also der kleinere Winkelabstand a, einmal öfter vorhanden, als der Winkelabstand
b. Würde man den Grundwinkel α
0 zum Ermitteln der Winkelabstände a und b nunmehr jeweils um den Vergrößerungswinkel
β verkleinern bzw. vergrößern, der in einem angenommenen Beispiel bei 5° liegen kann,
so ergäbe dies für den Winkelabstand a einen Winkel von etwa 46,4° und für den Winkelabstand
b einen Winkel von etwa 56,4°. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Förderrad 10 ergäbe dies
einen Gesamtwinkel von etwa 355°, da einmal mehr 5° abgezogen werden, als hinzugezählt
werden. Um aber dafür zu sorgen, dass auch bei einer kreismäßig aufeinander folgenden
Anordnung der Schaufeln S1-S7 zwischen allen in Umfangsrichtung unmittelbar aufeinander
folgenden Schaufeln nur der Winkel a oder der Winkel b vorhanden sein kann, wird ein
Korrekturterm Δ eingeführt, der definiert ist durch die Größe des Vergrößerungswinkels
β geteilt durch die Anzahl der Schaufeln bzw. der Zwischenräume zwischen diesen, also
im angenommenen Fall bei etwa 0,7° liegt. Dieser Korrekturterm Δ wird zu jedem Winkel
α
0 + β oder α
0 - β hinzugezählt, um in der Summe wieder auf 360° zu kommen. Wäre der Winkelabstand
b mit der Häufigkeit 4 vorhanden, während der Winkelabstand a dann mit der Häufigkeit
3 vorhanden wäre, so könnte gleichermaßen verfahren werden. In diesem Falle hätte
jedoch der Korrekturterm Δ ein negatives Vorzeichen und würde somit grundsätzlich
zur Verkleinerung der gegenseitigen Winkelabstände führen. Wäre beispielsweise einer
der Winkelabstände a, b mit einer Häufigkeit vorhanden, die um mehr als 1 größer ist,
als die Häufigkeit des anderen Winkelabstands, was dann möglich wäre, wenn von der
Verteilung gemäß einer pseudostatistischen Binärfolge abgewichen wird und zu einer
sonstigen beliebigen Binärfolge übergegangen wird, so ergäbe sich der Korrekturterm
Δ aus dem Veränderungswinkel β multipliziert mit der Häufigkeitsdifferenz (im vorangehend
beschriebenen Falle war dies 1) und geteilt durch die Anzahl der Schaufeln bzw. der
Zwischenräume zwischen diesen.
[0024] Durch das Anordnen der Schaufeln S
i mit einem gegenseitigen Umfangsabstand, der einer Binärfolge entspricht, kann, wie
vorangehend bereits dargestellt, eine wesentliche Minderung der im Rotationsbetrieb
entstehenden Geräusche erlangt werden. Eine Optimierung kann bei Anordnen gemäß einer
pseudostatistischen Binärfolge erlangt werden. Grundsätzlich kann jedoch bereits eine
Verbesserung bei der Geräuschqualität erlangt werden, wenn nur bei einer Gruppe der
Schaufeln S
i der gegenseitige Umfangsabstand gemäß einer solchen Binärfolge ausgewählt ist, während
noch andere Schaufeln vorhanden sein können, die dann einen anderen Umfangsabstand
aufweisen. Dies wäre dann beispielsweise der Fall, wenn auch bei Auswahl gemäß einer
pseudostatistischen Binärfolge der Korrekturterm Δ nicht eingeführt wird, und somit
ein Winkelabstand vorhanden ist, der dann um die Größe β bezüglich der anderen binären
Zustände verschoben ist. In diesem Falle ist jedoch vorzugsweise die Gruppe in sich
geschlossen, d.h. ist in Umfangsrichtung nicht unterbrochen. Es sollte jedoch gemäß
einem vorteilhaften Aspekt vorgesehen sein, dass zumindest die Hälfte aller Schaufeln
S
i in dieser Gruppe enthalten ist.
[0025] Hinsichtlich der verschiedenen zur Ermitllung der Umfangsabstände angesprochenen
Größen erkennt man bei dem vorangehenden Beispiel, dass der Grundwinkel α
0 grundsätzlich demjenigen Winkel entspricht, der durch die Gruppe von Schaufeln, bei
welchen der Relativabstand gemäß einer Binärfolge ausgewählt ist, überdeckt ist. Bei
der insbesondere in Fig. 1 gezeigten in sich kreismäßig geschlossenen Gruppe von Schaufeln,
welche also alle Schaufeln des Förderrads 10 umfasst, kann dieser Grundwinkel α
0 durch Teilen des Gesamtwinkels durch die Anzahl der Schaufeln und somit auch die
Anzahl der Zwischenräume zwischen den einzelnen Schaufeln ermittelt werden. Umfasst
die Gruppe aber nicht alle Schaufeln oder soll beispielsweise bei einer Binärfolge,
die alle Schaufeln umfassen soll, der angesprochene Korrekturterm Δ nicht eingeführt
werden, so dass zwischen der ersten Schaufel und der letzten Schaufel ein anderer
Umfangsabstand vorhanden ist, so ist der Grundwinkel α
0 zwischen den einzelnen Schaufeln der Gruppe von Schaufeln zu ermitteln durch Teilen
des von der Gruppe von Schaufeln belegten Winkels durch die Anzahl der Schaufeln,
verringert um die Anzahl 1, wenn die Gruppe von Schaufeln durch die erste Schaufel
beendet wird, die zu einer dann folgenden Schaufel nicht den ersten Umfangsabstand
oder den zweiten Umfangsabstand aufweist, da dann eine Schaufel mehr als Umfangsabstände
vorhanden ist. Ist die Gruppe von Schaufeln aber definiert jeweils durch die Schaufeln
mit dem auf diese in der Umfangsrichtung jeweils folgenden Umfangsabstand, so endet
in der Umfangsrichtung die Gruppe von Schaufeln nicht mit einer Schaufel sondern einem
Umfangsabstand, so dass gleich viele Umfangsabstände wie Schaufeln in der Gruppe vorhanden
sind und insofern das Teilen lediglich durch die Anzahl der Schaufeln und somit auch
die Anzahl der Umfangsabstände erfolgt. Insbesondere in dem Fall, in dem die Gruppe
von Schaufeln nicht ringartig geschlossen ist und insofern zwischen mindestens zwei
Schaufeln des Förderrads ein Winkelabstand oder ein Abstand vorhanden ist, der sich
von den beiden in der Gruppe von Schaufeln vorkommenden Abständen unterscheidet, kann
auf das Einführen des angesprochenen Korrekturterms Δ verzichtet werden.
[0026] Vorangehend ist auch mit Bezug auf die Fig. 1 ein Förderrad 10 beschrieben und dargestellt
worden, bei dem die Förderschaufeln S1-S7 gemäß der Vorgabe einer pseudostatistischen
Binärfolge dritter Ordnung angeordnet sind. Es ist selbstverständlich, dass auch pseudostatistische
Binärfolgen höherer Ordnung herangezogen werden können. Beispielsweise könnte bei
einer pseudostatistischen Binärfolge vierter Ordnung ein Förderrad mit 2
4-1 (= 15) Schaufeln ausgestaltet sein. Eine der 15 möglichen pseudostatistischen Binärfolgen
dritter Ordnung wäre beispielsweise gegeben durch
a a a a b a b a a b b a b b b.
[0027] Auch hier repräsentieren die Binärzustände a und b jeweils einen von zwei möglichen
Winkelabständen. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Art und Weise, wie derartige
pseudostatistische Binärfolgen ermittelt werden können, bekannt ist und beispielsweise
publiziert ist in Proceedings of the IEEE, Vol. 64, No. 12, December 1976, "Pseudo-Random
Sequences and Arrays", von F. Jessie MacWilliams und Neil J.A. Sloane, member, IEEE.
Dort sind insbesondere auch mit Bezug auf eine pseudostatistische Binärfolge vierter
Ordnung alle 15 möglichen durch zyklisches Vertauschen der Glieder erlangbaren pseudostatistischen
Binärfolgen gezeigt. Selbstverständlich können auch noch höherwertige pseudostatistischen
Binärfolgen zur Ermittlung der Anzahl an Schaufeln und auch der gegenseitigen Abstände
herangezogen werden. Eine pseudostatistische Binärfolge fünfter Ordnung mit 2
5-1 (= 31) Gliedern ist beispielsweise gegeben durch
a a a a a b b a a b a b b a b b b b a b a b a a a b a a b b b.
[0028] Hier sei darauf hingewiesen, dass dies nur eine von 31 möglichen pseudostatistischen
Binärfolgen fünfter Ordnung ist. Selbstverständlich können auch bei Bedarf noch höherwertige
Folgen herangezogen werden, jeweils in Abhängigkeit davon, wie hoch die Anzahl der
zum Einsatz zu bringenden Schaufeln sein soll.
[0029] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass bei Anordnen der Schaufeln gemäß einer
pseudostatistischen Binärfolge es grundsätzlich auch möglich ist, in gewissen Bereichen
diese Binärfolge zu unterbrechen, beispielsweise dadurch, dass in einem Zwischenbereich
ein Umfangsabstand vorgesehen ist, der weder dem ersten noch dem zweiten Umfangsabstand
gemäß der Binärfolge entspricht, danach jedoch die Binärfolge fortgesetzt wird und
ggf. noch einmal oder mehrere Male unterbrochen wird. Auch dadurch kann eine deutliche
Verbesserung der Geräuschqualität im Vergleich zum Stand der Technik erzielt werden.
Insbesondere wird es dadurch möglich, die Anzahl der Schaufeln in Abweichung von einer
Binärfolge zu erhöhen, so dass aber grundsätzlich über den gesamten Umfang verteilt
eine im Wesentlichen durch eine Binärfolge repräsentierte Folge der Umfangsabstände
vorgesehen ist. Zum Vermindern der Anzahl an Umfangsabständen ist es möglich, eines
oder mehrere der Glieder einer Binärfolge wegzulassen, beispielsweise das letzte oder
eine Gruppe am Ende der Binärfolge, so dass auch hier im Wesentlichen über den Umfang
verteilt eine Abfolge gemäß einer dann aber nicht vollständigen Binärfolge vorgesehen
wird.
1. Förderorgan, insbesondere Rotor oder Stator, zur Förderung eines fließfähigen, vorzugsweise
gasförmigen, Mediums, umfassend eine Mehrzahl von in einer Umfangsrichtung (U) um
eine Zentralachse (A) mit Umfangsabstand aufeinander folgend angeordneten Schaufeln
(S1-S7), wobei in einer wenigstens einen Teil der Schaufeln (S1-S7) umfassenden Gruppe
von in einer Umfangsrichtung (U) unmittelbar aufeinander folgenden Schaufeln entweder
ein erster Umfangsabstand (a) oder ein von dem ersten Umfangsabstand (a) sich unterscheidender
zweiter Umfangsabstand (b) zu einer in Umfangsrichtung (U) jeweils folgenden Schaufel
vorgesehen ist und wobei zwischen wenigstens zwei einander unmittelbar benachbarten
Schaufeln (S1-S7) der erste Umfangsabstand (a) vorgesehen ist und zwischen wenigstens
zwei einander unmittelbar benachbarten Schaufeln (S1-S7) der zweite Umfangsabstand
vorgesehen ist.
2. Förderorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei den Schaufeln (S1-S7) der Gruppe von Schaufeln der erste Umfangsabstand (a) und
der zweite Umfangsabstand (b) wenigstens zweimal vorgesehen sind.
3. Förderorgan nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei allen Schaufeln (S1-S7) der Umfangsabstand zu einer in der Umfangsrichtung (U)
jeweils unmittelbar folgenden Schaufel (S1-S7) entweder der erste Umfangsabstand (a)
oder der zweite Umfangsabstand (b) ist.
4. Förderorgan nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass nur bei einer Schaufel (S1-S7) der Umfangsabstand zu der in der Umfangsrichtung (U)
unmittelbar folgenden Schaufel (S1-S7) nicht der erste Umfangsabstand (a) und nicht
der zweite Umfangsabstand (b) ist.
5. Förderorgan nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe von Schaufeln (S1-S7) wenigstens die Hälfte der Schaufeln (S1-S7) umfasst.
6. Förderorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass bei den Schaufeln (S1-S7) der Gruppe von Schaufeln (S1-S7) in der Umfangsrichtung
(U) die Abfolge von erstem Umfangsabstand (a) und zweitem Umfangsabstand (b) einer
pseudostatistischen Binärfolge oder einer Teilsequenz davon entspricht, wobei jeder
der beiden Binärzustände einem Umfangsabstand (a, b) von erstem Umfangsabstand (a)
und zweitem Umfangsabstand (b) entspricht.
7. Förderorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl n der Schaufeln (S1-S7) definiert ist durch

wobei: Z=2,3,4,5,6,....
8. Förderorgan nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Umfangsabstand von erstem Umfangsabstand (a) und zweitem Umfangsabstand (b) bei
der Gruppe von Schaufeln (S1-S7) mit einer Häufigkeit von 0,5 × 2z vorkommt und der andere Umfangsabstand von erstem Umfangsabstand (a) und zweitem
Umfangsabstand (b) mit einer Häufigkeit von 0,5 × 2z - 1 vorkommt.
9. Förderorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umfangsabstand (a) und der zweite Umfangsabstand (b) als Winkelabstand
repräsentiert sind durch:


wobei:
α0= Winkelbereich, der durch die Gruppe von Schaufeln (S-S7) belegt ist, geteilt durch
n
n= Anzahl der Umfangsabstände
β= Umfangsabstand-Veränderungsbetrag
wobei weiter gilt:
10. Förderorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umfangsabstand (a) und der zweite Umfangsabstand (b) als Winkelabstand
repräsentiert sind durch:


wobei:
α0= Winkelbereich, der durch die Gruppe von Schaufeln (S-S7) belegt ist, geteilt durch
n
n= Anzahl der Umfangsabstände
β= Umfangsabstand-Veränderungsbetrag
wobei weiter gilt:

und

wenn in der Gruppe von Schaufeln (S1-S7) die Häufigkeit des ersten Umfangsabstands
(a) um die Anzahl x größer ist, als die Häufigkeit des zweiten Umfangsabstands (b),

wenn in der Gruppe von Schaufeln (S1-S7) die Häufigkeit des zweiten Umfangsabstands
(b) um die Anzahl x größer ist als die Häufigkeit des ersten Umfangsabstands (a).
11. Förderorgan nach Anspruch 8 und einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der eine Umfangsabstand der erste Umfangsabstand (a) ist und der andere Umfangsabstand
der zweite Umfangsabstand (b) ist.