[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Pipettiervorrichtung mit mindestens einem Ansatz
zum Aufstecken einer Pipettenspitze und einer Abwurfeinrichtung zum Lösen einer Pipettenspitze
von dem Ansatz.
[0002] Pipettiervorrichtungen werden insbesondere im Labor zur Dosierung von Flüssigkeiten
verwendet. Diese werden in Pipettenspitzen durch eine Spitzenöffnung aufgenommen und
ausgegeben. Bei Luftpolsterpipetten ist eine Verdrängungseinrichtung für ein Gas in
die Pipettiervorrichtung integriert und durch den Ansatz kommunizierend mit der Pipettenspitze
verbunden. Mittels der Verdrängungseinrichtung wird ein Luftpolster verlagert, so
daß Flüssigkeit in die Pipettenspitze eingesaugt und daraus ausgestoßen wird. Die
Verdrängungseinrichtung ist meistens ein Zylinder mit einem darin verlagerbaren Kolben.
[0003] Die Pipettenspitzen werden lösbar mit dem Ansatz verbunden, damit sie nach Gebrauch
gegen eine frische Pipettenspitze ausgetauscht werden können. Hierdurch können bei
nachfolgenden Dosierungen Kontaminationen vermieden werden. Pipettenspitzen für den
einmaligen Gebrauch sind kostengünstig aus Kunststoff verfügbar.
[0004] Der Ansatz zum Befestigen von Pipettenspitzen ist vielfach ein zylindrischer bzw.
konischer Vorsprung bezüglich eines Grundkörpers bzw. eines Gehäuses, auf den eine
Pipettenspitze mit einer dazu passenden Aufstecköffnung bzw. Aufnahme klemmbar ist.
Dies kann ohne Anfassen der Pipettenspitze durch Eindrücken des Ansatzes in die Aufstecköffnung
der in einem Halter bereitstehenden Pipettenspitze geschehen.
[0005] Zur Vermeidung von Kontaminationen der Anwender weisen Pipettiervorrichtungen eine
Abwurfeinrichtung mit einer Antriebseinrichtung und einem Abwerfer auf. Durch Betätigen
des Antriebseinrichtung wird der Abwerfer so verlagert, daß er die Pipettenspitze
von dem Ansatz löst, ohne daß diese vom Anwender angefaßt werden muß. Vielfach hat
die Antriebseinrichtung eine Mechanik, die mittels eines Betätigungsknopfes manuell
betätigt werden muß, um die Pipettenspitze vom Ansatz zu lösen. Möglich sind auch
Antriebseinrichtungen mit einem elektromotorischen Antrieb. Das Lösen der Pipettenspitze
vom Ansatz kann einen erheblichen Kraftaufwand erfordern, besonders bei fest auf den
Ansatz aufgeklemmten Pipettenspitzen. Bereits bei Einkanalsystemen, d.h. Pipettiervorrichtungen,
die einen einzigen Ansatz für eine einzige Pipettenspitze aufweisen, kann dies den
Abwurf der Pipettenspitze vom Ansatz erschweren oder unmöglich machen. Besonders hoher
Kraftaufwand kann bei Mehrkanal-Pipettiersystemen, die mehrere parallele Ansätze zum
Aufstecken von Pipettenspitzen haben, aufgrund vervielfachter Spitzenabwurfkräfte
erforderlich sein.
[0006] Aus der EP 0 992 288 A2 ist ein Pipettiersystem mit einem axial beweglichen Abwerfer
zum Lösen einer Pipettenspitze von einem Ansatz, einer Antriebseinrichtung zum Antreiben
der Axialbewegungen des Abwerfers und einem eine axiale Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung
in eine Axialbewegung des Abwerfers übertragenden Zugmittel-, Druckmittel- oder Gelenkgetriebe
bekannt. Die vom Abwerfer auf die Pipettenspitze ausgeübte Kraft übersteigt die vom
Anwender aufgewendete Kraft, wodurch das Abwerfen erleichtert wird.
[0007] Aus der US 4,187,724 ist eine Pipettiervorrichtung bekannt, die einen Ansatz zum
Aufstecken einer Pipettenspitze aufweist, der ein aus einem Schaft herausstehender
Abschnitt einer Welle ist, die in dem Schaft drehbar ist. Die Pipettiervorrichtung
weist einen Drehantrieb für die Welle auf. Ferner ist das dem Ansatz zugewandte Ende
des Schaftes als Kurvenfläche ausgebildet. Die Pipettenspitze weist am Aufsteckende
ebenfalls eine Kurvenfläche auf. Durch Betätigen eines Schiebers wird die Welle in
eine Drehbewegung versetzt, wodurch eine auf den Ansatz gesteckte Pipettenspitze mit
ihrer Kurvenfläche gegen die Kurvenfläche des Schaftes gedreht wird, so daß bei weiterer
Drehung der Welle der Ansatz bezüglich der Pipettenspitze dreht und die Pipettenspitze
frei kommt.
[0008] Bei diesen Pipettiervorrichtungen erfordert die Betätigung der Abwurfeinrichtung
immer noch einen großen Kraftaufwand. Außerdem sind die Pipettenspitzen aufgrund der
Kurvenfläche Spezialteile.
[0009] Ferner sind Pipettiervorrichtungen und zugehörige Pipettenspitzen bekannt, die eine
innen liegende Schulter aufweisen, um Änderungen der Aufsteckkraft und dementsprechend
den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung zu begrenzen. Diese Pipettiersysteme
haben den Nachteil, daß die Verwendung der Pipettenspitzen vielfach auf die zugehörigen
Pipettiervorrichtungen beschränkt ist und umgekehrt. Der Anwender ist hierdurch eingeschränkt.
[0010] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Pipettiervorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung
vermindert.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Pipettiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Pipettiervorrichtung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0012] Die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung hat
- einen Grundkörper,
- mindestens einen vom Grundkörper vorstehenden, axial beweglich am Grundkörper gelagerten
Ansatz zum Aufsetzen einer Pipettenspitze,
- eine Feder, über die der Ansatz am Grundkörper abgestützt ist,
- einen dem Ansatz zugeordneten Anschlag, über den der Ansatz axial hinaussteht, wenn
er nicht zur Feder hin belastet ist, und
- eine Abwurfeinrichtung zum Lösen der Pipettenspitze von dem Ansatz, die einen dem
Ansatz zugeordneten Abwerfer aufweist, wobei Ansatz und Abwerfer relativ zueinander
beweglich sind, und die eine mit dem Abwerfer und/oder dem Ansatz wirkverbundene Antriebseinrichtung
zum relativen Bewegen von Abwerfer und Ansatz aufweist.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung wird eine Pipettenspitze durch axiales
Einführen des Ansatzes in die Aufstecköffnung aufgesteckt. Dabei wird die Aufsteckkraft
in die Feder eingeleitet. Wenn die Aufsteckkraft einen bestimmten Wert überschreitet,
wird die Feder elastisch verformt, bis die auf den Ansatz geklemmte Pipettenspitze
gegen den Anschlag stößt. Sobald die Pipettenspitze am Anschlag anliegt, kann sie
nicht mehr weiter auf den Ansatz aufgeschoben werden. Hierdurch wird die Aufsteckkraft
der Pipettenspitze begrenzt. Die Aufsteckkraft ist durch die Federkennlinie der Feder
bzw. eine eventuell vorhandene Vorspannung der Feder bestimmt. Die Feder ist so ausgelegt
und gegebenenfalls vorgespannt, daß die Pipettenspitze genau dann, wenn sie mit der
gewünschten Aufsteckkraft auf dem Ansatz sitzt, an dem Anschlag anliegt. Die Aufsteckkraft
ist so festgelegt, daß die Pipettenspitze sicher auf dem Ansatz sitzt bzw. abdichtet.
Da eine genaue definierte Aufsteckkraft erreicht wird, ist es möglich, die Aufsteckkraft
auf einen geringen Wert zu begrenzen, bei dem die erforderliche Sicherheit des Sitzes
und der Abdichtung gerade gegeben ist. Somit kann die Aufsteckkraft gegenüber herkömmlicher
Pipettiervorrichtungen deutlich reduziert werden, bei denen aufgrund der Unsicherheiten
beim Aufstecken regelmäßig eine überhöhte Aufsteckkraft aufgewandt wird. Dementsprechend
ist bei der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung der Kraftaufwand für die Betätigung
der Abwurfeinrichtung vermindert. Bei manuell betätigbaren Abwurfeinrichtungen werden
durch Verminderung der Bedienkräfte die Sehnen- und Muskelbelastungen des Anwenders
reduziert. Elektromotorisch betriebene Abwurfeinrichtungen kommen mit Motoren geringerer
Leistung aus. Gemäß einer Ausgestaltung ist die Feder so ausgelegt und/oder vorgespannt,
daß der Ansatz von einer definierten Aufsteckkraft, die durch Aufstecken einer Pipettenspitze
auf den Ansatz aufbringbar ist, solchermaßen zum Anschlag hin verlagerbar ist, daß
die Pipettenspitze am Anschlag anliegt.
[0014] Zum Lösen der Pipettenspitze von dem Ansatz sind Ansatz und Abwerfer relativ zueinander
axial und/oder drehbeweglich. Die Erfindung bezieht Ausführungen ein, bei denen der
Abwerfer bezüglich der Pipettiervorrichtung ortsfest angeordnet ist und die Antriebseinrichtung
ausschließlich den Ansatz bewegt. Ferner bezieht die Erfindung Ausführungen ein, bei
denen die Antriebseinrichtungen den Abwerfer und den Ansatz bewegt. Bei bevorzugten
Ausführungen ist der Ansatz bezüglich der Pipettiervorrichtung ortsfest und ist die
Antriebseinrichtung nur mit dem Abwerfer wirkverbunden, so daß allein der Abwerfer
mittels der Antriebseinrichtung bewegbar ist.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Ansatz unmittelbar an der Feder abgestützt. Die
Verbindung des Ansatzes mit einer fest mit dem Grundkörper verbundenen Verdrängungseinrichtung
kann mittels einer flexiblen Verbindung erfolgen, z.B. mit Hilfe eines flexiblen Schlauchs
oder einer teleskopierbaren Rohrverbindung. Gemäß einer Ausgestaltung ist der Ansatz
fest mit einer Verdrängungseinrichtung - z.B. mit einem Zylinder einer bezüglich des
Grundkörpers axial verlagerbaren Kolben-Zylinder-Einrichtung - verbunden. Die Verdrängungseinrichtung
wird dann mit dem Ansatz verlagert. Die Verlagerung der Verdrängungseinrichtung kann
von der Antriebseinrichtung für die Verdrängungseinrichtung kompensiert werden. Gemäß
einer Ausgestaltung ist der Zylinder über die Feder am Grundkörper abgestützt, so
daß der Ansatz mittelbar über den Zylinder abgefedert ist.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Feder eine in Axialrichtung des Ansatzes erstreckte
Schraubenfeder. Die Schraubenfeder ist vorzugsweise koaxial zum Ansatz erstreckt.
Die Verdrängungseinrichtung bzw. Antriebseinrichtung für die Verdrängungseinrichtung
können vorteilhaft durch die Schraubenfeder hindurchgeführt werden.
[0017] Die Pipettiervorrichtung ist mit einer nicht vorgespannten Feder ausführbar. Dann
wird die Feder entsprechend dem Anstieg der Aufsteckkraft beim Aufstecken des Ansatzes
auf die Pipettenspitze komprimiert. Durch Auslegung der Feder und des Weges bis zum
Anliegen der Pipettenspitze an dem Anschlag ist es möglich, die Aufsteckkraft genau
festzulegen. Gemäß einer Ausgestaltung weist die Feder eine Federvorspannung auf.
Infolgedessen kommt es erst zu einer axialen Verlagerung des Ansatzes, wenn die Aufsteckkraft
die Kraft zur Vorspannung der Feder übersteigt. Hierdurch wird die für das Erreichen
des Anschlages erforderliche Aufsteckkraft definiert. Ferner begünstigt dies besonders
kompakte Federanordnungen und kurze Verlagerungswege des Ansatzes.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Anschlag, auf den die Pipettenspitze beim Aufstecken
trifft, fest mit dem Grundkörper verbunden. Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist
der Anschlag axial bezüglich des Ansatzes beweglich und eine fest mit dem Grundkörper
verbundene Begrenzung für die Axialbewegung des Anschlages zum Grundkörper hin vorhanden.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Anschlag an dem Abwerfer ausgebildet. Bei einer
Ausführung des Abwerfers als zum Ansatz koaxiale Hülse ist der Anschlag durch das
dem Ansatz zugewandte Ende der Hülse gebildet.
[0020] Der Ansatz ist auf verschiedene Weisen in seiner axialen Ausgangslage für die Aufnahme
einer Pipettenspitze festlegbar, beispielsweise durch Verbinden des Ansatzes mit der
Feder. Die Ausgangslage des Ansatzes wird dann durch die Ausgangsstellung der durch
den Ansatz unbelasteten Feder definiert. Gemäß einer Ausgestaltung ist der Ansatz
in Richtung von der Feder weg an einem weiteren Anschlag abgestützt, gegen den er
durch die Feder gedrückt wird. Hierdurch wird die Ausgangslage genau festgelegt. Außerdem
ist keine Verbindung zwischen Ansatz und Feder erforderlich.
[0021] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Feder austauschbar und/oder ist eine Einrichtung
zum Einstellen der Federvorspannung vorhanden. Hierdurch ist eine Anpassung der Aufsteck-
und Abwurfkräfte an verschieden geformte bzw. bemessene Pipettenspitzen möglich. Der
Einsatzbereich der Pipettiervorrichtung wird hierdurch vergrößert.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Antriebseinrichtung entgegen der Wirkung einer
einerseits an einem beweglichen Teil der Antriebseinrichtung und andererseits am Grundkörper
abgestützten weiteren Feder betätigbar. Infolgedessen kehrt die Antriebseinrichtung
nach Betätigung selbsttätig in ihre Ausgangslage zurück. Für eine definierte Ausgangslage
ist z.B. eine bezüglich des Grundkörpers feste Begrenzung für die Bewegung des Abwerfers
oder der Antriebseinrichtung vorhanden. Diese kann zugleich die Begrenzung für die
axiale Bewegung des Anschlags zum Grundkörper hin sein.
[0023] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Grundkörper einen Träger oder Rahmen auf. Gemäß
einer Ausgestaltung weist der Grundkörper ein Gehäuse auf, gegebenenfalls mit einem
darin enthaltenen Träger oder Rahmen.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Pipettiervorrichtung ein Handgerät und/oder ein
stationäres Gerät und/oder ein elektrisch angetriebenes Gerät und / oder ein (Halb-)Automat.
Bei Ausführungen als Handgerät wird die Pipettiervorrichtung von Hand zum Ort der
Probenaufnahmen und Probenabgaben geführt und wird die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit
sowie die Betätigung der Abwurfeinrichtung von Hand gesteuert. Die Antriebseinrichtungen
für die Verdrängungseinrichtung und/oder den Abwerfer sind mechanisch und/oder elektromechanisch
ausgeführt. Letzteres gilt auch für die Ausführung der Pipettiervorrichtungen als
stationäres Gerät. Bei Ausführung der Pipettiervorrichtung als (Halb-)Automat werden
sämtliche Funktionen oder ein Teil der Funktionen der Pipettiervorrichtungen (Aufnehmen
und Abgeben von Flüssigkeit, Bewegen der Pipettiervorrichtungen in Positionen zum
Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeit bzw. Pipettenspitzen, Aufnahme und Abgabe von
Pipettenspitzen) automatisch durchgeführt.
[0025] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Pipettiervorrichtung eine Reihe paralleler Ansätze
für die Aufnahme von Pipettenspitzen auf. Es handelt sich hierbei um ein Mehrkanal-Pipettiersystem.
Aufgrund der vervielfachten Spitzenabwurfkräfte ist hierbei der Einsatz der Erfindung
besonders vorteilhaft.
[0026] Gemäß einer Ausgestaltung ist jeder Ansatz über eine gesonderte Feder am Grundkörper
abgestützt.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung ist den Ansätzen ein gemeinsamer Abwerfer zugeordnet.
[0028] Gemäß einer Ausgestaltung hat die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung
- eine Verdrängungseinrichtung mit einer Verdrängungskammer mit einer verlagerbaren
Begrenzung, einem Ansatz zum Verbinden mit einer Pipettenspitze und einem Verbindungskanal
zwischen der Verdrängungskammer und dem freien Ende des Ansatzes,
- eine Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung der Verdrängungseinrichtung
mit einem Antriebsorgan, das eine lösbare Wirkverbindung mit der verlagerbaren Begrenzung
hat, und
- einer Bajonettverbindung zwischen der Antriebseinrichtung und der Verdrängungseinrichtung,
die unter Herstellung der Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan und verlagerbarer
Begrenzung herstellbar und unter Lösung der Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan
und verlagerbarer Begrenzung lösbar ist.
[0029] Die Verdrängungseinrichtung und die Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren
Begrenzung der Pipettiervorrichtung sind auf einfache Weise durch Zusammenstecken
entlang einer Längsachse der Bajonettverbindung und Drehen um die Längsachse der Bajonettverbindung
miteinander verbindbar bzw. in umgekehrter Weise voneinander trennbar. Beim Herstellen
der Bajonettverbindung wird gleichzeitig die Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan
und verlagerbarer Begrenzung hergestellt, ohne daß es hierzu besonderer weiterer Aktionen
bedarf. Bei einem Lösen der Bajonettverbindung wird die Wirkverbindung ohne besondere
weitere Aktionen gelöst. Die Erfindung ermöglicht ein besonders einfaches, schnelles
und sicheres Verbinden und Trennen der Verdrängungseinrichtung und der Antriebseinrichtung
zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung, beispielsweise bei der Montage, vor dem
Autoklavieren oder sonstigen Reinigen des Unterteiles, vor dem Austauschen des Unterteiles
zu Zwecken der Änderung des Arbeitsbereiches, der Reparatur u.ä.. Die Bajonettverbindung
ist besonders störungsunanfällig. Diese Vorteile kommen insbesondere beim manuellen
und beim automatischen Verbinden und Trennen von Verdrängungseinrichtung und Antriebseinrichtung
zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung zum Tragen. Letzteres beispielsweise bei
einer automatischen Montage oder einer Workstation mit automatischem Werkzeugwechsel.
[0030] Die Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung kann auf verschiedene
Weise ausgestaltet sein. Sie verfügt über technische Mittel, das Antriebsorgan so
zu verlagern, daß dieses die verlagerbare Begrenzung der Verdrängungseinrichtung verlagert.
Hierzu führt das Antriebsorgan z.B. eine Linearbewegung aus. Dementsprechend weist
die Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung einen Linearantrieb
auf. Dabei handelt es sich z.B. um eine direkt durch Tastenbetätigung manuell betätigbare
Hubstange oder um eine über einen elektrischen Antriebsmotor und ein Getriebe linear
verlagerbare Hubstange. In Betracht kommt auch ein pneumatisch oder hydraulisch betriebener
Druckmittelzylinder als Antrieb für die Hubstange, der über eine pneumatische oder
hydraulische Steuerung und ein Druckmittelreservoir betätigt wird. Falls das Antriebsorgan
keine Linearbewegung durchführt, sondern eine räumliche Zustellbewegung, weist die
Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung einen entsprechenden
Antrieb auf.
[0031] Bevorzugt weist die Antriebseinrichtung zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung
ein Gehäuse auf, in dem Antrieb und Antriebsorgan angeordnet sind.
[0032] Gemäß einer Ausgestaltung ist das Antriebsorgan eine parallel zur Längsachse der
Bajonettverbindung verlagerbare Hubstange der Antriebseinrichtung und weist die Verdrängungseinrichtung
eine mit der Begrenzung verbundene, quer zur Hubstange gerichtete Kontaktfläche auf,
die von einer Hubfeder gegen das Ende der Hubstange gedrückt ist. Bei dieser Ausgestaltung
wird die Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan und verlagerbarer Begrenzung automatisch
beim Herstellen der Bajonettverbindung hergestellt und automatisch beim Auflösen der
Bajonettverbindung gelöst.
[0033] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Kontaktfläche an einem über eine Stange mit der
verlagerbaren Begrenzung verbundenen Druckstück ausgebildet und ist die Hubfeder als
Schraubenfeder ausgeführt, die einenends am Druckstück und anderenends an der Verdrängungskammer
abgestützt ist.
[0034] Die Bajonettverbindung kann auf verschiedene Weise ausgestaltet ist. Einbezogen von
der Erfindung ist insbesondere die Ausgestaltung der Antriebseinrichtung als männliches
Teil und der Verdrängungseinrichtung als weibliches Teil der Bajonettverbindung und
umgekehrt. Gemäß einer Ausgestaltung hat die Antriebseinrichtung eine zylindrische
Aufnahme, die an einem Ende eine Öffnung aufweist, durch die die zylindrische Aufnahme
in axialer Richtung von außen zugänglich ist, die mindestens eine axial gerichtete
Längsnut aufweist, die mit einer in Umfangsrichtung der zylindrischen Aufnahme gerichteten
Ringnut verbunden ist, und weist die Verdrängungseinrichtung auf einem zylindrischen
Abschnitt mindestens einen nach außen vorstehenden Vorsprung weist, wobei der zylindrische
Abschnitt in axialer Richtung der zylindrischen Aufnahme durch die Öffnung in die
Aufnahme und mit dem Vorsprung in die Längsnut einführbar und mit dem Vorsprung in
die Ringnut eindrehbar ist. Bei dieser Ausgestaltung ist die Antriebseinrichtung das
weibliche und die Verdrängungseinrichtung das männliche Teil.
[0035] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Ringnut in einem Abstand von der Längsnut eine
in axialer Richtung der Aufnahme erstreckte Begrenzungswand auf, bis zu der der Vorsprung
drehbar ist. Das Erreichen der Begrenzung zeigt dem Anwender an, daß die Bajonettverbindung
hergestellt ist.
[0036] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Ringnut in einem Abstand von der Längsnut mit einem
parallel zu dieser verlaufenden Längsnutabschnitt verbunden, der in einen Abstand
von der Öffnung endet. Durch Eingreifen des Vorsprunges in den Längsnutabschnitt wird
eine Sicherung der Bajonettverbindung bewirkt.
[0037] Gemäß einer Ausgestaltung hat die Ringnut eine rampenartig verlaufende Begrenzungswand,
deren Abstand von der Öffnung mit zunehmendem Abstand von der Längsnut ansteigt. Der
rampenartige Verlauf der Begrenzungswand erleichtert das Auffinden der Verbindungsposition
und das Trennen der Verdrängungseinrichtung von der Antriebseinrichtung.
[0038] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Längsnut, die Ringnut und wahlweise der Längsnutabschnitt
in einem zylindrischen Koppelstück ausgebildet, das die Aufnahme der Antriebseinrichtung
bildet und in dieser befestigt ist. Hierdurch wird Herstellung, Montage und Demontage
erleichtert.
[0039] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Antriebseinrichtung eine Feder auf, die gegen
die über die Bajonettverbindung mit der Antriebseinrichtung verbundene Verdrängungseinrichtung
drückt. Hierdurch wird die Bajonettverbindung gesichert.
[0040] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Feder an einer weiteren Öffnung der Aufnahme angeordnet,
die der Öffnung zum axialen Einführen der Verdrängungseinrichtung gegenüberliegt.
Durch die Öffnung wirken Verdrängungseinrichtung und Feder aufeinander ein. Gemäß
einer weiteren Ausgestaltung ist die Feder eine Schraubenfeder, die sich an einer
innen liegenden Stirnseite des Koppelstückes abstützt.
[0041] Gemäß einer Ausgestaltung die Längsnut und/oder Ringnut und/oder der Längsnutabschnitt
zur weiteren Öffnung hin geöffnet.
[0042] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Verdrängungseinrichtung eine Kolben-Zylinder-Einrichtung
mit einem Zylinder und einem darin verschiebbaren Kolben und weist der Kolben die
verlagerbare Begrenzung auf. Andere Verdrängungseinrichtungen sind ebenfalls von der
Erfindung einbezogen, beispielsweise eine Verdrängungskammer mit einer die verlagerbare
Begrenzung bildenden, elastischen Wand. Eine Kolben-Zylinder-Einrichtung wird z.B.
durch eine lineare Antriebseinrichtung betätigt. Eine entsprechende Betätigung ist
bei einer Verdrängungskammer mit einer elastischen Wand möglich. Letzere kann aber
auch über eine Antriebseinrichtung mit einer räumlichen Antriebsbewegung gesteuert
werden. So ist es beispielsweise möglich, die elastische Wand durch Einwirkung eines
hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel außen zu steuern.
[0043] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Ansatz koaxial zur Längsachse der Bajonettverbindung
ausgerichtet. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Ansatz fest mit der Verdrängungseinrichtung
verbunden.
[0044] Gemäß einer Ausgestaltung hat die Pipettiervorrichtung eine Abwurfeinrichtung zum
Abwerfen einer Pipettenspitze von dem Ansatz, die einen an der Antriebseinrichtung
angeordneten Abwurfantrieb, einen an der Verdrängungseinrichtung angeordneten Abwerfer
und eine in Richtung der Längsachse der Bajonettverbindung gerichtete, lösbare axiale
Klemmverbindung zwischen Abwurfantrieb und Abwerfer aufweist. Die Klemmverbindung
ist gleichzeitig mit dem Herstellen der Bajonettverbindung mit der Phase des axialen
Zusammenschiebens von Verdrängungseinrichtung und Antriebseinrichtung herstellbar
und in umgekehrter Richtung lösbar.
[0045] Gemäß einer Ausgestaltung weist der Abwurfantrieb eine von der Antriebseinrichtung
parallel zur Bajonettverbindung vorstehende Abwurfstange und der Abwerfer eine zum
Ansatz parallele, axiale Bohrung auf, mit der die Abwurfstange preßverbunden ist.
[0046] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Abwerfer an der Verdrängungseinrichtung geführt.
[0047] Gemäß einer Ausgestaltung ist der Abwerfer eine an der Verdrängungseinrichtung geführte
Hülse.
[0048] Gemäß einer Ausgestaltung ist die Pipettiervorrichtung ein Handgerät und/oder ein
stationäres Gerät und / oder ein elektrisch angetriebenes Gerät und / oder ein (Halb-)Automat.
Bei Ausführungen als Handgerät wird die Pipettiervorrichtung von Hand zum Ort der
Probenaufnahmen und Probenabgaben geführt und wird die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit
sowie die Betätigung der Abwurfeinrichtung von Hand gesteuert. Die Antriebseinrichtungen
für die Verdrängungseinrichtung und/oder den Abwerfer sind mechanisch und/oder elektromechanisch
ausgeführt. Letzteres gilt auch für die Ausführung der Pipettiervorrichtungen als
stationäres Gerät. Bei Ausführung der Pipettiervorrichtung als (Halb-)Automat werden
sämtliche Funktionen oder ein Teil der Funktionen der Pipettiervorrichtungen (Aufnehmen
und Abgeben von Flüssigkeit, Bewegen der Pipettiervorrichtungen in Positionen zum
Aufnehmen und Abgeben von Flüssigkeit bzw. Pipettenspitzen, Aufnahme und Abgabe von
Pipettenspitzen) automatisch durchgeführt.
[0049] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Pipettiervorrichtung eine Reihe paralleler Ansätze
für die Aufnahme von Pipettenspitzen auf. Es handelt sich hierbei um ein Mehrkanal-Pipettiersystem.
Jedem Ansatz der Pipettiervorrichtung ist eine gesonderte Verdrängungseinrichtung
oder eine gemeinsame zugeordnet, die über eine Bajonettverbindung mit der Antriebseinrichtung
verbunden ist. Es kann sich dabei um eine gemeinsame Antriebseinrichtung für sämtliche
Verdrängungseinrichtungen handeln.
[0050] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Hand-Pipettiervorrichtung mit getrennter Kolben-Zylinder-Einheit und Abwerfer
im Längsschnitt;
- Fig. 2
- dieselbe Pipettiervorrichtung mit verbundener Kolben-Zylinder-Einheit und Abwerfer
im Längsschnitt;
- Fig. 3
- eine Mehrkanal-Pipettiervorrichtung in einem Vertikalschnitt von vom;
- Fig. 4
- dieselbe Mehrkanal-Pipettiervorrichtung in einem Vertikalschnitt von hinten.
[0051] Die Angaben "oben", "unten" , "horizontal", "vertikal" und "vorn" , "hinten" beziehen
sich auf die Ausrichtungen der Pipettiervorrichtungen gemäß den Zeichnungen. Hierbei
handelt es sich um Ausrichtungen der Pipettiervorrichtungen, bei denen die Pipettenspitze
mit ihrer Spitzenöffnung unten angeordnet ist, um Flüssigkeit aus einem unterhalb
der Pipettiervorrichtung befindlichen Gefäß aufzunehmen bzw. in ein solches Gefäß
abzugeben.
[0052] Die Pipettiervorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 hat ein langgestrecktes, als Griff ausgeformtes
Gehäuse 1 mit einem Gehäuseoberteil 2 und einem Gehäuseunterteil 3. Das Gehäuseoberteil
2 mit sämtlichen enthaltenen Teilen bildet eine Antriebseinrichtung und das Gehäuseunterteil
3 mit sämtlichen enthaltenen Teilen eine Verdrängungseinrichtung. Das Gehäuseoberteil
2 bildet einen Grundkörper. Es hat oben einen Schraubdeckel 4. Daraus steht nach oben
eine Einstellhülse 5 hervor. Die Einstellhülse 5 ist im Gehäuseoberteil 2 axial unverschieblich
und drehbar gelagert.
[0053] In der Einstellhülse 5 ist ein Druckknopf 6 angeordnet, der noch weiter nach oben
hervorsteht.
[0054] Der Druckknopf 6 ist mit einer Hubstange 7 verbunden, die im Gehäuseoberteil 2 durch
eine Spindel 8 hindurchgeführt ist. Die Spindel 8 ist in ein Innengewinde 9 eines
im Gehäuseoberteil 2 fixierten Lagerkörpers 10 eingeschraubt.
[0055] Die Spindel 8 weist oben einen drehfest mit ihr verbundenen Mitnehmer 11 auf. Der
Mitnehmer 11 hat am Umfang zwei diametral einander gegenüberliegende Radialvorsprünge
12. Die Radialvorsprünge 12 greifen in - nicht gezeigte - axial verlaufende Nuten
der Einstellhülse 5 ein.
[0056] Die Spindel 8 hat unten einen Endanschlag 13 in Form radial nach außen vorstehender
Rippen. In der gezeigten Stellung befindet sich der Endanschlag 13 ein kleines Stück
unterhalb eines Absatzes 14 des Lagerkörpers 10, mit dem er zusammenwirkt.
[0057] Die Hubstange 7 hat einen Flansch 15, der in der gezeigten Stellung unten an der
Spindel 8 anliegt.
[0058] Am unteren Ende des Lagerkörpers 10 ist ein Federteller 16 angeordnet, der mit einem
Kragen 17 in den Lagerkörper 10 eingreift. Der Federteller 16 hat unten einen axial
vorstehenden, hülsenförmigen Lagerabschnitt 18, durch den die Hubstange 7 hindurchgeführt
ist.
[0059] Ferner weist die Pipettiervorrichtung eine nicht gezeigte Feder auf, welche die Hubstange
7 nach oben drückt, so daß der Flansch 15 an der Unterseite der Spindel 8 anliegt.
Beispielsweise ist eine Schraubenfeder zwischen Flansch 15 und Federteller 16 angeordnet.
[0060] In einem Abstand unterhalb des Federtellers 16 ist im Gehäuse ein Koppelstück 19
befestigt. Dieses hat innen mehrere Taschen 20. Diese haben eine axial über die Gesamtlänge
des Koppelstückes 19 erstreckte Längsnut 21. Ferner haben sie am oberen Ende des Koppelstückes
19 eine über einen kleinen Teil des Umfanges des Koppelstückes 19 erstreckte Ringnut
22. Diese hat in einem Abstand vom oberen Ende des Koppelstückes 19 unten eine rampenartig
verlaufende Begrenzungswand, die ausgehend von der Längsnut 21 zunehmend an das obere
Ende des Koppelstückes 19 angenähert ist. Schließlich haben die Taschen 20 am anderen
Ende der Ringnut 22 einen kurzen axialen Längsnutenabschnitt 23, der in einem Abstand
vom oberen Ende des Koppelstückes 19 im Koppelstück 19 endet.
[0061] Zwischen Federteller 16 und Koppelstück 19 ist eine Feder 24 unter Vorspannung angeordnet,
die als Schraubenfeder ausgeführt ist.
[0062] Die Einstellhülse 5 hat am Umfang einen Zahnkranz 25, der mit einem Zahnrad 26 zusammenwirkt,
das ein Zählwerk 27 mit mehreren übereinander auf einer Achse 28 angeordneten Zählwerksrädern
29 antreibt. Die Zählwerksräder 29 haben jeweils Ziffern von 0 bis 9. das untere Zählwerksrad
29 wird von dem Zahnrad 26 angetrieben. Die darüber angeordneten Zählwerksräder 29
werden jeweils um eine Ziffer weitergedreht, wenn das darunter angeordnete Zählwerksrad
29 von 9 auf 0 übergeht.
[0063] Das Gehäuseunterteil 3 ist lösbar mit dem Gehäuseoberteil 2 verbindbar. Hierfür weist
das Gehäuseunterteil 3 auf dem Mantel eines oberen, zylindrischen Abschnittes 30 mehrere
nach außen vorstehende Rippen 31 auf, die sich in Axialrichtung des zylindrischen
Abschnittes 30 erstrecken.
[0064] Das Gehäuseunterteil 3 hat unterhalb des zylindrischen Abschnittes 30 mehrere konische
Abschnitte 31 bis 33 unterschiedlicher Länge und Konizität, die aus der Zeichnung
hervorgehen. Der konische Abschnitt 33 ist unten mit einem langen, leicht konischen
Ansatz 34 zum Aufstecken einer Pipettenspitze verbunden. Dieser hat wiederum unten
ein kurzes, stärker konisches Aufsteckende 35.
[0065] Das Gehäuseunterteil 3 beherbergt eine Verdrängungseinrichtung in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit
36. Diese hat einen im konischen Abschnitt 32 angeordneten Zylinder 37, in den ein
Kolben 38 eintaucht. Der Kolben 38 ist oben über eine Kolbenstange 39 mit einem Druckstück
40 verbunden. Der Kolben 38 bildet eine verlagerbare Begrenzung des Zylinders 37.
[0066] Oberhalb des Druckstückes 40 hat das Gehäuseunterteil 3 einen Kolbenhalter 41, der
den zylindrischen Abschnitt 30 oben überbrückt. Der Kolbenhalter 41 hat oben einen
zentralen Durchgang 42, durch den ein unterer Abschnitt des Hubkolbens 7 axial hindurchführbar
ist. Zwischen Druckstück 40 und konischem Abschnitt 31 ist eine Hubfeder 43 angeordnet,
die als Schraubenfeder ausgeführt ist. Durch die Hubfeder 43 sind der Kolben 38 und
die Kolbenstange 39 hindurchgeführt.
[0067] Die Hubfeder 43 ist vorgespannt und drückt das Druckstück 40 gegen den Kolbenhalter
41, so daß der Kolben 38 maximal aus dem Zylinder 37 herausgezogen wird.
[0068] Ein Verbindungskanal 44 verläuft durch den Ansatz 34 und verbindet den Zylinder 37
mit einer Mündung im Aufsteckende 35.
[0069] Ferner hat die Pipettiervorrichtung eine Abwurfeinrichtung 45. Die Abwurfeinrichtung
45 hat im Gehäuseoberteil 2 neben dem Einstellknopf 5 einen Betätigungsknopf 46. Der
Betätigungsknopf 46 ist mit einer Abwurfstange 47 verbunden, die parallel zu Hubstange
7 durch das Gehäuseoberteil 2 hindurch verläuft.
[0070] In die Abwurfstange 47 ist ein Getriebe 48 integriert. Das Getriebe 48 setzt einen
axialen Betätigungshub des Betätigungsknopfes 46 in einen geringeren Antriebshub mit
erhöhter Kraft um. Geeignete Getriebe 48 sind in der EP 0 992 288 A beschrieben, und
zwar allgemein im allgemeinen Teil der Beschreibung und speziell in der Figurenbeschreibung,
die durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung einbezogen sind.
[0071] Die Abwurfstange 47 ist über eine weitere Schraubenfeder 49 im Gehäuseoberteil 2
abgestützt, so daß der Betätigungsknopf 46 in die gezeigte Ausgangslage gedrückt wird,
in der er entgegen der Wirkung der weiteren Schraubenfeder 49 eindrückbar ist.
[0072] Das untere Ende der Abwurfstange 47 ragt in eine Aufnahme 50 am unteren Ende des
Gehäuseoberteils 2 hinein.
[0073] Die Abwurfeinrichtung 45 hat am Gehäuseunterteil 3 eine Abwurfhülse 51. Diese ist
auf dem zylindrischen Abschnitt 30, dem konischen Abschnitt 32 und dem Ansatz 34 geführt.
Dementsprechend ist die Kontur der Abwurfhülse 51 den Konturen der vorerwähnten Abschnitte
des Gehäuseunterteiles 3 angeglichen. Dabei hat die Abwurfhülse 51 Innenstufen 52,
53, die das Aufschieben der Abwurfhülse 51 nach oben begrenzen, indem sie an konischen
Abschnitten 31, 33 des Gehäuseunterteiles 3 anliegen.
[0074] Ferner hat die Abwurfhülse 51 seitlich am oberen Rand einen Vorsprung 54, der eine
axiale Bohrung 55 zum Einpressen des unteren Endes der Abwurfstange 47 aufweist.
[0075] Die Pipettiervorrichtung ist folgendermaßen benutzbar:
[0076] Gehäuseoberteil 2 und Gehäuseunterteil 3 sind durch axiales Einstecken und Drehen
des Unterteiles 3 in das Koppelstück 19 verbindbar. Hierdurch wird eine Bajonettverbindung
hergestellt. Hierbei werden die Rippen 31 in die Längsnuten 21 eingeschoben, durch
die Ringnuten 22 gedreht und in die kurzen Längsnutenabschnitte 23 eingeschoben. Dabei
drückt die Feder 24 gegen den oberen Rand des zylindrischen Abschnittes 30, wodurch
das Gehäuseunterteil 3 in seiner Befestigungsstellung fixiert wird, in der die Rippen
31 an den unteren Enden der Längsnutenabschnitte 23 anliegen, die einen Anschlag bilden.
Ferner wird die Abwurfhülse 51 mit der Bohrung 55 auf den unteren Bereich der Abwurfstange
47 aufgepreßt. Die Demontage von Gehäuseoberteil 2 und Gehäuseunterteil 3 kann in
umgekehrter Weise erfolgen.
[0077] Nach dem Verbinden von Gehäuseoberteil 2 und Gehäuseunterteil 3 greift die Hubstange
7 durch den Durchgang 42 hindurch und liegt mit ihrem unteren Ende an dem Druckstück
40 an.
[0078] Zum Einstellen eines zu pipettierenden Volumens wird an der Einstellhülse 5 gedreht,
bis das Zählwerk 27 das gewünschte Volumen anzeigt. Beim Drehen der Einstellhülse
5 wird der Mitnehmer 11 aufgrund der Radialvorsprünge 12 mitgedreht. Infolgedessen
dreht sich die Spindel 8 im Innengewinde 9 und verlagert sich axial im Gehäuseoberteil
2 unter Mitnahme der Flansches 15 und somit der Hubstange 7. Die Radialvorsprünge
12 verlagern sich dabei axial entlang der Nuten an der Innenseite der Einstellhülse
5. Hierdurch wird der Hub der Hubstange 7 verändert, der bei Betätigung des Druckknopfes
6 ausführbar ist.
[0079] Ferner wird auf das untere Ende des Ansatzes 34 eine Pipettenspitze 56 aufgeklemmt.
Die Pipettenspitze 56 hat eine untere Spitzenöffnung 57 zur Aufnahme und Abgabe von
Flüssigkeit.
[0080] Beim Aufstecken der Pipettenspitze 56 auf den Ansatz 34 erhöht sich mit zunehmendem
Fortschritt des Aufsteckens die Aufsteckkraft. Übersteigt die Aufsteckkraft die Kraft,
mit der die Feder 24 vorgespannt ist, wird der Ansatz 34 und damit das gesamte Gehäuseunterteil
3 entgegen der Wirkung der Feder 24 nach oben gedrückt. Wenn der obere Rand 58 der
Pipettenspitze 56 gegen den einen Anschlag 59 bildenden unteren Rand der Abwurfhülse
51 drückt, wird ein weiteres Anheben des Gehäuseunterteiles 3 verhindert, da die Abwurfhülse
51 oben an einer Begrenzung 60 in der Aufnahme 50 des Gehäuseoberteils 2 anliegt.
Die Aufsteckkraft und damit die für das Abwerfen erforderliche Abwurfkraft werden
somit auf einen bestimmten Wert begrenzt.
[0081] Zum Pipettieren wird der Druckknopf 6 nach unten gedrückt, so daß der Kolben 38 Luft
aus dem Zylinder 37 verdrängt. Dann wird die Pipettenspitze 56 mit ihrer unteren Spitzenöffnung
57 in die zu pipettierende Flüssigkeit eingetaucht. Danach wird der Druckknopf 6 losgelassen
und die Hubstange 7 geht unter Federwirkung in ihre Ausgangsstellung zurück. Ebenso
kehrt der Kolben 38 unter der Wirkung der Feder 43 in seine Ausgangsposition zurück.
Hierbei saugt der Kolben 38 Flüssigkeit durch die untere Spitzenöffnung 57 in die
Pipettenspitze 56 ein.
[0082] Danach wird die untere Spitzenöffnung 57 der Pipettiervorrichtung auf einen Abgabeort
ausgerichtet. Die in der Pipettenspitze 56 enthaltene Flüssigkeit wird durch Eindrücken
des Druckknopfes 6, erneutes Eintauchen des Kolbens 38 in den Zylinder 37 und Auspressen
von Luft durch den Verbindungskanal 44 abgegeben. Nach Loslassen des Betätigungsknopfes
6 fahren die Hubstange 7 und der Kolben 38 durch Federkraft erneut in die Ausgangslage
zurück.
[0083] Zum Abgeben der Pipettenspitze 56 wird auf den Betätigungsknopf 46 gedrückt. Infolgedessen
bewegt sich die Abwurfhülse 51 nach unten und drückt die Pipettenspitze 56 vom Ansatz
34 ab.
[0084] Gemäß Fig. 3 und 4 hat ein Abgabekopf 61 einer Mehrkanal-Pipettiervorrichtung ein
Gehäuse 62, in dem acht parallele Kolben-Zylinder-Einrichtungen 63 in einer Reihe
angeordnet sind. Jede Kolben-Zylinder-Einrichtung 63 hat einen Zylinder 64, in den
ein Kolben 65 eintaucht.
[0085] Auf jedem Zylinder 64 ist eine als Schraubfeder ausgeführte Feder 66 geführt, die
unten auf einem umlaufenden Vorsprung 67 des Zylinders 64 aufliegt.
[0086] Im Bereich des umlaufenden Vorsprunges 67 ist der Zylinder 64 in einer Führungsschiene
68 geführt.
[0087] Ferner ist jeder Zylinder 64 unterhalb des umlaufenden Vorsprunges 67 mit einem konischen
Ansatz 69 zum Aufstecken einer Pipettenspitze 70 verbunden.
[0088] Oberhalb der Schraubenfeder 66 sind die Zylinder 64 durch eine fest im Gehäuse 62
angeordnete Stützplatte 71 hindurchgeführt. Die Federn 66 stützen sich an der Unterseite
der Stützplatte 71 ab.
[0089] Die Zylinder 64 haben oben einen weiteren umlaufenden Vorsprung, der ein Federlager
72 bildet. Jedes Federlager 72 wird von einer nicht gezeigten Konsole untergriffen,
die innen von der Wand des Gehäuses 62 vorsteht.
[0090] Sämtliche Kolben 65 sind oben in einer Kolbenaufnahme 73 in Form einer Traverse gehalten.
Die Kolbenaufnahme 73 hat oben einen Zapfen 74 zum Verbinden mit einer nicht gezeigten
Hubstange, die zu einem Antrieb für die Kolben 65 führt.
[0091] Auf sämtlichen Kolben 65 sind weitere, als Schraubenfedern ausgeführte Federn 75
geführt, die unten auf dem Federlager 72 abgestützt sind und sich oben an der Unterseite
der Kolbenaufnahme 73 abstützen.
[0092] Schließlich ist im Gehäuse 62 ein Abwerfer 76 in Form einer abgewinkelten Platte
gelagert. Diese hat im unteren, horizontalen Schenkel 77 acht Löcher, durch die die
Ansätze 69 hindurchgeführt sind. Der vertikale Schenkel 78 ist über einen Schaft 79
mit einer nicht gezeigten Abwurfstange verbindbar.
[0093] Die Kolben 65 sind durch eine Kolbendichtung 80 in die Zylinder 64 hineingeführt.
[0094] Der Abgabekopf 61 wird mit der Hubstange und der Abwurfstange einer nicht gezeigten
Antriebseinrichtung verbunden. Beim Aufstecken von Pipettenspitzen 70 werden die Ansätze
69 innerhalb des Gehäuses 62 nach oben bewegt, wenn die Aufsteckkräfte die Kräfte
übersteigen, die die Federn 66 vorspannen. Sobald die Pipettenspitzen 70 mit ihren
oberen Rändern am Abwerfer 76 anliegen, ist die weitere Aufsteckbewegung gestoppt,
da der Abwerfer 76 mit der Oberseite seines horizontalen Schenkels 77 an der Unterseite
der Führungsschiene 68 anliegt. Hierdurch werden die Aufsteckkräfte und damit die
zum Abwerfen der Pipettenspitzen 70 erforderlichen Kräfte begrenzt.
[0095] Zum Pipettieren werden die Kolben 65 mittels der mit dem Zapfen 74 verbundenen Hubstange
bewegt. Für den Abwurf der Pipettenspitzen 70 wird der Schaft 79 mittels der Hubstange
nach unten verschoben, so daß der Abwerfer 76 nach unten bewegt wird und mit seinem
Schenkel 77 die Pipettenspitzen 70 von den Ansätzen 69 abdrückt.
1. Pipettiervorrichtung mit,
- einem Grundkörper (2),
- mindestens einem vom Grundkörper (2) vorstehenden, axial beweglich am Grundkörper
(2) gelagerten Ansatz (34) zum Aufsetzen einer Pipettenspitze (56),
- einer Feder (24), über die der Ansatz (34) am Grundkörper (2) abgestützt ist,
- einem dem Ansatz (34) zugeordneten Anschlag (59), über den der Ansatz (34) axial
hinaussteht, wenn er nicht zur Feder (24) hin belastet ist, und
- einer Abwurfeinrichtung (45) zum Lösen der Pipettenspitze (56) von dem Ansatz (34),
die einen dem Ansatz (34) zugeordneten Abwerfer (51) aufweist, wobei Ansatz (34) und
Abwerfer (51) relativ zueinander beweglich sind, und die eine mit dem Abwerfer (51)
und/oder dem Ansatz (34) wirkverbundene Antriebseinrichtung (46, 47, 48) zum relativen
Bewegen von Abwerfer (51) und Ansatz (34) aufweist.
2. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Ansatz (34) fest mit einer Verdrängungseinrichtung
(36) verbunden ist.
3. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Verdrängungseinrichtung (36)
über die Feder (24) am Grundkörper (2) abgestützt ist.
4. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Feder (24) eine
in Axialrichtung des Ansatzes (34) erstreckte Schraubenfeder ist.
5. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die eine vorgespannte Feder
(24) aufweist.
6. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der Anschlag (59) axial
bezüglich des Ansatzes (34) beweglich ist und eine fest mit dem Grundkörper (2) verbundene
Begrenzung (60) für die Axialbewegung des Anschlages (59) zum Grundkörper (2) hin
vorhanden ist.
7. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der der Anschlag (59) an
dem Abwerfer (51) ausgebildet ist.
8. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Ansatz (34) in
Richtung von der Feder (24) weg an einem weiteren Anschlag (23) abgestützt ist, gegen
den er von der Feder (24) gedrückt wird.
9. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die Feder (24) austauschbar
ist und/oder eine Einrichtung zum Einstellen der Federvorspannung vorhanden ist.
10. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Antriebseinrichtung
(46, 47, 48) entgegen der Wirkung einer einerseits an einem beweglichen Teil der Antriebseinrichtung
(46, 47, 48) und andererseits am Grundkörper (2) abgestützten weiteren Feder (49)
betätigbar ist.
11. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der der Grundkörper (2)
einen Träger und/oder einen Rahmen und/oder ein Gehäuse aufweist.
12. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, die ein Handgerät und/oder
ein stationäres Gerät und/oder ein elektrisch angetriebenes und/oder ein (Halb-)Automat
ist.
13. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, die eine Reihe paralleler
Ansätze (69) für die Aufnahme von Pipettenspitzen (70) aufweist.
14. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 13, bei der jeder Ansatz (69) über eine gesonderte
Feder (66) am Grundkörper (62) abgestützt ist.
15. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, bei der den Ansätzen (69) eine gemeinsamer
Abwerfer (76) zugeordnet ist.
16. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 mit
- einer Verdrängungseinrichtung (36) mit einer Verdrängungskammer (37) mit einer verlagerbaren
Begrenzung (38), einem Ansatz (34) zum Verbinden mit einer Pipettenspitze (56) und
einem Verbindungskanal (44) zwischen der Verdrängungskammer (37) und dem freien Ende
des Ansatzes (34),
- einer Antriebseinrichtung (6, 7, 8) zum Antreiben der verlagerbaren Begrenzung (38)
der Verdrängungseinrichtung (36) mit einem Antriebsorgan (7), das eine lösbare Wirkverbindung
mit der verlagerbaren Begrenzung (38) hat, und
- einer Bajonettverbindung (19, 22, 30, 31 ) zwischen der Antriebseinrichtung (6,
7, 8) und der Verdrängungseinrichtung (36), die unter Herstellung der Wirkverbindung
zwischen Antriebsorgan (7) und verlagerbarer Begrenzung (38) herstellbar und unter
Lösung der Wirkverbindung zwischen Antriebsorgan (7) und verlagerbarer Begrenzung
(38) lösbar ist.
17. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 16, bei der das Antriebsorgan (7) eine parallel
zur Längsachse der Bajonettverbindung verlagerbare Hubstange der Antriebseinrichtung
(6, 7, 8) ist und die Verdrängungseinrichtung (36) eine mit der Begrenzung (38) verbundene,
quer zur Hubstange (7) gerichtete Kontaktfläche aufweist, die von einer Hubfeder (43)
gegen das Ende der Hubstange (7) gedrückt ist.
18. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 17, bei der die Kontaktfläche an einem über eine
Stange (39) mit der Begrenzung (38) verbundenen Druckstück (40) ausgebildet ist und
einenends am Druckstück (40) und anderenends an der Verdrängungskammer (37) eine als
Schraubenfeder ausgebildete Hubfeder (43) abgestützt ist.
19. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, bei der die Antriebseinrichtung
(6, 7, 8) eine zylindrische Aufnahme (19) hat, die an einem Ende eine Öffnung aufweist,
durch die die zylindrische Aufnahme (19) in axialer Richtung von außen zugänglich
ist, die mindestens eine axial gerichtete Längsnut (21) aufweist, die mit einer in
Umfangsrichtung der zylindrischen Aufnahme (19) gerichteten Ringnut (22) verbunden
ist, und bei der die Verdrängungseinrichtung (36) auf einem zylindrischen Abschnitt
(30) mindestens einen nach außen vorstehenden Vorsprung (31) aufweist, wobei der zylindrische
Abschnitt (30) in axialer Richtung der zylindrischen Aufnahme (19) durch die Öffnung
in die Aufnahme (19) und mit dem Vorsprung (31) in die Längsnut (21) einführbar und
mit dem Vorsprung (31) in die Ringnut (22) eindrehbar ist.
20. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, bei der die Ringnut (22)
in einem Abstand von der Längsnut (21) eine in axialer Richtung der Aufnahme (19)
erstreckte Begrenzungswand aufweist, bis zu der der Vorsprung (31) drehbar ist.
21. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, bei der die Ringnut (22) in einem Abstand
von der Längsnut (21) mit einem parallel zu dieser verlaufenden Längsnutabschnitt
(23) verbunden ist, der in einem Abstand von der Öffnung endet.
22. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, bei der die Ringnut (22)
eine rampenartig verlaufende Begrenzungswand aufweist, deren Abstand von der Öffnung
mit zunehmendem Abstand von der Längsnut (21) ansteigt.
23. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, bei der die Längsnut (21),
die Ringnut (22) und wahlweise der Längsnutabschnitt (23) mit einem zylindrischen
Koppelstück (19) ausgebildet sind, das die Aufnahme der Antriebseinrichtung (6, 7,
8) bildet und in dieser befestigt ist.
24. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, bei der die Antriebseinrichtung
(6, 7, 8) eine Feder (24) aufweist, die gegen die über die Bajonettverbindung (19,
22, 30, 31) mit der Antriebseinrichtung (6, 7, 8) verbundene Verdrängungseinrichtung
(36) drückt.
25. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 24, bei der die Feder (24) an einer weiteren Öffnung
der Aufnahme (19) angeordnet ist, die der Öffnung zum axialen Einführen der Verdrängungseinrichtung
(36) gegenüberliegt.
26. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, bei der die Feder (24) eine Schraubenfeder
ist, die sich an einer innen liegenden Stirnseite des Koppelstückes (19) abstützt.
27. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 26, bei der die Längsnut (21)
und/oder die Ringnut (22) und/oder der Längsnutabschnitt (23) zur weiteren Öffnung
hin geöffnet sind.
28. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 27, bei der die Verdrängungseinrichtung
(36) eine Kolben-Zylinder-Einrichtung mit einem Zylinder (37) und einem darin verschiebbaren
Kolben (38) ist und der Kolben (38) die verlagerbare Begrenzung aufweist.
29. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 28, bei der der Ansatz (34) koaxial
zur Längsachse der Bajonettverbindung (19, 22, 30, 31) ausgerichtet ist.
30. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 29, bei der der Ansatz (34) fest
mit der Verdrängungskammer (37) verbunden ist.
31. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 30, mit einer Abwurfeinrichtung
(45) zum Lösen einer Pipettenspitze (56) von dem Ansatz (34), die einen an der Antriebseinrichtung
(6, 7, 8) angeordneten Abwurfantrieb (46, 47, 48), einen an der Verdrängungseinrichtung
(36) angeordneten Abwerfer (51) und eine in Richtung der Längsachse der Bajonettverbindung
(19, 22, 30, 31) gerichtete, lösbare axiale Klemmverbindung (47, 55) zwischen Abwurfantrieb
(45) und Abwerfer (51) aufweist.
32. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 31, bei der der Abwurfantrieb (45) eine von der
Antriebseinrichtung parallel zur Bajonettverbindung (19, 22, 30, 31) vorstehende Abwurfstange
(47) und der Abwerfer (51) eine zum Ansatz (34) parallele, axiale Bohrung (55) aufweist,
die mit der Abwurfstange (47) preßverbunden ist.
33. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 32, bei der der Abwerfer (51) an der Verdrängungseinrichtung
(36) geführt ist.
34. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 33, bei der der Abwerfer (51)
eine an der Verdrängungseinrichtung (36) geführte Hülse ist.