[0001] Die Erfindung betrifft ein Flachrohr für einen Wärmeübertrager, insbesondere einen
Kondensator nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie einen Wärmeübertrager
mit Flachrohren.
[0002] Flachrohrwärmeübertrager sind in vielen Ausführungsformen und Anwendungen bekannt,
sie werden insbesondere auch für die Motorkühlung und Klimatisierung von Kraftfahrzeugen
eingesetzt, z. B. als Kühlmittel/Luftkühler oder als Kältemittel/Luftkondensator.
Bekannte Flachrohrwärmeübertrager weisen einen gelöteten Block aus Flachrohren und
Wellrippen auf, der durch Umgebungsluft gekühlt wird. Aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeübergangsverhältnisse auf der Innen- und der Außenseite der Rohre, sind im Inneren
der Flachrohre so genannte Turbulenzerzeuger oder zusätzliche Wärmeaustauschflächen
in Form einer Innenberippung angeordnet. Z. B. ist es durch die EP-B 0 219 974 bekannt,
im Querschnitt eines Flachrohres eine Wellrippe als Einlage anzuordnen, welche mit
ihren Wellenkämmen mit der Innenseite des Flachrohres verlötet ist. Dadurch ergeben
sich mehrere diskrete Strömungskanäle, eine größere Wärmeaustauschfläche und eine
Erhöhung der Druckfestigkeit, weil durch die Verlötung der Wellrippe Zuganker geschaffen
werden. Bei Verwendung derartiger Flachrohrwärmeübertrager als Kondensatoren ergeben
sich zusätzliche Kondensatflächen. Nachteilig bei dem bekannten Wärmeübertrager mit
durchgehender Innenwellrippe ist, dass die Kondensatablaufverhältnisse ungünstig sind,
weil die Kondensatschicht erhebliche Dicken annimmt, welche die Wärmeübertragung behindern.
Aus der EP-A 1 281 928 ist ferner bekannt, Wellrippen in ein zweiteiliges Flachrohr
zu integrieren, indem eine Wand des Flachrohres und die Wellung aus demselben Blech
geformt werden.
[0003] Durch die EP-A 302 232 der Anmelderin ist ein einstückiges, d. h. aus einem Blech
hergestelltes, gelötetes Flachrohr bekannt, bei welchem eine zickzack- oder mäanderförmige
Turbulenzeinlage durch Faltung in das Flachrohr integriert ist.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flachrohr der eingangs genannten Art
hinsichtlich seiner Wärmeübergangsverhältnisse auf der Rohrinnenseite, z. B. auf der
Kühlmittel- oder Kältemittelseite zu verbessern, gegebenenfalls eine hinreichende
Innendruckfestigkeit beizubehalten und unter Umständen eine kostengünstige Herstellung
zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patenanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass die Einlage aus einem Blechband besteht, aus welchem eine Vielzahl
von Strukturelementen angeschnitten und aus der Ebene des Blechbandes herausgedreht
werden. Die Strukturelemente ragen somit zu beiden Seiten von dem Blechband ab, stützen
sich gegenüber der Innenwand des Flachrohres ab und positionieren das Blechband somit
etwa in der Mitte des Flachrohres. Die Strukturelemente bilden in die Strömung des
Flachrohres hineinragende Strömungsleitflächen, welche jeweils in quer verlaufenden
Reihen und in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind. Durch diese Vielzahl
von Strukturelementen ergibt sich eine unterbrochene Struktur, durch welche die Strömung
immer wieder angeschnitten wird, sodass zunehmende Grenzschichtdicken oder wachsende
Kondensatfilme vermieden werden können. Darüber hinaus ergeben sich keine durchgehenden
Kanäle im Flachrohr, da das Blechband eine Vielzahl von Öffnungen bzw. Fenstern aufweist,
aus welchen die Strukturelemente herausgeschnitten sind. Auch dadurch ergeben sich
zusätzliche Anströmkanten. Die Strukturelemente werden mit der Innenseite des Flachrohres
verlötet und bilden somit Zuganker. Insgesamt wird mit der erfindungsgemäßen Einlage
der Vorteil verbesserter Wärmeübergangsverhältnisse, insbesondere verbesserter Kondensatablaufeigenschaften,
verbunden mit einer hinreichenden Innendruckfestigkeit erreicht.
[0006] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Verdrehwinkel der Strömungsleitflächen
variiert werden, und zwar in einem Bereich von etwa 60 bis 90 Grad, wobei bei 90 Grad
die stärkste Zugankerwirkung, bei 60 Grad dagegen eine größere Wärmeaustausch- oder
Kondensatfläche erreicht wird.
[0007] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Strukturelemente als
etwa rechteckförmige Strömungsleitflächen ausgebildet, welche über zwei verdrillte
Stege mit dem Blechband verbunden sind. Die Strömungsleitflächen bleiben also im Wesentlichen
eben, während die länglichen Stege den Torsionswinkel α durch eine plastische Verdrillung
aufnehmen. Die Strömungsleitflächen sind in Richtung der Strömung ausgerichtet, weisen
daher keinen Anstellwinkel zur Strömung auf und besitzen daher auch nur einen geringen
Strömungswiderstand.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Blechband als
Gitterstruktur mit Querstegen ausgebildet, an welche die Strukturelemente über die
verdrillten Stege angebunden sind. Damit erreicht man den Vorteil einer stabilen,
handhabbaren Einlage. Darüber hinaus ist es aufgrund dieser Gitterstruktur möglich,
die Strukturelemente einschließlich der Stege aus einer Blechplatine herauszustanzen
und zu verdrehen.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die hintereinander liegenden
Strukturelemente versetzt gegeneinander angeordnet oder weisen einen entgegengesetzten
Neigungswinkel (bedingt durch einen entgegengesetzen Verdrehwinkel) auf. Damit wird
der Vorteil einer erhöhten Turbulenz des Strömungsmediums und einer verbesserten Wärmeübertragung
und gegebenenfalls eine stabile Verspannung der Strukturelemente gegen die Rohrwand
erreicht.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Flachrohr einstückig,
z. B. als geschweißtes Flachrohr ausgebildet, und die Einlage wird als separates Teil
in das Flachrohr hineingeschoben. Dabei erweisen sich die aus der Ebene des Blechbandes
ausgestellten Strukturelemente insofern als vorteilhaft, als sie eine gewisse Elastizität
gegen Verformung aufweisen und daher beim Einschieben in das Rohr an der Innenwandung
des Flachrohres anliegen. Dies ergibt eine gleichmäßige, d. h. vollständige Verlötung
aller Strukturelemente mit der Innenseite des Flachrohres. Dies ist einerseits wegen
der Festigkeit (Zugankerwirkung) vorteilhaft und andererseits wegen der übertragbaren
Wärmeleistung - nur eine mit allen Strukturelementen verlötete Einlage kann die volle
Leistung übertragen.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind an den Strömungsleitflächen in
Einschubrichtung, also auf der Seite, die beim Einschieben auf das Flachrohrende trifft,
Abschrägungen vorgesehen, die eine leichtes Einführen der Einlage ohne Haken und Klemmen
erlaubt. Damit weichen die Strukturelemente beim Einschieben nach innen aus und erzeugen
gleichzeitig den für die spätere Verlötung erforderlichen Anpressdruck.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Flachrohr zweistückig,
z. B. in Form von zwei Halbschalen ausgebildet, während die Einlage seitliche Ränder
aufweist, die zwischen die Halbschalen im Bereich der Längsnähte gelegt und eingelötet
werden. Damit erreicht man den Vorteil einer einfachen Montage und einer sicheren
Verlötung, da die Strukturelemente zwischen den Halbschalen eingespannt sind und eine
allseitige Anlage sichergestellt ist.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Flachrohr als
einstückiges Falzrohr mit einem seitlichen, vorzugsweise nach innen gerichteten und/oder
offenen Falz an der Schmalseite ausgebildet, sodass die Einlage sowohl stirnseitig
als auch von der Seite her eingeschoben werden kann. Anschließend erfolgt die Verlötung,
wobei das Blechband für die Flachrohre beidseitig lotplattiert ist. Die Einlage selbst,
die im Übrigen aus einem dünneren Blechband herstellbar ist, weist unter Umständen
keine Lotplattierung auf.
[0014] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind das Flachrohr und die
Einlage einstückig, d. h. aus einem Blechband herstellbar. Aus dem gemeinsamen Blechband
wird zuvor die Einlage durch Austanzen und Verdrehen der Strukturelemente hergestellt,
anschließend erfolgt eine Faltung des Bleches, entweder in S-Form oder in B-Form,
sodass ein geschlossener Flachrohrquerschnitt mit einem oder zwei seitlichen Falzen
entsteht, welche anschließend zusammen mit der Einlage gelötet werden. Diese einstückige
Lösung hat den Vorteil, dass kein Einschieben oder Einlegen, verbunden mit einem Positionieren
der Einlage, erforderlich ist, da die Einlage selbst Teil des Rohres ist und somit
durch den Falz- und Lötvorgang automatisch richtig positioniert wird.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind Flachrohr und
Einlage einstückig ausgebildet, allerdings mit unterschiedlicher Wandstärke. Man erzielt
dadurch den Vorteil, dass die Rohrwandstärke größer und die Wandstärke der Einlage
kleiner gehalten werden kann, was an die jeweilige Funktion und Beanspruchung angepasst
ist. Der Herstellvorgang ist im Wesentlichen der gleiche wie bei den zuvor beschriebenen
einstückigen Ausführungsformen, jedoch unter Verwendung von Blechbändern unterschiedlicher
Wandstärke, d. h. so genannter tailored blanks.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Einlage mit Stanzmuster,
- Fig. 2
- einen Teil der Einlage gemäß Fig. 1 mit einem ausgestellten Strukturelement,
- Fig. 3
- ein Flachrohrende mit eingeschobener Einlage,
- Fig. 4
- ein einstückiges geschweißtes Flachrohr mit Einlage,
- Fig. 5
- ein zweistückiges Flachrohr mit eingelöteter Einlage,
- Fig. 6
- ein einstückiges Falzrohr mit eingesetzter Einlage,
- Fig. 7
- ein einstückig mit der Einlage ausgebildetes Falzrohr mit zwei Falzen,
- Fig. 8
- ein einstückig mit der Einlage ausgebildetes Falzrohr mit einem Falz,
- Fig. 9
- ein einstückig mit der Einlage ausgebildetes Falzrohr mit zwei Falzen und geringerer
Wandstärke für die Einlage,
- Fig. 10
- ein einstückig mit der Einlage ausgebildetes Falzrohr mit einem Falz und geringerer
Wandstärke für die Einlage,
- Fig. 11
- einen Schnitt durch ein Flachrohr mit Einlage (Schnittebene XI),
- Fig. 12
- einen weiteren Schnitt durch das Flachrohr mit Einlage (Ebene XII);
- Fig. 13
- eine vorgestanzte Einlage,
- Fig. 14
- ein fertig gestanztes Einlagegitter in einer Draufsicht und
- Fig. 15
- das Einlagegitter als Schnitt in der Ebene XV.
[0017] Fig. 1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Einlage 1 mit einem Stanzmuster
für eine Vielzahl von Strukturelementen 2. Die Einlage 1 besteht aus einem ebenen
dünnen Blechband, auf welchem die Umrisskonturen der Strukturelemente 2 in Reihen
I, II, III nebeneinander und hintereinander angeordnet sind, wobei die Strukturelemente
2 der Reihe II versetzt gegenüber den Strukturelementen in Reihe I und III angeordnet
sind. Ein Strukturelement 2 weist eine Strömungsleitfläche 2a, zwei Stege 2b, 2c sowie
zwei Abschrägungen bzw. Fasen 2d auf.
[0018] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Einlage 1 mit einem ausgestellten Strukturelement 2. Die
Einlage 1 weist einen im Wesentlichen ebenen Bereich 3 auf, aus welchen das Strukturelement
2 zunächst (durch Stanzen) angeschnitten und anschließend um einen Winkel α aus der
Ebene 3 herausgedreht wird. Der Winkel α beträgt beispielsweise bis zu 90 Grad, vorzugsweise
jedoch etwas weniger. Das Strukturelement 2 ist mit seiner Strömungsleitfläche 2a
über die beiden Stege 2b, 2c mit der Ebene 3 des Blechbandes körperlich verbunden.
Die Drehung des Strukturelementes 2 erfolgt um eine Drehachse a, welche in der Ebene
3 liegt und die gemeinsame Längsachse der beiden Stege 2b, 2c bildet. Durch das Herausdrehen
des Strukturelementes 2 mit einer ebenen Strömungsleitfläche 2a werden die Stege 2b,
2c um den Winkel α auf ihre Länge verdreht, wobei es sich um eine plastische Verformung
handelt, damit die Fläche 2a stehen bleibt. Die Strömungsleitfläche 2a ist an ihren
äußeren parallel zur Drehachse a verlaufenden Rändern abgewinkelt, sodass dort Randstreifen
2e für die Verlötung mit dem Flachrohr gebildet werden. Die Drehachse a liegt in Strömungsrichtung
des Strömungsmediums, welches die Einlage 1 umströmt. Die Strömungsleitfläche 2a liegt
daher parallel zur Strömungsrichtung, die durch einen Pfeil P angedeutet ist. Abschrägungen
2d, welche bei allen Strukturelementen vorgesehen sind, erleichtern das Einschieben
der Einlage 1 in ein Flachrohr.
[0019] Fig. 3 zeigt ein solches Flachrohr 4 mit seiner Stirnseite 4a, die hier vereinfacht als
Rechteck mit zwei parallelen kurzen und zwei parallelen langen Seiten dargestellt
ist. Der Querschnitt 4a ist durch die Einlage 1 ausgefüllt, wobei sich die Ebene 3
in der Mittelebene des Flachrohres 4 befindet, abgestützt durch die ausgestellten
Strukturelemente 2, die über ihre Randstreifen 2e mit den Innenflächen des Flachrohres
4 verlötet sind. Durch die Verlötung der Strukturelemente mit dem Flachrohr wird einerseits
ein guter Wärmeübergang und andererseits eine Zugankerwirkung erzielt. Wie bereits
erwähnt, kann der Winkel α etwas geringer als 90 Grad gewählt werden, dadurch wird
eine federnde Wirkung der Strukturelemente beim Einschieben in das Flachrohr 4 und
eine sichere Anlage der Randstreifen 2e erreicht.
[0020] Fig. 4 zeigt in einer genaueren Darstellung ein Flachrohr 5 im Querschnitt, welches aus
einem beidseitig lotplattierten Aluminiumblech hergestellt und an einer Schmalseite
durch eine Schweißnaht 6 geschlossen ist. Im Flachrohr 5 ist eine Einlage 7 angeordnet,
welche der oben beschriebenen Einlage 1 grundsätzlich entspricht, unten jedoch doch
noch genauer erläutert wird. Die Einlage 7, welche fünf schräg ausgestellte Strukturelemente
7a bis 7e aufweist, wird von der Stirnseite in das Flachrohr eingeschoben und anschließend
mit der Innenseite des Flachrohres 5 verlötet.
[0021] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform für ein Flachrohr 8, welches zweistückig ausgebildet
und aus zwei Halbschalen 8a, 8b zusammengesetzt ist. Zwischen die Halbschalen 8a,
8b, die jeweils an den Schmalseiten einen Falz 9, 10 bilden, ist eine Einlage 11 eingelegt,
die seitlich durch Randstreifen 11a, 11 b verlängert und in die Falze 9, 10 eingelötet
ist.
[0022] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem einstückigen Flachrohr 12, welches
als Falzrohr mit einem Falz 13 ausgebildet ist. In das Falzrohr 12 ist eine Einlage
14 eingeschoben - von vorne oder von der Seite - und mit dem Flachrohr 12 verlötet.
Bei den vorgenannten Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 bis 6 ist die Wandstärke des
Flachrohres jeweils größer als die der Einlagen, weil es sich um separat herstellbare
Teile handelt.
[0023] Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Flachrohr 15, welches mit einer
Einlage 16 einstückig ausgebildet und derart S-förmig gefaltet ist, dass sich an den
beiden Schmalseiten jeweils ein Falz 17, 18 ergibt, wo das Flachrohr verlötet ist.
Die Herstellung erfolgt aus einem Blechband gleicher Wandstärke, wobei zunächst die
Einlage 16 gestanzt und anschließend das Flachrohr 15 gefaltet wird. Das Blechband
ist beidseitig lotplattiert, sodass eine Verlötung an den Falzen 17, 18 und auch mit
den Strukturelementen der Einlage 16 stattfindet.
[0024] Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Flachrohr 19, welches einstückig
mit einer Einlage 20 ausgebildet ist. Die Faltung erfolgt etwa in B-Form, sodass sich
an einer Schmalseite ein Falz 21 ergibt. Die Wandstärke für die Einlage 20 und das
Flachrohr 19 sind gleich.
[0025] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Flachrohr 22, welches einstückig
mit einer Einlage 23 ausgebildet ist, die jedoch eine geringere Wandstärke als das
Flachrohr 22 selbst aufweist. Die Faltung des Flachrohres 22 erfolgt ähnlich wie beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7, d. h. in S-Form. Die unterschiedliche Wandstärke
wird dadurch möglich, dass als Ausgangsmaterial ein Blechband mit verschiedenen Wandstärken
verwendet wird, wobei das Blechband zwei äußere Streifen mit der größeren Wandstärke
des Flachrohres und einen mittleren Streifen mit der geringeren Wandstärke der Einlage
23 aufweist.
[0026] Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Flachrohr 24, welches einstückig mit
einer Einlage 25 geringerer Wandstärke hergestellt ist, wobei eine B-förmige Faltung
- ähnlich dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 - erfolgt. In diesem Falle wird ein
Blechband mit einem äußeren Streifen mit geringerer Wandstärke und einem breiten Streifen
mit größerer Wandstärke verwendet, welcher nach dem Stanzen der Einlage 25 gefaltet
und verlötet wird.
[0027] Anhand der Figuren 11 bis 15 wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Einlage erläutert.
[0028] Fig. 11 zeigt einen ersten Querschnitt in einer Ebene XI (vgl. Fig. 13) eines Flachrohres
26 mit einer Einlage 27, deren Strukturelemente 28 um einen Winkel α
1 (kleiner 90 Grad) geneigt und mit der Innenwand des Flachrohres 26 verlötet sind.
[0029] Fig. 12 zeigt einen zweiten Querschnitt des Flachrohres 26 in einer Ebene XII (vgl. Fig.
13) mit derselben Einlage 27, jedoch Strukturelementen 29 (einer benachbarten Reihe)
mit einem entgegengesetzten Winkel α
2, d. h. die Strukturelemente 29 sind um denselben Betrag in die entgegengesetzte Richtung
geneigt, wie die Strukturelemente 28.
[0030] Fig. 13 zeigt eine vorgestanzte Einlage 27', allerdings nur den linken Teil der vollständigen
Einlage. Ausgangsmaterial ist eine ebene Blechplatine mit dem Zuschnitt der vorgestanzten
Einlage 27', aus welcher für jedes der Strukturelemente 28', 29' vier rechteckförmige
Öffnungen a, b, c, d ausgestanzt sind. Zwischen je zwei Austanzungen a, b und c, d
ist ein Steg s vorgesehen. Die Linien m sind Mittellinien der hintereinander angeordneten
Strukturelemente 28', 29' und gleichzeitig Drehachsen, um welche die ausgeschnitten
Strukturelemente 28', 29' aus der Platine 27' herausgedreht werden. In der Einlage
27' sind die noch nicht ausgestanzten Strukturelemente 28', 29' mit ihren in der Zeichenebene
liegenden Schnitt- und Biegekanten dargestellt.
[0031] Fig. 14 zeigt die fertig gestanzte Einlage 27, ein so genanntes Einlagegitter, welches einen
umlaufenden Rahmen 30 und Querstege 31 aufweist (Fig. 14 zeigt nur den rechten Teil
des gesamten Einlagegitters 27). Zwischen den Querstegen 31 sind die Strukturelemente
28, 29 angeordnet, welche aus der Platine 27' ausgestanzt und aus der Zeichenebene
herausgedreht wurden, sodass sie jeweils - wie in den Fig. 11, Fig. 12 dargestellt
- in einer Reihe den Winkel α
1 und in der anderen Reihe den Winkel α
2 bilden. Mit dem Ausstanzen der Strukturelemente 28, 29 werden auch Randstreifen 28a,
28b sowie 29a, 29b abgekantet, welche beim Einschieben der Einlage mit der Innenwand
des Flachrohres 26 zur Anlage kommen. (Diese Streifen sind auch bereits in Fig. 13
angedeutet). Die Strukturelemente 28 sind über die Stege s, welche durch das Herausdrehen
verdrillt wurden, mit den Querstegen 31 verbunden. Durch das Austanzen und Herausdrehen
der Strukturelemente 28, 29 sind Fenster 32 im Einlegegitter 27 entstanden, welche
einen Durchtritt des Strömungsmediums von einer Seite auf die andere und umgekehrt
erlauben.
[0032] Fig. 15 zeigt das fertige Einlagegitter 27 in einem Schnitt entlang der Linie XV-XV, d. h.
es sind nur der äußere Rahmen 30 und die Querstege 31 geschnitten, während die Strukturelemente
28, 29 als Ansicht erscheinen. Man erkennt, dass die Strukturelemente 28, 29 nur an
den verdrillten Stegen s an den Querstegen 31 des Einlagegitter 27 angebunden sind.
Die Randstreifen 28a, 28b sind an beiden Enden leicht abgewinkelt und bilden dort
Anlaufschrägen 28c, 29c - dadurch wird ein Einschieben des Einlagegitters 27 in das
Flachrohr 26 erleichtert.
[0033] Die Herstellung des Einlagegitters, welches einstückig mit dem Flachrohr ausgebildet
ist, erfolgt prinzipiell auf die gleiche Weise, wie oben beschrieben. An das Einlagegitter
schließen seitlich eine oder zwei Blechpartien für die anschließende Faltung des Flachrohres
gemäß den obigen Ausführungsbeispielen in den Figuren 7 bis 10 an.
1. Flachrohr für Wärmeübertrager, insbesondere Kondensator mit einer die Strömung eines
durch das Flachrohr strömenden Mediums beeinflussenden und/oder die Innendruckfestigkeit
des Flachrohres erhöhenden Einlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage (1, 27) ein mittleres im Wesentliches ebenes Blechband (3, 27') aufweist,
aus dem Strukturelemente (2; 28, 29) angeschnitten und aus der Ebene (3; 27') des
Blechbandes um einen Winkel α herausgedreht sind, wobei der Winkel α eine Drehachse
(a, m) aufweist, die im Wesentlichen in Strömungsrichtung P angeordnet ist.
2. Flachrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebene (3) des Blechbandes etwa in der Längsmittelebene des Flachrohres (4) angeordnet
ist und dass die Strukturelemente (2) nach beiden Seiten des Blechbandes (3) ausgestellt
und mit dem Flachrohr (4) verlötet sind.
3. Flachrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (2) abgewinkelte Randstreifen (2e) für die Verlötung mit dem
Flachrohr (4) aufweisen.
4. Flachrohr nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α im Bereich von 60° bis 90° liegt.
5. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (2) Strömungsleitflächen (2a) mit je zwei Stegen (2c, 2b) aufweisen
und dass die Stege (2c, 2b) um die Drehachse a in sich verdreht sind.
6. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Strukturelemente (2) quer zur Strömungsrichtung P im Querschnitt des Flachrohres
(4) angeordnet sind.
7. Flachrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (2) in Strömungsrichtung P hintereinander in Reihen (I, II,
III) angeordnet sind.
8. Flachrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage (27) als Gitterstruktur (30) mit Querstegen (31) ausgebildet ist, an
welche die Strukturelemente (28, 29) über verdrillte Stege s angebunden sind.
9. Flachrohr nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (2; 28, 29) benachbarter Reihen (I, II) versetzt gegeneinander
angeordnet sind.
10. Flachrohr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (28, 29) benachbarter Reihen entgegengesetzte Drehwinkel (α1, α2) aufweisen.
11. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage (1, 7, 14, 27) in das Flachrohr (4, 5, 12, 26) einschiebbar ist.
12. Flachrohr nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsleitflächen (2a; 28, 29) eine Abschrägung (2d; 28c, 29c) aufweisen.
13. Flachrohr nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (2; 28, 29) vor dem Einschieben ein Übermaß in Bezug auf die
Innenrohrbreite aufweisen und dass die Randstreifen (2e; 28a, 28b, 29a, 29b) gegebenenfalls
vor einem stoffschlüssigen Verbinden, insbesondere Verlöten, federnd an der Rohrinnenwand
(4, 26) anliegen.
14. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachrohr (8) zweistückig ausgebildet ist, insbesondere mit zwei Halbschalen
(8a, 8b), dass die Einlage (11) seitlich überstehende Ränder (11a, 11 b) aufweist
und dass die Einlage (11) mit den Rändern (11 a, 11 b) zwischen die Halbschalen (8a,
8b) gelegt und in seitliche Falze (9, 10) eingelötet ist.
15. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachrohr als Falzrohr (12) mit einem seitlichen Falz (13) ausgebildet und die
Einlage (14) einschiebbar ist.
16. Flachrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachrohr (15, 19, 22, 24) und die Einlage (16, 20, 23, 25) einstückig ausgebildet
und aus einem Blechband herstellbar sind.
17. Flachrohr nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachrohr als Falzrohr (15) mit S-förmiger, dreilagiger Faltung und je einem
Falz (17, 18) an den Schmalseiten ausgebildet ist und dass die Einlage (16) die mittlere
der drei Lagen bildet.
18. Flachrohr nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachrohr als Falzrohr (19) mit B-förmiger, dreilagiger Faltung und einem Falz
(21) an der Schmalseite ausgebildet und die Einlage (20) die mittlere der drei Lagen
bildet.
19. Flachrohr nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechband eine durchgehende Wandstärke aufweist.
20. Flachrohr nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechband unterschiedliche Wandstärken und im Bereich der Einlage (23, 25) eine
geringere, vorzugsweise die halbe Wandstärke aufweist.
21. Wärmeübertrager, insbesondere Kondensator für Kraftfahrzeuge, mit Flachrohren nach
einem der vorherigen Ansprüche.