[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Mehrwalzenkalanders, bei
dem man eine Bahn in Abhängigkeit von einer gewünschten Oberflächenqualität entweder
durch mehrere Nips des Kalanders oder nur durch mindestens einen Endnip leitet. Ferner
betrifft die Erfindung einen Kalander mit einem Walzenstapel aus mehreren Walzen und
zwischen benachbarten Walzen gebildete Nips, bei dem ein von einer Endwalze und einer
Zwischenwalze begrenzter Endnip durch eine harte Walze und eine weiche Walze gebildet
ist, und mit Mitteln zum Festhalten der den Endnip begrenzenden Zwischenwalze.
[0002] Ein derartiges Verfahren und ein derartiger Kalander sind beispielsweise aus DE 202
00 584 U1 bekannt. Ein derartiger Kalander dient hauptsächlich dazu, eine Papierbahn
zu satinieren. Bei dieser Satinage wird die Papierbahn einerseits verdichtet, erhält
aber andererseits auch bestimmte Oberflächeneigenschaften. Insbesondere möchte man
durch die Behandlung der Papierbahn in einem derartigen Kalander die Glätte der Papierbahn
beeinflussen können.
[0003] In erster Nährung kann man davon ausgehen, daß die Glätte um so besser wird, je mehr
Nips an der Satinage beteiligt sind. Es gibt aber auch Papiersorten, bei denen eine
hohe Glätte nicht benötigt wird oder sogar nicht erwünscht ist.
[0004] In Abhängigkeit von der Papiersorte verwendet man also entweder einen Multi-Nip-Betrieb,
bei dem die Bahn durch mehrere Nips geleitet wird, ohne einen Single-Nip-Betrieb,
bei dem die Bahn lediglich in einem einzelnen Nip behandelt wird. Dieser Nip ist dann
zwischen einer Endwalze und der benachbarten Zwischenwalze angeordnet. Diese Zwischenwalze
kann festgelegt werden, damit bei der Single-Nip-Betriebsweise die verbleibenden Zwischenwalze
und die verbleibende Endwalze nicht "leer" also ohne Bahn im Nip, mitdrehen müssen.
[0005] Auch die Behandlung in einem einzelnen Nip bewirkt in manchen Fällen aber ein zu
große Glätte. Bei der sogenannten "Matt-Satinage" möchte man die Bahn zwischen zwei
weichen Walzen behandeln können. Hierzu ist in der Regel ein getrennter Matt-Kalander
erforderlich, der als zusätzliches Aggregat Kosten verursacht und Bauraum benötigt.
[0006] Es sind auch Superkalander bekannt, bei denen etwa in der Mitte ein sogenannter Wechselnip
aus zwei weichen Walzen gebildet ist. Würde man diesen Wechselnip zur Mattsatinage
verwenden, dann müßten alle Walzen im Betrieb sein, also auch die Ober- und Unterwalze
und die übrigen Zwischenwalzen, obwohl sie nicht am Satinageprozeß beteiligt sind.
Dies führt zu einem unnötigen Verschleiß der Walzenoberflächen und erhöhtem Energieverbrauch.
Eine derartige Betriebsweise ist also in der Regel nicht erwünscht.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Behandlungsmöglichkeiten in einem Mehrwalzenkalander
zu erweitern.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß man bei ausschließlicher Verwendung von mindestens einem Endnip den Endnip entweder
durch eine harte Walze und eine weiche Walze begrenzt oder die harte Walze gegen eine
weiche Walze austauscht und den Endnip durch zwei weiche Walzen begrenzt, wobei man
die ausgetauschte Walze an eine Temperiereinrichtung anschließt und die Temperiereinrichtung
mit einer Temperierleistung betreibt, die vom Typ der ausgetauschten Walze abhängt.
[0009] Mit dieser Ausgestaltung hält man den Aufwand für den Wechsel zwischen einer Mattsatinage-Betriebsweise,
bei der die Bahn zwischen zwei weichen Walzen satiniert wird, und einer anderen Betriebsweise,
bei der die Bahn zwischen einer harten Walze und einer weichen Walze satiniert wird,
vergleichsweise klein. Die harte Walze ist in der überwiegenden Zahl der Fälle beheizt,
weil eine erhöhte Temperatur bei einer Papierbahn zu einer verbesserten Glätte an
der Oberfläche führt. Eine Temperiereinrichtung für die Heizwalze ist also vorhanden.
Die Temperiereinrichtung arbeitet im Betrieb so, daß der harten Walze ein Wärmeträgermedium
mit einer erhöhten Temperatur zugeführt wird. Man kann nun die gleiche Temperiereinrichtung
verwenden, um Wärme abzuführen, die sich beim Betrieb der weichen Walze ergibt. Diese
Wärme entsteht hauptsächlich durch die Walkarbeit des elastischen Belags der weichen
Walze. Hierzu kann man das gleiche Wärmeträgerfluid verwenden. Die Aufgabe dieses
Wärmeträgerfluids hat sich aber geändert. Man möchte nicht mehr Wärme in die Walze
einführen, sondern Wärme aus der Walze heraus transportieren. Durch die gemeinsame
Verwendung der Temperiereinrichtung für beide Betriebsweisen wird also das Problem
vermieden, daß sich die ausgetauschte weiche Walze zu stark erwärmt. Die Temperiereinrichtung,
die zum Beheizen der harten Walze verwendet wird, hat zwar vielfach bereits eine Kühlstufe,
um die heiße Walze vor dem Ausbauen abkühlen zu können. Die hier abzuführenden Wärmemengen
sind jedoch relativ klein. Das Abkühlen darf nicht zu schnell erfolgen, um thermische
Spannungen in der harten Walze beim Abkühlen zu vermeiden. Auch wird die Temperiereinrichtung
zum Kühlen bislang nur für relativ kurze Zeiträume verwendet, nicht jedoch zum Dauerbetrieb.
Erfindungsgemäß ist hingegen vorgesehen, daß man die Temperiereinrichtung zum Wärmeabtransport
auch im normalen Satinagebetrieb verwenden kann.
[0010] Hierbei ist bevorzugt, daß man mit dem Austausch der Walze die Betriebsweise der
Temperiereinrichtung umschaltet. Hierzu können beispielsweise an der Walze Umschaltmittel
vorhanden sein, die die Temperiereinrichtung beim Einbau automatisch umschalten. Unter
derartigen Umschaltmitteln sind auch Kennungen zu verstehen, die an der Walze angeordnet
und die von einer Erkennungseinrichtung automatisch erkannt werden können, wobei die
Erkennungseinrichtung dann den Betrieb der Temperiereinrichtung steuert.
[0011] Vorzugsweise stellt man an der ausgetauschten Walze eine Schabereinrichtung in Abhängigkeit
vom Typ der ausgetauschten Walze ein. Die Betriebsparameter der Schabereinrichtung,
beispielsweise Klingenwinkel und Kingenbelastung, werden dann an die Oberfläche der
zu reinigenden Walze angepaßt. In der Regel wird man bei einer weichen Walze mit einem
elastischen Belag den Anpreßdruck der Klinge absenken. Auch hier kann vorgesehen sein,
daß diese Einstellung automatisch beim Austausch der Walze erfolgt.
[0012] Bevorzugterweise betreibt man die Temperiereinrichtung mit Öl. Öl ist in der Lage,
sowohl größere Wärmemengen in die Walze hineinzutransportieren, wenn es sich um eine
harte, beheizte Walze handelt, als auch Wärme aus der Walze abzutransportieren, wenn
es sich um eine weiche Walze handelt.
[0013] Die Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
eine weiche Austauschwalze vorgesehen ist, die eine Anschlußanordnung für eine Temperiereinrichtung
aufweist, die der Anschlußanordnung der den Endnip begrenzenden harten Walze geometrisch
entspricht, und die Temperiereinrichtung für die Beheizung einer harten Walze und
die Wärmeabfuhr aus einer weichen Walze ausgelegt ist.
[0014] Mit einem derartigen Kalander kann man nun, wie oben ausgeführt, eine Bahn, insbesondere
eine Papierbahn, sowohl matt satinieren, in dem man zwei weichen Walzen verwendet,
als auch "normal" satinieren, wobei man in dem Endnip eine harte, beheizte Walze und
eine weiche Walze verwendet. Da die harte, beheizte Walze und die Austauschwalze,
die man anstelle dieser harten, beheizten Walze verwenden kann, die gleiche geometrische
Anschlußanordnung haben, ist es problemlos möglich, sie an die gleiche Temperiereinrichtung
anzuschließen, ohne daß zusätzliche Umbaumaßnahmen erforderlich wären. Da man die
Temperiereinrichtung sowohl zur Wärmezufuhr an die harte, beheizte Walze als auch
zur Wärmeabfuhr aus der weichen Walze verwenden kann, ist auch hier ein Umbau nicht
erforderlich. Der Aufwand für den Wechsel zwischen verschiedenen Satinage-Betriebsweisen
wird also relativ kleingehalten.
[0015] Vorzugsweise weisen die Austauschwalze und die austauschbare harte Walze Umschaltmittel
auf, die die Temperiereinrichtung auf die zum Betrieb der jeweiligen Walze geeignete
Betriebsweise umstellen. Dadurch ist es möglich, die Betriebsweise automatisch umzustellen.
Es besteht also nicht die Gefahr, daß die Temperiereinrichtung versehentlich die weiche
Walze beheizt oder die harte Walze kühlt. Damit wird das Risiko von Störungen kleingehalten,
die sich aus einer unzutreffenden Temperierung der jeweiligen Walzen ergeben.
[0016] Vorzugsweise ist die den Endnip begrenzende Zwischenwalze als harte Walze ausgebildet.
Man verwendet also als Endwalze eine weiche Walze, die zudem als Durchbiegungseinstellwalze
ausgebildet ist. Die Austauschwalze kann dann kostengünstiger ausgeführt werden.
[0017] Bevorzugterweise ist eine Schaberanordnung an der Position der Austauschwalze angeordnet,
deren Betriebsparameter in Abhängigkeit von der Art der in der Position der Austauschwalze
angeordneten Walze einstellbar sind. Man kann dann sowohl bei der Verwendung einer
harten Walze als auch bei der Verwendung einer weichen Walze eine Schaberanordnung
verwenden, um die Oberfläche der jeweiligen Walze im Betrieb zu reinigen. Dadurch,
daß die Betriebsparameter, beispielsweise Klingenbelastung und Klingenwinkel, in Abhängigkeit
vom eingebauten Walzentyp einstellbar sind, ist eine Umstellung zwischen unterschiedlichen
Betriebsweisen auf einfache Weise möglich.
[0018] Bevorzugterweise ist ein Bahnverlauf durch beide Endnips vorgesehen und beide die
Endnips begrenzenden harten Zwischenwalzen sind gegen eine weiche Walze austauschbar.
Damit ist eine Mattsatinage-Betrieb in zwei Nips möglich, nämlich in den beiden Endnips.
Beide austauschbaren Zwischenwalzen lassen sich an die Temperiereinrichtung anschließen,
um bei der Verwendung einer harten Walze Wärme zuzuführen und bei der Verwendung einer
weichen Walze Wärme abzuführen.
[0019] Vorzugsweise verläuft der Bahnverlauf durch alle Nips des Kalanders, wobei alle Nips
bis auf die Endnips geöffnet sind. Damit wird einerseits der "normale" Bahnverlauf
beibehalten, man kann also sämtliche Leitmittel und Zusatzaggregate, wie Befeuchtungseinrichtungen,
wie bisher auch verwenden. Andererseits werden die nicht am Satinagevorgang beteiligten
Walzen geschont. Erforderlich ist es lediglich, die den Endwalzen benachbarte harte
und beheizten Zwischenwalzen gegen weiche Walzen auszutauschen.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- einen Kalander in einer ersten Betriebsweise,
- Fig. 2
- den Kalander in einer zweiten Betriebsweise,
- Fig. 3
- den Kalander in einer dritten Betriebsweise,
- Fig. 4
- den Kalander in einer vierten Betriebsweise und
- Fig. 5
- eine Darstellung austauschbarer Walzen.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 mit zehn Walzen 2-11. Von den Walzen 2-11 sind die
am Ende des Walzenstapels angeordneten Walzen 2, 11 als Durchbiegungseinstellwalzen
ausgebildet, die mit nur schematisch dargestellten Stützelementen 12, 13 versehen
sind. Die Walzen 2, 4, 6, 7, 9, 11 sind als weiche Walzen ausgebildet, d.h. sie weisen
einen nicht näher dargestellten elastischen Belag an ihrer Oberfläche auf. Die Walzen
3, 5, 8, 10 sind als harte, beheizte Walzen ausgebildet. Dies ist durch eine Schraffur
kenntlich gemacht. Die harten, beheizten Walzen stehen mit einer in Fig. 5 dargestellten
Temperiereinrichtung (in den Fig. 1 bis 4 nicht dargestellt) in Verbindung. Die Temperiereinrichtung
führt den harten, beheizten Walzen 3, 5, 8, 10 Wärme zu, so daß ihre Oberflächentemperatur
angehoben wird. Man strebt Oberflächentemperaturen im Bereich von 60 bis 120°C an.
[0022] Zwischen den Walzen 2-11 sind Nips 14-22 ausgebildet, durch die eine Papierbahn 23
geführt ist. Hierbei sind die Nips 14-17 und 19-22 als "weiche" Nips ausgebildet,
die zwischen einer harten, beheizten Walze 3, 5, 8, 10 und einer weichen Walze 2,
4, 6, 7, 9, 11 mit einem elastischen Oberflächenbezug gebildet sind. In diesen Nips
14-17, 19-22 wird die Papierbahn 23 geglättet. Ein Wechselnip 18, der durch zwei weichen
Walzen 6, 7 gebildet ist, ist vorgesehen, um beide Seiten der Papierbahn an harten
Walzen 3, 5 bzw. 8, 10 anliegen zu lassen.
[0023] Der Kalander 1 ist also als "klassischer" Superkalander ausgebildet, der in der Betriebsweise
nach Fig. 1 "normal" betrieben wird. In dieser normalen Betriebsweise wird die Papierbahn
23 durch sämtliche Nips 14-22 geführt und überall (mit Ausnahme des Wechselnips 18)
geglättet.
[0024] Eine derartige Glättesteigerung der Papierbahn 23 kann unerwünscht sein. Es ist daher
auch möglich, wie bei der Betriebsweise nach Fig. 2 zu erkennen, die Papierbahn 23
nur durch den letzten Nip 22 zu führen, der zwischen der unteren Endwalze 11 und der
dieser Endwalze benachbarten harten Zwischenwalze 10 gebildet ist. Da im folgenden
hauptsächlich die letzte Zwischenwalze 10, also die vorletzte Walze im Walzenstapel,
besprochen wird, ist an dieser Walze eine Schaberanordnung 24 dargestellt, die eine
Schaberklinge 25 aufweist, die unter einem vorbestimmten Winkel und einem vorbestimmten
Anpreßdruck an der Oberfläche der Walze 10 anliegt. Auch die anderen Walzen können
mit Schaberanordnungen versehen sein.
[0025] Um zu ermöglichen, daß die Druckbeaufschlagung der Papierbahn 23 nur im Nip 22 erfolgt,
nicht jedoch in den übrigen Nips 14-21, kann die letzte Zwischenwalze 10 festgelegt
oder festgehalten werden. Hierzu ist ein verstellbarer Anschlag 26 vorgesehen, der
beispielsweise als hydraulisch betätigte Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet ist
und der auf ein Ende 27 eines zweiarmigen Hebels 28 wirkt, an dessen anderen Ende
29 die letzte Zwischenwalze 10 angeordnet ist.
[0026] Aufgrund des Anschlags 26 kann die letzte Zwischenwalze 10 so festgehalten werden,
daß eine Druckbeaufschlagung der Bahn 23 im Nip 22 durch die untere Endwalze 11 möglich
ist, ohne daß die übrigen Walzen 2-9 zur Unterstützung der letzten Zwischenwalze 10
verwendet werden müssen. Dementsprechend können die übrigen Nips 14-21 geöffnet bleiben,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
[0027] Fig. 2 zeigt also einen sogenannten "Single-Nip"-Betrieb, bei dem die Papierbahn
23 nur in einem Nip 22 geglättet wird.
[0028] Selbst eine derartige Glättung kann eine zu starke Glättesteigerung bewirken. Man
sieht daher für den Kalander 1 eine Austauschwalze 30 vor, die, wie dies aus Fig.
3 zu erkennen ist, an der Position der letzten Zwischenwalze 10 eingebaut worden ist.
Bei der Austauschwalze 30 handelt es sich um eine weiche Walze. Dementsprechend wird
die Papierbahn 23 im letzten Nip 22 zwischen zwei weichen Walzen 11, 30 satiniert.
[0029] Die weiche Walze 30 wird ebenfalls durch die Schaberanordnung 24 gereinigt, wobei
vorgesehen ist, daß man die Betriebsparameter der Schaberanordnung 24 verändert und
an die Oberfläche der weichen Walze 30 anpaßt. Insbesondere wird man den Anpreßdruck
der Schaberklinge 25 vermindern und gegebenenfalls auch den Anstellwinkel ändern.
[0030] Auch die weiche Walze 30 wird durch den Anschlag 26 festgehalten, so daß über die
Walze 11 eine Druckbeaufschlagung der Papierbahn 23 im letzten Nip 22 möglich ist,
ohne daß die anderen Walzen mitdrehen müssen.
[0031] Fig. 4 zeigt nun eine vierte Betriebsweise, bei der die Papierbahn 23 durch den Kalander
in genau der gleichen Weise geführt wird, wie dies in Fig. 1 dargestellt worden ist.
Allerdings sind hier nur der erste Nip 14 und der letzte Nip 22 geschlossen. Die übrigen
Nips 15-21 sind geöffnet. Die an diesen Nips beteiligten Walzen 4-9 können mitdrehen,
werden aber nicht durch Druck belastet.
[0032] An der Position der letzten Zwischenwalze 10 (Fig. 1) ist auch bei der Betriebsweise
nach Fig. 4 die weiche Walze 30 eingebaut. Auch an der Position der oberen beheizten
harten Zwischenwalze 3 ist eine weiche Walze 31 eingesetzt. Die weiche Walze 31 bildet
zusammen mit der oberen weichen Endwalze 2 ebenfalls einen Weich-weichen-Nip.
[0033] Auch die obere weiche Zwischenwalze 31 ist mit einer Schaberanordnung 32 versehen,
die die Oberfläche der weichen Zwischenwalze 31 im Betrieb abreinigt.
[0034] Der Austausch einer harten Walze 3, 10 gegen eine weiche Walze 31, 30 ist problemlos
dadurch möglich, daß beide Walzen die gleiche Anschlußgeometrie haben, wie dies in
Fig. 5 schematisch dargestellt ist.
[0035] In Fig. 5 ist die harte Walze 10 über Anschlüsse 43, 44, die im Zapfen 45 ausgebildet
sind, an eine Temperiereinrichtung 32 angeschlossen, die eine Heizeinrichtung 33 und
eine Kühleinrichtung 34 aufweist. Eine Pumpe 35 ist vorgesehen, um ein Wärmeträgerfluid,
im vorliegenden Fall Öl, aus einer an den Anschluß 43 angeschlossenen Rücklaufleitung
36 der Heizeinrichtung 33 und der Kühleinrichtung 34 zuzuführen. Die Heizeinrichtung
33 und die Kühleinrichtung 34 sind, wie dies bekannt ist, als Wärmetauscher ausgebildet.
[0036] Ein Ventil 37 ist vorgesehen, um einen Vorlaufanschluß 38 der Walze 10, der mit dem
Anschluß 44 verbunden ist, entweder mit der Heizeinrichtung 33 oder mit der Kühleinrichtung
34 zu verbinden. Die Verbindung erfolgt in Abhängigkeit von der Art der Walze, die
an der Position der unteren Zwischenwalze 10 eingebaut wird. Wenn es sich dabei, wie
in Fig. 5 dargestellt, um eine harte Walze 10 handelt, wird die Walze 10 mit der Heizeinrichtung
33 verbunden, so daß der Walze 10 eine vorbestimmte Wärmemenge zugeführt wird, die
zu einer Temperaturerhöhung der Oberfläche führt.
[0037] Die Walze 10 ist mit einem Geber 39 versehen, der von einem Sensor einer Steuereinrichtung
40 abgetastet werden kann. Die Steuereinrichtung 40 steuert das Ventil 37 einerseits
und die Schaberanordnung 24 andererseits, d.h. die Steuereinrichtung 40 stellt den
Anpreßdruck und den Anstellwinkel der Schaberklinge 25 in Abhängigkeit von der Art
der Walze ein.
[0038] Fig. 5 zeigt ebenfalls, daß die weiche Walze 30 mit dem elastischen Belag 41 an der
Oberfläche bereitgehalten wird, um gegen die Walze 10 ausgetauscht zu werden. Die
weiche Walze 30 weist die gleiche Anschlußgeometrie mit den Anschlüssen 43, 44 und
dem Zapfen 45, wie die harte 10, aber einen anderen Geber 42 auf, der ebenfalls vom
Sensor der Steuereinrichtung 40 erkannt werden kann. Wenn die Steuereinrichtung 40
erkennt, daß eine weiche Walze eingesetzt wird, dann wird das Ventil 37 umgeschaltet,
um die Walze 30 mit der Kühleinrichtung 34 zu verbinden. Mit Hilfe der Kühleinrichtung
wird Wärmeträgerfluid durch die Walze 30 gepumpt, um Wärme, die im Betrieb entsteht,
abzutransportieren. Die Wärme entsteht beispielsweise durch die Walkarbeit des elastischen
Belages 41.
[0039] Wie in Fig. 5 zu erkennen ist, weisen die harte Walze 10 und die weiche Walze 30
die gleiche Anschlußgeometrie für die Temperiereinrichtung 32 auf. Man muß also lediglich
die weiche Walze 30 anstelle der harten Walze 10 (oder umgekehrt) einbauen, um eine
andere Betriebsweise des Kalanders 1 realisieren zu können.
[0040] Die Darstellung der Fig. 5 ist stark schematisiert. Natürlich ist es auch möglich,
mit der Kühleinrichtung 34 die harte Walze 10 zu kühlen, wenn dies beispielsweise
vor einem Ausbau erforderlich sein sollte.
1. Verfahren zum Betreiben eines Mehrwalzenkalanders, bei dem man eine Bahn in Abhängigkeit
von einer gewünschten Oberflächenqualität entweder durch mehrere Nips des Kalanders
oder nur durch mindestens einen Endnip leitet, dadurch gekennzeichnet, daß man bei ausschließlicher Verwendung von mindestens einem Endnip den Endnip entweder
durch eine harte Walze und eine weiche Walze begrenzt oder die harte Walze gegen eine
weiche Walze austauscht und den Endnip durch zwei weiche Walzen begrenzt, wobei man
die ausgetauschte Walze an eine Temperiereinrichtung anschließt und die Temperiereinrichtung
mit einer Temperierleistung betreibt, die vom Typ der ausgetauschten Walze abhängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit dem Austausch der Walze die Betriebsweise der Temperiereinrichtung umschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man an der ausgetauschten Walze eine Schabereinrichtung in Abhängigkeit vom Typ der
ausgetauschten Walze einstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperiereinrichtung mit Öl betreibt.
5. Kalander mit einem Walzenstapel aus mehreren Walzen und zwischen benachbarten Walzen
gebildete Nips, bei dem ein von einer Endwalze und einer Zwischenwalze begrenzter
Endnip durch eine harte Walze und eine weiche Walze gebildet ist, und mit Mitteln
zum Festhalten der den Endnip begrenzenden Zwischenwalze, dadurch gekennzeichnet, daß eine weiche Austauschwalze (30) vorgesehen ist, die eine Anschlußanordnung (43, 44)
für eine Temperiereinrichtung (32) aufweist, die der Anschlußanordnung der den Endnip
begrenzenden harten Walze (10) geometrisch entspricht und die Temperiereinrichtung
(32) für die Beheizung einer harten Walze (10) und die Wärmeabfuhr aus einer weichen
Walze (30) ausgelegt ist.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Austauschwalze (30) und die austauschbare harte Walze (10) Umschaltmittel (39,
42) aufweisen, die die Temperiereinrichtung (32) auf die zum Betrieb der jeweiligen
Walze (10, 30) geeignete Betriebsweise umstellen.
7. Kalander nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den Endnip (22) begrenzende Zwischenwalze (10) als harte Walze ausgebildet ist.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaberanordnung (25) an der Position der Austauschwalze (10, 30) angeordnet
ist, deren Betriebsparameter in Abhängigkeit von der Art der in der Position der Austauschwalze
(10, 30) angeordneten Walze einstellbar sind.
9. Kalander nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bahnverlauf durch beide Endnips (14, 22) vorgesehen ist und beide die Endnips
(14, 22) begrenzenden harten Zwischenwalzen (3, 10) gegen eine weiche Walze (30, 31)
austauschbar sind.
10. Kalander nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bahnverlauf durch alle Nips (14-22) des Kalanders verläuft, wobei alle Nips (15-21)
bis auf die Endnips (14, 22) geöffnet sind.